Hazor: Verbrannter Weizen

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Bei Ausgrabungen in Hazor im Norden Israels haben Archäologen der Hebräischen Universität und der Naturschutzbehörde vierzehn große zerbrochene Krüge gefüllt mit verbranntem Weizen gefunden. Nach Angaben der Archäologen sei der Weizen im Vorratskeller eines kanaanäischen Palastes aus dem 2. vorchristlichen Jahrtausend verbrannt worden…

von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 25. Juli 2012

In der Geschichte der Landnahme wird berichtet (Josua 11,11), wie Josua den König von Hazor mit dem Schwert schlägt, alles Lebende ins Schwert hinein, bis nichts Atmendes übrig blieb, „und Hazor verbrannte er im Feuer, denn Hazor war das Haupt aller dieser Königreiche“.

Dr. Sharon Zuckerman von der Hebräischen Universität, sagte, dass das freigelegte Gebäude alle Merkmale eines königlichen Palastes habe mit Zedernbalken und fein gestalteten Basaltsteinen. Der Palast sei im 13. Jahrhundert v. Chr. durch ein Feuer zerstört worden, was zur biblischen Geschichte der Landnahme genau passt.

Weil der Weizen in den Krügen völlig verkohlt sei, könnten die Körner nur noch dazu verwendet werden, deren Alter fast auf das Jahr genau zu bestimmen. In Massada am Toten Meer haben Archäologen 2000 Jahre alte Datteln entdeckt und wieder zum Keimen gebracht.

Dr. Zvika Cliff, Chefarchäologe von Israels Naturparkbehörde, erklärte, dass Hazor eine Blütezeit unter den Kanaanäern (1750 v. Chr.) und unter Israel im 9. Jh. v. Chr. hatte. Dabei seien die mächtigsten Befestigungen im ganzen Land errichtet worden. „Hazor war eine der wichtigsten Städte im fruchtbaren Halbmond, mit Handelsbeziehungen mit Städten Babylon und Syrien.“

Hazor zählt neben Megiddo und Massada zu den wichtigsten archäologischen Stätten Israel und wurde schon von Professor Yigal Yadin ausgegraben. Hazor gehört zudem zum Weltkulturerbe.

© Ulrich W. Sahm, haGalil.com