30 Jahre Entführung des „Fluges 571“

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Am 8. Mai 1972 wurde, zwanzig Minuten nach dem Start in Wien, das Flugzeug mit der Flugnummer 571 der belgischen Fluglinie Sabena auf dem Weg nach Tel Aviv entführt…

Vier Terroristen, zwei Männer und zwei Frauen, der Terrorgruppe Schwarzer September waren an Bord und drangen ins Cockpit ein. Die ruhige und professionelle Reaktion des britischen Kapitäns Reginald Levy, der die Passagiere nach eigener Aussage über Lautsprecher an seiner Konversation mit den Terroristen mit Themen „von Navigation bis hin zu Sex“ teilhaben ließ, ist legendär.

Die Terroristen wollten mit der Entführung die Freilassung von 315 palästinensischen Gefangenen erpressen, die in israelischen Gefängnissen einsaßen.

Dem Flugkapitän gelang es, ein Hilferufsignal abzusetzen, dass Verteidigungsminister Moshe Dayan erreichte. Dieser begann unverzüglich Verhandlungen mit den Terroristen, plante jedoch gleichzeitig den Einsatz der Eliteeinheit „Sayeret Matkal“, der den Tarnnamen „Operation Isotope“ trug.

Als die Maschine schließlich in Lod landete, gingen 16 Kämpfer der Einheit als Monteure verkleidet an Bord, nachdem es ihnen gelungen war, die Entführer zu überzeugen, dass das Flugzeug dringend repariert werden müsse. Die Operation wurde von dem späteren Ministerpräsidenten und jetzigen Verteidigungsminister Ehud Barak geleitet, auch der heutige Ministerpräsident Binyamin Netanyahu war Teil des Kommandos.

Innerhalb von zehn Minuten gelang es dem Kommando, das Flugzeug zu erstürmen. Die beiden männlichen Terroristen wurden dabei getötet, die beiden weiblichen festgenommen. Drei Passagiere wurden verletzt, eine Frau erlag später ihren Verletzungen.

Die beiden festgenommenen Entführerinnen wurden später zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt, jedoch 1982 bei einem Gefangenenaustausch nach dem Libanonkrieg freigelassen.

Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 08.05.12, Newsletter der Botschaft des Staates Israel