Gauck bewegt Herzen und das IOC bewegt Staaten

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Bundespräsident Joachim Gauck will bei seinem ersten Auslandsbesuch seit seinem Amstantritt die „Herzen der Menschen“ in Israel bewegen. Das wird ihm wohl auch gelingen, vor allem mit solchen Programmpunkten, die offenbar erst in letzter Minute eingefügt worden sind…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 28. Mai 2012

Denn nicht die Treffen mit bekannten Politikern oder die pflichtgemäße Kranzniederlegung in der Holocaustgedenkstätte Yad Vaschem kann – allein wegen der Routine – wirklich noch israelische Herzen erreichen.

Ein Zeichen setzt Gauck mit dem geplanten Treffen auf der Terrasse des King David Hotels in Jerusalem mit den Überlebenden von Israels Olympia-Mannschaft von 1972. Dabei geht es nicht um Sport, sondern um den palästinensischen Terrorüberfall 1972 bei den olympischen Spielen in München. Die halbe israelische Mannschaft wurde dabei ermordet. Das war nicht nur ein Anschlag auf Israelis, sondern betraf letztlich die ganze „Völkerfamilie“, wie es kürzlich der israelische Vize-Außenminister formuliert hat. Dennoch weigert sich das Internationale Olympische Komittee (IOC) standhaft, bei den Olympischen Spielen demnächst in London, eine Gedenkminute für die toten Sportler am 40-jährigen Jahrestag dieses Massakers einzulegen.

Wie politisch und unsportlich das IOC agiert, beweist zudem ihre Homepage. Nach israelischen Protesten wurde dort bei allen Ländern die Erwähnung der jeweiligen Hauptstadt ersatzlos gestrichen. Zunächst hatte nämlich das IOC Tel Aviv als Hauptstadt Israels angegeben, während es Jerusalem zur Hauptstadt des noch nicht existenten Staates Palästina gekürt hatte.

Nicht genug damit. Weiterhin wird dort Israel unter Europa aufgeführt, während „Palästina“ in Asien liegt, wo es sich ja wie Israel tatsächlich befindet. Das IOC scheint ein politisch motiviertes Bedürfnis zu haben, Israel aus seinem geographischen Kontext zu entfernen und damit Israels Zugehörigkeit asiatischen Kontinent in Frage zu stellen.

(c) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

4 Kommentare

  1. Genau .. alle sind gegen „uns“ .. sieht mensch ja schon an den tausenden Geisterfahrern auf der Autobahn, die „uns“ alle entgegenkommen.

    Ansonsten – wer nicht nur schwafeln will ..

    „Update about ‚International Olympic Committee: Minute of Silence at the 2012 London Olympics.‘ on Change.org

    Dear Minute of Silence Supporters,
    CURRENT:
    Momentum continues to build, but we still need your help! We are now at over 65,000 signatures and our GOAL is to get 80,011 by the end of June.
    We have not given up on a Minute of Silence for the Munich 11 at the upcoming
    London Olympics!
    UPDATES:
    For all current updates and news reports check the Petition Updates section of our petition at: http://www.change.org/oneminute
    ACTION:
    If you have any suggestions to increase our petitions numbers or have an affiliation with a high profile person who would be willing to support our cause and speak out for us or a contact at a large media outlet, please email Donna Schmidt at, donnas@rjccampus.org.
    Please keep up the momentum and reach out to additional friends, families, colleagues and organizations in the upcoming three weeks.
    Thank you,
    Ankie Spitzer and the Minute of Silence Committee“

  2. Genau dies ist der Grund warum Israel beim Eurovision Song Contest, der EM oder WM-Qualifikation im Fußball oder zB. bei Qualifikationen für die Olympischen Spiele bei den Europäern auftreten muß: Die Organisationen sprechen dem Land das Existenzrecht in Asien ab!

    Mannomann!

    Endlich hat jemand die perfiden antisemitischen Hinterhalte der Internationalen Sport- Gesangs- und Sonstigenorganisationen erkannt!       

  3. Olympia 72 in München und das IOC heute

    Ich war 13 Jahre als ich mit Sammelbildern der Sommerolypiade entgegenfieberte. Als dann die Terroristen die israelische Mannschaft in Geiselhaft nahmen und sich im Olympischen Dorf verbarrikadierten, hoffte ich auf einen guten Ausgang des Dramas. Mit dem blutigen Massaker Tage später auf dem Münchener Flughafen wurden so viele Leben zerstört.

    Damals wie heute zeigt sich, dass das IOC kein nobles Comitee ist, sondern wie die FIFA ein unter Schweitzer Vereinsrecht operierendes Milliardenunternehmen. Hier werden alle Entscheidungen dem Profit untergeordnet. So erkläre ich mir den Versuch Einfluss auf die Hauptstadtbenennung zu nehmen auf den finanzeillen Einfluss einflussreicher Sponsoren. Der tiefe Sumpf der Korruption im IOC bei der Vergabe der Austragungsorte hatt viele, insbesondere Delegierte armer Länder einer wachsenden Einflussnahme ausgesetzt. Ähnlich wie bei der FIFA werden durch gezielte Förderung des Sports in der dritten Welt durch das IOC auch die geeigneten Offiziellen in der Sportstruktur gefördert.

    Durch die Zuordnung Tel Avivs als Hauptstadt Israels nach Europa und Jerusalems als Hauptstadt Palästinas nach Asien wird hier genau betrachtet die Vertreibung der Juden aus ganz Palästina vorweggenommen.

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