Noch mehr neu macht der Mai

0
26

Fernsehtipps vom 16. bis 31. Mai 2012…

16. Mai · 07:20-07:35 · WDR
Planet Schule: Der Nahostkonflikt – Eine Chronik der Gewalt

Selbstmordattentate, Raketen und Militärschläge – der arabisch-israelische Konflikt im Nahen Osten begleitet die Menschen seit vielen Jahrzehnten. In vielen Jahren blutiger Feindschaft zwischen den Völkern des heiligen Landes, haben sich viele ungelöste Fragen angehäuft: was geschieht zum Beispiel mit den Millionen palästinensischen Flüchtlingen und was mit den jüdischen Siedlern? Kann es überhaupt eine ernsthafte Lösung für den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern geben? Die 15minütige Sendung beleuchtet die konträren Standpunkte der beiden Seiten und erklärt die Ursprünge und Knackpunkte des schier unendlichen Nahost-Konflikts.

Mi, 16. Mai · 10:30-12:18 · arte
Biblische Detektivgeschichten

Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen erläutern ihre Forschungsergebnisse und erlauben faszinierende Einblicke in die Glaubenswelt der ersten Israeliten sowie in die Entstehungsgeschichte der Bibel und der ersten monotheistischen Religion. Durch die einzigartige Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus verschiedenen Forschungsbereichen beleuchtet der Dokumentarfilm zentrale Fragen der Biblischen Archäologie. Dabei werden erstmals die Ergebnisse von über hundert Jahren Textanalyse den Befunden von jahrzehntelangen Ausgrabungen im Heiligen Land gegenübergestellt. Dies soll helfen zu klären, ob das Judentum – die erste monotheistische Religion – bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar war. Sowohl archäologische Funde als auch biblische Belege beweisen eindeutig, dass die meisten Israeliten lange Zeit auch heidnische Götter anbeteten. Darüber hinaus glaubten viele von ihnen, Gott habe eine Frau, die ebenfalls verehrt wurde. Erst nach der Zerstörung Jerusalems entwickelten die Juden im babylonischen Exil die Vorstellung von einem einzigen universellen Gott. Und auch die fünf ersten Bücher der Bibel wurden erst während der Babylonischen Gefangenschaft, also zwischen 597 und 538 vor Christus geschrieben. Die tragische Erfahrung des Verlusts Jerusalems und die des Exils bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem sich die beiden jahrtausendealten Grundlagen des Judentums entwickeln konnten, der Monotheismus und die Bibel. Aus diesen Elementen gingen später nicht nur Christentum und Islam, sondern die gesamte moderne Kultur hervor.

Do, 17. Mai · 00:00-00:01 · PHOENIX
Die Brückenbauer

Jüdische Emigranten und die Wiedervereinigung

Do, 17. Mai · 22:10-23:55 · RBB
Der Mann mit dem Fagott (2/2)

Der brutale Schlag auf den Kopf zerfetzt dem jungen Udo das Trommelfell, seither ist er auf einem Ohr beinahe taub. Doch die Liebe zur Musik ist stärker als die rohe Gewalt eines nationalsozialistischen Fanatikers. Der Junge wächst zu einem talentierten Sänger und Pianisten heran. Mit knapper Not schafft Großvater Heinrich Bockelmann die Flucht nach Schweden, wo er seine Familie wohlbehalten wiedertrifft. Die Jahre ziehen ins Land, und seine Kinder wachsen zu tüchtigen Männern heran. Der ehrgeizige Sohn Rudi wird Bürgermeister im österreichischen Ottmanach. Doch der prinzipienstrenge Vater tadelt ihn wegen der Kollaboration mit den Nazis. Mit wem er sich eingelassen hat, wird Rudi klar, als sein Sohn Udo bei einer Wehrübung von einem fanatischen Jungzugführer so brutal geschlagen wird, dass es ihm das Trommelfell zerfetzt. Der musikalische Junge, der sich das Klavierspielen selbst beibrachte, ist zutiefst betrübt, denn er wird auf dem linken Ohr nie mehr so hören wie zuvor. Sein Vater tröstet ihn: „Der Mann mit dem Fagott“ – jene Bronzestatue, die schon im Leben des Großvaters eine wichtige Rolle spielte – wird auch Udo immer beschützen. In den Wirren des Krieges muss Rudi Bockelmann die Figur jedoch dem russischen Zwangsarbeiter Kasajev anvertrauen. Seither gilt sie als verschollen. Mit dem aufkeimenden Wirtschaftswunder treten Rudis Söhne als Geschäftsmänner in die Fußstapfen ihres erfolgreichen Großvaters. Allein Udo, der für ein Trinkgeld in Bars klimpert, ist aus der Art geschlagen. Der vom Jazz inspirierte 18-Jährige hat eine musikalische Vision, doch bornierte Musikproduzenten wollen aus ihm einen zweiten Freddy Quinn machen. Erst das Vertrauen des visionären Managers Hans Beierlein ebnet dem ambitionierten Sänger und Komponisten die Karriere: Mit dem Gewinn des Grand Prix Eurovision de la Chanson 1966 erlebt Udo Jürgen Bockelmann alias Udo Jürgens seinen ersten Karrierehöhepunkt. Doch erst Jahrzehnte später erhält er den Anruf eines alten Mannes aus Moskau – und damit das größte Geschenk seines Lebens: Die Bronzestatue „Der Mann mit dem Fagott“ kehrt zurück in die Hände der Familie Bockelmann.

Do, 17. Mai · 22:30-23:45 · MDR
Albert Einstein – (1) Der letzte Sommer

Berlin 1932. Der Nationalsozialismus in Deutschland wird salonfähig. Einstein, Professor, Akademiemitglied und Nobelpreisträger wird als Jude angegriffen – auch von Kollegen. Plötzlich unterscheidet man nicht zwischen richtiger oder falscher Physik, sondern arischer und jüdischer. Im Kollegium greift ihn sein Kollege und wissenschaftlicher Widersacher Prof. Stark offen und aggressiv als Jude an. Während Einstein noch an die Republik glaubt, zieht seine Vertraute und Geliebte, Tabea Mandel, in die Schweiz. Seine Frau Elsa toleriert das Verhältnis, Stieftochter Margot ist empört. Einstein, nicht nur ein wissenschaftliches Genie, ist auch Pazifist und nutzt seinen Bekanntheitsgrad für Appelle für Frieden, Abrüstung und gegen Rassendiskriminierung. Vorlesungen in New York nutzen die Einsteins für die Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Sie leben zunächst in Belgien und emigrieren dann in die USA. Das Ausland profitiert vom Exodus der deutschen Wissenschaft.

Fr, 18. Mai · 07:20-07:50 · WDR
Planet Schule: Nadavs kleines Stück Frieden in Jerusalem

Nach einer Reihe von Selbstmordanschlägen in Jerusalem beschließt der israelische Junge Nadav eine Kampagne zu starten – „Frieden für die Zukunft“. Die 30-minütige Sendung zeigt die konträren Sichtweisen israelischer und palästinensischer Jugendlicher und begleitet die Entstehung und das letztendliche Scheitern dieser Initiative.

Fr, 18. Mai · 07:50-08:19 · WDR
Planet Schule: Spiel für mich Allegro – Ein Stück Hoffnung am Gazastreifen

Das Kibbutz Nir-Am liegt kurz vor der Grenze zum Gaza-Streifen und damit in Reichweite der Kassam-Raketen militanter Palästinenser. Der Film erzählt vom gefährlichen Leben einer allein erziehenden israelischen Mutter und ihrer kleinen Tochter. Trotz des regelmäßigen Raketenbeschusses geben sie die Hoffnung auf Frieden nicht auf.

Sa, 19. Mai · 09:10-10:00 · PHOENIX
Hitlers nützliche Idole: Max Schmeling – der Boxer

Er war Hitlers „Vorzeigeathlet“: Deutschlands Boxlegende Max Schmeling. Kein anderer Sportler war in den 30er Jahren so berühmt, beliebt und geachtet wie der Weltmeister im Schwergewicht. Schmeling selbst bemühte sich um Distanz zum Hitler-Regime. Der Film zeigt ihn und andere Spitzensportler bei der schwierigen Gratwanderung zwischen Opportunismus und Distanz. Bis heute gilt Schmelings unvergesslicher Sieg über den „Braunen Bomber“ Joe Louis 1936 als einer der größten Kämpfe des Jahrhunderts. Die NS-Propaganda wollte das sportliche Ereignis für das Regime vereinnahmen, stilisierte den Wettbewerb zu einer Art „Rassenkampf Weiß gegen Schwarz“. Dieser Sieg machte Schmeling zum Idol. Der Champion wurde bei offiziellen Anlässen herumgereicht, die Prominenz des „Dritten Reiches“ ließ sich mit ihm ablichten. Die politische Vereinnahmung konnte er nicht verhindern.Tatsächlich aber bemühte sich Schmeling um Distanz zum Regime. Als die Reichssportführung ihn aufforderte, sich von seinem jüdischen Manager Joe Jacobs zu trennen, weigerte er sich entschieden. Er suchte Möglichkeiten, Verfolgte in seinem Umfeld zu beschützen. „Man hat versucht, mich zu benutzen“, hat Schmeling einmal gesagt, „aber in Wirklichkeit habe ich mich der Nazis bedient, um anderen Menschen zu helfen.“ So versteckte er während der Pogromnacht 1938 die beiden Söhne seines jüdischen Freundes. Wie vergänglich sportlicher Ruhm ist, erfuhr Max Schmeling 1938, als er im Rückkampf von Joe Louis schon in der ersten Runde KO geschlagen wurde. Das Regime wandte sich ab; Schmeling wurde trotz seiner Berühmtheit schon 1940 eingezogen: als Fallschirmjäger entging er beim Angriff auf Kreta nur knapp dem Tod. Nachdem Hitlers Reich untergegangen war, standen viele Sportler vor dem Aus. Auch Max Schmeling musste nach dem Krieg, völlig mittellos, wieder bei Null anfangen. Doch ihm gelang das „Comeback“ als Boxer und mit der Deutschland-Lizenz für Coca-Cola überdies der Sprung zum Millionär.

Sa, 19. Mai · 23:15-00:50 · RBB
Jakob der Lügner

Jakob Heym lebt in einem jüdischen Ghetto. Wegen angeblicher Überschreitung der Ausgangssperre wird er eines Tages zum Gestapo-Revier geschickt, kommt jedoch wider Erwarten mit dem Leben davon. Der Zufall will es, dass Jakob aus dem Radio bei der Gestapo eine Nachricht über den Anmarsch der Russen aufschnappt. Diese Meldung wirkt für Jakob wie ein Lebenselexier und sie soll auch seinen Freunden neuen Lebensmut geben. Damit diese ihm die Nachricht glauben und er durch deren Quellen nicht als Gestapo-Spitzel verdächtigt wird, muss Jakob lügen. Er gibt vor, ein Radio zu besitzen. Doch damit beginnt Jakobs tragikomischer Leidensweg. Tagtäglich wollen alle Neues von ihm wissen: über den Frontverlauf, die Weltpolitik und vieles mehr. Selbst die kleine Lina, die er versteckt hält, ist neugierig. Hoffnung breitet sich im Ghetto aus, die Selbstmorde hören auf, Zukunftspläne über ein Leben ohne den gelben Stern werden geschmiedet. Und Jakob lügt weiter, ist doch die Hoffnung in ihrer Situation wichtiger als das Stück Brot. Doch allmählich wird die Illusion zum Selbstbetrug. Jakob erträgt die sich selbst aufgebürdete Last nicht mehr und vertraut sich seinem Freund Kowalski an. Der Hoffnung beraubt, nimmt sich dieser das Leben. Als für alle der Deportationsbefehl kommt, entdeckt auch Lina die Wahrheit. Dennoch war für sie für eine kurze Weile die graue Ghetto-Wirklichkeit bunt geworden.

So, 20. Mai · 08:45-09:30 · SWR
George Gershwin: Concerto in F für Klavier und Orchester

George Gershwin hat eine geradezu klischeehafte amerikanische Bilderbuch-Karriere gemacht. Im New Yorker Stadtteil Brooklyn wurde er wie Bernstein als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer in sogenannten kleinen Verhältnissen geboren. Seine kometenhafte Laufbahn führte ihn schnell von den Straßenraufereien Brooklyns weg zur Tin Pan Alley, dem Zentrum der New Yorker Schlagerszene, zur legendären Carnegie Hall, zum Broadway und nach Hollywood. In Beverly Hills starb Gershwin im Alter von 38 Jahren an einem Gehirntumor. Mit seinen Musicals und Songs hat er wahre Triumphe gefeiert; viele seiner Schlager wurden in unzähligen Versionen gespielt und zählen heute zu den Jazz-Standards. Seine Oper Porgy and Bess und die sinfonischen Werke Rhapsody in Blue und Ein Amerikaner in Paris haben ihm weltweiten Ruhm verschafft. Und dennoch gehen die Meinungen über Gershwin auseinander: Genialer Schlagerkomponist oder sinfonischer Jazz-Komponist – Gershwin konnte beides! Das Nebeneinander von Musik der Afroamerikaner, des Jazz und der klassischen sinfonischen Musiksprache aus Old Europe. Gershwins Concerto in F Leonard Bernstein hat George Gershwin sehr geschätzt und ihn immer wieder verteidigt. Der Kollege sei eben auf der falschen Straßenseite groß geworden, dort, wo das Vergnügen zu Hause ist. Und er habe immer versucht, diese Straße zu überqueren. Gershwin wollte als E-Musiker anerkannt werden und nicht nur als U-Musiker, als Erfinder eingängiger Songs. Bernstein dagegen war auf beiden Seiten der Straße immer unterwegs und er hatte keinerlei Probleme, schnell mal auf die gegenüberliegende Seite zu wechseln. Auf ihn trifft besonders gut ein lebenskluger Satz von John Cage zu: „Lasst uns ein für allemal anerkennen, dass die Linien, die wir ziehen, nicht gerade sind.“ Deshalb finden sich viele dieser Jazzelemente auch im Concerto in F. Mit dessen Uraufführung eroberte Gershwin im Dezember 1925 die Carnegie Hall in New York. Schon nach wenigen Takten der Orchestereinleitung ist in den Bläsern und Streichern ein jazztypischer Sound zu hören mit Betonungen und kleinen Crescendi auf den falschen, ungeraden Taktteilen. Wenig später setzt nach einem theatralischen Trommelwirbel das Klavier quasi improvisierend ein mit einem Glissando und dem synkopisch rhythmisierten Thema. Auch die Dissonanzen, die sich zwischen Melodie und Harmonie an dieser Stelle ergeben, sind in ihrer schwebenden Indifferenz typisch jazzig. Tzimon Barto ist einer der wichtigsten amerikanischen Pianisten seiner Generation. Seit seinen Auftritten im Wiener Musikverein und bei den Salzburger Festspielen auf Einladung von Herbert von Karajan hat Tzimon Barto einen festen Platz auf den internationalen Konzertpodien. Tzimon Bartos musikalische Reife, seine superbe Technik, die Meisterschaft der „leisen“ Töne und seine positive Ausstrahlung machen ihn zu einer der interessantesten Figuren der Klassischen Musikszene. Tzimon Barto wuchs in Eustis (Florida) auf, wo er mit fünf Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Großmutter erhielt. An der Juilliard School in New York studierte er bei der berühmten Klavierlehrerin Adele Markus. Er erhielt mehrere Auszeichnungen als „Most Outstanding Student“ des Tanglewood Institute für seine Leistungen als junger Dirigent, gewann den „Gina Bachauer Piano Competition“ in zwei aufeinander folgenden Jahren und war Coach und Dirigent am American Opera Center.

So, 20. Mai · 18:00-18:45 · NDR
Hanseblick – Magisches Krakau

Sind wirklich alle Teilnehmer der Graböffnung von Kasimir IV. im Jahr 1973 gestorben? Wo ist der versteckte Kraftort auf dem Wawel? Abseits der Touristenpfade entdeckt der Hanseblick Krakau und seine Geheimnisse. Während Moderator Jan Hendrik Becker nach Verstecken von Geocachern sucht, ist die Hanseblick-Redaktion auf der Spur von Legenden. * Was passierte bei der Graböffnung in der Wawel-Kathedrale 1973? Professor Michal Rozek war dabei und lebt immer noch. Der bekannteste Historiker Krakaus erzählt seine Version der Geschichte. * Wie heißt Gesichtsmaske auf Polnisch? Und Nachtcreme? Ein Polnisch-Kurs nur für Frauen. Die Teilnehmer erkunden die Stadt Krakau aus weiblicher Sicht und lernen unterwegs fast nebenbei die Sprache unserer Nachbarn. * Wie konserviert man fachgerecht uralte Papierdokumente für die nächsten Generationen? In der Jagiellonen-Bibliothek in Krakau dürfen wir einen Blick in die Spezialabteilung für Konservierung werfen. Und wir sehen einige der ältesten und bedeutendsten Handschriften aus der Berlinka-Sammlung. * Schindlers Liste – der vielgesehene Film spielt nicht nur in Krakau, er wurde auch dort gedreht. Wir suchen die Drehorte heute und zeigen die Schindler-Emaille-Fabrik . Sie ist seit 2 Jahren ein Museum über die Geschichte der Juden in Krakau. * Das Salzbergwerk in der Nähe von Krakau ist für Touristen ein absolutes Muss. Es wäre schade, wenn man einen Blick in die Geschichte des Salzabbaus und auf die wunderbaren Konstruktionen der Säle und Grotten versäumt. Die Hanseblick-Redaktion durfte auch abseits der Touristenpfade drehen.

Mo, 21. Mai · 13:25-15:30 · MGM
Verraten

Ein jüdischer Radiomoderator ist ermordet worden. Die Täter werden im Umfeld des rechtsradikalen Farmers Gary Simmons (Tom Berenger) vermutet. FBI-Agentin Cathy Weaver (Debra Winger) lässt sie sich als Erntehelferin auf dessen Farm anheuern und verliebt sich in ihn.

Mo, 21. Mai · 23:15-00:15 · WDR
Erich Zeisl

Erich Zeisl (1905-1959) war ein österreichischer Komponist jüdischer Abstammung, der 1938 nach Paris und später nach Amerika emigrierte. Er ließ sich in Los Angeles nieder, wo er sich mit der Komposition von Filmmusiken und als Musikpädagoge über Wasser hielt. Seine von der Romantik beeinflussten, moderat-modernen Werke, darunter Kammermusik und zahlreiche Lieder, gerieten in Vergessenheit und finden erst heute wieder Beachtung. Der Film stellt Zeisls Musik vor und schildert das Leben des Komponisten.

Di, 22. Mai · 22:45-23:45 · HR
Überleben im Versteck – Jüdische Kinder und ihre Retter

„Ich fühle mich wie ein Singvogel, dem man die Flügel beschnitten hat und der im Dunkeln gegen die Stangen seines engen Käfigs anfliegt. Heraus, heraus, schreit es in mir, ich habe Sehnsucht nach Luft und Lachen“. So beschreibt Anne Frank 1943 in ihrem Tagebuch das Gefühl ihrer Kindheit – einer Kindheit im Versteck. Sie wurde verraten, deportiert und starb 1945 im KZ Bergen-Belsen. Anne Frank ist eines von 1,6 Millionen jüdischen Kindern, die im Dritten Reich ermordet wurden. Überlebt haben nur einige zehntausend, traumatisiert und für ihr Leben gezeichnet. Für viele war das Versteck die einzige Chance, den Deportationen und damit dem Tod zu entkommen. Herzzerreißende Szenen spielten sich ab, wenn Eltern ihre Kinder anderen, oft völlig fremden Menschen übergaben. Sie mussten sie einem ungewissen Schicksal überlassen, um deren Leben zu retten. Ob sie einander jemals wieder sehen würden, war mehr als ungewiss. Die Dokumentation von Kirsten Esch begleitet drei ehemals versteckte jüdische Kinder auf ihrer Reise in die Vergangenheit. Sehr persönlich und bewegend erzählen die Protagonisten von ihrer Kindheit – von ihrer Angst und ihrem großem Mut und davon, wie ihr ganzes Leben von ihren Erfahrungen geprägt wurde. Fred Taucher war in Berlin versteckt. Die Frauen, die seiner Mutter, dem Bruder Henry und ihm beim Untertauchen halfen, waren eng mit Adolf Hitler verbunden. In dem Berliner Naherholungsgebiet „Bürger-Ablage“ lebte die jüdische Familie versteckt in einem Gartenhaus mitten unter hochrangigen Nazis. Eva musste 62 Jahre warten, bis sie ihre Retterin wie durch ein Wunder wiederfand. Eine Nonne hatte das kleine Mädchen in einem polnischen Kloster vor den Nazis versteckt und sich liebevoll um sie gekümmert. Als der Krieg zu Ende war, holte eine überlebende Verwandte die kleine Eva ab – ohne dass sie sich von ihrer geliebten Schwester Klara, ihrer Retterin, hätte verabschieden können. Eva wanderte mit ihrem Vater nach Kanada aus und sehnte sich zeitlebens nach einem Wiedersehen, zu dem es erst Jahrzehnte später kam. Heute ist Schwester Klara 96 Jahre alt und blind – und sie wartet sehnlich auf die Besuche ihrer kleinen Ewonia. Nach dem Kriegsende liefen in Holland alle Leute jubelnd auf die Straße. Doch Lore war traurig, sie musste ihre liebevolle Ziehmutter verlassen. Mit fünf Jahren hatten die Eltern sie bei der holländischen Bauernfamilie versteckt und waren selbst untergetaucht. Als Lores Eltern drei Jahre später wieder vor ihr standen, waren sie für das kleine Mädchen Fremde. Lore lebt heute mit ihrer großen Familie in New York. Dass sie ihren Eltern nicht freudig in die Arme gefallen ist, das hat sie sich bis heute nicht verziehen.

Mi, 23. Mai · 07:35-08:05 · WDR
Planet Schule: Nablus – Schulalltag im besetzten Westjordanland

Der Film begleitet den Alltag zweier Schulen in der Stadt Nablus, im Norden der Westbank. Völlig überfüllte Klassenräume, regelmäßige israelische Militärinvasionen und Lehrer, die seit Monaten ohne Gehalt arbeiten, gehören zum Alltag des palästinensischen Schulsystems. Und mittendrin die Kinder der Intifada, die trotz aller Schwierigkeiten nach einer guten Schulausbildung streben.

Do, 24. Mai · 10:45-12:11 · arte
Krieg ist kein Spiel!

Viele Länder – die USA, Iran, Israel, Indien, Pakistan und einige andere bilden Ausnahmen – unterzeichneten 1977 ein Protokoll, das Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung verbietet. Doch werden Kriege durch Regeln dieser Art – die erste war die Genfer Konvention von 1864 zur humanen Behandlung von Kriegsgefangenen – wirklich „menschlicher“ und „gerechter“? Der Dokumentarfilm von Lode Desmet zeigt einerseits lebensnah, was es bedeutet, Soldat zu sein, und dass eine Waffe kein Spielzeug ist, sondern ein Instrument zum Töten. Und andererseits bringt er den Zuschauer zum Nachdenken über die eigene Haltung zum Krieg. Denn Soldaten handeln in Demokratien wie in den USA, Frankreich und Deutschland im Auftrag gewählter Regierungen. Kriege gibt es seit Menschengedenken. Doch die Menschen versuchen, die zerstörerischen Folgen des Krieges zu mindern, indem sie internationale Abkommen schließen. So erlaubte die erste Genfer Konvention von 1864 „zur Verbesserung des Loses der verwundeten Soldaten der Armeen im Felde“ die Behandlung im Kampf verwundeter Soldaten unabhängig davon, welchem Lager sie angehören. Diese zur damaligen Zeit revolutionäre Initiative geht auf Henry Dunant (geboren am 8. Mai 1828, vor 184 Jahren, in Genf) zurück, dem Begründer des Roten Kreuzes und des Humanitären Völkerrechts. Wie sieht es 150 Jahre später mit den Genfer und anderen Konventionen aus, die versuchen, Kriege „zivilisierter“ und „gerechter“ zu machen, indem den Krieg führenden Parteien Regeln auferlegt werden? Der Dokumentarfilm „Krieg ist kein Spiel!“ zeigt eindrucksvolle Berichte von Soldaten, die zwischen die Fronten geraten sind. Ob junge amerikanische Jagdpilotinnen, die in Afghanistan im Einsatz sind, ein ehemaliger Guerilla-Kämpfer aus Salvador, ein Offizier a. D. der Spezialkräfte der Roten Armee und Angehörige der Fremdenlegion – sie alle sind Soldaten, die für ein Land und gleichzeitig um ihr Leben kämpfen, und die oft vor der inneren oder äußeren Unmöglichkeit stehen, die auferlegten Regeln anzuwenden. Nicht wenige kriegerische Auseinandersetzungen der jüngsten Zeit haben sich gerade wegen ihrer Barbarei unauslöschlich im Bewusstsein der Weltöffentlichkeit eingegraben.

Do, 24. Mai · 15:15-16:00 · NDR
Klein Odessa

Little Odessa liegt an der südlichsten Spitze von Brooklyn in New York City. Der Stadtteil, der eigentlich Brighton Beach heißt, bekam den Spitznamen Little Odessa bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Denn die ersten Einwanderer aus Russland stammten aus Odessa am Schwarzen Meer. Sie ließen sich hier nieder, weil der Strand und die Promenade sie an ihren Heimatort erinnerten. Heute leben in Brighton Beach an die 200 000 Menschen, deren Muttersprache russisch ist Sie leben in einer eigenen, russischen Welt, im Herzen des ehemaligen „Klassenfeindes“. In „Little Odessa“ spielen Familie, Freunde und entfernte Verwandte eine große Rolle. Daher sind auch Feiern, Essen und Restaurantbesuche ein integraler Bestandteil des Lebens in Brighton Beach. Die Familie Gerber umfasst vier Generationen und besitzt ein gut gehendes Fischgeschäft, wo sich russisch-jüdische Einwanderer nicht nur zum Fischkauf, sondern auch zum Austausch von Neuigkeiten treffen. Am Abend des jüdischen Neujahrsfestes „Rosch ha-Schana“, kommt die 17-köpfige Familie zum Festessen zusammen und singt jiddische, russische und ukrainische Lieder. Yelena Makhnin ist intelligent, charmant und spricht fließend Englisch. Sie genießt das Nachtleben von Brighton Beach. Am Vorabend des Neujahrsfestes steht ein besonderer Boxkampf mit „The Hebrew Hammer“, einem jungen jüdischen Boxer aus Odessa, auf dem Programm. Die 84-jährige Genya Peretyatko zelebriert stolz ihr Veteranentreffen.

Do, 24. Mai · 15:15-16:00 · RBB
Deutsche in Amerika, 4/4, Ein Volk verschwindet

Die USA legen in den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts erstmals in ihrer Geschichte Einwanderungsquoten fest, seit die Massenflucht aus Europa Amerika erreicht hat. Das jüdische Ärzteehepaar Nathorff aus Berlin hat Glück und darf bleiben. New York entwickelt sich für einwandernde Deutsche rasant zum größten Flüchtlingslager der USA.

Do, 24. Mai · 23:15-00:35 · WDR
Musensöhne

1939 gründen die Nationalsozialisten auf Hitlers persönlichen Wunsch ein elitäres Musikinternat, auf dem die begabtesten Jungen des Großdeutschen Reichs zu herausragenden Musikern erzogen werden sollen. Doch Schulleiter Kurt Thomas fühlt sich Kirchenmusik und humanistischer Kultur weit mehr verpflichtet als dem Dritten Reich – und so beginnt auf dem „Musischen Gymnasium“ eine Gratwanderung im Spannungsfeld von pädagogischer Verantwortung, künstlerischer Freiheit und politischer Doktrin. Musensöhne beschreibt einen faszinierenden Mikrokosmos und erzählt mit einer Vielzahl unterschiedlicher Archivmaterialen, eine vielschichtige und spannende Geschichte aus der Zeit des Dritten Reichs.

So, 27. Mai · 01:05-02:50 · ZDF
Tobruk

Nordafrika im September 1942. Die deutschen Truppen unter Feldmarschall Rommel stehen bereits kurz vor dem Suezkanal. Daraufhin entschließen sich die Engländer, ein Sonderkommando abzustellen, das die deutschen Nachschubdepots in Tobruk zerstören soll. Dafür muss Captain Bergman (George Peppard) zunächst den kanadischen Wüstenspezialisten Major Craig (Rock Hudson) aus der französischen Gefangenschaft befreien, dessen Fachwissen für die Aktion unverzichtbar ist. Das Sonderkommando unter Colonel Harker (Nigel Green) ist als Gefangenentransport, jüdische Emigranten und verkleidete deutsche Spezial-kräfte, getarnt. Die Truppe durchquert die Libysche Wüste unter ungewöhnlichen Strapazen, dramatischen Zwischenfällen und tödlichen Gefahren. Sie werden als „deutscher“ Konvoi von britischen Flugzeugen angegriffen, stoßen auf deutsche und italienische Panzer sowie auf Tuaregs. Unterwegs befreien sie zwei britische Gefangene – Vater (Liam Redmond) und Tochter (Heidy Hunt) -, die jedoch heimlich ein Abkommen zwischen Ägypten und dem deutschen Reich fördern und für Unruhe im Lager sorgen. Zudem scheint es einen Verräter zu geben, der jede Aktion sabotiert. Dennoch erreichen die Soldaten schließlich Tobruk. Umringt von deutschen Besatzungskräften fahren sie in die Stadt ein und versuchen sich zum Hafen durchzuschlagen – eine Gratwanderung mitten hinein in ein höllisches Inferno, das nur vier der Beteiligten überleben.

Mo, 28. Mai · 02:00-03:50 · NDR
Die Spaziergängerin von Sans-Souci

Max Baumstein, Präsident der humanitären Hilfsorganisation „Solidarité Internationale“, begeht in Paris ein spektakuläres Attentat: Er konfrontiert den Botschafter Paraguays mit der Anschuldigung, dass er 1933 unter dem Namen Ruppert von Leggaert Mitglied der deutschen Botschaft in Paris gewesen sei und Beziehungen zu einer jungen Frau namens Elsa Wiener hatte. Als der Diplomat dies zögernd zugibt, zieht Baumstein eine Pistole und erschießt ihn. Danach stellt er sich der Polizei. In der Untersuchungshaft vertraut Baumstein seiner fassungslosen Frau Lina an, warum er den Botschafter getötet hat. Im anschließenden Prozess erfährt Lina Baumstein das ganze Ausmaß der Ereignisse, die in der Kindheit ihres Mannes 1933 in Berlin begannen: Dort bekam der junge Jude Max den Terror der an die Macht gekommenen Nazis grausam zu spüren, bevor sich das Ehepaar Wiener des misshandelten Jungen annahm. Elsa Wiener suchte bald darauf mit Max Zuflucht in Paris; ihr Mann Michel wollte ihnen folgen, sobald er seinen Verlag verkauft hätte, wurde zuvor jedoch von den Nazis in ein KZ deportiert. Um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, musste seine Frau als Sängerin in einem Nachtclub auftreten. Dort sah Ruppert von Leggaert sie und nutzte ihre Angst um ihren Mann schamlos aus. Das alles erfährt Lina Baumstein während der Gerichtsverhandlung, und sie erfährt auch, dass sie das Ebenbild jener unglücklichen Elsa Wiener ist.

Mo, 28. Mai · 19:30-20:15 · BR-alpha
Der Ankläger

Der Film porträtiert Gabriel Bach, einen israelischen Juristen und stellvertretenden Generalstaatsanwalt im Jerusalemer Prozess 1961 gegen den Organisator des Holocaust, Adolf Eichmann. Als deutscher Jude 1927 in Halberstadt geboren und 1940 mit seiner Familie nach Palästina geflohen, studierte Bach in London Jura und erfuhr durch den Eichmann-Prozess die entscheidende Prägung seines Lebens.

Di, 29. Mai · 09:05-10:15 · 3sat
Schlurf – Im Swing gegen den Gleichschritt

Sie benahmen sich lässig und hatten lange Haare, sie liebten den Swing und den Jazz, sie hassten den Gleichschritt: die „Schlurfs“. In Europa, aber speziell in Deutschland und Österreich, waren sie der jugendkulturelle Gegenpol zur Ideologie des „Dritten Reichs“. Dafür mussten sie büßen. Die Dokumentation „Schlurf – Im Swing gegen den Gleichschritt“ erzählt von einer vergessenen Rebellion. Sie erteilt jenen das Wort, die – obgleich als Mitglied einer Jugendbewegung von den Nazis verfolgt – später niemals als NS-Opfer anerkannt wurden, für deren Geschichte sich bisher nur ein kleiner Kreis von Fachleuten interessiert hat.

Mi, 30. Mai · 19:00-19:45 · BR
stationen.Dokumentation – Auf Jesu Spuren im Heiligen Land

Manche Stätten sind weltberühmt, ob der historische Jesus tatsächlich genau dort wirkte oder nicht. Andere wollen immer wieder neu entdeckt werden und sind allenfalls denen vertraut, die sich selbst schon einmal auf Jesu Spuren ins Heilige Land begeben haben. Richard C. Schneider und sein Team haben sich aufgemacht zu diesen Orten. Die Reise beginnt in Nazareth, wo sie dem Juden Jesus nachspüren, und auf dem Berg Tabor erzählen sie die Geschichte von Jesu Verklärung. Immer wieder zeigt sich, wie die Ereignisse und Erzählungen der Evangelien das Land (und die Welt) verändert haben: In Jerusalem wird das am Teich von Bethesda deutlich, wo Jesus am Sabbat einen Kranken heilte. Hier steht die Kreuzfahrerkirche St. Anna auf uralten Grundmauern, Zeugin einer Jahrtausende langen Geschichte. Zeugin auch der muslimischen Herrschaft im Heiligen Land: Weil die Muslime die Kirche als Moschee nutzten, steht sie noch heute. Überall begegnen den Filmemachern die heutigen Bewohner des Heiligen Landes, Juden, Christen und Muslime, Palästinenser und Israelis, Menschen aus aller Welt. In Sebastia, wo Jesus am Brunnen mit einer Samariterin sprach, lebt noch heute eine Gruppe dieser kleinen jüdischen Sekte. Zu Jesu Zeiten verachtet, berühmt geworden durch das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, sitzen die Samaritaner auch heute zwischen allen Stühlen. Die Reise endet in Bethlehem. Hier soll er geboren worden sein, der „Friedefürst“. Heute durchschneidet hier eine Mauer das Land.

Do, 31. Mai · 23:30-01:00 · RBB
Eichmanns Ende

Der Film erzählt in einer dichten Verschränkung von historischem Bildmaterial, Berichten von Betroffenen und Zeitzeugen sowie dokumentarischen Spielszenen die fast unglaubliche und streckenweise unbekannte Geschichte von der Entdeckung und Ergreifung des Organisators der Massendeportationen europäischer Juden. Nicht zuletzt die hochkarätige Besetzung der Spielszenen macht das Dokudrama zur packenden Darstellung eines schrecklichen Kapitels in der deutschen Geschichte.