Mehr April-Fernsehtipps

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Vom 16. bis 30. April 2012…

Mo, 16. Apr · 23:15-01:10 · NDR
Rosa Luxemburg

„Wie kommt das, dass Menschen über andere Menschen entscheiden dürfen?“ Im Gefängnis notiert Rosa Luxemburg eine Frage, die sie ihr Leben lang umgetrieben hat: als politische Autorin, Rednerin, Führerin der deutschen Sozialdemokratie und des revolutionären Spartakusbunds. Margarethe von Trottas passioniert inszenierter historischer Film sucht nach den utopischen Versprechen in der Vita einer Frau, die für die einen die „blutige Rosa“, für die anderen eine politische Ikone war. 1906, ein Gefängnis in Warschau: Die „vorwärts“-Redakteurin Rosa Luxemburg war unter dem Eindruck der ersten russischen Revolution nach Polen gekommen, um mit ihrem Geliebten Leo Jogiches die Ideen der Arbeiterbewegung zu verbreiten. Es war nicht der erste Haftaufenthalt von Rosa Luxemburg. Rosa Luxemburg wurde 1871 als Tochter einer wohlhabenden, polnisch-jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Sie hatte früh begonnen, sich politisch zu exponieren. Nach ihrer Promotion zum Dr. jur. ließ sie sich in Berlin nieder und trat der SPD bei. Innerhalb der deutschen Sozialdemokratie, neben Politikern wie August Bebel und Karl Kautsky, wirkte sie wie ein Paradiesvogel: eine eigenwillige, dem Leben zugewandte Frau, kompromisslos im Privatleben und in ihrer Politik. Nachdem Bebel ihre Freilassung aus der Warschauer Zitadelle erkauft hatte, geriet die hoch begabte Journalistin und Rednerin in Konflikt mit der zunehmend staatstragenden Linie ihrer Partei. Verbündete fand sie in Clara Zetkin, mit deren Sohn Kostja sie ein Verhältnis begann, und schließlich in Karl Liebknecht, dem einzigen Reichstagsabgeordneten, der 1914 gegen die Kriegskredite stimmte. Luxemburgs leidenschaftliche Reden gegen den Krieg führten zum Zerwürfnis mit der SPD, zu Prozessen und weiteren Haftstrafen. Aber weder Isolation noch Krankheit konnten ihren Geist brechen. Als Mitbegründerin des „Spartakus“-Bundes und Redakteurin der „Roten Fahne“ setzte sie nach dem Ersten Weltkrieg ihre Arbeit unter veränderten Vorzeichen fort. Den Optimismus ihres Genossen Liebknecht, der auf eine deutsche Revolution hoffte, teilte sie allerdings nicht. Und die Ereignisse gaben ihr auf furchtbare Weise recht: In der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht verhaftet und ermordet.

Mi, 18. Apr · 02:25-04:25 · 3sat
Mr. Klein

Paris, 1942: Auch in Frankreich sind Juden ihres Lebens nicht mehr sicher. Der Kunsthändler Robert Klein lässt das ebenso kalt wie viele seiner Landsleute. Er nutzt ungerührt die Notlage der verfolgten jüdischen Mitbürger, indem er ihnen Kunstwerke und Antiquitäten zu lächerlich niedrigen Preisen abkauft. Als er ein jüdisches Informationsblatt mit seinem Namen findet, hält er das anfangs nur für einen Irrtum. Nach und nach wächst in ihm aber die Überzeugung, dass ein tatsächlich existierender jüdischer Namensvetter darauf hinarbeitet, ihn als den Juden Robert Klein hinzustellen. Er macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Unbekannten. Dabei zieht sich das Netz der Verfolgung immer enger um ihn zusammen. Der Spielfilm „Mr. Klein“ erzählt eine kafkaeske Parabel über Schuld und Sühne, die mit Selbstaufgabe und Untergang endet und zugleich eine detaillierte Schilderung der Gleichgültigkeit vieler Franzosen gegenüber der Verfolgung ihrer jüdischen Mitbürger im besetzten Paris von 1942.

Mi, 18. Apr · 06:30-07:15 · PHOENIX
Neue braune Welle – Die Jugend im Visier der Rechtsextremen

Die Zahl der Neonazis in Deutschland ist laut Bundesverfassungsschutz im vergangenen Jahr wieder massiv gestiegen, und „rechte“ Gewalttaten haben deutlich zugenommen. Am Beispiel zweier Bundesländer – Bayern und Sachsen-Anhalt ? zeigt der Film, wie sich der Umgang mit Rechtsextremen in Ost und West unterscheidet und welche Konsequenzen das mit sich bringt.  Während im Osten das Problem seit Jahren benannt ist, glaubte sich der Westen lange immun.  Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich in vielen Orten in Bayern eine aktive Neonaziszene etabliert, deren Treiben die Gemeinden oftmals hilflos gegenüber stehen.  Die Vorgehensweise ist oft ähnlich. Mit einem vielfältigen Freizeit- und Musikangebot ködern die Neonazis ihren Nachwuchs. Einen „Rechtsextremismus mit Eventcharakter“ nennt das Thorsten Hahnel, ein langjähriger Beobachter der Neonazi-Szene in Sachsen-Anhalt. Dieses Phänomen sei gerade in Westdeutschland unterschätzt worden, bekräftigt Matthias Windisch, der Leiter der bayerischen Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus. Die Aktivitäten der Neonazis in Bayern seien ein flächendeckendes Problem: „Das sind keine tumben Neonazis, die sich besaufen, sondern Leute, die sich sehr schnell den neuen Gegebenheiten anpassen, chamäleonartig, um vor Ort möglichst viele Leute ansprechen zu können.“Nach außen gibt sich die rechtsextremistische NPD zunehmend „bürgerlich“, die Kandidaten biedern sich an als die netten Nachbarn. Eine Strategie, die bei den Kommunalwahlen im Frühsommer zum Teil aufgegangen ist.  Die Autoren Beate Frenkel und Winand Wernicke stellen darüber hinaus die Arbeit von staatlich geförderten Initiativen gegen Rechtsextremismus in Ost und West vor. Hier zeigt sich, wie Erfolge zu erzielen sind und woran es noch immer fehlt. In einem sind sich alle Fachleute einig: Ohne eine intensive Aufklärung an Schulen sowie unterstützende Angebote für Lehrer und Eltern, die frühzeitig helfen, den jugendlichen Nachwuchs aus der rechten Szene zurückzuholen, wird es schwer im Kampf gegen Rechts.

Mi, 18. Apr · 09:15-10:45 · MDR
Die Zeit der Stille

Der Film erzählt die Geschichte eines Überlebenden des KZ Buchenwald, der als Spanienkämpfer von den Nazis inhaftiert wurde. Die Handlung setzt wenige Tage nach der Befreiung im April 1945 in Weimar ein und endet fünfzig Jahre später, als der überlebende Häftling, jetzt ein erfolgreicher Schriftsteller, das KZ Buchenwald zum ersten Mal nach seiner Befreiung wieder besucht. Manuel, den die Frage seit seiner Befreiung gequält hat, warum ausgerechnet er überleben durfte, erfährt, welchem Zufall er sein Überleben verdankt. In den dazwischen liegenden fünf Jahrzehnten versucht Manuel, in der normalen Welt wieder Fuß zu fassen.  Auf seiner Suche nach dem Weiterleben nach dem Vernichtungslager, in einer Welt, die im Nachkriegseuropa an die Schrecken der Todeslager nicht mehr erinnert werden will, sucht er Halt in der Liebe, doch zu einer tiefen Beziehung ist der dem Tode Entkommene noch nicht in der Lage. Zwischen Vergessen und Erinnern steht sein Drang schreiben zu wollen. Ein Drang aber, der die Erinnerung an die Vergangenheit immer wieder heraufbeschwört und ihm den Tod gefährliche nahebringt. Manuel entscheidet sich für das Leben und versucht, die Vergangenheit in die Tiefen seines Unterbewusstseins zu verbannen. Doch um weiterleben zu können, muss er sich erinnern, muss mit den Bildern seiner Vergangenheit leben. Er muss davon berichten, muss darüber schreiben.

Do, 19. Apr · 03:45-04:15 · PHOENIX
Shylocks Erben – Venedigs Kinder der Shoa

Shylock, erfunden von William Shakespeare, ist Venedigs berühmtester Jude. Obgleich er reine Fiktion ist, ist er in vielen Zügen authentisch gezeichnet: Es hat sie genau so gegeben, die jüdischen Pfandleiher, auf die die Republik Venedig als Financiers ihrer Unternehmungen nicht verzichten konnte und die sie dennoch auf Abstand zu halten suchte. Zu einem der dunkelsten Kapitel der jüdischen Geschichte Venedigs zählt die Schaffung des ersten Ghettos überhaupt, die 1516 vom Senat beschlossen wurde. Gewählt wurde dafür eine kleine Insel in Canareggio, deren Zugang über Brücken komplett abgeriegelt werden konnte. Hier lebten Juden auf engstem Raum unter meist ärmlichen Verhältnissen, bis Napoleon Venedig eroberte und das Ghetto auflöste. Die wohlhabenderen Juden zogen in die eleganten Viertel der Lagunenstadt, zurück blieben die Armen. Ein weiteres dunkles Kapitel sind die Judendeportationen während der nationalsozialistischen Herrschaft der Deutschen ab 1943. Inzwischen ist jüdisches Leben nach Venedig zurückgekehrt. „Shylocks Erben“ rekapituliert die Geschichte der Juden in Venedig. Das Hauptaugenmerk des Films liegt dabei auf der Zeit des italienischen Faschismus und der nationalsozialisti- schen Herrschaft der Deutschen über die Lagune. Überlebende erinnern sich an eine scheinbar vollkommene Integration in das gesellschaftliche Leben der Stadt, an erste Anzeichen von Ausgrenzung und Isolierung bis hin zur Verhängung der Rassegesetze. Sie berichten von Treue und Hilfsbereitschaft, aber auch von Verrat und Enttäuschung durch ihre katholischen Mitbürger.

Do, 19. Apr · 07:55-08:25 · arte
Was Du nicht siehst, 29/40, Palästina

Die junge französische Journalistin Sophie Massieu reist um die Welt. Doch das, was sie ihren Zuschauern auf ihrer 40 Etappen umfassenden Tour zeigt, kann sie selbst nicht sehen. Denn Sophie Massieu ist blind. In dieser Folge der Reihe besucht sie Betlehem und das mehrheitlich von Palästinensern bewohnte Westjordanland.  Die biblische Stadt Betlehem liegt heute im Westjordanland inmitten der palästinensischen Autonomiegebiete. Sie ist ein geschichtlich und religiös bedeutsamer Ort in brisantem Umfeld. In Betlehem leben Christen und Muslime seit Jahrhunderten friedlich zusammen. Das meint zumindest Pater Stéphane, ein französischer Mönch, der vor 30 Jahren in die Heilige Stadt kam. Er lädt Sophie in die Geburtskirche ein, die in frühchristlicher Zeit über der vermuteten Geburtsstätte Jesu errichtet wurde. Um diese Region, die reich an religiösen Stätten ist, tobt eine konfliktgeladene politische Auseinandersetzung. Mit Abdelfattah besucht Sophie Massieu das palästinensische Flüchtlingslager „Aida“ am Ortsrand von Betlehem. Dort leben 5.000 Menschen, einige von ihnen schon seit über 60 Jahren. Sie mussten im Zuge der Gründung des Staates Israel ihre Dörfer verlassen. Abdelfattah hofft, dass er durch die Theaterarbeit mit Jugendlichen des Lagers dazu beitragen kann, dass endlich Frieden in die Region einzieht. Die Palästinenser bemühen sich sehr um die Bewahrung ihrer Kultur. Maha erklärt Sophie, wie man Hochzeitskleider im traditionellen Stil bestickt. Dann darf die junge Französin die Küchlein für das Aid-Fest backen und entdeckt dabei die köstlichen Geheimnisse der palästinensischen Küche.

Do, 19. Apr · 11:55-12:50 · arte
Manege frei für Familie Pauwels

Überlieferung wird in der Familie Pauwels groß geschrieben: Seit mehr als 100 Jahren unterweisen die Väter ihre Söhne in der Tradition des Zirkuslebens und der jüdischen Kultur. Durch die Weitergabe des Wissens von Generation zu Generation ist es dem Zirkus gelungen, die Echtheit des traditionellen Zirkus zu bewahren. Eine wahre Freude für Klein und Groß. Marquis Pauwels, der Sohn des berühmten Clowns Pépète, übergibt den Staffelstab seinem Sohn Samuel, einem erst 16-jährigen Jongleur. Er lehrt ihn die verschiedenen, für einen Zirkusartisten unentbehrlichen Fähigkeiten. Doch so einfach ist es nicht, in der Familie Pauwels Zirkusdirektor zu werden. So muss auch Samuel noch viel lernen: Über die Zirkuskunst und die Tradition des Familienbetriebs, aber auch über die Geschichte einer Dynastie, die während des Zweiten Weltkrieges – in dieser Zeit traten sie im Pariser Cirque d’Hiver auf – antisemitischer Verfolgung ausgesetzt war. Als eine der wenigen jüdischen Artistenfamilien der Zirkuswelt messen die Pauwels dem kulturellen und religiösen Erbe besondere Bedeutung bei. Und dies gilt besonders für Samuel als Jungen: Mädchen sind zwar von klein auf an die Trapezschwünge in luftiger Höhe gewöhnt; nach ihrer Heirat verlassen sie jedoch den väterlichen Zirkus. Die Jungen hingegen bleiben und pflegen die Tradition in einem wirtschaftlich oftmals rauen Umfeld.

Fr, 20. Apr · 14:00-14:45 · arte
Mein Leben – Ruth Dayan

Ruth Dayan, Ex-Frau des legendären Armeechefs und Verteidigungsministers Mosche Dayan, kommt auch mit ihren 93 Jahren nicht zur Ruhe. In ihrer Jugend lebte sie in Nachbarschaft mit Palästinensern, heute scheint die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz auswegloser denn je. Doch Ruth Dayan knüpft weiter rastlos Fäden, die Juden und Araber verbinden sollen.  Die Dokumentation begleitet Ruth Dayan bei ihren Autofahrten kreuz und quer durch Israel und die Palästinensergebiete. Sie fährt zu Erinnerungsorten – nach Jerusalem oder in das Genossenschaftsdorf Nahalal – trifft arabische Familien, Beduinen in der Negevwüste oder angesagte Designer in Tel Aviv, denen sie Handarbeiten arabischer Frauen nahe zu bringen versucht. „So ist sie: Sie rennt und rennt und kümmert sich nicht um Grenzen“, sagt ein langjähriger Wegbegleiter Ruth Dayans, als sie kurz eine Verschnaufpause in einem Café einlegt.

Fr, 20. Apr · 14:45-15:35 · arte
Sechs Tage Krieg, 1/2, Die Waffen klirren

Der zweiteilige Dokumentarfilm zeigt, dass der israelische Sieg gegen die arabische Allianz im Krieg des Jahres 1967 einen Wendepunkt in der Geschichte des Nahen Ostens darstellte, dessen Folgen bis heute politisch hochbedeutend sind. Gegenstand des ersten Teils der Dokumentation ist die unmittelbare Vorgeschichte der militärischen Auseinandersetzung mit den beiden Hauptprotagonisten Gamal Abdel Nasser, damaliger ägyptischer Staatspräsident, und dem israelischen Ministerpräsidenten Levi Eschkol.  Lange betrachteten die Israelis den israelisch-arabischen Krieg vom Juni 1967, den sogenannten Sechstagekrieg, als wunderbaren Sieg ihres kleinen Staates über die ihn umzingelnden feindlichen Araberstaaten. Die arabischen Völker dagegen sahen in dem Krieg eine imperialistische Verschwörung, die ihnen eine erniedrigende Niederlage bereitet hatte.  Über vier Jahrzehnte später erweist sich der Sechstagekrieg als bedeutsamer Wendepunkt in der Geschichte des Nahen Ostens. Er leitete das Ende des Panarabismus ein, jenes Traumes von einer vereinten, der Vorherrschaft der Großmächte ledigen arabischen Nation. Mit der Niederlage der arabischen Staaten wurde den Palästinensern bewusst, dass sie vor allem auf sich selbst zählen müssen. Die israelische Besetzung des Westjordanlandes, des arabischen Teils von Jerusalem und die darauf folgende Massenflucht festigten endgültig die nationale Identität der palästinensischen Araber. Daraufhin verstärkten sich in der ganzen Region die fundamental-islamistischen Strömungen. Sie waren die Reaktion auf den im Sechstagekrieg zutage getretenen Einfluss der Militärs und auf das religiöse Erwachen in Israel, das den Krieg begleitete. Der militärische Sieg der Israelis führte in der Folge zu einer dramatischen, ausweglos erscheinenden politischen Situation, unter der die Völker der Region noch heute leiden.

Fr, 20. Apr · 15:35-16:45 · arte
Sechs Tage Krieg, 2/2, Krieg und Okkupation

Der zweite Teil schildert die sechs Tage des Krieges, den die israelischen Streitkräfte in unerwarteter Geschwindigkeit führten. Es beginnt mit der totalen Zerstörung der ägyptischen Luftwaffe auf dem Boden bereits am 5. Juni 1967. Damit hat Israel die Lufthoheit über dem Nahen Osten gesichert. Der legendäre Verteidigungsminister Mosche Dayan wird so zum wichtigsten Akteur dieses Krieges.  Lange betrachteten die Israelis den israelisch-arabischen Krieg vom Juni 1967, den so genannten Sechstagekrieg, als wunderbaren Sieg ihres kleinen Staates über die ihn umzingelnden feindlichen Araberstaaten. Die arabischen Völker dagegen sahen in dem Krieg eine imperialistische Verschwörung, die ihnen eine erniedrigende Niederlage bereitet hatte.  40 Jahre später erweist sich der Sechstagekrieg als bedeutsamer Wendepunkt in der Geschichte des Nahen Ostens. Er leitete das Ende des Panarabismus ein, jenes Traumes von einer vereinten, der Vorherrschaft der Großmächte ledigen arabischen Nation. Mit der Niederlage der arabischen Staaten wurde den Palästinensern bewusst, dass sie vor allem auf sich selbst zählen müssen. Die israelische Besetzung des Westjordanlandes, des arabischen Teils von Jerusalem und die darauf folgende Massenflucht festigten endgültig die nationale Identität der palästinensischen Araber. Daraufhin verstärkten sich in der ganzen Region die fundamental-islamistischen Strömungen. Sie waren die Reaktion auf den im Sechstagekrieg zutage getretenen Einfluss der Militärs und auf das religiöse Erwachen in Israel, das den Krieg begleitete. Der militärische Sieg der Israelis führte in der Folge zu einer dramatischen, ausweglos erscheinenden politischen Situation, unter der die Völker der Region noch heute leiden.

Fr, 20. Apr · 20:15-21:35 · arte
Gelobtes Land (1/4)

Die 18-jährige Erin reist mit ihrer Freundin Eliza nach Israel. Während ihre Freundin den israelischen Wehrdienst anfängt, vertieft sich die junge Britin in das Tagebuch ihres Großvaters, der als britischer Mandatssoldat im Palästina der Nachkriegsjahre stationiert war. Aber auch von den alltäglichen Grausamkeiten der Realität eines vom Frieden weit entfernten Landes bleibt Erin nicht verschont. Unmittelbar, bevor die 18-jährige Erin zu ihrem Nach-Abiturs-Aufenthalt in Israel mit ihrer Freundin Eliza aufbricht, fällt ihr das Tagebuch ihres todkranken Großvaters Len in die Hände. Sie ist rasch fasziniert von dem gefahrvollen Soldatenleben des alten Mannes, den sie kaum kennt. Fassungslos entdeckt sie seine dramatischen Erlebnisse während der britischen Friedensmission nach dem Zweiten Weltkrieg in Palästina. Erin, auf sich alleine gestellt als Eliza ihren Wehrdienst beginnt, wird Zeugin der undurchschaubaren Komplexität des Lebens im heutigen Israel sowohl für Juden als auch Araber. Als Erin eintaucht in das Tagebuch, stößt sie auf die heute noch unbequemen Wahrheiten aus der Zeit, in der ihr Großvater in Palästina war, und die Gewalt und Grausamkeit, die er in den 40er Jahren miterleben musste. Im Haifa der Gegenwart geht ein Riss durch die Familie der Freundin: Elizas Bruder Paul kämpft militant gegen die Palästinenserpolitik seines Landes. Er macht Erin mit dem palästinensischen Omar, einem Aussteiger aus dem bewaffneten Untergrundkampf der Al-Aqsa-Brigaden, bekannt. Mit Unterstützung der Beiden lernt Erin auch die schockierenden Zustände jenseits der Checkpoints und der Mauern kennen, die die palästinensischen Dörfer abschirmen.

Fr, 20. Apr · 21:35-23:05 · arte
Gelobtes Land (2/4)

Palästina 1946: Sergeant Len ist entsetzt, als einige Soldaten Abu-Hassan Mohammed, den Teelieferanten seiner Kompanie, demütigen, und staucht sie zusammen. Nach dem Vorfall erwächst zwischen den beiden Männern eine Freundschaft. Im modernen Israel entgeht Erin nur knapp einem palästinensischen Selbstmordattentat in einem Café. Kurz, nachdem sie dort mit Elizas Bruder Paul gesessen hatte, explodierte vor ihren Augen eine Bombe. Paul hatte seine Brieftasche vergessen und war während der Detonation noch im Gebäude. Erin macht ihn im Krankenhaus ausfindig. Sie selbst wird die entsetzlichen Bilder nicht los. Sie will Israel so schnell wie möglich verlassen. Doch als sie vorher das Ende von Lens Tagebuch liest, ist sie schockiert. Trotz ihrer traumatischen Erfahrung beschließt sie, in Israel zu bleiben und die Geschichte ihres Großvaters genauer zu erforschen.

Sa, 21. Apr · 13:25-13:55 · arte
Zu Tisch in … Budapest

Jeden Samstagabend verabschieden sich Zita und Miklós Ábrahám mit einer traditionellen Zeremonie vom Sabbat. Miklós spricht den Segen über den Wein, die Gewürze und das Feuer und dankt Gott für die Trennung des siebten, heiligen Tages der Woche von den anderen Tagen, die nun vor ihnen liegen. Zita und Miklós gehören zur jüdischen Gemeinde Budapests, der größten in Osteuropa. Wie viele Juden sind auch die Ábraháms nicht religiös erzogen worden und haben erst nach der Wende, Anfang der 90er Jahre, den jüdischen Glauben für sich entdeckt. Dazu gehören auch die vielen komplizierten Speisevorschriften der Kaschrut, die festlegen, was koscher ist und was nicht. Was auf den ersten Blick einengend wirkt, hat die schöpferische Fantasie vieler jüdischer Köche angeregt. Gerichte wie zum Beispiel Gefillte Fisch sind weltberühmt. Zita Ábrahám stellt einige traditionelle jüdische Speisen vor und zeigt, wie man sie koscher zubereitet. Bei den Eiern für die Challa, eine Art Hefezopf, achtet sie sorgsam darauf, dass kein Blut darin ist. Mit ihrer Schwiegermutter macht sie Matzeklößchen für eine Hühnersuppe. Natürlich darf ein koscheres Rindergulasch – ohne Sahne, aber mit viel Rotwein – nicht fehlen, schließlich sind wir in Ungarn.

Sa, 21. Apr · 15:10-17:00 · arte
Biblische Detektivgeschichten

Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen erläutern ihre Forschungsergebnisse und erlauben faszinierende Einblicke in die Glaubenswelt der ersten Israeliten sowie in die Entstehungsgeschichte der Bibel und der ersten monotheistischen Religion.  Durch die einzigartige Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus verschiedenen Forschungsbereichen beleuchtet der Dokumentarfilm zentrale Fragen der Biblischen Archäologie. Dabei werden erstmals die Ergebnisse von über hundert Jahren Textanalyse den Befunden von jahrzehntelangen Ausgrabungen im Heiligen Land gegenübergestellt. Dies soll helfen zu klären, ob das Judentum – die erste monotheistische Religion – bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar war.  Sowohl archäologische Funde als auch biblische Belege beweisen eindeutig, dass die meisten Israeliten lange Zeit auch heidnische Götter anbeteten. Darüber hinaus glaubten viele von ihnen, Gott habe eine Frau, die ebenfalls verehrt wurde. Erst nach der Zerstörung Jerusalems entwickelten die Juden im babylonischen Exil die Vorstellung von einem einzigen universellen Gott. Und auch die fünf ersten Bücher der Bibel wurden erst während der Babylonischen Gefangenschaft, also zwischen 597 und 538 vor Christus geschrieben. Die tragische Erfahrung des Verlusts Jerusalems und die des Exils bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem sich die beiden jahrtausendealten Grundlagen des Judentums entwickeln konnten, der Monotheismus und die Bibel. Aus diesen Elementen gingen später nicht nur Christentum und Islam, sondern die gesamte moderne Kultur hervor.

Sa, 21. Apr · 22:30-23:00 · NDR
Der Stimmungsmacher: Axel Springer – Themenabend zum 100. Geburtstag

Ein dokumentarisches Porträt des Ausnahmeverlegers Axel Springer über sein Leben, seinen Erfolg und seine Mission. In dem Film erinnern sich seine Witwe Friede Springer, Kollegen wie Peter Boenisch und Ernst Cramer, Zeitzeugen wie Helmut Schmidt und Ignatz Bubis, aber auch Gegner wie Günter Wallraff, an Springers Karriere.  Im Vordergrund der Dokumentation steht Axel Springers politisches Engagement. Geprägt wird er von seinen Erfahrungen mit den Nazis, die den väterlichen Verlag enteigneten. Nach 1945 bekommt er von den Briten die Lizenz zur Gründung eines Verlages. Und dieser wächst schnell: „Hamburger Abendblatt“, „Bild“ und „Welt“ – der Springer Verlag wird zu einem der größten Zeitungskonzerne der Welt. Springer ist Meinungsmacher und nutzt seine Vormachtstellung im Zeitungsmarkt zum ideologischen Kampf. Sein politisches Ziel ist die Wiedervereinigung Deutschlands. Dafür reiste er sogar selbst zum Gespräch mit Chruschtschow nach Moskau – politisch naiv, wie Helmut Schmidt urteilt.  Das Scheitern der Gespräche macht Springer zum kämpferischen Antikommunisten. Er verlegt sein Verlagshaus direkt an die Berliner Mauer, macht Stimmung gegen die Ostpolitik der regierenden SPD und erkennt die DDR als Staat niemals an: die „DDR“ erscheint bei Springer stets in Anführungsstrichen.  Zur Zeit der Studentenbewegung fährt er Kampagnen gegen die linken „Rabatz-Studenten“. Für die 68er-Generation ist er das Feindbild Nummer eins: ein politischer Stimmungsmacher, dessen Sensationsblätter das Volk verdummen. Günter Wallraff schleicht sich in den Verlag ein und schreibt 1977 einen giftigen Report über das Innenleben des Springer Verlags: „Der Aufmacher“. Die „Bild“-Redaktion sieht er damals als „zum Teil kriminelle Vereinigung“ an.  Die Dokumentation schildert kritisch die Macht des Medienmoguls, aber sie würdigt auch die unbestrittenen Verdienste Springers um die Versöhnung von Deutschen und Juden und sein Engagement für Israel, wo er zum Beispiel Bibliotheken und etliche soziale Projekte finanziert.

So, 22. Apr · 01:45-03:35 · BR
Flucht oder Sieg

Während des Zweiten Weltkriegs beschließt der deutsche Major Steiner, ein Fußballturnier zwischen einer deutschen Mannschaft und einem Team alliierter Gefangener zu organisieren. Die Nazi-Führung erhofft sich von der Aktion einen Propagandaerfolg: Durch den Sieg des deutschen Teams soll die Überlegenheit Deutschlands demonstriert werden. Die Gefangenen wiederum wollen das Spiel für eine spektakuläre Flucht nutzen.  Frankreich, 1943: Das Land ist von den Nazis besetzt, zahllose Soldaten der Alliierten sind in Kriegsgefangenenlagern interniert. Unter ihnen befindet sich auch der ehemalige britische Fußballprofi John Colby. Dieser Umstand bringt den deutschen Lagerkommandanten und Fußballfan Major Karl von Steiner auf eine Idee: Er schlägt Colby vor, ein Fußballturnier zwischen deutschen Soldaten und einer Gefangenen-Mannschaft zu veranstalten. Steiners Vorgesetzte stimmen dem Plan zu, wollen das Match jedoch zu Propagandazwecken nutzen. Daher soll das „Freundschaftsspiel“ in einem Stadion in Paris stattfinden, und die Kicker der Alliierten sollen nun gegen die deutsche Nationalmannschaft antreten. Der absehbare deutsche Sieg soll die vermeintliche Überlegenheit der Deutschen beweisen. Innerhalb kurzer Zeit stellt Colby ein internationales Team aus Kriegsgefangenen zusammen, zu dem der Schotte Arthur Hayes, der Pole Paul Wolchek sowie Luis Fernandez aus Trinidad gehören. Auch der US-Amerikaner Hatch setzt alles daran, bei dem Spiel dabei zu sein, allerdings sieht er in dem Turnier vor allem eine Chance zur Flucht. Mit Unterstützung der Resistance plant er, das ganze Team in der Halbzeitpause zu befreien.

So, 22. Apr · 10:45-11:15 · HR
Das Sonntagsgespräch – Esther Schapira im Gespräch mit der jüdischen Schriftstellerin Silvia Tennenbaum

Silvia Tennenbaums Eltern stammten selbst aus alteingesessenen jüdischen Frankfurter Familien und trugen ihren Teil zum Kulturleben der Stadt bei. Doch noch bevor sie in die Schule kam, endete mit Adolf Hitlers „Machtergreifung“ von einem Tag auf den anderen, was Jahrhunderte lang die Geschichte der Stadt wesentlich mitbestimmt hatte: die deutsch-jüdische Symbiose. Mit acht Jahren musste die kleine Silvia ihre Heimatstadt verlassen. Aus der Frankfurterin wurde eine New Yorkerin, und aus der Tochter eines Schriftstellers wurde selbst eine Schriftstellerin, die ihrer Familie und ihrer Heimatstadt ein literarisches Denkmal setzte. „Straßen von gestern“ erschien 1981 in der englischsprachigen Originalfassung. Jetzt wird der Roman einer Frankfurter jüdischen Familie in Frankfurt öffentlich gelesen. Anlässlich der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Eine Stadt liest ein Buch“ ist Silvia Tennenbaum zu Gast im „Sonntagsgespräch“. Im Gespräch mit Esther Schapira erinnert sie sich an ihre Kindheit in Frankfurt und an ihren Weg in die USA, daran, wie aus dem Frankfurter Mädchen eine New Yorkerin wurde, die stets Lust an der Provokation hatte und die immer den Mund aufmachte.

So, 22. Apr · 23:15-00:00 · PHOENIX
Auschwitz war auch meine Stadt

„Ich hatte nicht das Gefühl, in eine polnische Stadt zu fahren, das hieß ja Auschwitz. Und das war ja eine deutsche Bezeichnung,“ sagt Johanna Scherzberg heute, öffnet bereitwillig ihr Tagebuch und ihr Fotoalbum und erzählt von der, so sagt sie, „schönsten Zeit ihres Lebens“. Als eine der ersten beiden Frauen ging sie im Sommer 1942 zum Aufbau des neuen Chemiewerkes der IG Farben von Leuna nach Auschwitz. Auschwitz hieß bis Kriegsbeginn Oswiecim und war die Heimat des Juden Josef Jakubowicz. Er verbrachte hier eine unbeschwerte Kindheit, bis die Nazis kamen und der 14-Jährige als Zwangsarbeiter das Konzentrationslager Auschwitz bauen helfen musste, ohne zu ahnen, welchem Zweck es einmal dienen würde. Im Nachbarhaus lebte Karol Parcer, Josefs Freund unter den Christen. Seine Familie musste ihr Haus räumen für die SS-Offiziere. Aus Brzezinka, dem Dorf, in dem die beiden Jungen zur Schule gegangen waren, wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, in dem Josefs Eltern und fast seine ganze Familie ermordet werden sollten. Für die Deutsche Johanna Scherzberg waren die Jahre in Auschwitz eine produktive Zeit, eine Aufbauzeit. Sie saß im Vorzimmer des Betriebsleiters Walter Dürrfeld und ist vermutlich die letzte Zeitzeugin, die erzählen kann, wie sich das Leben der deutschen IG Farben-Mitarbeiter in Auschwitz in Sichtweite zum Massenmord an den europäischen Juden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau abgespielt hat. Und sie tut dies mit bemerkenswerter Offenheit und in zahlreichen, bisher unveröffentlichten Privatdokumenten. Aus der Perspektive dieser drei Zeitzeugen erzählt die Dokumentation, wie aus der Stadt Oswiecim, die wegen ihrer reichen jüdischen Kultur einmal als das polnische Jerusalem galt, die „deutsche Musterstadt“ Auschwitz wurde. Eine Stadt, in der tausende deutsche Siedler, SS-Angehörige und Angestellte der IG Farben in Saus und Braus lebten, während gleich nebenan millionenfach gemordet wurde. In den ganz persönlichen Lebensgeschichten von Johanna Scherzberg, Josef Jakubowicz und Karol Parcer spiegeln sich die historischen Ereignisse zwischen dem 1. September 1939, dem Tag des Überfalls auf Polen, bis zum 27. Januar 1945, dem Tag, an dem die Konzentrationslager von Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit wurden. Für die Deutsche Johanna Scherzberg waren die Jahre in Auschwitz eine produktive Zeit, eine Aufbauzeit. Sie saß im Vorzimmer des Betriebsleiters Walter Dürrfeld und ist vermutlich die letzte Zeitzeugin, die erzählen kann, wie sich das Leben der deutschen IG Farben-Mitarbeiter in Auschwitz in Sichtweite zum Massenmord an den europäischen Juden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau abgespielt hat. Und sie tut dies mit bemerkenswerter Offenheit und in zahlreichen, bisher unveröffentlichten Privatdokumenten. Aus der Perspektive dieser drei Zeitzeugen erzählt die Dokumentation, wie aus der Stadt Oswiecim, die wegen ihrer reichen jüdischen Kultur einmal als das polnische Jerusalem galt, die „deutsche Musterstadt“ Auschwitz wurde. Eine Stadt, in der tausende deutsche Siedler, SS-Angehörige und Angestellte der IG Farben in Saus und Braus lebten, während gleich nebenan millionenfach gemordet wurde. In den ganz persönlichen Lebensgeschichten von Johanna Scherzberg, Josef Jakubowicz und Karol Parcer spiegeln sich die historischen Ereignisse zwischen dem 1. September 1939, dem Tag des Überfalls auf Polen, bis zum 27. Januar 1945, dem Tag, an dem die Konzentrationslager von Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit wurden.

Mo, 23. Apr · 22:30-23:15 · BR
Enteignet, deportiert, ermordet

Beschreibung
Zeitzeugen erinnern sich an ihre Kindheit im Würzburg der 1930er-Jahre, den zunehmenden Terror durch die Nazis, die Enteignung der elterlichen Geschäfte und schließlich an die Deportationen 1941/43 in die Lager Jungfernhof, das Rigaer Ghetto und Stutthof. Herbert, Fred und Max haben sich in den Gassen der Altstadt herumgetrieben, sind in die jüdische Volksschule gegangen, hatten jüdische und nichtjüdische Freunde, bis der zunehmende Terror durch die Nazis ein normales Leben unmöglich machte. Der Enteignung der elterlichen Geschäfte und dem Zwangsumzug in Sammelunterkünfte folgte die sogenannte „Evakuierung“ in die besetzten Ostgebiete. Zwischen November 1941 und Juni 1943 wurden aus dem Würzburger Raum über 2.000 Menschen in den Osten gebracht. Die meisten wurden ermordet. Herbert, Fred und Max überlebten, ihre Eltern und Geschwister nicht.

Di, 24. Apr · 09:30-09:45 · HR
Videolexikon: Jüdisches Museum – Wissen und mehr

Ein Gang durch das Jüdische Museum der Stadt Frankfurt am Main zeigt die historische Entwicklung und die religiöse Kultur der jüdischen Gemeinden in Frankfurt vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Ein solches Museum gab es schon einmal in Frankfurt. 1933 wurde es geschlossen, das meiste daraus vernichtet. Um so bemerkenswerter sind die kostbaren Sammlungen, die aus aller Welt zusammengetragen wurden und die nach der Neueröffnung des Museums jüdisches Leben mit vielen interessanten Details einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Das Wechselverhältnis zwischen Juden in Deutschland und ihrer Umwelt wird hier am lokalen Beispiel exemplarisch nachgezeichnet. Ein Museum, das in vielen Abteilungen Kultur und Geschichte der Juden in Deutschland darstellt, gerät zwangsläufig auch zu einem Museum der Geschichte des Antisemitismus. Tausende Frankfurter Juden fielen den Pogromen und der systematischen Vernichtung durch die Nationalsozialisten zum Opfer. Ihr Schicksal spiegelt sich auch in der Geschichte der Westendsynagoge, die in einem anschließenden Beitrag porträtiert wird.

Di, 24. Apr · 11:25-12:20 · arte
Mein Kampf – Geschichte einer Hetzschrift

Um die Frage zu klären, warum Hitlers „Mein Kampf“ heute für die einen ein Tabu, für andere jedoch noch immer ein Faszinosum ist, befragte Filmemacher Antoine Vitkine Zeitzeugen, Historiker und einen ehemaligen Neonazi. Außerdem stellte er Nachforschungen im bayerischen Finanzministerium an, dem derzeit die Urheberrechte gehören. Allerdings wird nach aktuellem Urheberrecht ein Text 70 Jahre nach dem Tod des Autors gemeinfrei. Das bayerische Nachdruckveto hält also nur noch bis zum Jahr 2015 – spätestens bis zu diesem Termin muss eine politische Entscheidung getroffen werden, wie mit diesem Buch umzugehen sei.  Der Nachdruck von Hitlers „Mein Kampf“ ist bis heute in Deutschland verboten. In den Jahren 1925 bis 1945 wurde Adolf Hitlers „Mein Kampf“ allein in Deutschland über zwölf Millionen Mal gedruckt. Die internationalen Auflagen in 16 Sprachen gingen in die Hunderttausende. In vielen Ländern der Welt kann man das Buch heute noch kaufen.  Der Nimbus des Verbotenen fasziniert, und viele Fragen zu „Mein Kampf“ bleiben bis heute unbeantwortet: Unter welchen Umständen ist das Buch entstanden? Welche Rolle spielte es für die sogenannte „Machtergreifung“ Hitlers? Wie wurde es in Deutschland und wie zum Beispiel in Frankreich aufgenommen? Wie viele der Millionen Deutschen, die es besaßen, haben es tatsächlich gelesen? Offenbart es die Gefahren der Naziideologie? Gibt es eine Verbindung zwischen „Mein Kampf“ und der Shoah? Die Tragweite dieser Fragen ergibt sich aus der Tatsache, dass Hitler die während seiner Festungshaft im bayerischen Landsberg niedergeschriebenen Gedanken fast eins zu eins umsetzte, darunter die Feldzüge gegen Frankreich und die Sowjetunion, den Anschluss Österreichs, die Verfolgung und Ausrottung der Juden, die sogenannte Rassenhygiene und die sogenannte Rassenlehre.  Während die Nationalsozialisten nach 1933 alles für eine weite Verbreitung von „Mein Kampf“ taten, zensierte der inzwischen zum Reichskanzler ernannte Autor Adolf Hitler die Ausgabe für Frankreich, um seine wahren Absichten zu verschleiern.

Mi, 25. Apr · 21:15-21:45 · MDR
Die Spur der Schätze – Geheimsache Führermuseum

Das Führermuseum im österreichischen Linz sollte das größte und bedeutendste Museum der Welt werden. Es wurde nie gebaut, bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurden aber in ganz Europa dafür Kunstwerke gekauft oder einfach nur beschlagnahmt. Es war der wohl größte Kunstraub aller Zeiten. Adolf Hitler, der zweimal an der Wiener Kunstakademie abgelehnt wurde, war bis 1945 von diesem Projekt besessen. Von Hitler bereits 1938 nach dem Einmarsch in Österreich verfügt, blieb der Sonderauftrag Linz noch bis 1942 eine Geheimsache. Die Schaltzentrale für den großangelegten Kunstdiebstahl war die Staatliche Gemäldegalerie Dresden. Die Direktoren der weltberühmten Sammlung Hans Posse und Hermann Voss wurden von 1939 bis zum Zusammenbruch des NS-Regimes zu den Sonderbeauftragten Adolf Hitlers für das Führermuseum in Linz. Beide waren international anerkannte Kunstsachverständige, und beide lassen sich von der Aussicht verführen, ein Museum aufzubauen, das den Louvre in Paris und die Uffizien in Florenz in den Schatten stellt. Dafür schienen ihnen alle Mittel recht zu sein. Es ist das dunkelste Kapitel in der Geschichte der Dresdner Galerie. Peter Escher zeichnet anhand der Odyssee zweier berühmter Gemälde dieses gigantomanische und gleichzeitig kriminelle Kapitel der NS-Zeit nach. Pieter Breughels „Heuernte“ gehörte seit 1865 zur Sammlung des Fürsten Lobkowitz und hing in Schloss Raudnitz in Böhmen. Im Oktober 1938 wird die Tschechoslowakei von der Wehrmacht besetzt, die Sammlung Lobkowitz beschlagnahmt, das Bild erst nach Prag auf den Hradschin gebracht, dort von Hans Posse persönlich begutachtet und dann nach Dresden geschickt. Auch in Österreich wird sofort nach dem Einmarsch 1938 das Eigentum der jüdischen Kunstsammler beschlagnahmt. Im Nazi-Jargon hieß das „Einziehung volks- und staatsfeindlichen Eigentums“. Auch in Wien suchte Hans Posse persönlich die wertvollen Stücke aus. Für das weltberühmte Bildnis der „Madame Pompadour“ aus der Sammlung von Alfons Rothschild begann ein abenteuerlicher Weg, dessen Spuren Peter Escher verfolgt.

Mi, 25. Apr · 23:10-00:30 · arte
Abschied von gestern

Eine junge Frau stiehlt eine warme Strickjacke und kommt vor Gericht. Nach Verbüßung der Strafe macht sie mehrere Versuche, ein neues Leben zu beginnen. Der Erstlingsfilm Alexander Kluges erzählt von den Erlebnissen einer jungen Frau, die aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland geflohen ist und auch dort mit einer Gesellschaft konfrontiert wird, die sie nicht annimmt. Anita G., 1937 in Leipzig als Kind jüdischer Eltern geboren, ist in den sechziger Jahren aus der DDR in den Westen geflüchtet. Die ehemalige Telefonistin bekommt dort eine Stelle als Krankenschwester. Nachdem sie wegen des Diebstahls einer Strickjacke zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden ist, zieht sie in eine andere Stadt. Als Vertreterin einer Plattenfirma fälscht sie Auftragsformulare, lebt über ihre Verhältnisse, wird die Geliebte ihres Chefs. Seiner Ehefrau zuliebe lässt dieser sie jedoch eines Tages fallen und zeigt sie an. Unschuldig des Diebstahls bezichtigt, verliert Anita auch ihren nächsten Job als Zimmermädchen. Schließlich wird sie die Geliebte des gebildeten Ministerialrats Pichota. Ihr Schicksal scheint sich zum Besseren zu wenden, doch als sie von ihm schwanger wird, speist er sie mit 100 Mark ab. Die mittlerweile steckbrieflich gesuchte Anita G. zieht von einem Ort zum anderen, bis sie sich wegen der bevorstehenden Geburt ihres Kindes der Polizei stellt. Das Kind wird ihr weggenommen, und im Frauengefängnis sieht sie ihrer kommenden Verurteilung entgegen …

Do, 26. Apr · 04:30-05:10 · 3sat
Himmlische Lust und koscherer Sex

Im Judentum ist ein erfülltes Liebesleben ein Gebot – allerdings nur innerhalb der Ehe. Sexualität dient nicht nur der Fortpflanzung, sondern auch der Lust, dem Vergnügen. Die Frau hat, ebenso wie der Mann, ein verbrieftes Recht darauf. Das hat Auswirkungen auf die gesamte jüdische Kultur, auch auf die säkularisierte. Die Dokumentation „Himmlische Lust und koscherer Sex“ stellt die Haltung der Juden zu Liebe und Sex vor: Thematisiert werden unter anderem die Rolle der Sexualität in der Thora sowie die Bräuche rund um Eheschließung und Hochzeit.

Fr, 27. Apr · 13:40-16:45 · arte
Israel und die Araber – Der ewige Traum vom Frieden

Die dreiteilige Dokumentationsreihe nimmt den Nahostkonflikt von den Friedensverhandlungen 1999 bis zu den Rückzugsplänen israelischer Truppen aus dem Gazastreifen in den Blick.

Fr, 27. Apr · 20:15-21:40 · arte
Gelobtes Land (3/4)

Die 18-jährige Erin reist mit ihrer Freundin Eliza nach Israel. Während ihre Freundin den israelischen Wehrdienst anfängt, vertieft sich die junge Britin in das Tagebuch ihres Großvaters, der als britischer Mandatssoldat im Palästina der Nachkriegsjahre stationiert war. Aber auch von den alltäglichen Grausamkeiten der Realität eines vom Frieden weit entfernten Landes bleibt Erin nicht verschont. 1947: Sergeant Len wird nach der Attacke auf seine Einheit in Haifa im Krankenhaus behandelt. Nach seiner Genesung besucht er erneut seinen palästinensischen Freund Abu-Hassan Mohammed und unterrichtet dessen Sohn Hassan in Geometrie. Auch bei Clara, seiner jüdischen Geliebten schaut er vorbei. Doch in ihrer Wohnung erwartet ihn ein erschütternder Anblick … Len und seine Einheit bereiten eine strengvertrauliche Operation gegen die israelische Geheimarmee Irgun vor. Doch jemand hat sie verraten. In den Hinterhalt gelockt müssen Len und seine Kameraden die Konsequenzen am eigenen Leibe austragen. Als Erin diese dramatischen Erfahrungen mitverfolgt, wird sie noch mehr von dem Geheimnis um das Ende der Freundschaft zwischen ihrem Großvater Len und Abu-Hassan Mohammed in den Bann gezogen. Auf der Suche nach Mohammeds Familie reist sie alleine in die besetzten Gebiete. Doch schnell erregt sie Aufsehen und wird von israelischen Soldaten festgenommen …

Sa, 28. Apr · 00:00-00:45 · WDR
Als die Deutschen weg waren

Mehr als drei Millionen Deutsche wurden nach Kriegsende aus dem Sudetenland gewaltsam vertrieben – die Familie Christa Tippelts, die seit ihrer Heirat mit einem Tschechen Petráskova heißt, blieb, wollte nicht aus Gablonz und dem geliebten Isergebirge fort. Am Beispiel des Städtchens Gablonz, tschechisch Jablonec, einst weltberühmt für Glas und Modeschmuck, wird die Geschichte der Vertreibung und Neubesiedlung des Gebiets erzählt. Von den dramatischen Jahren 1945-47 – aus der Perspektive der deutsch-tschechische Familie Louda, des neu zugezogenen Tschechen Jaroslav Hlubucek und der dagebliebenen Christa Tippelts, die damals noch ein Kind war: „Mein erster tschechischer Satz war: ‚Ja sem Czech‘. Das bedeutet: ‚Ich bin ein Tscheche.‘ Wir wurden so lange geprügelt, bis wir diese Losung sagten.“ Sie sprechen über die Schrecken, ihre Heimatlosigkeit, sei es in der eigenen, sei es in der fremden Stadt. Über die Schwierigkeiten in der Glasindustrie, die ihre deutschen Spezialisten entbehrte, und den Neubeginn, der schon 1948, als das Land endgültig in den Machtbereich der Sowjetunion geriet, zunichte wurde. Man spürt in ihren Äußerungen immer noch die Unsicherheit, die Angst, die sie jahrzehntelang beherrschte. Mit Hitlers Einmarsch ins Sudetenland 1938, so die mehrheitliche Meinung, hat die Katastrophe begonnen. Einige Bewohner von Jablonec, wie die 90-jährige Aloysia Saska, erinnern sich sogar noch an ferne, gute Zeiten, als Böhmen, regiert vom Kaiser in Wien, ganz selbstverständlich Tschechen und Deutsche vereinte.

Sa, 28. Apr · 12:05-12:35 · HR
Am heiligen Fluss – Eine Reise durch das Jordantal

Entlang des Jordans, dem legendenumwobenen Fluss, in dem sich Jesus der Überlieferung nach taufen ließ, befindet sich eine der schönsten, kargsten und kulturell interessantesten Landschaften des heiligen Landes: das Jordantal. Der Israelkorrespondent Richard C. Schneider hat sich dort auf eine faszinierende Reise begeben, durch Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen, vom See Genezareth bis nach Jericho.  Er begegnet Israelis und Palästinensern, trifft eine deutsche Jüdin aus Berlin, die den Kibbuz Kfar Ruppin mit aufgebaut hat und die mit ihren über neunzig Jahren noch immer voller Energie und Plänen steckt. Er ist dabei, als eine archäologische Sensation entdeckt wird, und taucht ein in das bunte Treiben arabischer Kamelmärkte in Jericho.

Sa, 28. Apr · 23:55-02:00 · WDR
Mr. Klein

Paris, im Jahr 1942. Wie in anderen besetzten Ländern Europas sind auch in Frankreich die Juden ihres Lebens nicht mehr sicher. Robert Klein lässt das ebenso kalt wie viele seiner Landsleute. Er nutzt ungerührt die Notlage der verfolgten jüdischen Mitbürger, indem er ihnen Kunstwerke und Antiquitäten zu lächerlich niedrigen Preisen abkauft. Als der opportunistische junge Kunst- und Antiquitätenhändler nach einem besonders schäbigen Handel ein jüdisches Informationsblatt mit seinem Namen vor der Wohnungstür findet, hält er das anfangs nur für einen Irrtum. Immerhin meldet er den Vorfall der Polizei – und macht sich gerade dadurch verdächtig. Nach und nach wächst in ihm die Überzeugung, dass ein tatsächlich existierender jüdischer Namensvetter darauf hinarbeitet, ihn als den Juden Robert Klein hinzustellen. Um sich dagegen wehren zu können, macht er sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Unbekannten, ohne diesen jedoch je zu Gesicht zu bekommen. Dabei zieht sich das Netz der Verfolgung immer enger um ihn zusammen. Joseph Losey hat hier beklemmend gezeigt, „was ganz gewöhnliche Menschen, wie wir ihnen in unserer Umgebung begegnen können, anderen gewöhnlichen Leuten anzutun imstande sind“. Sein Film ist die Geschichte einer Identitätskrise, die mit Selbstaufgabe und Untergang endet, und zugleich eine detaillierte Schilderung der Gleichgültigkeit vieler Franzosen gegenüber der Verfolgung ihrer jüdischen Mitbürger im besetzten Paris von 1942.

So, 29. Apr · 07:50-09:00 · 3sat
Schlurf – Im Swing gegen den Gleichschritt

Sie benahmen sich lässig und hatten lange Haare, sie liebten den Swing und den Jazz, sie hassten den Gleichschritt: die „Schlurfs“. In Europa, aber speziell in Deutschland und Österreich, waren sie der jugendkulturelle Gegenpol zur Ideologie des „Dritten Reichs“. Dafür mussten sie büßen. Die Dokumentation „Schlurf – Im Swing gegen den Gleichschritt“ erzählt von einer vergessenen Rebellion. Sie erteilt jenen das Wort, die – obgleich als Mitglied einer Jugendbewegung von den Nazis verfolgt – später niemals als NS-Opfer anerkannt wurden, für deren Geschichte sich bisher nur ein kleiner Kreis von Fachleuten interessiert hat.

Mo, 30. Apr · 22:30-23:15 · BR
Der Mühldorfer Todeszug

Laszlo „Leslie“ Schwartz ist 14 Jahre alt und wohl der jüngste Gefangene auf dem Todeszug. Jahrzehntelang hat er über die Geschehnisse dieser Odyssee durch Oberbayern geschwiegen. Erst durch die Begegnung mit jungen Menschen am Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben bricht er sein Schweigen und erinnert sich wie er Auschwitz, Dachau und den Todeszug nach Tutzing überlebte.  Kurz vor Kriegsende, am 25. April 1945, verlässt ein Zug mit über 3.600 KZ-Häftlingen das KZ-Außenkommando Mühldorf, eines von 169 Außenkommandos des Konzentrationslagers Dachau. In 60 bis 80 Waggons sollen die vorwiegend ungarischen Juden nach Süden, nach Tirol, gebracht werden. Das Ziel: Keiner der Häftlinge soll das Kriegsende überleben. Laszlo „Leslie“ Schwartz ist 14 Jahre alt und wohl der jüngste Gefangene auf diesem Todeszug. Er hat seine Familie in Auschwitz das letzte Mal gesehen, nur durch einen glücklichen Zufall die Selektion an der Rampe von Auschwitz überlebt. Er wird in verschiedene Außenlager des KZ-Dachaus in und um München verbracht, bevor er Anfang 1945 nach Mittergars deportiert wird, welches zum Außenkomplex Mühldorf gehört.  Nach einer Irrfahrt in Oberbayern und schweren Bombardierungen durch die Alliierten hält der Zug am 27. April 1945 in Poing. Die Zugwachmannschaft glaubt, dass der Krieg zu Ende sei und öffnet die Waggontüren. „Ihr seid frei“, rufen sie und lassen die KZ-Häftlinge aussteigen. Zurück bleiben die Menschen, die völlig entkräftet, ausgezehrt und krank sind. Laszlo „Leslie“ Schwartz ergreift mit einigen Freunden die Flucht. In Poing stationierte SS-Truppen versuchen, der fliehenden Häftlinge wieder habhaft zu werden und erschießen viele der Häftlinge. „Leslie“ flieht, rennt in Gärten, springt über Zäune und wird schließlich doch von einem jungen SS-Mann gestellt. Ohne zu zögern schießt er Laszlo „Leslie“ Schwartz eine Kugel in den Kopf: Das Geschoss dringt hinter dem Ohr ein und tritt an der Backe wieder aus. Er bricht zusammen. Der SS-Mann schreit ihn an: „Entweder du stehst auf und gehst wieder in den Zug oder ich erschieße dich!“ Laszlo „Leslie“ Schwartz steht auf und steigt wieder in den Zug.  Jahrzehntelang hat Laszlo Schwartz über die Geschehnisse dieser Odyssee durch Oberbayern geschwiegen. Erst die Begegnung mit Schülern des Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben bricht sein Schweigen. Die Jugendlichen haben in jahrelangen Recherchen versucht herausfinden, was sich in diesen letzten Kriegstagen auf den heimatlichen Bahngleisen ereignete. Gemeinsam mit „Leslie“ gehen sie nochmals an die verschiedenen Stationen des Todeszugs, ergänzen die Erinnerungen von „Leslie“ Schwartz durch ihre Archivrecherchen und stoßen bei ihren Gesprächen mit Zeitzeugen auch auf „vergessenen Widerstand“. Am Ende seiner Zeitreise in die Vergangenheit steht für Laszlo „Leslie“ Schwartz, der heute in den USA und Deutschland lebt, das Verzeihen, das Vergeben: „Markt Schwaben was really the beginning of my wonderful, wonderful experience. I am very greatful to share this experience with todays youth of Germany.“.