Einladung zum 70. Geburtstag von Peter Finkelgruen

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Mit einer Baumpflanzung für seinen ermordeten Großvater Martin Finkelgrün…

Wann: Fr. 9. März 2012 ab 15 Uhr
Ort: Sülzgürtel / Ecke Berrenrather Straße, 50937 Köln

An Peter Finkelgruens 70. Geburtstag, am Fr. 9.3.2012 ab 15 Uhr, werden wir in einer erinnernden Zeremonie im Mittelstreifen des Sülzgürtel an der Ecke Berrenrather Straße einen Baum pflanzen und ein Gedenkstein mit einem Gedenkschild anbringen, in Erinnerung an seinen ermordeten Großvater.

Die Inschrift lautet:

Dieser Baum wurde anlässlich des 70. Geburtstag des in Köln lebenden jüdischen Schriftstellers Peter Finkelgruen gepflanzt, in Erinnerung an seinen im Kleinen Lager Theresienstadt ermordeten Großvater Martin Finkelgrün (1876–1942).

In Anwesenheit der Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin und einiger ihm nahestehender Kölner und Kölnerinnen sowie internationaler Organisationen machen wir im Anschluss an die Baumeinweihung ab 16 Uhr eine literarisch-musikalische Festveranstaltung im Chorsaal der evangl. Paul-Gerhardt-Kirche in Köln-Lindenthal, Lindenthalgürtel 30 / Ecke Gleueler Straße.

Peter Finkelgruen kam als jüdisches Flüchtlingskind im Ghetto von Shanghai zur Welt. Dorthin waren seine Eltern vor den Nationalsozialisten geflohen. Seine Eltern starben verfolgungsbedingt kurz nach seiner Geburt. Peter Finkelgruen wuchs in Shanghai und Prag auf, neunjährig ging er zusammen mit seiner Großmutter nach Israel. Dort lebte er in einem Kibbuz und in einem kleinen Dorf in der Nähe Haifas.
Er machte in Israel sein Abitur und siedelte 1959 zum Studium in die ihm völlig fremde Bundesrepublik über. Nach dem Studium der Geschichte und Politologie ging er 1962 nach Köln, wo er bis heute lebt. Er arbeitete als Redakteur bei der Deutschen Welle, 1981 – 1988 kehrte er als Israelkorrespondent sowie als Vertreter der Friedrich Naumann Stiftung nach Jerusalem zurück.

1988, während seiner Rückreise nach Deutschland, hörte er durch Zufall den Namen des Mörders seines Großvaters Martin Finkelgrün (1876 – 1942). Dieser war am 10.12.1942 im KZ Theresienstadt ermordet worden. Über zehn Jahre verbrachte er im Kampf für die Verurteilung des Mörders seines Großvaters. Aus diesem Engagement erwuchsen seine Bücher Haus Deutschland. oder Die Geschichte eines ungesühnten Mordes (1991) und Erlkönigs Reich. Die Geschichte einer Täuschung (1997). Gemeinsam mit seiner Ehefrau Gertrud Seehaus schrieb er das autobiografisches Kinderbuch Opa und Oma hatten kein Fahrrad. Seit seiner Pensionierung engagiert sich Peter Finkelgruen vor allem beim P.E.N-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland.

Zur Feier möchten wir Sie im Namen von Gertrud Seehaus und Peter Finkelgruen sowie im Namen des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland, ehem. Exil-PEN, herzlich einladen!

Auf der literarisch-musikalische Festveranstaltung im Chorsaal der evangl. Paul-Gerhardt-Kirche (ab 16 Uhr) werden u. a. Texte von Peter Finkelgruen, Gertrud Seehaus, Ralph Giordano, Dogan Akhanli und Gabriele Alioth vorgetragen.

Es lesen Gertrud Seehaus und Nadine Englhart.

Musikalische Umrahmung: Dalia Schaechter, Lucian Plessner und das Trio Belisana (Nicola Müllers (Sopran), Silke Hartstang (Mezzosopran), Elnara Ismailova (Klavier)).

Der Jüdische Nationalfonds ruft zu einer Spendenaktion für einen Wald im Norden Israels auf, der nach Peter Finkelgruen benannt werden soll. Die Veranstalter bitten um Spenden für diesen Finkelgruen-Hain.

Jüdischer Nationalfonds e. V.
Santander Bank BLZ 50010111
Konto.-Nr. 100 500 7040
Stichwort: Martin Finkelgruen

Es laden ein:

Roland Kaufhold
Bezirksvertretung Lindenthal der Stadt Köln
Bezirksbürgermeisterin Helga Bloemer-Frerker
Stellvertretender Bezirksbürgermeister Roland Schüler
Pfarrerin Ulrike Gebhardt
Verband deutschsprachiger Autoren im Ausland, ehem. Exil-PEN
Verein EL-DE –Haus e.V.
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Jüdischer Nationalfonds JNF-KKL e.V.
Friedensbildungswerk Köln e.V.
Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Edelweißpiratenclub e.V.
Kulturverein Freiraum, Sülz
Deutsch-jüdisches Internetmagazin haGalil – www.hagalil.com
Rhenania Judaica, Köln
Melanchthon-Akademie des evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region


Baumpflanzung mit Gedenkschild an Peter Finkelgruens 70. Geburtstag in Erinnerung an seinen in der Kleinen Festung Theresienstadt ermordeten Großvater Martin Finkelgruen
Mittelstreifen Sülzgürtel / Ecke Berrenrather Straße – im Norden Israels soll ein Wald entstehen, der nach Peter Finkelgruen benannt wird
© www.suelz-koeln.de


Roland Kaufhold und Dogan Akhanli enthüllen den durch das KKL-Tuch verdeckten Gedenkstein
© www.suelz-koeln.de

Weiterer Bericht: http://www.kölninside.de/AKTUELLE%20NEWS/News%20Seite%203.htm

1 Kommentar

  1. Lieber Peter,

    aus Villach in Kärnten übermittel ich Dir ganz herzliche Grüße zu Deinem
    Geburtstag. Hundertzwanzig Jahre sollst Du werden!

    Als wir uns trafen in Berlin jagten wir den Mörder Deines Großvaters und
    meiner Großtante. Meine Großeltern waren auch in Theresienstadt (Opa und seine Schwester wurden nach Auschwitz verbracht, er überlebte in einem Außenlager auf der Krankenstation und „verpasste“ die Befreiung. Seine Schwester wurde in  A.verstorben.
    Vielleicht erinnerst Du Dich an mich, ich war damals APA-Korrespondentin, war mit Euch und Ephraim Zebroff ziemlich aktiv, ging dann 2000 in die GF der APA nach Wien. Habe am 7.7.07 nochmal geheiratet und lebe zumeist in Villach und bin die Kärnten-Vertreterin der IKG Graz.
    Ich habe sehr oft an Dich gedacht und meinem Mann, einem Psychologe und Prof. an der Uni Wien, oft von unserer Causa vom „schönen Toni“ erzählt. Er ist von der Nationalität Tscheche, ist ein direkter Verwandter von Jaroslav Hasek und hat auch dessen Humor geerbt.
    Ich finde es großartig, dass zu Deinem Geburtstag Dir eine solche Ehrung zu Teil wird. 

    Shalom, Mag. Rivka Cornelia Bejach-Zucha
    (ehem. Conny Kowalski) und auch im Namen meines Mannes, Prof.DDr. Rudolf Zucha, happy birthday zum 70.  

     

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