Unser Verhältnis zu den israelischen Arabern

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Die Knessetabgeordnete Anastassia Michaeli hat alle überrascht, als sie letzte Woche dem Knessetabgeordneten Ghaleb Majadele Wasser ins Gesicht schüttete. Nicht einmal von ihr hatte man so etwas erwartet…

Von Uzi Baram, Israel Ha-Yom, 17.01.12

Majadele saß da, sein Gesicht nass, künstlich lächelnd vor Verlegenheit. Michaeli wollte so die Aufmerksamkeit auf die, wie sie es nennt, „Hetze“ des Arabers lenken, doch vor allem zog sie die Aufmerksamkeit auf den arabischen Knessetabgeordneten der Arbeitspartei Majadele. Vielleicht erfährt Michaeli aus gewissen Kreisen der Araber-Hasser und Provokateure Unterstützung. Jedoch waren die Assoziationen, die die israelische und auch jüdische Öffentlichkeit zu dem Vorfall hatte, ganz andere.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=f0Pg4Iut3wA[/youtube]

Ghaleb Majadele hat im Staat Israel nicht weniger Rechte als Michaeli und ihre Freunde. Er lebt in Baqa al-Gharbiyye, so wie es seine Familie seit Generationen tut. Zwar ist er nicht wie Michaeli zum Judentum konvertiert, doch er ist ein engagierter Bürger. Seit vielen Jahren ist er in Sportverbänden und politischen Organisationen aktiv. Er hat sich nicht einer der arabischen Parteien angeschlossen, sondern sich für die Mitgliedschaft in einer israelisch-zionistischen Partei entschieden.

Die meisten israelischen Araber werden wohl nicht so bald zu Anhängern der zionistischen Bewegung werden. Sie leben in Israel, weil sie das Recht dazu haben, und dieses Recht leitet sich daraus ab, dass ihre Familien seit Generationen im Land leben. Die Tatsache, dass sie keine Juden sind, hat keinen Einfluss auf ihren Status als Bürger des Staates Israel.

In Israel gibt es eine jüdische Mehrheit, die den Charakter des Staates bestimmt. Dies ist das Recht eines unabhängigen demokratischen Staates. Doch das Glas Wasser, das Michaeli Majadele ins Gesicht geschüttet hat, lässt den Gedanken aufkommen, es gäbe im Staat Israel solche, die „gleicher als gleich“ sind. Vielleicht hören jetzt auch einige genauer hin und verstehen die Botschaft, die Michaeli herüberbringen wollte.

Jeder Abgeordnete der Knesset ist genauso viel wert wie der andere – jede jüdische Arroganz gegenüber arabischen Parlamentsmitgliedern ist nichts als Rassismus, dessen Ursprung weder in der jüdischen Tradition noch sonst im Judentum begründet liegt.

Es stimmt, die Koexistenz von Juden und Arabern in diesem Land ist keine einfache Angelegenheit, umso mehr, da Israel in einem ständigen Konflikt mit den Palästinensern liegt und die arabischen Israelis sich voll und ganz als palästinensische Araber verstehen.

Die Bürger des Staates Israel wollen terroristische Verbrechen extremistischer Elemente unter den israelischen Arabern verhindern. Doch wir haben es in der Hand, ob wir die israelischen Araber als Brücke zur Verbesserung der Beziehungen mit der arabischen Welt nutzen möchten, oder als gewaltige Tretmine, die wir nicht entschärfen können, besonders nicht als kleines Land inmitten eines arabischen Nahen Ostens.

Ich habe arabische Freunde in Um al-Fahm, Nazareth, Tira, Taibe und anderen Dörfern. Es besteht dort ein großer Wunsch, in Anerkennung der Unterschiede, die durch die Situation im Nahen Osten nun einmal bestehen, miteinander in Frieden zu leben. Der Versuch, ihnen Angst zu machen, ist nicht nur unberechtigt, er ist auch nicht effektiv.

Die Tat von Anastassia Michaeli ereignete sich in einer Zeit, in der Stimmen laut werden, die den arabischen Israelis das Recht auf kostenlose Kinderbetreuung ab drei Jahren absprechen wollen, mit dem Argument, sie seien nicht bei der Armee gewesen. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, die Augen aufzumachen und zu erkennen, wohin eine solche Hetze führen kann, die auf Arroganz und Selbstüberschätzung beruht.

Die Knessetabgeordnete Michaeli wollte, so scheint es mir, einem arabischen Knessetabgeordneten drohen. Doch die daraus resultierende Botschaft an die Öffentlichkeit ist eine andere: Dass auch der Andere und von uns Verschiedene Respekt und Gleichberechtigung verdient hat in unserem jüdischen Staat. Somit erinnert sie an den biblischen Bileam – sie wollte verfluchen und brachte Segen.

Der Autor ist ehemaliges Knessetmitglied für die Arbeitspartei und ehemaliger Innen- und Tourismusminister.

Newsletter der Botschaft des Staates Israel

19 Kommentare

  1. „Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wird sich in der nächsten Woche mit Mitgliedern der Arabischen Liga treffen, um zu besprechen, wie jetzt vorzugehen sei. Er erklärte nach einem Gespräch mit dem jordanischen König Abdullah, dass er bereit sei, weiter mit Israel zu verhandeln, doch das Ziel sei, dass in dem zukünftigen Palästinenserstaat kein Jude bzw. Israeli wohnen darf.

    …soviel zjm „Wert“ eines Friedensvertrages mit Muselmanen !!


    Die Moslembrüder erklärten
    als Sieger im neugewählten ägyptischen Parlament, dass sie keinen Dialog mit ihrem Erzfeind Israel führen werden. +++“
    aus NAI

  2. Mit diesem Statment sagen Sie mir ganz Eindeutig das Sie für die Zerstörung des Staates Israel sind.
    Mit der Relativierung auf (Da gab es schon vieles was falsch übersetzt und aus dem Zusammenhang gerissen wurde ) zeigen mehr als Eindeutig das Sie mit der Aussage und dem Verhalten Abbas einverstanden sind.

    Ein grosser Teil der Israelischen Juden sprechen Muttersprachlich Arabisch und die haben ganz genau verstanden was gesagt worden ist.

    Für mich ich klar da Sie sich NICHT Eindeutig von der Rede des Muftis und der Nicht Reaktion Abbas  Distanziert haben, gehen Konform mit dem Inhalt der Rede und sind mit dem Ziel der Aussage einverstanden.

    Hier noch mal zur Erinnerung:
    Hussein hatte aus der Hadith, mündlichen Überlieferungen von Sprüchen des Propheten Mohammed, zitiert: “Die Stunde (der Auferstehung) wird nicht kommen, bis ihr die Juden bekämpft. Die Juden werden sich hinter Steinen und Bäumen verstecken. Dann werden die Steine und Bäume rufen: ‘Oh Moslem, Diener Allahs, da ist ein Jude hinter mir, komm und töte ihn’”.”

  3. Was soll das “wenn und das tatsächlich”
     
    Da gab es schon vieles was falsch übersetzt und aus dem Zusammenhang gerissen wurde und als Zeitungsente nicht mehr tot zu kriegen ist – z.Bsp. das angebliche Ahamadinedjad Zitat – er wolle Israel von der Landkarte radieren – es ist längst zuverlässig bewiesen, dass er das nie gesagt hat – daher warte ich mal lieber ab – grundsätzlich bin ich gegen jede Art von Mord egal von wem, egal an wem und auch gegen jede Art von rassistischer Aufstachelung und Kriegshetze.

     
    Ich halte die ganze Reduzierung der Menschen auf ihre religiöse Zugehörigkeit für eine KardinalsDummheit, die sehr viel Unglück zeugt, und zwar ganz egal von wem, gegen wen begangen, nicht minder als die Reduzierung der Menschen auf ihre nationale Zugehörigkeit oder ähnliches. Menschen haben viele verschiedene Zugehörigkeiten und Identitäten, sie reduziert sich nicht auf die religiöse Zugehörigkeit, weder bei Muslimen, noch bei Christen, Säkularen, Juden oder wem auch immer. Daher ist diese dauernde Kampfansage, ob nun gegen Muslime, Juden, Deutsche oder wen auch immer, nichts weiter als ein Ausdruck einer groben Dummheit, die leider global verbreitet ist und vor Juden genauso wenig halt macht, wie vor Menschen anderer Religionszugehörigkeit, Nationalität oder was auch immer.
     
    Deshalb BZ Рes wird Sie erstaunen Рnicht nur Juden haben unterschiedliche Meinungen Рja stellen Sie sich vor, auch Muslime, auch alle anderen bilden keinerlei einheitliche Bl̦cke, weder Muslime, noch Deutsche oder Christen. Wir sind alle verschieden und ganz so verschieden dann auch wieder nicht, wenn man ein wenig am Lack kratzt.

  4. @Jane

    Sie wollte Reaktionen hier habe Sie eine, Moslems aus Schweden die für Hussein Demonstrieren.
    Also Pro Aussage des Mufti der zum Mord an Juden aufgerufen hat.
    Hier sehen Sie wie Begeistert Moslems diese Botschaft aufnehmen und in die Welt tragen.

    Moslem-Demo in Malmö für Imam Hussein
    http://www.youtube.com

    Moslem-Demo in Malmö für Imam Hussein

    Wer für den Mufti Muhammad Hussein ist, ist für den Mord Aufruf gegen Juden.

    Wer sich nicht Eindeutig dagegen Äussert ist ein Mittläufer und Befürworter des Mordaufrufes an Juden.

    Von Ihnen Jane die sich sonst immer sofort Empört wenn sich ein Palästinenser nur den Knöchel verstaucht und ein Jude ist in der Nähe.
    Von Ihnen habe ich bis heute nicht gelesen das Sie sich Eindeutig gagegen geäussert hätten.

    Das ist wieder ein Beweis für Ihre Pro Islamische Arabisch Moslemische Haltung und ihre Antijüdische Grundeinstellung die Sie hier mit ihrer Heze und Deffamierung gegen die Juden immer wieder zeigen.

     

  5. @Jane

    Wenn der Mufti tatsächlich zum Völkermord an Juden aufgerufen haben sollte ( ich warte die mediale Aufarbeitung erst mal ab), dann wäre das unsäglich, genauso unsäglich wie ähnliche Reden mancher jüdischer Fundis umgekehrt übrigens.“

    Was soll das „wenn und das tatsächlich“ tun Sie doch nicht so der Mufti redet nicht erst seit gestern  so sondern schon immer so. Nur diesmal wurde es durch zufall in die deutschen Medien gebracht was es gar nicht sollte. Und die ganze Anti Juden Front erklärt das Video für ein Fake weil die Araber ja eigentlich die guten sein sollen. Sie können den Menschen die Taschen voll Lügen aber nicht hier im Nahen Osten und das Video ist mitlerweile auch an hohe Positionen der EU gegangen wo es entsprechend eingestuft wird.
     
    Kurzum ihre liebe araber wurden bei Anti Jüdischer Hetze erwischt und das wird Konsequenzen haben für den Mufti und für Abbas der sich bis heute nicht dazu geäussert hat.   Und keine Antwort heisst Abbas ist für die Aussage des Mufti.

    Was wollen Sie da für medial Aufbereitung abwarten?
    Die Rede war im Arabisch Palästinensischen TV und in aller Öffentlichkeit und bis heute kam kein Dementi von Abbas oder von der Arabisch Palästinensischen Friedensbewegung wenn es denn eine gibt.

    Eine Rechtfertigung für die Besatzung stellt das natürlich auch nicht dar.
    Ansonsten bin ich pro-Mensch – das schließt Juden und Araber selbstverständlich mit ein.“

    Na dann können Sie sich ja mal zur Abwechslung für arme Juden einsetzen die nicht einmal genügend Geld haben um ihren Kinder eine warme Mahlzeit am Tag zu kochen.
    Nicht nur Araber können Arm sein auch Juden.

    Die Studie stellt ja fest, dass diese bessere wirtschaftliche Situation der jüdischen Bevölkerung auch auf systematischer Diskriminierung der arabischen Israelis beruht, auf Enteignungen und z.Bsp. dem Verweigern von Lizenzen zum Bau industrieller Komplexe.“

    Ja und was haben Sie damit zu tun ?
    Was ist an den Arabern so besonders das Sie extra auf Hagalil Ihre Meinung dazu
    äussern?

    Auf der ganzen Welt besonders in Europa gibt es Diskriminierung im Baugeschäft und besonders deutsche Firmen sind sehr Aktiv im Geschäft.

    Sieht schlecht aus für Sie und ihrer Antisemitischen Organisation.

  6. Jane – Sie übertreiben – masslos!
    Vielleicht schauen Sie noch mal in historischen Dokumentationen nach, was im sog. “Dritten Reich” alles zielstrebig so praktiziert wurde – Wasser schütten???
     
    @Riciano – das ist mir weiß Gott auch klar, nur passen eben die heutigen ständigen Beschwröungen der aktuellen antisemitischen Gefahr überall, hier oder sonstwo eben auch nicht zu den tatsächlichen Realitäten des Dritten Reichs und sind genauso unpassend – vor diesem Hintergrund war das eine ironische Bemerkung.
    BZ
    “Das Adva Center, eine israelische Forschungseinrichtung, hat ermittelt, dass das durchschnittliche Bruttoeinkommen in jüdischen Städten und Ortschaften Israels fast doppelt so hoch ist wie das in den arabischen Gemeinden des Landes.”
    Wieso haben Sie damit ein Problem ?
    Die Studie stellt ja fest, dass diese bessere wirtschaftliche Situation der jüdischen Bevölkerung auch auf systematischer Diskriminierung der arabischen Israelis beruht, auf Enteignungen und z.Bsp. dem Verweigern von Lizenzen zum Bau industrieller Komplexe.
    ….speziell an deutschen die sich für Israel interessieren von Antisemitischen Organsationen wie Ihrer .
    Wovon reden Sie BZ? Ich gehöre keiner Organisation an und die einzigen die ich regelmäßig fördere sind Green Peace und der World Wide Fund for Nature.
    Hetze: Der Mufti und die Juden
    Jane wo ist denn Ihr Kommentar dazu ?
    Oder sind Sie etwa Pro Arabisch ?
    Wenn der Mufti tatsächlich zum Völkermord an Juden aufgerufen haben sollte ( ich warte die mediale Aufarbeitung erst mal ab), dann wäre das unsäglich, genauso unsäglich wie ähnliche Reden mancher jüdischer Fundis umgekehrt übrigens.
    Eine Rechtfertigung für die Besatzung stellt das natürlich auch nicht dar.
    Ansonsten bin ich pro-Mensch – das schließt Juden und Araber selbstverständlich mit ein.
     

  7. @Jane

    Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass gerade junge Menschen in Deutschland, die vor dem Hintergrund des nun einmal zunehmenden zeitlichen Abstands zum Dritten Reich, eine Diskrepanz zwischen einer Watch-Dog Attitüde jüdischer Institutionen und pro-zionistischer Kreise in Deutschland und der offenkundigen Verharmlosung und Bagatellisierung der Besatzung und der Diskriminierung in Israel, wahrnehmen und diesem Missverhältnis eine manipulativ, ethno-zentrische Haltung wahrnehmen, die zu kritisieren, schlicht und ergreifend ausprechbar sein muss, auch wenn es fühlbar eine Menge Bestrebungen gibt, dies zu unterdrücken, so wird jede ernsthafte Israel-Kritik, umgehend mit dem sehr ehrverletzenden Anti-Semitismusvorwurf gekontert, nicht nur in Blogs, sondern oft genug auch von Stellvertretern jüdischer Zentral-Organe.“

    Oder das Schüren von Antisemitismus und Judenhass aus deutschkand in deutschland speziell an deutschen die sich für Israel interessieren von Antisemitischen Organsationen wie Ihrer .

  8. @Jane

    „Das Adva Center, eine israelische Forschungseinrichtung, hat ermittelt, dass das durchschnittliche Bruttoeinkommen in jüdischen Städten und Ortschaften Israels fast doppelt so hoch ist wie das in den arabischen Gemeinden des Landes.“

    Wieso haben Sie damit ein Problem ?

  9. @Jane

    Eli Zvieli hat den Holocaust überlebt. Heute widersetzt sich der 89-jährige Jude in der israelischen Stadt Safed Landsleuten, die Araber diskriminieren. Denn ein Oberrabbiner hat dazu aufgerufen, nicht mehr an arabische Studenten zu vermieten.

    Wie oft haben Sie denn diese Geschichte schon gebracht und wie oft denn jetzt noch?

    Insbesondere ändert es nichts an der derzeitgen Lage zwischen Juden und Araber.
    Sie zeigen jedoch wieder einmal Ihre Fähigkeit zu Hetzen und zu Deffamieren.

    Können Sie eigentlich noch was anderes ausser gegen Israel Hetzen ? 

  10. „Wenn dann auch noch chrisltiche Abgeordnete, jüdischen Wasser ins Gesicht schütten würden, dann wären wir fraglos am ‘Neubeginn einer Rennaissance des Dritten Reichs’.“
    Jane – Sie übertreiben – masslos!
    Vielleicht schauen Sie noch mal in historischen Dokumentationen nach, was im sog. „Dritten Reich“ alles zielstrebig so praktiziert wurde – Wasser schütten???

  11. Schlimm finde ich die zunehmende Ausgrenzung arabischer Israelis – offensichtlich ist die Betreuung von Kindern ab 3 Jahren in Kindergärten in Israel kostenlos – und offensichtlich bestehen Bestrebungen, dies den arabisch-israelischen Kindern, also jenen Kleinsten Neubürgern Israels, so sie muslimisch sind, vorzuenthalten.
    Was würden Riciano oder BZ sagen, wenn in deutschen Parlamenten debatiert würde, ob jüdische Deutsche Schulgeld zahlen müssten, oder Vergünstigungen bei der Entgeltberechnung für Kindergartentarife in Deutschland für jüdische Kinder wegfallen sollten – den Aufschrei (dem ich mich anschließen würde), kann ich mir gut vorstellen.
    Wenn dann auch noch chrisltiche Abgeordnete, jüdischen Wasser ins Gesicht schütten würden, dann wären wir fraglos am ‚Neubeginn einer Rennaissance des Dritten Reichs‘. Um’s noch mal klarzustellen – auch ich fände das besorgniserregend und überhaupt nicht akzeptabel – die Diskriminierung von Arabern in Israel, zunehmend auch von arabischen Abgeordneten hingegen, wird bagatellisiert und wer sie beim Namen nennt diffamiert.
     
    Eli Zvieli hat den Holocaust überlebt. Heute widersetzt sich der 89-jährige Jude in der israelischen Stadt Safed Landsleuten, die Araber diskriminieren. Denn ein Oberrabbiner hat dazu aufgerufen, nicht mehr an arabische Studenten zu vermieten.

    Erst drohten sie damit, sein Haus (Elie Zvielis) anzuzünden. Dann kamen die Beleidigungen, meist per Telefon. Verräter nannten sie ihn. Eine Schande für die Stadt.
     

     

    „Meine Studenten sind nette junge Männer“
     
    1400 Araber studieren in Safed. Nur 120 von ihnen leben im Wohnheim, vielleicht 70 in der Stadt – unter 32.000 Juden..
     
    …..Rabbi Elijahu ist einer von ihnen. Er sagt Dinge wie: „Ein Araber, der sich wie ein Gast des jüdischen Staates benimmt, ist willkommen, aber wenn er sich wie ein Grundbesitzer verhält, dann gibt es keinen Platz für ihn.“

    Niemand protestierte gegen den öffentlichen Mietboykott. Weder die Bewohner von Safed noch der Bürgermeister, auch nicht die Regierung. Nur Eli Zvieli. „Meine Studenten sind nette junge Männer, sie tun niemandem was“, sagt er. Und erklärte dem Rabbi, er werde den drei Beduinen nicht kündigen.
    „Ich habe mich schrecklich gefühlt, richtig gehasst“, sagt Nimran Grifat, 19, einer von ihnen. Er studiert Krankenpflege, fast all seine Kommilitonen sind Araber. Krankenpfleger ist ein arabischer Beruf in Israel. „Wir machen keinen Lärm, in der Wohnung sind wir nur zum Essen und zum Schlafen“, sagt er. Grifat ist israelischer Staatsbürger. Wenn er in drei Jahren seine Ausbildung beendet hat, wird er zur Armee gehen, er hat sich für sechs Jahre verpflichtet. Aber auch in Uniform wird er für viele der Feind bleiben.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731316,00.html

    Das Adva Center, eine israelische Forschungseinrichtung, hat ermittelt, dass das durchschnittliche Bruttoeinkommen in jüdischen Städten und Ortschaften Israels fast doppelt so hoch ist wie das in den arabischen Gemeinden des Landes. Das durchschnittliche Monatseinkommen der jüdischen Bevölkerung beträgt 9.363 Schekel (ca. 1.700,00 EUR), während sich das der arabischen Bürger auf 5.252 Schekel beläuft. Das Durchschnittseinkommen in arabischen Gemeinden ist 30 % niedriger als jenes in den chronisch hinterherhinkenden jüdischen Entwicklungsstädten.
     
    Diese Situation muss vor dem Hintergrund der Politik Israels gegenüber seinen arabischen Staatsbürgern seit 1948 gesehen werden. In seiner wertvollen Untersuchung der arabischen Wirtschaft in Israel ist Dr. Aziz Haidar zu dem Schluss gekommen, dass die arabische Gemeinschaft den größten Teil ihrer Landreserven aufgrund systematischer Enteignung verloren hat, während es ihr gleichzeitig nicht möglich war, Genehmigungen für den Bau industrieller Anlagen zu erhalten. Innerhalb von drei Jahrzehnten haben diese beiden Faktoren eine Gesellschaft von Bauern in eine von in jüdische Industriegebiete pendelnden Arbeitern verwandelt.
    http://www.challenge-mag.com/de/artikel__58/diskriminierung_und_ausbeutung_in_der_bauindustrie
    Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass gerade junge Menschen in Deutschland, die vor dem Hintergrund des nun einmal zunehmenden zeitlichen Abstands zum Dritten Reich, eine Diskrepanz zwischen einer Watch-Dog Attitüde jüdischer Institutionen und pro-zionistischer Kreise in Deutschland und der offenkundigen Verharmlosung und Bagatellisierung der Besatzung und der Diskriminierung in Israel, wahrnehmen und diesem Missverhältnis eine manipulativ, ethno-zentrische Haltung wahrnehmen, die zu kritisieren, schlicht und ergreifend ausprechbar sein muss, auch wenn es fühlbar eine Menge Bestrebungen gibt, dies zu unterdrücken, so wird jede ernsthafte Israel-Kritik, umgehend mit dem sehr ehrverletzenden Anti-Semitismusvorwurf gekontert, nicht nur in Blogs, sondern oft genug auch von Stellvertretern jüdischer Zentral-Organe.
    Der Widerstand gegen diese Politik wird auch von Juden getragen, einer Minderheit, der man zunehmend ihre Wirkungsmöglichkeiten verwehren  möchte und die nicht weniger unter Diffamierung und Ausgrenzung zu leiden hat, wird ihre humanistische Grundgesinnung doch als ‚anti-jüdisch‘ diffamiert.
    Hinzu kommt die Abwanderung liberaler Juden aus Israel, über die man auch lieber schweigt.
    Niemand weiß genau, wie viele Israelis in die USA übergesiedelt sind, schon deshalb, weil das ein Politikum ist, über das die israelische Regierung keine Statistiken veröffentlicht. „Nach dem zionistischen Ethos“, sagt Nathan Guttman, Redakteur der jüdischen Zeitung Forward, „sollten Juden in Israel leben“. Nach einem Bericht der New York Daily News von 2005, die sich auf das israelische Konsulat beruft, lebten damals bereits rund 800.000 Israelis in Amerika, davon die Hälfte in New York. Das sind mehr als in Tel Aviv.
    Für ein Land mit sieben Millionen Einwohnern ist das viel, zumal viele Israelis außer in die USA auch nach Europa, Kanada oder Australien auswandern, sagt Guttman….
    „Sie sorgen sich darum, dass Israel in ein illiberales Lager abdriftet, aber auch um den zunehmenden Nationalismus, den wachsenden Einfluss der Ultrareligiösen, diese festgefahrene Situation, die eines Tages entweder Israels Jüdischsein oder seine Demokratie bedrohen wird“
    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-12/israel-immigranten-usa

  12. @Jane
    vollständig lesen!!! …dann erschliesst sich Ihnen vllt. die Botschaft …
    …in den von Ihnen favorisierten „Golfkönigshäusern“ geht man logischerweise ganz anders mit solchen Dingen um, weeenn denn ein Parlament existieren sollte???

  13. das macht die öffentliche demütigung also gut?
    einfach mal entschuldigen so so
    ein geniestreich warum macht das nicht der wullf ?
    und dennoch finden sich ein paar nicht ganz klare die eine öffentliche feindseligkeit von einem politischen repräsentanten
    als symbol der demokratie ummüntzen. da hat es aber jemand echt nötig was zu beweisen …
     

  14. …aufmerksame Beobachter wissen …

    „+++ Die Knessetabgeordnete Anastasia Michaeli von der rechtsorientierten Israel-Beitenu Partei, die bei einer hitzigen Knesset-Debatte Wasser aus ihrer Trinkflasche auf den arabischen Abgeordneten Majadle gegossen hatte, entschuldigte sich bei ihm. Sie darf jedoch wegen dem Vorfall einen Monat lang nicht an Knessetsitzungen teilnehmen. +++“ NAI

    Ein wahrhaft glänzendes Beispiel für wirkliche Demokratie und Menschenrechte ausnahmslos ALLER

    YES it is

  15. Was suchst du denn als „glänzendes Beispiel“ .. dass jemand einem anderen Wasser ins gesicht kippt? DAS ist Demokratie? Ich dachte, dass wäre Pöbeltum.

    Der Artikel beschreibt nun wirklich nichts, weshalb sich Israel feiern lassen könnte. 

  16. Ein glänzendes, sehr plastisches Beispiel für wirkliche Demokratie und Menschenrechte ausnahmslos ALLER – man suche danach in den Nachbarländern Israels – höchstwahrscheinlich ein „utopisches“ Unterfangen.

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