Nationalreligiöse Randalierer greifen Militärbasis an

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Vergangene Nacht haben rund 50 nationalistische Randalierer die Ephraim-Militärbasis der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) angegriffen. Sie zündeten Reifen an und beschädigten Militärfahrzeuge mit Steinen, Nägeln und Farbeimern…

Meldung des Armeesprechers

Zusätzlich warfen die Randalierer Steine auf das Fahrzeug des Kommandanten der Ephraim-Einheit, der bei dem Vorfall leicht verletzt wurde. Gemeinsam mit der israelischen Polizei gelang es ZAHAL, die Randalierer von der Militärbasis zu entfernen.

ZAHAL-Sprecher Generalmajor Yoav (Poly) Mordechai stufte den Vorfall als „extrem schwerwiegend“ ein und bezeichnete das Verhalten der Randalierer als vollkommen inakzeptabel. Solche Vorfälle lenkten ZAHAL-Kräfte nur von ihrer eigentlichen Mission – der Verteidigung der israelischen Bürger – ab, erklärte Mordechai und fügte hinzu: „Wir werden solche Unruhen nicht zulassen und werden gemeinsam mit anderen Sicherheitskräften diejenigen finden, die dafür zuständig waren und sie vor Gericht stellen.“

Auch Ministerpräsident Binyamin Netanyahu äußerte sich zu dem Vorfall und sagte: „Ich habe die Sicherheitskräfte angewiesen, aggressiv gegen diejenigen vorzugehen, die ZAHAL Soldaten und Kommandanten angreifen. Dieser Vorfall ist aufs Schärfste zu verurteilen. Die Sicherheitskräfte müssen sich auf die Verteidigung unserer Bürger konzentrieren und nicht auf solche ungeheuerlichen Gesetzesbrüche.“

ZAHAL /Amt des Ministerpräsidenten, 13. Dezember 2011, Botschaft des Staates Israel

9 Kommentare

  1. Danke jim!

    Sie zeigen uns den Selbstreinigungsprozess, der läuft und laufen wird.

    Wenn das hier so weiter geht, bin ich auch ZionistIn, obwohl der Begriff mir noch zu wenig gesellschaftlich und zu viel politisch ist.

    Aber Zionisten mit Seife sind immer willkommen. An dem Wort ist noch zu viel dran. Ich bin für Reinigung bis nur noch Zion zu lesen ist.  

    Und dann krieg ihr die anderen Brüder auch noch ins Boot geschenkt, nämlich die, die gegen den Staat Israel sind. Man sieht zu viel dieses -ist und zu wenig Zion. Diesbezüglich sieht es gut aus, wenn ihr euch bemüht reinen Tisch zu machen. 

  2. @ C.Fried

    Rechts ist im Prinzip nur eine Linie, ob mit Hackensonne oder mit Juden-Käppchen. Nur die Richtung ist anders. Schön, dass es Leute gibt, die für Gerechtigkeit stehen. Aber diese Ultras haben was an sich und das ist wirklich Belastung. Da kommt man mit der Vernunft nicht bei denen an. Sie sind auch mit der Tea-Party in den USA auf einer Linie. Da ist der gleiche Kuchen, nur anders verpackt. 

    Und was die israelische Flagge betrifft, das Symbol ist uralt und kommt  aus dem Heidentempel. Heute assoziiert dieses Symbol Juden, aber ich kann darin nichts sehen. Bei mir Zuhause sind Heidensymbole verboten und meine Familie wird ordentlich aufgeklärt warum. Es wird ja heute überall das Pentagramm aufgeklebt. Wir lehnen das ab, weil da eine Philosophie dahinter steckt, die nicht vereinbar ist mit dem Tempeldienst. Das Hackenkreuz hatten auch schon früher die Buddhisten und andere Heiden. Im Heidentum ist ein komplett anderes System wie in Israel und man sollte das nicht vermischen. Wir leben so und empfehlen das weiter. Und wie Sie schon sagten, ist Toleranz wichtig. Bei uns gibt es keine Bekehrungsrituale. Und als nächstes was peinlich ist, ist dass es Juden gibt, die wollen nicht Heiden haben, die auch Jahweh dienen wollen. Und in dieser Überzeugung liegen die Ultras ganz vorne. Nur ein Jude hat Jahweh zu dienen, und die anderen haben eh schon ihre Religion. Das kann es doch nicht sein. Das wäre ja einfach. Alle Heiden umbringen und dann gibt es auf diesem Planeten nur noch Juden. Und ich weiß, dass im Judentum etwas verborgen liegt, was die Heiden begehren zu sehen. Ich rede nicht von Geheimgesellschaften. Das ist nicht das was G´tt will, sondern dieses Geheimnis der Liebe G´ttes zu den Menschen. Israel ist auf jeden Fall eine Beziehungsreligion.

    Wie die Römer war es in der Zeit der Römerreiches unfassbar, wenn sie Jerusalem gesehen haben. Dieser Tempel und die Stadt zusammen, das war so außergewöhnlich anzusehen. Das gab es in keinem anderen Volk zu sehen. Die Heiden waren hinter der Gunst der Götter her, und erwarben sie deren Aufmerksamkeit durch Leistungen oder Opfer. 
    In Israel hatte das Volk volle Aufmerksamkeit Gottes. Das war eigenartig. Und Jerusalem wirkte anders, denn Jahweh wollte das Volk rein halten – körperlich wie auch geistig. Die Atmosphäre war erhaben durch die Gegenwart des Tempels, obwohl da keine Schechina da war. Und doch war er, so wie er heute da ist und keiner sieht es. Der dritte Tempel wie im Hesekiel beschrieben hat aber eine noch höhere Erfüllung als die ersten, denn er ist der letzte Tempel. Der Strom fließt direkt aus ihm zu den Bäumen des Lebens. Wir werden, wenn wir es schaffen zu diesem Tempel durch zu kommen, durch den Priesterdienst in den Tempel kommen und über den Tempel Zugang zum Baum des Lebens haben. Das ist das Ziel des Tempeldienstes, nicht die Erhebung des Volkes Israels, sondern die Wiederherstellung der Menschheit durch Reinigung und Wiedereinsetzung in den Garten Eden. Jerusalem ist identisch mit Eden.

    Und dieser Tempel, bzw. die Zugehörigkeit zu diesem Tempel wird vom Feind G´ttes verboten werden. Dieser Tempel ist der umstrittenste Punkt egal wo auf Erden. Auch im Judentum. Die linken Juden glauben nicht, die rechten wollen einen Tempel haben, den sie schon vorbereiten. Und wo bleibt die goldene Mitte?

    Ein Judentum ohne Tempel gibt es nicht. Man stelle sich die Sprengkraft dieses Themas vor, wenn auf dem Tempelberg radikale Juden denken sie sollen oder wollen einen Tempel bauen. Der Islam bringt alle restlos um.

    Deshalb ist heute das zentralste Thema für jeden Juden: Wo und was ist mit dem dritten Tempel. Und die Welt hat Angst vor dieser Frage.

    Wie viele Juden fragen sich, ob G´tt noch auf dieser Welt einen Tempel haben will, so wie sie sich verändert? Das wäre doch interessant zu wissen.

    Und das ist ein Punkt, wo diese Ultra-und-noch-drüber-Rechtsgestrickten zu Terror greifen können. Weil ein Tempel ist auf Erden eine Garantie für den Übergang zum ewigen Leben. Oder glaubt jemand, dass G´tt gefallen hat, dass in aller Ewigkeit Tiere geopfert werden?

    Rabin ist der Beweis, dass es auch eine andere Seite des Judentums gibt, die nicht vor Mitteln scheut, die G´tt nie gut heißen kann. Toleranz ist nicht ein Wort, es ist die Garantie, dass Irrtümer aufgedeckt werden.

    Joseph war anders und sein Vater liebte ihn, aber seine Brüder waren neidisch. Und weil er wirklich eine innige Liebe in sich prägt, adelte das ihn und die eigenen Brüder warfen ihn in einen Brunnen und verkauften ihn als Sklaven. Und die waren nicht rechtsradikal. Was werden dann die hier machen, wenn sie werden erkennen müssen, dass sie nicht Recht haben und zu viele Irrtümer haben?  

  3. zu Amal: Warst Du schon einmal in Efrat? Das ist eine israelische Stadt zwischen Jerusalem und Bethlehem, nicht ganz klein, mit einem recht gemäßigtem Bürgermeister, einem liberal denkenden Rabbi und guter Nachbarschaft zu den arab. Bauern rundherum.
    zu Carmela: Nicht vor sich selber retten. Die armen Jungs, nur verblendete…Israel hat auch Faschismusproblem mit diesen Leuten. Da hilft nur: null Toleranz. Ganz klar: blau-weiß mit Stern steht NICHT für das, was ihr tut und denkt und wollt. Blau-weiß mit Stern wurzelt in dem Leid, das in Yadwashem dokumentiert ist und wird nicht selbst Leid und Progrom in diese Welt setzen. Blau-weiß mit Stern steht nur dafür: Hier gibts ein Stück Erde, das ist für uns Juden die Heimat, der sicherer Ort, ein jüd. Ort keiner will uns hier vertreiben. Und wer unter uns leben will und anders betet, möge es gerne tun. 

  4. Es kommt mir so vor, als werde nun offensichtlich, wovor, auch hier im Forum, viele versuchten zu warnen. Leute die ständig als Selbsthasser, Antisemiten oder gar Nazimädels beschimpft, beleidigt, diffamiert wurden. Die meisten sind verstummt.
    Wann wacht ihr auf?

    In Jerusalem wurde in der Nacht eine Moschee im Herzen der Stadt in Brand gesetzt, sowie mit eindeutig rechtsgerichteten Parolen besprüht: „Tag Mechir“, „Ein guter Araber ist ein toter Araber“, „Kahane lebt“, „Muhammad ist ein Schwein“. 

    Die Nebi Akasha Moschee stammt aus dem 12. Jahrhundert und steht seit dem Unabhängigkeitskrieg leer. Das Gebäude wurde kürzlich renoviert und wird seitdem von der Stadt genutzt.
    Polizei und Inlandsgeheimdienst haben die Ermittlungen aufgenommen. Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat betonte, dass die Koexistenz in der Stadt unter allen Umständen aufrecht erhalten bleiben müsse. 

  5. Der Kochtopf wird noch sehr heiß werden.

    Wenn ihr seht, dass die Kontrolle dort droht verloren zu werden, dann muss man nach der unreinen Quelle suchen, aus dem diese Leute trinken. Das ist eine Form von Besessenheit. Wenn die wild rum zu toben anfangen und das in noch größerer Gewalt ausufert, dann muss man diese vor sich selber retten.  

  6. IDF Stabchef Lt.-Gen. Benny Gantz: Die Siedler-Gewalt in der Westbank ist eine gefährliche Tatsache! Diese Gewaltausbrüche sind „absolut absurd“.
    Heute Nacht haben Hunderte Nationalreligiöse an der Ramat Gilad Kreuzung palästinensische Fahrzeuge abgepasst und mit Steinen beworfen. Zuvor wurden der Kommandeur des Armeepostens der Ephraim Brigade und sein Stellvertreter von religiösen Nationalisten überfallen und durch Steinwürfe verletzt.

  7. Israel legalisiert Außenposten
    Die israelische Regierung  baut in der völkerrechtswidrigen Siedlung Efrat bei Bethlehem 40 neue Wohneinheiten. Diese sollen bestehende Wohnwagen, die rund 800 Meter von der Siedlung entfernt liegen, ersetzen und ein integraler Bestandteil der Siedlung werden.
    Bereits im vergangenen Monat entschied Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu einem beschleunigten Bau von rund 2000 Wohnungen in verschiedenen Siedlungsblöcken in der Westbank.
    Die Vierte Genfer Konvention, die Israel 1951 ratifizierte, untersagt einer Besatzungsmacht die Ansiedlung ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet. 

  8. Besatzungssoldat erschießt Palästinenser
    Am vergangenen Freitag schoss ein israelischer Soldat gezielt und aus unmittelbarer Nähe dem 28-jährigen Mustafa Tamimi mit einer Tränengaskatusche ins Gesicht. Der junge  Palästinenser erlag am Samstag seinen Verletzungen.

    Mit zahlreichen (auch israelischen) Friedensaktivsten demonstrierte Tamimi gegen die weitere Beschlagnahmung der Wasserquellen und Ländereien des Dorfes Nabi Saleh für eine nahegelegene israelische Siedlung.  Das Dorf liegt knapp 20 Kilometer nordwestlich von Ramallah und seit  zwei Jahren wird wöchentlich gegen die israelische Annextion palästinensischer Ländereien protestiert.

    Viele um eine gerechte Lösung bemühte Israelis brachten ihr Beileid zum Ausdruck. Der Zugang zum Dorf wurde gesperrt.

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