Tausende Israelis demonstrieren: Gegen orthodoxe Bevormundung

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Am Dienstag haben Tausende gegen den Ausschluss von Frauen aus dem öffentlichen Raum protestiert. Ultra-orthodoxe Gruppen hatten in den vergangenen Wochen wiederholt gefordert, in Bussen, Supermärkten und an anderen öffentlichen Orten Geschlechtertrennung einzuführen. Die Situation spitzte sich am Wochenende zu, als ein orthodoxer Mann eine Schülerin anspuckte, weil sie ihm „nicht züchtig genug“ gekleidet war…

Oppositionsführerin Tzipi Livni, die Vorsitzende der Arbeitspartei Shelly Yachimovich, Kultur- und Sportministerin Limor Livnat und der Rabbiner Haim Amsalem sprachen auf der Kundgebung. Livnat erklärte, der Ausschluss von Frauen sei „ein verabscheuungswürdiges Verbrechen“ und kündigte an, „mit allen Mitteln“ dagegen zu kämpfen.

Der Knessetabgeordnete Amir Peretz, der ebenfalls an der Demonstration teilnahm, erklärte: „Genug ist genug! Wir müssen diesen Zustand beenden. […] Es ist eine untragbare Situation, wenn ein Mädchen in Israel Angst hat, auf die Straße zu gehen.“
Auch der Bürgermeister von Beit Shemesh, Moshe Abutbul, äußerte sich zu der Gewalt in seiner Stadt und sagte, dass dieses Verhalten unentschuldbar sei und die Polizei mit „harter Hand“ gegen die Unruhestifter vorgehen solle.

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu erläuterte seine ablehnende Haltung erneut am Dienstag bei dem diesjährigen Bibel-Wettbewerb in Jerusalem. „Die Bibel beschreibt eine gerechte Weise, wie jeder Mensch, und insbesondere Frauen, behandelt werden sollen. Der Ausschluss von Frauen widerspricht der Tradition der Bibel und den Traditionen des Judentums.“

Bildungsminister Gideon Sa’ar pflichtete Netanyahu bei und sagte: „Wir müssen unsere Stimme erheben gegen diese dunklen Kräfte. Der Radikalismus der Sikarier und die gaunerhaften Methoden der ‚Preisschild‘-Gangs repräsentieren nicht das Judentum. Das ist nicht die israelische Art.“

Bei der Botschafterkonferenz in Jerusalem rief Präsident Peres alle Bürger dazu auf, an der Demonstration in Beit Shemesh teilzunehmen. „Die Religiösen, die Säkularen, die Traditionalisten – wir alle müssen die Prinzipien des Staates Israel verteidigen gegen diese kleine Gruppe, die unserer nationalen Solidarität schaden will.“ Denn die Verantwortung liege nicht nur bei der Polizei: „Das ist ein Test für unsere Nation, die Mehrheit aus den Fängen einer kleinen Minderheit zu befreien, die an den Grundfesten der Demokratie nagt. […] Keiner hat das Recht, Mädchen oder Frauen zu bedrohen. Wir sind alle Bürger.“

Ynet, 27.12.11

4 Kommentare

  1. @ferry

    wieviel Geld Monatlich bekommen denn solche Leute vom Staat Israel wissen Sie das überhaupt ?

    Und die Jeshivot in den solche Leute gehen wer hat die Bezahlt ?
    Und die Bücher in den Jeshivot in den solche Leute lernen wer hat die Bezahlt ?
    Den Strom das Wasser die Erhaltung der Jeshivot in den solche Leute lernen wer hat das Bezahlt ?

    Und woher können Sie wissen das solche Leute den Staat Israel nicht anerkennen ?

     

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