Fernsehtipps zum Jahresausklang

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Vom 16. bis 31. Dezember 2011…

Fr, 16. Dez · 06:45-07:00 · BR
Jerusalem – Die heilige Stadt

Wohl kaum eine Stadt auf der Welt hat eine so wechselhafte und dramatische Geschichte erlebt wie Jerusalem. „Die Heilige Stadt“ ist ein Kreuzpunkt der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Filmautor Andreas Poteschil zeigt die unterschiedlichen Glaubenswelten, die in Jerusalem aufeinanderprallen. Im Film erklärt ein junger amerikanischer Rabbi, welche Bedeutung sein Glaube für ihn hat und eine junge Muslima beschreibt ihre Hoffnungen im Alltag der Stadt. Da das Kloster St. Anna des Ordens der „Weißen Väter“ im arabischen Teil der Stadt liegt, ist es für Pater Thomas Meyer selbstverständlich, auch arabisch sprechen zu können und seine muslimische Nachbarschaft nach Kräften zu unterstützen. Deshalb ist der engagierte Mönch im arabischen Viertel auch immer willkommen. Denn statt einem „Clash of the Cultures“, einem Kampf der Kulturen, so Pater Meyer, ist im 21. Jahrhundert Zusammenarbeit erforderlich, gerade in Jerusalem.

Fr, 16. Dez · 11:20-12:00 · 3sat
Gefillte Fisch und Baba Ganusch – Eine jüdische Kochshow

Wie hängt Essen mit Religion zusammen? Die Dokumentation „Gefillte Fisch und Baba Ganusch – Eine jüdische Kochshow“ nähert sich dem Judentum aus kulinarischer Sicht und stellt vom traditionellen ostjüdischen Festmahl über Gefillte Fisch bis hin zum Wiener Schnitzel, zubereitet von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, die jüdische Küche vor. Psychologin Ruth Werdigier bringt ihre Sicht ein – und erzählt Anekdoten, denn wie über sonst so Vieles machen die Juden auch über ihre Küche Witze.

Fr, 16. Dez · 20:15-21:00 · 3sat
Die Schönen des Ostens: Odessa – Die Weltoffene

„Ich liebe Odessa – diese besondere Herzenswärme der Menschen, die gibt es nur hier“, schwärmt das 20-jährige Model Ludmila Bogorodskaja. Ludmila ist geborene Odessitin – so nennen sich die Einheimischen selbst – doch auch Besucher werden schnell eingenommen von dieser Stadt am Schwarzen Meer, die mit ihrem Flair, ihrer Leichtigkeit und ihrer Vielfältigkeit so ganz anders ist als alle anderen Städte in der ehemaligen Sowjetunion. Bis 1991 – dem Jahr des Zusammenbruchs der Sowjetunion – blieb die Schönheit der Stadt hinter dem Eisernen Vorhang verborgen. 1794 auf Geheiß der deutsch-russischen Zarin Katharina der Großen gegründet, war Odessa für Deutsche allenfalls ein Geheimtipp und ein Urlaubsort für gestresste Moskauer. Mediterraner Charme, prunkvolle Fassaden und breite Boulevards laden zum Flanieren ein und beherbergen Menschen verschiedenster Herkunft, Sprache und Mentalität. 20 Jahre nach dem Zerfall des Sowjetimperiums und der Neugründung der Ukraine macht sich Auslandskorrespondentin Cornelia Schiemenz für den Film aus der Reihe „Die Schönen des Ostens“ auf, das neue Odessa zu entdecken. Neben Ludmila, die in den angesagten Clubs der ukrainischen Partymetropole so gerne die Nacht zum Tag macht, trifft sie Wladimir Artemenko, der seit 45 Jahren die riesigen Containerschiffe im Hafen von Odessa navigiert, Leonid Dusman, der seine Angehörigen im Holocaust verlor und heute stolz auf das neue jüdische Leben in Odessa ist, und die Deutsche Nicole Borisuk, die sich in der Aids-Hochburg seit Jahren um die Kranken und Vergessenen kümmert.

So, 18. Dez · 10:30-11:15 · PHOENIX
Istanbul war ein Märchen

Kamil Taylan setzt sich mit der politischen Vergangenheit und Gegenwart Istanbuls und der Türkei auseinander – endet aber erneut mit einer Liebeserklärung: „Ich komme immer wieder in diese Stadt zurück, weil ich immer noch an Istanbul glaube.“ In diesem Jahr wird die türkische Metropole Istanbul als Europäische Kulturhauptstadt gefeiert. Doch schon die Kandidatur der Stadt hatte in Europa eine Debatte ausgelöst, denn wie bei der seit Jahren anhaltenden Diskussion über einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union wurde auch hier die Frage gestellt, ob diese Stadt denn tatsächlich zu Europa gehöre? „Ja“, sagen die bekannten Künstler und Literaten in der Stadt, und „Ja“ sagt der Autor Kamil Taylan, ein gebürtiger Istanbuler, der seit 40 Jahren in Deutschland lebt und den es doch immer wieder in diese Stadt zurückzieht – mit sehr unterschiedlichen Gefühlen. Die sehr persönliche Dokumentation ist eine ebenso historische wie autobiografische Stadtbegehung dieser uralten wunderbaren Metropole, die einst kulturell so reich und kosmopolitisch war wie kaum eine Zweite und der der türkische Nationalismus so viele Wunden schlug. Und dennoch ist sie so vital und aufregend, dass sie immer noch das Zentrum der türkischen Künstler und Schriftsteller der Türkei schlechthin geblieben ist.Kaum einer versagt ihr seine Liebeserklärung, und fast alle schöpfen aus ihr: Orhan Pamuk, Literaturnobelpreisträger und leidenschaftlicher Istanbuler; die junge und erfolgreiche Autorin Elif Safak, die in ihren Romanen nicht wenige Tabubrüche begeht und deren Bücher riesige Auflagen erreichen oder der türkisch-jüdische Schriftsteller Mario Levi, dessen Romanfiguren in dieser Stadt ihre Wurzeln haben und der von der untergegangenen jüdischen Welt Istanbuls erzählt. Sie alle hat der Autor getroffen, auch den griechischen Schriftsteller Petros Markaris, gebürtig aus Istanbul, dessen Familie den schrecklichen Pogrom des 6./7. September 1955 erlebt hat, bei dem die armenische und griechische Minderheit brutal vertrieben werden sollte.

So, 18. Dez · 23:20-00:50 · BR
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

Der Teenager Moses lebt mit seinem Vater in einem multikulturellen Pariser Viertel. Seit die Mutter sie verlassen hat, führt Moses den Haushalt. Paris, in den 1960er-Jahren: Der Teenager Moses wohnt mit seinem Vater in einem Einwandererviertel. Seit die Mutter die Familie vor vielen Jahren verlassen hat, vergräbt sich der Vater in Büchern, für seinen Sohn bringt er kaum Interesse auf. Und so führt Moses alleine den Haushalt und entdeckt für sich das pulsierende Leben in den engen Gassen seines Viertels. Er verliebt sich in das Nachbarsmädchen Myriam und sammelt erste Erfahrungen bei den Prostituierten um die Ecke. Da Moses chronisch knapp bei Kasse ist, stiehlt er immer wieder in dem Gemischtwarenladen gegenüber. Der Besitzer Monsieur Ibrahim sieht darüber großzügig hinweg. Bald werden aus den knappen Sätzen, die die beiden miteinander wechseln, freundschaftliche Gespräche. Der lebenskluge ältere Herr weckt in dem jungen Juden, den er Momo nennt, nicht nur das Interesse für den Koran, er sensibilisiert ihn für die großen und kleinen Freuden des Alltags und lüftet das Geheimnis des Lächelns. Doch dann nimmt sich Momos Vater das Leben. Ibrahim adoptiert den Waisen, kauft ein Auto und bricht mit Momo in seine türkische Heimat auf.

Di, 20. Dez · 14:45-15:30 · 3sat
Balkan Express: Griechenland

Griechenland ist nicht nur geografisch, sondern auch historisch, gesellschaftlich und kulturell Teil des Balkans. Die scheinbar homogene griechische Nation trägt die Vielfalt dieser Region in sich – eine Vielfalt, die jahrzehntelang verdrängt und verleugnet wurde. Im Mittelpunkt der Dokumentation „Balkan Express: Griechenland“ steht Thessaloniki, die zweitgrößte Stadt Griechenlands, die seit jeher als Tor zum Balkan galt und durch ein reiches kulturelles Erbe aus römischer, byzantinischer und osmanischer Zeit sowie durch ihre jüdische Vergangenheit geprägt ist. Am Beispiel Thessalonikis zeigt der Film den Wandel Griechenlands seit den 1990er Jahren vom „Sorgenkind“ der EU zum modernen Staat mit einer offenen Gesellschaft.

Mi, 21. Dez · 01:25-01:55 · SWR
Die Chagallfenster in Mainz – St. Stephan

Die Fenster, die Marc Chagall von 1978 bis 1985 für die Mainzer Kirche St. Stephan geschaffen hat, sind einzigartig. Mit mehr als 177 Quadratmetern Fläche ist es das größte zusammenhängende Glaskunstwerk des Künstlers an einem Ort. Und es sind die einzigen Fenster von Chagall in Deutschland. Nach dem Terror der Nazis und der Ermordung von sechs Millionen Juden wollte Chagall eigentlich nie wieder in Deutschland arbeiten. Wie es dem Pfarrer Klaus Mayer dennoch gelang, den Juden Chagall von dem Fenster-Projekt für eine katholische Kirche in Deutschland zu überzeugen, davon erzählt der Film „Die Chagall-Fenster in Mainz“ von Marcel Schilling. Als Mayer 1965 Pfarrer in St. Stephan wurde, waren die Spuren des Krieges noch sichtbar. Die gotische Hallenkirche, dreimal bei Bombenangriffen getroffen, war nur von innen notdürftig wiederhergestellt. Als Anfang der 1970er Jahre die Außenrenovierung anstand, schrieb Mayer einen ersten Brief an Marc Chagall, ob er ein Fenster für die Kirche gestalten wolle. Fast vier Jahre musste Mayer warten, bis er die Zusage Chagalls erhielt. 1978 wurde das erste Chagall-Fenster im Chor von Sankt Stephan eingebaut. Weitere acht sollten bis zu Chagalls Tod im Jahre 1985 folgen. Hergestellt wurden die Fenster in dem Glas-Atelier Simon Marq in Reims, das mit vielen zeitgenössischen Künstlern zusammenarbeitete, mit Georges Braque, Joán Miró und eben auch mit Marc Chagall. Nach Chagalls Tod gestaltete das Atelier von Glasmeister Charles Marq bis zum Jahr 2000 die restlichen 19 Fenster in St. Stephan ganz im Sinne Marc Chagalls, jedoch ohne ihn zu imitieren. Entstanden ist ein einmaliger Fensterzyklus, der jedes Jahr mehr als 200.000 Touristen auf den Kästrich-Hügel oberhalb der Altstadt lockt. Charakteristisch für die Fenster ist der blaue Grundton, die „Farbe der Transzendenz“. Für Klaus Mayer sind Chagalls Fenster auch ein Zeichen der Verständigung zwischen den Religionen und der Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland. Und sie sind das Ergebnis einer tiefen Freundschaft zwischen dem Katholiken Mayer und dem Juden Marc Chagall und seiner Frau. Dieser über Jahre gewachsenen Freundschaft zwischen Mayer und Chagall, aber auch der Freundschaft zwischen Marc Chagall und Charles Marq spürt Marcel Schilling in seinem Film nach. Dabei stellt er nicht nur die Fenster vor, sondern auch das Kästrich-Viertel, über dem Sankt Stephan thront.

Mi, 21. Dez · 09:15-10:15 · arte
Heimkehr in die Fremde

Die Dokumentation begleitet drei Teenager, deren Eltern als Gastarbeiter nach Israel kamen, auf der Suche nach ihren Wurzeln in den Kongo, nach Peru und auf die Philippinen. Identitätssuche im modernen Israel: Die drei in Israel geborenen Gastarbeiterkinder Oto, Nato und Germaine sind auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrem Platz in der Welt und begeben sich dazu auf eine Reise in die Heimatländer ihrer Eltern. „Heimkehr in die Fremde“ beleuchtet komplexe politische und persönliche Fragen zu einem Zeitpunkt, da Israel im Begriff ist, ausländische Arbeiter und ihre Kinder auszuweisen. Wie entsteht Identität? Wodurch fühlt man sich seinem Heimatland verbunden? Die Dokumentation begleitet drei Teenager, deren Eltern als Gastarbeiter auf der Suche nach einem besseren Leben nach Israel kamen. Sie sind keine Juden, fühlen sich gleichwohl vollkommen als Israelis und spüren jetzt im Kongo, in Peru und auf den Philippinen ihren Wurzeln nach und machen sich Gedanken über ihre Zukunft.

Mi, 21. Dez · 15:35-15:50 · arte
Spielzeugland

Deutschland, 1942: Die nahende Deportation des jüdischen Nachbarsjungen David Silberstein kann der kleine Heinrich nicht verstehen. Als ihm seine Mutter tröstend erklärt, David fahre nur ins „Spielzeugland“, verschwindet Heinrich … Deutschland, 1942: Wie soll Marianne Meissner ihrem Sohn Heinrich die bevorstehende Deportation des jüdischen Nachbarsjungen David Silberstein und seiner Familie erklären? Als ihr die Idee kommt, ihrem Sohn zu erzählen, dass David nur ins „Spielzeugland“ fahre, ist Heinrich am nächsten Morgen verschwunden. Entschlossen, seinem besten Freund ins Land der Spielzeuge und Riesenteddys zu folgen, hat Heinrich sich davongeschlichen. Die fieberhafte Suche von Frau Meissner führt sie zum Bahnhof, wo der Zug mit den Deportierten noch steht. Als ihr zwei SS-Männer den Waggon öffnen, in denen die Silbersteins eingepfercht sind, ist Heinrich nicht zu finden. Mit großen Augen schaut sie jedoch der kleine David an …

Mi, 21. Dez · 23:30-23:45 · BR
Der kleine Nazi – Weihnachten bei Wölkels

Weihnachten steht vor der Tür, und eigentlich spricht nichts dagegen, dass es auch dieses Jahr ein besinnliches Fest für Familie Wölkel werden wird. Doch dann stellt die Familie schockiert fest, dass Oma Wölkel, geistig längst nicht mehr auf der Höhe, den Christbaum mit Nazi-Devotionalien aus ihrer Kindheit geschmückt hat. Und ausgerechnet heute ist Besuch aus Israel angekündigt!

Fr, 23. Dez · 15:15-16:00 · HR
Bomben auf Hessen

Die Dokumentation „Bomben auf Hessen“ beleuchtet die verheerenden Luftangriffe wischen 1941 und 1945 auf Kassel und Rüsselsheim, die Zerstörung der Edertalsperre und den Bombenhagel auf Frankfurt und Hanau. Der Zweite Weltkrieg kehrt fürchterlich nach Deutschland zurück. Jedes Bombardement ist ein Strafgericht. Menschen und ihre Städte verbrennen. Britische und amerikanische Bomber machen keinen Unterschied zwischen Städtern und Bauern. Im Bombenhagel sterben Nazis ebenso wie Nazigegner, Zwangsarbeiter ebenso wie ihre Aufseher, überzeugte Hitlerjungen ebenso wie Edelweißpiraten. Auch zwischen der Wohnung einer am Morgen abtransportierten jüdischen Mutter, dem Haus eines nordhessischen Gärtners oder dem Sitz der örtlichen Gestapo unterscheidet das „moral bombing“ der Alliierten nicht. Wer davon gekommen ist, kann von den Stunden im Keller erzählen, von den Sirenen, den Feuerstürmen, von den Leichen der Nachbarn, aber auch vom Alltag der Zeit davor.

Sa, 24. Dez · 06:30-07:15 · BR
Deutsche Spurensuche in Mähren

Tschechische, deutsche, österreichische Geschichte in Mähren hat sich immer vermischt. Die verschiedensten Volksgruppen haben die Jahrhunderte hindurch friedlich und zum gegenseitigen Nutzen dort zusammengelebt. Erst der Nationalismus des 20. Jahrhunderts, der im Zweiten Weltkrieg gipfelte und unendliches Leid brachte, hat diese Lebensgemeinschaft zerstört. Lebensläufe wie der von Dora Müller, deren Vater sudetendeutscher Sozialdemokrat in Brünn war und in den 30er-Jahren vielen deutschen Emigranten half, sind typisch. Sie erinnert sich an ihre Begegnungen mit Oskar Maria Graf, an den Brünner Todesmarsch und an die Zeit, als die meisten Deutschen vertrieben waren. Der Film porträtiert auch die großen Geister, die die deutsche Gemeinde in Brünn/Brno hervorbrachte: Gregor Johann Mendel, der Begründer der Gentechnik, war Abt des Augustinerklosters St. Thomas. Ernst Mach, der Entdecker der Schallgeschwindigkeit war ein Nachbar. Der berühmte Mathematiker Kurt Gödel wurde nur ein paar Straßen weiter geboren. Außerdem stellen die Filmautoren auch in die Zukunft gerichtete Projekte vor: Die tschechisch-deutsche Jugendgruppe MIP restauriert alte jüdische und deutsche Friedhöfe im südmährischen Jiritce und arbeitet auf diese Weise Geschichte auf.

Mo, 26. Dez · 16:00-16:50 · WDR
Rückkehr ins Haus am Eaton Place, 2, Schleichendes Gift

Rachel Perlmutter, eine aus Deutschland emigrierte, jüdische Universitätsdozentin, wird als zweites Hausmädchen eingestellt. Ivy und sie müssen sich ein Zimmer teilen. Mr. Amanjit und Rachel freunden sich miteinander an. Er lernt ihre kleine Tochter kennen, die sie zu fremden Menschen in Obhut geben musste. Lady Persie und Spargo, der Chauffeur der Hallams, sind ein heimliches Liebespaar. Darüber hinaus teilen sie die Begeisterung für die faschistische Partei Englands und nehmen an einem Aufmarsch der Partei teil. Rachel und Mr. Amanjit sind unter den Gegendemonstranten und entdecken die beiden. Infolge der Aufregungen stirbt Rachel. Sir Hallam ist erschüttert über das Geschehene und erklärt sich bereit, die kleine Lotte in der Familie aufzunehmen. Lady Agnes hat allerdings wenig Verständnis dafür, zumal sie endlich ein Kind erwartet…

Di, 27. Dez · 00:40-01:45 · arte
Max Davidson Comedies

Drei Kurzfilme mit dem Stummfilmkomiker Max Davidson in restaurierter Fassung. „Why girls say no“: Papa Whisselberg möchte, dass seine Tochter Becky einen jüdischen Freund hat. Doch diese verliebt sich in einen jungen Mann, der sich bei der Einladung bei Papa Whisselberg zwar als Jude vorstellt, von diesem aber für einen Iren gehalten wird. „Das Haus der tausend Freuden“: Auf der Flucht vor den verrückten Nachbarn im Nebenhaus tauscht Papa Gimplewart sein Haus gegen ein anderes ein. Das scheinbar günstige Tauschgeschäft erweist sich als Desaster: Das neue Haus ist noch baufälliger als das alte, was sich besonders unangenehm bemerkbar macht, als die Verwandtschaft zur Einweihungsfeier anrückt. „Und ein stolzer Hahn dazu“: Ein Familienvater, gespielt von Max Davidson, fühlt sich von seinem Nachbarn belästigt, dessen Hühner seinen Garten verwüsten. Zur Versöhnung anlässlich der Verlobung seiner Kinder lädt er zu einem Festessen ein – doch versehentlich landet der Preishahn, der ganze Stolz des Nachbarn, in der Backröhre.

Di, 27. Dez · 22:15-23:15 · NDR
Die besten Witze von A bis Z

Bettina Tietjen und ihre Gäste lachen sich durchs Alphabet der Witze. In einer großen Lachparade erzählen prominente Lotsen wie Peter Lohmeyer, Marcel Reif, Tine Wittler, Hellmuth Karasek und die Country-Band „Truck Stop“ ihre liebsten Witze. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Chris Howland und Diether Krebs sowie eine ganz besondere Rarität aus dem NDR Archiv: Jüdische Witze, dargeboten von Fritz Muliar.

Mi, 28. Dez · 06:00-07:00 · arte
Klassikarchiv: Ivry Gitlis

An Virtuosität steht der französisch-israelische Violinist Ivry Gitlis den großen Geigern des 20. Jahrhunderts in nichts nach. Eindrucksvolle Konzertaufnahmen mit Werken von Tschaikowsky, Elgar und Wieniawski. ARTE zeigt Archivausschnitte aus den 60er Jahren, das den großen Geiger bei verschiedenen Aufführungen zeigt. So interpretierte er in einer Aufnahme aus dem Jahr 1965 mit dem Orchestre National de l’ORTF – dem damaligen französischen Rundfunkorchester – unter Francesco Mander Tschaikowskys „Violinkonzert D-Dur“, op. 35. Zusammen mit dem Pianisten Tasso Janopoulo spielte er 1962 „La Capricieuse“, op. 17, von Elgar und die „Polonaise Nr. 1 in D-Dur“, op. 4, von Wieniawski; ihre gemeinsame Interpretation von Wieniawskis „Capriccio-Valse E-Dur“, op.7, wurde 1968 aufgezeichnet.

Mi, 28. Dez · 22:05-01:10 · RTL2
Schindlers Liste

Der Film erzählt von dem Geschäftsmann Oskar Schindler, der über tausend Juden vor dem Tod durch die Nazis rettete indem er sie in seinen Rüstungsfabriken beschäftigte. ‚Schindlers Liste‘ beruht auf einer wahren Geschichte, wurde in schwarz-weiß und an vielen originalen Schauplätzen gedreht und hat kontroverse Diskussion nach sich gezogen.

Mi, 28. Dez · 23:15-00:25 · arte
Miss Universe 1929: Lisl Goldarbeiter – Eine Wiener Königin

Mit Archivmaterial und privaten Aufnahmen ihres Cousins und späteren Ehemanns Marci Tenczer erzählt der Dokumentarfilm das bewegte Leben der Lisl Goldarbeiter, die im Jahr 1929 im texanischen Galveston zur schönsten Frau der Welt gekürt wurde. Im Jahr 1929 ist Lisl Goldarbeiter 20 Jahre alt. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien. Die Goldarbeiters gehören zu einer weitverzweigten Familie. Marci Tenczer, Lisls Cousin aus dem ungarischen Familienzweig, kommt aus Szeged nach Wien, weil er als Jude in Ungarn nicht studieren darf. Marci wohnt bei den Goldarbeiters und verliebt sich in seine Cousine. Er fängt an, Lisl, ihre Familie und die Stadt zu filmen, wobei ihm das populäre Kino der Zeit zur Quelle der Inspiration wird. Lisl hat gerade Abitur gemacht, als Marci in der Zeitung liest, dass Bewerberinnen für die Wahl zur Miss Austria gesucht werden. Ohne Lisls Wissen schickt er ihr Foto ein, und kurz darauf wird sie tatsächlich zur Miss Austria 1929 gewählt. Dann geht alles sehr schnell. Bei der Wahl zur Miss Europa in Paris wird Lisl Goldarbeiter Zweite. Im Juni 1929 reist sie nach Galveston, Texas, und gewinnt die Wahl zur „Miss Universe“. Mitten in der Weltwirtschaftskrise stürzen sich Zeitungen, Zeitschriften und sogar Hollywood auf die unbekannte kleinbürgerliche Wiener Familie und ihre glamouröse Tochter. Lisl reist viel, trifft die Berühmtheiten der Zeit und heiratet den Wiener Lebemann Fritz Spielmann, Sohn eines Seidenfabrikanten. Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland 1938 beginnt für die österreichischen Juden der Alptraum. Die meisten Familienmitglieder der Goldarbeiters und der Tenczers überleben diese Zeit nicht. Marci wird zum Arbeitsdienst eingezogen und 1943 gefangengenommen. Fritz Spielmann, Lisls Mann, verschwindet im Fernen Osten und kehrt nie zurück. 1947 wird Marci aus einem sowjetischen Lager entlassen, er findet Lisl wieder und kann 1949 endlich seine große Liebe heiraten. Sie bleiben bis zu Lisls Tod 1996 zusammen. 2003 stirbt Marci Tenczer, kurz nachdem er Péter Forgács seine Geschichte und die seiner Miss Universum Lisl Goldarbeiter erzählt hat – eine Geschichte von Liebe und Schönheit, aber auch von Krieg und Leiden.

Fr, 30. Dez · 04:40-05:10 · RBB
„Man ist doch ein Mensch!“ – Unterwegs mit WIadysIaw Bartoszewski

„Man ist doch ein Mensch!“, sagt WIadysIaw Bartoszewski auf die Frage, woher er Zeit seines Lebens seinen Mut nahm. Mit dieser Haltung hat er Auschwitz überlebt und das Gefängnis der polnischen Staatssicherheit überstanden. Er hat sich wie kaum ein anderer polnischer Politiker für die deutsch-polnischen Beziehungen eingesetzt. WIadysIaw Bartoszewski, zwei Mal polnischer Außenminister, Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, „Gerechter unter den Völkern“ in Israel. Am 19. Februar 2012 wird er 90. Wir haben den leidenschaftlichen Politiker, Publizisten, Aktivisten im Dienste der deutsch-polnischen Beziehungen mit der Kamera begleitet – was nicht einfach war. Mit dem Tempo seines Schritts und seiner Gedanken hängt er viele Jüngere in seiner Umgebung ab! Noch immer veröffentlicht er Bücher, hält Vortragsreisen, sitzt unzähligen nationalen und internationalen Gremien und Komitees vor. Er ist Staatsminister für die deutsch-polnischen Beziehungen im polnischen Außenministerium. Er ist Beiratsvorsitzender der deutsch-polnischen Ausstellung „Tür an Tür – 1000 Jahre Deutsche und Polen“ im Berliner Gropiusbau. Er ist Mitglied des Internationalen Auschwitz Komitees. Schon in den 60er Jahren knüpfte er Kontakte zu bundesdeutschen Jugendorganisationen. Sein Beichtvater hatte ihm mit auf den Weg gegeben: „Du hast die Freiheit bekommen – du sollst erzählen und erinnern!“. Er hatte seine Abiturarbeit über Minna von Barnhelm geschrieben und dachte, die Deutschen wären Dichter und Denker. Bis sie sein Land überfielen und ihn nach Auschwitz verschleppten. Dort, auf dem Appellplatz, vor Hunger, Angst und Kälte zitternd, hätte er jeden „für einen Narren gehalten“, der ihm vorher gesagt hätte, dass er ein paar Jahre später mit Deutschen befreundet sein würde…. Als dann bundesdeutsche Jugendorganisationen ihn baten, mit ihnen zu sprechen, setzte er den Rat seines Beichtvaters in die Tat um. Schwer krank wurde er 1941 aus Auschwitz entlassen – und gründete den Hilfsrat für die verfolgten Warschauer Juden. Für die polnische Exilregierung schrieb er Meldungen über das Warschauer Ghetto. 1944 nahm er am Warschauer Aufstand gegen die deutschen Besatzer teil. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg, während der stalinistischen Zeit, geriet er ins Visier der polnischen Staatssicherheit und verbrachte sechs Jahre im Gefängnis! 1980 war er einer der ersten, der sich für die Gewerkschaft Solidarnosc engagierte. Woher nimmt ein Mensch soviel Mut und soviel Kraft? Das ist eine der häufigsten Fragen, die junge Deutsche ihm stellen. Seine Antwort ist immer so plausibel, wie einfach: „Man ist doch ein Mensch“! Ein rbb Team hat WIadysIaw Bartoszewski mit der Kamera begleitet und erzählt das Leben dieses außergewöhnlichen Mannes. Eines Mannes, der in die Abgründe des 20. Jahrhunderts geblickt hat und bis heute ein leidenschaftlicher Botschafter von Versöhnung, Freiheit und Anstand ist. Ein Mensch eben…

Fr, 30. Dez · 16:10-16:45 · arte
Zu Tisch in …

Rose Ghareeb macht in der Vorweihnachtszeit, was Christen in aller Welt tun: Sie bereitet das Fest vor, schmückt das Haus und backt Weihnachtsgebäck. Sie backt und kocht appetitliche Ma’amoul, Kekse mit Dattelfüllung oder auch Burbara, ein mit Anis, Zimt und Nelken abgeschmecktes Weizengericht zum Festtag der heiligen Barbara im Dezember. Rose Ghareebs Mann Farah und ihr Sohn Ehab sind Holzschnitzer. In der Vorweihnachtszeit haben sie alle Hände voll zu tun, denn es ist die beste Zeit, Krippenfiguren an Bethlehem-Besucher zu verkaufen. Rose ist glücklich darüber, an dem Ort leben zu dürfen, wo Jesus geboren wurde. Das ist für sie etwas ganz Besonderes, auch wenn das Leben in Bethlehem keinesfalls einfach ist: Der Ort liegt in der Westbank und gehört zu den autonomen palästinensischen Gebieten, am Ortsrand verläuft die israelische Sperrmauer. Viele Christen haben in den letzten Jahren Bethlehem verlassen, auch Roses ältester Sohn lebt im Ausland. Rose hofft dennoch, den Rest der Familie in Bethlehem halten zu können. Zu diesem Weihnachtsfest erwartet die Familie nämlich ein ganz besonderes Geschenk: Roses Tochter Jihan ist im neunten Monat schwanger.

Sa, 31. Dez · 08:10-08:15 · MDR
Glaubwürdig: Michael Schacht-Dolgoruky

Michael Schacht-Dolgoruky ist ein Überlebenskünstler. Geboren wurde er 1919 in Petrograd in eine katholisch-jüdische Familie. Wegen der Scheidung der Eltern kamen Michael und sein jüngerer Bruder Franz nach Breslau zu den jüdischen Eltern der Mutter und gingen dort zur Schule. Nach der Arisierung seines Gymnasiums blieb Michael in Breslau zurück, alle anderen jüdischen Mitschüler wanderten nach Israel oder Palästina aus. Die Mutter floh einen Tag nach der Reichskristallnacht nach England, ließ ihren Sohn beim Vater zurück. In dieser lebensgefährlichen Lage gelingt es seinem Vater, Michael bei der deutschen Marine unterzubringen. 1943 muss Michael nach Offenbarung seiner halb-jüdischen Herkunft die Marine verlassen. Trotz schwerer Schicksalsschläge überlebt Dolgoruky den Krieg. Er verlässt Deutschland, bereist in den nächsten 50 Jahren die halbe Welt als Handelsvertreter in der Zementbranche und Fondsverkäufer. Er verdient viel Geld, doch rinnt ihm immer alles durch die Finger. Was ihm, dem Zeugen eines ganzen Jahrhunderts, bleibt, ist sein unbändiger Glaube an das Leben und sein Humor. Heute lebt der Holocaust-Überlebende in Berlin, orientiert sich an seinen jüdischen Wurzeln, ist überdurchschnittlich vital und gibt seine Lebenserfahrungen in Schulen und Vereinen an die jüngere Generation weiter – ganz nach seinem Lebensmotto: „Der gerade Weg ist Wende, Verlieren ist Gewinn.“

Sa, 31. Dez · 16:25-17:45 · arte
Israel Philharmonic Orchestra Konzert zum 75. Jahrestag

ARTE zeigt das Jubiläumskonzert zum 75-jährigen Bestehen des Israel Philharmonic Orchestra unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Chausson, Franz Waxmann und Fréderic Chopin. Die Veranstaltung im Hangar Tel Aviv wurde am 24. Dezember 2011 für ARTE aufgezeichnet. Auf dem Programm stehen folgende Werke: * Beethoven Symphonie Nr. 8 * Chausson: Poème für Violine und Orchester op. 25 (Vadim Repin, Violine) * Franz Waxmann: Carmen-Fantasie für Violine und Orchester (Julian Rachlin, Violine) * Fréderic Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 (Jewgenij Kissin, Klavier)