Israels Millionenmarsch zerbröselt

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„Das Volk will Veränderung.“ Mit diesem Schlachtruf begann vor zwei Monaten in Israel ein „Massenaufstand“. Per Facebook suchte die  Kunststudentin Dafni Lif im sozialen Netzwerk Facebook erfolglos eine Wohnung. Die angebotenen Mietpreise waren für sie unbezahlbar. Plötzlich stand sie an der Spitze einer Massenbewegung…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 1. September 2011

Auf dem schattigen Rothschild-Boulevard mitten in Tel Aviv, von Platanen und den teueren Restaurants gesäumt, entstand eine bunte Zeltstadt. Vor allem junge Paare des sogenannten wohlhabenden Mittelstandes demonstrierten ihre Unzufriedenheit über gewachsene  Strukturen. Mangels freien Grundstücken und wegen komplizierter Bürokratie wurde rund um Tel Aviv nicht genug gebaut. Wegen Gewinnspannen der Großhändler und Supermarktketten sind die Grundnahrungsmittel in Israel teurer als in anderen OECD Ländern, dem Klub der wohlhabendsten Industriestaaten der Welt, dem auch Israel seit einigen Monaten angehört. Zeitweilig war vom „Hüttenkäse-Aufstand“ die Rede, weil dieser in Israel zwanzig Prozent teurer war als in England oder in den USA. Ein spontaner Kundenboykott reduzierte den Preis des Hüttenkäses, aber „das ist doch alles Augenauswischerei. Die Supermärkte verteuern dann die Preise anderer Waren“, sagte ein Demonstrant in einer der zahllosen Talkshows im Fernsehen während des zweimonatigen „Sommerlochs“.

Immer mehr Gruppen schlossen sich dem Ruf nach Veränderung an. Taxifahrer blockierten mit polizeilicher Genehmigung Kreuzungen, weil Dieselöl teurer ist als Superbenzin. Motorradfahrer verlangten billigere Versicherungsprämien. Täglich wurde in den Nachrichten gemeldet, welche Krankhäuser nur noch „Sabbat-Dienst“ anbieten, und wo alle Operationen außer in dringenden Fällen durchgeführt, sowie „schon begonnene Befruchtungsbehandlungen“ fortgesetzt würden. Denn seit Monaten streiken die Ärzte, wegen zu vieler Bereitschaftsdienste und weil ihnen das Gesundheitsministerium die Benutzung der Stechuhr aufzwingen wollte. Arztanwärter streikten wegen schlechter Bezahlung.

Der Druck „von unten“ auf die Regierung war massiv, obgleich der Aufstand unpolitisch und nicht gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gerichtet war. Vergleiche mit den Demonstrationen auf dem Kairoer Tahrirplatz wurden als unpassend abgetan, weil es den Israelis nicht um den Sturz ihrer Regierung ging und es keinerlei Gewalt gab. Politiker von „links“ und „rechts“ durften nicht bei den fröhlichen Massenkundgebungen in Tel Aviv oder Jerusalem reden, zwischen Auftritten der beliebtesten Popsänger Israels. Die „Aufständischen“ wollten keine „Trampisten“, die den Volksaufstand für ihre politischen Ziele instrumentalisieren könnten. Wegen des „Drucks von unten“ beriet die Regierung und Netanjahu  berief eine Expertenkommission unter Professor Manuel Trajtenberg, dem Vorsitzenden der Ausschüsse für Höhere Bildung und Haushalt. Doch sowie es darum ging, Lösungen zu finden, Kürzungen im Staatshaushalt vorzuschlagen und verfügbare Gelder entsprechend des Rufes nach mehr „sozialer Gerechtigkeit“ neu zu verteilen, zerstritten sich die relativ anonymen Anführer der Bewegung. Die Arztanwärter beschlossen eine kollektive Kündigung, nachdem ihr Berufsverband mit der Regierung einen Schlichtungsvertrag mit finanziellen Zulagen ausgehandelt hatte. Im Rahmen „sozialer Gerechtigkeit“ sollten nämlich nur Ärzte in der unterversorgten Provinz, weit von Tel Aviv entfernt, besser versorgt werden. Das war freilich nicht im Sinne der Erfinder der Tel Aviver „sozialen Gerechtigkeit“.

Mit den Terroranschlägen bei Eilat und dem Raketenbeschuss von Beer Schewa verschwand der soziale Aufstand aus den Schlagzeilen. Niemand wagte mehr vorzuschlagen, den Verteidigungshaushalt zu kürzen, um Lehrer oder Studenten besser zu stellen.

Am Samstag soll nun ein letztes Aufgebot stattfinden: der „Marsch der Million“. Fernsehsender überschlagen sich mit Ankündigungen der Gesangskünstler und wollen deren Auftritte live vom Tel Aviver Rabin-Platz übertragen. Schalom Hanoch hat zwar abgesagt, aber Ejal Golan will singen, locken auch die Veranstalter. „Wenn keine Million kommt, sondern nur dreihunderttausend, wäre das ein großer Erfolg“, sagen die Organisatoren. „Viele Zelte sind leer und längst übernachten die Anführer woanders“, sagt Gilad Schinkler, 25, auf dem Rothschild-Boulevard. Nach dem Schlussakkord, dem „Marsch der Million“ am Samstag, werden die Zelte aus aktuellem Anlass wieder verschwinden: die Schulferien endeten am Donnerstag, an den Unis beginnt das Wintersemester und zudem setzt bald der Herbstregen ein.

„Soziale Gerechtigkeit“ forderte vor allem der wohlhabende und relativ verwöhnte Mittelstand. Die wirklichen Bedürftigen Israels, Araber und ultraorthodoxe Juden, haben sich an dem Aufstand gar nicht beteiligt.

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

43 Kommentare

  1. @Jane

    was hat denn die aktuelle EUROPÄISCHE Finanzkrise 1. mit den Nazis zu tun und 2. mit den juden in US Banken ?

    Was hat den die Aussage am 05.09.2011 von Ackermann mit den Nazis zu tun oder mit mit den Juden in den US Banken?

    Die Europäische Finanzkrise ist eine Hausgemachte Finanzkrise die die Weltwirtschaft bedroht und das können Sie nicht auf die Nazis schieben um Abzulenken.

    Ihr Problem ist das das schöne Europa mit seinen Pseudo Moralvorstellungen einer der grössten Fianazkrisen nicht bewältigt bekommt aus Gier, Nationalen Vorteilen und Nationalen Egoismus was entgegen dem Europäischen Grundgedanken ist.

    Die Tollen Europäer stecken in der Scheis… und finden keinen Sündenbock weil dle Europäischen Länder an einer Währung hängen und nicht mehr raus kommen.

    Selbst die Juden Israel und die Palästinenser ist nicht mehr Interessant weil der DAX schon wieder auf dei Bretter gegangen is. 

  2. Jane: „..eine Eskalation, die der israelischen Regierung sicherlich in mehrfacher Hinsicht sehr gelegen käme.“ Ich wage zu bezweifeln, daß Israel an einer Eskalation interessiert ist, folglich ist Ihre Behauptung eine Unterstellung. „450 000 demonstrierten gestern – war wohl nichts mit zerbröseln.“ Richtig! Die friedlichen Demonstrationen von hunderttausenden Israelis ist als demokratischer Akt einzustufen. Es wäre schön, wenn die Bevölkerung in Deutschland sich daran mal ein Beispiel nehmen würde, und ebenfalls gegen die zunehmde soziale Ungerechtigkeit demonstrieren würde. “ Solange sie (die orthodoxen) gehätschelt werden, ist Friede unmöglich.“ In dieser Aussage stecken gleich zwei Fehler: 1. Die irrige Annahme, daß die religiösen soviel Macht hätten, daß sie den Ton angeben in der Israelischen Politik. Dazu eine Gegenfrage: Wenn die religiösen tatsächlich so mächtig sind, warum hat dann in der Gründungsurkunde des Staates Israel nicht gestanden, daß diese Nation von G-tt gewollt ist? Im Gegenteil, ich habe von Ultra-Orthodoxen gehört, daß man die strengläubigen ausrotten möchte. Fehler Nr. 2: Weil Teile Israels (auch die Regierung) eben nicht das tun, was G-tt von ihnen verlangt, deshalb gibt es keinen Frieden! Von einer verhätschelung der orthodoxen kann deshalb nicht die Rede sein.

  3. aus dem Jahr 1989 stammt das Zitat “Da haben Sie die Nummer 202-456-1414 (das Weiße Haus, Anm.): Wenn Sie Frieden wollen, rufen Sie uns an.” US-israelischer Zerwürfnisgrund war eigentlich immer die Siedlungsfrage in den besetzten Gebieten. Damals ging es aber noch um völlig neue Siedlungen, nicht wie heute um den Siedlungsausbau und Ostjerusalem. Sonst würde man definitiv meinen können, die Zeit sei stehengeblieben.
     
    http://test.hagalil.com/2010/03/18/clinton-3/


    Ohne den Mord am Ministerpräsidenten Izchak Rabin würde nach Überzeugung des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton schon lange Frieden in Nahost herrschen. Israelische Medien berichteten am Sonntag, Clinton habe dies am Vorabend während einer Ansprache im Rabin-Friedenszentrum in Tel Aviv gesagt…
    http://test.hagalil.com/2009/11/19/clinton-2/
     
    Dem jüdischen Fundamentalismus, der so muss man sagen nicht unbedingt nur eine marginale Minderheit anhängt, der Frieden nicht zulassen kann, weil ansonsten dem MessiasProjekt Eretz Israel ein Ende gesetzt würde, fiel auch der israelische Präsident zum Opfer:

    Nach dem 19. Juni 1995 jedoch war es schwieriger, gleichmütig zu bleiben. Denn an jenem Tag sprach Hecht vor einer Versammlung der International Rabbinical Coalition for Israel – einer Organisation von 3000 orthodoxen Rabbinern zur Rettung der besetzten Gebiete vor dem Friedensprozeß – und machte dabei eine erschreckende Bemerkung: Die Aufgabe irgendeines Teils des biblischen Lands Israel sei eine Verletzung des jüdischen Religionsgesetzes, erklärte er seinen Zuhörern, und so sei es erlaubt und notwendig, Rabin und alle seine Helfer zu töten.
    Die Reaktion unter den Zuhörern war gemischt. Viele der Rabbiner unterschrieben eine Erklärung, in der Hechts Ansichten unterstützt wurden….
     
    http://test.hagalil.com/israel/rabin/mord/hetze-6.htm

  4. “Das sind ca. 0,5 % der jüdischen Gesamtbevölkerung in der Westbank.“
     
    Ich habe selbst schon geschrieben – dass ich überhaupt nicht der Ansicht bin – dass ALLE Siedler gewalttätig wären – aber wie das nun einmal so ist – es reichen kleine gewalttätige Gruppierungen, um sehr viel Unheil anzurichten.
     
    Diese geringe Zahl ist jedenfalls für praktisch tägliche Ãœbergriffe gegen die palästinensische Zivilbevölkerung verantwortlich und betätigt sich auch mit Vorliebe an Zerstörung an deren Eigentum, wie dem Abfackeln von Feldern und Olivenbäumen. Darüberhinaus wird auch in den Yeshiwas Gewalt gegen Palästinenser gepredigt und die Jugend entsprechend indoktirniert – nicht wenige Rabbis in diesen radikalen Yeshiwas selbst lehren, dass es keine Zivilisten gäbe, also jeder Palästinenser als Feind zu betrachten ist, den man töten darf.
     
    Der Fehler liegt im System, wenn diese Waffen haben dürfen, die Palästinenser nicht und der IDF letztere nicht schützt und diese dann auch keine Instanz haben, die ihnen Recht gewährt – DAS IST EIN VOELLIG UNTRAGBARER ZUSTAND.

    Darüberhinaus sind aber natürlich die Existenz der Siedlungen selbst ein Problem, denn deren Bildung beruht immer auf Vertreibung und Gewalt auch wenn die ’neuen Bewohner‘ ansonsten friedlich sind.

  5. Herr Zion – die Deutschen schauen die Hollywoodfilme auch in Massen gerne und die Simpsons finde ich auch total lustig.
     
    Herr Sarkozy ist aus hallachischer Sicht Jude, und wenn DSK nicht über die Zimmermädchenaffaire gestolpert wäre, dann wäre mit DSK möglicherweise bald ein Jude Präsident Frankreichs gewesen (der es nicht nur aus halachischer Sicht ist).

    Und wie man an ihrem Beispiel immer wieder gut sieht, hat sich der deutschen Bevormundung nichts geändert. Immernoch gibt es in deutschland Charaktäre die der Meinung sind wie eine Persönlichkeit und Lebensphilosphie zu sein hat.
     
    Unsinn – ich schreibe gar niemanden etwas vor und habe auch gar kein Interesse daran – so lange man das Grundgesetz respektiert sehe ich da keine Probleme für niemanden. Von mir aus können Sie machen was sie wollen – wie komme ich denn dazu.
     
    Es ist aber nun einmal Israel, dass ein ganzes Volk bevormundet und ihm die elementarsten Menschenrechte vorenthält, das alles mit Billigung unserer Regierung (mehr oder weniger) – und DAS kritisiere ich.

    Die Diktatorische Bevormundung ist in den deutschen Köpfen immer noch sehr Aktuell und wird mit liebe und Hingabe gepflegt.
     
    Sehen Sie – und ich finde die diktatorische Bevormundung ist in ihrem Kopf aktuell, halten Sie doch ihre messianischen Hoffnungen für einen Leitfaden, der über die Verletzung elementarer Menschenrechte einfach hinwegzusehen hilft.

    “die man irgendwann schon als vorgeschobenen Selbstzweck empfinden muss, schon ganz schön auf die Nerven gehen”

    Wenn Ihnen das auf die Nerven geht dann Beschweren Sie sich bei den Programmgestalter des deutschen Fernsehen. Vieleicht bringen die dann mehr langweilige und trostlose deutsche Serien.
     
    Unsinn – ich habe mich ja nicht über das Fernsehprogramm beschwert – sondern über das ewige Proklamieren der angeblich ewigen Antisemiten, als Totschlagargument gegen jede Kritik – im Grunde genommen das gedankliche  Gegenbild zum Ewigen Juden – DAS habe ich kritisiert.
     
    Ich liebe Woody Allen Filme und wie ich schon sagte, die Simpsons finde ich super lustig und die sind sehr populär – auch unter den angeblich so unverbesserlich antisemitischen Deutschen.

    “und was für Probleme ihr habt in Europa, denn ihr stürzt gerade die Welt in eine Finanzkrise und seit Schuld für viele kommende Probleme.“

    Ach so – jetzt kommen Sie ja schon wie die Nazis – die ewigen Goyim sind schuld – so ein Blödsinn – die Bankenszene in den USA ist nicht gerade ein Arbeitsfeld in dem Juden unterpräsentiert wären – und die haben uns vor 2 Jahren eine Weltwirtschaftskrise beschert – also hören Sie auf ethnische Sündenböche zu finden – das ist genauso idiotisch – wie das, was die Nazis betrieben.

  6. Jetzt müsste ich aber herzlich lachen, wenn es nicht so schlimm wäre – es reicht schon sich die vielen Youtube Videos dazu anzuzeigen, dazu die Zeugnisse der diversen NGOs israelische und internationale und die Berichte, die ich oben einstellte.
     
    In Anbetracht all dessen sind solche Behauptungen einfach nur lächerlich.

    Yesh Din, die Organisation wird Ihnen bekannt sein, kommt auf maximal 2000 aktive radikale Siedler:

    (…)
    Dror Etkes, who works for an Israeli group called Yesh Din that promotes Palestinian rights in the West Bank, estimated that there are up to 1,000 active radicals. Posters hung in recent days at bus stops across the West Bank calling on supporters to “defend” against evacuation of West Bank outposts say there are 2,000 people living in 26 outposts.
    (…)
    http://www.jewishreview.org/wire/Radical-Jewish-settlers-turn-against-Israel

    Das sind ca. 0,5 % der jüdischen Gesamtbevölkerung in der Westbank. Wen meinen Sie, wenn Sie von den radikalen Siedlern schreiben? So wie Sie hier auftreten, könnte man meinen, dass es nahezu 100 % sein müssen (vermutlich beinhaltet ihre bloße Existenz in Ihren Augen eine Radikalität). Ich betone noch einmal, egal ob sie das für lächerlich halten oder nicht, es ist erstaunlich, dass angesichts der Erfahrungen aus den Kriegen und dem Terror der zweiten Intifada die allermeisten Juden in der West-Bank kein Interesse an Gewalt haben. Rachegelüste sind ihnen völlig fremd (auch den Radikalen). 2000 Personen bilden eine probematische Randgrupppe, wie sie in jedem anderen (westichen) Land existiert und der man sich annehmen muss. Bei 2000 Personen kommt man auch auf viele YouTube-Videos (welcome to Palywood) und unzählige Berichte. Dadurch bekommt man dann auch schnell den Eindruck, dass es sich nicht um 0,5 % sondern mindestens um 50 % gewaltbereiter Siedler handelt.

  7. @Jane

    Nicht wenige Juden bekleiden angesehene Posten, werden als Filmstars etc. von den Massen angehimmelt, die begeistert in Hollywoodfilme gehen, in den ständig Bar Mitzwas gefeiert werden – da kann einem diese Art der Lamentiererei, die man irgendwann schon als vorgeschobenen Selbstzweck empfinden muss, schon ganz schön auf die Nerven gehen. Andere Menschen haben jedenfalls auch Probleme.“

    das ist die freie USA wo nicht nur die Juden aus Europa Schutz und Hilfe gefunden hatte sondern auch viele besonders deutsche die sich von deutschland Bevormundet und Reglementiert gefühlt haben. 
    Und wie man an ihrem Beispiel immer wieder gut sieht, hat sich der deutschen Bevormundung nichts geändert. Immernoch gibt es in deutschland Charaktäre die der Meinung sind wie eine Persönlichkeit und Lebensphilosphie zu sein hat.

    Die Diktatorische Bevormundung ist in den deutschen Köpfen immer noch sehr Aktuell und wird mit liebe und Hingabe gepflegt.

    „die man irgendwann schon als vorgeschobenen Selbstzweck empfinden muss, schon ganz schön auf die Nerven gehen“

    Wenn Ihnen das auf die Nerven geht dann Beschweren Sie sich bei den Programmgestalter des deutschen Fernsehen. Vieleicht bringen die dann mehr langweilige und trostlose deutsche Serien.

    „Andere Menschen haben jedenfalls auch Probleme.“

    und was für Probleme ihr habt in Europa, denn ihr stürzt gerade die Welt in eine Finanzkrise und seit Schuld für viele kommende Probleme. 

  8. “Die Siedlungspolitik ist nur ein Vorgeschobenes Argument was der offenen Kritikfähigkeit der EU gegen Israel hilft.“
     
    Herr BZ – die EU hat Israel in so vieler Hinsicht die Stange gehalten – da sind solche Äußerungen schon ziemlich ärgerlich – das ist doch selbst nur ein vorgeschobenes Argument. Ich muss sagen, so sehr ich die Klagen über Antisemitismus verstehe in Anbetracht des Holocaust waren sie mehr als begründet, so sehr finde ich diese ‚Nummer‘ in manch anderem Zusammenhang irgendwann auch ärgerlich. Juden können hier heute und auch sonstwo sehr gut leben, sie sind in jeder Hinsicht gleichgestellt, haben jede Menge Karrieremöglichkeiten, wie jeder andere auch. Ja sie erfahren mitunter rassistische (antisemitische) Beleidigungen, aber nach Aussagen nicht weniger, ist das auch ziemlich gering. Ich bin sicher Türken und Farbige haben es viel schwerer. Darüberhinaus erleben auch ganz normale weiße, christliche Deutsche durchaus unerfreuliche Dinge. Zu denen ist auch nicht jeder nett. Nicht wenige Juden bekleiden angesehene Posten, werden als Filmstars etc. von den Massen angehimmelt, die begeistert in Hollywoodfilme gehen, in den ständig Bar Mitzwas gefeiert werden – da kann einem diese Art der Lamentiererei, die man irgendwann schon als vorgeschobenen Selbstzweck empfinden muss, schon ganz schön auf die Nerven gehen. Andere Menschen haben jedenfalls auch Probleme.

     Ich nehme an, dass sich in der Siedlungspolitik zum einen manifestiert, was Sie ansprechen, ein fundamentalistischer, religiöser Größenwahn, für den Sie selbst ein gutes Beispiel abgeben – und zum anderen der Erfolgsrausch israelischer Militärs, jener Machos die in Anbetracht leichter Siege gegen in jeder Hinsicht militärisch unterlegene Gegner ständig selbst beglückwünschen und einfach nicht genug kriegen können (man kennt das, genauso von anderen) – und eine Öffentlichkeit, die seinerzeit teilweise traumatisiert durch den Holocaust nicht so weit war, weder für koloniale Abenteuer (die unmittelbar vom Holcaust betroffenen hatten ganz gewiss keine Lust auf kolonialen Expansionismus), aber eben auch nicht zu politischen Aktivitäten gegen dieselbe.
     
    Zudem eine Welțffentlichkeit, die bestrebt war und ist, wieder gut zu machen, was sie in der Mitte des letzten Jahrhunderts zugelassen oder angerichtet hat Рein guter Zug, aber leider zu einem kolonialen Abenteuer missbraucht.
     
    Vielleicht führt die gegenwärtige Politisierung der israelischen Gesellschaft auch zu einem grundsätzlichen Umdenken, dieser ewigen allzu leicht durchschaubaren Sichreheitsdoktrin, in deren Schatten die ständige Expansion israelischen Siedlungsgebiets permanent dauernde weiter geht.

    Die maßgeblichen Figuren der Staatsgründung waren zumeist Zionisten, die schon zuvor im Land waren und dieser Expansionismus wurde auch schon in den 20ern formuliert. Heutige Politiker sind nicht selten familiär etc. genau von denselben indoktirniert (Nentanyahu) und eine neue jüdische Jugend, die in dieser völlig absurden Situation aufwächst und entsprechend hirngewaschen wird, ist wahrscheinlich nur marginal kritikfähig.

  9. @Beat Stocker

    „ Ihre Realitätsverweigerung ist eine Holocaust-Folge, menschlich verständlich, aber nicht vernünftig.
    Literaturempfehlung: Shlomo Sand – Die Erfindung des jüdischen Volkes. Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand.“

    die Realitätsverweigerung wurden den Juden von den Goiym schon immer vergeworfen, also nichts neues aus dem Mund von Nicht Juden.

    Sie bringen Schlomo Sand als Referenz ? ist schon Lustig

    Nun ich bringe die Torah den Talmud die Michna alle Weisen des Volkes Israel alle Propheten, Rambam und die Existenz des Staates Israel.

    Die Torah und der Talmud das sind die entscheidenen Bücher und die Grundlage des Jüdischen Volkes.

    • @ Baruch Zion
      nicht neu, aber immer noch wahr… siehe meine Antworten oben vom 7.9.2011, besonders betreffend die Propheten, die Sie meines Erachtens zweckentfremnden/missbrauchen/verraten – auch wenn es Ihnen kaum gefällt, dass Ihnen von einem Goiym gesagt wird.
      Wenigstens haben wir miteinander nur verbal gestritten, immerhin. Ich verabschiede mich hiermit von Ihnen, Baruch Zion, ich habe ja sonst nichts zu tun….

  10. @Beat Stocker

     „Ich bin überzeugt, dass die jüdische Siedlungspolitik eine Folge des Holocaust ist

    Nein, es ist ein Gebot der Torah denn die Besiedlung hat schon weit vor dem Holocaust begonnen.
    Denn z.B. Tel Aviv ist so entstanden als kleine Siedlung und viele Orte schon weit vor Beginn des 1900 Jahrhundert gegründet wurden sind.

    Die israelische Siedlungspolitik leistet aber sicher so oder so keinen Beitrag zur Entspannung

    es gibt mit oder ohne Siedlungspolitik keine Entspannung, weil das Kernproblem für die Araber und Teile der Westlichen Welt die Juden an sich selber das Problem sind egeal wo sie leben.

    Die Siedlungspolitik ist nur ein Vorgeschobenes Argument was der offenen Kritikfähigkeit der EU gegen Israel hilft.
    Israel setzt nur mit der Siedlungspolitik Preroritäten und das Unabhängig der gewählten Partei in der Knesset.

    Israel konnte sich in seiner Geschichte immer nur auf sich und den G“tt Israel verlassen. Hilfe von anderen zivilisierten Ländern war und ist nicht zu erwarten und das sind die Konsequenzen daraus.

    Zugeständnisse bei Fragen der Sichheit wird man von Israel nicht bekommen. Solange die Bedrohung aus der Arabischen Welt und seit neustem auch von der Türkei besteht mit Hilfe von Teilen der Europäischen Politik, wird Israel die Siedlungspolitik zur Sicherung der Interessen und dem Gebot der Torah weiterführen.

    • @ Baruch Zion
      Ich hätte schreiben müssen „Ich bin überzeugt, dass die israelische Siedlungspolitik AUCH eine Folge des Holocaust ist“. Natürlich hat die Besiedlung schon vor dem Holocaust begonnen, da war sie aber noch keine Provokation und Selbstgefährdung.
      Israel konnte sich in seiner Geschichte immer nur auf sich und den G”tt Israel verlassen. Hilfe von anderen zivilisierten Ländern war und ist nicht zu erwarten und das sind die Konsequenzen daraus.
      Das halte ich mit Shlomo Sand für die grosse jüdische (orthodoxe) Lebenslüge: „Der Rassismus und die jüdische Selbstisolation von heute sind nicht nur das Ergebnis von Verfolgungen und Katastrophen, sondern sie beziehen nach wie vor einen grossen Teil ihrer Kraft aus langlebigen ethnozentrischen Mythen und einer entsprechenden Geschichtsschreibung.“ (Vorwort zur dt.Ausgabe S.19).
      Im Gegensatz zum Holocaust wurden die Katastrophen von anno 70 (Zerstörung Jerusalems) und 130 (Bar Kochba) von Ihren geistigen Vorläufern (Zeloten) regelrecht provoziert – in göttlichem Auftrag??? Herstellung von Gerechtigkeit lautet der „göttliche“ Auftrag, nicht Selbstvernichtung!

  11. “… Mmmh, und wieso wurde in einer demilitarisierten Zone auf einen Traktor geschossen?“

    Das Land in der demilitarisierten Zone, war Farmland der Syrer, dass sie bearbeiten durften, syrisches Militär sollte sich dort aber nicht aufhalten, über den Status des Landes sollte (mal wieder) zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

    Die Israelis kamen dort mit ihren landwirtschaftlichen Maschinen hin, um das Land zu nutzen, dass ihnen nicht gehörte. Sie hatten per Abkommen auch kein Recht dort hin zu gehen. Aus diesem Grund schossen die Syrer von den Golanhöhen auf die Israelis. (die Israelis tun das heute dauernd z.Bsp. beim Grenzzaun am GazaStreifen)

    Es war also schon damals entgegen der Abkommen ein Ansinnen der Israelis sich dieses Land unter den Nagel zu reißen. Wie es in meinem vorherigen verlinkten Artikel schon anklang, kamen die Schüsse den Israelis dabei durchaus gelegen, um einen Vorwand zum Angriff zu haben (die übliche Taktik damals und heute).

    The series of shooting incidents that did
    occur during this period preceding the 1967
    war– that is, incidents around the Golan
    Heights and the Syrian-Israeli demilitarized
    zone (DMZ) at the base of the Heights —
    were not initiated by the Syrians. Substan-
    tiation for this is found in the reports of the
    U.N. Truce Supervision Organization,
    known as UNTSO, and in the accounts of
    these Syrian-Israeli disputes contained in
    books written by former UNTSO chiefs of
    staff.

    The UNTSO officers were in a position
    to know the facts because they were re-
    sponsible for patrolling the critical areas
    between Syria and Israel and for investigat-
    ing all incidents involving exchange of fire.
    Their reports show that Syrian artillery
    fired down on Israeli settlements only after
    the Israelis encroached on the demilitarized
    zone in violation of the General Armistice
    Agreement. While this agreement provided
    that sovereignty over the DMZ should be
    decided at a later date, the agreement spec-
    ified that Syrian farmers were to be allowed
    to remain in the DMZ and cultivate their
    lands there.
    -104-

     

    When the heavily-armed Israeli frontier
    police seized control of the greater part of
    the DMZ and Israeli kibbutzniks moved in
    behind them with their farm machinery, the
    Arab farmers resisted with arms. This trig­
    gered return fire from the Israeli frontier
    police and from the kibbutzniks. The Syri­
    ans, sitting atop the Golan Heights, then
    came to the aid of the beleaguered Arab
    villagers by shelling in the direction of the
    Israeli positions in the DMZ. From then on,
    the Syrians continued to rain shells on
    Israeli positions in response to Israeli prov­
    ocations.

    http://www.questia.com/googleScholar.qst?docId=95182337

    Wie aus den Aufzeichnungen Sharets hervor ging hätte er die Grenzfragen, die ungeklärt waren gerne geregelt und hätte dies auch gekonnt.
    Verhindert hat es Ben-Gurion ausdrücklich, weil er selbst die unklare Situation begrüßte, die allzu leicht zu Zwischenfällen führte. Wie er selbst sagte waren ‚diese Zwischenfälle sein Lebensnerv‘ Diese Zwischenfälle (von den Israelis häufig absichtlich provoziert, gaben ihm dann die Gelegenheit Gründe für kriegerische Feldzüge zu konstruieren und den israelischen Expansionsbestrebungen scheinbare Legitimität zu verleihen.

    Die voreingenommene Weltöffentlichkeit, denen die Juden eben näher sind, als die Muslime und die jüdische Bevölkerung, die im Land wenig Ahnung hatten, ließ sich so allzu leicht in die Irre führen und die Angst wurde geschürt, um das israelische Volk, dem die Katastrophe des Holocaust noch im Nacken saß immer wieder auf Krieg einzustimmen. Dabei vermeidete es die israelische Führung konsequent alles (bis auf den heutigen Tag), jedenfalls alles was glaubhaft wäre, was zu Frieden hätte führen können.

    Was man dem Text Daniel Cil Brechers entnehmen kann, ist dass Abdullah 48 nur Krieg um die Gebiete führte, die lt. UNO-Plan den Palästinensern gehören sollte. Er tat dies nicht laut, sondern leise per GeheimAbkommen mit den Israelis; d.h. aber auch, dass er auf diskretem Wege den Israelis signalisierte, dass man den Teilungsplan akzeptieren werde.

    Dazu waren die Israelis nicht bereit und führten weiter Krieg gegen die palsätinensische Zivilbevölkerung, die sie mit zahlreichen Massakern in Angst und Schrecken versetzte und aus dem Land vertrieb, auch aus jenen Bereichen, die ihnen laut Teilungsplan nicht gehören sollten.

    Schon zuvor hatte Ben Gurion anklingen lassen, dass man das Gebiet des Teilungsplans nur als Anfang betrachte – und das ist kurzgefasst die israelische Politik bis heute.

    • @ Jane: „Das Land in der demilitarisierten Zone, war Farmland der Syrer, dass sie bearbeiten durften, syrisches Militär sollte sich dort aber nicht aufhalten, über den Status des Landes sollte (mal wieder) zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.
      Die Israelis kamen dort mit ihren landwirtschaftlichen Maschinen hin, um das Land zu nutzen, dass ihnen nicht gehörte. Sie hatten per Abkommen auch kein Recht dort hin zu gehen. Aus diesem Grund schossen die Syrer von den Golanhöhen auf die Israelis. (die Israelis tun das heute dauernd z.Bsp. beim Grenzzaun am GazaStreifen)“
      Also musste das Problem, dass man mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen dort herumfuhr, durch Beschuss gelöst werden?
      Aus Gaza werden also landwirtschaftliche Gerätschaften nach Südisrael geworfen, die nur zufällig manchmal explodieren?
      Interessant, dass Sie Ihren Vorwurf der hinterlistigen Kriegstreiberei zumindest im Nebensatz relativieren, indem Sie zitieren, dass allenfalls ein Teil der Zwischenfälle von Israelis provoziert (wohlgemerkt nach Ihrem Zitat nicht ausgelöst oder gar begonnen wurde).
       
       

  12. “Kaum jemand aus dieser militarisierten Gesellschaft hat je seine Waffe gegen arabische Zivilisten gerichtet.“
     
    Jetzt müsste ich aber herzlich lachen, wenn es nicht so schlimm wäre – es reicht schon sich die vielen Youtube Videos dazu anzuzeigen, dazu die Zeugnisse der diversen NGOs israelische und internationale und die Berichte, die ich oben einstellte.
     
    In Anbetracht all dessen sind solche Behauptungen einfach nur lächerlich. Dass nicht alle jüdischen Siedler mit Knarren bewaffnet Palästinenser drangsalieren glaube ich auch nicht, dass es aber sehr gewalttätige Siedlertrupps gibt, die geradezu routinemäßig genau das zu tunk und dass die IDF wenig bis nichts zum Schutz der Palästinenser unternimmt, kann man in Anbetracht all der absolut seriösen Zeugnisse schlichtweg nicht bestreiten.

    Doch gibt es einen  zunehmenden Trend von Gewalt unter israelischen Siedlern auf der Westbank gegen Palästinenser und gegen Mitglieder des israelischen Militärs. Der israelische noch geschäftsführende Ministerpräsident Ehud Olmert stellte am Sonntag fest, dass es eine nicht unbedeutende Gruppe von „Outlaws“ gibt, die sich so verhalten, dass sie die Rechtsstaatlichkeit bedrohen. Das ist eine unerträgliche Situation, die wir nicht akzeptieren können.

    ….Die israelische Regierung, die  seit der Besetzung 1967 zum Siedlungsbau in der Westbank ermutigt hat und dabei das Völkerrecht verletzte, bestätigte am Montag, dass sie Siedlungsaußenposten entfernen wolle. Dies seien Bauten, die internationale Abkommen verletzen, ohne offizielle Genehmigung seien und gegen das israelische Gesetz, aber mit schweigendem Einverständnis der israelischen Behörden errichtet wurden. 2005 fand eine israelische Regierungsuntersuchung heraus, dass staatliche Behörden mit der Siedlungsbewegung  gemeinsame Sache machten, um mehr als 100 Außenposten in der Westbank zu errichten und 17 Millionen US$ für solche Projekte zwischen 2000 und 2004 bereit stellten.

    Jetzt jedoch hat Olmerts Regierung verkündet, dass alle öffentlichen Gelder und Unterstützung für illegale jüdische Siedlungsentwicklung in der Westbank gestrichen werden – als Reaktion auf ein unerträgliches Anwachsen der Gewalt gegen die israelischen Sicherheitskräfte. ((Und  gegen die Palästinenser ?? ER)) die Siedlungsbewegung sagt, sie habe eine ‚Preisschild’-Politik, bei der die Auflösung von Außenposten Vergeltungsakte zur Folge haben werden. Während mehrere Mitglieder der israelischen Polizei und Armee bei solchen Angriffen  verletzt worden sind, werden lokale Palästinenser als viel einfachere Ziele angesehen, da sie unbewaffnet sind und von israelischen Behörden nicht geschützt werden…“

    http://www.tlaxcala.es/pp.asp?lg=de&reference=6349

    Siedlergewalt mit Kameras dokumentiert:

    http://www.videoportal.sf.tv/video?id=fa592b49-3d20-4afe-bd2c-7729081b9926

    Bethlehem, Maan News Agency- Der Chefunterhändler der PLO Dr. Erekat verurteilte die  andauernden Siedlerangriffe gegen die Palästinenser, was er einer Kultur der Gewalt, des Hasses und des Extremismus zuschreibt, da die israelische Regierung mit ihrer Ankündigung, weiter Siedlungen zu bauen, sie dazu ermuntert.

    Seine Bemerkungen folgen der letzten Serie von Siedlerangriffen  gegen die Palästinenser:  Das Ausreißen von 250 jungen Olivenbäumen gestern durch Siedler von Givat Hayivel. Die Bäumchen waren  von den Bauern des Dorfes Qaryut erst am Tag des Bodens (30.März)  neu gepflanzt worden.

    Am Montag gab es einen Angriff auf den Gebäudekomplex  der palästinensischen Arbeiterunion in Ain Sinyia, nördlich von Ramallah, wo die Siedler die Wassertanks und den Besitz rund herum zerstörten. Letzte Woche gab es einen Angriff auf das palästinensische Dorf Huwara, wo die Siedler  eine Moschee  mutwillig beschädigten und  die Wände mit rassistischen Slogans beschmierten, zwei Autos anzündeten und mehr als 300 Olivenbäume des Dorfes zerstörten.

    Siedlergewalt und  die absichtliche Zerstörung palästinensischen Eigentums ist nur die Wiederholung dessen, was in einem größeren Ausmaß von Israel getan wird, da es mit dem Siedlungsbau weiter in die Westbank, einschließlich Ost-Jerusalem hineinstößt. Sie machen die Gewalt deutlich, die Israels Politik  des illegalen Siedlungsbaus untermauert und den Preis, den die Palästinenser zahlen müssen“, sagt Dr. Erekat….

    „Die Siedler sind die Nutznießer dieser Staatspolitik, die meint, es sei ok , das Land eines andern Volkes zu besetzen und zu stehlen, ihre Häuser zu zerstören, ihr Wasser zu stehlen, ein getrenntes Straßensystem zu bauen und ganze Städte hinter der Mauer eines Apartheidsystems zu bauen, das Siedlungen fördert, den Palästinensern aber ihre Grundrechte und die Freiheit nimmt.

    Die Folge davon ist eine Kultur der Gewalt, des Hasses und des Extremismus, in der israelische Siedler – oft von israelischen Soldaten begleitet – in der Westbank  randalieren, angetrieben von einer Ideologie, die solche Akte glorifiziert, da sie der Sache von Großisrael dient.

    Statt die Israelis auf Frieden vorzubereiten, ermutigt die augenblickliche Regierung die Extremisten, nach Lust und Laune (die Palästinenser) einzuschüchtern und  (deren Besitz) zu zerstören und dies alles mit der absurden Vorstellung, dass sie  ein göttliches Recht hätten, zu stehlen, zu verwüsten und ein anderes Volk zu verfolgen. Außer dem enormen Schaden, den die Siedler anrichten, ist es auch ein Beispiel für  reine israelische Hetze…
    http://www.maannews.net/eng/ViewDetails.aspx?ID=278297


    IDF Offiziere: Tägliche Übergriffe durch Siedler

    Israelische Offiziere berichten von zunehmenden Spannungen in der West-Bank.

    Demnach kommt es durch radikale jüdische Siedler fast täglich zu gewalttätigen Übergriffen gegen Palästinenser.

    Das drückt sich in physischer Gewalt gegen Personen aus (Israelis dürfen in der Westbank auch als Zivilisten Waffen tragen, palästinensischen Zivilisten ist das strikt verboten), aber auch in der fortwährenden Zerstörung von Olivenhainen oder anderen landwirtschaftlichen Flächen.

    Das ist alles andere als neu, aber in jüngster Zeit scheinen die Übergriffe besonders häufig zu sein. Wie schnell dieser Im Westen nicht wahrgenommene tägliche Terror durchgeführt wird sieht man hier. Ein Auto von Siedlern hält am 30.06. an einem Olivenhain, einer von ihnen steigt aus, wirft ein paar Streichhölzer ins trockene Gras und binnen Minuten ist die Erwerbsgrundlage eines arabische Bauern zerstört :

    Wenn das israelische Militär ab und zu eine sogenannte “illegale Siedlung”* (“outpost”) räumen will kommt es regelmäßig zu Ausschreitungen. In diesen Tagen wurde eine kleine Siedlung geräumt. Die Siedler haben ein Polizeifahrzeug der an der Räumung beteiligten Grenzpolizei in Brand gesetzt….
     
    http://www.transatlantikblog.de/2011/07/10/israelische-armee-berichtet-von-taeglichen-uebergriffen-juedische-siedler-westjordanlandoffiziere-tagliche-ubergriffe-durch-siedler/

    “die Goiym haben immer etwas an den Juden zu mäkeln daran haben wir uns gewöhnt.“
     
    Was ist dann denn anderes als eine billige Ausrede im Zusammenleben mit anderen Völkern, das sich leider leider nicht vermeiden lässt, niemals für irgend etwas die Verantwortung zu übernehmen.
     
    Mir ist völlig klar, dass Judesein keineswegs bedeutet jeder Reflexion mit solch billigen Mitteln aus dem Weg zu gehen und dass es genauso Juden gibt, die da nicht mitmachen; mir scheint aber, dass diese Haltung doch in einigen gegenwärtig nicht unbedeutenden Strömungen, politischen Vertretungen etc. ständig als billige Ausrede für einfach alles herhalten muss.
     
    Das wird sich irgendwann rächen – das abstruse an dieser grenzenlos selbstgerechten Vogel-Strauß-Wagenburgmentalität ist, dass sich dann dieselben Leute auch noch bestätigt fühlen.
     
    Es ist ihnen nicht zu helfen und sie wollen es auch gar nicht, mir tun nur die Leute leid, die darunter leiden und von der Staatengemeinschaft weitgehend im Stich gelassen werden, die Palästinenser.

  13. @Beat Stocker

    die Goiym haben immer etwas an den Juden zu mäkeln daran haben wir uns gewöhnt.

    Heute sind es die Jüdischen Siedler, gestern waren Religiöse Juden und morgen sind es wieder andere Juden die in den Augen der Goiym etwas falsch machen.

    Was für Sie Naiv ist, ist für andere Menschen ein Lebensinhalt.

    Die Frage ist nur wie kommen sie dazu das zu Kritisieren? Haben Sie nichts zu tun?

    • @ Baruch Zion
      da haben wir doch immerhin etwas gemeinsam: wir Schweizer sind es uns auch gewohnt, kritisiert zu werden. Und es gibt ja nicht wenige Schweizer, die meinen, wir seien das unfehlbare auserwählte Alpenvolk, sozusagen eine höhere Menschheit: lieber Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen (Jesus-Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner im Tempel, Jesus war bekanntlich Rabbi).
      Diese Ãœberheblichkeit nervt, ob sie nun schweizerisch, christlich, muslimisch oder jüdisch sei. Eine Identität, die sich um jeden Preis von den „Anderen“ isoliert, „kann ich nur aus tiefstem Herzen ablehnen“ (Shlomo Sand im Vorwort zur dt. Ausgabe des gestern erwähnten Titels).
      Was für Sie naiv ist, ist für andere Menschen ein Lebensinhalt. Diese Naivität kann nur Lebensinhalt sein für wissenschaftsfeindliche, vorwissenschaftliche und fundamentalistisch gläubige Dogmatiker, die aus Angst vor individueller Selbstverantwortung lieber glauben statt denken/wissen, egal ob sie Christen, Muslims, Juden sind. Baruch Spinoza und Kant haben schon gefordert, sich des Verstandes zu bedienen. Wer diese Naivität zum Lebensinhalt hat, verweigert  das biblische Prinzip Hoffnung (Ernst Bloch), das auf der menschlichen Entwicklung zum Besseren (zum Himmelreich auf Erden) führt. Diese Ewiggestrigen verhindern Entwicklung und die Herstellung von Gerechtigkeit. Das ist tragisch, weil Herstellung von Gerechtigkeit ein urjüdisches Anliegen ist. Sie kennen Ihre Propheten doch tausendmal besser als ich Goiym…
      Die Frage ist nur wie kommen sie dazu das zu Kritisieren? Weil mir das Schicksal und Wohlergehen der Juden nach Auschwitz nicht egal ist.
      Haben Sie nichts zu tun? Gegenfrage: Haben Sie auch nichts zu tun?

  14. Friedliche Siedler?

    Die Siedler müssen nicht aufgerüstet werden, weil sie schon aufgerüstet sind. Fast jede in der Westbank lebende jüdische Familie verfügt über Waffen. Fast jeder Erwachsene hat eine mehrjährige militärische Ausbildung hinter sich. Viele von den Erwachsenen haben einen oder mehrere Kriege hinter sich, bei denen sie aktiv gekämpft haben.

    Kaum jemand aus dieser militarisierten Gesellschaft hat je seine Waffe gegen arabische Zivilisten gerichtet. Unvorstellbar für die Welt und dennoch wahr – die meisten Juden haben in der Tat kein Interesse an Gewalt. 

  15. Warum Israel von jeher eines vermeiden wollte – Frieden – um einen Vorwand zur Expansion zu haben (Jedenfalls die politische Führung):

    Die Tagebücher des ehemaligen Ministerpräsidenten Israels Moshe Sharet:

    Als Sharett durch eine Zusammenarbeit von Israel, denangrenzenden arabischen Staaten und den VereintenNationen Grenzsicherheits-Vereinbarungen verabschieden wollte, um die gefährlichen Vergeltungsanschläge zu vermeiden, reagierte Moshe Dayan  zornig :

    „Solche Garantien könnten Israel die Hände binden. Die Vergeltungsschläge sind unser Lebensnerv. Sie helfen uns, in der  Bevölkerung und der Armee eine hohe Spannung aufrecht zu erhalten….um junge Männer in den Negev zu bringen,  müssen wir hinausschreien, dass sie in Gefahr sind.“ (26.5.1955. S.1021)

    Am  26. Oktober 1953 notierte Sharett nach einem Vortrag des Generalstabs-Mitglieds Matti Peled:
    „Erstens betrachtet die Armee die gegenwärtige Grenze mit Jordanien als absolut inakzeptabel. Zweitens plant die Armee einen Krieg, um den Rest des Westens von Eretz Israel zu besetzen“ (26.10.1953; Seite 81)

    Während des Rückzuges von Ben Gurion wurde Moshe Sharett zum Ministerpräsidenten und Außenminister gewählt. Von diesem Moment an schrieb er Tagebuch. Lassen wir ihn jetzt zu Wort kommen:
     
    „Ich habe über die lange Kette von falschen Vorfällen und Feindseligkeiten, die wir erfunden haben,  nachgedacht; über die vielen Zusammenstöße, die wir provoziert haben, die uns so viel Blut kosten; über die Rechtsverletzungen unserer Männer – die alle schlimmes Unheil brachten und den Lauf der Ereignisse festlegten und zur Sicherheitskrise beitrugen“

    Die Zitate stammen aus der 8- bändigen hebräischen Ausgabe der Tagebücher Moshe Sharetts (Joman Ishi), die deutsche Übersetzung der Zitate ist folgendem Buch entnommen:Livia Rokach, Israels heiliger Terror. Eine Studie auf Basis von Moshe Sharetts persönlichem Tagebuch und anderen Dokumenten seiner Zeit. Mit einer Einführung von Noam Chomsky. Aus dem Amerikanischen von Gerd Albartus. Minotaurus-Projekt, 3.Aufl.1982

    http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/Stimmen_Israel_juedische/Reuven_Moskovitz_chronik_kette_brandstifungen_israel_palaestina.htm

  16. “Hat Jordanien Israel 1967 Angegriffen und Israel hat sich Verteidigt##
     
    Unsinn – Herr Zion – wo haben Sie das denn her `?- der 6-TageKrieg begann mit einem Ãœberraschungsangriff der Israelis auf ägyptische Truppen und Jordanien war ein Verbündeter Ägyptens und griff dann auch an. Aber der Beginn war ein israelischer Angriff.
     
    Voraus gegangen waren dem ein Krieg der Worte und auch Kriegsdrohungen seitens der Nachbarn – Drohungen die die israelische Öffentlichkeit sicherlich ängstigten, nicht jedoch die Militärs. Und diesen Spannungen wiederum gingen Verteilungskämpfe um das Wasser in der Region voraus, bei welchen sich die Israelis nicht scheuten fremdes Territorium anzugreifen, um sich einseitig Vorteile zu sichern, womit es wesentlich zur Zuspitzung der Lage beigetragen hatte.


    Yitzhak Rabin, 1967 Stabschef der Armee, „glaubte nicht, dass Nasser Krieg wollte. Die zwei Divisionen, die er in den Sinai schickte, reichten für eine Offensive nicht aus. Dies wussten er und wir.“ Auch der Likud-Politiker Menachem Begin, damals Mitglied einer Regierung der Nationalen Einheit, äußert sich in seinen Erinnerungen ähnlich. „Wir müssen zu uns selbst ehrlich sein. Wir trafen die Entscheidung, ihn anzugreifen.“ Und der ehemalige Außenminister Abba Eban erinnert sich in seinen Memoiren, „Nasser wollte keinen Krieg, er wollte den Sieg ohne Krieg.“

    Noch einmal sei dazu der spätere Premierminister Begin in den Zeugenstand gerufen, der in der New York Times vom 21. August 1982 schreibt: „Die Truppenkonzentrationen der ägyptischen Armee im Sinai waren kein Beweis dafür, dass Nasser bereit war, uns anzugreifen. Wir müssen uns gegenüber ehrlich sein. Wir entschieden, ihn anzugreifen.“ Und der damalige Luftwaffengeneral Mordechai Hod erinnert sich heute: „16 Jahre Planung gingen in diese entscheidenden 80 Minuten ein. Wir lebten mit dem Plan, wir überschliefen den Plan, wir verzehrten den Plan. Wir perfektionierten ihn ständig.“ Schon Ende 1966 kam es zu einem Treffen zwischen dem Außenministerium, dem Militärgeheimdienst und dem Geheimdienst Mossad, um Szenarien über die Zukunft der Westbank zu besprechen.

    ….Dass Israel von „angriffsbereiten arabischen Armeen eingekreist“ und Angst um seine Existenz haben musste, gehört somit ins Reich der Mythen….

    Auch General Matti Peled räumt am 3. Juni 1972 im Gespräch mit der französischen Zeitung Le Monde ein, es sei ein „Bluff“ gewesen, die Vision von einer „tödliche Gefahr für Israel“ heraufzubeschwören – das Land habe sich seit 1949 niemals in einer solch prekären Situation befunden. „All jene Geschichten über die große Gefahr, der wir wegen unseres kleinen Gebietes ausgesetzt waren, kamen erst auf, als der Krieg zu Ende war, sie spielten in unseren Ãœberlegungen vor Ausbruch der Feindseligkeiten keine Rolle.

    —Ein am 27. April 1997 posthum veröffentlichtes Interview mit Verteidigungsminister Moshe Dayan in der Zeitung Yediot Aharonot, das am 22. November 1976 und am 1. Januar 1977 geführt worden ist, lässt auf weitergehende Beweggründe schließen. Dayan erinnert sich in diesem Gespräch, am 8. Juni 1967 sei eine Delegation von Kibbuzmitgliedern nach Jerusalem gekommen, um die Regierung von der Notwendigkeit eines Angriffs auf den Golan zu überzeugen. Die Siedler, so Dayan, hätten geschildert, dass es für die Zwischenfälle an der Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel ein gut eingespieltes Szenario gebe: „Wir schickten einen Traktor aufs Feld, dorthin, wo man nichts tun konnte, in die demilitarisierte Zone. Wir wussten, dass die Syrer anfangen würden zu schießen. Wenn sie nicht schossen, sagten wir dem Fahrer, er solle weitermachen, bis es den Syrern zu viel wurde und sie doch zu schießen anfingen. Dann beschossen wir sie mit unserer Artillerie …“ Nach dem Krieg von 1948, erläutert Dayan Yediot Aharonot, habe Israel die demilitarisierte Zone am Golan nie als dauerhaft betrachtet. „Wir dachten, … wir könnten die Waffenstillstandslinien durch militärische Aktionen ändern, ohne Krieg zu führen; mit anderen Worten: Wir dachten, wir könnten ein Stück Land an uns reißen und solange daran festhalten, bis der Feind die Nase voll hat und sagt: behaltet es! Das mag naiv erscheinen, aber Sie müssen bedenken, dass wir keinerlei Erfahrungen als Staat hatten.“ Entgegen Dayans Behauptung, auf den Golan-Höhen seien lediglich syrische Truppen stationiert gewesen, lebten dort damals etwa 120.000 Syrer. „Die Siedler sahen den guten Boden im Jordantal und am See Genezareth und träumten davon. Erinnern Sie sich, dass zur damaligen Zeit Ackerland einen unschätzbaren Wert darstellte. Bebaubarer Boden war das Wichtigste und Kostbarste.“....
     
    http://www.freitag.de/2007/22/07220601.php

    • @ Jane: Die Siedler, so Dayan, hätten geschildert, dass es für die Zwischenfälle an der Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel ein gut eingespieltes Szenario gebe: “Wir schickten einen Traktor aufs Feld, dorthin, wo man nichts tun konnte, in die demilitarisierte Zone. Wir wussten, dass die Syrer anfangen würden zu schießen. Wenn sie nicht schossen, sagten wir dem Fahrer, er solle weitermachen, bis es den Syrern zu viel wurde und sie doch zu schießen anfingen. Dann beschossen wir sie mit unserer Artillerie …”

      … Mmmh, und wieso wurde in einer demilitarisierten Zone auf einen Traktor geschossen? Der hat doch den Status nicht gestört… Wenn das die Israelis gemacht hätten, wäre der Traktor aber keine gefährliche Angriffswaffe gewesen, die in demilitarisierten Zonen nichts zu suchen hätte. Der Traktor, der ja offenbar keinen Syrer zu überfahren versucht hat, wäre wohl zurückgefahren, wenn der Fahrer gemerkt hätte, dass der Diesel zuende oder die Sonne unter geht.

  17. @ Janes: Komisch lange Geschichten?
    weiterhin:
    1. kein Nachweis für eine „Aufrüstung“ ! Oben lese ich was von Ausbildung?
    2. kein Hinweis auf ein Waffenstillstandsangebot nach der UN-Staatserklärung!
    Euer hübscher Gedanke war doch wohl Israel gegründet durch den UN-Beschluß vom??? Dann ist es natürlich verständlich:  “ Mitte April gab Ben Gurion zum ersten Mal einen direkten Befehl, eine ganze ländliche Region südöstlich von Haifa von Arabern zu „säubern“, trotz eines Waffenstillstandsangebots der arabischen Milizen.“
    Der nicht vorhandene Staat Israel nahm das Waffenstillstandsangebot nicht an. Die Schlawiner. Hatten einfach keinen Staat! Guter Trick! Zumal es ja Milizen waren.
    Und dann:
    „…Mit der Intervention der arabischen Nachbarländer am 15. Mai wandelte sich der Bürgerkrieg zu einer Auseinandersetzung zwischen Armeen.“

    Ach, wann war denn dann das Waffenstillstandsangebot gegenüber dem Staat Israel? Kurz zwischen Gründung und sogenannter Intervention oder wie oder was?
    “Zudem haben die arabischen Länder um Verhandlungen gebeten und einen Waffenstillstand angeboten BEOVR sie angriffen – Israel lehnte ab.” : von Euch
    Also haben jetzt arabische „Milizen“, Länder, Gruppen oder Einzelpersonen vor während oder nach der UN-Staatsgründung ihr Waffenstillstandsangebot gemacht?
    Oder haben alle einfach den neuen Staat überfallen?
    Völlig verwirrt.

  18. Der Autor des Textes, aus welchem ich Ausschnitte über die ethnische Säuberung Palästinas einstellte:

    Daniel Cil Brecher

    Daniel Cil Brecher wurde 1951 in Tel Aviv geboren; zwei Jahre später zog seine Familie nach Düsseldorf. Er studierte Geschichte und Philosophie und kehrte 1976 nach Israel zurück. Dort arbeitete er u. a. an der Gedenkstätte Yad Vashem. 1983 wurde er zum Direktor des Leo-Baeck-Instituts in Jerusalem ernannt. Brecher lebt seit 1986 wieder in Europa.

  19. “selbst in dem angeführten (durchaus zweifelhaften) imemc Beitrag kein Wort über die angeführte Aufrüstung der Siedler!“

    Israel Intensifies Training of Settler Security Teams

    …..The increased training of the settlement security teams, first reported by the newspaper Haaretz on Tuesday, is “only natural in this period,” said Dani Dayan, chairman of the Yesha Council.

    In response to the Haaretz report, the Israeli military said in a statement that it “maintains an ongoing, professional dialogue with the community leadership and security personnel throughout Judea and Samaria while devoting great efforts to training local forces and preparing them to deal with any possible scenario.” It was referring to the areas of the West Bank by their biblical names.

    The military added that it had completed training the majority of the settler teams and that the exercises were ongoing. It declined to go into further detail regarding what it called its “operational preparedness.”

    http://www.nytimes.com/2011/08/31/world/middleeast/31israel.html

    “Zudem haben die arabischen Länder um Verhandlungen gebeten und einen Waffenstillstand angeboten BEOVR sie angriffen – Israel lehnte ab.” (Wer und wann) Das finde ich ja spannend.  Könntet ihr mir den zeitlichen Ablauf nochmal schildern, Gründung Israel- Angebot Waffenstillstand- Ablehnung Israels- Angriff?

    -       Plan D sah eine schrittweise Übernahme der von den Briten nach und nach geräumten Gebiete, der militärischen und zivilen Einrichtungen vor. Die Hagana sollte in diesen Gebieten, ich zitiere, “ Operationen gegen feindliche Siedlungen ausführen, die sich hinter, in der Nähe oder auf unseren äußeren Verteidigungslinien befinden mit dem Ziel, ihre Verwendung als Basis militärisch aktiver Kräfte zu verhindern. Siedlungen sollen umstellt, nach Waffen und Milizionären abgesucht werden. Im Fall des Widerstands sollen die feindlichen Kräfte zerstört und die Bewohner aus dem Staatsgebiet vertrieben werden. Im Fall der kampflosen Übergabe werden die Orte entwaffnet und eine Garnison hinterlassen. In den Fällen, in denen eine ständige Sicherung nicht möglich ist, sollen die Dörfer niedergebrannt oder abgerissen und die Reste vermint werden.“

    ….Mitte April gab Ben Gurion zum ersten Mal einen direkten Befehl, eine ganze ländliche Region südöstlich von Haifa von Arabern zu „säubern“, trotz eines Waffenstillstandsangebots der arabischen Milizen. Der linksgerichtete Koalitionspartner Mapam protestierte. Ben Gurion bezichtigte seine Kabinettskollegen der Heuchelei. Ich zitiere: „Die Ideologie der jüdisch-arabischen Verbrüderung ist eine Sache, strategische Notwendigkeiten eine andere. Unsere Truppen sind mit einer grausamen Realität konfrontiert und hatten nur eine Wahl: die Araber zu vertreiben und ihre Dörfer zu zerstören.“

    …Mit der Intervention der arabischen Nachbarländer am 15. Mai wandelte sich der Bürgerkrieg zu einer Auseinandersetzung zwischen Armeen. Aber auch hier war das Ungleichgewicht der Kräfte groß. Die arabischen Länder, unterentwickelt und verarmt aus dem kolonialen Joch entlassen, schickten widerwillig und halbherzig eine Truppe von 23.000 Mann in den Kampf gegen die gerade gegründete israelische Armee, die über 35.000 Soldaten in Kampfeinheiten verfügte. Nur die Arabische Legion Jordaniens wurde von israelischer Seite als Gegner ernst genommen. Das von der jüdischen Führung bereits 1947 geschaffene Bild einer arabischen Ãœbermacht war pure Fiktion und sollte das Ausland dazu bewegen, mehr und bessere Waffen zu liefern. Trotzdem – auch der Ausgang dieses Krieges blieb ungewiss. Die Angst der jüdischen Bevölkerung vor einer Niederlage und ihren Folgen war keine Fiktion.

    Auf Grund geheimer Vereinbarungen zwischen der jüdischen Führung und dem Jordanischen König Abdallah beschränkte sich die Legion auf die Verteidigung der im Teilungsplan vorgesehenen arabischen Gebiete. Abdallah wollte sie seinem Königreich einverleiben. Nur über Jerusalem und die Verbindung zur Küste hatte es in den geheimen Gesprächen der vergangenen Jahre keine Übereinstimmung gegen. Hier kam es zu Kämpfen zwischen der Legion und der israelischen Armee.
    Nach dem ersten Waffenstillstand am 11. Juni beschäftigte sich das Kabinett mit der Frage, ob die Flüchtlinge zurückkehren könnten…..
    Aber noch war die erste Phase der arabischen Tragödie nicht beendet. In kurzen, dem Waffenstillstand folgenden militärischen Operationen wurden zwischen Sommer und Winter 1948 neue Gebiete erobert – im Norden das gesamte Galiläa, im Süden die Negev-Wüste und ein breiter Landstreifen zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Hier lagen die arabischen Städte Ramle und Lydda, das heutige Ramla und Lod, auf deren Gebiet der internationale Flughafen „Ben Gurion“ liegt. Nur eine einzige Kompanie jordanischer Truppen – etwa 150 Soldaten – stand im Juli 1948 zu ihrem Schutz bereit, in der Erwartung, dass sich die israelische Regierung an die geheimen Abmachungen mit Abdallah halten werde. Die israelische Regierung jedoch sah in den außerhalb des designierten Staatsgebiets aber kaum 20 Kilometer von Tel Aviv liegenden Städten eine so große Bedrohung, dass sie mehrere Brigaden zu ihrer Eroberung einsetzte. Der Auftrag lautete: die Verteidiger möglichst schnell zu überwältigen und die Bevölkerung zur Flucht zu bewegen.

    Am 10. und 11. Juli wurden die Städte vom Boden und aus der Luft bombardiert. Ein Teil der Bevölkerung floh. In der Nacht zum 12. Juli zogen sich die jordanischen Truppen zurück. Zur selben Zeit unterzeichnete der Stadtrat von Lydda die Übergabe. Das Dokument garantierte der Bevölkerung Schutz von Leben und Gut. Israelische Truppen betraten Lydda im Morgengrauen und internierten – um ungestört nach Waffen suchen zu können – die männliche Bevölkerung in den Moscheen und Kirchen der Stadt. Um die Mittagszeit entstand eine Schießerei zwischen Soldaten und in der Stadt noch versteckten Milizionären. Unter der relativ kleinen israelischen Besatzungsmacht, etwa 300 Mann in einer Stadt von mehr als 60.000 Einwohnern, brach Panik aus. Die Soldaten schossen auf alles, was sich bewegte. In einigen Moscheen wurden die internierten Männer umgebracht. Am Ende lagen etwa 300 Bewohner der Stadt tot auf der Straße. Der Großteil der Bevölkerung beider Orte wurde sofort von der israelischen Armee in einem Gewaltmarsch über die jordanischen Linien in die Westbank abgeschoben.

    Ein zweiter Waffenstillstand im Juli gab der israelischen Armee Gelegenheit, das Innere des jüdischen Gebiets und die Fronten von „feindlichen oder potentiell feindlichen“ arabischen Bewohnern zu räumen. Diesmal provozierten die Angriffe auf noch intakte Dörfer südlich und südöstlich von Haifa erstmals Proteste im Ausland. Die UNO entschloss sich zu einer Untersuchung. Der UN- Gesandte Graf Bernadotte bezeichnete die Eroberungen als nicht gerechtfertigt, besonders „angesichts der Bereitschaft zu Verhandlungen“, und verurteilte Israel wegen der „systematischen“ Zerstörung von Dörfern. Die Angriffe von Juli bis Oktober trieben noch einmal ca. 100.000 Menschen in die Flucht.

    Nach der Wiederaufnahme der Kämpfe am 15. Oktober gelang es der israelischen Armee weitere Gebiete zu erobern: das obere Galiläa, den Küstenstreifen südlich von Tel Aviv, das Vorgebirge des Judäischen Hochlands und den nördlichen Teil der Negev-Wüste mit der arabischen Stadt Beersheba. Ende Dezember 1948 waren weitere 100.000 bis 150.000 Araber geflohen….

    http://palaestina-israel.blog.de/2011/03/02/al-nakba-krieg-1948-narrative-wunschbilder-westen-10745254

  20. @Jane

    Sehr komisch – 1967 haben die Israelis ihre Nachbarn angegriffen und der Allon-Plan hatte auch schon die Besiedelung des West-Jordanlands in Petto. Die Besiedelung palästinensicher Gebiete wurde bereits in den 50ern geplant.“

    1. Gab es bis 1967 keine Palästinensischen Gebiete
    2. Hat Jordanien Israel 1967 Angegriffen und Israel hat sich Verteidigt

    ist schon doof wenn man keine Ahnung hat nicht war Jane !

    • @ Baruch Zion
      Leider ist es nicht nur doof, sondern tragisch, wenn man keine Ahnung haben will, nicht wahr Baruch Zion… Ihre Realitätsverweigerung ist eine Holocaust-Folge, menschlich verständlich, aber nicht vernünftig.
      Literaturempfehlung: Shlomo Sand – Die Erfindung des jüdischen Volkes. Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand. Tel Aviv 2008 (dt. Taschenbuchausgabe Ullstein-List 2011).

  21. Zur Grundidee der Demokratie:
    „„Soziale Gerechtigkeit“ forderte vor allem der wohlhabende und relativ verwöhnte Mittelstand. Die wirklichen Bedürftigen Israels, Araber und ultraorthodoxe Juden, haben sich an dem Aufstand gar nicht beteiligt.“

    Genau Herr Sahm, diese Schnösel, die zwar im Gegensatz zu den erwähnten, Ihren drei-jährigen Wehrdienst ableisteten, beschweren sich jetzt!
    Immer diese verwöhnten Kids!

  22. @ Beat Stocker

    Die Religionen verhindern den Frieden in Nahost.“

    Referenzen schützen nicht vor Naivität wie man sieht.

    Sie meinen bestimmt die Christliche und Moslemische Religion denn die letztere hat ja auch in der Schweiz ihre Probleme bei der Bevölkerung.

    • @ Baruch Zion
      Statt kurz zu bellen, würden Sie mir besser erklären, warum die Aussage „Die Religionen verhindern den Frieden in Nahost“ naiv sein soll. Für naiv halte ich religiöse Fundis, die ihre Schriften wörtlich nehmen und wirklich glauben, sie hätten sie vom lieben Gott persönlich erhalten, ganz egal wie sie ihn nennen, egal ob Christen, Juden oder Muslims. Unfähig zur religionshistorischen Reflexion, Sie kennen zwar ihre Schriften auswendig, sind aber unfähig zur wissenschaftlichen religionshistorischen Reflexion. Diese vorwissenschaftliche Unfähigkeit ist Ursache der blutigen europäischen Geschichte. Nur in einem sind wir uns wohl einig: dass sich das reale Christentum in seiner Geschichte des Judentums als seines religiösen Fundaments völlig unwürdig erwiesen hat (römischer Vater- und/oder Muttermord). Die vielen Fundis unter den Siedlern werden der hohen Ethik des modernen Judentums alles andere als gerecht, sie leisten dem Judentum einen schlechten Dienst (wie vor 2000 Jahren).

    • @ Baruch Zion
      Selbstverständlich meinte ich Islam und Judentum. Ich stimme Ihnen aber zu, dass auch das fundamentalistische amerikanische Christentum in Form des Kreuzzüglers Bush seinen Beitrag zur anhaltenden Verhinderung von Frieden in Nahost geleistet hat. Wie sich der arabische „Frühling“ auf das Palästina-Problem auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die israelische Siedlungspolitik leistet aber sicher so oder so keinen Beitrag zur Entspannung. Ich bin überzeugt, dass die jüdische Siedlungspolitik eine Folge des Holocaust ist – das ist menschlich zwar sehr verständlich, aber nicht vernünftig.
      Betr. CH-Islam: die CHer haben grundsätzlich kein Problem mit dem Islam, sofern er nicht von Terroristen missbraucht wird. Das Minarettverbot richtet sich nicht gegen den Islam als Religion, sondern gegen seine Präsenz im öffentlichen Ortsbild, also kein religiöses Verbot, sondern ein Versuch zur Wahrung der nationalen Identität, also reine Symptomtherapie, die aber nicht weh tut. Nur deshalb ist das Minarettverbot in der Volksabstimmung mit ca. 56% angenommen worden. Der allergrösste Teil der Moslems in der CH ist sehr laizistisch (Bosnier und Albaner), nur gerade 5-max. 10% praktizieren ihren Glauben, deshalb ist das Minarettverbot kein Problem. 20-25% der CHer sind schon konfessionslos. Die relativ sehr kleinen Probleme hier sind deshalb nicht religiöse, sondern kulturelle. In nicht-religiösen Gesellschaften gibt es keine Religionskriege, höchstens Kämpfe um Marktanteile mit anderen Sekten und/oder Esoterikern.
       
       
       
       
       

  23. @ Janes: Sehr süß und überzeugend, selbst in dem angeführten (durchaus zweifelhaften) imemc Beitrag kein Wort über die angeführte Aufrüstung der Siedler! Womit denn auch! Natürlich sind es Verbrecher, die eine Moschee mit brennenden Autoreifen angreifen und niederbrennen. Bekommen die jetzt kostenlose Reifen eurer Meinung nach? 

    „Zudem haben die arabischen Länder um Verhandlungen gebeten und einen Waffenstillstand angeboten BEOVR sie angriffen – Israel lehnte ab.“ (Wer und wann)
    Das finde ich ja spannend.  Könntet ihr mir den zeitlichen Ablauf nochmal schildern, Gründung Israel- Angebot Waffenstillstand- Ablehnung Israels- Angriff?

    Kannte ich noch gar nicht.

    Nachdem ich vom Fremdschämen die Nase voll habe: Lasst doch bitte wieder die Großen dran.

  24. “wieso sind dann die Juden 1948 kurz nach der Ausrufung des Staates Israel von den Arabern Angegriffen worden.“

    Schon vorher die Israelis die Palästinenser angegriffen und sie aus 3/4 des Landes vertrieben – daher ist ein Angriff der arabischen Nachbarn weiß Gott nicht verwunderlich. Die Israelis vertrieben 750.000 Palästinenser gleich noch aus weiteren Gebieten, nicht nur aus jenen, welche die UNO ihnen in ihrem Plan zugebilligt hatte.

    Zudem haben die arabischen Länder um Verhandlungen gebeten und einen Waffenstillstand angeboten BEOVR sie angriffen – Israel lehnte ab.

    “Und wieso gab es dann bis 1967 kein Frieden mit den Arabern, denn bis 1967 gab es keine Siedler richtig?“

    Sehr komisch – 1967 haben die Israelis ihre Nachbarn angegriffen und der Allon-Plan hatte auch schon die Besiedelung des West-Jordanlands in Petto. Die Besiedelung palästinensicher Gebiete wurde bereits in den 50ern geplant.

  25. “…noch wird diese Bevölkerungsgruppe von der Regierung (eigentlich Armee) aufgerüstet, da kein Jude ein Interesse an Gewalt hat…“

    More evidence has emerged this week that Israel and its settlers are preparing to use extreme violence in response to peaceful Palestinian protests this Septemeber.

    The International Middle East Media Center reports that extreme right-wing settler groups have prepared plans to attack peaceful Palestinian protests following the UN vote on statehood in Septemeber. In a chilling echo of the Israeli rhetoric used before the Cast Lead attacks on Gaza in 2008, an eight-page document urges settlers to “transform September from a threat to a historic opportunity to change the rules of the game”.

    In this document, the settlers themselves acknowledge that the demonstrations are likely to be unarmed and peaceful, but still advocate meeting them with extreme violence, using settler women to attack Palestinian women, settler children to attack Palestinian children, and heavily armed male settlers to “deal with the Palestinian male population of protestors”.

    Settlers Plan Attacks Against Palestinians In September

    A number of fundamentalist settler organizations confirmed that the preparations started last month, and that plans to attack Palestinian areas are already in place to contain the anticipated Palestinian popular activities.

    Such plans will most certainly lead to direct confrontation with the Palestinians, while a large number of casualties is a likely scenario.

    The main figure behind the settlers’ plans to attack the occupied territories is Member of Knesset, Michael Ben-Ari, of the extremist National Union Party (Ichud Leumi) along with extremist settlers, especially from the Hilltop Youth Movement, and supporters of the outlawed Kahane Chai movement, the splinter group of Kach terrorist group.

    It is worth mentioning that the current Israeli Foreign Minister, Avigdor Lieberman, used to be affiliated with Kach movement, and when he became a Knesset member, including when he served as the Minister of Strategic Affairs, he always called for the expulsion of all Arabs and Palestinians from the country, and considered them a “demographic threat to Israel”.

    The eight-page plan includes instructions regarding operations in Palestinian cities and villages in the West Bank and in Jerusalem.

    Its main slogan is “let’s transform September from a threat to a historic opportunity to change the rules of the game”. 

    http://www.imemc.org/article/61930
    Friedliche Siedler?

    Wenn sich schon israelische Sicherheitskräfte vor den militanten Siedlern fürchten, wie sieht es dann erst in den Palästinensern aus?

    Psychoberatung gegen Siedlergewalt
     
    Gestresste israelische Sicherheitskräfte rund um die palästinensische Stadt Hebron im Westjordanland sollen künftig psychologische Betreuung erhalten. Allerdings ist nicht der zermürbende palästinensische Terror Anlass für die Hilfestellung, sondern die Gewalt, der die Ordnungshüter durch ihre eigenen Landsleute ausgesetzt sind. Radikale jüdische Siedler, von denen sich 6000 am Ortsrand und wenige hundert im Zentrum der von 150 000 Palästinensern bewohnten Metropole niedergelassen haben, provozieren Polizisten und Militärs immer wieder mit verbalen Angriffen und bisweilen gar gewaltsamen Krawallen – vor allem, wenn israelische Sicherheitskräfte Ãœbergriffe auf Palästinenser verhindern…
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-27163316.html

    Zurzeit ist im Westjordanland Olivenernte. Jetzt laufen die palästinensischen Bauern besonders häufig Gefahr, von radikalen israelischen Siedlern angegriffen zu werden.

    Damit die Vorfälle nicht unentdeckt bleiben, verteilt eine israelische Menschenrechtsorganisation Kameras an die bedrohten Palästinenser.

    http://www.videoportal.sf.tv/video?id=fa592b49-3d20-4afe-bd2c-7729081b9926

    …Erst hat die israelische Armee ein von jüdischen Siedlern besetztes Gebäude in Hebron zwangsgeräumt, dann wurden aus Rache Palästinenser angegriffen.

    In einem Überraschungseinsatz hat die israelische Armee ein von jüdischen Siedlern besetztes Gebäude in Hebron gestürmt. Das israelische Fernsehen zeigte Bilder von mehreren Dutzend bewaffneten Einsatzkräften mit Schutzausrüstung und Schlagstöcken, die in das umstrittene Haus im Westjordanland eindrangen und Siedler herausführten oder -trugen. Nach Angaben von Sanitätern gab es mindestens 25 Verletzte auf beiden Seiten.
    Aus Rache gegen die Zwangsräumung kam es daraufhin am Abend zu Angriffen von Siedlern auf Palästinenser. Ein palästinensisches Haus sowie mindestens 15 Autos wurden laut israelischen Medien bei den Ãœbergriffen angezündet. Zwei Palästinenser erlitten schwere Schussverletzungen….

    http://www.sueddeutsche.de/politik/siedler-in-israel-armee-raeumt-gebaeude-mit-gewalt-1.367920
     

  26. @Beat Stocker

    Solange sie gehätschelt werden, ist Friede unmöglich.“

    wieso sind dann die Juden 1948 kurz nach der Ausrufung des Staates Israel von den Arabern Angegriffen worden.
    Und wieso gab es dann bis 1967 kein Frieden mit den Arabern, denn bis 1967 gab es keine Siedler richtig?

    deutsche Medien Nachplappern ist einfach und dazu braucht man nicht einmal was ja typisch deutsch ist den Kopf einzuschalten.

    • @Baruch Zion – ich bin Schweizer (Jahrgang 1950), nicht Deutscher, vielleicht gestehen Sie mir freundlicherweise doch zu, den Kopf eingeschaltet zu haben, wobei ich den Deutschen von heute nicht pauschal unterstellen will, diesen ausgeschaltet zu haben.  Ihre Fragen hat Jane konkret beantwortet.  Ich war übrigens mit zwei Juden zusammen in der Schule, einer der Sohn des damaligen Yeshuva-Leiters in Luzern, heute selber Rabbi in Israel. Mein Vater war Aktionär und Verwaltungsratspräsident des antifaschistischen Exilverlags „Vita Nova“ und als solcher auf der schwarzen Nazi-Liste. Also bitte mehr denken und weniger glauben, noch besser: nur denken und nichts resp. so wenig wie möglich glauben. Die Religionen verhindern den Frieden in Nahost.

  27. Es ist sattsam bekannt, dass Antisemiten Juden, insbesonder solche, die sie als Siedler bezeichnen, hassen und ihnen alles Schlechte unterstellen. Diese Juden stehen heute an vorderster Front, um das Leben ihrer Mitjuden zu schützen. Sie sind keine Ultraorthodoxen, sie sind nicht korrupt und sie werden nicht gehätschelt.

    • @anti3anti – Wenn Sie zur Antisemitismus-Keule greifen, beweist das nur, dass Sie unsachlich argumentieren. Ich hasse weder Juden noch Palästinenser, bin allerdings der Ãœberzeugung, dass die Fundis auf beiden Seiten den Frieden verhindern. Wenn Sie das als antisemitisch empfinden, ist das nicht mein Problem. Ich kann Sie so nicht ernst nehmen. Und dass es unter den Siedlern keine Ultraorthodoxen geben soll, das glauben Sie ja wohl im Ernst nicht selber. Dass sie korrupt seien, habe ich gar nicht behauptet. Gehätschelt werden sie allerdings, wie wollen Sie denn die Abermillionen sonst bezeichnen, die für sie ausgegeben werden und die dann sonstwo fehlen? Ich bewundere als Konfessionsloser (seit 35 Jahren) das neuzeitliche Judentum der Vernunft. Fanatiker jeder couleur sind mir ein Gräuel. Die Siedler würden das Leben ihrer Mitjuden besser schützen, wenn sie sich aus den besetzten Gebieten zurückzögen, aber um das einzusehen braucht es eben Vernunft und keinen religiös verbrämten Fanatismus. Fanatisch ausgelegte Religionen sind des Teufels, egal ob katholisch, islamisch oder jüdisch. Der Kern der Religionen ist die Ethik, das wollen die Fundis nirgendwo begreifen, Ethik ist aber auch ohne Religion möglich – eine Frage der Intelligenz.
      Es gibt überall zu viele Dummköpfe, warum soll das bei den Juden und Palästinensern anders sein?

  28. @anti3anti – „dass kein Jude ein Interesse an Gewalt hat“ ist eine kühne Behauptung. Richtig ist, „dass die grosse Mehrheit der Juden kein Interesse an Gewalt hat.“ Es ist doch sattsam bekannt, dass die ultraorthodoxen Siedler nicht weniger fanatisch sind als ihre fundamentalistischen Brüder unter den Palästinensern. Und dass sie den Staat Israel Unmengen Geld kosten, das dann für normale Staatsausgaben fehlt. Solange sie gehätschelt werden, ist Friede unmöglich.

  29. Weder richten sich die Demonstrationen gegen jüdische Bewohner Judeas, Samarias und Jerusalems (Antizionistendeutsch: Siedler), noch wird diese Bevölkerungsgruppe von der Regierung (eigentlich Armee) aufgerüstet, da kein Jude ein Interesse an Gewalt hat.

    Ich darf kaum hoffen, dass jane den Juden das Recht auf Selbsverteidigung zugesteht.

  30. 450 000 demonstrierten gestern Рwar wohl nichts mit zerbr̦seln.
     
    Bleibt zu hoffen, dass die Demonstrationen zu einer konstruktiven Politisierung der liberalen Mitte führen wird. Dem Land würde das wahrscheinlich gut tun.
     
    Gegenwärtig rüstet die Regierung die Siedler auf und prophezeit gleichzeitig einen Ausbruch der Gewalt mit der Staatenausrufung der Palästinenser.
     
    Insofern die Siedler gut bewaffnet sind, wird ein Ausbruch der Gewalt wohl mit Sicherheit kommen – eine Eskalation, die der israelischen Regierung sicherlich in mehrfacher Hinsicht sehr gelegen käme.

  31. Lernen von den Demonstranten oder Lernen von Israel? Fehlte gerade noch, dass die Ultraorthodoxen auch demonstrierten. Sie geniessen doch schon viel zu lange eine faktische Negativsteuer mit den absurden Subventionen für ihr kontraproduktives, das Land sabotierende Verhalten. Endlich beginnen die nicht oder wenig religiösen Israeli sich zu wehren in einem Land, das wenigen Dutzend Familien gehört. Wer sind wohl die Römer von heute?

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