Terroristen bei Eilat waren Ägypter

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Der schwere Terroranschlag an der israelisch-ägyptischen Grenze ein paar Kilometer nördlich von Eilat am 18. August wurde von Ägyptern ausgeführt. Das hat eine Untersuchung des Vorfalls durch die israelische Armee ergeben…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 21. September 2011

Wie die Zeitung Jedijot berichtet, hätten die „Palästinensischen Volkskomitees“ aus dem Gazastreifen die Ägypter rekrutiert, trainiert und bewaffnet. Die Anführer dieser Organisation wurden unmittelbar nach dem Anschlag von der israelischen Luftwaffe in ihrem Heim bombardiert und gezielt getötet.

Die israelische Armee habe die Täter des Anschlags, bei dem acht Israelis getötet wurden, mit „Gewissheit“ identifizieren können und so auch ihre ägyptische Staatsangehörigkeit herausgefunden. Einer der Attentäter sei sogar ägyptischer Grenzpolizist „im Dienst“ gewesen. Die Terrorzelle habe zwanzig Mitglieder umfasst, darunter die ausführenden Ägypter und ihre palästinensischen Helfer und Drahtzieher. Neben Schüssen auf israelische Autos und Busse hätten sie auch die Entführung eines israelischen Zivilisten oder Soldaten geplant.

Erst gegen Ende der Anschlagsserie seien fünf ägyptische Grenzpolizisten ums Leben gekommen. Wenige Minuten nachdem Paskal Abrahami, Veteran der Elitetruppe Jamam, dem Verteidigungsminister Ehud Barak die Lage an der Grenze erklärt hatte, eröffneten Scharfschützen von ägyptischem Territorium aus das Feuer auf Abrahami und töteten ihn. Andere israelische Elitekämpfer erwiderten das Feuer. „Dabei wurden die meisten ägyptischen Grenzsoldaten getötet“, zitiert die Zeitung aus dem Report.

Israelische Militärs haben gemäß dem Bericht vor einigen Tagen Kairo besucht und den ägyptischen Behörden den Report vorgelegt. Trotz der angeblich einwandfreien Identifizierung der ägyptischen Terroristen, hätten die Ägypter den Report „total“ zurückgewiesen. Die Ägypter interessierte allein die israelische Verantwortung für den Tod der fünf ägyptischen Grenzpolizisten. Sie verlangten schon vor Beginn der Untersuchungen von Israel, die „Verantwortung zu übernehmen und eine Entschuldigung auszusprechen“.

Anstatt die Spannungen zwischen beiden Ländern zu entschärfen, habe der Report die Spannungen noch zusätzlich verschärft, kommentierte die Zeitung. Weil die neue ägyptische Regierung nicht öffentlich eingestanden hat, dass jener Terroranschlag von ägyptischem Territorium ausging, und sogar Ägypter daran beteiligt waren, stürmte vor zwei Wochen ägyptischer „Pöbel“ die israelische Botschaft in Kairo. Die Tötung der fünf ägyptischen Grenzpolizisten durch Israel und die ausgebliebene Entschuldigung wurde von den Demonstranten als Motiv genannt.

Auf Anfrage sagte ein israelischer Militärsprecher, dass er nichts zu dem Report oder den Informationen in Jedijot sagen könne. „Ich weiß nicht, woher die Zeitung die Angaben erhalten hat.“ Der Reporter Alex Fishman von Jedijot Achronot verfügt über gute Quellen in der Regierung.

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

6 Kommentare

  1. Ja BZ – keine Frage – aber es waren eben NICHT die ägyptischen Behörden oder die Ãœbergangsregierung, der man das zum Vorwurf machen kann – und das ist eine sehr wesentliche Intention obigen Artikels und es ist auch ein wesentlicher Unterschied und das muss man eben mal ganz klar sagen.

    Darüberhinaus ist nicht klar, wieweit die Israelis denn überhaupt irgend was wissen – Tatsache ist aber, dass sie gleich mit Vergeltungsschlägen begannen – und DAS ist das verwerfliche.

    Darüberhinaus ist den Ägtyptern eine effektive Kontrolle der Grenze von Israel verboten. Was erlaubt ist, ist lt. Experten völlig unzureichend und Militär darf dort ebenfalls wg. Israels Wünschen nicht hin.

    Dann braucht man sich auch nicht beschweren.

  2. Ich schreibe hier schon seit Wochen immer wieder, dass die Attentäter Ägypter waren.“.

    und keiner Beachtet Sie ! Viel wichtiger ist was Sie noch nicht verstanden haben, das es eine zusammenarbeit zwischen Palästinensischen Terroristen aus Gaza und Ägypten.

    Denn eines ist sehr wohl bekannt die Moslembrüder sind Ideologische Mutter der Hamas im Gaza Streifen. Jetzt nach dem in Ägypten Freiheit gibt können nun auch die Terroristen von der neuen Freiheit geniessen und Israel über den Sinai angreifen.

    Das wird nicht der letzte Aschlag aus dem sinai gewesen sein.

  3. “Weil die neue ägyptische Regierung nicht öffentlich eingestanden hat, dass jener Terroranschlag von ägyptischem Territorium ausging, und sogar Ägypter daran beteiligt waren, stürmte vor zwei Wochen ägyptischer „Pöbel“ die israelische Botschaft in Kairo.“
     
    Was man, nach allem was ich verlinkte wohl nur noch glasklar eine Lüge nennen kann.


    Das schlimme ist, dass viele solch ‚kleiner‘ Lügen, am Ende ein ganzes falsches Bild erzeugen, zu falschen Schlüssen und zu einer falschen Politik und am Ende wie immer zu sinnloser Gewalt führt.

  4. Auch die Haaretz berichtete bereits am 24. August, basierend auf einer Untersuchung der ägyptischen Sicherheitskräfte, die ansonsten nirgendwo Beachtung fand:
     
    At least three of the perpetrators of the terrorist attack on the road to Eilat last Thursday were Egyptian citizens, according to a report in the Egyptian daily Al-Masry Al-Yaoum.

    The report, based on a probe carried out by the Egyptian security forces, says that the three were members of an extremist Islamic group. One of them had escaped from an Egyptian prison during the revolution against Hosni Mubarak.

    …….Despite protests in Cairo, it is clear there is an awareness in Egypt of the possibility that some soldiers serving near the area of the attack had been involved in the shooting at Israelis.

    …….IDF and Egyptian soldiers were facing each other along the border and they came under fire from one of the groups of terrorists. They were neutralized by the soldiers. The incident ended about 6 P.M.

    While Egyptian security conducted a search in the Sinai Peninsula, a suicide bomber detonated an explosive device.

    Egyptian security forces claimed to have killed two terrorists. The IDF and special police forces claimed eight terrorists killed. Apparently, two others were not caught.

    The incident, in spite of the planning by the terrorists and the timing, could have had much worst results. The army’s presence in the area and the aggressive response by the anti-terrorist police unit and the soldiers proved effective….

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/report-three-egyptians-took-part-in-terrorist-attacks-on-southern-israel-1.380321
     
    Hauptsache man muss sich nicht entschuldigen – nicht bei den Ägyptern und auch nicht bei den hinterbliebenen der in den ‚Vergeltungsschlägen‘ getöteten Palsätinensern.

  5. Wie backe ich mir Feinde?

    “Das hat eine Untersuchung des Vorfalls durch die israelische Armee ergeben…“


    Aha – angeblich neue Erkenntnis, dass die Attentäter Ägypter waren. 
     
    Also das ist jetzt doch mal wieder gezielte Desinformation. Tatsächlich haben die ägyptischen Behörden von Anfang an selbst ehrlich offen ermittelt und schon nach wenigen Tagen selbst bekannt gegeben, dass sie zumindest 3 der Attentäter eindeutig als Ägypter identifiziert haben, was die Urheberschaft der Palästinenser schon von Anfang an in Frage stellte, da war aber die Spirale der Vergeltung mal wieder in vollem Gange – wie peinlich. Da hat man diese Erkenntnis unisono in Israel und auch hier wochenlang unter den Teppich gekehrt.
     
    Da hat man in der Hasbara Abteilung der Knesset mal wohl fieberhaft an einer PR-Strategie gearbeitet, um den Umstand, dass man mutwillig eine Spirale der Gewalt mit vielen Toten in Gaza losgetreten hatte, als Rache an einem Urheber des Attentats von BerSheva, von dem man gar nichts wusste – aber egal. Obwohl Widerstandsgruppen normalerweise offen ihre Urheberschaft bekennen, haben in diesem Fall alle mutwillig bezichtigten palästinensischen Widerstandgruppen bezeugt, dass sie keine Ahnung haben, wer den Anschlag ausführte. Und nun geht man weiter auf Konfrontationskurs zu den ägyptischen Behörden, um mal wieder wo anders einen Sündenbock auszumachen. Nun weiß man angeblich, dass die Urheber zumindest doch die richtigen gewesen wären – aber was soll man diesen israelischen Behörden da eigenltich noch glauben, die diese ‚bahnbrechenden Erkenntnisse‘ als ihre präsentieren, obwohl die Ägypter ihnen das schon vor Wochen selbsr zugesteckt haben? Es mag gute Gründe geben, dass die Ägypter diesen ‚Report‘ zurückweisen – legte man ihnen doch ihre eigenen Erkenntnisse vor, die sie gar nicht verheimlicht hatten, sonder per Pressemitteilung schon vor Wochen bekannt gegeben hatten.


    Ich schreibe hier schon seit Wochen immer wieder, dass die Attentäter Ägypter waren. .

    Hier der Link zu meinem Kommentar vor 2 Wochen zur Sache.
     
    http://test.hagalil.com/2011/09/06/terroranschlaege/
     
    Da sieht man auch welche freiwillige Selbstzensur zu Israels Gunsten unsere Medien betreiben, ignorierten sie diese wirklich nicht unwesentliche Meldung doch ebenfalls weitgehend. Kritik an Israels Bombadierungen des GazaStreifens wären dann wohl unvermeidbar gewesen.
     
    Hier immerhin ein Artikel zur Sache in der NZZ vom 26. August:


    “…Begonnen hatte der Teufelskreis vor einer Woche mit den Attentaten auf israelische Bürger entlang der Grenze zu Ägypten. Israel vermutete, dass Bewaffnete des Popular Resistance Committee (PRC) im Gazastreifen hinter den Attentaten stehen. Die israelische Luftwaffe flog daraufhin Vergeltungsschläge gegen führende Aktivisten des PRC. Die Journalistin Amira Hass berichtet jedoch, dass ihres Wissens im gesamten Gazastreifen keine Trauerzelte für getötete Attentäter aufgestellt seien, was darauf hinweisen könne, dass der PRC nicht an den Attentaten beteiligt gewesen sei. Auch aus Ägypten kamen Meldungen, dass zumindest drei Attentäter Ägypter gewesen seien….“

    http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/spirale_der_gewalt_in_israel_1.12132704.html

  6. In den deutschen Medien wird in diesem Zusammenhang nur davon gesprochen, dass die Israelis ägyptische Grenzpolizisten getötet haben. Nicht einmal der Anschlag mit 8 Toten wird erwähnt (lediglich damals bei der Erstmeldung). Das ist nicht verwunderlich, denn die „Neue Medienwelt“ kennt keine Hintergründe sondern nur die jeweils gewünschten Showeffekte. So wird auch der unilaterale Antrag der Palästinenser auf Staatlichkeit als relative Selbstverständlichkeit kolportiert. Ohne jegliche Hintergrundsrecherche ist das so plausibel wie irgendwas, nicht nur für die Massen, sondern auch für die Politiker, die sich in einfachen Plastikmodellen der Welt sehr wohl fühlen. Die reale Welt und die realen Ereignisse werden von kaum jemanden bemerkt. So könnte man sich ja mal fragen, was der eigentliche Hintergrund des Uno-Antrages ist und würde dann mit seinen Ãœberlegungen u.a. auch wieder bei der Botschaft in Kairo landen. Aber das ist zu diffizil für die Art, in der heute Weltmodelle gebaut und an die Stelle der realen Weltwahrnehmung plaziert werden.

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