Antisemitismus mit gutem Gewissen

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Wir haben es tatsächlich mit einem neuen Antisemitismus zu tun. So konnte es passieren, dass ein in England lebender Musiker, ein ehemaliger Israeli, der Antisemiten als Kronzeuge dient und als „politischer Kommentator“  auch von der deutsch-französischen Fernsehstation Arte eine Bühne bekam…

Von Karl Pfeifer

Interviewt wurde er am 22. Januar 2010 von Susan Loehr, die zehn Monate später fragte: ”Warum darf die Menschenverachtende [sic] Gewalt der Israelis gegen Palästinenser eigentlich nicht mit der Nazi- Gewalt an den Juden verglichen werden?”

Loehr weiter: “…Es ist nach wie vor so, dass sich Deutsche zu allem Möglichen kritisch äußern dürfen, aber nicht zu Israel. Menschenrechtsverletzungen anderswo anprangern – kein Problem! Mit Blick auf Israel aber kommt das nicht infrage. Ich finde das zutiefst schockierend. Ich finde im Gegenteil, dass ein junger Deutscher, der nichts zu tun hat mit der deutschen Vergangenheit – außer der Verantwortung, dass sich so etwas nie wiederholen darf -, dass ein solcher Deutscher überall dafür eintreten muss, wenn Grundrechte verletzt werden… In diesem Punkt stehe ich hinter Martin Walsers Kritik an der Auschwitz-Keule. Ja, ich sehe diese Keule, die ständig gegen Deutsche geschwungen wird, falls sie etwas gegen Israel sagen. Tun sie es trotzdem, sagt die Keule sofort: „Ich schlage dich mit Auschwitz.“ Ich finde das unerträglich. Ich habe immer gegen Antisemitismus gekämpft. Und ich werde es immer tun! Aber Israelkritik per se mit Antisemitismus gleichzusetzen – das ist falsch und führt in die Irre.“ ((http://de-de.facebook.com/entwederbroder/posts/179495228732301))

Tatsächlich gibt es kein anderes Land auf der Welt, das in Europa derart in den Mainstream Medien kritisiert wird, wie Israel und kein anderes Land wird so oft mit Nazideutschland gleichgesetzt. Die Antisemiten jammern über die „Auschwitzkeule“ während sie selbst oft und eifrig die Nazikeule gegen Israel schwingen.

Und so wird auch verständlich warum Susan Loehr, die doch „immer gegen Antisemitismus gekämpft“ hat, den Antisemiten Gilad Atzmon befragte.

Gilad Atzmon kann den Holocaust nicht bestätigen, denn er ist “kein Historiker”

Der Musiker Gilad Atzmon wird von der Palestine Solidarity Campaign (PSC) die erst unlängst die Initiative ergriffen hat, um ein Konzert des israelischen Philharmonischen Orchester in London zu stören, herumgereicht. Atzmon gefällt sich in der Pose eines Denkers, ist aber nur ein Selbstdarsteller, der plumpen Antisemitismus verbreitet.

Ende Juni 2011 befragte Sammi Ibrahim von PSC West Midlands Atzmon, Gilad Atzmon  bei  4:24, im zweiten Clip.:

Ibrahim: Meine Frage an Sie, stellen Sie den Holocaust in Frage?

Atzmon: Ich glaube, ich glaube…

Ibraheem: Der Holocaust hat stattgefunden?

Atzmon: Ich thematisiere das nicht, weil ich kein Historiker bin

Und dann auf 12:07 im gleichen Clip:

Atzmon: Wenn Sie glauben wollen an den Holocaust, salaam aleikum, aber ich möchte verstehen wo gibt es Ethik, was predigen wir, wie können wir uns selbst erlösen, was ist die Botschaft, was ist der Sinn.

Atzmon hat früher den Holocaust in Frage gestellt: Wenn die Nazis eine Todesfabrik in Auschwitz-Birkenau führten, warum haben sich die jüdischen Gefangenen am Kriegsende zu ihnen gesellt? Weshalb warteten sie nicht auf ihre roten Befreier?

Nun war Atzmon letzte Woche Gast einer palästinensischen Konferenz in Freiburg i.B. und erklärte da: Ich habe nie den Holocaust geleugnet. Auch stelle ich fest, dass der Begriff “Holocaustleugnung” sinnlos ist und ans idiotische grenzt.

Atzmon weiß, dass er in Deutschland nicht solche Sprüche machen kann wie in Großbritannien.

Quelle:  http://hurryupharry.org/2011/09/17/gilad-atzmon-wont-say-whether-the-holocaust-happened-because-hes-not-a-historian/

3 Kommentare

  1. Neulich las ich etwas Interessantes. In einer psychologischen Studie wurde diese Reaktion als sogenannte „Täter, Opfer“ Vertauschung dargestellt. In dieser Studie wurde auch abgeleitet, dass sich aus dieser Täter, Opfer Vertauschung ganze politische Philosophien gebildet haben, wie z.B. das links-marxistische, deutsche Spektrum. Das begann schon kurz nach dem Krieg, als man dann in Deutschland breitflächig den Massenmord in den Konzetrationslagern, bei denen insgesamt an die 15 Millionen Menschen umgebracht wurden, leugnete, und dann den Juden sogar noch die Schuld dafür in die Schuhe schob. Diese Täter, Opfer Vertauschung wird auch heute noch breitflächig praktiziert, man schaltet einfach um, und spielt die Opfer Rolle. Echte Opfer werden Mundtot gemacht, sie werden dann in der Regel als Täter denunziert. Dies ist ein einfaches aber gut funktionierendes Konzept. Wie grausam also Wirtschaft insbesondere Geldwirtschaft sein kann, ist erkennbar am Erfolg des „Täters“. Die „Täter“ sind am erfolgreichsten, und die Opfer nagen am Hungertuch. Muss man heute ein „Täter“ sein, oder einer Tätergemeinschaft beitreten um Erfolgreich zu sein ? Meine persönliche Geschichte zeugt davon, den ich nage am Hungertuch.

  2. Die gelegentlich antisemitische Texte publizierende Arbeiterphotographie wirbt für Holocaustverharmloser und Antisemiten Gilad Atzmon.

    “Israel ist ein Maßstab, an dem alle Juden pflegen beurteilt zu werden. Israel als jüdischer Staat ist ein Beispiel für den jüdischen Charakter… Es wäre eine tragische Ironie, wenn der jüdische Staat, der das Problem des Antisemitismus zu lösen beabsichtigte, zu einem Faktor würde, Antisemitismus entstehen zu lassen. Israelis müssen sich bewußt sein, daß der Preis für ihr Fehlverhalten nicht nur von ihnen sondern von allen Juden auf der Welt bezahlt werden muß.” http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/reportage-2011/index-2011-09-11-freiburg-palaestina-tage.html

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