Fernsehtipps August

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Vom 01. bis 15. August 2011…

Mo, 1. Aug · 00:00-00:25 · arte
Spirituelle Räume, 4/4, Moderne Sakralarchitektur

Die neue Synagoge in Dresden (Architektenteam Wandel, Hoefer, Lorch und Hirsch) nimmt bewusst Traditionen in ihre Konzeption auf: die jüngste deutsche Geschichte. Errichtet neben dem Platz der ehemaligen von den Nazis zerstörten Synagoge stellt sie außen einen massiven Kubus dar, der sich in einer sehnsuchtsvollen Windung gleich einer Schraubendrehung gen Osten wendet. Im Inneren entsteht hingegen der Eindruck von Zartheit und Vertrautheit. Das von oben herabströmende Licht erzeugt Spiritualität, eine Art von Vergeistigung, welche die steinerne Massivität außen überwindet. Das Diktat der Geschichte soll hier offensichtlich gebrochen werden, aber im Bewusstsein der Geschichte sollen die alten jüdischen Traditionen eine Renaissance erleben.

Mo, 1. Aug · 07:45-08:15 · SWR
Tauziehen um den Tempelberg

Prunk- und prachtvoll ragte er einst über Jerusalem, der Tempel König Salomons, genau da, wo heute die Al Aksa Moschee steht. Das zumindest meinen die meisten Wissenschaftler. Nicht so die islamische Welt, allen voran die palästinensischen Muslime. Geht es nach Mohammed Hussein, dem Mufti der Al Aksa Moschee, können Rabbiner, Historiker und Archäologen bis ans Ende aller Tage behaupten, die Moschee stände auf den Ruinen des jüdischen Tempels. Für ihn ist das alles zionistische Propaganda. Das Heiligtum der Juden, meint der Mufti, sei nie in Jerusalem gewesen. Den israelischen Archäologen Gabriel Barkai macht das wütend. Seit Jahren durchsiebt er Bauschutt, den die Muslime während Bauarbeiten auf dem Al Aksa Gelände auf eine Müllkippe geworfen haben. Besonders sauer ist er darüber, dass die muslimischen Hausherren keine Archäologen auf den Tempelberg lassen, aber selbst mit schweren Baumaschinen dort baggern. „Ein barbarischer Akt!“, ereifert er sich. „Jeder Mensch weiß, dass man an so einem Ort mit Zahnbürsten gräbt und nicht mit Bulldozern.“ Zehntausende Funde aus der Zeit des jüdischen Tempels habe Barkai aus dem Bauschutt der Muslime gefischt, erzählt er: von Münzen und Mosaiksteinen über Würfel bis hin zu einem Siegel des jüdischen Tempelverwalters. Die Muslime im Al Aksa Viertel lässt das kalt. „Jeder Archäologe kann ein paar Münzen in den Sand schmeißen“, meint Abu Fayez, Sufi, Philosoph und Händler für Heilkräuter.“ Dann sagt er seinen Kumpels: ‚Buddelt mal hier?‘ und – Voilà! – plötzlich finden sie unter Al Aksa Münzen aus dem jüdischen Tempel.“ Auch unter den Juden gibt es verbohrte Fanatiker. Gershon Salomon hat es sich in den Kopf gesetzt, den jüdischen Tempel neu aufzubauen. Wenn der erst steht, zitiert er den Propheten Jesaja, würde die Welt erlöst. Die beiden Grundsteine, je 50 Tonnen schwer, hat Salomon schon neben seinem Haus stehen. Nach Mekka und Medina ist Al Aksa die drittheiligste Stätte des Islams. Hier soll Mohammed auf seiner Nachtreise von Mekka nach Jerusalem mit seinem geflügelten Pferd gelandet sein. Im Felsendom nebenan, dem Wahrzeichen Jerusalems, küssen und streicheln Pilger den Stein, auf dem der Legende nach Abraham beinah seinen Sohn Isaak geopfert hätte, und auf dem Allah sogar Adam, also die ganze Menschheit geschaffen haben soll. Wem gehört Jerusalems Heiligtum? Den Muslimen oder den Juden? Wer in Jerusalem diese Frage stellt, setzt sich in ein wahres Wespennest. Der Filmemacher und SWR-Autor Uri Schneider hat es gewagt. Dabei heraus kam ein Film, der zeigt, dass sturer Glauben im Heiligen Land oft stärker ist als historische Tatsachen.

Mo, 1. Aug · 08:30-09:00 · HR
Die Juden – Geschichte eines Volkes, 1/6, Gelobtes Land

Die erste Folge führt zurück zu den Ursprüngen des jüdischen Volkes in Ägypten und schildert den Mythos vom Exodus, dem Weg ins „Gelobte Land“. Die erste jüdische Nation entsteht. Eine Nation, die zunächst von Richtern, dann von legendären Königen wie David und Salomo regiert wird. Auch im Kampf gegen übermächtige Gegner gibt der Glaube an den einen Gott dem jüdischen Volk immer wieder Halt. Nach Ende des babylonischen Exils ziehen die Juden zurück in ihre Heimat und bauen Jerusalem zu einem reichen und prächtigen Zentrum auf. Die Tora, die fünf Bücher Mose, wird niedergeschrieben. Bis heute ist sie Mittelpunkt jüdischen Glaubens.

Mo, 1. Aug · 22:00-22:45 · BR
Lebenslinien: Ich habe überlebt wie eine Katze

Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, dann verlässt Livia ihre kleine Wohnung in Feldkirchen bei München. An vier Tagen in der Woche fährt sie mit der S-Bahn in die Innenstadt zur Arbeit. Livia sitzt seit über 20 Jahren an der Kasse eines großen Münchner Kinos. Auch ihr eigenes Leben erscheint ihr manchmal wie ein Film, wie ein großes, gefährliches Abenteuer, das sie „überlebt hat wie eine Katze …“. Geboren 1933 in Finnland, verbringt sie ihre Kindheit in Estland. Sie ist ein ungeliebtes Kind, das seine Eltern nur selten sieht. Verwandte nehmen sie früh in ihre Obhut. Ihre Mutter stirbt früh, der jüdische Vater wird auf der Flucht vor den Nazi ermordet. Livia ist erst zwölf Jahre alt, als sie als Halbjüdin denunziert und verhaftet wird. Sie überlebt mehrere Lager als Zwangsarbeiterin, weil ein Onkel ihre Papiere gefälscht und sie um neun Jahre älter gemacht hat. Älter sein heißt arbeitsfähig sein, heißt vielleicht überleben. Als eines der sogenannten Wolfskinder, die nach dem Krieg heimat- und bindungslos durch Europa irren, landet Livia schließlich in München und hält sich durch Schwarzmarktgeschäfte über Wasser. Nach schwierigem Anfang findet Livia in Israel eine neue Heimat, einen Beruf und auch ihr Lebensglück. Weil ihr Mann Heimweh nach Deutschland hat, kehrt sie mit ihm und der gemeinsamen Tochter zurück nach München. Mit dem frühen Tod ihres Mannes ist Livias Glückssträhne zu Ende. Sie fängt wieder einmal ganz von vorn an. Weil sie schnell Geld verdienen muss, nimmt sie den Job an der Kinokasse an…

Mo, 1. Aug · 23:40-00:10 · BR
Eine besondere Premiere: Das Israel Chamber Orchestra in Bayreuth

Öffentlich darf in Israel bis heute keine Musik von Richard Wagner gespielt werden. Wagner war Antisemit, und schlimmer: Adolf Hitler liebte Wagner und war auf dem Grünen Hügel in Bayreuth ein gern gesehener, häufiger Gast. So erinnert Wagners Musik viele Juden und KZ-Überlebende an ihre schlimmste Zeit. Nun hat sich das Israel Chamber Orchestra entschieden, Wagner zu spielen. Nicht in Israel, nein, das ICO wird in Israel Wagner nicht einmal proben. Sondern es wird auf Initiative von Festspielchefin Katharina Wagner und des Chefdirigenten des ICO, Roberto Paternostro, ein Konzert im Rahmen der Bayreuther Wagner-Festspiele geben, gleich zu Beginn. Er werden Werke jüdischer und israelischer Komponisten aufgeführt und Musik von Richard Wagner. In Israel wird schon jetzt Unmut darüber laut. Knesset-Abgeordnete fordern eine sofortige Streichung der Subventionen für das Orchester. Holocaust-Überlebende wollen nach Bayreuth fahren, um dort das Konzert zu stören, zu dem angeblich auch die Bundeskanzlerin kommen wird. Was wird geschehen? Richard Chaim Schneider, Leiter des ARD-Fernsehstudios in Tel Aviv, begleitet das Orchester bei diesem Projekt mit einem BR-Kamerateam: Bei den Proben in Israel, dem Flug nach München, der Busfahrt nach Bayreuth und den Tagen dort bis zur Aufführung. Er fragt die Musiker ebenso wie die Menschen in Bayreuth, was sie von dieser Idee halten – mit solch einem Konzert ein Stück „Normalität“ zu wagen, einen weiteren Schritt hin zur Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen zu beschreiten. So viel ist sicher: Bei den Festspielen in Bayreuth tritt zum ersten Mal ein israelisches Orchester auf. Allein das ist schon ein kulturpolitisches Ereignis. Umso mehr, wenn es dann auch noch Wagner spielt.

Mi, 3. Aug · 01:50-03:35 · arte
Jaffa

Die Familie der 21-jährigen Mali besitzt in Jaffa eine Autowerkstadt, in der Hassan und sein Sohn Toufik angestellt sind. Das Verhältnis zwischen den arabischen Angestellten und den jüdischen Arbeitgebern ist ausgesprochen gut. Reuven, der Vater von Mali und Meir, besitzt in Jaffa eine Autowerkstatt, in der auch seine Kinder arbeiten, und die der Sohn eines Tages übernehmen soll. Reuven hat ihn schon mal zum Werkstattleiter gemacht, ist aber enttäuscht von der Arbeitshaltung des Sohnes. Zum Glück hat er seine beiden Mechaniker Hassan und dessen Sohn Toufik. Mali und Toufik haben seit Jahren eine Liebesbeziehung zueinander, die sie aus Angst vor den Reaktionen ihrer Familien verheimlichen: Als Mali schwanger wird, beschließen die beiden heimlich zu heiraten. Wegen Meirs Arbeitshaltung – er ist einfach faul -, kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Vater und Sohn. Meir ist neidisch auf den Respekt, den der Vater den beiden arabischen Mechanikern entgegenbringt. Aus Eifersucht und Rachegelüsten kommandiert Meir die beiden herum, bis Toufik eines Tages der Kragen platzt: Es kommt zu einer Schlägerei, bei der Meir tödlich verunglückt. Toufik wird festgenommen und wegen Totschlags verurteilt. Verletzt vom Verhalten ihres Verlobten, bricht Mali den Kontakt zu ihm ab und täuscht eine Abtreibung des gemeinsamen Kindes vor. Neun Jahre später wird Toufik aus der Haft entlassen und meldet sich bei Mali. Nachdem sie ihm gestanden hat, dass er Vater einer Tochter ist, will Mali endlich auch ihren Eltern die Wahrheit sagen – doch die verstoßen daraufhin ihre Tochter. Mali beschließt, der Beziehung zu dem Vater ihres Kindes eine zweite Chance zu geben…

Mi, 3. Aug · 19:00-19:45 · BR
Stationen.Dokumentation:  Der Berg des Messias – Der Ölberg und seine Mythen

In Glauben und Tradition aller drei Abrahamitischen Religionen spielt der Ölberg eine wichtige Rolle. Der Filmautor möchte das mystische Geheimnis des Ölbergs erzählen und zugleich zeigen, wie das Leben auf und um den Ölberg heute aussieht.  Im Judentum wird vom Ölberg aus der Messias kommen, im Christentum kam er bereits von dort und in der islamischen Tradition ist der Ölberg der Platz, wohin die Kaaba, der schwarze Stein aus Mekka, zurückkehren wird, um sich mit dem Stein im Felsendom, von wo aus die Welt geschaffen wurde, vereinigen wird.  Wie sind Glaube und Wirklichkeit, Tradition und Realität miteinander verbunden und wie bestimmen sie die Faszination dieses heiligen Ortes bis heute.

Do, 4. Aug · 00:40-01:30 · arte
Nicht ganz koscher

Unzählige Dinge und Handlungsweisen des jüdischen Alltags – sei es Ernährung, Kleiderordnung oder Hygiene – werden von einer Flut von Regeln bestimmt. 613 religiöse Gebote und Verbote regeln den Alltag gläubiger Juden. Aber wie orientiert man sich an dieser verwirrend hohen Anzahl von Vorschriften und ihren vielen Ausnahmen? Wie lebt man also „koscher“? Dabei bedeutet „koscher“ aus dem Hebräischen übersetzt in etwa „als richtig geprüft“ oder „bestätigt“. Der jüdische Mensch unterzieht sich permanent dieser „Qualitätsprüfung“. Filmemacherin Ruth Olshan hat selbst jüdische Wurzeln, wuchs aber nicht mit der jüdischen Kultur auf. So hat sie sich auf die Suche nach ihrer eigenen jüdischen Identität gemacht und geht gleichzeitig humorvoll der Frage nach, was koscheres Leben eigentlich ist. Dabei taucht Ruth Olshan tief ein in den facettenreichen jüdischen Alltag. Liberale und orthodoxe jüdische Familien und Rabbiner weihen sie in die Geheimnisse der koscheren Küche ein, erklären den Außenstehenden kurios erscheinenden Umgang mit Hygiene, Bekleidung und anderen Dingen des Alltags. Auch die Sexualität sparen sie dabei nicht aus. Die Filmemacherin erfährt und erlebt Überraschendes, Erstaunliches, Erheiterndes und vieles, was sie nachdenklich stimmt.

Do, 4. Aug · 22:45-23:15 · PHOENIX
Entweder Broder – Die Deutschland-Safari! 2/5, Von Allah bis Osama

In der zweiten Folge geht Henryk M. Broder in Berlin der Gutmenschen-Schickeria Deutschlands gehörig auf die Nerven. Die feiern das fünfjährige Bestehen des „Denkmals für die ermordeten Juden in Europa“ – und sich selbst gleich mit.  Hamed Abdel-Samad ist Broders Auftritt derart peinlich, dass er ihm strikt seine Gefolgschaft verweigert.

Fr, 5. Aug · 10:00-11:30 · arte
Gott bewahre! Die Welt der ultraorthodoxen Juden in Israel

Aus nächster Nähe zeigt der Dokumentarfilm den täglichen Kampf der ultraorthodoxen Juden um ihre Identität. Er gewährt einmalige Einblicke in die abgeschlossene Welt der Haredim in Jerusalem, die bei weitem keine triste Welt der Rituale ist. Me’a Sche’arim ist eine abgeschottete Siedlung der ultraorthodoxen Juden in Jerusalem. Haredim nennen sie sich – rund eine halbe Million Juden in Israel gehören dieser religiösen Gemeinschaft an. Die Haredim versuchen, ihr religiöses Erbe und ihre traditionellen Lebensformen zu schützen – gegen die Einflüsse der modernen Welt – das heißt auch und vor allem gegen den Staat Israel. Die Haredim sehen den jüdischen Glauben durch den säkularen Staat und seine Institutionen verraten. Deshalb verweigern sie jegliche Kooperation, arbeiten nicht und leisten keinen Militärdienst. Doch nicht alle sind mit einer vollständigen Abkehr von der modernen Welt einverstanden. Manche fürchten, extremer Separatismus könne eigene Gefolgsleute vertreiben. Mit diesem Dilemma lebt Shmuel-Haim Pappenheim. Er organisiert Massendemonstrationen gegen den jüdisch-zionistischen Staat, gibt die Wochenzeitung des radikalen ultraorthodoxen Lagers heraus, das Israel nicht anerkennt, und lehnt die Teilnahme an Wahlen ab. Im Gegensatz dazu ist Rabbi Avraham Ravitz Anführer einer ultraorthodoxen politischen Partei und war auch Knesset-Abgeordneter und Minister der israelischen Regierung. Für Pappenheim ist Ravitz, weil er sich als haredischer Führer an der Regierung beteiligt, ein größerer Sünder als jeder nicht religiöse Jude. Adina Bar-Shalom ist die älteste Tochter von Rabbi Ovadiah Yossef, einem Anführer Hunderttausender Haredim mit großem Einfluss auf die politische Landschaft in Israel. Adina hat sich etwas Revolutionäres vorgenommen: die Gründung eines Colleges für Haredim, in dem junge Männer – und Frauen – sich auf einen Beruf vorbereiten können. Um dies umsetzen zu können, ist jedoch der Segen ihres Vaters erforderlich. Rachel Chalkowski ist als leitende Krankenschwester und Hebamme ständig mit den Nöten haredischer Frauen konfrontiert, die zehn oder mehr Kinder gebären und gleichzeitig auch noch für ihre Familien sorgen müssen. Sie gründete eine Stiftung, die diesen Frauen und ihren Familien hilft. Rabbi Micha Rothschild ist ein radikaler Einzelkämpfer. Aus dem Untergrund verbreitet er Propagandamaterial in den haredischen Vierteln von Jerusalem und Bnei-Brak und warnt Internetanbieter davor, sich auf dem haredischen Markt zu engagieren. Er weiß, wie groß die Gefahr ist, dass insbesondere die jungen Haredim den Versuchungen des Internets erliegen. Im Gegensatz dazu versucht der haredische Werbefachmann Yigal Revach, die führenden Rabbiner davon zu überzeugen, seine „koschere Internetinitiative“ zu unterstützen.

Sa, 6. Aug · 12:15-12:45 · HR
Jaffa – die älteste Stadt am Mittelmeer

Jaffa ist die älteste Stadt am Mittelmeer. Die Legende sagt, Yephet, der Sohn Noahs habe sie gegründet – daher käme der Name.  Hier bestieg schon der „unwillige“ Prophet Jona ein Schiff, um Gottes Anordnungen zu entkommen und landete doch nur im Bauch eines Wals. Direkt vor Jaffa ist der Andromeda-Felsen. Dort wurde Andromeda von dem Meeresgott Poseidon gefangen gehalten. Sie wartete darauf, geopfert zu werden, als ihr Geliebter Perseus mit den geflügelten Sandalen des Hermes herbeieilte und sie rettete.  Der Hafen von Jaffa war Jahrtausende lang das Tor zum Nahen Osten. Es wurde vom ägyptischen Pharao Ramses II beherrscht, von Hasmonäern und Griechen, Kreuzfahrern und Sarazenen, Türken und Arabern und schließlich von Israelis. Auch Napoleon I. zog hier durch.  Der Film zeigt das alte und das neue Jaffa, die historischen Bauten, die Synagogen, Kirchen und Moscheen, aber auch das Leben von heute: wie Juden, Christen und Muslime zusammenleben, wie gefeiert und gegessen wird, wie Geschäfte gemacht werden oder wie man es sich einfach nur am Strand von Jaffa gemütlich macht.

Sa, 6. Aug · 16:30-17:00 · HR
Die Juden – Geschichte eines Volkes, 2/6, Fall des Tempels

Die Unabhängigkeit Judas dauert nur kurze Zeit, und wieder wird das Land von mächtigeren Völkern erobert. Auf Alexander den Großen und seine Erben folgen die Römer. Dem von den Römern eingesetzten König Herodes gelingt es, das Land zu einen. Er errichtet einen Tempel, dessen Pracht in aller Welt gerühmt wird. Nach der Eroberung Jerusalems durch die Römer und der Zerstörung des Tempels ist für die Juden nichts mehr wie es war: Sie werden in alle Welt, in die Diaspora, zerstreut. Das Leben in der Fremde ist stets abhängig vom guten Willen und der Toleranz der jeweiligen Machthaber und der Bevölkerung. Doch auch die Juden haben großen Einfluss auf andere Kulturen. Als Volk ohne Land und religiöses Zentrum müssen die Juden neue Säulen für ihren Glauben finden. Sie werden zum Volk der Schrift. Neben der Tora entstehen Mischna und Talmud, die das Leben in der Diaspora regeln. Diese Schriften geben dem jüdischen Volk Zusammenhalt als religiöse Gemeinschaft für die nächsten Jahrhunderte.

So, 7. Aug · 05:10-06:00 · arte
Die Schätze des Königs Salomon

Aus Israel stammen Verlautbarungen, die weltweit zu Verunsicherung führten, da sie Teile der biblischen Geschichte infrage stellen. Nach Behördenaussagen handelt es sich bei verschiedenen Fundstücken um äußerst raffinierte Fälschungen. Sollten diese Aussagen zutreffen, verlieren Museen auf der ganzen Welt wertvolle Kunstschätze. Aber es geht auch um den Wahrheitsgehalt biblischer Geschichten, deren einziger archäologischer Beleg diese nun als Fälschungen entlarvten Gegenstände waren. Im Jahr 2001 wurde dem Israel-Museum in Jerusalem eine angeblich aus dem Tempel Salomons stammende Schrifttafel zum Kauf angeboten. Eine Prüfung durch Spezialisten der israelischen Altertumsbehörde ergab, dass es sich bei dieser Tafel sowie bei einem Gefäß, das die Gebeine Jakobs enthalten haben soll und diesen als den Bruder von Jesus auswies, um sehr gute Fälschungen handelte. Nach Ermittlungen in mehreren Ländern vermuteten die Behörden, die gleichen Betrüger hätten seit über 20 Jahren zahlreiche biblische Gegenstände gefälscht. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass es sich bei vielen in Israel und weltweit hoch verehrten Reliquien um raffinierte Fälschungen handelt. Laut Polizei habe man es möglicherweise mit dem größten Antiquitätenbetrug aller Zeiten zu tun. Die Gegenstände, die im Zentrum der Ermittlungen stehen, haben sehr hohen Symbolwert. Sie sind der einzige archäologische Beleg für die biblische Geschichte um David, seinen Sohn Salomon und das Reich, über das sie herrschten. Denn entsprechende archäologische Stätten wurden nie entdeckt. Es existieren lediglich einige unschätzbar wertvolle Artefakte. Dabei handelt es sich um Siegel, Schrifttafeln und Öllampen aus der entsprechenden Zeit. Ihre Inschriften stimmen mit den biblischen Texten überein. Doch genau die Authentizität dieser in Museen auf der ganzen Welt aufbewahrten Objekte werden heute infrage gestellt.

So, 7. Aug · 14:30-15:00 · BR-alpha
Das Kind in mir: Mirjam Pressler – ein Stilporträt

Sie prägt die deutsche Kinder- und Jugendliteratur wie kaum eine andere: Gerade hat Mirjam Pressler auf der Frankfurter Buchmesse einen Preis für ihr Lebenswerk erhalten zusätzlich zu Preisen wie z.B. dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Die 30minütige Dokumentation „Das Kind in mir“ in der Reihe „Poetische Welten“ stellt die vielseitige Schriftstellerin und Übersetzerin in einem Stilporträt vor. Der Film widmet sich sowohl dem Werk als auch der Autorin und ihrem kreativen Schreibprozess sowie ihrer Denk- und Arbeitsweise: Wo sind ihre kreativen Räume, was inspiriert sie, in die Welt von Kinder zu tauchen und erstaunliche Geschichten zu schreiben, wie die des 14-jährigen jüdischen Mädchens Hanna Salomon – ihr jüngstes Buch, das in diesen Tagen erscheint. Mirjam Pressler erzählt darin nicht nur eine Lebensgeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, sondern stellt sich die Frage: Wie viele Abschiede erträgt ein Mensch und wie oft kann er immer wieder von neuem beginnen? Fragen, die auch für Mirjam Pressler von existenzieller Bedeutung sind: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein fünfjähriges Kind sich bei bildungsfernen Pflegeeltern lebend, das Lesen und Schreiben selber beibringt, mithilfe eines alten Reiseführers aus St. Petersburg, ihrem einzigen Buch? Wie wahrscheinlich ist es erst, dass aus diesem Kind eine berühmte Schriftstellerin wird: Mirjam Pressler? Das Thema ihrer Kindheit zieht sich durch viele ihrer Bücher – gebrochene oder beschädigte Kindheiten, die Suche nach einem Ausweg, nach einem Platz im Leben. Mirjam Pressler, die in einer Pflegefamilie aufwuchs und als Elfjährige in ein Kinderheim kam, hat oft erkennen lassen, dass sie weiß, was eine schwere Kindheit ist – in Interviews, aber auch in autobiographisch getönten Romanen wie „Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen“ von 1994. Die Autorin, die erst als knapp Vierzigjährige mit dem professionellen Schreiben begonnen hatte, legte rasch einige Romane vor, die für Kinder und Jugendliche verfasst waren und die für die jungen Protagonisten weder einfache Schicksale noch einfache Lösungen bereithielten.

Mo, 8. Aug · 22:05-22:48 · MDR
Ernst Thälmann – Wie er wirklich war

Die „Geschichte Mitteldeutschlands“ geht auf Spurensuche. Gedreht wurde an den Orten von Thälmanns Leben und Wirken: in Hamburg, Halle und Berlin sowie im KZ Buchenwald, der Stätte seiner Ermordung.  KZ Buchenwald, 17. August 1944. Gegen Mitternacht passiert eine schwarze Limousine das Lagertor. Aus dem Auto steigen drei Gestalten in Ledermänteln und ein vierter Mann. Besondere Kennzeichen: große, kräftige Statur und kahler Kopf. Zusammen mit SS-Leuten verschwinden die Ankömmlinge im Keller des Krematoriums. Kurz darauf fallen Schüsse. Beim Hinausgehen sagt einer: „Das war der Kommunistenführer Thälmann.“ Drei Tage zuvor erschien Heinrich Himmler zum Rapport bei Hitler in der Wolfsschanze. Als letzten Punkt kritzelte er auf seinen Merkzettel: „Thälmann ist zu exekutieren.“  Es ist die große persönliche Tragödie des populären Arbeiterführers und mächtigsten aller deutschen Kommunisten. Denn während Ernst Thälmann in der Nazi-Haft schmort, rührt Stalin, sein Herr und Meister, keinen Finger für ihn. Vergeblich schreibt Thälmanns Ehefrau Rosa Briefe nach Moskau und bettelt um Hilfe. Für Stalin hat der Mohr seine Schuldigkeit getan. Er machte die KPD letztlich zu einer Truppe von Moskaus Erfüllungsgehilfen: Ganz in Stalins Sinn gilt der Kampf der KPD nur noch den Sozialdemokraten und „Feinden“ in den eigenen Reihen. Wie sehr Thälmann die Nazis unterschätzt, merkt er erst, als er 1933 in Berlin von der Polizei verhaftet wird – übrigens in der Wohnung seiner Geliebten.  War Thälmann nur eine willenlose Marionette im Intrigenspiel des Josef Stalin oder war er doch der große Arbeiterführer und heldenmütige Kämpfer gegen den Faschismus?

Di, 9. Aug · 00:50-01:35 · SWR
betrifft: Tödliche Schokolade

„Die Entführung der Landshut wäre zu verhindern gewesen“, fasst Autor Koch seine zweijährigen Recherchen zusammen. Und dann wäre wohl auch der Deutsche Herbst 1977 anders verlaufen.  Fast 33 Jahre liegen jene Wochen im September und Oktober 1977 zurück, in denen ganz Deutschland den Atem anhielt. Die Rote Armee Fraktion (RAF) hatte den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer entführt und ein palästinensisches Terrorkommando hatte die Lufthansa-Maschine „Landshut“ in seine Gewalt gebracht. Am Ende wurden die Geiseln in Mogadischu befreit, Hanns Martin Schleyer und der Lufthansa-Kapitän Jürgen Schumann ließen ihr Leben.  Über den „Deutschen Herbst“ 1977 sind unzählige Bücher und Filme gemacht worden. Sie alle erzählen allerdings nicht die ganze Geschichte. Egmont R. Koch behandelt in seinem spannenden Film erstmals die Ereignisse jener Tage im Zusammenhang mit der Parallelwelt der Geheimdienste: Just zur gleichen Zeit fand nämlich eine streng geheime Operation des israelischen Geheimdienstes Mossad statt. Im Visier des Mossad: der palästinensische Terrorchef Wadi Haddad, der im Sommer 1977 gerade die Landshut-Entführung für die RAF vorbereitet hatte. Wadi Haddad galt bei den Israelis schon lange als Schlüsselfigur des Terrorismus, Organisator von Anschlägen und Flugzeugentführungen.  Dafür sollte er bezahlen. Der Geheimdienst wusste, dass Haddad eine Vorliebe für belgische Pralinen hatte. Ein Mossad-Kontaktmann aus dem Umfeld Haddads sollte dem Palästinenserführer eine präparierte Pralinenschachtel mit einem langsam wirkenden Gift übermitteln. Um seinen „Maulwurf“ zu schützen und diesen Anschlag nicht zu gefährden, gab der Mossad seine Erkenntnisse über die bevorstehende Entführung der Landshut nicht oder nur sehr vage weiter. „Um einen guten Agenten zu schützen, müssen manchmal hunderte von Menschen geopfert werden“, sagt ein ehemaliger Mossadoffizier im Film. Der Anschlag gelang. Wadi Haddad starb im März 1978 qualvoll in einem Ostberliner Krankenhaus.

Di, 9. Aug · 14:45-16:35 · arte
Tee mit Mussolini

Florenz Mitte der 30er Jahre: Ein Kreis vorwiegend englischer Damen trifft sich täglich zum Tee. Wegen ihres beißenden Humors werden die Botschafter-Witwe Lady Hester Random und ihre Freundinnen auch „i scorpioni“, die Skorpione, genannt. Zu dieser intimen Runde stößt die Amerikanerin Elsa Morganthal. Die sehr natürliche und großzügige Tänzerin fasst große Zuneigung zu dem kleinen Luca, dessen Mutter kürzlich verstorben ist und dessen sich das Damenkränzchen angenommen hat.  Im Verlauf der Jahre nähert sich das faschistische Italien unter Mussolini Hitler-Deutschland an. Davon bleibt auch das vornehme Teekränzchen nicht unberührt. Nach Italiens Kriegserklärung an England gelingt es Lady Hester, vom Duce empfangen zu werden, und bei einer Tasse Earl Gray versichert ihr Mussolini: „Damen wie Sie werden in Italien immer willkommen sein.“ Dennoch werden die Ladys in San Gimignano interniert.  Nachdem Luca, der von seinem Vater nach Österreich geschickt worden war, als Teenager nach Italien heimgekehrt ist, erfährt er, dass die Jüdin Elsa Morganthal Italien verlassen hat und in die USA zurückgekehrt ist. Von dort aus hilft sie italienischen Juden mit Geld und Pässen, um aus dem faschistischen Italien fliehen zu können. Luca erklärt sich überglücklich bereit, ihr als Kurier dienen zu können.

Mi, 10. Aug · 03:15-04:00 · PHOENIX
So isst die Welt

Was viele nicht wissen – der Nahostkonflikt tobt auch an den Kochtöpfen: Viele Palästinenser beschuldigen die Israelis, ihnen ihr Nationalgericht gestohlen zu haben. Die ursprünglich arabische Falafel wird von Imbissshops weltweit als „Israel’s National Snack“ vermarktet. Am heftigsten tobt der Kampf in den USA – jüdische und arabische Emigranten konkurrieren hier um das Urheberrecht an einer Speise, die schon zu biblischen Zeiten gegessen wurde. Inzwischen ist die Falafel zu einem Politikum geworden, das an Universitäten erforscht und in Hollywoodmusicals karikiert wird. Neben der Suche nach den Ursprüngen der Falafel geht der Film der Frage nach, warum die Falafel in den Ländern des Nahen Ostens so populär geworden ist.

Mi, 10. Aug · 09:30-10:00 · HR
Die Vermittler – Das jüdische Museum Berlin / Ghetto des Gedenkens – Wissen und mehr

Jeans und Minirock bleiben in der Umkleidekabine. In dezentem Schwarz mit einem markanten roten Schal, so präsentieren sich die „Hosts“, die Besucherbetreuer, im Jüdischen Museum Berlin. Sie sind Vermittler der ganz besonderen Art: jung, freundlich, optimistisch. Lachen während der Arbeit ist durchaus erwünscht. Ein Team engagierter Studenten, das weniger die Exponate bewacht, als vielmehr dem Besucher des Jüdischen Museums Mut machen soll: Verlasst das Getto des Gedenkens. Jüdische Geschichte in Deutschland ist mehr als die Erinnerung an Auschwitz, denn was vor 2.000 Jahren begann, hat mit dem „Dritten Reich“ nicht aufgehört. Ein Konzept, das ankommt: Die Besucherzahlen beweisen es. Der Film begleitet den Direktor, Michael Blumenthal, sowie Naomi und Börries, zwei „Hosts“, die er bei ihrer Museumsarbeit beobachtet.

Do, 11. Aug · 00:45-02:25 · HR
Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie

Die attraktive 37-jährige New Yorkerin Rafi arbeitet in der Modebranche. Doch ihre biologische Uhr tickt. Um die Scheidung von ihrem Mann zu verwinden, mit dem sie lange Jahre verheiratet war, besucht sie die jüdische Therapeutin Lisa Metzger. Als Rafi eines Tages von einem prickelnden Rendezvous mit einem charmanten und geistreichen 23-Jährigen erzählt, wird sie von der Psychologin zum Sex mit ihrem Galan ermuntert. Gesagt, getan: Rafi überwindet ihre Bedenken und lässt sich auf eine von beiden Seiten höchst intensiv geführte Beziehung ein. Doch als Lisa aus den ebenso euphorischen wie detailgenauen Schilderungen ihrer Patientin plötzlich heraushört, dass es sich bei dem jungen Liebhaber ausgerechnet um ihren eigenen Sohn David handelt, ist die erfahrene Psychologin plötzlich eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Doch sie behandelt Rafi weiter, ohne die Dinge aufzuklären. Zerrissen zwischen mütterlicher Dominanz, Berufsethos, Sympathie für Rafi und Eifersucht, legt Lisa sich selbst bei einer Kollegin auf die Analytiker-Couch, um die vertrackte Situation zu verarbeiten. Derweil durchlebt Rafi die Höhen und Tiefen einer Beziehung mit einem jungen Typen, der zwar gut im Bett ist, aber auch ausgiebig Nintendo spielt. Und als sie von Lisa endlich die Wahrheit erfährt, muss sie sich mit deren Unbehagen, aber auch mit Davids und ihren eigenen Beziehungswünschen auseinandersetzen.

Fr, 12. Aug · 12:00-12:45 · 3sat
Die jüdische Lobby

Die jüdische Lobby beherrscht die Wall Street. Sie kontrolliert die Filmindustrie Hollywoods, die internationalen Medien, und – am wichtigsten von allem – sie zieht die Fäden der amerikanischen Weltpolitik: Über kaum etwas werden rund um den Globus mehr Mythen und Legenden gesponnen als über den Einfluss des Judentums. Eine allmächtige jüdische Lobby ist das Stereotyp antisemitischer Vorurteile und Verschwörungstheorien schlechthin. Der deutsch-israelische Journalist und Filmautor Uri Schneider zeigt in seinem Film: Es gibt sie wirklich, „Die jüdische Lobby“. Ihr größtes Spielfeld ist Washington. Dort sind die Lobbygruppen eine Industrie, die einen der größten Wirtschaftsfaktoren der Region darstellt. Bei seiner Suche nach dem jüdischen Einfluss auf die US-Politik räumt Schneider jedoch mit verhängnisvollen Vorurteilen auf und korrigiert das antisemitische Bild vom bestimmenden jüdischen Einfluss auf den Kurs Amerikas. Gleichzeitig vermittelt er überraschende Einblicke in die Politik der USA.

Fr, 12. Aug · 20:15-21:00 · 3sat
Vom Pionier zum Millionär: Levi Strauss

Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt, an dem nicht irgendjemand eine Jeans trägt. Um die Erfindung der Blue Jeans ranken sich unzählige Mythen und Legenden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch von PR-Strategen des Unternehmens Levi Strauss & Co. gezielt in die Welt gesetzt wurden. Dabei ist die Lebensgeschichte des Löb Strauss, der sich in Amerika „Levi“ nannte, auch ohne diese Ammenmärchen eine der spannendsten Geschichten der deutschen Emigration im 19. Jahrhundert. Dank seines Durchsetzungswillens, seines Erfindungsreichtums, seiner Kreativität und seines Gespürs für den Markt meisterte er den steilen Weg vom armen jüdischen Hausierer-Sohn aus Franken zum einflussreichsten und auch beliebtesten Kaufmann von San Francisco. 1873 ließ sich Strauss gemeinsam mit dem Schneider Jacob Davis in Kalifornien die genietete Arbeitshose patentieren und machte damit ein Vermögen. Die szenische Dokumentation „Vom Pionier zum Millionär: Levi Strauss“ erzählt die Geschichte des erfolgreichen Unternehmers. Der Film taucht ein in die aufregende und spannende Zeit von Lola Montez und Buffalo Bill und rekonstruiert den beschwerlichen Weg des jungen Löb Strauss von Buttenheim über Bremerhaven und New York bis nach San Francisco. Mit Spielszenen, Archivmaterial und Interviews mit Historikern und Nachfahren von Levi Strauss zeichnet er ein spannendes Bild vom Überlebenskampf der deutsch-jüdischen Einwanderer im 19. Jahrhundert und beleuchtet den rasanten Aufstieg des Kurzwarenhändlers, der mit der Erfindung der Blue Jeans ein Kultobjekt des „American Way of Life“ schuf.

Fr, 12. Aug · 20:15-21:55 · arte
Tödlicher Kompromiss

Als Polizei-Generalsekretär des unbesetzten Teils Frankreichs im Jahr 1942 muss René Bousquet Kompromisse mit den deutschen Besatzern und den Schergen Himmlers eingehen. 36 Jahre später holen ihn die Schatten der Vergangenheit ein.  Er, Familienvater und erfolgreicher Banker, wird 1978 in einer Zeitschrift für die Razzia vom Vél d’Hiv, die Massenverhaftung Pariser Juden im Jahre 1942, verantwortlich gemacht.  Mit seinen Zugeständnissen glaubte der damalige Polizei-Generalsekretär, durch die Deportation nichtfranzösischer Juden das Leben der französischen erkaufen zu können. Für Bousquet beginnt ein Spießrutenlauf: Drohungen, öffentliche Anfeindungen, das Ende seiner Bankkarriere und schließlich die Anklage 1991 setzen dem anscheinend uneinsichtigen von der Richtigkeit seiner Handlung überzeugten Bousquet schwer zu und belasten seine Familie.  Gleichzeitig setzt bei Bousquet eine innere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein, hervorgerufen durch mysteriöse Briefe von Deportierten und einer Unbekannten, die immer wieder auftaucht. Die fremde Dame behauptet, Bousquet zu kennen – seit 1942.

Sa, 13. Aug · 16:30-17:00 · HR
Die Juden – Geschichte eines Volkes, 3/6, Halbmond und Kreuz

Im frühen Mittelalter dringt der Islam auch in den Süden Europas vor. Die Juden auf der Iberischen Halbinsel arrangieren sich mit den neuen Machthabern. Das Zusammentreffen mit dem Islam beeinflusst sie nachhaltig. Doch die Zeiten sind nicht immer friedlich. Es kommt zu Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung. Als die Christen das Land von den Muslimen zurückerobern, werden sie zunächst von den Juden als Befreier begrüßt. Doch die christlichen Könige Ferdinand und Isabella führen die Inquisition in Spanien ein. 1492 verlassen Hunderttausende Juden ihr Heimatland. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe ziehen sie durch ganz Europa. Aufgrund ihrer Kenntnisse mehrerer Sprachen und Kulturen sind sie auch in ihrer christlichen Umgebung gefragt. Für einige wird die islamische Metropole Konstantinopel, das heutige Istanbul, zum sicheren Hafen. Hier können sie endlich wieder ihren jüdischen Glauben leben.

Sa, 13. Aug · 21:55-23:45 · BR
Das Kaninchen bin ich

Die elternlose Maria Morzeck lebt bei ihrer Tante Hete und arbeitet als Kellnerin im „Bayrisch-Zell“. Eigentlich wollte sie Slawistik studieren und Dolmetscherin werden. Weil ihr Bruder Dieter wegen „staatsgefährdender Hetze“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, ließ man sie nicht zum Studium zu. Durch puren Zufall lernt Maria Paul Deister kennen, ihre erste große Liebe. Als sich herausstellt, dass er der Richter ihres Bruders ist, versucht sie, diese Liebe nicht mit Dieters Fall zu belasten. Doch je näher sie Paul kennen lernt, desto mehr Fragen drängen sich ihr auf. Sie merkt, dass er Menschen ebenso wie Gesetze nur für seine Karriere benutzt. Sie schreit ihm ihre Verachtung ins Gesicht und verlässt ihn enttäuscht. Als der vorzeitig entlassene Bruder von dem Verhältnis erfährt, schlägt er seine Schwester zusammen. Maria zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus und ist entschlossen, um ihren Studienplatz zu kämpfen.

So, 14. Aug · 09:45-10:00 · PHOENIX
Akko

Hafen zum Paradies, Israel

So, 14. Aug · 10:00-10:30 · PHOENIX
Freude ist schwere Arbeit

Orthodoxe Lebenskünstler in Israel

So, 14. Aug · 10:30-11:00 · SWR
Hochzeit mit Hindernissen – Gottesstaat Israel?

Avri Gilad ist Medienstar. In Israel kennt ihn jedes Kind. In seinem Nebenberuf ist Avri Gilad in seiner Heimatstadt Tel Aviv aber auch so etwas wie ein inoffizieller Standesbeamter.

Mo, 15. Aug · 00:10-01:20 · arte
Hannah Arendt – Denken und Leidenschaft

Der Lebensweg von Hannah Arendt ist gekennzeichnet von ständigem Aufbruch und Neubeginn. Anhand ausgewählter Selbstzeugnisse der politischen Philosophin erstellt die Dokumentation eine Collage dieser facettenreichen Persönlichkeit des 20. Die Weigerung, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, machte es auch ihren Freunden und Bewunderern schwer, einen Zugang zu Hannah Arendts Gedankengängen zu finden. Auf der anderen Seite hat Hannah Arendt immer wieder bewusst und massiv Einfluss genommen auf die Grundströmungen des politischen Denkens ihrer Zeit und weit darüber hinaus. Der Begriff von der „Banalität des Bösen“ ist nur der bekannteste aus ihren Schriften. Die Dokumentation begibt sich auf die Suche nach dem Menschen und der Wissenschaftlerin Hannah Arendt. Beginnend mit der 14-jährigen Kant-Leserin, der Studentin von Heidegger und Jaspers, der jüdischen Untergrundkämpferin gegen die Nazis, der über Paris und Lissabon nach New York fliehenden Exilantin bis hin zur weltberühmten politischen Denkerin, zur leidenschaftlichen Streiterin, zur großen Liebenden – ihre Biografie zeigt ein volles, gefährliches Leben von einzigartiger Bedeutung. Um die zeitlebens unbequeme politische Theoretikerin und Philosophin in all ihren Facetten kennen zu lernen, versammelt die Dokumentation eine Fülle biografischer Zeugnisse. Die mit Hilfe der Hannah-Arendt-Expertin Ursula Ludz ausgewählten Zitate aus dem Briefwechsel mit Martin Heidegger, ihrer Liebe aus Studientagen, mit ihrem Doktorvater Karl Jaspers und mit ihrem langjährigen Ehemann Heinrich Blücher ermöglichen es, ihre Gedankengänge zu rekonstruieren und die Hintergründe ihres Lebens zu erhellen.

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