Jetzt erst recht: Türkischer Tee zum Ehrenmord gefällig?

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Die Zeitung „Die Welt“ hat nach den Anschlägen von Norwegen offenbar nichts Besseres zu tun, als genau da weiterzumachen, wo man vor den Anschlägen stehen geblieben ist. Oder wie erklärt man sich, dass die fremdenfeindlichen und islamkritischen (um mal bei dieser völlig falschen Vokabel zu bleiben) Artikel derzeit aus dem Boden sprießen wie Pilze?…

Von Ramona Ambs

Es ist natürlich gerade jetzt unglaublich aktuell den „Ehrenmord“ an Hatun Sürücü (sie wurde am 7. Februar 2005 in Berlin-Tempelhof ermordet) zu thematisieren. Wobei gegen das Thematisieren an sich nichts zu sagen wäre, aber die Art und Weise wie es passiert, ist äußerst widerlich:

„Der Mann, der seine Schwester mit drei Schüssen in den Kopf getötet hat, bereitet türkischen Tee zu… An der Wand hängt ein gewebter Teppich, auf dem das Heiligste aller Muslime zu sehen ist: Mekka, der Geburtsort des Propheten Mohammed.“

Das ist natürlich wichtig und informativ. Und Leute, die türkischen Tee trinken und gen Mekka beten, waren der Gesellschaft hier ja schon immer suspekt. Aber es wird noch schlimmer:

So-brachte-Ayhan-Sueruecue-seine-Schwester-Hatun-um.html

„Ayhan Sürücü richtet die Waffe auf seine Schwester – und schießt. Die Kugel trifft Hatun aus kürzester Distanz an der rechten Stirnseite. Ein sogenannter Steckschuss, der laut Obduktionsbericht Verletzungen des rechten (!) Scheitellappens und Brüche des Schädeldaches verursacht. Ayhan feuert noch zwei weitere Schüsse auf Hatuns Kopf ab; dabei steht er weniger als eine Armlänge von seinem Opfer entfernt.
Treffer zwei und drei verletzen das Großhirn, den Unterkiefer und die Zunge.
Hatun lässt die Kaffeetasse fallen. Taumelt einige Meter weiter. Sie bricht zusammen, bleibt auf dem Rücken liegen – stirbt auf dem Asphalt an der Bushaltestelle Oberlandstraße. Es ist 20.55 Uhr.
Neben ihrer Leiche liegt die zerbrochene Kaffeetasse, in ihrer Hand die erloschene Zigarette.“

Eine derartige Schilderung mag in einem Drehbuch sinnvoll sein. In einen Bericht über den Mord an einer jungen Frau haben diese Details nichts zu suchen. Im Grunde ist diese Art der Schilderung ein Missbrauch an Hatun Sürücü. Nicht ohne Grund ist das Abbilden von Toten untersagt. Eine beinah pornographisch anmutende, so ins Detail gehende Beschreibung der grausamen Hinrichtung einer Frau grenzt aber genau an dieses Problem. Sensationsbedürfnisse allein können ein Informationsinteresse der Öffentlichkeit nicht begründen, heisst es im Pressekodex des Deutschen Presserats. Vielleicht sollte man da mal bei Gelegenheit einen Blick reinwerfen.

Es kommt aber noch übler. In einem anderen Artikel werden unter der Überschrift „Triebgesteuerte Männer gehören an die Leine“ ganz aktuell ein paar „politisch inkorrekte Fragen“ gestellt. Da heisst es dann beispielsweise:

„Warum gilt ein arabischer Mann, der sich einer Frau annährt, als kess, und eine arabische Frau, die sich einem arabischen Mann annähert, als hurenhaft?“
oder: „Warum heißt es von einem erfolgreichen arabischen Mann, er sei gescheit, von einer erfolgreichen arabischen Frau aber, sie würde sich nach oben schlafen? Warum gilt ein arabischer Mann, der lauthals lacht, als selbstbewusst, eine laut lachende arabische Frau aber als geschmacklos? Warum können arabische Männer in bequemen Klamotten auf der Straße laufen, während von arabischen Frauen erwartet wird, dass sie ihren Körper verhüllen?“

Wenn man mal davon absieht, dass hier pauschal Behauptungen aufgestellt werden, ohne diese zu belegen, fragt man sich, weshalb diese Fragen nur auf den arabischen Mann gemünzt sind…? Aber das meint die Autorin dann beantworten zu können:

„Falls die letzte Frage damit beantwortet werden soll, dass die Männer „nicht vom Anblick des weiblichen Körpers in Versuchung geführt werden sollen“, heißt dies, dass die Männer Tiere sind und ihre Triebe nicht kontrollieren können? Und wenn sie Tiere sind, die ihre Triebe nicht kontrollieren können, würde es nicht mehr Sinn machen, sie an die Leine zu nehmen, anstatt Frauen unter einem Tuch zu ersticken?“

Interessant, diese Triebhaftigkeit der arabischen Männer.
Wie Tiere. Diese Triebhaftigkeit.

Was sind denn das für Töne? Klingt eher ungut, aber, lassen wir das. Damit hat das alles ja auch natürlich nichts zu tun. Und falls irgendwer beim timing dieser Artikel an den englischen Hosenbandorden denkt, dem sei einfach gesagt: Honi soit qui mal y pense…

30 Kommentare

  1. Dirk, es zwingt Sie ja niemand Die Welt zu lesen. Was ist rechts und was ist links?
    Sind die Leute, die vorschlagen, den einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten zu boykottieren links?
    Sind diejenigen, die sich fuer die reaktionaere und obskurantische Hamas aussprechen links?
    Soll man Antisemitismus rechtfertigen nur weil er von links kommt?
    http://jungle-world.com/artikel/2011/30/43658.html

  2. Danke für diesen Beitrag. Die Welt geht mir nämlich schon eine ganze Weile gegen den Strich. Ich weiß nicht wie oft ich mich dort schon darum bemüht habe, diese gewissen „Tendenzen“ zu kommentieren und zu kritisieren; jedesmal ohne Erfolg. Mein Eindruck ist, das dort Rechte und rechts gerichtete Kommentare ganz bewusst bevorzug werden. Stimmungsmache vom Feinsten. In diesem Sinne also Danke für die treffsichere Analyse.  

  3. Hallo Ramona
     
    Aber es wird noch schlimmer
     
    Ja, es wird noch schlimmer! Es hat mittlerweile eine unheimliche Eigendynamik entwickelt, perpetuiert sich in Versagensängsten, Nichtentsprechungsgefühlen, Minderwertigkeitsempfindungen, Aggression und populistisch geschürter Menschenverachtung. Es war vorhersehbar, steht erst am Beginn und wir können kaum etwas dagegen tun.
     
    Alexander Mitscherlich, Aggression und Anpassung, Piper
    Aggression – Spontaneität – Gehorsam, Punkt 5. Zerstörung der Koexistenz, S 90ff
     
    […]„Der Ausgangspunkt aggressiver Durchbrüche als Massenerscheinungen liegt in der Ãœberflutung des einzelnen mit aggressiven Impulsen und Gefühlen, destruktiven Phantasien und Wunschvorstellungen; man könnte geradezu von mächtigen kollektiven Verführungssituationen zur Entbindug destruktiver Energien sprechen. Es gibt aber noch ein anderes, ebenfalls exzentrisches Erscheiungsbild; die Zwangskranken. Sucht man nun nach einer generellen Orientierung, so stellt sich die Frage: ist Aggression vermeidbar? Man kann sie mit einem Blick auf Geschichte und Eigenerfahrung rasch beantworten: Offenbar ist dies nicht der Fall. Wir wissen, daß die Gesellschaft periodisch ihren Mitgliedern die Erlaubnis zur grausamen Unterdrückung und zur Tötung von Argenossen, die zu tödlichen Feinden erklärt werden, gibt. Dies ist nicht die Ausnahme, sondern hat als eine (…) Regel zu gelten.

  4. @Karl Pfeifer
     
    Weitestgehende Zustimmung … die Unterscheidung „Dar al Harb“ vs. „Dar al Islam“ ist aber Grundbestandteil des Islam – keineswegs Islamismus. Ebenso ist das „Nacheifern des Verhaltens“ des Propheten wie in der Sunna festgehalten für alle gläubigen Muslime religiöses Gesetz – nicht nur für Islamisten.
     

  5. @Karl Pfeifer:
    Kritik (!) macht auch niemand verächtlich. Das Muster der selbsternannten (!) Islamkritiker (bitte um Entschuldigung für die vielen Ausrufezeichen, soll jetzt keinesfalls aggresiv wirken ^^) habe ich nur einmal aufgezeigt. Und dieses Muster disqualifiziert diese selbsternannten Kritiker leider von selbst. Oder einfacher: Die aufgezählten Personen und Seiten haben eben mit Islamkritik nichts zu tun, diese können wohl kaum zur Kritik gezählt werden. Im Gegenteil erschweren sie den Dialog, denn wie die Süddeutsche in einem viel diskutierten Artikel erst kürzlich schrieb, richtet sich der Islamismus eben gegen Muslime selbst, gegen moderate Kräfte. Und genau die heißt es zu stärken anstatt sich über Schächtung und/oder einzelne Koransuren in Scheindebatten zu verwickeln. Ich erlaube mir mal den Link zum besagten SZ-Artikel zu bringen:
    http://www.sueddeutsche.de/kultur/das-dilemma-der-islam-kritiker-nach-oslo-das-haben-sie-nicht-gewollt-1.1125711
    Interessant übrigens der Kommentarbereich. Bei aller berechtigten Kritik für die steinzeitlich anmutende Art der Moderation bin ich doch froh darüber, dass sich der Kommentarbereicherungsmob von PI und Konsorten nicht ungestört die Bälle zuwerfen kann.
    Im Zusammenhang mit dem Attentat in Norwegen finde ich, ganz im Gegensatz zu großen Teilen der hiesigen Presselandschaft, den Umgang der Norweger angenehm unaufgeregt, so merkwürdig das in diesem Zusammenhang auch klingen mag.

    • @ Kaffchris @ muss man eine Pruefung bestehen, um an Islamisten Kritik zu ueben?
      Haben nicht viele Linke die argen Menschenrechtsverletzungen in der UdSSR verharmlost? Hat sich nicht Luise Rinser fuer Nordkorea begeistert?
      Gibt es nicht viele Menschen, die fuer die schlimmsten Menschenrechtsverletzungen in islamischen Gesellschaften „Erklaerungen“ finden?
      In Oesterreich missfaellt mir, dass der neue Praesident der islamischen Glaubensgemeinschaft Mitglied von Milli Goerusch ist und sich geweigert hat von antisemitischen Ausspruechen des Milli Goerusch Anfuehrers zu distanzieren.
      Und ich frage, wie kommt es, dass in Wien gerade Sozialdemokraten keine Schwierigkeiten haben mit Muslimbruedern gemeinsame Sache zu machen?

  6. mfb hat ein Detail aus dem Artikel von Dershowitz herausgezogen und macht sich lustig darueber, doch auf die anderen Argumente von Dershowitz geht er nicht ein.
    Kaffchris: Tatsache ist, dass Islamisten die Welt in zwei teilen
    in die „Gemeinschaft der Glaeubigen“ (umma), die einen Antisemitismus propagieren (Juden seien die Nachkommen von Affen und Schweinen), den es seit den Nazi nicht mehr in dieser Form gab. Islamisten moechten eine Verbannung des Weiblichen aus der Oeffentlichkeit, sie streben eine Vorrangstellung des Kollektivs (Umma, Stamm, Grossfamilie)vor dem Individuum an (was dazu fuehrt dass Apostasie als Verrat an der Gemeinschaft aufgefasst und daher von Islamisten als todeswuerdiges Verbrechen geahndet wird). Und ich koennte weitermachen.
    Gluecklicherweise sind die Islamisten eine Minderheit. Aber es besteht kein Grund die Kritik an diesen mit Schlagwoertern wie „Rassismus“, „Islamophobie“ veraechtlich zu machen.

  7. „Weite Teile der islamischen Welt akzeptieren beim Schächten die Kurzzeitbetäubung.“

    Aha… ein kurzer Blick zu wikipedia:
    „Das traditionelle betäubungslose Schlachten wird in den meisten Ländern praktiziert und von den meisten Muslimen bevorzugt. Obwohl die Betäubung mit dem islamischen Recht Fiqh vereinbar ist, wie das die muslimischen Gelehrten bestätigt haben, wird es von den meisten Muslimen nicht akzeptiert, da sie befürchten, dass die Tiere die Betäubung nicht überleben.“ 

    Naja… kann ja mal passieren. Verwunderlich auch, dass die muslimischen Gemeinden Verbote des Schächtens nicht gerade wohlwollend aufnehmen (vgl. die weitreichenden Proteste in den Niederlanden) und viele der Befürworter dieser Verbote dies oft in einem anti-islamischen Kontext tun…  
    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/10203 

  8. An Fakten kommt man leider nicht vorbei, auch wenn man davon mit Angriffen auf Broder & Co. ablenken will. Ehrenmorde, Terroranschläge etc. sind nun mal Teil islamischer bzw. islamistischer Kultur, die auch in Europa angekommen ist. Da eine Stellungsnahme und eine energische Verurteilung von Seiten „normaler“ Muslime fehlt, dazu gehören auch deren Massnahmen solche Verbrechen zu unterbinden.
    Jetzt hat ein durchgeknallter norwegischer Rechtsextremist eine fürchterliche Tat begangen und man könnte meinen, das (gar nicht so naive) Gutgmenschtum habe auf diese Mezie nur gewartet um auf Islamistienkritiker einzudreschen. Warum können sie den islamistischen Terror verstehen und den Norweger nicht? Massenmord ist Massenmord, linker und rechter Extremismus berührt sich (les extrême se touchent) und keine dieser Taten ist auch nur im Geringsten entschuldbar. Links und Rechts sind hier im Faschismus vereinigt.

  9. Nun mfb,
     
    „Weite Teile der islamischen Welt akzeptieren beim Schächten die Kurzzeitbetäubung. Ich gehe mal davon aus, dass die norwegischen Gesetze diese zulassen.“
     
    dazu wären Quellen tatsächlich interessant! Ansonsten bliebe im Raum stehen, daß in Norwegen den Juden etwas verboten wird, das für Moslems erlaubt bleibt …
     

  10. Weite Teile der islamischen Welt akzeptieren beim Schächten die Kurzzeitbetäubung. Ich gehe mal davon aus, dass die norwegischen Gesetze diese zulassen. Meine Quellen:
    http://www.vetion.de/focus/pages/index.cfm?focus_id=12
    http://www.fdp-fraktion-hessen.de/Schaechten/2162c7303i1p270/index.html
    http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15264471,00.html

    aus letzter Quelle: „Dieses unbetäubte Schächten zu verbieten war das erste große Ziel der PVDD … ist das Schächtverbot bereits Realität: in Norwegen, Finnland, Dänemark und Island, in Estland, Österreich, der Schweiz und Neuseeland.“

    Falls Sie anderslautende eindeutige Informationen aus verlässlicher Quelle (also nicht PI, BLÖD oder ähnlichem) haben, bilden Sie mich gerne weiter. Ich lese dann auch GAAANZ laaangsam 😉

  11. @Kaffchris
     
    Worin besteht *ihrer* Meinung nach der Gegensatz zwischen Islam und Islamismus !?

    Ich meine, Islamisten behaupten ja von sich, die Anweisungen aus Koran & Hadithen in Wort und Sinn zu befolgen …
     
    Ich k̦nnte die Frage auch zuspitzen Рwar Mohammed etwa ein Islamist !?

  12. Das ganze nun allein (!) an der Person Broder festzunageln ist doch sowieso zu einfach. Die selbsternannten Islamkritiker, mögen sie nun Thilo, Ulfkotte, Sarrazin heißen, bei pi, achgut, Blaue Narzisse, oder in Springers Kommentarbereich schreiben, gehen doch meist nach dem gleichen Muster vor. Anstatt offen und ehrlich zu sagen „Musels sind doof, sie sind unser Unglück“ geht man viel subtiler vor:
    – Man erklärt, es gebe keinen Unterschied zwischen Islamismus und Islam, bzw. verwische diesen Unterschied oder lässt diesen unter den Tisch fallen, bestenfalls reichert man das ganze mit der Bemerkung an dies sei „organisch bedingt“
    – Man behaupte Islam und Terror seien untrennbar miteinander verbunden
    – Man selektiert bei den Horronachrichten/-beispielen die man bringt natürlich nach der Religion des Täters, natürlich um auf möglichst subtile Art und Weise aufzuzeigen woran die Tat denn wohl liegen möge
    – man zieht wissenschaftliche Arbeiten heran, verdreht diese aber so das sie ins Weltbild passen, unter anderem durch bewusstes weglassen von Zahlen, man zieht dann daraus hanebüchene Schlüsse die selbst die Autoren der Werke die man zitiert den Kopf schütteln lassen
    – man garniere seine Schlüsse mit der ganz unschuldig gestellten Frage woran denn das wohl liegen möge, doch nicht etwa am Museltum!?
    – alle die auf Dialog zwischen den Kulturen und Verständigung setze brüllt man nieder, bezeichnet sie als „Gutmenschen“, „Appeaser“, „naive Trottel“ o.ä.
    finale grande:
    – wenn dann doch mal wer nachfragt welche Lösung man anzubieten habe, denn außer Deportation und Endlösung bleibt da nicht mehr viel übrig, kann man grinsend antworten „Das haben jetzt Sie gesagt. Ich benenne die Probleme lediglich, für die Lösung bin nicht ich zuständig“
     
    et voila, fertig ist die Islamkritik. Oder auch das Erzeugen von Pogromstimmung. Je nach Sichtweise

  13. @mfb
     
    „Norway forbids Jewish ritual slaughter, but not Islamic ritual slaughter.”


    Gaaanz langsam lesen …

  14. was sich natürlich so auch über den norweger attentäter sagen läßt. aber das eine hat mit dem anderen einfach absolut gar nichts zu tun.

  15. tja, ich seh das ein wenig anders. empathie mit mördern in allen ehren, aber denkt hier auch mal jemand an Hatun und ihr kind? schon ärgerlich genug, daß medien einem mörder und seinem menschenbild derartig viel raum bieten….

  16. Alan M. Dershowitz: Norway is the most anti-Semitic and anti-Israel country in Europe today. I know, because I experienced both personally during a recent visit and tour of universities. No university would invite me to lecture, unless I promised not to discuss Israel. Norway forbids Jewish ritual slaughter, but not Islamic ritual slaughter.

    Tja .. diese pösen Norweger .. die nehmen doch noch den Tierschutz ernst und verlangen eine Betäubung vorm schlachten. Wie übrigens andere Länder auch:
    „In Europa kennen die Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein, Island, Norwegen und Schweden ein Schächtverbot.“
    http://www.gra.ch/lang-de/gra-glossar/188

  17. Tomski, Sie bringen wieder nur ihre Antipathie gegen Broder zum Ausdruck. Fuer ihre Beschuldigungen aber keinerlei Beweis. 
    Und Sie unterstellen mir, ich wuerde Mord an Sozialdemokraten rechtfertigen.

    Das ist wirklich arg.

  18. Also hat Broder guten Grund, die Sozialdemokraten so zu hassen? Ich meine jeder weiss doch, wie Broder hetzen kann. Broder wirbt für die Rechtsaussenparteien, Wilders, die Minarettverbote, auch bei der FPÖ hat er keine Hemmungen. Neo-Nazis sind für ihn ein Trachtenverein, auch nach Hunderten von Toten. Meinetwegen, seine Entscheidung, aber wer in Deutschland sowas propagiert, der wird kaum im SPD-Umfeld Unterstützung beanspruchen können. Und das ist gut so!
    Neben Broder kommt mancher Hinterhofmulla ganz blass rüber. Aber wer das sagt, wird gleich zum Antisemiten oder Selbsthasser deklariert und vor Gericht gezerrt.
    Und so jemand will Redefreiheit für Holocaustleugner. Im Namen der Meinungsfreiheit?

    Und wenn es eine Sozialdemokratin war, rechtfertigt das solche Hassausbrüche, dass sich sogar ein Fjordman davon inspirieren lassen kann. Und wenn ein Breivik dann zur Tat schreitet, darf man nicht fragen, was er gelesen hat?
    Bei jedem Arabterroristen wird der Islam und seine Prediger zur Verantwortung gezogen. Aber Breivik fiel einfach so vom Himmel.

    Was wollen sie uns sagen Herr Pfeifer? Wo veranstalten die Austro-Sozis ihr nächstes Sommercamp? Am Wörtersee?
    Wird Ihnen kein bisschen Angst?
    Reicht nicht der arabische Terror?

    Stellen sie sich doch mal so eine Debatte vor, mit Beiträgen wie den Ihren, nur, dass wir von jüdischem Blut reden würden, von Dutzenden Kindern.
    Würden wir dann auch solche Indizien sammeln?

    Avnery, Levy, Zimmermann, Zuckermann würden und (wurden) dafür verantwortlich gemacht. Rabin, die Osloverbrecher, die israelische Sozialdemokratie, die Friedensbewegung, die Linke in Deutschland, Obama (Usama Hussein), die spanischen Sozialisten, Ahmadinejad. Alle zusammen.

    Aber heute?
    Broder, nie gehört. Fjordman? Sachliche Beiträge. PI? Wichtiges Gegengewicht, verdienstvolle Volksaufrüttlung. Achgut, einfach nur Gut.

    Was hielten Sie von Erklärungen zum Massenmord an Israelischen Kindern? Erkennen Sie die Geschmacklosigkeit?
    Wäre es ok, weil es Juden gab, die Arafat den Eintritt ins Holocaustmuseum verwehrt haben, als er einen Besuch machen wollte, um seinen Respekt vor den Ermordeten auszudrücken?
    Wäre es zulässig zu sagen, die Kinder hätten geübt, vielleicht Nahal, zionistisches Bewusstsein. Die dachten es sind Platzpatronen. Die dachten, es sollten arabische Greueltaten simuliert werden.
    Aber es war echt.

    Ich denke, wer es nicht selbst begreift, dem fehlt etwas.
    Eigentlich tut mir das leid, um die Welt, die immer voller wird, vom Hass und um die Hasser selbst, die nicht nur die Umgebung sondern auch sich selbst vergiften.

  19. Einer Super Artikel, den ich auf jeden Fall weiter empfehlen werde.
    Die Jüdische und Muslimische Organisationen in Deutschland müssen ab jetzt stärker zusammen gegen Rechtsextreme und Nazis kämpfen.

     

  20. Ein paar Vorschlaege zur Loesung aller Probleme,

    erklaeren wir einfach, jede Kritik an Muslimen zur Islamophobie und mit diesem Zauberwort koennten wir gleich die Wirklichkeit ausblenden.
    erklaeren wir einfach 99.9 Prozent der Muslime sind friedliebend
    Wenn es doch negative Erscheinungen, wie Terror, Verachtung der demokratischen Lebensform, Diskriminierung von Frauen und weitverbreiteten Antisemitismus gibt, dann sind das „nur Einzelfaelle“
    Auf der Website einer liberalen Tageszeitung wird der „Judengott“ geschmaeht. Wehe wenn jemand so von Allah schreiben wuerde, das wuerde sofort den islamapologetischen Moderatoren zur Zensur veranlassen, aber „Judengott“, das ist was ganz anderes.

    Man muss nicht mit Henryk Broder einer Meinung sein, aber die Unverschaemtheit mit dem ihm zum Beispiel von Robert Misik ein Zitat unterjubelt wurde ist atemberaubend.

    Also da kann man diskutieren, aber die Verteufelung von Broder finde ich armselig. Denn wenn er was falsches schreibt, dann sollte man ihm mit Argumenten entgegentreten.

  21. „Interessant, diese Triebhaftigkeit der arabischen Männer.“
    .
    L.R., nee. Von „arabisch“ steht nichts in dem Satz, auf den du dich beziehst, du könntest höchstens einen Zusammenhang mit dem davorstehenden konstruieren.  Aber in dem Zitierten stehts halt nicht. Abgesehen davon ist  in dem Satz davor das Wort „arabisch“ unangebracht, die Autorin meint definitiv „arabisch  und muslimisch“ (was voll rassistisch ist, Konsens, auch wenn du es nicht so sagst). Wenn christliche Araberinnen hier in die Kirche gehen, ziehen manche ein Kopftuch über, aus Demut eben, aber nicht,  damit der Priester ihnen nicht hinterherrennt.     
    .
    Es sind von der Schreiberin ALLE Mannsbilder auf diesem Planeten gemeint. Die Argumentation,  die ich auch anderswo las, finde ich wirklich nicht übel und eine hübsche Retourkutsche: laufen Frauen ständig Gefahr, ja liegt es in ihrer Natur und ihrer Rolle überhaupt,  sich dem anderen Geschlecht gegenüber verurteilenswert aufreizend zu benehmen (was besonders bei schon etwas älteren Ladies ja ganz furchtbar sein soll) und sollen sie sich deshalb gefälligst brav und züchtig verhüllen, so wird damit nun der Spieß umgekehrt: Frauen müssen sich bedecken, damit die geilen Kerls ihnen nicht dauernd nachstellen (tun die natürlich trotzdem). Womit dergleichen Bestimmungen als hochgradig sexistisch gebrandmarkt sind.
    .
    Vorschlag: sollen doch „die Männer“ ab 14 Jahren etwa sich verhüllen, denn: „ist es bei den  XXX üblich, dass sich Männer vor Frauen verschleiern, da die Frau bei ihnen das Sinnbild des Lebens darstellt.“ (nach Wikipedia)     
    .
    XXX? Das sind die „Tuaregs“.   Als Muslime müssen sie ja wohl wissen, was sie tun.
    .
    Tja… 

  22. Autor bei der WELT ist auch Henryk M. Broder, neben Thilo Sarrazin, die lauteste Stimme der Islamophobie in Deutschland, so Christian Bommarius in der BZ (Berliner Zeitung). Broders Witz sei Demagogie, sein Argument Polemik.

    Als Beispiel zitiert er: „Wie die Appeasement-Politik gegenüber Hitler die expansive Haltung der Nazis nur befördert hat, so laufen die Europäer mit ihrer Politik der Beschwichtigung heute Gefahr, die Transformation Europas zu einem islamischen Kontinent zu beschleunigen.“
    Hier werde keine „westliche Kultur“ verteidigt, Bommarius, sondern zum Angriff gerufen, zum Präventivschlag in vermeintlich letzter Sekunde.

    Schriften, wie sie die Welt und insbesondere ihr Autor Broder verbreiten, sind das Entrebillet für den aggressiven Antiislamismus, der nicht nur in Deutschland, sondern in fast allen europäischen Gesellschaften immer stärkere Verbreitung findet.
    Spätestens nach den Morden Breiviks empfiehlt sich dringend verbale Abrüstung.

    • Bitte zitieren Sie doch ein wenig von Broder, damit wir wissen, was Sie meinen.

      Ich habe erlebt in Wien, wie eine Vorlesung Broders in einer staedischen Buecherei angesagt war und eine sozialdemokratische Stadtraetin versucht hat diese Veranstaltung in eine Podiumsdiskussion umzuaendern.

  23. Die „Welt“ ist Springerpress – da darf mensch nun wirklich keinen echten Journalismus erwarten. Springerpress ist erzkonservativ und selbstdefiniert israelfreundlich – was, wie bei Pipifanten und anderen „wahren Freunden“ Israels nun unbedingt heißen muss islamophob.

    Schon vor Jahre(zehnte)n wurde gerichtlich festgestellt: Die Aussage „BILD lügt“ entspricht der Wahrheit .. und auch heute ist es noch so, Springerpress ist nocht an der Wahrhaftigkeit ihrer Meldungen interessiert, sondern an der Meinungsführerschaft über den Stammtischen. Sie bedienen niedere Instinkte damit sie versuchen können, in ihrem Sinn Einfluss auf die deutsche Politik zu gewinnen/halten. Wenn den Rechtsaussen mal ein intelligenterer „Kopf“ wachsen würde als diemIdioten von „Pro-Blöd“ oder  „Die Freiheit-mögen-wir-nicht“, würde es mich nicht wunrdern, wenn „Blöd“, „Wild“ und „Blöd am Sonntag “ und „Wild am Sontag“ sie nicht unterstützen würden.

    Zum Thema „Geschlechterklampf 😀 ..
    Da ich ja nun schon ein paar Jahrzehnte berufstätig bin ..
    .. kein intelligenter Mann will in einer reinen Männermannschaft arbeiten -> zu öde
    .. keine intelligente Frau will in einer reinen Frauenmannschaft arbeiten -> Zickenzoff vernichtet jede Innovation
    .. eine gemischte Mannschft ist optimal – egal, ob Mann oder Frau „das sagen“ hat.

  24. Ähnliches fiel mir zum Artikel über Golda Meirs Entwicklungshilfe ein. Golda war sich anscheinend mit Herrn Montagu einig.

    Noch ein paar Daten dazu, obwohl das vielleicht geschmacklos ist. Das männliche Gehirn ist im Schnitt zehn Prozent größer, aber bestimmte weibliche Hirnbereiche haben mehr Nervenzellen. Frauen haben ein größeres Corpus collosum, das die beiden Hirnhälften verbindet. Forscher fanden heraus, dass der Teil des Gehirns, der uns das Denken ermöglicht, bei Frauen 55,5 Prozent der Gesamt-Gehirnmenge beträgt und bei Mannern 50,8 Prozent. Männer benutzen beim Zuhören nur eine Hälfte ihres Gehirns, während bei Frauen beide Hälften aktiv sind.
    Bei Erinnerungstests schneiden Frauen besser ab.
    Sprach- und Kommunikationsfähigkeilen sind besser. Sie benutzen im Vergleich zu den Mannern mehr Bereiche ihres Gehirns. Frauen lernen und reifen schneller heran, das gilt vom „Aufs-Töpfchen-Gehen“ bis zur emotionalen Entwicklung. Des Weiteren sind Frauen inzwischen besser ausgebildet als Männer, denn es schließen wesentlich mehr Frauen als Männer Ausbildung beziehungsweise Studium erfolgreich ab.

    Dass Männer manchmal etwas „primitiver“ rüberkommen, liegt an ihrem Sexhormon, das sie manchmal etwas „tierisch“ macht. Nicht weiter schlimm, nur für die Weltherrschaft etwas ungünstig. Die Projektion dieser Triebanteile auf eine externalisierte Gruppe ist ein alter Hut, der immer mal wieder aus demselben gezaubert wird.

  25. Weitere neuere wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Frauen den Männern so wohl intellektuell als auch biologisch überlegen sind. Der Hauptgrund warum Männer die Frauen jahrhundertelang unterdrücken konnten, ist nicht etwa die Wissenschaft, sondern die Religion, freilich nicht nur die islamische, allerdings in besonderer Weise stets die orthodox / fundamentalistische Auslegung, die im Islam besonders weit verbreitet ist.

    Abgesehen davon gilt, was n. a. Dr. Ashley Montagu, gest. 1999, Anthropologe, Anatom, Entwicklungspsychologe, Berichterstatter der UNESCO u. a. erforschte. Er sprach als einer der ersten von der „natürlichen Ãœberlegenheit der Frauen“. Er bestätigt aus Untersuchungen, dass das weibliche Geschlecht beim Menschen, dem männlichen biologisch, sexuell, emotional und auch intellektuell überlegen ist. Dr. Montagu, geb. als Israel Ehrenberg, schreibt, dass Frauen die nötige Intelligenz besitzen, um unsere Gesellschaft insgesamt humaner zu machen.

    Montagu: „Es ist ganz offenkundig, dass Frauen von ihrer gesamten Veranlagung her das stärkere Geschlecht sind. Die Erklärung dafür liegt hauptsächlich darin, dass sie im Gegensatz zum Mann zwei komplette X-Chromosomen besitzt.“
    „Von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter sind die verbalen und linguistisehen Funktionen der Frau denen des Mannes ganz offensichtlich weit überlegen. “
    „Was Intelligenztests und andere entsprechende Untersuchungen betrifft, so ist der alte Mythos, Frauen seien dem Mann intellektuell unterlegen, absolut nicht haltbar: Frauen sind intelligenter als Männer.“

    „Frauen sind die Ãœberbringerinnen und Pflegerinnen des Lebens; Männer hingegen tendieren viel eher dazu, Leben zu zerstören.“

    Nix neues also. Warum also gerade jetzt? Tatsächlich, honni soit qui mal y pense.

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