„Mossad, Mossad!!!“

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Die Akte „Kölner Klagemauer“ oder: Mossad Ermittlungen in Kölner Bürgerzentrum…

Von Uri Degania

Als verbohrter Überzeugungstäter wird er empfunden, der zunehmend dem fanatischen Antisemiten Horst Mahler ähnlich werde. Eine durchaus ernst zu nehmende psychologische Interpretation, wenn wir uns der abschließenden Szene aus dem Dokumentarfilm „Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte“ erinnern, in welcher der ehemalige Apo-Anwalt und heutige Shoah – Leugner Horst Mahler sich mit glänzend-melancholischen Augen an seinen Hitler-verehrenden Vater erinnert. In gut informierten Kölner Kreisen wird gemunkelt, dass der bekennende Israel-Hasser W. Herrmann, Betreiber der sogenannten „Kölner Klagemauer“, eine vergleichbare Biografie aufweist. Andere sehen ihn schlicht und einfach als einen Querulanten, der nicht mehr ernst zu nehmen sei. Es spricht vieles dafür, dass in diesem speziellen Fall beides zusammen kommt. Doch es gibt Neues zu vermelden aus Köln – Betrübliches, Überraschendes, Erfreuliches.

Jüdische Gäste der Stadt Köln, insbesondere Überlebende der Shoah, erinnert dieser Demagoge mit seinen antisemitischen Papptafeln, mit denen er seit vielen Jahren die Kölner Domplatte verschandelt, nur noch an ihre eigene Vertreibung, an die grausame, bewusste Ermordung ihrer Eltern, Verwandten, Freunde. Ich weiß von mehreren jüdischen Gästen, die nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder, mit tiefer Ambivalenz, nach Köln zurückgekehrt sind – und Köln, nach der Begegnung mit dieser abstoßend-rechthaberischen Propaganda im Zentrum der Stadt, voller Schrecken ob der wiedererwachten mörderischen Erinnerungen wieder verlassen haben.

Aber gehen wir einen Schritt zurück: Mitte Dezember 2010 fand sich in Köln eine zivilgesellschaftliche, parteiübergreifende Initiative zusammen, die sich in einer städtischen Resolution in scharfer Form gegen die demagogischen, den liberalen Ruf der Stadt Köln gefährdenden Tiraden dieser verwirrten Figur wandten:

„Mit der in extremer Einseitigkeit gegen Israel gerichteten Dauerdemonstration sind nach unserer Auffassung die Grenzen der Meinungsfreiheit in einer Stadt, die für Toleranz und Frieden steht, schon lange überschritten. Die Dauerdemonstration vermittelt keine Botschaften des Friedens, sondern des Hasses gegen ein Volk, das wie kein anderes Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurde und dessen Existenzrecht als Staat nach wie vor von vielen Kräften in der Region nicht anerkannt wird“, heißt es in dieser kölnweiten Resolution.

Zahlreiche Kölner Initiativen und Institutionen haben sich zwischenzeitlich dieser Resolution angeschlossen. Ernst zu nehmende Unterstützer hat Herrmann schon lange nicht mehr in Köln – wenn man von den üblichen Verschwörungstheoretikern (vor allem die sogenannte „Arbeiterfotografie“) absieht. haGalil hat hierüber immer wieder berichtet.

Nun jedoch hat diese traurige Geschichte eine überraschende Wende genommen: Bisher hatte Walter Herrmann seine Papptafeln nachts im traditionsreichen Bürgerzentrum Alte Feuerwache (BAF) gelagert. Immer wieder hatten verschiedene, gerade auch linke Gruppierungen in Köln die Alte Feuerwache in Gesprächen wie auch in offenen Briefen aufgefordert, endlich die Duldung dieses Hass predigenden Menschens zu beenden – scheinbar vergeblich. Herrmann wurde ob seines antisemitischen Furors vor einigen Monaten von der Alten Feuerwache eine scharfe Verwarnung ausgesprochen. Auch unterschrieb das Bürgerzentrum Alte Feuerwache die städtische Resolution gegen den Antisemitismus der „Klagemauer“, kommunizierte dies jedoch nicht nach außen. Zu einer endgültigen Trennung, einer Kündigung seines Mietvertrages (welcher ihn dazu berechtigt, nachts seine Papptafeln in der Feuerwache zu lagern) hatte sich dieses große, aus verschiedensten Initiativen zusammengesetzte Bürgerzentrum jedoch nicht zu entschließen vermocht. Auch scheute man aus nachvollziehbaren Sorgen eine wirkliche politisch-kulturelle Diskussion über antisemitische Tendenzen gerade innerhalb linker, basisdemokratischer und kultureller Bewegungen.

Hiermit ist es jetzt jedoch vorbei: Nachdem Herrmann nun auch interne demokratische Planungen und Entscheidungsprozesse innerhalb des Bürgerzentrums Alte Feuerwache durch gezielte Falschmeldungen und blindwütiges, ihm eigenes Agieren zu oktroyieren (bzw. als Anliegen seiner „Klagemauer“ zu instrumentalisieren) versuchte – es geht um das zukunftsorientierte, perspektivenreiche Projekt einer Kulturbotschaft, welches seit 2008 in gemeinsamen demokratischen Diskussionsprozessen entwickelt worden ist und wird – war es nun auch dem Vorstand des Bürgerzentrums Alte Feuerwache zu viel: Am 10. Juni wurde der „Klagemauer“-Betreiber, wie zu vernehmen ist, abgemahnt und aufgefordert, zum 11. Juni seine Papptafeln abzuholen und seine leidigen Flugblattaktionen zu unterlassen – was dieser in der ihm eigenen Weise zum Anlass nahm, nun ein neues Schlachtfeld, lanciert durch gezielte Lügen, zu eröffnen: Nun stilisierte sich der Gekündigte als Gegner der Kulturbotschaft, behauptete wahrheitswidrig, dass durch dieses Projekt eine riesige, im Innenhof der Feuerwache stehende Platane gefällt werde…

Auch ließ er ein weiteres wirkungsträchtiges Gerücht streuen, mit welchem er, der chronische, selbsternannte Ankläger des demokratischen Staates Israel, sich als vermeintliches Opfer stilisierte. Im Internet ließ er von ihm Nahestehenden Erstaunliches verbreiten: „Laut Bericht der Klagemauer-Betreiber wurde gegen ein Vorstandsmitglied des BAF e.V. Anzeige erstattet, das Klaus Franke (einer seiner drei Unterstützer, siehe diesen Bericht aus dem Kölner Stadt Anzeiger vom 20.8.2010) an der Klagemauer vor dem Kölner Dom einen Becher Kaffee ins Gesicht schüttete – mit der Bemerkung: „Schönen Gruß vom Mossad!“, schreibt die Herrmann verteidigende „links-dogmatische“ NRhZ.

Dieser Bericht ließ mir keine Ruhe. Ich habe W. Herrmann vor zwei Tagen, nachdem ich über diese erstaunlichen Dinge gelesen habe, an der „Klagemauer“ aufgesucht und ihn gebeten, mir weitere Details, Hintergründe über diesen Zwischenfall zu schildern. Welches Vorstandsmitglied des Bürgerzentrums Alte Feuerwache (BAF) hat denn nun seinem (wegen Volksverhetzung vom Staatsanwalt im August 2010 angeklagten) Mitstreiter Klaus Franke Kaffee ins Gesicht geschüttet? Welches BAF – Vorstandsmitglied ist denn nun von den „Klagemauer“ – Betreibern angezeigt worden? Er, Herrmann, war doch dabei, hat doch mit seinem Mitstreiter darüber gesprochen, hat doch der NRhZ angesichts seiner misslichen Lage darüber berichtet. Herrmann druckste herum, wandte sich, wich mir aus: Ein Name des doch überschaubaren BAF-Vorstandes wollte ihm einfach nicht einfallen. Auch nähere Details über dieses garstige Geschehnis waren ihm nicht gegenwärtig. Nein, er wisse gar nichts Konkretes darüber, aber man höre doch so viele Dinge, ließ er verlauten. (Die Redaktion von haGalil bittet freundlich darum, dass ihr der Name der Person genannt wird, gegen die Anzeige wegen Körperverletzung erstattet wurde. Eine Gerichtsakte liegt doch gewiss vor.)

Kommen wir zum angekündigten tragischen Schicksal der schönen Platane und zum zukunftsträchtigen Projekt der Kulturbotschaft zurück: Herrmann beklebte nun fortdauernd die Wände der Feuerwache mit ungenehmigten Plakaten, in denen er seine verquerten „Wahrheiten“ verkündete. Nun reichte es dem Vorstand des Bürgerzentrums endgültig. Am 14.6. sprach er gegenüber Herrmann ein generelles Hausverbot aus – was dieser in der ihm eigenen Art bisher weitgehend ignoriert.

Dabei sollte es jedoch nicht bleiben, was nicht verwundern dürfte, wenn man diesen – so titelte die TRIBÜNE (Heft 194, S. 40-42) – „Überzeugungstäter“ kennt: Herrmann stilisierte sich nun in gewohnter Weise als armes, hilfloses Opfer böser Mächte, beklebte in einem schon wahnwitzigen Furor die Außenwände des Bürgerzentrums mit seinen die Wirklichkeit verzerrenden Plakaten – und ließ die gesamte Aktion von seinen wohl drei treuen Unterstützern filmen und ins Internet stellen.

Selbst in dieser Szene vermochte dieser selbsternannte „Aktivist“ seine wahren Motive nicht zu verheimlichen. So darf auch hier ein denunziatorische Ruf „Mossad, Mossad!“ seines bereits wegen volksverhetzender Äußerungen von der Justiz angeklagten Kumpanen nicht fehlen, den Herrmann in diesem Filmausschnitt bestätigend mit „Wahrscheinlich, wahrscheinlich!“ sekundiert. Als wenn es noch eines Beleges für seinen antisemitischen Furor bedurft hätte… Wir erinnern uns seines Leserbriefes an die taz vom April 2007, in welchem er als Reaktion auf einen weitblickenden, mit „Mahner mit Hang zur Egomanie“ betitelten taz-Beitrag von Pacal Beucker (taz, 12.04.2007) von „zionistische(n) Randalierer(n)“ schwadronierte…


7. Juni 2011, Eingang Melchiorstr.


Gezielte persönliche Angriffe (Name von der Redaktion geschützt)

Der Vorstand der Alten Feuerwache hat sich in einer ersten Stellungnahme in scharfer Form gegen die gezielten Unwahrheiten des Herrmann verwahrt. In ihrer Stellungnahme stellt die Alte Feuerwache fest:

„Die Kulturbotschaft wird ein Haus für Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt – entwickelt und getragen vom Kulturzentrum Alte Feuerwache e.V. Der Neubau soll auf dem Gelände der jetzigen Austellungshalle errichtet werden und wird Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt die Möglichkeit geben, eine zeitlang hier zu arbeiten und ihre Arbeiten hier zu präsentieren.
Durch die Unterschriftenaktion und Kampagne Walter Hermann / Kölner Klagemauer, die seit einigen Tagen ohne Zustimmung des BAF e.V. auf dem Hof der Alten Feuerwache stattgefunden hat, wurden wissentlich falsche Informationen verbreitet. Wir stellen hiermit richtig:
– Die Platane im Eingangsbereich ist durch den Neubau nicht gefährdet. Im Gegenteil, der Baum ist Teil des häuslichen Konzepts.
– Die Kulturbotschaft ist kein „elitäres Prestigeobjekt für Vorzeigekünstler“, sondern wird Raum für KünstlerInnen verschiedenster Herkunft, künstlerischer Ausrichtung und auch finanzieller Möglichkeiten geben.
– Das Vorhaben Kulturbotschaft ist kein „Public-Privat-Partnership“ Projekt.
– Die Kulturbotschaft ist kein Projekt der Stadt Köln, sondern wird bisher ausschließlich vom Bürgerzentrum Alte Feuerwache e.V. getragen.
– Das Projekt wird in einem öffentlichen Prozess entwickelt, an dem sich jedermann beteiligen kann.
Informationen zu unserem völkerverbindenden Vorhaben erhalten Sie im Info-Büro. Dort gibt es die Kurzbeschreibung des Projekts, sowie eine Zusammenstellung der „Häufig gestellten Fragen“. Die Termine zur Mitwirkung und Information finden Sie in unserem Programmheft oder auf unserer Website www.altefeurwachekoeln.de.

Man darf gespannt auf die nächsten Tage und Wochen sein…

14 Kommentare

  1. @Hinter Mailand,
    vielen Dank für die Richtigstellung!
    Vielleicht habe ich auch stellenweise nicht sehr aufmerksam gelesen. Insofern halte ich mich an Uris letzten Satz und betrachte alles von meinem „Körbchen“ aus…
    Geduld, wissen wir doch, gilt als Tugend, gerade wohl auch, weil es mitnichten leicht ist.

    Was Hannah angeht, so sehr wir sie schätzen, dem Herrmann&Kompanie dürfte es herzlich wenig interessieren, was sie denkt, gedacht haben würde.
    So ist das nämlich mit so manchem „Deutschen“ (usw), der definiert, wer „der Jude“ ist und was dieser zu verantworten habe.
    Und je nach „Zeitgeist“ wird daraufhin konsequent gehandelt, mit Erschießungen, Zwangsarbeit (nicht selten mit tödlichem Ausgang, soviel nochmal zur Vokabel „frei“), Vergasungen, Verbrennungen und/oder ein paar „lockeren Sprüchen auf Papptafeln“, usw.
    Jeder eben nach seinen Möglichkeiten.
    Ne, das ist nicht lustig.

  2. @A.mOr: Ne, nicht original von Hannah Arendt zitiert, nur geistig entlehnt. Aber da die liebe Hannah ja nicht mehr unter uns ist können wir auch nicht klären, was sie von dem ollen Hetzer aus Köln halten würde – bzw. ob sie meiner knappen Interpretation zustimmt.  Aber zu Ihrer Bemerkung der Versuch einer Klärung: „Wie anti3anti zurecht darauf verweist, hat sich die „Alte Feuerwache e.V.“ längst wieder mit dem „Herrmann von der Platte“ arrangiert, zumindest wenn man den Informationen des tapferimnirgendwo glauben darf“.
    Sorry, aber das ist doch nen ziemlicher, selbstverliebter Quatsch, so etwas zu schreiben. Das grenzt schon an Paranoia. Der von U. Degania verlinkte Film, wie auch seine Darstellungen und Analysen, machen doch die Gegensätzlichkeit zwischen dem Herrmann und dieser großen, traditionsreichen Institution mehr als deutlich. Auch die Richtigstellung der Alten Feuerwache zu den bewussten, chronisch betriebenen Verdrehungen und Verleumdungen des Herrmann ist doch mehr als eindeutig. Sie haben schrittweise die Sanktionen verschärft - genötigt durch seine antisemitischen, destruktiven Handlungen. Dass sich dieser Mensch nicht daran hält, dürfte nicht überraschen. Kündigungen treten, wie allgemein bekannt, nicht sofort in Kraft. Auf der facebook – Seite der „Alternativen Feuerwache“ wird hierzu festgestellt (was der Betreiber von tapfer… leicht hätte feststellen können - es gibt, nebenbei bemerkt, auch so nützliche Dinge wie Telefone):  
    „Im Artikel steht ja bereits dass Walter Herrmann sein Hausverbot nicht einhält. Die Feuerwache kann bei Situationen wie der von dir beschriebenen auch recht wenig machen, schließlich ist die Initiative Klagemauer Mieter des Pförtnerhauses. Die Kündigung (zum 31.07.) wurde aber bereits ausgesprochen“.
    Also, am 31.07.2011 tritt die Kündigung in Kraft. Wie endet doch der diese Diskussion auslösende Beitrag von Uri Degania:
    „Man darf gespannt auf die nächsten Tage und Wochen sein… „

  3. @herbert,
    dem kann man wohl zustimmen, aber was ist „Neuschwabenland“? Und haben die dort keine Menschenrechte, daß man ihnen solches zumuten soll?
    Bei Gasa wiederum mag man sagen, sind die mit Hamas nicht schon genug bestraft?
    Nu, gut, in „freien Wahlen“ etc, usw, usf.
    Ist eh alles Käse!

  4. @Hinter Mailand
    Sorry für die „Verspätung“, bei uns in „Mexico“ war gerade wieder „Eile“.
    (Milan ist immer vorn! Milan è sempre davanti;) Danke für die Aufklärung.
    So mancher Käse wird erst gut durch die Würze, Käsekenner wissen das.
    Aber in diesem Fall ist vom Genuß abzuraten, das ist mal klar!
    Übrigens, bestimmt habe ich bislang, bis zur passenden Gelegenheit, etwas verpaßt, aber den Film habe ich leider (zum größeren Verständnis) nicht gesehen. Jedoch habe ich volles Vertrauen in die „Analyse“ der Hannah Arendt.
    Wie anti3anti zurecht darauf verweist, hat sich die „Alte Feuerwache e.V.“ längst wieder mit dem „Herrmann von der Platte“ arrangiert, zumindest wenn man den Informationen des tapferimnirgendwo glauben darf (ich als hinter Köln irgendwo bin da nicht immer auf dem Laufenden);
    aktuellste „braking news“ (‚brake‘ not ‚break‘, y’know, like?).

    Dieser Satz
    >„Er hat das Erbe seiner ersten Lebensjahre unbeschadet beibehalten, in tiefer Treue und Identifikation mit “dem Bösen”<
    ist ein Original von Hannah?
    Meine vielleicht etwas beschwichtigend wirkende „Nachworte“ in meinem ersten Kommentar zu jenem „platten Herrmann“ mag’s komplett der Beschwichtigung berauben, aber ich hoffe es ist von meiner Seite trotzdem klar, daß man die Menschenfeindlichkeit eines Walter Herrmann nicht gutheißen/tolerieren kann (wenn nicht und blabla, wie sie alle blabla, die Unterstützer jenes eben). Ich wollte meine Ãœberraschung ausdrücken, daß jemand, der einst der „Vorkämpfer der Entrechteten“ gewesen sein soll, sich nun daran macht den Jud..ups Israeli eben alle Menschenrechte zu versagen.
    Nuja, auf die Gefahr hin, daß es etwas resignierend klingen mag, aber man kennt’s von „den Deutschen“.
    Also, weiter gute Arbeit wünsche ich, auch und erst recht hinter Mailand!

    @Scytale,
    zweifelsohne sind wir uns einig Menschenfeindlichkeit als Krankheit einzustufen, wenn nicht das, was dann?
    Aber ich finde es etwas unbedacht gerade die Patienten einer psychiatrischen Einrichtung mit jenen selbstbestimmten Judenhassern auf die (annähernd) gleiche Stufe zu stellen. Denn hier ist der entscheidende Unterschied die ‚Selbstbestimmung‘. Niemand entscheidet sich zu erkranken, und die, die das tun sollten, können wohl auch nicht ganz gesund sein, oder?
    Danke für die Bilder aus Landau. Ein alter Freund von mir ist ein „Landauer“, aber nur zur Anekdote, denn der kommt nicht aus Landau. Soll nicht heißen, daß „meine Freunde“ grundsätzlich nicht aus Landau sein dürfen;) …and I need mor(e) „amici“!!!
    Die Hakenkreuz-Malereien (vom Begriff „Schmiererei“ sehe ich in diesem Fall mal ab, um es nicht zu verharmlosen) deuten durchaus auf ziemlich ernsthafte Bestrebungen hin, mit diesem Symbol zu provozieren. Was auch immer dahinter steckt, es ist nuneinmal sehr verletzend/beleidigend für alle, die zum Opfer/Angriffsziel (neo)nationalsozialistischer Bewegungen geworden sind/werden.

    „Etwas“ enttäuscht bin ich von diesem, „unseren“ Land, daß es die Chance von 1945-1989/ca.1999 nicht nutzte, um ein Bildungssystem und eine allgemein anerkannte und verinnerlichte „Moral“ zu etablieren, die dem Judenhass den Boden entzieht.
    Deutschland ist die Demokratie aufgezwungen worden, ich hätte mir gewünscht, daß es daraus nicht nur die Vorteile im Konsum und Export ableitet.
    Die Vorgänge in der Partei „Die Linke“ zeigen deutlich, daß es mindestens fehlgeschlagen ist (war es denn wirklich ernsthaft probiert worden, ist meine Frage etwa blöd?), der Antisemitismus von an Köpfen immer größer werdenden „muslimisch orientierten“ Bevölkerungsanteilen hilft hier auch nicht wirklich weiter.
    Quasi „typisch deutsch“ (ja ja, ich meine nicht jeden einzelnen Deutschen…, für jene, die das stört…) finden sich bei diesen moslemkulturellen Bevölkerungsanteilen keine Leute, die ihren Judenhassern Paroli bieten. (Man munkelt allerdings auch von dem Phänomen eines „weit verbreiteten Antisemitismus“ unter Muslimen.)
    Laberei bringt an der Stelle eher weitere Probleme als Hilfe.
    Leere Worte: „just ‚business as usual‘!“
    Den Deutschen hat man nach 1945 die „Kollektivschuld“ zugewiesen, was wird nach, falls es noch ein „nach“ gibt, den (deutschen?) Moslems zugewiesen werden?
    (…und nie vergessen, wir haben inzwischen va auch 614Mizwot!)

    Allgemein wünsche ich (weise voraussehend) a gut Schabbes!

    (PS/@ anti3anti: habe ich das denn jetzt richtig verstanden, „junge Juden labern nur“?
    Die Frage, bzw was dahinter steckt, interessiert mich tatsächlich. ‚N schönen Gruß noch.)

    PPS/ nochwas, wie wäre es mit Moss a.D.? Kann man kombinieren mit: das ist „fett“ !
    (wir sind doch keine Unmenschen! Und der Kate mit Bitte um Verzeihung für meinen „platten“ daher vielleicht nicht „fetten“ Witz.) – ppps/ a.D. als „adé“, finde ich auch noch lustig, und angebracht.
    Nun aber schnell zurück ins Körbchen… 😈
     
     

    • Das jetzt ein Großteil meiner Schrift fett geworden ist find ich allerdings nicht „fett“.
      Ich kriege das wohl nie raus, war so garnicht beabsichtigt.
      Aber vielleicht doch „fett“?

    • Gemeint war, außer dem fetten beat meiner Worte sollte nichts fett daran sein (wie also geschah’s?), nu, die Kate vielleicht, aber sie wird mir bestimmt vergeben! Alles nur ein Witz dearest Kate!

  5. @anti3anti:
    Huch, welche Erkenntnis will uns dieser Satz bringen – außer Selbstwerbung für nen verschrobenen Blog? Noch ne Verschwörungstheorie? Davon gibt´s doch rund um die „Kölner Klagemauer“ wahrlich bereits ausreichend… Oder wollen Sie dem bekloppten Betreiber dieser Papptafeln nacheifern – von einer nur vermeintlich „anderen“ Seite?

  6. @ A.mOr: „Öhm, Mossad?
    Ist das so eine Art von Hüttenkäse?“
    Nein, A.mOr, das ist ein Würzburger Käse, der allerdings schon ziemlich in die Jahre gekommen ist und unangenehm duftet – was nicht verwunderlich ist, datiert er doch vom 26.1.1939. Er hat das Erbe seiner ersten Lebensjahre unbeschadet beibehalten, in tiefer Treue und Identifikation mit „dem Bösen“ (H. Arendt).  
    In besagtem Kinofilm „Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte“ wird eine vergleichbare Geschichte von einem der Protagonisten mit leuchtenden Augen in Szene gesetzt.


     

  7. Als jemand, der in einer psychiatrischen Einrichtung gearbeitet hat, finde ich es immer wieder faszinierend, wie sehr doch das Judentum pathologische Persönlichkeiten zur wahnhaften Auseinandersetzung reizt. Die Palette meiner Patienten reichte dabei von unverhohlenen Vernichtunsphantasien gegenüber Israel und bis hin zu surrealsten, antideutschen Verschwörungstheorien sowie aller dazwischenliegenden Schattierungen.
     
    Ein ähnliches Beispiel wahnhaften Verhaltens -diesmal aber ohne Israel, sondern mit NS-Symbolik- aus meiner Heimatstadt sei hier aufgeführt:
    http://strgv.wordpress.com/projekte/landauer-wahrnehmung/
    Und hier die Gegenseite:
    http://www.behoerdenmoron.de/
     

  8. Das ist ein geschickter Schachzug, den Mordanschlag („Schädlingsangriff“) auf eine alte Platane vorzugaukeln, um so das Herz der deutschen Öffentlichkeit zu gewinnen.
    Mögen Synagogen brennen, jüdische Friedhöfe geschändet werden oder jüdische Tänzer mit Steinchen beworfen werden, ja sogar Moscheen kann man meiden, alles kein Problem.
    Auch Herrmanns „Hass – und Hetzgeschichten“ vom Kölner Domplatz verknust so mancher Deutsche, solange die Platane steht, mag man meinen.
     
    Die Platane (bleib standhaft!), der Baum (wir haben Dich nicht vergessen!), der Wald (Ruhe in Frieden!), des Deutschen innerstes Kind, fast so wie Knut der Eisbär und Bruno der Braunbär (seligen Angedenkens!), da können auch Sissi & Soraya (in Frieden mögen sie ruhen!), der Welt kaiserlichste Kaiserinnen (sorrry, für alle, die ich nicht erwähnte), einpacken.
     
    Ja, als Herrmann,Walter und seine karolingisch-römisch-fränkischen (Kreuzritter-Nazi-)Vorfahren des Odins Eiche auf das von ihnen angemessene Maß zustumpften, da war die Empörung groß im Sachsenlande.
    Das hat sich beim Deutschen eingepflanzt.
    Holzkreuz für Jesus, Holzkopf für Herrmann, den (ver)Walter und Walterswaltern.
     
    So also des Herrmann&Kompanie Strategie (auch sie mögen endlich ruhen).
     
    Möge ‚Herrmann dem Cherusker‘ Leben eingehaucht werden, daß er sich eine Fichte vom Osning mitnimmt und damit den Domplatz ausfegt.
    Zu Idefix Verdruß mag’s Obelix helfende Hand sein.
    Wotan wird’s sicher belächeln! Donar donnernd lachen!
    Und einer muß es wohl tun, denn über’n Dom, es scheint, liegt ein „Fluch der Judensau“ ( gemeint ist jenes -hölzerne- Geschnitze, welches der Dom, öhm, aufbewahrt – und danke hans nochmal…).
     
    Die „Alte Feuerwache eV.“ hat sich viel Zeit gelassen, daher ist es ihr zu dulden, daß der Walter weiter waltet wie Wüterich, das hilft dem Denken darum, wer denn demnächst die freundliche Unterstützung der Alten Feuerwache verdient.
    Ein Glück, die Platane „ist Teil des häuslichen Konzepts“.
     
    Würde sagen, dem Herrmann schwimmen die Felle (der Holzschlag?) davon.
     
    PS/
    ich möchte allerdings auch bekennen, daß ich traurig bin um die Wandlung, wie es scheint, die diesen Menschen befallen hat.
    Ich spreche an auf die Personenbeschreibung des Pascal Beucker in der taz-NRW, der im Artikel verlinkt ist (über dem ersten Bild).
    Ein Mann der in Not gerät (Wohnungsverlust) und sich aus dieser Situation heraus aufbäumt um einen Kampf gegen soziale Ausgrenzung zu führen.
    Das finde ich sehr respektabel, ob mir der Mann charakterlich gefällt oder nicht.
     
    Das jedoch war (anscheinend) vor der „Wandlung“, oder war er schon immer ein Judenhasser?
    Und wo kommt/käme dieser Haß so plötzlich her?
    Sind denn die Juden, der Staat Israel schuldig daran, daß Walter Herrmann seine Wohnung verlor, daß Menschen in Deutschland an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden?
     
    Und wirklich in bitterster Ironie: Ränder der Gesellschaft gibt es überall, auf der ganzen Welt.
    Aber wenn es eine Gesellschaft gibt, die trotz aller menschlichen Fehler, wie es sie überall gibt, auch die „Außenseiter“ respektiert und gut behandelt als „Gleichrangige“, dann ist das die jüdische Gesellschaft, gleich wo in der Welt.
     
    Das ist meine Erfahrung. Das ist nicht Schönfärberei, und es gibt genug Juden, die auch meinen Tadel ‚verdient‘ haben (soweit ich mir überhaupt erlauben will irgendeinen Menschen zu tadeln).
    „Die Deutschen“ könnten sich eine Menge guter Eigenschaften von „den Juden“ in der ganzen Welt absehen und zu Herzen nehmen, gerade auch Walter Herrmann, dessen „soziales Engagement“ -er wird’s wohl nicht so gerne lesen- anscheinend so „jüdisch“ war.
     
    Er ist schon zu „reif“ um anzunehmen, daß er sich einfach irrt (trotz der absolut phänominalen Wirkung der sogenannten „Pallywood-Propaganda“!), oder?
    Ich finde es furchtbar bitter, daß dieser Mann so ein mieser Judenhasser ist. Ich könnte kotzen und heulen. Aber wozu?
    Gibt es denn nicht genügend hilfsbedürftige Menschen, die niemanden übles wollen?
    Warum soll ich Mitleid haben mit jemanden, der ganz offen, und verbissen dazu, Menschenfeindlichkeit (hier Judenhaß, absichtlich schlecht getarnt als „Israelkritik“ – speaking of „kill all juice“, ie. Und schönen Gruß an den Volksverhetzungsparagraphen) inszeniert und es als „gerechtes, edles Handeln“ zelebriert bekommt!?
     
    Das ist einfach nur widerwärtig!
     
    Hier ist weit mehr als nur Tadel angebracht.
    Danke für diesen gerechten Artikel an Uri Degania.
     
     
     
     

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