Masterplan zum Wassermangel vorgelegt

1
28

Die israelische Wasserbehörde hat dem Nationalen Bau- und Planungsrat in dieser Woche eine Gesamtkonzeption zum Umgang mit der zunehmenden Wasserknappheit im Land vorgelegt. Zu seiner Umsetzung veranschlagt sie umgerechnet rund 1 Milliarde Euro…

Ein wesentlicher Punkt des Plans ist die Notwendigkeit von gesteigerter Entsalzung von Meereswasser und Reinigung von verschmutztem Grundwasser. Zur Bewässerung in der Landwirtschaft soll zunehmend geklärtes Abwasser verwendet werden. Das Konzept sieht daher den Bau zusätzlicher Entsalzungs- und Kläranlagen vor.

Rund 80% der geplanten Entwicklung sollen durch die Wasserpreise finanziert werden; den Rest übernimmt der Staat. Langfristig ist aber aufgrund des Bevölkerungswachstums nicht mit steigenden Wasserpreisen zu rechnen.

Die gute Nachricht: Israels Pro-Kopf-Wasserverbrauch ist in den vergangenen drei Jahren erheblich zurückgegangen (von 110 Kubikmetern auf 90 Kubikmeter jährlich). Neben den Wasserpreisen werden hierfür nicht zuletzt Wasserspar-Kampagnen verantwortlich gemacht.

Haaretz, 06.05.11, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

1 Kommentar

  1. Die Nachricht über den gesunkenen Wasserverbrauch ist eigentlich eine sehr traurige und bestätigt nur meinen lang gehegten Verdacht, dass die Israelis (auch die arabischen) zu unachtsam mit ihrem Wasser umgehen. Zum Vergleich: 2007 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch des Trinkwassers in Deutschland ca. 122 Liter pro tag, also ca. 44,5 Kubikmeter pro Jahr. Es ist aber natürlich unklar, was für ein Wasserverbrauch in diesem Artikel gemeint ist, ob vllt. auch die industrielle Nutzung miteingerechnet und die gesamte Wassernutzung durch die Bevölkerungszahl geteilt wurde. Aber selbst in diesem Fall steht Deutschland weit besser da, denn in diesem Fall hatten die Deutschen einen Verbrauch von knappen 64 Kubikmeter pro Kopf, also etwa 2/3 des israelischen, und der Wasserverbrauch ist seitdem, soweit ich weiß, weiter gesunken. Und das obwohl Deutschland keine Wasserknappheit zu befürchten hat, Israel aber schon heute darunter leidet. Es bleibt noch viel zu tun und immer weniger Zeit dafür.

Kommentarfunktion ist geschlossen.