Weltfremd, ignorant, dumm

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Die Partei »Die Linke« wird ihr Antisemitismusproblem nicht mehr los, weil sie öffentlich nicht dagegen vorgehen will…

Von Samuel Salzborn
Jungle World v. 26. Mai 2011

Wer glaubt, die Linkspartei sei ohne Antisemitismus zu haben, ist entweder weltfremd, ignorant oder dumm. Die Weltfremden sind noch sympathisch, da sie die Kritik am Antisemitismus nicht nur also hohle antifaschistische Phrase vor sich hertragen und begriffen haben, dass einer der zentralen Aspekte antisemitischer Ideologie der Hass auf Israel ist. Sie dienen der Partei weiterhin als Alibi. Die Ignoranten wollen das offensichtliche Antisemitismusproblem ihrer Partei totschweigen und aussitzen. Sie sind feige und beweisen, dass die Aussage von Gregor Gysi aus dem Jahr 2008, nach der Antizionismus in der Partei nichts zu suchen habe, wertlos ist.

Die Dummen schließlich haben immer noch nicht verstanden, dass es sich nicht um Einzelfälle oder missverstandene Formulierungen handelt, sondern um offenen Antisemitismus, wie ihn im parlamentarischen Spektrum in dieser Deutlichkeit nur noch die NPD vertritt. Denn wer zum Boykott israelischer Waren aufruft, den Bau von Synagogen in Deutschland finanziell nicht unterstützen möchte oder zu Solidaritätsreisen mit antisemitischen Terrorgruppen aufbricht, ist von der NPD kaum zu unterscheiden.

Und so lange, wie die Dummen und Ignoranten in der Partei die wenigen Weltfremden nicht unterstützen, werden die Antisemiten den Ton angeben. Und beim »Unterstützen« ist es mit ein paar warmen Worten nicht getan. Wollte die Partei noch die Chance ergreifen, gegen den Antisemitismus in ihren Reihen vorzugehen, wäre dies ohne reichliche Parteiausschlüsse, auch ganzer Kreisverbände und einiger Bundesfunktionäre, nicht mehr zu schaffen. Die Ereignisse der vergangenen Wochen zeigen aber, dass die Linkspartei längst von den Ignoranten und Dummen dominiert wird, die die Antisemiten gewähren lassen und durch diese Toleranz die Hegemonie von deren Positionen erst ermöglicht haben.

Sehr deutlich wird dies mit Blick auf das antisemitische und im nazistischen Jargon verfasste Flugblatt, das bis vor kurzem auf der Website des Kreisverbandes Duisburg abzurufen war. Erst mehrere Strafanzeigen bei der zuständigen Staatsanwaltschaft führten dazu, dass das Flugblatt entfernt wurde. Es könnten Hacker gewesen sein, die das Flugblatt dort platziert haben, im übrigen hätte man die Sache ja auch ohne Öffentlichkeit regeln können, hieß es danach in parteiinternen Kreisen. Der Ratsfraktionsvorsitzende der Partei wies mit der alten Mär einer Antisemitismusimmunität antifaschistischer Gruppen jeden Verdacht von sich, um anschließend den Boykott israelischer Waren zu rechtfertigen.

Damit steht er in seiner Partei beileibe nicht alleine da. Die Genossen aus Bremen mischen in Sachen Boykottaufrufe munter mit, und die, die das kritisieren, wie der BAK Shalom, werden in sozialen Netzwerken übelsten Verleumdungen und Hasstiraden ausgesetzt, selbstredend von den eigenen Genossen. Ein paar Tage nach dem Vorfall in Duisburg entblödete sich die Bundestagsabgeordnete Inge Höger nicht, bei einer Palästina-Solidaritätskonferenz mit einem Schal aufzutreten, auf dem der Staat Israel unter dem Schriftzug »Palestine« scheinbar ausradiert ist.

Es war dieselbe Bundestagsabgeordnete, die im letzten Jahr auf große Kaperfahrt mit der »Gaza-Flotille« aufgebrochen war und seinerzeit auch Vorsitzende desjenigen Kreisverbandes der Linkspartei war, der im vergangenen Jahr den Antrag an den Stadtrat, den Neubau einer Synagogen zu bezuschussen, abgelehnt hatte. Die eilige Erklärung der Partei, dies hätte nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern nur mit der maroden Lage des Herforder Haushaltes, war – wie immer – auch einfältig: Denn zufälligerweise hatte die linke Ratsfrau, die gegen die Synagoge gestimmt hatte, noch kurz vorher die Bezuschussung eines kurdisch-jesidischen Kulturzentrums massiv gefördert und unterstützt.

Dass die Weltfremden schon längst kapituliert, die Dummen und Ignoranten schon lange klein beigegeben haben, zeigte bereits der ominöse Israel-Beschluss der Bundestagsfraktion der Linkspartei vom 20. April vorigen Jahres: In diesem wurde das Existenzrecht Israels zwar pro forma anerkannt. Mit der Forderung nach einer Freilassung aller »politischen Gefangenen«, dem vollständigen Abbau der israelischen Grenzsicherungsanlagen, der Öffnung des Gaza-Streifens und der Einbeziehung der Hamas in alle politischen Verhandlungen wurde dieses Recht aber faktisch wieder in Abrede gestellt. Vor diesem Hintergrund auf eine Umkehr der Partei zu setzen, ist nicht nur weltfremd.

Samuel Salzborn, PD am Institut für Politikwissenschaft der Universität Giessen, hat kürzlich gemeinsam mit Sebastian Voigt eine Studie unter dem Titel „Antisemiten als Koalitionspartner? Die Linke zwischen antizionistischem Antisemitismus und dem Streben nach Regierungsfähigkeit“ veröffentlicht, die online abrufbar ist.

81 Kommentare

  1. “Und wie würdigen die Moslems den Staat Israel? Mit Terror, Mord und mit Krieg an unschuldigen Zivilisten.“
     
    Und wie würdigen die Israelis ‚Paläatina‘ – gar nicht. Mord, Terror und Krieg an unschudligen Palästinenser üben sie aber so oder so aus und zwar in weit großerem Maß als umgekehrt, das belegen allein schon die Opferzahlen. (und das trotz der extrem überlegenen militärischen Ausrüstung und der gegebenen Bewegungsfreiheit / oder auch deswegen)


    Wie erkennt man eigentlich die „zivilen Opfer“ in Gaza, und wer zählt die Toten in einem klandestinen Krieg?

    Dafür, dass die israelische Armee keine unabhängigen Berichterstatter bei ihrem aktuellen Feldzug zulässt, lasen sich die Opferzahlen nach einer Woche doch verblüffend präzise….
    Wie aber kann, wo beispielsweise Bomben in dicht besiedelten Gebieten Gebäude in Schutt und Asche legen, überhaupt zwischen zivilen und nicht zivilen Opfern unterschieden werden? Gar nicht, wäre hier die redliche Antwort. Weils aber mit der Redlichkeit in Zeiten verschärfter Propaganda auf beiden Seiten nie weit her ist und ohne belastbare Zahlen zwischen einem „sauberen“ und einem „schmutzigen“ Krieg nur schwer unterschieden werden kann, haben sich die Vereinten Nationen auf genau zwei Anhaltspunkte für den korrekten body count geeinigt: Alter und Geschlecht.

    Praktisch bedeutet das, dass nur Frauen und Kinder als zivile Opfer gewertet werden – womit die gesamte männliche Bevölkerung im „wehrfähigen“ Alter unter Hamas-Generalverdacht gerät.
     
    http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/das-grosse-opfer-raten/

    „Sahar drohte mit Anschlägen auf israelische Zivilisten und Einrichtungen in der ganzen Welt. Die Tötung von Palästinensern im Gaza-Streifen rechtfertige das Töten von Israelis. Angesichts der israelischen Taten sei es legitim, auch israelische Kinder zu töten, sagte Sahar. Er forderte, die Kämpfer der Hamas sollten ’den Feind vernichten’“,
    Viele pro-israelische Medien spitzten die Aussagen Sahars noch weiter zu und behaupteten, er habe direkt zum Mord an jüdischen Kindern weltweit aufgerufen (Israel National News IsraelNN, 5.1.2009: Zahar Claims Victory, Calls to Kill Jewish Children)

    Warum sollte ausgerechnet der Außenminister der Hamas öffentlich solche empörenden Drohungen aussprechen und so Wasser auf die Mühlen der Gegner seiner Organisation leiten? Andere Hamas-Vertreter, deren Stellungnahmen ihren Weg in westliche Medien fanden, hatten bisher stets betont, dass sich ihr Kampf keineswegs gegen die israelische Bevölkerung richte und ihre Raketen als Protestschrei zu verstehen seien.
    Bei einem verschiedener israelischer Mordversuche gegen Sahar lange vor seiner Rede waren am 20.9.2003 einer seiner Söhne umgebracht und weitere Familienangehörige zum Teil schwer verletzt worden. Ein israelisches F-16-Kampfflugzeug hatte mit einer Bombe sein Haus zu einem Zeitpunkt zerstört, als sich über 20 Personen darin befanden. Vor einem Jahr wurde sein zweiter Sohn durch einen israelischen Angriff auf Gaza getötet. Solche Erfahrungen könnten natürlich Verbitterung und Hass provozieren. Doch es war Sahar, der im Frühjahr 2008 den halbjährigen Waffenstillstand mit Israel ausgehandelt und mit dafür gesorgt hatte, dass dieser von palästinensischer Seite eingehalten wurde.

    Vergleicht man die verschiedenen Berichte über seine Rede
    …..UPI zitierte Sahar fast wortgleich und berief sich dabei auf einen CNN-Bericht. In der schriftlichen Zusammenfassung dieses Berichts auf dem CNN-Portal hieß es, etwas kürzer als in der NYT, Sahar habe den Widerstandskämpfern im Namen der Hamas-Führung gratuliert und betont, dass „auf Grund dessen was Israel getan habe, ihre Aktionen gerechtfertigt seien.“ Beim zweiten Satz stimmen NYT, UPI und CNN exakt überein. (UPI, Gaza, 5.1.2009, “Hamas: Rockets won’t stop”, CNN, 5.1. “Israeli military surrounds Gaza City, officals say”). Der CNN-Bericht erschien sehr früh am 5. Januar und ist wahrscheinlich dem tatsächlichen Wortlaut am nächsten.

    Dies würde auch Basim Naim, den Gesundheitsminister in Gaza bestätigen, der in einem Gastkommentar im Guardian allen Behauptungen, Zahar hätte Drohungen ausgesprochen, vehement widersprach: „Wir glauben an Widerstand nicht an Rache“ so der Titel seines Kommentars. Naim: „Mit seinen Äußerungen hat Dr. Sahar lediglich die Warnung ausgesprochen, dass die Zionisten, indem sie derart barbarische Massaker an Kindern und Frauen verüben und indem sie unsere Moscheen zerstören, Verhältnisse schaffen, in denen einige zu der Meinung kommen werden, es sei berechtigt oder legitim, Rache zu üben. Das entspricht nicht der Auffassung von Hamas…Unser Kampf richtet sich nicht gegen das jüdische Volk, sondern gegen Unterdrückung und Besatzung. Dies ist kein Religionskrieg. Wir haben keinen Streit mit dem jüdischen Volk.

    Zum Schluß sei erwähnt, dass fürchterliche Drohungen prominenter Israelis noch nie eine vergleichbare Welle der Empörung hervorgerufen haben. So hatte der israelische Oberrabbiner Mordechai Eliyahu bereits im Mai 2007 gefordert, beim Vorgehen gegen palästinensische Raketenangriffe auf keinen Fall das Leben israelischer Soldaten zu riskieren und stattdessen Gaza ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung flächendeckend zu bombardieren. „Gemäß jüdischer Kriegsethik“, so Eliyahu in einer wöchentlich in den Synagogen verbreiteten Zeitschrift, sei „die gesamte Stadt kollektiv verantwortlich für das unmoralische Verhalten Einzelner“. Er berief sich dabei auf biblische Geschichten wie die Ermordung der Einwohner von Sichem (dem heutigen Nablus) durch die Söhne Josefs als Rache für die Vergewaltigung oder Verführung ihrer Schwester (Genesis 34). Er zitierte dazu auch den Psalm „Ich werde meine Feinde verfolgen und festsetzen und ich werde nicht ruhen bis ich sie ausgerottet habe.“ Sein Sohn präzisierte auf Anfrage der Jerusalem Post diese Ausführungen. „Wenn sie nicht aufhören [Raketen abzufeuern J.G.] nachdem wir 100 getötet haben, müssen wir tausend töten“ so Shmuel Eliyahu. „Und wenn sie nicht nach 1.000 aufhören, müssen wir 10.000 töten. Und wenn sie immer noch nicht aufhören, müssen wir 100.000 töten oder sogar eine Million.” (siehe „Eliyahu advocates carpet bombing Gaza“, Jerusalem Post, 30.5.2007.)

    Nicht nur Geistliche wie Oberrabbiner Mordechai Eliyahu, sondern auch israelische Generäle und hochrangige Politiker, wie der stellvertretende Ministerpräsident Avigdor Liberman haben gelegentlich offen zu Mord und Vertreibung der Palästinenser aufgerufen.

    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13448
    “The complete guide to killing non-Jews”
    written by Rabi Yitzhack Shapira

    …“In any situation in which a non-Jew’s presence endangers Jewish lives, the non-Jew may be killed even if he is a righteous Gentile and not at all guilty for the situation that has been created…When a non-Jew assists a murderer of Jews and causes the death of one, he may be killed, and in any case where a non-Jew’s presence causes danger to Jews, the non-Jew may be killed…The [Din Rodef] dispensation applies even when the pursuer is not threatening to kill directly, but only indirectly…Even a civilian who assists combat fighters is considered a pursuer and may be killed.

    …Also, anyone who weakens our own state by word or similar action is considered a pursuer…Hindrances—babies are found many times in this situation. They block the way to rescue by their presence and do so completely by force. Nevertheless, they may be killed because their presence aids murder. There is justification for killing babies if it is clear that they will grow up to harm us, and in such a situation they may be harmed deliberately, and not only during combat with adults.”…In a chapter entitled “Deliberate harm to innocents,” the book explains that war is directled mainly against the pursuers, but those who belong to the enemy nation are also considered the enemy because they are assisting murderers.“
    The book Torat ha-Melekh [The King’s Teaching], which was just published, was written by Rabbi Yitzhak Shapira, the dean of the Od Yosef Hai yeshiva in the community of Yitzhar near Nablus, together with another rabbi from the yeshiva, Yossi Elitzur. The book contains no fewer than 230 pages on the laws concerning the killing of non-Jews, a kind of guide for anyone who ponders the question of if and when it is permissible to take the life of a non-Jew…
    http://coteret.com/2009/11/09/settler-rabbi-publishes-the-complete-guide-to-killing-non-jews/

     
    Schöne Helden sind das – wenn das ‚Das Licht der Völker‘ sein soll, dann kann ich nur sagen – Gute Nacht!

    Ich muss dazu sagen, dass Shapira nur kurzfristig auf Grund dieser Veröffentlichung verhaftet wurde und Teile der jüdischer Geistlicher widersprachen – er hat aber auch viele Anhänger und Gleichgesinnte auch im religiösen Establishment – ernsthafte Folgen hatte, soweit ich das weiß, auch diese Schrift, welche hier als Volksverhetzung übelster Art gelten müsste – nicht.
     
    Jango-Jack – wohl wahr, eine gewisse Fixierung mich mit diesen Leuten rumzuschlagen kann ich mir selber auch nicht absprechen und ich frage mich auch oft ob das gesund ist. Es ist ziemlich ausssichtslos.

  2. Hey Jane,
     
    du hast es hier mit Fanatikern zu tun. Einfacher ist es bis unendlich zu zählen, als das ein Baruch Zion alias „Moses 2“ oder ronit alias die „Doppelzunge“ oder Karl „the freedommachine“ Pfeifer nur einmal im Leben einen Fehler Israels eingestehen würden. Israel ist unfehlbar, wenn ein israelischer Soldat einem gefangenen Palästinenser ans Bein schiesst, dann war es eigentlich so, das der Palästinenser die Kugel wegschiessen wollte. Und wenn 9 Zivilisten an einem Schiff auf internationalem Gewässer erschossen werden, dann aus „Notwehr“. Und wenn man Israel kritisiert, dann hasst man Juden, selbst und insgeheim die, die Israel auch kritisieren, weil es ja sonst keinen Grund für solche Fanatiker gibt, schliesslich sind sie unfehlbar und machen alles richtig!
    Vermutlich wäre es auch richtig gewesen die Rosinenbomber über Berlin runter zu schiessen, schiesslich war das eine Provokation der bösen Westberliner und Amerikaner gegenüber den Sowjets. Aber warte mal, fragen wir doch lieber einen der Fanatikos ob ich auch richtig liege, schliesslich möchte ich nicht „vermutlicher „Nazi oder Antisemit, oder dumm und arrogant geschimpft werden.
    War das so richtig Doppelzunge, Moses 2 und Freedommachine, darf ich das so sagen oder was ist richtig und vor allem klug?

  3. @Jane

    Gegenseitige Anerkennung ist die einzige adäquate Antwort auf diese großmütige Geste mit der die Palästinenser den Staat Israel würdigten und damit selbst auf 78% ihres Siedlungsgebietes verzichteten.“

    Und wie würdigen die Moslems den Staat Israel? Mit Terror, Mord und mit Krieg an unschuldigen Zivilisten. Heimtückisch und Hinterlistig haben die Araber nur ein Tag nachdem die UNO Mehrheitlich beschlossen hatte das Mandatsgebiet Palästiner in einen Arabisch und in einen Jüdischen Staat zu teilen, die Juden die gerademal den Holocaust der Nazis überlebt haben angegriffen. Mehrere Arabische Armeen rückten gegen den kleinen Staat Israel vor um diesen gleich wieder zu vernichten und alle Juden, so wie die Araber es von den Nazis gelernt hatten, zu ermorden.
    Die Arabischen Armeen riefen ihren Brüder zu solange das abschlachten der Juden dauert, sollen die Araber in den Nachbarstaaten warten. Nachdem man mit den Juden fertig ist können alle wieder zurück und sich dann das Eigentum der Juden nehmen.

    Mit G“ttes Hilfe hat Israel nicht nur den ersten Verteidigungskrieg gegen die Mörderischen Arabischen Diktaturen gewonnen. Auch alle anderen Verteidigungskriege die Israel aufgezwungen wurden, sind mit G“ttes Hilfe gewonnen worden.

    Es wird Frieden für Israel und für die Araber geben, wenn die Araber den Staat Israel und das Jüdische Volk mit seiner gesamten Historischen Geschichte anerkennen.

    Das Land Palästiner ist die Historische Heimstätte des Jüdischen Volkes und Jerusalem war und ist die Heilige Hauptstadt aller Juden Weltweit.

    Es wird kein zurück zu den Grenzen von 1948 oder 1967 geben und auch kein Rückkehrrecht für die Arabischen Flüchtlinge.  
    Frieden gibt es nur wenn die Palästinensischen Araber und ihren Verbündeten wie Hezbollah, Syrien und der Iran vom Terror und vom Plan Israel zu vernichten ablassen.

    Zum Anfang und um den Frieden zu würdigen sollten die Fatah und die Hamas als erstes Israel Anerkennen und die Juden als das Volk was aus dem Nahen Osten stammt,  Willkommen heissen das es wieder zurück ist in seiner alten Heimat.

  4. “Das Gerede von der „israelischen PR Maschinerie“… naja, auch hierzu spare ich mir jeglichen Kommentar“

    Bezahlte Internetsurfer verbreiten israelischer Propaganda

    von Jonathan Cook

    ….Die Existenz eines „Internet-Kriegsteam“ kam ans Licht, als es in das diesjährige Budget des Außenministeriums eingeschlossen wurde. Ãœber $ 150 000 wurden für das erste Stadium der Entwicklung beiseite gelegt mit einem wachsenden Fond im nächsten Jahr. Das Team steht unter der Behörde einer großen Abteilung, die sich schon offiziell mit „allgemeiner Erklärung“ befasst – im israelischem Terminus „Hasbara“. Gewöhnlich ist Propaganda damit gemeint. Das schließt nicht nur Regierungs- PR-Arbeit ein, sondern verschlossne Geschäfte, die das Ministerium mit einer Reihe privater Organisationen und Initiativen hat, die Israels Image in Druckmedien, TV- und im Internet fördern.

    In einem Interview dieses Monats mit Calcalist, einer israelischen Handelszeitschrift, gab Herr Shturman, der vertretende Direktor der Hasbara-Abteilung des Ministerium zu , dass sein Team als verdeckte Ermittler arbeiten. „Unsere Leute werden nicht sagen ‚Hallo ich bin aus der Hasbara-Abteilung des israelischen Außenministerium und ich möchte euch folgendes sagen.’ Sie werden sich auch nicht als Israelis zu erkennen geben,“ sagte er. „Sie werden als Netz-Surfer und als Bürger sprechen und werden Antworten schreiben, die persönlich aussehen, die sich aber auf eine vorbereitete Liste von Botschaften gründet, die das Außenministerium entwickelt.“
    Rona Kuperboim, eine Kolumnistin von Ynet, Israels bekanntester Nachrichten Website, denunzierte die Initiative und sagte: dies macht deutlich, dass Israel ein Gedanken-Polizei-Staat geworden sei. Sie sagte noch, dass „gute PR die Realität in den besetzten Gebieten nicht schöner machen kann. Kinder werden getötet, Wohnhäuser werden bombardiert und Familien verhungern.“ Ihre Kolumne wurde von mehreren Talkbakers begrüßt; sie fragten, wie sie sich für einen Job im Team des Außenministeriums bewerben könnten.

    http://zmag.de/artikel/bezahlte-internetsurfer-verbreiten-israelischer-propaganda

     
    Ãœber israelischen Journalismus
    Yonatan Mendel, 6.3.08 London Review of Books

    Vor einem Jahr bewarb ich mich  bei Maariv, einer israelischen Zeitung um den Job als  Korrespondent   für die besetzten Gebiete. Ich spreche arabisch und habe an palästinensischen Schulen unterrichtet und an vielen gemeinsamen jüdisch-palästinensischen Projekten teilgenommen. Beim Interview fragte mich der Boss, wie ich objektiv sein könne. Ich hätte doch zu viel Zeit mit Palästinensern verbracht;..

    Bald verstand ich, was Tamar Liebes, die Direktorin des „Smart Institute of Communication“ an der Hebräischen Universität meinte, als sie sagte: „Journalisten und Verleger sehen sich als Schauspieler innerhalb der zionistischen Bewegung, nicht als kritische Außenseiter.“

    In den meisten Artikeln über den Konflikt liefern sich die beiden Seiten einen harten Kampf: die IDF einerseits und die Palästinenser auf der andern Seite. Wenn über einen gewalttätigen Vorfall berichtet wird, bestätigt die IDF oder die Armee sagt, aber die Palästinenser behaupten: ‚die Palästinenser behaupten, dass ein Säugling von IDF-Schießerei schwer verletzt wurde’. Ist das eine Schwindelei? ‚die Palästinenser behaupten, dass israelische Siedler sie bedrohen’: aber wer sind die Palästinenser? Lebt das ganze palästinensische Volk, israelische Bürger Israels, Bewohner der Westbank und des Gazastreifens, Leute. Die in den Flüchtlingslagern in den benachbarten arabischen Staaten leben und jene, die in der Diaspora leben – machen sie die Behauptung? Warum berichtet ein ernsthafter Artikel von einer Behauptung, die Palästinenser machten? Warum wird so selten ein Name, ein Ressort, eine Organisation oder die Quelle dieser Information genannt? Könnte es sein, dass dies so  vertrauenswürdiger erscheint?

    Ein anderes Beispiel: im Juni 2006, nach dem der israelische Soldat Gilat Shalit von der israelischen Seite des Gazasicherheitszaunes  gekidnappt wurde, wurden nach israelischen Medien sechzig Mitglieder der Hamas verhaftet, von denen 30 gewählte Mitglieder des Parlamentes und acht Minister der palästinensischen Regierung waren.  In einer gut geplanten Operation nahm Israel den pal. Minister für Jerusalem, den Finanzminister, den für Erziehung und Bildung, für religiöse Angelegenheiten, für strategische Angelegenheiten,  den für Internes, für Wohnungen und  Gefängnisse wie auch die Bürgermeister von Bethlehem, Jenin und Qalqilia, den Präsidenten des pal. Parlamentes und ein Viertel seiner Mitglieder gefangen. Dass diese Leute mitten in der Nacht aus ihren Betten geholt und auf israelisches Gebiet gebracht wurde, um wahrscheinlich als zukünftige Tauschprojekte wie Gilad Shalit zu dienen.

    Diese Operation war natürlich kein Kidnappen. Israel kidnappt nie – es verhaftet.

    Die IDF, wie sie von den israelischen Medien beschrieben wird, hat eine andere seltsame Fähigkeit: sie initiiert nie, sie entscheidet nie über einen Angriff oder beginnt eine Operation. Die IDF re-agiert immer nur. Sie reagiert auf Qassem-Raketen, antwortet auf Terrorakte, reagiert auf palästinensische Gewalt. Das macht die Sache viel sensibler und zivilisierter: die IDF ist gezwungen zu kämpfen, Hauser zu zerstören, Palästinenser zu erschießen und 4485 von ihnen  in  sieben Jahren zu töten – aber für keine dieser Aktionen  sind die Soldaten verantwortlich.

    Während ich Abu -Qusay, den Sprecher der Al-Aqsa-Brigaden im Gazastreifen im Juni 2007 interviewte, fragte ich ihn über die Gründe des Abschießens der Qassams auf die israelische Stadt Sderot. ‚Die Armee wird darauf reagieren,’ sagte ich, ohne zu realisieren, dass ich schon voreingenommen war. „Aber wir reagieren doch,“ sagte Abu-Qusay. „Wir sind keine Terroristen, wir wollen nicht töten … wir leisten nur Widerstand gegen Israels ständige Überfälle in die Westbank, auf seine angriffe, seine Belagerung, seinen Wasserraub und die Absperrung unseres Landes.“ Abu-Qusays Worte wurden ins Hebräische übersetzt, aber Israel überfällt jede Nacht die Westbank  und Israelis geschieht kein Leid. Schließlich war das doch nur unsere Reaktion.
    Eine andere interessante Unterscheidung zwischen uns und ihnen wurde deutlich, als die Hamas die 450 Gefangenen im Austausch für Gilad Shalit verlangten. Israel verkündete, dass es wohl Gefangene entlassen würde, aber nicht solche mit Blut an den Händen. Es sind immer die Palästinenser – niemals die Israelis, die Blut an ihren Händen haben. Das heißt nicht, dass Juden nicht Araber töten könnten. Aber sie haben kein Blut an ihren Händen. Und falls sie verhaftet werden, dann werden sie nach ein paar Jahren entlassen; doch die mit Blut an ihren Händen sind weiter gegangen und Ministerpräsident geworden. Und wir sind nicht nur unschuldiger, wenn wir töten, sondern auch schmerzempfindlicher, wenn wir verletzt werden. Eine normale Beschreibung einer Qassam-Rakete, die Sderot trifft, wird gewöhnlich so aussehen: „Eine Qassam fiel in die Nähe eines Wohnhauses, drei Israelis haben leichte Verletzungen und zehn andere leiden unter Schock. Man sollte diese Verletzungen nicht leicht nehmen: wenn eine Granate mitten in der Nacht ein haus trifft, kann sie wirklich einen großen schock verursachen.  Doch sollte man sich daran erinnern, dass nur Juden Schocks erleiden. Die Palästinenser sind ein sehr strapazierfähiges Volk.

    Als Riad Abu Zaid 2003 ermordet wurde, wiederholte die israelische Presse die IDF-Meldung, dass der Mann der Chef des militärischen Flügels von Hamas im Gazastreifen war. Eldar, einer von Israels wenigen Enthüllungsjournalisten ist, entdeckte, dass der Mann nur ein Sekretär im Gefangenen-Club der Bewegung war. Es war einer der vielen Fälle, in denen Israel einen palästinensischen Aktivisten höher einstufte, schrieb Eldar. Nach jeder Ermordung irgend eines kleinen Aktivisten wird eine hochrangiger „geliefert“.

    Ein anderes nützliches Wort ist „crowning“ – hebr. keter – Krone, ein Euphemismus für Belagerung, bei der jeder, der sein Haus verlässt, riskiert, erschossen zu werden. Kriegszonen sind Orte, wo Palästinenser getötet werden können, auch wenn es Kinder sind, die nicht wissen, dass sie eine Kriegszone betreten. Palästinensische Kinder werden übrigens oft zu palästinensischen Teenagers, besonders dann, wenn sie  versehentlich getötet wurden.

    Am 20 Mai 2006 berichtete Israels populärster TV-Kanal 2 über  eine weitere gezielte Tötung im Gazastreifen, eine Tötung, die den Qassambeschuss  verringern helfen wird (Es waren 376 Leute durch gezielte Tötungen ums Leben gekommen – 150 von ihnen Zivilisten, die nach das Ziel der „gezielten Tötungen“ waren)  Ehud Yaari, ein bekannter israelischer Korrespondent über arabische Angelegenheiten, saß im Studio und sagte: „Der Getötete war Muhammed Dahdouh vom islamischen Jihad..
    Israelische Korrespondenten für arabische Angelegenheiten müssen natürlich arabisch sprechen – viele von ihnen lernten es in Schulen des Sicherheitsestablishments – und sie müssen die Geschichte und Politik des Nahen Ostens kennen. Und es müssen Juden sein. Bemerkenswert ist, dass die israelisch-jüdischen Medien Journalisten mit durchschnittlichen Arabischkenntnissen denjenigen mit muttersprachlichen Arabischkenntnissen  vorziehen, da diese palästinensische Bürger Israels wären.

    Anscheinend können jüdische Journalisten besser erklären „was Araber denken“, „was Araber wollen“, „was Araber sagen“ . Vielleicht ist es darum, weil die Redakteure wissen, was ihr Publikum zu hören wünscht. Oder – was noch wichtiger ist – was das israelische Publikum lieber nicht hören möchte.
    Doch die Mehrheit der Israelis hat das Gefühl, dass ihre Medien zu links sind, nicht patriotisch genug, nicht genügend für Israel.

    http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_Israel_juedische/mendel_yonatan_ueber_israelischen_journalismus.htm 
     

  5. „Die PLO erachtet die Unterzeichnung der Prinzipienerklärung für ein historisches Ereignis, welches eine neue Epoche friedlicher Koexistenz einleitet, frei von Gewalt und aller sonstigen Akte, welche Frieden und Stabilität gefährden. Dementsprechend verzichtet die PLO auf die Anwendung von Terrorismus und anderer Gewaltakte und wird Verantwortung über alle PLO-Elemente und ihr Personal übernehmen, um die Befolgung [der Vereinbarung] zu gewährleisten, Zuwiderhandlungen vorzubeugen und Zuwiderhandelnde zu disziplinieren.“

    Ferner heißt es im gleichen Brief weiter:

    „[..] bestätigt die PLO, dass jene Artikel der palästinensischen Charta, die das Existenzrecht Israels aberkennen, und die Bestimmungen der Charta, die nicht mit den Verpflichtungen dieses Briefes übereinstimmen, nun unwirksam und nicht länger gültig sind.“
    Während sich die Fatah in Folge des Oslo-Friedensprozesses zu einer vergleichsweise moderaten palästinensischen Fraktion wandelte, welche gemäß dem Brief ihres Vorsitzenden Arafat Israels Existenzrecht anerkannt und dem Terrorismus abgeschworen hat, fand eine eindeutige offizielle direkte Änderung der Palästinensischen Nationalcharta gemäß dem Oslo-I-Vertrag bis heute nicht statt. Die Anerkennung Israels durch die Palästinensische Autonomiebehörde erfolgte de facto indirekt. In einer Sitzung am 26. April 1996 votierte sie mit 504 zu 54 Stimmen bei 14 Enthaltungen:

    Israeli PM Netanyahu: I „stopped“ Oslo peace process

    http://www.youtube.com/watch?v=eeT_KLuCdug

    Aber was soll das alles, wenn die Isrealis die Palästinenser und ihr Recht auf einen eigenen Staat nicht anerkennen. Sie müssten diese dann zumindest voll einbürgern – alles andere ist Barbarei.

  6. “… das jüdische „Elefantengedächtnis“… hier überschreiten Sie in meinem persönlichen Empfinden die Grenze zum Antisemitismus.“
     
    Das ist doch absurd – eine Religionsgemeinschaft, ein Volk oder wie auch immer pocht auf  den Ortschaften, die es vor 2000 Jahren mal besiedelt hat. Was ist dann ‚antisemitisch‘ daran, darauf hinzuweisen, dass dieselbe anscheinend großen Wert auf das ’niemals vergessen‘ legt. Es ist per se auch nicht unbedingt etwas Negatives.
     
    Ich habe nur den Eindruck, dass das nichts daran ändert, dass das Gedächtnis offensichtlich halt doch sehr selektiv funktioniert.
     
    Die Anerkennung Israels durch die Palästinenser, die stattgefunden hat, hat in der Tat zu nichts geführt – aber ist das die Schuld der Palästinenser?
     
    Die Anerkennung Israels hätte mit der Anerkennung Palästinas beantwortet werden müssen und dann hätte das zu einer Stabilität für beide Völker führen können, aber doch nicht, wenn die Israelis ihre Expansion einfach weiterbetreiben und die Palästinenser permanent weiter unterdrücken. Gegenseitige Anerkennung ist die einzige adäquate Antwort auf diese großmütige Geste mit der die Palästinenser den Staat Israel würdigten und damit selbst auf 78% ihres Siedlungsgebietes verzichteten. Die Reaktion der Israelis ist einfach unterirdisch lausig. Mehr kann man dazu nicht sagen.

    “Wenn Sie der Meinung sind, Annexion von Muslimen durch andere Muslime sei keine „Fremdherrschaft“, spricht das für sich.“
     
    Palästina war zuvor eine Provinz innerhalb des Osmanischen Reiches. Es gab in der Tat kein Land Palästina, daher war das auch keine Fremdherrschaft. Die Grenzziehungen in der muslimischen Welt wurden recht willkürlich durch die Kolonialmächte ausgeführt. Die Verwaltung der West-Bank und Gazas durch Jordanien und Ägypten war daher gar keine Fremdherrschaft. Die Palästinenser haben die Israelis auch nicht gebeten ’sie zu befreien‘. Zudem haben beide Länder die Palästinenser entlassen um einen eigenen Staat bilden zu können, vielleicht auch weil sie machtlos gegen Israel waren. Es ist doch absurd, wie Sie die Dinge umdeuten, um damit eine Rechtfertigung für Israel zu erwirken. Wissen Sie, dann soll Israel doch die Muslime Palästinas einbürgern. Machen Sie ein großes gemeinsames Land und geben Sie ihnen volle Bürgerrechte. Das wäre auch eine Lösung, aber gewiss nicht dieses Apartheidswesen mit Menschen in 3 verschiedenen Klassen mit utnerschiedlicher Rechtssprechung für alle Ewigkeit aufrecht zuerhalten, denn nach allem was man sieht, ist es das was Israel will (und währenddessen macht es den Menschen das Leben in den besetzten Gebieten so bitter, dass sie möglichst nach und nach verschwinden werden)

    “Die Palästinenser haben die Änderung der Charta nie schriftlich umgesetz“
    In Zivilisierten und Demokratischen Länder wie Israel z.B
     
    Eben – die Palästinenser müssen ja erst mal ein eigenes Land haben. Und wenn Israel nicht alles daran setzen würde die Staatswerdung Palästinas jenseits der Linie, welche nun einmal nicht zu Israel gehört, zu verhindern – dann hätten sie eines und dann gäbe es auch eine rechtsverbindliche Instanz. So wurde das natürlich nichts.


    Und ganz egal was in der Charta oder sonstwo steht (in der Charta steht spiegelbildlich das, was sie die ganze Zeit für Israel verteidigen – die agressive Landnahme), sobald Staaten proklamiert sind und anerkannte Grenzen haben., hat das eine Rechtsverbindlichkeit, die nicht mehr aus der Welt geschaffen werden kann. Das gilt genauso für die Palästinenser, wie für Israel. Und auf dieser Basis ist Frieden seit 1988 möglich – was fehlt ist die Anerkennung Palästinas durch Israel und nur das schafft gegenseitige Rechtsverbindlichkeit und Stabilität.
    Israel hat die Macht in diesem Konflikt und es nützt diese Macht auf erbärmliche, kleinliche und selbstsüchtige Art und Weise.

    “Wieso fodert der US Präsident die Palästinenser zum wiederholte male auf den Staat Israel anzuerkenn?“
     
    Bislang ist noch nicht mal klar, von welchem Israel da überhaupt die Rede ist und weil Palästina kein Staat ist und die Anerkennung Arafats nach allem was war und nach den Fakten die die Israelis in den besetzten Gebieten geschaffen haben eben Makulatur ist. Wenn es kein Land gibt, dann gibt es auch keine rechtsverbindlichen Verträge, keine Kontinuität. Zudem mag sich Israel selbst ja auf keinerlei Grenzen festlegen, was die Forderung nach Anerkennung besonders absurd macht. Davor müsste eigentlich erst mal der Grenzverlauf geklärt werden, worauf die Hamas auch sinnvollerweise pocht. Die Hamas besteht nach den Erfahrungen auf Oslo darauf, dass es Anerkennung bestenfalls gegenseitig geben kann, und was immer man von der Hamas halten mag – sie hat vollkommen Recht damit.

    Übrigens hat auch die gesamte Arabische Liga inklusive Arafat die volle Anerkennung innerhalb der Grenzen von 67 erneut und wiederholt angeboten, plus Aufnahme diplomatischer und Handelsbeziehungen zu allen arabischen Ländern angeboten, insofern Israel endlich aufhört die Palästinenser zu drangsalieren, zu enteigenen, zu vertreiben und ihnen endlich ein selbstbestimmtes Leben nicht mehr vorenthält. Die Israelis wollen das aber einfach nicht, die Knesset hat über dieses historische Angebot noch nicht einmal debattiert. Die Arabische Liga hat das Angebot auch immer wieder erneuert und dabei auch diskret angedeutet, dass man auf das reale Rückkehrrecht der meisten Flüchtlinge verzichten wird. Die Israelis haben aber nun einmal gar kein Interesse an solch friedvollen Verhältnissen. Sie wollen einfach das Land und Sie alle hier machen doch selbst gar keinen Hehl daraus- nur scheinen Sie zu verdrängen, dass das nun einmal ein höchst agressiver Akt gegen die dort ansässigen Menschen ist. Es ist ein Verbrechen nicht geringen Ausmaßes.

    “Die Stellung nicht-muslimischer Palästinenser ist nach meiner persönlichen Erfahrung bedeutend komplizierter als von Ihnen hier dargestellt, aber auch dies sei Ihnen belassen.“
    Ich habe ja so gut wie gar nichts darüber geschrieben. Warum sagen Sie nicht mal zur Abwechslung etwas über die Dinge, über die ich mich tatsächlich länger auslasse. Das Leben in den besetzten Gebieten ist allemal voller Spannungen und ja – es gibt mitunter auch Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften, aber die christlichen Palästinenser ziehen weg, weil sie unter Besatzung keine Zukunft sehen und sind in ihrer Forderung nach einem gemeinsamen Staat mit ihren muslimischen Landsmännern vereint.
    Sie tragen auch die selben Leiden unter der Willkür der Besatzung –

    AUFRUF PALÄSTINENSISCHER CHRISTEN UND CHRISTINNEN ZUR BEENDIGUNG DER BESETZUNG

    Eine Gruppe palästinensischer Christen und Christinnen aus mehreren Kirchen und kirchlichen Organisationen veröffentlicht einen leidenschaftlichen und vom Gebet erfüllten Aufruf zur Beendigung der Besetzung Palästinas durch Israel.

    Der Aufruf wird im Rahmen einer Tagung am 11. Dezember in Bethlehem veröffentlicht zu einer Zeit, in der viele Palästinenser glauben, dass sie sich in einer Sackgasse befinden. Das Dokument fragt die internationale Gemeinschaft, die politischen Verantwortlichen in der Region und die Kirchen in aller Welt nach ihrem Beitrag zur Unterstützung der Freiheitsbestrebungen des palästinensischen Volkes. Der Aufruf will selbst inmitten „unserer Katastrophe“ als ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe verstanden werden.

    ….Die Unterzeichnenden des Aufrufs bringen ihren Schmerz zum Ausdruck und beklagen die leeren Versprechungen und Ankündigen von Frieden in der Region. Sie erinnern die Weltgemeinschaft an die Trennmauer, die auf palästinensischem Gebiet errichtet worden ist, an die Blockade von Gaza, daran, dass israelische Siedlungen ihr Land verwüsten, an die Erniedrigung an den Militärposten, die Einschränkung der Religionsfreiheit und den kontrollierten Zugang zu den heiligen Stätten, an das Los der Flüchtlinge, die darauf warten, in ihre Heimat zurückkehren zu können, an die Gefangenen in israelischen Gefängnissen, an Israels eklatante Missachtung des Völkerrechts wie auch an die Lähmung der internationalen Gemeinschaft angesichts dieser Tragödie.

    Sie weisen Israels Rechtfertigung, seine Aktionen dienten der Selbstverteidigung, zurück und erklären unmissverständlich: „Wenn es keine Besetzung gäbe, gäbe es auch keinen Widerstand, keine Angst und keine Unsicherheit.“
    http://www.paxchristi-freiburg.de/html/kairos_dokument662.html
    http://www.oikoumene.org/fileadmin/files/wcc-main/2009pdfs/Kairos%20Palestine_Ger.pdf


    …“Seit Jahrzehnten führen Juden und Palästinenser in diesem Land Krieg gegeneinander. Palästinenser träumten davon, daß der Staat Israel wieder verschwinde, so daß sie ihren Traum von der Rückkehr nach Jaffa und Akko verwirklichen können.
    Juden träumten von einer Aussiedlung der Palästinenser oder wenigstens davon, daß ihre Herrschaft über die Palästinenser immer weitergeht… Seit Jahrzehnten tun Juden wie Palästinenser nichts anderes, als die Existenz des anderen Volkes zu verleugnen ebenso wie die Wirklichkeit, in der sie leben… Der Frieden ist kein Traum, der wahr geworden ist – im Gegenteil. Der Frieden beginnt damit, daß alle dummen Träume, die vor allem in der Verleugnung der Existenz des anderen Volkes bestehen, abgelegt werden“…

    Der engagierte Bühnenautor Jehoshua Sobol am 14.9.1993.

    In dieser Hinsicht die Israelis in Zugzwang und nicht etwa die Palästinenser, denn die Israelis haben ihren Staat und wenn sie das Angebot der Arabischen Liga annehmen haben endlich beide Völker ihren Staat und was immer irgendwelche Radikalinskis beider Seiten mitunter proklamieren – das schafft Rechtssicherheit – für beide Parteien. Es scheint nur dass Israel die Dinge lieber in der Grauzone hält, damit es sich niemals irgendwelche Beschränkungen auferklegen muss. Die Palästinenser, auch die Hamas, sind jedenfalls bereit einen Staat in festen Grenzen entlang der Grünen Linie zu akzeptieren und insofern das geschehen sein sollte – ändert auch die HamasCharta nichts mehr daran – das wissen auch die Palsätinenser.

     

  7. Das ist die Arabisch Moslemische Welt die Jane so sehr Verteidigt


    Armee quälte ägyptische Frauen mit „Jungfrauentests“

    http://www.welt.de/
    „Ägyptische Soldaten haben Demonstrantinnen auf Jungfräulichkeit untersuchen lassen – das bestätigte nun ein General. Die Begründung dafür klingt hanebüchen.“

    Muslim girl Katya Koren, 19, ’stoned to death over beauty contest in Ukraine‘
    http://www.dailymail.co.uk
    Katya Koren, 19, was found dead in a village in the Crimea region of the Ukraine near her home.

    Schläge mit der Kordel für Frauen am Steuer
    http://www.welt.de
    Saudische Männer wollen Autofahrerinnen verprügeln, die am 17. Juni ein Tabu brechen

    Dramatischer Exodus der arabischen Christen: Eine kollektive Schande – taz.de
    http://www.taz.de
    KOMMENTAR VON GEORG BALTISSEN

  8. @Jane

    Und welche Viertel in Jerusalem sind die schönsten, wo die Leute am liebsten hingehen – die arabischen Viertel, sie nehmen dann die Atmosphäre, die eigentlich muslimisch, arabisch ist, als biblisch war; tatsächlich sind das aber arabische Viertel, arabische Häuser und es sind wahrscheinlich die schönsten in Jerusalem.“

    Das zeigt das nie in Jerusalem waren und gar nicht wissen wie Arabische Viertel in wirklichkeit aussehen. Sie vermuten wiedereinmal und Glorifizieren ihre Moslimischen Freunde die sie so lieben. Alles was sie wissen ist Theorie nichts von dem was sie hier schreiben oder beschreiben kennen sie aus der Wirklichkeit. Ihnen geht es nur um ihren Persönlichen Rachefeldzug gegen die Juden.

    Ihr Märchchen und ihr Scheinwelt von der sogenannten Anerkennung der PLO des Staares Israel.

    Sie haben viel von ihren Arabischen Freunden gelernt, wie z.B. viele Worte zu machen mit wenig Inhalt und ohne Konsequenzen. Das ist die Arabische Mentalität (Basarmentalität) Die Palästinenser haben die Änderung der Charta nie schriftlich umgesetz oder Veröffentlicht. Da sie ja so gerne Kopieren hätte ich gerne die geänderte PLO Charta in dem die besagten Artikel nicht mehr stehen. Gerne auch auf Arabisch wenn das für sie einfacher ist zu kopieren.

    PLO Charta Kopie aktuell Arabic English

    In Zivilisierten und Demokratischen Länder wie Israel z.B. werden Änderung von Gesetzten oder Parteiprogrammen  schriftlich Veröffentlicht so das jeder es Lesen kann. Aber das ist das Problem bei den Arabern nur nichts schriftliches sonst könnte man sie ja daraufhin Verantwortlich machen.

    „Washington, 19. Mai – In einer ausführlichen Nahost-Rede hat US-Präsident Barack Obama am Donnerstag Israelis und Palästinenser aufgerufen, unverzüglich die Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung wieder aufzunehmen. Als Basis müssten die Waffenstillstandslinien bis 1967 mit einem vereinbarten Gebietsaustausch dienen. Die Palästinenser forderte er auf, Israel anzuerkennen. Die palästinensische Strategie, Verhandlungen mit Israel zu umgehen und sich mit der Staatsgründung direkt an die Vereinten Nationen zu wenden, werde nicht zum Erfolg führen, warnte er.“
      
    Wieso fodert der US Präsident die Palästinenser zum wiederholte male auf den Staat Israel anzuerkenn?

    Ihre Moslemischen Freunde die so in Schutz nehmen haben kein Interesse am Frieden mit Israel. Weil es kein Sinn macht aus der Sicht der Palästinenser denn sie wollen immer noch  den Jüdischen Staat zerstören und alle Juden ermorden.
    Ein Friedensabkommen und dann auch noch schriftlich und Verbindlich ist ein Wiederspruch zur Arabischen Kultur.


  9. @Jane
    Ihre a-historische und einseitig entkontextualisierte Sichtweise sei Ihnen belassen. Wenn Sie der Meinung sind, Annexion von Muslimen durch andere Muslime sei keine „Fremdherrschaft“, spricht das für sich.
     
    Die Stellung nicht-muslimischer Palästinenser ist nach meiner persönlichen Erfahrung bedeutend komplizierter als von Ihnen hier dargestellt, aber auch dies sei Ihnen belassen.
     
    Natürlich gibt es auch in Israel, wie leider in jedem Land, Diskriminierung und es ist wichtig, diese juristisch, parlamentarisch und außerparlamentarisch zu bekämpfen (was in Israel ja auch stattfindet). Die Zusammenhänge sind allerdings bedeutend komplexer, als Ihre vereinfachte schwarz-weiße Darstellung.
     
    Das Gerede von der „israelischen PR Maschinerie“… naja, auch hierzu spare ich mir jeglichen Kommentar, denn ich denke, es gibt genügend Menschen, die hier weiter denken.
     
    Ihnen, Jane, ist ganz offensichtlich entgangen, dass ich mich auf die aktuelle Situation bezogen habe. Macht ja nichts. Die von Ihnen sogenannte Anerkennung Israels durch die PLO hat niemals eine Form gefunden, in der sie irgendeine politische Nachhaltigkeit gehabt hätte.
     
    Allerdings:
    „Wissen Sie es ist schon absurd, dass Vertreter einer Religion, die sich so ungeheur viel auf ihr Elefantengedächtnis einbilden, so ungeheuerlich vergesslich sind, wenn es darum geht, die Dinge auszublenden, die ihr Weltbild stören (…).“

    … das jüdische „Elefantengedächtnis“… hier überschreiten Sie in meinem persönlichen Empfinden die Grenze zum Antisemitismus. Sie können sich nun ruhig über meine „pathologische Ãœberempfindlichkeit“, die Sie ja bereits an anderer Stelle als der Wahrnehmung von Antisemitismus nach 1945 stets immanent diagnostiziert haben, echauffieren. Ich habe auch ehrlich gesagt keine andere Erwartung, als das dies von Ihnen abperlt wie…
    Mir ist eine (konstruktive) Auseinandersetzung mit Ihnen nicht mehr möglich.

  10. “Das ist die Anerkennung von Menschen die verstanden haben das die Juden das Land Eretz Israel Weise und Gerecht Führen. Auch für die Moslems auch für die Christen auch für die Druzen.“
     
    Und Sie erzählen mir ich hätte keine Ahnung vom Völkerrecht Sie Lügner – seien Sie doch ehrlich und bestätigen Sie worum Sie sich hier herum winden – NIEMAND hat die Annexion Ost-Jerusalems anerkannt, nicht mal die treuesten Sponsoren Israels, die USA – weil es völkerrechtswidrig ist.

    “Die Millionen Menschen egal ob Christen, Buddisten, Moslems oder Sekulare Menschen die immer wieder nach Yerushalayim kommen weil sie diese Stadt lieben und die Heiligkeit spüren die von ihr ausgeht“
     
    während man an der schleichenden Vertreibung der einheimischen muslimischen Bevölkerung arbeitet.

    Die Vereinten Nationen haben Israel vorgeworfen, mit seiner Politik die Araber aus Ostjerusalem zu verdrängen. Auf lange Sicht sei die Präsenz der Palästinenser in der Stadt bedroht, geht aus einem am Dienstag in New York veröffentlichten Bericht des UN-Nothilfebüros Ocha hervor. Die Araber würden isoliert und könnten ihre grundlegenden Rechte nicht wahrnehmen. …

     
    http://derstandard.at/1304551518402/UN-Israel-verdraengt-Araber-aus-Jerusalem?seite=4
     
    Und welche Viertel in Jerusalem sind die schönsten, wo die Leute am liebsten hingehen – die arabischen Viertel, sie nehmen dann die Atmosphäre, die eigentlich muslimisch, arabisch ist, als biblisch war; tatsächlich sind das aber arabische Viertel, arabische Häuser und es sind wahrscheinlich die schönsten in Jerusalem.

    “The poet and Jerusalemite Gilad Meiri, who apparently also loves a different Jerusalem, has called in a poem „to liberate Jerusalem from Jerusalem Day.“

    Ever since Jerusalem became a city that was compacted together 44 years ago, there have been few reasons to celebrate, and this year, fewer than ever.

    Some 8,000 Jerusalemites got fed up with the city over the past year and abandoned it.

    The rate of high school students who pass their matriculation exams is low and the city is is not heedful of the children of the poor.

    Meanwhile, in the eastern part of the city, more than 1,000 classrooms are lacking; about half the children have no place in a classroom, they are mamzerim.

    Even before this, Jerusalem was no bed of roses. But in recent years is has become a bed of thorns.

    In the neighborhood of Al-Bustan, at the foot of the City of David, the municipality insists on destroying dozens of inhabited homes to turn a delusional vision into reality – the „Garden of the King.“

    In the neighborhood of Silwan, has anyone noticed that a „quiet intifada“ is under way? Settlers in Beit Yonatan and Wadi Hilweh have been clashing daily with local residents and lives have been lost. Beit Yonatan should have been evacuated long ago according to the High Court of Justice decisions at which Mayor Nir Barkat thumbs his nose and the attorney general neglects.

    The police are arresting local leaders, including Jawad Siyam, who established a community center for children and has fallen victim to false complaints by settlers, his neighbors. The police are also arresting minors; just the other day, Haaretz reported on the illegal arrest of a 7-year-old boy…..“
     
    http://www.haaretz.com/print-edition/news/jerusalem-day-celebrations-will-not-cover-up-the-city-s-rot-and-discrimination-1.365222
     
    “Es ist nicht wahr und immer wieder eine Lüge von Ihnen das sie diese Behauptung hier schreiben. Die PLO hat das was in den Briefen geforderte wurde nie schriftlich umgesetzt.  Also heisst das sie bewusst hier Lügen und zum wiederholten male Öffentlich Israel beschuldigen.“
     
    Herr Zion – Sie sind der Lügner – wir führen diese Diskusion hier nicht zum ersten mal und ich habe schon ich weiß nicht wie oft, die schriftlichen Vereinbarungen, welche auch hier bei Hagalil veröffentlicht wurden, rein gestellt. Dass Ihnen das nicht ins Konzept passt, ist mir klar – aber hemmungslos Lügen verbreiten – das tun Sie. Mittlerweile können Sie ja nicht mehr so tun, als ob Sie nichts davon wüssten:

    “Am 15. November 1988 proklamierte die PLO einen souveränen Palästinenserstaat unter ihrer Führung. Dabei berief sie sich auf die UN-Resolution 181 von 1947: Diese habe die internationalen Bedingungen für diesen Staat formuliert. Damit erkannte sie erstmals implizit auch Israels völkerrechtliche Legitimation als unabhängiger jüdischer Staat an. Ende 1988 erkannte die PLO-Führung auch die UNO-Resolution 242 an.

    Daher hier zum ich weiß nicht wievielten male:



    10. September 1993
    Israel und die PLO wechseln Briefe zur gegenseitigen Anerkennung. In letzter Verhandlungsminute erhält Holst die Unterschriften Arafats (PLO) und Rabins (Israel). Das Exekutivkomitee der PLO billigt trotz interner Widerstände den von Yassir Arafat in Tunis vorgelegten Text.

    Arafat am 09.09.1993 an Rabin:
    „Die PLO erkennt das Recht des Staates Israel auf Existenz in Frieden und Sicherheit an.“
    Rabin an Arafat:
    „…die israelische Regierung hat beschlossen, die PLO als die Vertretung des palästinensischen Volkes anzuerkennen.“

    ..Der Zentralrat der PLO in Tunis billigt die Prinzipienerklärung 12. Oktober 1993.
    http://test.hagalil.com/israel/geschichte/zeittafel-1992.htm
     
    Die Saboteure des Friedens:

    “Der Leiter des islamischen Waqf und des »Höheren Islamischen Rates« in Jerusalem schrieben am 16. Oktober 1993 an Ministerpräsident Rabin…

    ...Diese täglichen Schändungen der Ibrahimi-Moschee können nicht ignoriert werden. Leider haben die israelischen Behörden nie etwas gegen dieses feindselige Verhalten der Siedler unternommen ... Wir hoffen, daß die Behörden gegen diese aufstachelnden und feindseligen Aktionen, die sich gegen die Religionsfreiheit der Muslime und ihr Recht auf die umfassende Nutzung ihrer Moschee richten, etwas unternehmen werden.«…

    Niemand konnte deshalb überrascht sein, als Baruch Goldstein am 25. Februar 1994 in der Ibrahimi-Moschee in Hebron 29 betende Muslime erschoß. Einige palästinensische Quellen behaupten, daß auch herbeigeeilte Soldaten und Siedler wahllos in die Moschee feuerten. Während der sich anschließenden Proteste erschoß die israelische Armee nochmals die gleiche Anzahl Palästinenser.

    Am 1. März 1994 zitierte die Zeitung »Yediot Aharonot« folgende Passage aus einem Gespräch Goldsteins mit dem Militärrabbiner Gad Navon: »Ich bin als Arzt nicht bereit, jemanden zu behandeln, der kein Jude ist. Ich kenne nur den Rambam und Kahane an.« »Man hat mir gesagt, Sie seien nicht bereit, die drusischen Soldaten in unserer Armee zu behandeln«, fragte General Navon.

    Paradoxerweise riegelte die israelische Armee nach dem Massaker die gesamte Westbank und den Gaza-Streifen völlig ab, was der palästinensischen Wirtschaft beträchtlichen Schaden zufügte. Über Hebron wurden eine sechswöchige Ausgangssperre verhängt, um die 450 Siedler zu schützen. Die Angehörigen der Opfer des Massakers wurden obendrein noch bestraft.

    Die Bestattung des Massenmörders geriet zu einer eindrucksvollen Demonstration des jüdischen Extremismus. Die Menge rief immer wieder: »Welch ein Held«, »Welch ein Gerechter!«,

    Obwohl eine große Mehrheit der Israelis die Evakuierung der Siedler befürwortete, lehnte Rabin dies mit der Begründung ab, sie »widerspreche der ›Prinzipienerklärung‹«, so in »Ha’aretz« vom 18. März 1994. Er ließ sich damals vermutlich von Sicherheitsbedenken leiten, denn die Siedler hatten mit Bürgerkrieg gedroht. Die Hälfte der Bewohner der Siedlung Tapuah gehört zur Kahane-Chai-Gruppe und ist bewaffnet. Sie glauben das Recht zu haben, Palästinenser zu erschießen. »Das ist ein Krieg zwischen Arabern und Juden um das Land«, erklärte ein 21jähriger Yeshiva-Student. Die folgenden Zitate aus einem Artikel von Armin Wertz in der »Frankfurter Rundschau« vom 5. März 1993 zeigen die Gesinnung der Bewohner dieser Siedlung. Goldsteins Blutbad sei eine »gerechte Tat« gewesen und Rabin ein »Verräter«, der »gegen die Juden und für die PLO arbeitet«. Die meisten Bewohner Tapuahs kommen aus den USA und seien deshalb »nicht der Gehirnwäsche der Regierung ausgesetzt« gewesen. »Die Araber müssen rausgeschmissen werden. Nur wenn sie bereit sind, unter jüdischer Herrschaft und ohne politische Rechte zu leben, dürfen sie hierbleiben.«

    Die Vorgänge in Hebron sowie die sich anschließenden Repressionen demonstrierten
    den Palästinensern, daß die Abkommen weder die Existenz der Siedlungen noch die
    Anwesenheit der israelischen Besatzungsarmee die die Siedlungen weiter schützen mußten, in Frage stellten.


    Der orthodoxe Jude Yeshiyahu Leibowitz gehörte zu den schärfsten Kritikern der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern. In »Yediot Aharonot« vom 2. März 1994 ließ er keinen Zweifel daran, wer seiner Meinung nach die Verantwortung für Baruch Goldsteins Tat trägt.»Jedem sollte klar sein: Jeder, der sich nicht weigert, in den besetzten Gebieten Dienst zu tun, ist ein Freund Goldsteins und ein Partner in diesem Mord. In diesem Akt repräsentiert er das Volk. Er ist ein Repräsentant des Volkes und der Regierung, und der Schuldige ist Yitzhak Rabin.« In einem Streitgespräch mit Shimon Peres, das in »Ma’ariv« vom 25. März 1994 erschien, sagte der Philosoph: »Das moderne Israel wird vom politischen, religiösen und nationalen Blickwinkel authentisch durch Baruch Goldstein repräsentiert. Er ist die authentische Verkörperung der augenblicklichen Kultur und des Regimes. Dies heißt natürlich nicht, daß die über vier Millionen Juden die gleiche Mentalität haben. Im Gegenteil: Es gibt viele, die dieses Regime, diese Kultur und diese Mentalität ablehnen. Ihre Zahl hat kürzlich stark zugenommen. Wenn wir jedoch über ein ›Kollektiv‹ sprechen, dann wird unser ›Kollektiv‹ durch diese Kreatur, Baruch Goldstein, repräsentiert.« Natürlich sei das Massaker nicht das Werk eines »Wirrkopfs« gewesen, sondern »das Ergebnis einer ideologischen Strömung des radikalen Zionismus, wie er aus Nordamerika herüberkommt, durchdrungen zugleich vom Messianismus der Nachfahren der Pilgrim Fathers und vom Klima der Gewalt in der ›gettoisierten‹ Gesellschaft der großen nordamerikanischen Städte von heute«, schrieb Juan Goytisolo in der »Frankfurter Rundschau« vom 27. Februar 1995.“
    (Das war damals noch eine andere ‚Frankfurter Rundschau‘ als heute).
    Von Ludwig Watzal
    http://www.watzal.com/download/Watzal_fdf_Kapitel2.pdf

    Das Attentag Goldsteins, aber nicht nur das allein, sondern auch die Reaktion des israelischen Staats bestärkte die damals noch sich in einer Minderheit befrindenden Hamas in der Absicht zum Widerstand gegen Israel und auch gegen die PLO und führte zu der Radikalisierung der Partei (zuvor gab es keine Selbstmordattentate), die anfänglich sogar als Konkurrent zur Fatah von Israel unterstützt wurde. Übergriffe der Siedler, des Militärs auf Muslime und die fotwährende Ausbreitung der Siedlungen wurden mit blutigen Terroranschlägen beantwortet, welche eine Friedensperspektive und auch die Politik Arafats untergruben.
     
    Das Misstrauen der Palästinenser war begründet,  schien Oslo doch von Anfang an dermaßen einseitig auf die Bedürfnisse der Israelis zugeschnitten zu sein, ohne auch das Volk der Palästinenser und ihr Recht auf einen eigenen Staat glaubwürdig umzusetzen. Die Anerkennung Israels durch die Palästinenser wurde lediglich mit der Anerkennung einer palsätinensischen Partei entsprochen.
     
    Ein Abbau der Siedlugen wurde entgegen dem Glauben der Weltöffenltichkeit niemals ernstlich anvisiert , auf jeden Fall niemals ernsthaft angegangen und auch entgegen des Glaubens der Palästinenser, die aus gutem Grund erhofften nun ihren Staat zu erhalten und wahrscheinlich auch entgegen des Glaubens eines guten Teils der israelischen Bevölkerung.

  11. @kd0627 

    tja, aber sie waren da, da wo die Juden Beten, also indirekte Anerkennung auch wenn sie es nicht zugeben wollen.

     Taten wiegen manchmal mehr wie Worte

  12. @Baruch Zion
    Sowas kann man einfach nicht ernst nehmen:

    „nie im Leben die Palis rauchen viel zu viel und zu lange Wasserpfeife und für Fleissig sind sie auch nicht berühmt“
    Das klingt genau wie die rassistsche Hetze in Deutschland gegen „faule Griechen“ und Südeuropäer allgemein.
    Wenn es keine Arbeitsplätze gibt, warum dann eigentlich nicht den ganzen Tag Wasserpfeife rauchen?
    Überhaupt, warum sollte frei von Joch der Arbeit sein Leben zu genießen verweflich sein?
    Das in Israel die Verhältnisse besser sind hat doch nichts damit zu tun das die Menschen dort keine Araber wären.

    Das Problem ist doch eher das viele sich lieber in einem israeelischen Bus in die Luft jagen statt ihr leben zu genießen so gut es eben geht.

  13. @Shimon Lichtenberg
    Millionen Menschen verhungern, im Sudan gab es erst kürzlich wieder einen Völkermord und die Welt ist gar nicht so schlimm? Nur weil es noch schlimmer kommen könnte und noch nie besser war?
    Wenn Sie meinen…
    „Wofür entwickeln die USA einen Anzug, der es Soldaten ermöglicht in atomar verseuchte Gebiete vorzurücken?“
    Für denn Fall eines Atomkrieges. Das heisst aber nicht unbedingt das die USA diesen beginnen wollen.
    „Wenn Rußland nicht bald seine gigantischen Rohstoffquellen hergibt, kriegen die dann die A-Bombe auf den Kopf?“

    Warum haben die Russen dann während 45 Jahren Kalter Krie nix auf den Kopf gekriegt? Im Gegensatz zum Iran sitzen in der US Regierung eher selten selbstmörderische potentielle Amokläufer, die meinen das ein Atomkrieg die Wiederkehr des Messias einleitet.

     
     
     
     
     

  14. @Jane
    „1971 sandte Anwar as-Sadat einen Brief an die Jarrings- Kommission der Vereinten Nationen, in dem er Ägyptens Bereitschaft ausdrückte, ein Friedensabkommen mit Israel abzuschließen. Israels Zustimmung hätte den Krieg 1973 verhindern können.“

    Sie haben eine Glaskugel ? Sie kennen die Arabische Verhandlungsmentalität ? Sie waren zu der Zeit Ministerpräsidentin von Israel und hatten die Verantwortung für Millioen Juden?

    Nichts dergleichen von allem, sie wollen nur Hetzen gegen die Juden aus Hass und Neid aus niedrigen Gründen wie immer in der Geschichte. Den Charakter Jane kennen wir seid 3300 Jahren und alles was sie hier schreiben gab es schon vor 80 Jahren, vor 200 Jahren, vor 700 Jahren, vor 1500 Jahren und und und ……

    Und wo ist das Haus Israel heute ?  Wieder zurück in seine Heimat in Eretz Israel und all ihre Vorgänger und die noch nach ihnen kommen können es nicht verhindern.

    AM ISRAEL CHAI FÜR IMMER UND EWIG IN GANZ ISRAEL  

  15. @Jane

    „dass eigentlich hätte ein palästinensischer STaat werden sollen, sogar in weit größerer Geschwindigkeit als jemals zuvor.“

    nie im Leben die Palis rauchen viel zu viel und zu lange Wasserpfeife und für Fleissig sind sie auch nicht berühmt. Sie die Arabischen Nachbarn wie Ägypten oder Syrien oder Lebanon. Kairo ist ein Moloch und wenndie ihre Pyramiden nicht hätten würde überhaupt kein Tourist nach Ägypten fahren.

    Ganz im Unterschied zu Israel das Ulaubsparadies sauberes Wasser guten Strasse Ordnung Polizei die nicht Korrupt ist. Und essen kann man in Israel so gut und Lecker wie nirgendwo alles da.

  16. SIE LÃœGEN SCHON WIEDER JANE

    „Es ist ihnen wohl entgangen, dass Arafat, Rabin und Peres 1994 den Friedensnobelpreis bekamen, weil Israel endlich mit der PLO verhandelte und diese als Vertretung der Palästinenser anerkannte und Arafat ISRAEL ANERKANNTE und zwar schriftlich. Das wurde auch 2 Jahre späte noch einmal von der palästinensischen Nationalversammlung bestätigt.“

    Es ist nicht wahr und immer wieder eine Lüge von Ihnen das sie diese Behauptung hier schreiben. Die PLO hat das was in den Briefen geforderte wurde nie schriftlich umgesetzt. 

    Also heisst das sie bewusst hier Lügen und zum wiederholten male Öffentlich Israel beschuldigen.
    Die Arabischer Führer und das kann man zur Zeit sehr gut beobachten sind und waren es schon immer Kriegstreiber und Sklavenhändler. Schon im dritten Reich haben die Arabischen Muftis und Scheichs auf der Seite Hitlers gegen die Juden gekämpft um diese zu Vernichten.

    Es ist egal wie rum sie es immer wieder Formulieren die Juden sind die Guten und die Moslems mit hilfe der Europär und auch den Europäischen Linken sind das Problem im Nahen Osten.
     

    So werden die Palis nie einen Staat bekommen.

  17. @Jane

    sie wollten eine Antwort auf ihre Frage welches Land hat die Anexion Ost Jerusalems anerkannt!

    Die Millionen Menschen die Jahr für Jahr in die Heilige Stadt Yerushalayim kommen an den Platz wo die Juden beten. Und sie stecken kleine Zettel in eine Wand die für die Juden seit der Zerstörung des Tempels durch die Römer Heilig ist und immer in den Herzen eines jeden Juden war.

    Die Millionen Menschen egal ob Christen, Buddisten, Moslems oder Sekulare Menschen die immer wieder nach Yerushalayim kommen weil sie diese Stadt lieben und die Heiligkeit spüren die von ihr ausgeht.

    Die Millionen Menschen die wissen das Yerushalyim die einzige Stadt auf der Welt ist in der alle Religonen der Welt aufeinander treffen.

    Die Millionen Menschen die nach Yerushalayim kommen um mit G“tt zu sprechen.

    Weil der Mensch weiss das man ein Ruhepunkt braucht an dem man mit sich und seinem Schöper allein ist. 

    Das ist der Platz vor der Cotel ha amariv – vor der Western Wall
    Die Araber aus Ost Yerushalayim bringen über die Arabischen Knesset Abgeordneten einen Aufruf, das wenn ein Palästinensicher Staat Einseitig ausgerufen werden sollte von der Fatah und Hamas.
    Das die Araber aus Ost Yerushalayim Israelische Staatsbürger werden sollen.

    Das ist die Anerkennung von Menschen die verstanden haben das die Juden das Land Eretz Israel Weise und Gerecht Führen. Auch für die Moslems auch für die Christen auch für die Druzen.

    Die Resulotion der UNO von 1980 gegen das Gesetz zur Enheit Yerushalayims und gegen Botschaften in der Heiligen Stadt, ist Politik und Geschäft. Es war verfrüht übereilt und Kurzsichtig weil wiedermal aus trotz gegen die Juden.

    Yerushalayim hat Millionen Freunde in der ganzen Welt und es wird der Tag kommen da wird die UNO wiedereinmal etwas zurücknehmen müssen um Gerechtigeit wieder herzustellen.

    Baruch haschem G“tt ist mit seinem Volk und gedenkt den Bund mit seinen Kindern. Der G“tt Awrahams, der G“tt Jizchaks und der G“tt Jaakows alias Israel der sein Volk nicht im stich lässt und am ende den Messias Sohn David sendet damit Friede auf der ganzen Welt herrsche.

  18. Wer will keinen Frieden?

    1971 sandte Anwar as-Sadat einen Brief an die Jarrings- Kommission der Vereinten Nationen, in dem er Ägyptens Bereitschaft ausdrückte, ein Friedensabkommen mit Israel abzuschließen. Israels Zustimmung hätte den Krieg 1973 verhindern können. Nach dem Krieg lehnte Golda Meir Sadats erneute Angebote zu Friedensgesprächen in Bausch und Bogen ab.

    Israel ignorierte Anfang der 70er-Jahre zahlreiche ausgestreckte Fühler Jasir Arafats und anderer palästinensischer Führungspersönlichkeiten, die mehrfach die Bereitschaft zeigten, mit Israel über Frieden zu sprechen.

    Anwar as-Sadats V ersuche 1978, die Palästinenserfrage als Teil des israelisch-ägyptischen Friedensprozesses zu lösen, wurden von Menachem Begin abgewiesen, der sich weigerte, alles, was weiter ginge als eine palästinensische „Autonomie“. In Betracht zu ziehen.

    1988, in Algier, erkannte die PLO in der palöstinensischen Unabhängigkeitserklärung Israel innerhalb der „Grünen Linie“ an und erklärte ihre Bereitschaft, Gespräche aufzunehmen.

    1993, zu Beginn des Oslo-Prozesses, bestätigten Arafat und die PLO schriftlich ihre Anerkennung Israels innerhalb der Grenzen von 1967 (nochmals: Dies sind 78 Prozent des historischen Palästina). Obwohl sie Israel als „legitimen“ Staat im Nahen Osten anerkannten, erwiderte Israel nicht entsprechend. Die Regierung Rabin erkannte nicht das nationale Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung an, sie war lediglich bereit, die Palästinenser als Verhandlungspartner anzuerkennen. Weder ins Oslo noch in der Folgezeit war Israel je bereit, zugunsten eines palästinensischen Staates auf die 1967 besetzten Gebiete zu verzichten, obwohl dies die Position der UNO (Resolution 242), der internationalen Gemeinschaft (inklusive USA, vor George W. Bush) und, seit 1988 der Palästinenser ist.

    Die vielleicht größte aller vergeudeten Gelegenheiten war die Verunmöglichung eines lebensfähigen palästinensischen Staates durch die Reihe der Likud- und Labour-Regierungen, die während der sieben Jahre des Oslo-“Friedens-Prozesses“ (1993 – 2000) die Bevölkerung in den Siedlungen verdoppelte und damit wirkungsvoll eine Zwei-Staaten-Lösung eliminierten.
    Ende 1995 präsentierte Jossi Beilin, eines der führenden Mitglieder des Verhandlungsteams in Oslo, Itzhak Rabin das „Stockholm-Dokument“ (das mit Abu Mazens Team ausgehandelt worden war), um den Konflikt zu lösen. Die darin aufgezeichneten Übereinkünfte waren so vielversprechend, dass Abu Mazen Tränen in den Augen hatte, als er das Schriftstück unterzeichnete. Rabin wurde ein paar Tage später erschossen und sein Nachfolger Shimon Peres lehnte das Dokument umgehend ab.

    Die syrische Bereitschaft zu Friedensverhandlungen unter der Bedingung von Konzessionen bei den besetzten Golanhöhen wurde bis zum heutigen Tag von Israel vielfach zurückgewiesen.

    Sharons komplette Missachtung des Angebots einer Anerkennung Israels durch die Arabische Liga 2002, inklusive des Angebots von Frieden und regionaler Integration im Austausch für ein Beenden der Besatzung.

    Sharons Disqualifizierung Arafats, des bei weitem kooperativsten Verhandlungspartners, den Israel je hatte, und der letzten palästinensischen Führungspersönlichkeit, die noch „liefern“ konnte „wie bestellt“, und der darauf folgende Boykott Abu Mazens.

    Olmert erklärte das „Gefangenen-Dokument“, in dem alle palästinensischen Fraktionen einschließlich Hamas ein politisches Programm mit dem Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung beschlossen haben, als „irrelevant“. In der Folgezeit versuchte er mit Gewalt, die demokratisch gewählte Regierung der Hamas zu zerstören; dies geschieht bis heute.

    … Während Israel auf einem Brief Arafats bestand, in dem er explizit Israel als „legitimes Konstrukt“ im Nahen Osten anerkannte, später dann einen Anerkennung Israels als jüdischer Staat forderte (beides hat es bekommen), hat keine israelische Regierung je das kollektive Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung anerkannt. …
     
    http://www.palaestina-heute.de/uber_uns/Was_wir_gefragt_werden/Warum_keine_Anerkennung_Israel/warum_keine_anerkennung_israel.html

  19. “Nun, da Dov Weisglass vom Leiter des Büros des Premierministers zum Teilzeit-Berater des Premierministers gewechselt hat, gibt er gern damit an, dass er Sharons rechte und linke Hand war und sein persönlicher Emissär fürs Weiße Haus und sein heimlicher Vollzeitberater in Angelegenheiten, die das Schicksal des Staates bestimmten. Eine Art Kissinger Plus.

    ‚Weisglass hat die Regel vergessen, nach der diejenigen, die Außenminister, Verteidigungsminister, Kabinettsmitglieder und Botschafter übergehen und direkt im Namen der Regierung sprechen, verpflichtet sind, diskret zu sein.


    Indem er Ari Shavit in einem Ha’aretz-Interview (Ha’aretz-Friday-Magazine vom 8. Oktober) sagte, der Abkoppelungsplan sei eine Art, den politischen Prozess einzufrieren und die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern, stellte Weisglass Sharon letzten Endes als einen Betrüger und Lügner hin und zog das Land in einen Wirbelsturm von Dementis und Entschuldigungen.

    Dov, oder Dubi, wie ihn seine Freunde nennen, bekam den Job als Sharons Bürochef, Duplikat und Kumpel völlig überraschend und Dank einer lange währenden persönlichen Freundschaft. Er imitierte Sharon besser als der Komiker Eli Yatzpan….“

    http://www.nahost-politik.de/israel/regierung/weissglas.htm

  20. “Wenn Sie der Meinung sind „die Palästinenser“ hätten Israel anerkannt, so frage ich mich erneut, wen Sie mit „die Palästinenser“ eigentlich meinen“
     
    Es ist ihnen wohl entgangen, dass Arafat, Rabin und Peres 1994 den Friedensnobelpreis bekamen, weil Israel endlich mit der PLO verhandelte und diese als Vertretung der Palästinenser anerkannte und Arafat ISRAEL ANERKANNTE und zwar schriftlich. Das wurde auch 2 Jahre späte noch einmal von der palästinensischen Nationalversammlung bestätigt. Die Hamas spielte damals eine untergeordnete Rolle.
     
    Wissen Sie es ist schon absurd, dass Vertreter einer Religion, die sich so ungeheur viel auf ihr Elefantengedächtnis einbilden, so ungeheuerlich vergesslich sind, wenn es darum geht, die Dinge auszublenden, die ihr Weltbild stören, selbst dann wenn dies Prozesse waren, die die Aufmerksamkeit der gersamten Welt auf sich zogen und durch die gesamte Weltpresse gingen – einfach verrückt.
     
    Und wenn Sie wissen wollen, warum das heute strittig ist, weil Israel umgekehrt Palästina nicht anerkannte und einfach so getan hat, als ob es keine Anerkennung gegeben hätte und munter weiter siedelte auf dem Gebiet, dass eigentlich hätte ein palästinensischer STaat werden sollen, sogar in weit größerer Geschwindigkeit als jemals zuvor.

  21. “Ich muss sagen, da bleibt mir die Spucke weg! Also konstruieren Sie den Konflikt wirklich entgegen Ihrer ständigen Beteuerungen als einen Konflikt zwischen Juden und Muslimen… das erklärt einiges, was mir an Ihren Statements übel aufstößt.“
     
    Da bleibt Ihnen die Spucke weg Ronit, das ist doch lächerlich. Es ist doch Israel, dass den Konflikt ständig als Konflikt zwischen Muslimen und Juden definiert, wenn ich mir hier schon die Sprüche von Israel, dem Dompteur etc. anhören muss. Würden die Palästinenser morgen zum Judentum übertreten, dann bekämen sie doch sofort die israelische Staatsbürgerschaft.

    Im übrigen ist mir völlig klar, dass nicht alle Palästinenser Muslime sind und der Umstand, dass viele Christen die Gebiete verlassen, da sie genauso wie ihre muslimischen Landsbrüder unter der Besatzung leide, veranlasst die israelische PR Maschinerie ja immer wieder dazu Greuelgeschichten über die Unterdrückung der Christen durch die Muslime zu verbreiten – denn sie legen ja größten Wert darauf, an der Entmenschlichung der Palästinenser zu wirken, um die fortwährende Aggression gegen sie zu rechtfertigen. Da ist es halt etwas peinlich, dass Christen genauso unter der Besatzung leiden.
     

  22. @me
    Noch ist es doch recht schön auf dieser Welt, ich weiß garnicht was Sie haben. Das wird sich aber in einigen Jahren ändern, oder glauben Sie die die USA planen per F-22 Raptor für die Frauen dieser Welt Blumen abzuwerfen, und die Männer bekommen mit einem Abrams Panzer mit 1500 Ps Gasturbine Brot und Salz vorbeigebracht? Wofür entwickeln die USA einen Anzug, der es Soldaten ermöglicht in atomar verseuchte Gebiete vorzurücken? Wenn Rußland nicht bald seine gigantischen Rohstoffquellen hergibt, kriegen die dann die A-Bombe auf den Kopf?

    @Jane
    Lassen Sie sich nicht unterkriegen! Es ist erlaubt und sogar erwünscht eine andere Meinung zu haben, und diese auch zu äussern. Und Sie haben recht, beleidigungen unter die Gürtellinie gehören hier nicht her, und tragen zur Sache nichts bei. Schön das Sie hier sind!

  23. Warum dieses Kesseltreiben, und wie kommen Sie, Herr Jim dazu, derart herablassend mit einer Dame zu sprechen?
    Meinung hin, Meinung her, ein wenig sollte man doch an sich halten können, oder bilden Sie sich ein der väterliche Dr. Albergi im Irrenhaus zu sein, mit Jane als junger und unerfahrener Patientin?
    Versuchen Sie doch einmal zu fokusieren. Ab wann meinen Sie, ist man berechtigt aus einer Kritik an der Siedlungspolitik den Vorwurf der NS-Gesinnung zu ziehen?

    • @ nuri,
      Sie sprechen mir aus der Seele.
      Und um beim Vergleich mit dem Irrenhaus zu bleiben – mensch kann Jane sicher eine gewisse Fixierung nicht absprechen, dies gilt aber bei vielen Postern hier, und bei manchen anderen stärker und agressiver.

  24. Ach Jim – nur ums mal in aller Deutlichkeit zu sagen – meine Großeltern haben niemanden vergast und ich habe auch nicht, ich habe es auch vor und habe nichts dafür übrig. Ja, ich finde Menschen, die andere Menschen vergasen absolut verboten und alptraumhaft …
     
    Wissen Sie, Jane, Sie tun mir leid, eigentlich. Ihre Rechtfertigung ist ungeheuerlich, der ganze Beitrag ist leider nichts anderes als die Bekräftigung all dessen, was Sie hier Tag für Tag für sich zu erreichen suchen und Sie haben wieder nicht geschlafen.
    Jane, es geht Ihnen nicht gut, Ihre Versuche dies so und auf diese Art zu bewältigen wie Sie es hier vorführen, sind nicht geeignet, eine Verbesserung herbeizuführen, im Gegenteil.
    Sie sollten langsam beginnen, sich den Tag einzuteilen, ihm eine Struktur zu geben, sollten sich selbst Aufgaben stellen und diese Zug um Zug erledigen, sollten sich langsam aber sicher vom Internet lösen, ein Anfang, und unbedingt Beistand suchen, sich aus diesem Dilemma retten zu können.

    Dass dies gelingt, ist Ihnen zu wünschen, so glauben Sie das doch bitte!

     
     


  25. @me:
    Dass das Thema Antisemitismus in anderen Teilen der Linken durchaus diskutiert wird, ist mir wohl bekannt (ich habe mich zuvor lediglich auf die Partei bezogen). Dort wird zum Teil antisemitischen Tendenzen entschlossener entgegengetreten, jedoch sind auch hier – das ist mein Eindruck – diejenigen, die Antisemitismus bekämpfen heftigen verbalen und nonverbalen Angriffen ausgesetzt. Und werden die antisemitischen Gruppierungen wirklich von einer Mehrheit entschlossen isoliert? Oder haben sie nicht doch stets den Platz am Katzentisch und gehören doch „irgendwie dazu“? Die Offenheit der antisemitischen Strömungen in der Partei Die Linke haben in der Tat den Vorteil, dass sie wenigstens zeigen woran man ist, da haben Sie recht. Von der Partei selbst wird allerdings nichts dagegen getan (wenige Ausnahmen wie Petra Pau und den BAK Shalom hier ausgenommen), vielmehr wird das Problem ignoriert.
     
    @Jane:
    „Die Palästinenser sind Muslime und Ägypten und Jordanien, das war keine Fremdherrschaft.“

    Ich muss sagen, da bleibt mir die Spucke weg! Also konstruieren Sie den Konflikt wirklich entgegen Ihrer ständigen Beteuerungen als einen Konflikt zwischen Juden und Muslimen… das erklärt einiges, was mir an Ihren Statements übel aufstößt.
    Ich will dennoch einiges dazu klar stellen:
    „Die Palästinenser“ sind entgegen Ihrer Annahme keineswegs alle Muslime. Auch wenn es derzeit divergierende demographische Angaben gibt, ist diese Tatsache unumstößlich.
    Da Sie meinen, staatliche Souveränität spiele keine Rolle, solange die Religionszugehörigkeit gewahrt bleibt, war folglich auch die kriegerische Expansion des Osmanischen Reichs in arabischen Ländern auch keine „Fremdherrschaft“. Damit werden Sie wenig Anhänger finden, unter arabischen und nicht-arabischen Historikern. Völkerrechtlich gesehen (und so argumentieren Sie ja sehr gerne) ist diese Aussage auch mehr als bedenklich. Zum Komplex des Nation-Building empfehle ich Ihnen einen Blick in Benedict Andrews „Imagined Communities“.

    Was die Kooperation der deutschen und der russischen Rüstungsindustrie betrifft: Naja, schwer zu finden sind Artikel hierüber nicht. Verwiesen sei hier schnell auf die Zusammenarbeit der Lufthansa und Daimlers mit Rostechnologij. Nebenbei: Die deutsche Rüstungsindustrie ist einer der Hauptlieferanten der Türkei (war da nicht irgendwas in Kurdistan?). Dass Waffenhandel stets und weltweit ein schmutziges Geschäft ist, da sind wir uns ausnahmsweise mal einig. Ãœbrigens: ich denke die wenigsten Deutschen liefern eigenhändig Waffen irgendwohin. Vielleicht bleiben wir bei der Rüstungsindustrie…

    Wenn Sie der Meinung sind „die Palästinenser“ hätten Israel anerkannt, so frage ich mich erneut, wen Sie mit „die Palästinenser“ eigentlich meinen. Gegenwärtig hat die Hamas das Existenzrecht Israels definitiv nicht anerkannt, die Äußerungen der Fatah zu diesem Thema variieren je nach Medium, Kontext und Sprache. Ihre Interpretation, die Hamas wäre gewählt worden weil Israel auch nicht mit einer gemäßigten Regierung verhandeln wolle, greift um Längen zu kurz. Meinen Sie nicht, die Bevölkerung Gazas hatte auch andere Gründe? In meinen Augen reduzieren Sie diese und verorten den Machterhalt der Hamas eindimensional in der israelischen Politik.

  26. “Dass Sie ernsthaft glauben „wir“ (wen meinen Sie? Ich gehe mal von deutschen Rüstungsindustrie aus…) liefern keine Waffen an Russland ist ein Witz, oder?“

    Ich meine ‚wir‘ – wir Deutschen.

    Können Sie es mir sagen? Russland ist selbst einer der größten Waffenexporteure der Welt und eigentlich nicht ein Importeur. Deutschland steht ‚auch nicht schlecht da‘ und Israel ebenfalls. Ãœber Waffenexporte nach Russland habe ich jetzt allerdings erst mal nichts gefunden. Tatsächlich bezweifle ich, dass es einen nennenswerten Waffenexport von Deutschland nach Russland gäbe, aber wenn Sie etwas anderes heraus finden, dann nur zu.
     
    Dass der Waffenhandel eine Nische ist, die  die allseits herrschende Doppelmoral offenbart, das ist offensichtlich und das trifft für Deutschland zu, und für Israel auch.

    “Peinlicher kann es kaum werden: Ausgerechnet eine israelische Firma soll am Verkauf eines Tankschiffs an den Erzfeind Iran beteiligt gewesen sein. Israels Führung, die auf jedem internationalen Podium auf strengere Sanktionen gegen die Ajatollahs in Teheran pocht, fürchtet nun einen schweren Imageschaden. Die einflussreiche Firma Ofer-Brüder sieht sich hingegen als Opfer eines „bedauerlichen Fehlers“ und beteuert ihre Unschuld.

    Das US-Außenministerium in Washington ließ die Bombe vergangene Woche platzen: Die Ofer-Brüder sowie die Firma Tanker Pacific aus Singapur erscheinen auf einer schwarzen Liste von Firmen, die gegen das Iran-Embargo verstoßen haben. Im Zentrum der Affäre steht der Verkauf des großen Tankschiffs an die staatliche iranische Reederei im vergangenen September. „Wir haben herausgefunden, dass die Ofer Holdings Group die Muttergesellschaft einer Firma namens Tanker Pacific ist, und das ist die Firma, die dieses Tankschiff an die Iraner verkauft hat“, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Ein Anwalt der Ofer-Brüder bestritt jedoch am Dienstag jegliche Verbindung mit Tanker Pacific.

    Besonders pikant wurde die Affäre, nachdem sich am Montag überraschend der ehemalige Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad mit kryptischen Bemerkungen einschaltete. Die Beschäftigung mit den Vorwürfen gegen die Ofer-Brüder sei „übertrieben“, sagte Meir Dagan, wollte aber nicht weiter ins Detail gehen….“
     
    http://www.handelsblatt.com/politik/international/israel-fuerchtet-imageschaden/4239752.html
     
    Mit dem Verkauf von Waffen an fragwürdige Regime machen Deutsche leider gute Geschäfte und ich bin absolut dafür, dass zu verbieten – und bzgl. Israel sieht es da auch nicht anders aus:
     
    Gut fürs Geschäft

    Zu Dumpingpreisen liefert Israel Waffen in Spannungsgebiete und an Diktaturen.
    Wir haben das technische Knowhow“, so erkannte der Direktor des Strategischen Instituts in Israel, General Tal, schon vor Jahren, „jede Waffe zu produzieren, die wir brauchen.“
    Jüngster Coup der israelischen Waffenexporteure ist die geplante Lieferung von 50 Jagdbombern „Kfir“-C 2 an die Nationalchinesen, denen die Amerikaner Angriffswaffen vergleichbarer Art gerade verweigert hatten. Taiwan, fürchteten die USA, könne mit derartigen Waffen das chinesische Festland angreifen.
    Solche Skrupel haben die Israelis nicht. Außenpolitisch selbst isoliert, liefert der hochindustrialisierte und exportabhängige Nahost-Staat ohne ideologische Bedenken Waffen in Krisengebiete und Diktaturen.
    So verzeichneten die Auftragsbücher der Israelis allein in den letzten 18 Monaten den Verkauf von
    * sechs kompletten Schnellbooten der „Reshef“-Klasse — inklusive Lenkraketen — an das Apartheid-Regime von Südafrika;
    * zwölf modernisierten Jagdbombern vom Typ „Super Mystere“ an die Bananenrepublik Honduras; > Luft-Luft-Raketen „Shafrir“ an die
    Militärjunta in Chile;
    * modernsten elektronischen Geräten und Waffen in das Spannungsgebiet Griechenland — die Amerikaner hatten Lieferungen abgelehnt; > Schiff-Schiff-Raketen „Gabriel“ an
     
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40615703.html

    Israel und Frankreich haben sich wieder angenähert. Zuvor gab es Verstimmungen, auch weil Israel Waffen in das Krisenland Elfenbeinküste lieferte. Schon mehrfach geriet Israel wegen solcher Exporte in die Kritik.

    Für die französischen Truppen in der Elfenbeinküste war es ein Schock: Regierungsflugzeuge bombardierten im November 2004 mit tödlicher Präzision ihre Stellung an der Demarkationslinie zum Rebellengebiet. Zuvor war das Lager von Drohnen israelischer Bauart ausspioniert worden. Nach dem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon in Paris diese Woche haben sich die Wogen geglättet.

    Israelische Waffen wurden offiziell –  mehr aber auch inoffiziell – über dunkle Kanäle in Länder verkauft, die von den Vereinten Nationen oder von den großen Waffenproduzenten der Welt aus politischen Gründen boykottiert wurden. Oft waren es ehemalige israelische Militärs, die in diesen Ländern als Experten auftraten und die ersten Kontakte anknüpften. Der spektakulärste Fall war mit Sicherheit die „Iran-Contra-Affäre“, in der Israel und die USA ein folgenreiches Dreiecksgeschäft abwickelten, in dessen Rahmen der Iran und die „Contras“ in Nicaragua mit amerikanischen und israelischen Waffen beliefert wurden.

    da die größeren und wichtigeren Staaten in der Regel ihre eigene Produktion haben oder – wie in der NATO – Waffen von ihren Bündnispartnern beziehen, bleiben meist nur noch eher „halbseidene“ Kunden und Geschäftspartner übrig. Wie vor vielen Jahren schon das südafrikanische Apartheid-Regime – mit dem zusammen Israel sogar Atomtests unternahm – oder fast jede Diktatur und fast jedes Bürgerkriegsland in Afrika und Lateinamerika.
     
    …Ein lohnendes Geschäft: Israel stieg im Jahr 2003 mit einem Exportvolumen von rund drei Milliarden Dollar zum fünftgrößten Waffenlieferanten der Welt auf: Rund zehn Prozent des internationalen Waffenhandels werden damit über Israel abgewickelt.

     
    http://www.dw-world.de/dw/article/0,,1662440,00.html
     
    Und wenn Sie mir jetzt sagen, was ist mit Deutschlands Waffenexporten, das ist ebenfalls eine riesen Sauerei, was da mitunter geschieht – dann kann ich Ihnen nur beipflichten, dass sehe ich auch so. Allerdings beliefert Deutschland, da bin ich mir relativ sicher weder Russland noch China mit Waffen und wenn doch, dann waren das illegale Waffendeals. Gefunden habe ich jedenfalls nichts dazu.

  27. Baruch Zion – ich warte immer noch auf eine Antwort – da ich ja keine Juristin bin, nach ihrer Meinung so wenig Ahnung von den Fakten habe – möchte Ich Sie, der ja so so kenntnisreich ist, noch einmal darum bitten, mir mitzuteilen – welches Land der Erde die Annexion Ost-Jerusalems anerkannt hat (erfolgte vor über 30 Jahren)???

  28. Israel ist ein Staat, der ohne mit der Wimper zu zucken , mehr Unterstützung genießt als die meisten. Über viele Jahre wurde ihm auch mit großer Sympathie begegnet und ja, daran hat sich mittlerweile einiges geändert.
     
    Tja – wie kann denn das nur sein?

    Während Israel die Zerstörung der Häuser als konfliktbedingt oder aus Sicherheitsgründen notwendig bezeichnet, sehen Menschenrechtsorganisationen, wie z. B. das Israelische

    Kommitee gegen Hauszerstörung (ICAHD) oder Amnesty International darin Systematik und Kriegsverbrechen. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben im Jahre 2009 über 600 Palästinenser ihre Häuser verloren, welche auf Anordnung der israelischen Behörden zerstört wurden

    Nach Angaben des „Israelischen Komitees gegen Hauszerstörung“ hat Israel seit Beginn der Besatzung 1967 etwa 12.000 palästinensische Häuser in Ost-Jerusalem und den Palästinensischen Gebieten zerstört, darunter 740 während des Oslo-Friedensprozesses.

    In der Ersten Intifada wurden bis Ende 1991 mehr als 300 Wohnungen zerstört oder versiegelt. Das machte rund 2.000 Personen obdachlos.

    Die Zerstörungen erfolgten, insofern es sich um Bestrafunen handelte,  in der ersten Zeit kurz nach der Identifizierung und Festnahme einer Person ohne juristisches Verfahren, noch vor einer Gerichtsverhandlung, wo es dann erst zur eigentlichen (oft nur geringfügigen) Bestrafung, aber auch zum Freispruch gekommen ist. Betroffen waren auch völlig Unschuldige wie die Vermieter und Nachbarn, da die Zerstörung der Häuser mit minimaler Vorwarnzeit (die Bewohner mussten die Gebäude innerhalb weniger als einer Stunde räumen) und ohne Rücksicht auf die Umgebung durch Sprengen erfolgte.

    Bei der Operation Gegossenes Blei im Gazastreifen im Januar 2009 nutzten die israelischen Streitkräfte Hauszerstörungen zur Vermeidung eigener Verluste. Verdächtige Gebäude wurden sofort mit einer Rakete und zwei Panzergranaten beschossen und die Reste mit dem Bulldozer umgewalzt. Dies hinterließ nicht nur erhebliche Zerstörung an der zivilen Infrastruktur,sondern forderte auch zahlreiche zivile Opfer, da eine Evakuierung von Bewohnern selten gewährleistet war.

    Menschenrechtsorganisationen wie das (ICAHD) und B’Tselem unterstützen Betroffene juristisch und auch beim Wiederaufbau. Auch ausländische Aktivisten versuchen immer wieder, Zerstörungen durch Blockaden zu verhindern, der bekannteste Fall ist der der ISM-Aktivistin Rachel Corrie, die dabei im Gazastreifen starb. Friedensorganisationen wie Schalom Achschaw kritisierten, dass Regulation 119 nur auf palästinensische Terroristen, nicht aber auf Gewalttäter aus den Reihen der radikalen jüdischen Siedlerbewegung angewendet werde. Die Organisation Human Rights Watch wirft Israel vor, durch massenhafte Häuserzerstörungen palästinensischer Häuser Gebiete absichtlich ethnisch gesäubert zu haben
     
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hauszerst%C3%B6rung_im_israelisch-pal%C3%A4stinensischen_Konflikt
     
    Aber Sie denken – die haben doch gar keinen Grund wütend zu sein – wie verrückt kann man eigentlich sein? Sie glauben es ist in Ordnung, die Existenz anderer Menschen zu zerstören, ihre Häuser zu zerstören, sich ihr Land unter den Nagel zu reißen und dann wundern sie sich, dass das andere ‚irgendwie aggressiv‘ macht? Die Frage, wie Sie auf sowas reagieren würden, die stelle ich erst gar nicht, denn es scheint eine unüberwindliche Sperre in ihrem Kopf zu geben, sich solche Fragen mal ernsthaft zu stellen.
     
    Ich denke, ihre Selbstgerechtigkeit grenzt an eine Psychose.
     
    Und wenn Sie schon ständig den Glauben promoten, antisemitkische Gene steckten in jedem´, der Israel in aller Deutlichkeit kritisiert (denn nichts anderes tun sie), dann nehmen sie zur Kenntnis, dass mein Vater ein richtiger Israel- und Amerikafan, (was auch nichts daran ändert, dass ich ihn liebe) war und nebenbei noch nicht mal Deutscher.
     
    Daher würde ich vorschlagen, Sie wachen mal auf.

  29. Ach Jim – nur ums mal in aller Deutlichkeit zu sagen – meine Großeltern haben niemanden vergast und ich habe auch nicht, ich habe es auch vor und habe nichts dafür übrig. Ja, ich finde Menschen, die andere Menschen vergasen absolut verboten und alptraumhaft und ich habe nicht die allergeringste Sympathie für sie und dabei spielt die Nationalität absolut keine Rolle. Für mich spielt die Nationalität sowieso keine große Rolle, weder meine eigene, noch die anderer.
     
    Also bitte ein für alle mal zum mitschreiben!
     
    Und wenn Uri Deganias Beiträge nicht das sein sollen, was sie mir so vollmundig untersellt – hasserfüllt – dann. tja dann weiß ich auch nicht. Ich würde vorschlagen, dass sie mal in den Spiegel schauen sollte. Noch hasserfüllter gehts ja wohl nicht. Wenn der Umstand, dass ich es mir nicht mehmen lasse, Israel in aller Deutlichkeit zu kritisieren, sie so unglaublich wütend macht, und sie in dem Glauben bestärkt, die Welt sei voller Antisemiten, dann ist ihnen leider nicht zu helfen. Es gibt nun einmal sehr konkrete, sehr reale Gründe Israel sehr deutlich zu kritisieren – auch wenn Sie das nicht wahrhaben wollen, und ähnlich wie Samuel Salzborn am liebsten jedem ein Redeverbot erteilen möchten, der das tut.
     
    Wenn Sie das ernst meinen, Sie und Uri Degania, dann ticken Sie nicht richtig – aber ich würde es vorziehen, wieder sachbezogen zu diskutieren, denn diese Hiebe unter die Gürtellinie sind natürlich nicht das, was ein Thema irgendwie erhellen würde.

  30. DAS IST EINE LÃœGE VON JANE

    „die Palästinenser haben Israel 1994 anerkannt und Israel hat einfach weitergebaut und dachte nicht daran, auf diese großzügige Geste angemessen zu reagieren und im Gegenzug auch Palästina anzuerkennen.“

    Wann hören sie auf zu Lügen ? Die Palästinenser haben zur keiner Zeit Israel anerkannt. Und kommen sie mir nicht mit  Briefen die geschrieben worden sind.

    Nochmal nur für Sie ganz allein Es wurde nicht in Charter der PLO umgesetzt. Also bedeutet das NICHT RATIFIZIERT kennen sie die Bedeutung des Wortes.

    Die Araber haben wiedereinmal nur für die Öffentlichkeit und für die dummen Europäer so getan als ob, aber in Wirklichkeit denken sie nicht einmal in Traum daran mit den Juden Frieden zu schliessen.

    Wozu auch das Geschäft mit den Hilfsgelder der UNO EU  läuft doch gut und ein Pali Staat bringt kein Geld.  

  31. @ Janesbabyclub: „Die Palästinenser sind Muslime und Ägypten und Jordanien, das war keine Fremdherrschaft. “

    Dies auf der Zunge zergehen zu lassen, kurz über den schwarzen September nachdenkend, palästinensische Menschen anderer Glaubensrichtung vor sich sehend, ist mir durchaus bewußt, warum es keine „Lobby“ gibt.
    DUMM UND DÃœMMER!

  32. @Jane
    „oder es soll sich Gott verdammt noch mal hinter die Grüne LInie zurückziehen“

    jetzt kommt ihre wirkliche Natur langsam zum vorscheinen, sie werden aggressiv und Lügen schon wieder in dem sie 1. Tatsachen verdrehen und Israel als Aggressor darstellen. Wo doch die ganze Intelligente und Zivilisierte Welt weiss, das die Moslems die alleinigen Aggressoren waren und bis heute sind.

    „Die Israelis haben ihren Staat und wurde auf Kosten der Palästinenser gegründet“
    „nachdem diese sich abgefunden hatten und Israel anerkannt hatten“

    Hier sind eindeutig zwei Lügen und typische Propaganda von Hamas Fatah und wie sie alle heissen die Mörderbanden.

    Ich habe ihnen schon öfter die Leviten gelesen und das tue ich so lange bis sie aufhören zu Lügen.
    Sie Lügen und verdrehen die Wahrheit genauso wie die Verbrecher der PLO und versuchen der Welt zu verkaufen das die armen, armen so friedlichen Palis unschuldig an allem sind.

    Die Wahrheit ist die Schuld das es keinen Frieden gibt und kein Staat für die Palis sind die Araber selber. 

    Das ist Fakt  

  33. Uri Degania – frag mich, was sich da in Ihnen abspielt – das ist ja grauenhaft.

    Sie irren, er hält Ihnen bloß nen Spiegel vor.

    Es wäre wünschenswert, Sie würden das Gesagte ernst nehmen, in Ihrem eigenen Interesse und die Sache endlich angehen. Sie wissen doch selbst sehr gut, dass es so nicht weitergehen kann.
     
    Im Übrigen, um es nochmal ganz eindringlich zu sagen: Jeder der Sie bei dieser kontraproduktiven Art der Problembewältigung unterstützt, Sie ermuntert, gar ernst nimmt bzw. dies Treiben zulässt, macht sich letzten Endes mitschuldig.
     
    Ihnen geht es nämlich gar nicht um das Leid der Palästinenser, in Wahrheit, Ihnen geht es auch nicht um Israel, ja überhaupt nicht um diesen furchtbaren Konflikt. Ihnen geht es um etwas ganz anderes und das wissen Sie genau – also!
     
    Meine endgültig letzte Einlassung zu diesem Dilemma.
     
     
     

  34. Ronit – die Palästinenser haben Israel 1994 anerkannt und Israel hat einfach weitergebaut und dachte nicht daran, auf diese großzügige Geste angemessen zu reagieren und im Gegenzug auch Palästina anzuerkennen. Was meinen Sie wie enttäuscht die Palästinensern sind. So wird das eben nichts. Tatsächlich wurde Oslo, so vorteilhaft all die Abmachungen zu Gunsten Israels schon waren, von einer Mehrheit der Israelis nicht gewollt.
     
    Die Expansion eigener Grenzen ist einfach verboten. Die Palästinenser sind Muslime und Ägypten und Jordanien, das war keine Fremdherrschaft. Diese Länder haben aber das Recht ihren eigenen Staat zu gründen an die Palästinenser abgegeben und die ganze Welt ist willens den Palästinensern ihren Staat zu gewähren. Die Menschen leben dort sie sind dort zu Hause, oder sie leben dort seit sie von Israel 1948 vertrieben wurden. Es ist ihr Grund und Boden, es ist ihre Existenz und sie haben ein Recht dort zu sein. Wenn sich Israel nicht zurückziehen will, dann ist es das mindeste, dass es die Menschen mit voller Gleichstellung einbürgert, oder es soll sich Gott verdammt noch mal hinter die Grüne LInie zurückziehen. Alles andere ist Raub. Das ist die Existenz der Menschen. Sie haben keine woanders und vor allem ist es ihr Besitz. Ein Großteil der Siedlungen stehen nicht nur jenseits der Grünen Linie, sondern auch auf palsätinensischem Privatbesitz. Das ist Diebstahl.
     
    Die Hamas wurde 2006 gewählt und das letzte was Israel will ist mit irgendwem zu verhandeln und insgeheim betet Nentanyahu wahrscheinlich, dass sie doch bitte an der Macht bleibt und tut alles um die Verhältnisse zu zementieren. Die Hamas wurde gewählt, weil Israel auch mit gemäßigten Regierungen nicht verhandeln wollte. Die Hamas ist jetzt einfach wieder eine gute Ausrede. Die Hamas hat 2006 recht vielversprechende Signale ausgesand, bis hin zur Bereitschaft ihre Charta zu ändern und einen palästinensischen Staat jenseits der Grünen Linie zu akzeptieren.
     
    Israel hat das Gebiet vorsätzlich ins Unglück gestürzt indem es jegliche Verhandlungen verweigerte, die gemäßigten Hamaspolitiker verhaftete und die Zolleinnahmen, welche eigentlich den Palsätinensern gehören den Menschen vorenthielt. Das letzte was Israel will ist eine gemäßigte Hamas. Das Chaos war von Israel gewollt und initiiert, denn Israel will das Land in der West-Bank und einen palästinensischen Staat verhindern – und ich sags noch mal. Es ist illegal und niemand auf der Welt hat die israelische Annexion Ost-Jerusalems anerkannt und mit der West-Bank wäre es nicht anders. Weil das so ist, inszeniert Israel den Konflikt ohne Ende, was in Anbetracht der völlig asymetischen Machtverhältnisse ein Leichtes ist, das geschieht um die schleichende Landnahme als ‚Selbstverteidigung‘ zu deklarieren, denn dass ein kriegerischer Beutezug verboten ist, das wissen sogar die israelischen Politiker. So schaffen sie Stück für Stück vollendete Tatsachen und hoffen, dass der Protest irgendwann erstickt. Aber warum sollten die Muslime das vergessen, warum sollten wir das vergessen. Warum sollte irgend jemand das vergessen. Dieses Verhalten ist schlichtweg nicht in Ordnung Es ist schlimm. Eine neu ethnische Säuberung, so wie sie bereits 1948 geschah, würde die Welt mit Sicherheit tatsächlich nicht hinnehmen, Israle will das Land und gleichzeitig so tun, als ob es nicht so wäre,  – und so spielt Israel auf Zeit und hält den Konflikt mit grotesken Gängelungen der Menschen in ihrem Alltag am Leben. Eine wesentliche Aufgabe des IDF in der West-Bank ist es einfach die Menschen zu terrorisieren, mit willkürlichen rücksichtslosen Aktionen, willkürlichen Zerstörungen, Verhaftungen etc.
     
    http://www.youtube.com/watch?v=ZTk3RgcrlVY
     
    Was Israel mit den Palästinensern macht ist unmenschlich und unrecht. Die Israelis haben ihren Staat und wurde auf Kosten der Palästinenser gegründet. Das ist so und das ist ein Fakt der sich nicht mehr ändern lässt, Israel ist anerkannt – aber es ist einfach unerträglich, dass die Israelis den Palästinensern noch nicht mal ihren STaat ließen, nachdem diese sich abgefunden hatten und Israel anerkannt hatten. Der ganze Oslo-Prozess nach Rabins Tod war nur noch ein Fake. Nentanyahu selbst rühmte sich ihn zu Fall gebracht zu haben. Es war genau das was er wollte.
     
    http://www.youtube.com/watch?v=eeT_KLuCdug
     
    Für mich ist das auch nicht überraschend, denn was die Israelis reden, wenn Sie über Frieden reden und was sie tun, das passt einfach nicht zusammen.
     
    Die Taten der israelischen Politik strafen all ihre Beteuerungen nicht allzu selten Lügen. Es kann für ein Land, dass sich auf demokratische Werte beruft und Wert auf die Partnerschaft mit dem Westen legt, sollte es nicht hinnehmbar sein, Millionen von Menschen in vollkommener Rechtlosigkeit zu halten. Das ist einfach unwürdig und dass die Palätinenser wehren, das ist nur zu verständlich und das dient den Israelis dann wieder als Ausrede damit weiterzumachen. Das ist einfach Irrsinn, der nur gestoppt werden kann, wenn die Israelis gestoppt werden. Dass sie von selber aufhören, daran glaube ich nicht mehr.
     
    Niemand zwingt die Israelis die Gebiete jenseits der Grünen Linie zu besetzen und die Lebensverhältnisse der Menschen in den besetzten Gebieten sind unakzeptabel. So lange Israel die West-Bank besetzt und Gaza blockiert, ist es für die Zustände dort verantwortlich. Wenn es dafür nicht verantwortlich sein will, muss es sich zurückziehen und den Palästinenensern volle Souveränität über sich und ihr Land zugestehen (nicht so, wie es 2005 mit Gaza geschah). Niemand nimmt den Israelis ihre militärische Übermacht, wenn sie es dabei belassen IHRE Grenzen zu verteidigen. Sie sollten sie aber nicht dazu benutzen, Millionen von Menschen permanent zu gängeln und zu unterdrücken.Die Besatzung ist die Aggression und wenn Sie es nicht so verstanden wissen wollen, dann darf man es nicht dulden, dass Millionen von Menschen der Willkür eines Militärdiktats unterworfen sind.
     
    Was meine Themen anbetrifft – Sie sind schließlich nicht die einzige, die mich hier anspricht. Ich habe auf ME und Baruch Zion geantwortet.


  35. @Uri Degania
    Sie meinen wahrscheinlich die Selektion jüdischer Passagiere einer Air France Maschine in Entebbe u.a. durch Wilfried Böse. Beteiligt waren deutsche und palästinensische Entführer. Das mit der Landshut ist ein anderer Fall…
     
    @Jane
    Was Ihre Ausführungen Völkerrecht nun an dieser Stelle mit Antisemitismus in der Linken zu tun haben (es gibt sehr wohl einen Weg über den Status der Westbank und Gazas zu streiten ohne antisemitisch zu argumentieren, genau das geschieht allerdings bei Teilen der Linken), bleibt mir leider verschlossen.
     
    Dennoch: Es besteht ein großer Unterschied zwischen einer Kolonialmacht und der Annexion angrenzender Gebiete, die auch sozial-historisch von großer Relevanz ist. War Ägypten in Gaza bis 1967 Kolonialmacht? Jordanien in der Westbank?
     
    Was ist den Ihrer Meinung nach das „kleinere Israel“ (ich nehme an die Grenzen vor 1967)? Vergessen Sie nicht dabei beispielsweise das jüdische Leben in Chevron, das bereits seit Jahrhunderten existiert? Da wird es sehr schwierig ohne den Kolonialismusbegriff völlig zu verwässern. Können Sie ja tun, ich halte es allerdings für grundfalsch in vielerlei Hinsicht.
     
    Ich will mich nun nicht mit Ihnen streiten welche Konflikte länger schwellen oder gar „längst Vergangenheit“ sind. Wenn es Sie interessiert, empfehle ich einen Blick in die Geschichte des Kaukasus…
     
    Dass Sie ernsthaft glauben „wir“ (wen meinen Sie? Ich gehe mal von deutschen Rüstungsindustrie aus…) liefern keine Waffen an Russland ist ein Witz, oder? Dass Sie glauben, die Konflikte in Ruanda und Sudan „kamen und gingen“ nur weil sie nicht länger im westlichen Medienfokus stehen, hoffentlich auch.
     
    Wir könnten nun in die nächste Runde gehen, dass für ein Ende der Okkupation der Westbank die innenpolitische, von der palästinensischen Bevölkerung frei gewählte Entwicklungen in Gaza (das meiner Wahrnehmung nach nicht besetzt ist, wohl aber blockiert wird) nicht gerade die besten Vorzeichen gesetzt hat (schließlich wurde seitens der Hamas nicht in Infrastruktur wohl aber in Waffen investiert). Was das nun aber insgesamt mit Ihrer Stellung zu Salzborns Studie und meinen Erwiderungen darauf zu tun hat, bleibt mir schleierhaft.
     
    Wie bereits an anderer Stelle gesagt, natürlich nutzen andere Parteien die Gelegenheit, um politischen Kapital aus der Situation zu schlagen. Doch geschaffen hat die Situation eine Partei, die lieber die Reihen schließt und antisemitischen Strömungen durch dieses Unter-den-Teppich-kehren die Möglichkeit bietet, sich weiter zu entfalten.

  36. @ronit: Das man die antisemitischen Tendenzen in großen Teilen von „Die Linke“ ignorieren sollte habe ich weder geschrieben noch gemeint. Im Gegenteil. Das diese Tendenzen sich dort relativ offen artikulieren können stimmt auch, aber ist das nicht eher von Vorteil, da man so wenigstens weiß woran man ist und  vielleicht noch etwas dagegen tun kann?
    Zumindest in der radikalen Linken, das können Sie mir glauben, wird das Thema linker Antisemitismus seit vielen Jahren durchaus heftig diskutiert und von vielen zur Kenntnis genommen, und zwar nicht zu knapp. Das war übrigens auch für mich der Anlass mich mit diesem Thema und mit dem Nahostkonflikt näher zu beschäftigen.

  37. @Shimon Lichtenberg: Auch wenn sie es nicht glauben mögen, ich bin mir zu 99% sicher das kein Gott existiert, daher kann ich auch garnicht nicht „von ihm enttäuscht“ sein. Aber erklären sie mir mal warum sie nicht enttäuscht sind von ihrem Gott wenn sie sich mal so umschauen in der Welt!?
    Warum können die Palästinenser nicht das Westjordanland bekommen? Wegen irgendeiner biblishen Prophezeiung? Ich weigere mich einfach solche „Argumente“ anzuerkennen, bei allem Respekt für ihren glauben.
    Das Jerusalem am besten ganz bei Israel bleiben sollte denke ich aber auch, da vermutlich sonst wieder Juden der Zugang zu ihren heiligen Stätten verwehrt würde bzw. diese gleich zerstört würden. Aber NUR deshalb. Die Westbank könnte man natürlich von mir aus gerne an Jordanien anschließen, das wäre auch für Israel sicherer da mit Jordanien ein relativ stabiler Frieden existiert. Aber die Palästinenser wollen ja scheinbar unbedingt ihren eigenen Staat, dann müssen sie aber endlich auch zu schmerzlichen Kompromissen bereit sein, genau wie Israel. Sie können ja gerne versuchen Palästinensern den Umzug nach Jordanien mit Geld schmackhalft zu machen, nur werden vermutlich die wenigsten darauf eingehen. Und das die Moslems auch einen gewissen religiösen Bezug zu Jerusalem haben können Sie auch nicht abstreiten, allerdings würde Israel wohl kaum jemandem grundsätzlich den Besuch Jerusalems verweigern.
     
    @Jane
    Natürlich ist nicht jede Kritik an der israelischen Politik (ich hoffe das war es was sie mit „Kritik an Israel“ meinten) antisemitisch. Aber wer behauptet das denn schon?
    Es kommt einfach darauf an was man WIE kritisiert.
    Sie verstehen einfach nicht das Israel „der Jude unter den Staaten“ ist und entsprechend behaldelt wird. „Israelkritik“ ist nunmal die heute vorherrschende, „politisch korrekte“ Form des Antisemitismus, da die alte, völkisch rassistische Form (zu Recht) nicht nur hierzulande tabuisiert ist.

  38. Baruch Zion – was Ihre Kritik an Deutschland anbetrifft, so wird es Sie überraschen, dass ich Ihnen voll und ganz beipflichte. Allerdings ist die Besatzung schon eine sehr extreme Angelegenheit über die man schlecht hinwegsehen kann, auch wenn Ihnen das natürlich das liebste wäre.
     
    Was ihren Hinweis anbetrifft, dass ich keine Völkerrechtlerin bin – ja sicher natürlich nicht, aber man muss kein Völkerrechtler sein, um über diesen fundamentalen Grundsatz des Völkerrechts informiert zu sein, schon gar nicht, wenn man sich mit dem Nah-Ost-Konflikt beschäftigt.
     
    Und was die Emotionen angeht, ich glaube Sie kommen damit viel mehr rüber als ich –
     
    Also wer im Glashaus sitzt…………

    Das Westjordanland, der Gazastreifen und Ost-Jerusalem sind seit 1967 von Israel besetzt. Die Bundesregierung unterscheidet strikt zwischen dem Gebiet des Staates Israel und den besetzten Gebieten. Die Annektion Ost-Jerusalems durch Israel im Jahre 1980 haben Deutschland und die internationale Gemeinschaft nicht anerkannt.

    Der fortgesetzte Siedlungsbau ist eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Bundesregierung mit Nachdruck für ein Ende des israelischen Siedlungsbaus in den palästinensischen Gebieten ein.

    Die Zahl der israelischen Siedlungen beläuft sich auf 133, davon befinden sich 12 in Ost-Jerusalem. Hinzu kommen etwa 100 Siedlungs-Außenposten. Insgesamt leben rund 500.000 Siedler in besetztem palästinensischen Gebiet, davon 200.000 in Ost-Jerusalem.
     
    http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/RegionaleSchwerpunkte/NaherMittlererOsten/IsraelPalaestinensischeGebiete/StreitfrageSiedlungspolitik.html
     
    Israel nimmt ganz Jerusalem als seine Hauptstadt für sich in Anspruch – können Sie mir mitteilen Herr Zion, welches Land der Welt das anerkannt hat? Sie kennen sich doch so gut aus – mit den Fakten.

  39. Jane sie sind nicht einmal ansatzweise eine Völkerrechtlerin und erst recht nicht eine Juristen. Ihr sichtweise ist Subjektiv, Emotional und von extremer Einseitigkeit geprägt mit viel viel Unkenntnis der Fakten und Verträgen.  

    Lernen sie die Fakten und die Realität vom und um den Konflikt
     

  40. “Darum halte ich das Gebaren der anderen Parteien gegen “die Linke” größtenteils für Heuchelei.“
     
    Interessant jedenfalls, dass man auch im Dissens mitunter einen Konsens finden kann. Ich bewerte die Kritik an Israel natürlich nicht als Kritik an Juden, weil sie Juden sind – das ist etwas anderes.
     
    Aber immerhin sind wir uns insofern einig, als dass das Verhalten der anderen Parteien heuchlerisch ist – das Positionspapier der Linken zum Nah-Ost-Konflikt, dass Herr Salzoborn sich nicht scheute, völlig entstellt wieder zu geben, um zu seinem unsäglichen Rundumschlag anzusetzen, kann genauso von der UNO und letztendlich von vielen anderen deuschen Politikern unterschrieben werden.
     
    So wars denn wohl auch eine Gelegenheit, die Linken mal wieder gemeinschaftlich abzuwatschen, ist ja auch zu ärgerlich, dass die schon gut 10% haben.

  41. Ronit – mit der Implementierung des modernen Völkerrechts wurde auf internationaler Ebene das Zeitalter der Expansionen ein für alle mal ein Riegel vorgeschoben. Aus diesem Grund sind auch Annexionen Israels jenseits der Grünen Linie auf internationaler Ebene ohne jede Anerkennung. Wollte man dies anerkennen, so müsste man das Völkerrecht abschaffen. Man hat sich das nicht ausgedacht, um die Israelis zu ärgern, sondern um die Welt zu befrieden.
     
    Diese Implementierung war übrigens eine Reaktion auf die expansiven Ambitionen der National-Sozialisten.
     
    Das koloniale Zentrum von einem ‚größeren Israel‘ ist das kleinere Israel, dass das international anerkannt ist und den Israelis eben offensichtlich nicht ausreicht.
     
    Inwieweit ich mich für den Rest der Welt interessiere oder nicht, dass zu beurteilen ist ihnen nicht möglich, da Sie darüber nichts wissen.
     
    Dass der Nah-Ostkonflikt, der alles in allem jetzt über 100 Jahre währt und der seit dem 6-Tage-Krieg einer offenen Wunde gleicht ist nun einmal Fakt.
     
    Natürlich kann einem da auch noch Tibet und Tschetschenien einfallen – aber der Unterschied ist, dass weder China noch Russland enge Verbündete des Westens sind, die auch noch von uns mit Waffen etc. beliefert werden. (wenn man da mitunter trotzdem manches kritisch hinterfragen muss)
     
    Was kam und ging an Krisen und Kriegen in all dieser Zeit, Vietnam, Kuba, Sudan, Ruanda, Jugoslawien, Afghanistan, etc. etc. etc. – alles längst Vergangenheit – aber Israel/Palästina – nix neues – außer dass sich die Siedlungen immer weiter ausdehnen.
     
    Die israelische Politik ist halt in letzter Konsequenz auch ein Stück weit unsere Politik und der Groll den sie hervorruft trifft nicht ohne Grund auch uns- und ich finde die Rolle Israels und des Westens in dieser Frage alles andere als unschuldig – das ist der Unterschied – und es ist nun einmal eine Tatsache, dass über die Jahre viele akute Krisen, Kriege etc. kamen und gingen – aber bzgl. des Nah-Ost-Konflikts wirds nur immer schlimmer und so lange die Besatzung nicht beendet wird und zwar vollständig, glaubwürdig ohne wenn und aber, kann sich da auch nichts ändern.

  42. @Jane

    „Wenn jamand den Schal Inge Höger umlegte, dann wird sie ihn wohl kaum vorher genau inspiziert haben.“

    Na dann kann man ja beim nächsten mal auch ein Schal von der CDU ihr umlegen wenn das alles nicht so wichtig ist. Oder doch ?

    Israel hat Anerkannte Grenzen mit Ägypten mit Jordanien und mit dem Lebanon.
    Mit Syrien besteht kein Friedensvertrag nur ein Waffenstillstand.

    Welche Grenzen meinen sie denn jetzt ? 

    „Die Missachtung von UNO-REsolutionen hätte auch bei jedem anderen Land eher und längst heftige Konsequenzen„ 

    Sie kennen ihr eigenes Land nicht : „Bundestagsdebatte zur UN-Resolution 1325: „Deutschland droht EU-Schlusslicht zu werden“

    Und das ist nicht die einzige UNO Resolution die von Deutschland nicht umgesetzt worden ist, und das alles ohne Konsequenzen für deutschland.

    Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Die Linken und besonders deutschland sind die letzten die Israel und deren Politik Kritisieren dürfen.

    Nur zur Erinnerung für Sie, das Gas mit denen über 5000 Kurden von den Irakischen Arabern ermordet worden sind, wurde wieder einmal von deutschland geliefert.

    Und die aktuellen Machenschaften im Arabischen Raum, z.B. in Saudi Arabien, der deutschen sind schon grobe Menschenrechtsverletzung und Beteiligung an Massakern.

    Also immer schön die Füsse still halten, sie schreiben aus einem Land was mit Mord und Menschrechtsverletzungen kein Problem hat solange aus dem Land Öl kommt.

     

  43. @me
    „Wen wollen Sie denn damit überzeugen? Dieses “Argument” zieht nunmal nicht bei Ungläubigen wie mir und schon garnicht bei “andersgläubigen”. Wann versteht ihr endlich das man (heute) keinen Staat oder Gebietsansprüche mehr mit irgendwelchen “heiligen Schriften” begründen kann?“ Ungläubig wie Sie? Erstens glaube ich nicht das sie ungläubig sind, sie mögen enttäuscht sein von G-tt, aber Sie glauben an G-tt, und ausserdem noch viel wichtiger: G-tt glaubt an Sie, Sie sollten G-tt jeden morgen dafür danken, daß Sie noch einen Tag bekommen um sich zu ändern. Mein Bekannter ist Jude und Kommunist, er glaubt auch nicht an G-tt, und hält von Religion garnichts, dennoch streitet er die Existens G-ttes nicht ab. Sie sollten mal unsere Diskussionen mitbekommen, da kann es mitunter sehr laut werden, ohne jemals agressiv oder beleidigend zu werden. Und die Gebietsansprüche aufgrund der heiligen Schriften: Es ist so wie es ist, ob es Ihnen oder den anderen gefällt oder nicht. Sehen Sie, ich komme als Außenstehender, nicht vorbelastet oder befangen durch jüdische Vorfahren, und muß feststellen, daß die Liebe der Juden zu Jerusalem unvergleichlich in der Menschheitsgeschichte ist.
    Es ist einfach ein Fakt, ob es Ihnen passt oder nicht. Man sollte den Palästinensern Geld geben und sie unterstützen, sodaß sie nach Jordanien umsiedeln können. Wie wärs wenn man dort Städte baut für sie um ihnen den Umzug schmackhaft zu machen? 


  44. @Jane:
    „Sagen Sie doch mal ganz konkret was zu den von mir dargelegten Beispielen oder fällt Ihnen dazu gar nichts ein?“

    Lesen Sie einfach mal meine Postings! Ansonsten sehe ich es als müßig an, mich an dieser Stelle zu wiederholen.

    Ihre Meinung, dass der Nahost-Konflikt der einzige ist der bleibt, zeigt, dass Sie ansonsten nicht viel Interesse für den Rest der Welt aufbringen.

    Zu Ihrer unsäglichen „Apartheid“ bzw „Kolonialismus“ Analogie:
    Noch einmal: wenn Sie der Meinung sind, Israel sei Kolonialmacht, wo liegt Ihrer Meinung nach das koloniale Zentrum?
    Darüber hinaus empfehle ich einfach mal einen Blick in die Veröffentlichungen von Irshad Manji, Rhoda Kadalie oder Khaled Abu Toameh, die sich zu dieser Analogie alle deutlich positioniert haben.

    @me:
    Sicherlich gebe ich Ihnen Recht, wenn Sie sagen, dass Antisemitismus auch in den anderen Parteien ein wachsendes Problem darstellt. Allerdings, so nehme ich zumindest die aktuelle Situation wahr, artikuliert er momentan in der Linken sehr offen. Sie haben sicher auch recht, wenn Sie annehmen, dass die anderen Parteien versuchen daraus politisches Kapitel zu schlagen. Aber sollte das dazu führen, die bedenklichen Tendenzen innerhalb der Linken zu ignorieren? Die Geschichte eines linken Antisemitismus reicht historisch weit zurück und eine Aufarbeitung findet außerhalb der Geschichtswissenschaften nur sehr marginal statt. Und hier ist die Linke auf alle Fälle zu kritisieren: der Schulterschluss (oder die Verlautbarung, alles sei von „Feinden der Partei“ inszeniert) und die daraus resultierende Ignoranz bereiten ein Klima, in dem das Problem weiter wachsen wird.

     

  45. Und hinsichtlich Linker Gesinnung wollte ich auch noch hinzufügen – da Solidarität mit Entrechteten ein wesentliches Wesensmerkmal linker Gesinnung ist, finden sich halt auch unter linken Juden und Israelis genauso heftige Kritiker israelischer Besatzungspolitik – und Herr Salzborn hat sich ja auch schon in der Vergangenheit nicht gescheut – diese als eine neue Vorhut der NeoNazis zu diffamieren.

  46. Ja Jim – das hätten Sie natürlich gerne.
     
    Wenn jamand den Schal Inge Höger umlegte, dann wird sie ihn wohl kaum vorher genau inspiziert haben.
     
    Außerdem stimmt es schon, dass Israel selbst keine Grenzen anerkennt. International ist es die Grüne Linie, aber weil Isrrael sich mit denen ja nicht abfinden will, ist es tatsächlich das einzige Land, dass bei der UNO keinerlei Karte hinterlegt hat. Der Schal zeigte sämtliche Orte, die nach 48 von der Landkarte gelöscht wurden. Wenn Sie sich daran stören, wie sehr sollen sich denn dann erst die Palästinenser an Israel stören? Schließlich deklamieren Israelis ihr Recht auf das Land, weil ’sie‘ vor 2000 Jahren dagewesen seien, da ist die Rückerinnerung an eine noch sehr konkrete Zeit vor 60 Jahren nichtsdestotrotz gerade zu läppisch. Es ist doch für die jüdische Kultur und Tradition schon sehr bezeichnenend, sich jedes Unrechts bis in alle Ewigkeit zu erinnern und das macht einen Großteil ihrer Feste aus. Wie können Sie dann den Palästinenser vorwerfen, es ebenso zu machen?
     
    Dass gerade von Seiten Linker viel Kritik an Israel kommt liegt so in der Natur der Sache. Linke sind schließlich grundsätzlich Menschen mit einer Gesinnung, die die Bedürfnisse Benachteiligter und Schwacher  im Auge hat, und grundsätzlich eine egalitärere Gesellschaft anstreben, Rechte haben das halt eher nicht im Sinn – das ist nun einmal der Kern linker Gesinnung. Daher kann es auch nicht wundern, dass gerade von Linker Seite ein Staat der sich in apartheidähnlichen Strukturen einrichtet und für den das Zeitalter des Kolonialismus anscheinend noch nicht beendet ist, von Linken mitunter heftig kritisiert wird und Solidarität mit den unterdrückten Palästinensern hervorruft. Solidarität mit entrechteten und unterdrückten Menschen ist der Kern linker Gesinnung.
     
    Selbst in Samuel Salzborns ‚Analyse‘ wird darauf hingewiesen, dass die linke Kritik an Israel mit dem 6-Tage Krieg einsetzte und dass linke dem Staat Israel zuvor wohlwollend gegenüber standen. Da ist es ja nicht allzu weit hergeholt mal zu behaupten, dass Kolonialkriege halt nicht in das Repertoire dessen gehören, was linker Gesinnung akzeptabel scheint  – und zwar ganz gleich welches Land sich so verhält. Warum sollte Israel nicht genauso kritisiert werden wie andere Länder auch? Schließlich werden andere Länder auch und heftig kritisiert. Wieviel Kritik gibt es an China, oder an der Sowjet-Union oder an Italien – aber weder Chinesen, noch Russen, noch Italiener gehen ständig in der Annahme irre. sie würden persönlich kritisiert und so ist es ja auch nicht. Wieso können denn nicht wenige Juden, dass eine nicht vom anderen unterscheiden und vermischen beides dauernd?
     
    Der einzige Unterschied ist hinsichtlich der Kritik an anderen Ländern und Israel ist, dass alle anderen Krisen kommen und gehen. Nur der Nah-Ost-Konflikt bleibt. Die Missachtung von UNO-REsolutionen hätte auch bei jedem anderen Land eher und längst heftige Konsequenzen nach sich gezogen, nur bei Israle nicht, nein es wird sogar großzügig unterstützt. Und ein wesentlicher Grund für das nie enden wollende Thema ist, dass man an Israle tatsächlich andere Maßstäbe anlegt als an andere Länder und zwar zu seinen Gunsten. Israel ist über zig Jahre mit extremer Nachsicht behandelt worden und nun mehren sich die Stimmen, die wollen, dass das aufhört, nicht weil sie Antisemiten wären, sondern weil langsam klar wird, dass der Wunsch, dass Israel von alleine zur Einsicht kommt (worauf lange eben viele hofften, die sich auf Grund des Holocaust mit Kritik lange zurückhielten, was ich nachvollziehbar finde, mir selbst ging es auch so) sich mit der permanenten Ausweitung der Siedlungen in der West-Bank langsam in Luft auflöst.
     
    Ich möchte Sie auch korrigieren, als Sie schrieben, ‚Kritik an Juden ist unter Deutschlands Politikern mittlerweile Gott sei Dank tabu‘, meinten Sie wohl ‚Kritik an Israel ist unter Deutschlands Politikern Gott sei Dank tabu‘ (Kritik an ‚Juden‘ sowieso) – schließlich schießen Sie sich ja dann gleich auf die  Linke ein, die sich ja so ‚anders‘ verhält, aber die Kritik in der Linken zielt nicht auf Juden, sondern auf die israelische Besatzungspolitik und was Sie so trotzig einfordern ist nicht, dass die Linke doch endlich mal aufhören sollte ‚Juden‘ zu kritisieren (ich wüsste nicht, dass sie das tut), sondern dass die Linke doch endlich aufhören soll Israel zu kritisieren.
     
    Wollen Sie Juden sein mit Besatzer sein gleichsetzen? Ist das ihre Definition vom Judentum? Also um es nur mal klarzustellen – meine ist es nicht.

  47. Oh, was kann man hier für einen selbstgefälligen Stuss von ewig der gleichen Person lesen. „Wie halten Sie es nur aus“, wurde der jüdische Psychoanalytiker Sammy Speier einmal von einer zartfühlenden deutschen Seele gefragt, „wie halten Sie es nur aus, in Deutschland zu leben?“
    Sammy Speier
    gab die Frage prompt zurück: „Und Sie? Wie halten Sie es aus?“
    Und an anderer Stelle hat der verstorbene Frankfurter Psychoanalytiker und ehemalige „68er“ Sammy Speier hinzugefügt: 
    „Die Phantasie vieler Linker, man könne nach `Auschwitz´ Israel gegenüber objektiv sein, ist der Fluchtversuch vor der eigenen Vergangenheit“. In der Tat!

  48. Der ewige, unsterbliche Hass auf die Juden – wir können ihn auch hier, in Persona des BdM-Mädels, regelmäßig vernehmen: uneinsichtig, hasserfüllt, ressentimentgeladen, in seiner seelischen Konsequenz mörderisch. Es ist der gleiche Hass, der einige deutsche „Linke“ dazu veranlasste, als selbsternannte „Terroristen“ („Landshut“) Juden zu „selektieren“, eine Bombe im Berliner Jüdischen Gemeindehaus zu platzieren (Kraushaar) etc. etc. 
    Ne, eine Diskussion mit solchen Figuren, Wiedergängern ihrer Nazi(groß)eltern, zu führen, auch hier – das ist zu ekelhaft. Wirklich.
    Nun, ein wenig mag ich doch noch ein „Linker“ bleiben, gelegentlich Begriffe wie „Solidarität“ verwenden – aber nur, wenn man sich in äußerster Schärfe von jeglicher Form von Menschenfeindlichkeit, d.h. von Judenfeindlichkeit distanziert, diese benennt – unmissverständlich. 
    J. Fleischhauer mag sonst dröges, selbstgefälliges Zeug schreiben, hier muss man ihm, lieber Jim, zustimmen: „Also, liebe Linkspartei-Mitglieder, ein Rat von dieser Seite: Wie wäre es, ihre hieltet einfach mal für eine gewisse Zeit zu dem Thema die Klappe? Damit würdet ihr dem Land, aber vor allem euch selber einen echten Dienst erweisen.”
    „Für eine gewisse Zeit“? Ich würde sagen, zehn Jahre sind da wahrlich nicht ausreichend…

  49. @ Shimon Lichtenberg
    „Erstens ist das Westjordanland von G-tt den Juden zugesagt worden…“
    Wen wollen Sie denn damit überzeugen? Dieses „Argument“ zieht nunmal nicht bei Ungläubigen wie mir und schon garnicht bei „andersgläubigen“. Wann versteht ihr endlich das man (heute) keinen Staat oder Gebietsansprüche mehr mit irgendwelchen „heiligen Schriften“ begründen kann?
     
    @Thema
    Sicher ist die Linkspartei voll von „Antizionisten“ bzw Antisemiten, nur bezweifele ich stark, dass bei den anderen Pateien bedeutend weniger dabei sind (erinnert sei nur an den einstimmmigen! Beschluss des Bundestages zur Marvi Marmara oder wie das Ding hieß)
    Darum halte ich das Gebaren der anderen Parteien gegen „die Linke“ größtenteils für Heuchelei. Man ergreift einfach die Gelegenheit die einzige Partei zu diskreditieren die sich (noch) gegen die neoliberale Ideologie des sozialen Kahlschlags von CDU, SPD usw. wehrt. „Die Linke “ Mitglieder sind durchnittlich auch nicht viel antisemitischer als die „Mitte der Gesellschaft“.

  50.  
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,765597,00.html
     
    „Wo der Palästinenser-Schal fröhlich flattert

    Von Jan Fleischhauer

    Kritik an den Juden gehört in Deutschland Gott sei Dank schon lange nicht mehr zum Repertoire von Politikern. Ausgerechnet in der Linkspartei scheint aber so mancher entschlossen, dieses Tabu zu brechen. Der härteste Antisemitismus findet sich nicht nur auf der extremen Rechten, sondern immer wieder auch bei der radikalen Linken.


    […]

     
    Aber vielleicht ist alles in Wirklichkeit auch nur ein großes Missverständnis. Es ist ja durchaus denkbar, dass sich die linke Bundestagsabgeordnete Inge Höger weiter nichts Böses dabei gedacht hat, als sie vor drei Wochen zusammen mit einer Reihe von Hamas-Sympathisanten auftrat, um auf der „9. Konferenz der Palästinenser in Europa“ ein Grußwort zu sprechen. Dass sie dabei einen Palästinenser-Schal trug, auf dem Israel von der Landkarte verschwunden war? Alles nicht so gemeint, wie sie anschließend erklärte: Sie habe einfach nicht „unhöflich“ sein wollen, als ihr jemand den Schal umlegte. Außerdem habe Israel ja bis heute „keine Staatsgrenzen definiert“ – logisch, dass es dann auch auf einer Karte des Nahen Ostens nichts verloren hat.
    Es ist schon eine Crux mit den Juden, sie sind gleich immer so empfindlich. Also, liebe Linkspartei-Mitglieder, ein Rat von dieser Seite: Wie wäre es, ihre hieltet einfach mal für eine gewisse Zeit zu dem Thema die Klappe? Damit würdet ihr dem Land, aber vor allem euch selber einen echten Dienst erweisen.“
     
     

  51. @Shimon

    “Israel gleicht einem Dompteur in der Raubtierarena. Muss ich ihnen erklären was passiert, wenn der Dompteur stolpert, bzw. schwächelt?“
     
    Israel ist kein Dompteur- zumindest ist es ein Problem insofern es sich als solches versteht, denn seine Nachbarn sind keine wilden Tiere, seine Nachbarn sind Menschen.
     
    Zu meinen Beispielen diverser Juden, die dokumentierten hier in zig Jahren persönlich kein einziges antisemitisches Erlebnis gehabt zu habenvon den vieren war nur einer prominent – Daniel Barenboim. 2 davon haben ihr ganzes Leben in Deutschland gelebt (wovon einer seit kurzem prominent ist) einer kam in jungen Jahren und erlebte auch nie irgend etwas antisemitisches, und jetzt wollen Sie mir allen ernstens klar machen, sie würden das so in der Öffentlichkeit sagen, weil sie in Deutschland halt so den Kopf einziehen würden? Ich dürfte ihren Worten keinen glauben schenken?

     
    Ganz ehrlich – ich halte das für unglaubwürdig. Ich halte die Betreffenden weder für ängstlich noch für Schleimer..
     
    Oder habe ich Sie irgendwie falsch verstanden?

  52. Ronit – ich habe hier schon so viele wüste Beleidigungen gehört (zuletzt Degania ‚BDM-Mädel‘, dagegen bin ich wirklich ganz harmlos und höflich und natürlich nehme ich das umgekehrt nicht anders war als Sie auch – Auch ich sehe die offenkundigen Argumente, die auf oft kaum zu bestreitenden Fakten basieren, an den Besatzungsverteidigern abperlen, wie Öl an Wasser und das trotz all der Mühe, die ich mir mit ihnen mache – das liegt wohl leider in der Natur dieses verfahrenen Konfliktes.
     
    Was Herrn Salzborn anbetrifft, so diffamiert er in einem breit angelegten Rundumschlag, der oft wenig lauter begründet ist, nicht wenige Menschen auf wirklich schlimme Weise und verschleiert die oft erbärmlich zusammen geklaubten Argumente hinter gewählter Sprache und akademischen Titeln. Sein Ziel ist es Kritik an Israel zu verunmöglichen, denn seine selbstverständliche Gleichsetzung jeglicher Kritik an israelischer Politik setzt er mit Antisemitismus gleich – ich halte es einfach für verfehlt den Herrn, der selbst so gar nicht zimperlich ist  und so viele Menschen diffamiert – mit Samthandschuhen anzufassen – und  meine Gründe habe ich schon an vielen sehr konkreten Beispielen direkt am Text recht deutlich gemacht.
     
    Sagen Sie doch mal ganz konkret was zu den von mir dargelegten Beispielen oder fällt Ihnen dazu gar nichts ein?

  53. @Jane:
    „Aber auch das dürfte an Herrn Salzborn abperlen, wie Öl an Wasser.“

    So wie alle Versuche mit Ihnen zu kommunizieren an Ihnen abperlen?
    So wie Sie Appelle eines respektvollen Umgangs (auch gerade im Dissenz) ignorieren?

    Ignorieren Sie eben weiter alles um sich herum, was nicht in Ihr Weltbild passt, ist schließlich Ihr gutes Recht… Aber wer will Ihnen dann schon noch zuhören bis auf diejenigen, die aufrichtig versuchen Ihrer verzerrten und lückenhaften (und zunehmend beleidigenden) Darstellung etwas entgegenzusetzen. Wenn es Ihnen Spaß macht… bitte.

  54. Herr Salzborn kritisiert auch die Ablehnung der Zustimmung für weitere Zuschüsse zur Synagogenneubau in Herford im Sommer 2010 und sieht die Ablehnung einer linken Politikerin als sicheren Hinweis für deren ‚Antisemitismus‘, berief sie sich nicht auf die Haushaltslage und hatte sie nicht zuvor dem Bau eines Kulturzentrums für die Jesiden zugestimmt.


    Am 13. März 2010 wurde der Neubau abgeschlossen und eingeweiht. An dem Festakt waren unter anderem Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, beteiligt.
     
    http://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Herford
     
    Warum also ein weiterer Zuschuss notwendig war erfahren wir nicht, es scheint, dass Herr Salzborn grundsätzlich solche Einschränkungen für jüdische Gemeinden für unakzeptable und für ein untrügliches Zeichen antisemitischer Gesinnung hält.
     
    Tatsache ist jedenfalls, dass die jüdische Gemeinde in Herford offensichtlich ein gut ausgebautes Zentrum nicht entbehren muss. Und zwei drittel der Kosten von 1,7 Millionen Euro haben zur Hälfte das Land NRW und zur Hälfte die Stadt Herford bereits getragen.
     
    Dass dann unter umständen die klammen Mittel der wie allgemein bekannt  unter ökonomischer Schwindsucht leidenden Kommunen von der linken Abgeordneten weiterhin auf andere Gruppen verteilt wurden (die neue Synagoge wurde ja bereits mit 1,1 Millionen Euro bezuschusst – ist natürlich – ja wie könnte es anders sein – ein Zeichen für Antisemitismus.
     
    Ich kenne besagte Kommunalpolitikerin nicht, ich muss aber sagen, dass mir ein solches Statement selbst für einen Blogeintrag zu dünn ist. Völlig albern ist es solche Aussagen in den Rang einer ‚wissenschaftlichen Belegs‘ zu erheben.
     
    Wenn das Wissenschaft sein soll – dann werde ich mich glaube ich lieber dem Kaffesatzlesen zuwenden.
     
    Mit den Motiven der Israel-kritischen Abgeordneten mag sich  Herr Salzborn überhaupt nicht auseinandersetzen. Er unterschlägt alles, was seine These stören könnte, wenn er z.Bsp. die Aktion der GazaFlotille als überflüssig darstellt, weil die israelische Regierung ja angeboten hätte die Waren nach einer Ãœberprüfung nach Gaza zu bringen – hat er nicht einmal ein Wort für den Umstand übrig, dass Israel Materialien und Produkte aller Art, die zum Aufbau der zerstörten Infrastruktur unabdingbar sind, nicht ins Land ließ. Kein Zement, keine Kinderschuhe, kein Koriander etc.
     
    Ein Wissenschaftler, der Anspruch auf Seriösität erhebt ist angehalten die eigenen Thesen auch kritisch zu prüfen, das ist ein unabdingbarer Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens. Hiervon findet sich bei Herrn Salzborns Thesenpapier auch nicht die geringfügigste Andeutung. Im Grunde genommen ist ein Gut Teil davon nicht anders gestrickt, als die einseitigen Stellungnahmen, die man auch hier im Blog oft lesen kann.
     
    Herr Salzborn ist an anderen Positionen schlichtweg nicht interessiert – daher halte ich den Herrn, der so etwas dann auch noch Studie nennt – in der Tat für reichlich blasiert. Er sollte doch wenigstens ein paar Hemmungen haben so vorzugehen – aber Dummdreistheit siegt – denn tatsächlich gelingt es ihm solcherart in aller Munde zu sein. Er hatte es sogar geschafft im Bundestag diskutiert zu werden und hat somit immerhin maximale mediale Aufmerksamkeit erhalten. Was will man mehr. Bei DSDS braucht er sich jetzt jedenfalls nicht bewerben.
     
    Weiterhin ‚belegt‘ er den angeblichen Antisemitismus der Passagiere der Mavi Marmara mit dem Funkspruch, den selbige angeblich dem israelischen Militär geschickt haben sollen
     
    “Geht zurück nach Ausschwitz – und Vergesst 9/11 nicht Jungs“
     
    Nur leider ist Herr Salzborn bei seiner Recherche doch ein wenig oberflächlich vorgegangen, denn sonst hätte ihm doch nicht entgehen sollen, dass nach eingängiger Analyse besagter Audioaufnahme, veröffentlicht vom IDF, selbiger sich selbst distanzierte und eingestand, dass der Ursprung des AudioTapes von der Mavi Marmara nicht gesichert sei. (Es gab deutliche Anzeichen, dass das Band gefaket wurde)
     
    http://idfspokesperson.com/2010/06/05/clarificationcorrection-regarding-audio-transmission-between-israeli-navy-and-flotilla-on-31-may-2010-posted-on-5-june-2010/
     
    Tja Pech aber auch – da hat die Hasbara noch mal einen Rückzug gemacht, bevor es so richtig peinlich wird.
     
    Nur Herr Salzborn hat davon natürlich nichts mitbekommen – wie auch – es interessiert ihn ja gar nicht.
     
    Auch, dass die Vorgänge auf der MaviMarmara keineswegs klar sind, da Israel eine unabhängige Untersuchung verweigert ist dem ehemaligen Studenten der Rechtswissenschaften noch nicht mal eine Fußnote wert.
     
    Ob er nun pro-israelisch ist oder nicht. Wissenschaftliche Seriösität erfordet doch solches zumindest zu erwähnen.
     
    Im übigen durfte nicht einmal das von Nentanyahu handverlesene, israelisch-jüdische Untersuchungskommitee die eignen Hauptzeugen befragen, die Soldaten, die sich angeblich in einer Situation akuter Notwehr befanden, für mich ein unfreiwillig, indirektes Schuldeingeständnis.
     
    Das Verbot der angeblich terroristisch gesinnten IHH, der Organisatorin der Mavi Marmara, in Deutschland wurde übrigens in diesen Tagen vom Bundesverwaltungsgericht aufgehoben. Es haben sich keine hinreichend trifftigen Belege für die Begründung des Verbots gefunden.
     
    Aber auch das dürfte an Herrn Salzborn abperlen, wie Öl an Wasser.
     
    Alles was ihm nicht in seine einseitig verfasste These passt, lässt er geflissentlich weg. Die Forderung der LInken, Israel solle mit der Hamas verhandeln, ist angeblich ein untrügliches Zeichen für die Delegitimierung des Existenzrechts Israels. Dass in solchen Verhandlungen auch lt. selbigen Positionspapier, die Anerkennung Israels durch Hamas auch für die LInke Zielsetzend ist, verschweigt Herr Salzborn.
     
    Der Mann ist eine peinliche Erscheinung für seine Zunft. So kann man hier im Blog argumentieren, aber doch nicht in einem Papier, dass sich ‚wissenschaftliche Untersuchung‘ nennt.
     
     
     
     

  55. Aktuelle Stunde: Linke und mögliche antisemitische und israelfeindliche Positionen und Verhaltensweisen
    1 Stunde

    „Antisemitische Positionen werden in der Linkspartei zunehmend salonfähig. Zu dieser Erkenntnis gelangen zwei Wissenschaftler der Universitäten Gießen und Leipzig in einer neuen sozialwissenschaftlichen Untersuchung. In ihrem Aufsatz „Antisemiten als Koalitionspartner?“ stellen Samuel Salzborn und Sebastian Voigt fest, dass antisemitische Positionierungen innerhalb der Partei die „Die Linke“ in den letzten Jahren deutlich an Kraft gewonnen haben. Ihren vorläufigen Höhepunkt habe die Entwicklung nach der Erstürmung der „Gaza-Flottille“ durch israelische Soldaten im Mai 2010 gefunden, bei der neun türkische Aktivisten starben. Neben mehreren radikalislamischen Gruppierungen waren auch zwei Abgeordnete und ein ehemaliger Abgeordneter der Linkspartei an Bord. Wir nehmen die Veröffentlichung der beiden Wissenschaftler in dieser Woche zum Anlass, um im Rahmen einer aktuellen Stunde das ungeklärte Verhältnis der Linkspartei zum Antisemitismus zu thematisieren. In der letzten Wahlperiode hatten sich elf Abgeordnete der Linkspartei einem interfraktionellen Antrag zur Bekämpfung des Antisemitismus verweigert und waren der Abstimmung fern geblieben. Für uns gilt: Antisemitismus muss bekämpft, nicht toleriert werden.“

    http://www.cducsu.de/Titel__aktuelle_stunde_linke_und_anti_semitismus/TabID__1/SubTabID__2/InhaltTypID__12/InhaltID__3849/BtID__3849/Inhalte.aspx

  56. „Ach kommt schon Leute! Irgendwo ist das doch auch unfair! Jede Kritik bezüglich Israels wird gleich als “Antisemitismus” ausgelegt, so geht das auch nicht.
    Die Linke kritisiert Israel als einzigste(!) Partei und was passiert? – Sofort kommt die Antisemitismuskeule!
    Wenn man aber ernst genommen werden will, sollte man auch kritikfähig sein meiner Meinung nach.“ Richtig, danke Schmuel! Der Neid- und Antisemitismusvorwurf ist die ultimative Totschlagskeule einer jeden Diskussion.
    @Jane: Aufgrund Ihrer zum Teil qualitativ hochwertigen Beiträge gehe ich davon aus, daß Sie nicht dumm sind. Letztens haben Sie sich aber ganz dumm gestellt zum Thema verbale Antisemitische Angriffe. Sie haben prominente Juden aufgezählt (Graumann und co.) und gesagt diese Leute sind nicht verbal attackiert worden. Ich hatte gesagt, diese Leute sind als Juden zu erkennen, deshalb hat sich manch einer nicht getraut seine wahre Gesinnung offenzulegen. Sie sind in Ihrer Antwort auf den Promi-Status dieser Leute ausgewichen („Herr Graumann war in seiner Schulzeit nicht prominent.“). Richtig, aber er war als Jude zu erkennen. Weichen Sie bitte nicht aus, bzw. stellen Sie sich nicht dumm, was ist mit dem weitaus wichtigeren Punkt als der unbedeutende Promi-Status, diese Leute sind als Juden zu erkennen?
    Und: Gratulation an Bibi Netanyahu (der beste Israelische Politiker den ich bisher erlebt habe) und ganz Israel, dafür das die Golanhöhen und das Westjordanland nicht geräumt werden. Erstens ist das Westjordanland von G-tt den Juden zugesagt worden, und zweitens der Sicherheitsaspekt. Israel gleicht einem Dompteur in der Raubtierarena. Muss ich ihnen erklären was passiert, wenn der Dompteur stolpert, bzw. schwächelt?

  57. Inwieweit seine Thesen interessant, begründet oder verwerflich sind – das ist ein Punkt über den man streiten kann und selbstverständlich kann er seine Thesen so veröffentlichen und begründen auch wenn ich meine, wie ich auch schon an mehreren konkreten Beispielen darlegte, viele seiner Schlüsse auf verzerrten bis hin zu verfälschten Darstellungen basieren und logischen Schlussfolgerungen, die bei näherem Betrachten der Logik entbehren.
     
    Was jedoch unzweifelhaft ist, dass sein Thesenblatt die Voraussetzunen für eine Studie nicht erfüllt. Er müsste sich also, insofern er redlich vorgeht ein anderes Etikett für seinen Text zulegen – eine Studie, bzw. eine Untersuchung ist ganz klar was anderes, sie erfordert empirisches Material und um das hat sich Herr Salzborn nicht wirklich bemüht.

    Über den Inhalt kann man streiten, über den Umstand, dass das Etikett Studie, bzw. Untersuchung nicht passt, allerdings nicht. Daran ändert auch der Umstand, dass er die Studien anderer erwähnt nichts.
     
    Wissenschaftliche Redlichkeit und die Beachtung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis sind Voraussetzung jeder Forschungstätigkeit, die Erkenntnisgewinn anstrebt und von der Öffentlichkeit respektiert werden soll. Verstöße gegen diese Grundsätze sind vielfältig möglich, von mangelnder methodischer Sorgfalt oder Nachlässigkeit bei der Dokumentation von Daten bis zu schwerem wissenschaftlichen Fehlverhalten durch bewußte Fälschung oder Betrug. In jedem Fall sind solche Verstöße unvereinbar mit Wissenschaft als einem auf nachprüfbaren Erkenntnisgewinn gerichteten Forschungsprozeß. Sie zerstören nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Zuverlässigkeit wissenschaftlicher Ergebnisse, sondern auch das Vertrauen der Wissenschaftler untereinander, die auf Integrität in der Zusammenarbeit notwendig angewiesen sind.

  58. Und weiterhin erläutert unser ‚Freund von Individualismus, Meinungsfreiheit und Demokratie‘:

    “Für die noch nicht Religlösen haben wir ja Tel Aviv und Elat erfunden“ Baruch Zion

     Zur näheren Erläuterung:

    Am 21. April 2011 forderten Professoren, Intellektuelle, Künstler und Autoren vor der „Independence Hall“ am Rothschild-Boulevard in Tel Aviv die „Befreiung von der Besatzung“. Zu den Erstunterzeichnern gehörten 15 Trägerinnen und Träger des „Israel-Preises“ sowie zwei Träger einer weiteren renommierten Auszeichnung. Die Erstunterzeichner wollen ihre Erklärung als Ausgangspunkt weiterer politischen Aktionen verstanden wissen. „Wir sind nicht naiv’“, erklärte der Autor Sefi Rachlevsky, der sich seit seinem Buch 1998 „Der Esel des Messias“ mehrfach gegen das religiöse Diktat im politischen und gesellschaftlichen Leben Israels scharf geäußert hat und seit einigen Jahren als Kolumnist regelmäßig für die bürgerlichliberale Zeitung „Haaretz“ schreibt.

    Die Kundgebung wurde mehrfach von Rechtsnationalisten unterbrochen…

    „Verräter“ und „Linke Professoren, das wird euch allen im Gesicht zerspringen“. Die Polizei mischte sich nicht ein, als die Schauspielerin Chana Meron, die 1970 bei einem palästinensischen Terroranschlag auf eine ELAl- Maschine ein Bein verlor, zu den Versammelten sprach und mehrfach unterbrochen wurde….
     
    http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Israel/staat5.html

    Gläubige Juden und ungläubige Israelis

    Die spätere religiöse Bezeichnung Jahadut (das jüdische Volk), die den ursprünglichen biblischen Namen Israel ersetzte, wird von der Orthodoxie benutzt, um den „rechtgläubigen Juden“ über dem „ungläubigen Israeli“ einzuordnen. Die Orthodoxie ist überzeugt, daß die Tora auch ohne Zionismus ewig währt, aber der Staat Israel ohne Tora nicht überleben kann. Netanjahus Bemerkung „Die Linken haben vergessen, daß sie Juden sind“, offenbarte die Diskrepanz zwischen Jude und Israeli.

    Nicht nur das politische Klima, sondern auch der israelisch-jüdische Gegensatz hat den Mörder von Yitzhak Rabin hervorgebracht. Mit Rabin wurde nicht nur der Israeli getötet, sondern auch der Feind der toratreuen Judenheit. Religiöser Zwang, Einschränkung der Menschenrechte und kulturelle Zensur fördern den religiös-säkularen Gegensatz von Heiligkeit und Weltlichkeit, von Religion und Staat, von heiliger Sprache und modernem Hebräisch, von Gottesherrschaft und Volksherrschaft. Sie enthüllen die Trennung zwischen jüdischer und israelischer Existenz, die der zionistische Konsens ursprünglich umfaßt hatte.

    …Die fundamentalistischen religiösen Zionisten und die antizionistischen ultraorthodoxen Juden sind eng verbunden in ihrer Gegnerschaft gegen die Linke. Während die Charedim Israel für einen gottlosen Staat halten, ist in den Augen der radikalen religiösen Zionisten der moderne Staat Israel nur ein Gerüst für das davidische Reich, das mit der Ankunft des Messias neu errichtet wird. In der Rolle des Züngleins an der Waage haben die orthodoxen Kreise nicht nur einen außerordentlich wichtigen Einfluß auf die israelische Politik. Der Staat, den sie in Frage stellen, überläßt ihnen das Monopol über alle jüdischen Angelegenheiten: Eheschließungen, Scheidungen, Beerdigungen, Speisegesetze, Handel und Verkehr am Schabbat, und den untergeordneten Status der Frauen. Die Frage, ob eine allgemein verbindliche Rahmenordnung für einen demokratisch-jüdischen Staat gefunden werden kann, ist noch offen. Wenn sie nicht erreicht wird, ist die Notwendigkeit einer Trennung von Staat und Religion unvermeidlich. Nichtsdestoweniger sieht sich ein großer Teil der israelischen Juden zwischen ihrer jüdischen und israelischen Identität zerrissen…
     
    http://www.jcrelations.net/de/?item=923

    Esel des Messias

    Noch vor Erscheinen seines Buches sorgte der israelische Publizist Seffi Rachlevsky für Furore. Seine darin entfaltete These, daß die religiöse Ultraorthodoxie die Zeit des Messias für gekommen wähne und die liberal Aufgeklärten im Lande nurmehr als „Esel des Messias“ wahrnehme, war für das tradierte Selbstverständnis Israels Sprengstoff. „Esel des Messias“, so auch der Buchtitel, bedeutete nämlich, daß die laizistisch orientierten Israelis lediglich willfähriges Werkzeug messianischer Heilsverheißung seien, und überdies, daß man dem Esel schon Mores werde lehren dürfen, wenn er sich als bockig erweist. Der Mord an Jizchak Rabin, der laut Rachlevsky ohne diesen theologischen Subtext nicht zu verstehen sei, machte aus der niedlichen Metapher blutigen Ernst….

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1999/0113/feuilleton/0010/index.html


  59. @Samuel:
    Die Linke als „einzigste“ Partei die Israel kritisiert? Sie verfolgen wohl die Diskussionen innerhalb der politischen Parteien nicht wirklich! Zudem geht es um eine Grenze, an der sich „Kritik“ vom antisemitischen Ressentiment scheidet. Flugblätter und Äußerungen, wie sie aus dem Duisburger oder Bremer Kreisverbänden kommen, haben diese Grenze eben überschritten und eine Reaktion aus der Partei bleibt aus.
     
    @Jane:
    Dass Sie die Instanz sind, die über Wissenschaftlichkeit entscheidet halte ich angesichts Ihrer eigenen Argumentation für äußerst fragwürdig. Auch hier würde Ihnen etwas mehr Zurückhaltung gut zu Gesicht stehen (ich denke da etwa an Ihre Unkenntnis von Grundlagentexten wie den von Browning bei einem anderen Thema). Natürlich können Sie anderer Meinung sein, jedoch halte ich Ihre Wortwahl („Inquisitor“, „dreist-hohle Statements“, „blasierter Typ“ u.a.) für mehr als unangebracht und Sie diskreditieren sich hier in meinen Augen selbst.
     
    Nur zum Verständnis: einem Fehler erliegen heißt nicht automatisch Antisemitismus hervorzubringen. Aber Ihre Reaktion ist symptomatisch für den Umgang, den Teile der Partei in dieser Problematik an den Tag legen (wie Sie persönlich zu der Partei stehen ist für mich an dieser Stelle irrelevant): anstatt sich mit der Problematik auseinanderzusetzen und antisemitische Strömungen in den eigenen Reihen zu bekämpfen, attackieren Sie (meiner Wahrnehmung nach in blinder Wut) diejenigen die diese Strömungen benennen, inklusive der Denunziation als „NeoCons“ oder „Inquisitoren“. Ein Umgang mit der Problematik bleibt aus, weshalb ich auch Salzborns These, die Linke sei auf dem Weg zu einer antisemitischen Partei etwas abgewinnen kann, denn zumindest ist sie eine Partei, in der sich Antisemitismus artikulieren kann und auf wenig Widerstand trifft.
     
    Was den Duisburger Vorfall angeht, so mag nicht nachvollziehbar sein wie das besagte Papier auf die Seite gelangt ist, doch sprechen die Tatsache, dass es dort so lange Zeit unbemerkt zugänglich war und die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden Hermann Dierkes zum „läppischen Existenzrecht“ doch Bände. Auch der Umgang mit Teilen der Linken, die sich offen in dieser Frage gegen Antisemitismus positionieren (vgl. Facebook-Seite „Stoppt den BAK Shalom“) spricht für sich. Die Erklärung „Feinde der Partei“ wären verantwortlich, um sie zu diskreditieren, hinterlässt bei mir mehr als nur einen faden Nachgeschmack. Bezüglich des Antrags der Linken zur Freilassung Gilad Schalits zitieren Sie ja selbst in welchen Kontext die Forderung gestellt war (Entführung ist für mich kein Mittel um über die Freilassung von Gefangenen zu verhandeln, der Antrag der Linken wäre für so auch nicht tragbar gewesen).
     
    Auf den Punkt gebracht: die antisemitischen Tendenzen innerhalb der Partei Die Linke werden nicht durch Verdrängen und Ignorieren („Wir als linke Partei können gar nicht antisemitisch sein“) verschwinden und ernsthafte Bemühungen, die gegenwärtigen Strömungen zu bekämpfen sind aus meiner Sicht momentan nur sehr marginal und dann oft selbst innerhalb der Partei scharfen Angriffen ausgesetzt (die man sich an anderer Stelle einmal wünschen würde!).

  60. “Das ist die Bestimmung und die Aufgabe des Jüdischen Volkes Torah zu lernen und umzusetzen.

    Israel war nie ein Gottesstaat und wird auch nie einer sein wie bei den Moslems. Der Unterschied liegt in der Torah an sich selber und dem Bund zwischen Gott und dem Volk Israel. Und die Biblischen Prophezeihungen sind schon längst zu sehen, es gibt den Staat Israel wieder und die Juden können Juden sein.

    Holocaust gab es in jeder Jüdischen Generation und in allen Teilen der Welt.
    Nein me die einzige Warheit und der einzige richtige Weg ist wie es geschrieben steht in der Torah. Und Baruch haschem es gibt sehr viele Religiöse in der Armee in den Universitäten in der Politik in der Wirtschaft.

    Machen Sie sich keine sorgen Israel bleibt so wie es ist ein schönes Land für alle für die Religiösen und die es noch nicht sind.“

    Baruch Zion der Anhänger von ‚Demokratie, Meinungsfreiheit und Individualismus‘ (um zu erläutern warum ich Baruch Zion als ‚Marschsoldat JHVEs bezeichnet habe, er wird sich wahrscheinlich geschmeichelt fühlen)

    http://test.hagalil.com/2011/03/22/westbank-5/

  61. @Samuel

    die Linke als nachfolger der SED Partei sind verantwortlich für hunderttausendfaches Leid und Unterdrückung Andersdenkender. Die Politik der Linken und aller Kommunisten lässt Meinungsfreiheit nicht zu. Wer gegen die Partei spricht wird verhaftet und ins Zuchthaus gesteckt.

    Die Linken sind genauso gefährlich wie die Nazis weil sie eine Partei der Diktatur sind in der andere Meinungen nicht gelten.  Das Motto lautet “ Die Partei hat immer recht “

    Und das hatten wir schon in der DDR, Menschenverachtendes Regime mit Mord und Terror. Die Linken stehen für die sogenannte Kommunistische Revolution Weltweit und wollen wieder ihren Machtbereich zurück haben.

    Die Juden stören dabei sehr, weil das Judentum für Freiheit, Demoktratie und Individualismus steht. Das ist der Grund warum die Linken die Juden Dämonisieren wollen in der Öffentlichkeit.
    Also Fazit Nazi und Linke ist das gleiche beide gegen Demokratie.

  62. Eine wissenschaftliche Studie basiert per Definition auf der Auswertung empirischen Materials.
     
    Solches stellt allerdings das von Herrn Salzborn verfasste Thesenpapier nicht zur Verfügung und es gibt auch keine Auswertung empirischen Materials dazu. Eine historische Abhandlung über dies und das von Marx bis sonstwo und einzelne israelkritische Aktionen und Statements linker Parlamentarier, die Herr Salzborn per se unisono als antisemtisch diffamiert, kann man so oder so kommentieren und das tut Herr Salzborn ausgiebig – es hat aber nichts mit empirischer Forschung zu tun. Folglich handelt es sich auch nicht um eine ‚Studie‘. Die Bezeichnung ‚Studie‘ alleine unterstreicht, die angebliche Objektivität dessen, was man als politisches Bekenntis verstehen darf – es ist aber keine Studie.


    Empirische Forschung unterscheidet sich von der alltagsweltlichen Wahrnehmung durch die Systematik des Vorgehens – man spricht auch von der Erhebung von Daten – und durch die Forderung nach Objektivität und Wiederholbarkeit der Beobachtungen, die an Alltagserfahrungen in dieser Form nicht gestellt wird. In den Erfahrungswissenschaften dienen empirische Beobachtungen dazu, theoretische Annahmen über die Welt zu überprüfen.
     
    Es handelt sich vielmehr um politische Meinungsmache, welche bei näherer Betrachtung oft genug reichlich wenig taugt – über die einzelnen Punkte können wir gerne diskutieren. Das tun wir ja schon die ganze Zeit und Herrn Salzborns Beitrag ist da nicht wirklich allzu erhellend.
     
    Erhellend ist allerdings der nachfolgende Artikel aus dem Blog ‚Readers Edition‘ dazu:


    Die Linkspartei wird des Antisemitismus bezichtigt.


    Gleichzeitig mit dem Bekanntwerden des Papiers der Soziologen wurden drei Ereignisse als angebliche Belege für einen weitgreifenden Antisemitismus in der Linkspartei angeführt:

    1. Das Auftauchen eines Links auf den Internetseiten des Ortsverbands der LINKEN in Duisburg zu einem antisemitischen und antizionistischen Flugblatt aus der rechten Szene.
    2.Die Enthaltung der Linksfraktion im Bundestag zu einem Beschluss vom November 2010, in dem die Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalit gefordert wurde.

    3.Die Teilnahme der beiden Abgeordneten Annette Groth und Inge Höger an der Free-Gaza Aktion im Mai 2010



    Diese Ereignisse eignen sich jedoch weder zum Beleg für Antisemitismus noch betreffen sie die Linkspartei als Ganzes:

    1.Es lässt sich nicht feststellen, wer den Link zu dem betreffenden Flugblatt auf die Seite der Linkspartei Duisburg gesetzt hat. Da zahlreiche Personen Zugang zu dem Server hatten, ist der Link nicht mehr als die peinliche Folge eines technischen Versäumnisses und sagt ebenso wenig über die politischen Grundsätze der Linkspartei im Ganzen wie über die des Ortsverbands Duisburg aus.

    2.Die Linksfraktion im Bundestag hatte den Beschluss zur Freilassung von Gilad Schalit noch vor dem fast gleichlautenden Beschluss der anderen Parteien gestellt. Die Union lehnte es allerdings ab, gemeinsam mit den Linken einen Antrag einzubringen, formulierte die Vorlage um und entfernte hierzu einen Passus, der eine Freilassung des Soldaten zum Zeichen erklärte, dass auch palästinensische politische Gefangene freigelassen werden sollen.

    3.Die Teilnahme von Groth und Höger an der Free-Gaza Aktion wurde in der Linkspartei kontrovers diskutiert. Kritik kam auf, weil unterstellt wurde, dass die türkischen Initiatoren der Hilfsaktion radikal islamistischen und pro-faschistischen Organisationen nahe stehen würden. In einem offenen Brief an Pau machten Groth und Höger deutlich, dass sie keine antisemitische Ziele verfolgen. Die UNO hat nach der Free-Gaza Aktion das militärische Eingreifen der israelischen Marine verurteilt, die Aufhebung der Gaza Blockade gefordert und eine unabhängige, transparente Untersuchung angekündigt.

    http://www.readers-edition.de/2011/05/29/die-linke-und-der-antisemitismus-die-zweite-welle-der-stigmatisierung-einer-partei/
     
    Herr Salzborn übernimmt auch in Sachen Gaza-Flotille unkritisch den israelischen Standpunkt und überseiht obwohl er auch Rechtswissenschaften großzügig den Umstand, dass Israel jede unabhängige Untersuchung des Vorfalls verweigert.
     
    Man muss nicht unbedingt meiner Meinung sein, um einen solch flappsigen Standpunkt zu kritisieren, vor allem dann wenn er mit wissenschaftlichem Duktus daherkommt – ich sags noch mal – die wissenschaftliche Redlichkeit, die man von einem PD erwarten sollte – ist hier jedenfalls nicht gegeben. Es ist traurig, dass er mit diesem Unsinn auf Grund seiner akademischen Position so viel Wirbel macht – und aufgeschreckt vom Wahlerfolge der Linken (deren Wähler ich wohlgemerkt nicht bin) suchen die etablierten Parteien offensichtlich nach einem neuen Motiv, die Linke weiterhin auszugrenzen.
     
    Einer Friedensperspektive für NahOst tun sie jedenfalls damit keinen Gefallen und tatsächlich befindet sich Deutschland mit seiner allzu proisraelischen Parteinahme innerhalb der EU mehr und mehr in der Isolation.

  63. Ignorant und dumm sind die Grünen, die die Vermögenssteuer für Millionäre abgeschafft haben, den Spitzensteuersatz fur besserverdiener gesenkt haben und Hartz 4 für die armen eingeführt haben, und last but not least die Verfassung geändert haben, sodaß deutsche Truppen wieder im Ausland kämpfen dürfen.

  64. Ich halte den automatischen Schulterschluss der anderen Parteien, in welcher Sie die Linke verurteilen für reichlich feige. Natürlich erreichen sie zweierlei damit, zum einen sind ihnen allen die LInken eh ein Dorn im Auge und zum anderen ringen sie ja selbst mit der Problematik und mit der Unfähigkeit sich deutlich zu äußern und zu positionieren, obwohl letztendlich die mehrheitliche Beurteilung der Lage auch in anderen Parteien gar keine andere ist.
     
    Auch in den anderen Fraktionen gibt es im Grunde genommen die gleichen Forderungen an Israel – der einzige Unterschied – man äußert sie nur hinter vorgehaltener Hand und keinesfalls in aller Deutlichkeit und man will niemals irgend welche Konsequenzen daraus ziehen. So geht das jetzt seit zig Jahren und deshalb finden diese Forderungen praktisch kein Gehör. Inzwischen sollte eigentlich klar sein, dass Kooperation, Unterstützung von Israels Sicherheitsinteressen und Kritik nur diskret auf diplomatischer Ebene bei Israel zu gar nichts führt.
     
    Ich halte daher diese Haltung für reichlich ambivalent und völlig kontraproduktiv.
     
    Und jetzt noch mal zu Herrn Salzborns Artikel – hätte das was er schreibt Substanz, dann müsste er wohl nicht all diese verzerrten Kunstgriffe anwenden, in dem Bestreben alle isrealkritischen linken Parlamentarier, welche ihm ein Dorn im Auge sind, am besten zu kriminalisieren.
     
    Ich habe jetzt im Internet das Positionspapier gefunden, welches angeblich ‚den Abbau sämtlicher Grenzsicherungsanlagen‘ fordert.
     
    Mit meinen Zweifeln an der von ihm reichlich flappsig vorgetragenen Darstellung hatte ich völlig Recht (was die notwendige akademische Redlichkeit Herrn Salborns völlig in Frage stellt).

    Herr Salzborn schreibt:
    Mit der Forderung nach einer Freilassung aller »politischen Gefangenen«, dem vollständigen Abbau der israelischen Grenzsicherungsanlagen, der Öffnung des Gaza-Streifens und der Einbeziehung der Hamas in alle politischen Verhandlungen wurde dieses Recht aber faktisch wieder in Abrede gestellt. Vor diesem Hintergrund auf eine Umkehr der Partei zu setzen, ist nicht nur weltfremd.“
     
    Was steht tatsächlich dort:


    “das Ende der Besatzungspolitik Israels, die Öffnung der Grenzen zum Gazastreifen und die Aufhebung der über 650 Checkpoints,‘
     
    Es ist genau so wie ich es sagte. Er hat ganz einfach gelogen. Da steht nichts vom ‚Abbau sämtlicher israelischer Grenzsicherungsanlagen‘. Weiterhin:


    “die Beendigung des Mauerbaus auf palästinensischem Territorium und Abbau oder Rückbau auf israelisches Gebiet entsprechend dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofes von 2004“
     
    “die Schaffung eines souveränen palästinensischen Staates mit völkerrechtlich verbindlichen, von allen Beteiligten anerkannten, sicheren Grenzen, mit einem zusammenhängenden Territorium im Westjordanland auf der Grundlage der Grenzen von 1967, dem Gaza-Streifen und Ostjerusalem als Hauptstadt, einschließlich der Möglichkeit eines einvernehmlichen Gebietsaustausches mit Israel.“

    http://www.linksfraktion.de/positionspapiere/position-fraktion-linke-nahost-konflikt/

     
    Es ist doch völlig selbstverständlich und gehört zur Forderung sämtlicher Verbündeter Israels, dass der Gaza-STreifen und die West-Bank eine frei zugängliche Transitstrecke erhalten sollen und, dass in einem zukünftigen palsätinensischen Staat keine israelischen Checkpoints mehr zu finden sein sollten, das ist ja wohl selbstverständlich. Die Öffnung der Grenzen ist NICHT gleichbedeutend mit ‚Abbau der GrenzenSicherungsanlagen Israels‘ und auch dies ist die Forderung des NahOstQuartetts. Der Umstand, dass selbst in diesem Positionspapier das Recht der Israelis eine ‚Sicherheitsmauer‘ auf ihrem Territorium, entsprechend dem Urteil des Internationalen Gerichtshofs‘, bekräftigt wird, konterkariert Herrn Salzborns flappsige Darstellung restlos.

     
    Wieso hat jemand, der angeblich ganze ‚Studien‘ über den angeblichen Antisemitismus in der Linken verfasst, solche völlig verzerrten Darstellungen und Kunstgriffe nötig. Auch zu behaupten, die Forderung nach Verhandlungen der Hamas‘ würde eine Negierung des Existenzrechts Israels bedeuten ist doch hahnebüchener Unsinn.
     
    Es scheint ihm offensichtlich an echten Argumenten zu fehlen. Ich spreche Herrn Salzborn jedenfalls jede akademische Redlichkeit ab. Es ist nicht einmal so, dass er sich bei diesen ‚Positionspapieren‘ große Mühe geben würde, die Kriterien aufzuwarten, die seriöse Studien benötigen. Alles was er betreibt ist Meinungsmache, im Deckmäntelchen angeblicher wissenschaftlicher Objektivität. Das ist lächerlich.
     
    Herr Salzborn erweist sich damit mal wieder als hemmungsloser Demagoge, genau, wie er es auch schon in seinem Artikel über den Protest von Juden, getan hat, welchen er nicht scheute als neue neonazistische Gefahr zu dramatisieren, wohlwissend auch noch verschweigend, dass es sich nicht um christliche Deutsche, sondern um Juden handelte.







  65. Der antisemitische Furor großer Teile der Linken ist doch so offenkundig – Samuel Salzborn hat hierfür Belege zusammengestellt, die übrigens jeder leidlich Interessierte ebenfalls hätte wahrnehmen können – dass es hierfür keiner weiteren Worte bedarf.
     
    O-Ton Salzborn: Ist die Linke antisemitisch?“
     
    In der Tat, es bedarf keiner weiteren Worte!



     
     
     
     

  66. Ach kommt schon Leute! Irgendwo ist das doch auch unfair! Jede Kritik bezüglich Israels wird gleich als „Antisemitismus“ ausgelegt, so geht das auch nicht.

    Die Linke kritisiert Israel als einzigste(!) Partei und was passiert? – Sofort kommt die Antisemitismuskeule!

    Wenn man aber ernst genommen werden will, sollte man auch kritikfähig sein meiner Meinung nach.

    Und das sage ich als Jude…

  67. “In diesem wurde das Existenzrecht Israels zwar pro forma anerkannt. Mit der Forderung nach einer Freilassung aller »politischen Gefangenen«, dem vollständigen Abbau der israelischen Grenzsicherungsanlagen, der Öffnung des Gaza-Streifens und der Einbeziehung der Hamas in alle politischen Verhandlungen wurde dieses Recht aber faktisch wieder in Abrede gestellt“
     
    Unabhängig davon, ob man nun Herrn Salzborns Meinung, dass Verhandlungen mit der Hamas sinnvoll sind oder nicht – ist doch die Verknüpfung von Mutmaßungen und angeblichen Fakten doch ziemlich dreist und hat nichts mit Wissenschaftlichkeit zu tun, ganz gleich welche Position Herr Salzborn hat. Zweifelhaft ist dann nur eines, was Herrn Salzborns Meinung ist. Das wars dann aber auch.
     
    Natürlich heißt mit der Hamas verhandeln nicht irgend welche Ergebnisse vorwegzunehmen, es heißt erst mal lediglich sich an einen Tisch zu setzen und zu sehen, was dabei heraus kommt. Zu sagen, sich mit der Hamas an einen Tisch zu setzen, würde bedeuten, das Existenzrecht Israels zu bestreiten – ist doch einfach hahnebüchener Unsinn – und zwar ganz egal wie man dazu steht. Ich erwarte nicht, dass andere meine Meinung teilen, aber wenn jemand beweihräuchert mit dem Nimbus akademischer Noblesse solche dreiste-hohlen Statements von sich gibt, dann frage ich mich, was die angebliche Studie wert ist, denn dass das ziemlich hohl ist, ist offensichtlich. Jedenfalls sollte jemand, der seriös arbeitet sowas nicht nötig haben – und zwar ganz egal, was seine persönliche Meinung ist.
     
    Alles was ich von Herrn Salzborn lese kommt mit der gleichen zirkulären Logik daher. Kritik an Israel ist antisemitisch, daher bekennt sich die Linke selbst zum Antisemitismus – na toll – so geht das in einem fort. Das erinnert mich an die Actimel-Werbung mit Herrn Kachelmann. Herr Kachelmann zeigt die schematische Zeichnung eines Menschen, darin sieht man in der Speiserähre viele Pünktchen und dann sagt er, dass sei der wissenschaftliche Beweis für die positive Wirkung von Actimel. So ähnlich argumentiert auch Herr Salzborn – da lese ich doch sehr viel lieber Herrn Paech – der hat jedenfalls tatsächlich was zu sagen.
     
    Die Linke sei mit ihrem angeblich gefährlichen Glauben, eine Änderung der ökonomischen Verhältnisse würde das Antisemitismusproblem beseitigen einem gefährlichen Irrtum erlegen. Das hört sich dann wieder so an, als ob sie ihn selbst promoted hätten und als ob ihr angeblicher Irrtum, mit dafür eine Verantwortung trüge. Tatsache ist, dass seinerzeit tatsächlich omnipotente Finanz- und Wirtschaftsmagnaten den Wahlkampf der National-Sozialisten massiv gesponsert haben, obwohl sie ihnen auch nicht gefiehlen, sie hofften aber solcherart den Sieg der Sozialisten zu verhindern – das ist ihnen ja damit dann auch wohl gelungen.
     
    Dann würde ich gerne genau wissen, inwiefern denn die Linke gefordert hat, dass für eine friedliche Lösung Israel ’sämtliche‘ Grenzsicherungsanlagen abbauen solle.
     
    Ich kenne das Positionspapier nicht, auf welches er sich da bezieht. Seltsamerweise habe ich der vollständigen ‚Studie‘, die hier verlinkt ist auch nichts dazu gefunden. Herr Salzborn schreibt in seinem Artikel das wäre ‚der Beweis‘ welche das Bekenntis der Linken zum Existenzrecht Israels Lügen strafe. Warum erläutert er dies und die angeblichen Quellen in der angeblichen Studie dann nicht?
     
    Ich glaube aber schlichtweg nicht, dass die Linke irgend etwas dagegen hat, dass Israel die eigenen Grenzsicherungsanlagen behält. Zweifelsohne sind damit die Checkpoints in den besetzten Gebieten und die Grenzübergänge zu anderen Ländern gemeint.
     
    Israel kann seine eigene Grenze sichern wie es will und wenn es sich komplett einmauern möchte steht Israel das auch frei. Sie dürfen aber nicht ihre Nachbarn einmauern. Ich glaube kaum, dass die Linke irgend etwas anderes gemeint hat. Andernfalls möge man mich gerne korrigieren.
     
    Wenn nun aber so verkürzte, und wie ich jedenfalls solange man mir nicht das Gegenteil beweist, verzerrte Statements lese, ohne jeden Hinweis auf, ob es sich hierbei wieder um die tendeziöse Polemiken handelt und ohne genau Wiedergabe der Quellen – und daraus zieht er dann seine nun wirklich nicht zimperlichen Tobak – ‚die Linke sei antisemtisch‘ Punkt.
     
    Es ist offensichtlich, dass Herr Salzborn jede Kritik an Israels Besatzungspolitik als antisemitisch einstuft und daher kann er sich natürlich auch ganz sicher sein, dass Juden, die bei einer Berlinker Podiumsdiskussion linke Positionen vertreten, mutwillig auf einen neuen Holocaust hinwirken.
     
    Na ja – ich denke Herr Salzborn ist ein reichlich blasierter Typ – den wahrscheinlich nichts erschüttern kann, gehüllt in eine Aura der Wissenschaftlichkeit, erhaben über die eigentlichen Fragen, welche die Kritik an Israel halt auch motivieren, der Glaube an die Gleichheit aller Menschenrechte und das Gemahnen an die Verantwortung diese vor allem dann auch zu respektieren, wenn man sich in der Position des Starken befindet. Diese Fragen sind in wahrscheinlich völlig fremd, oder er glaubt sie mit der Sakralisierung des Holocaust ein für allemal abgehandelt zu haben.
     
    Er hält mich sicherlich für ignorant, weltfremd und dumm – ja – und ich halte ihn für ignorant, weltfremd und dumm; sowas kommt vor – genauso unter Akademikern.

  68. Der antisemitische Furor großer Teile der Linken ist doch so offenkundig – Samuel Salzborn hat hierfür Belege zusammengestellt, die übrigens jeder leidlich Interessierte ebenfalls hätte wahrnehmen können – dass es hierfür keiner weiteren Worte bedarf. Das hier allseits bekannte BdM-Mädel übertrifft sich hier ja in der ihr eigenen Hysterie und Verleugnung. Eine schwere klinische Pathologie.
    Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck hat hierzu in der Bundestagsrede in notwendiger Deutlichkeit und Nachdenklichkeit Stellung bezogen – wofür ich ihm dankbar bin: 
    http://www.youtube.com/watch?v=rMJtHHYfB_U
    Volker Beck hat sich immer wieder in sehr glaubwürdiger und konsequenter Weise zu Israel geäußert – ein Lichtblick als Abgeordneter.
    http://test.hagalil.com/2006/07/beck.htm

  69. Jane, zunächst muss ich mal loswerden, dass Sie sich meiner Meinung nach mit Ihrer diskreditierenden Wortwahl gegenüber Herrn Salzborn ins Abseits stellen (von dessen akademischer Arbeit Sie offensichtlich keine Kenntnis haben). Ihr respektloser Umgang (etwas Mäßigung würde Ihnen guttun) und Ihre Ignoranz gegenüber den in diesem Artikel angeführten Vorfällen (vor allem das erschreckende Verhalten der Kreisverbände Duisburg und Bremen, aber schon allein aus meiner Erfahrung ließe sich hier noch einiges ergänzen) untermauert auf eindrucksvolle Weise, was Salzborn – zugegebenermaßen in salopper Stilistik – als Problematik beschreibt.

    Denn, es findet in der Partei (wie meiner Meinung nach unter „Israelkritikerinnen und -kritikern“ allgemein) eben genau keine Auseinandersetzung mit antisemitischen Vorfällen und Äußerungen statt. Stattdessen hören wir jedes Mal aufs Neue das laute BLOPP, wenn die reihen fest geschlossen werden und der althergebrachte Mythos „Linke können keine Antisemiten sein“ bemüht wird (allein ein kleiner Blick auf die Geschichte des Antisemitismus in den Staaten des real existierenden Sozialismus würde hier eines besseren belehren oder wahlweise der Neuen Linken nach 1968 – Entebbe als kurzes Stichwort). Diese beachtliche Verdrängungsleistung und Ignoranz sind genau Teil des Problems, in das die Studie einen Einstieg versucht (das der akademische Diskurs weitergeht ist klar). Selbstreflexion wäre hier wünschenswert!

    Den Zusammenhang den einige Ihrer (wie stets gut ausgewählt und in Ihrem Sinne zusammengekürzten) Zitate zur Problematik eines linken Antisemitismus bleibt mir unklar. Jedoch möchte ich hier nur kurz anmerken, dass die akademische Person Norman Paech (den Salzborn gar nicht erwähnt) allgemein durchaus nicht unumstritten ist (etwa wegen Verweisen auf Vergleiche zwischen Gaza und dem Warschauer Ghetto).

  70. Herr Salzborn hat ja den Ehrgeiz sich als vermeintlicher ‚Antisemitenjäger‘ im Kampf für das angeblich ‚Wahre und Gute‘ einen Namen zu machen, sein letzter Feldzug sah so aus:

    ‚Vom Wunschdenken zu Realität? Wie Antisemitismus in Deutschland ungehemmter zu Tage tritt…..

    Am 27. April hatte die Jüdische Gemeinde zu Berlin zu einer Podiumsdiskussion geladen, bei der es um den Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus gehen sollte….

    Die Veranstaltung in der Neuen Synagoge eskalierte, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Etwa 20 Personen sprangen nach dem Grußwort der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, auf, störten den Ablauf und hielten vorbereitete Plakate mit Solidaritätsbekundungen für Iris Hefets, die Autorin des taz-Artikels, hoch. taz-Chefin Pohl solidarisierte sich „spontan“ mit den Störern und schloss sich deren Forderung an, Hefets mit auf das Podium zu holen.

    Der Schritt zu massiven Handgreiflichkeiten in der Synagoge war nicht weit, das Ãœberschwappen einer solchen gegen die Jüdische Gemeinde zu Berlin gerichteten Eskalation zum Pogrom lediglich eine Gradwanderung……

    Der Auftakt für einen antisemitischen Ausnahmezustand ist jetzt gemacht, mitgetragen von einem links-alternativen Milieu, das sich selbst fern jeder selbstkritischen Anwandlungen in Sachen Antisemitismus sieht.

    http://verteidigtisrael.blogsport.de/2010/04/29/antisemitischer-ausnahmezustand

    Ja und in dem ganzen Artikel KEIN WORT DAZU, dass die hier Protestierenden, deren Aktionen Herr Salzborn reichlich polemisierend und überspitzt darstellte – allesamt Juden waren.
    Herr Salzborn ist einfach ein rechtsgerichteter NeoCon, der von Meinungsfreiheit und Auseinandersetzung nicht viel hält und am liebsten alle ins Gefängnis schmeißen will, die seine bornierten Standpunkte in Frage stellen. Ganz besonders dürfte ihm der Völkerrechtler Professor Norman Paech, ein ausgewiesener und kenntnisreicher Kritiker der israelischen Politik, ein Dorn im Auge sein, der anders als er, seine Stellungnahmen tatsächlich mit akademischer Substanz zu füllen weiß und so setzt er dann den ganzen Etikettenzauber ein, um zu vernebeln, dass das, was er da an demagogischem Nebel inszeniert, mit der unterstellten Lauterkeit einer ‚akademischen Studie‘ nichts gemein hat.
     
    Dass man sich da gegebenenfalls selbst als Jude, der es wagt gegen den seit nunmehr über 40 Jahre währenden Irssin der israelischen Besatzungspolitik zu argumentieren, als antisemitisches ‚Studienobjekt‘ in seinen reichlich tendenziösen Pamphleten wiederfindet, dass scheint herrn Salzborn auch nicht zu kümmern.

     
    Ein Hoch auf die selbsternannten Inquisitoren!

  71. Wie eingangs in der ‚Studie‘ schon steht, es handelt sich um eine ‚These‘ in einem Aufsatz.
     
    Man sollte annehmen, dass Herr Salzborn, als Akademiker, das eine vom anderen unterscheiden können sollte.

  72. Delegitimierungskampagne! Von Menschenrechten hält Herr Salzborn jedenfalls nichts, jedenfalls nicht so lange es um Muslime geht.
     
    Der wahre Ignorant, das ist Herr Salzborn. Aber nach all diesen ominösen Veröffentlichungen, bleibt immer wohl auch nichts anderes mehr übrig als mit Volldampf voraus weiterzumachen, er hat schließlich einen Ruf zu verlieren.

    Prominente Israelis haben erklärt, dass sie eine palästinensische Unabhängigkeitserklärung unterstützen werden, „wenn das palästinensische Volk seine Unabhängigkeit in einem souveränen Staat erklärt, um Seite an Seite mit Israel in Frieden und Sicherheit zu leben“. Weiter heißt es: „Wir werden einen palästinensischen Staat auf der Grundlage der 1967-Linie mit einem notwendigen Landtausch im Verhältnis 1:1 und mit Jerusalem als Hauptstadt beider Staaten anerkennen.“ Die Unterzeichnenden fordern „die Länder der Welt auf, öffentlich eine palästinensische [Unabhängigkeits-] Erklärung, die sich auf die zuvor genannten Prinzipien stützt, anzuerkennen.“

    The letter was signed by former Knesset Speaker Avraham Burg, former Foreign Ministry Director General Alon Liel, and former Ambassador to South Africa Ilan Baruch.
    Among the intellectual signatories are Nobel laureate Professor Daniel Kahneman, and Israel Prize Winner Professor Avishai Margalit.

    http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/prominent-israeli-figures-urge-europe-to-recognize-palestinian-state-1.364361

  73.  

    http://www.israelnetz.com/themen/aussenpolitik/artikel-aussenpolitik/datum/2011/05/26/bundestag-anhoerung-zu-linkem-antisemitismus/
     
    Außenpolitik | 26.05.11
    Bundestag: Anhörung zu linkem Antisemitismus
    BERLIN (inn) – Der Deutsche Bundestag hat sich in einer aktuellen Stunde mit möglichen antisemitischen Tendenzen in der Partei „Die Linke“ befasst. Abgeordnete von Union, SPD, FDP und Grünen warfen der Partei vor, im „Spektrum des Antisemitismus nach Wählerstimmen zu fischen“. Die Linkspartei wies die Anschuldigungen zurück.

    […]


    Als Beispiel für israelfreundliche Politik ihrer Partei nannte Jochimsen einen Antrag für die Freilassung des seit 2006 in palästinensischer Geiselhaft gehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit, den „Die Linke“ ins Parlament eingebracht habe. Er sei von den anderen Fraktionen mit der Begründung abgelehnt worden, „mit den Linken zusammen machen wir einen solchen Antrag in diesem Parlament nicht“. Diese Darstellung Jochimsens ist jedoch irreführend. In Wahrheit hatten Union, FDP, SPD und Grüne im November 2010 in einem Antrag die Freilassung Schalits gefordert. Die Linkspartei hatte sich dazu enthalten. Sie hatte zuvor einen eigenen Antrag vorgelegt, der die Freilassung Schalits als ein „humanitäres Zeichen“ für die Entlassung „palästinensischer politischer Häftlinge“ bezeichnete. Der Antrag, der de facto Israel zur Freilassung palästinensischer Häftlinge aufforderte, wurde von Union und FDP bei Enthaltung von SPD und Grünen abgelehnt.

  74. Der Köder hat seine Wirkung nicht verfehlt, hier das Statement:
    Es wird Sie vielleicht überraschen, aber ich bin nicht Mitglied der Linkspartei. Eventuell ist die kritische Haltung der Linkspartei zu Israel ein Grund dafür. Und wenn die Fraktion der Linken im Bundestag sitzen bleibt bei der Begrüßung von Shimon Peres, so finde ich das traurig. Und trotzdem bleibe ich ein Bewunderer von beispielsweise Sahra Wagenknecht. Liebe Sahra, in der neuen Welt wirst du reichen Lohn empfangen, daß paradoxe ist, daß sie garnicht darauf spekuliert, ebendeshalb wird sie ihn bekommen. Grundlose Barmherzigkeit, sich für andere selbstlos einsetzen, danke Sahra. Wieviel lieber ist mir das, als die Heuchler in den Kirchen, Synagogen und Moscheen, die sich selber permanent auf die Schulter klopfen, „wir sind die Guten, G-tt ist auf unserer Seite, wir sind ja so anständig.“ Kaum haben sie ihre G-tteshäuser verlassen (und manchmal auch schon darin, bsp. die Zeugen …), wird voller Hass und Verachtung auf die anderen herabgeblickt und gesprochen. Da kommt in mir die Frage auf, „zu welchem G-tt betet ihr? Seid ihr wirklich die Guten?“  Nun zu etwas anderem: Ein großes Kompliment an die gesamte jüdische Gemeinde: Ich sage es gleich selbst vorweg, betrachten sie mich ruhig als deutschen Heiden, daß macht mir garnichts, mit Verlaub, für mich ist G-ttes Meinung wichtiger als ihre. Das Kompliment dafür, daß niemand, egal ob bei Hagalil, bei Chabad und anderswo aufgestanden ist, auf mich gezeigt hat, und sagt: „Sie sind kein Jude!“ Das hat niemand getan, Gratulation! Denn ich gebe zu, ich habe schon die ganze Zeit darauf gelauert. Mein Konter wäre nämlich gewesen: Sie sind auch keiner, ich kann ihnen immer (egal wer sie sind) jemanden zeigen, der von allen anderen als Jude anerkannt wird, der von ihnen behauptet das sie keiner sind. Wenn alle gegenseitig sich mit Dreck bewerfen, gibt es am Ende nur Verlierer. Ich bin natürlich gleich zu meinen jüdischen Bekannten gerannt und habe sie gefragt wodran das liegt, Antwort: „Das wird niemand machen, soetwas macht man nicht.“ Zuletzt: Anstatt die Linke auszugrenzen und fertigzumachen, schlage ich vor, sie besser zu integrieren und positiven Einfluß auf sie aszuüben. Und zu „weltfremd, ignorant und dumm“, schaut euch mal an was für großartige jüdische Persönlichkeiten im linken Lager stehen und standen…die sind alles andere als dumm.

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