Iranischer Geistlicher: Anschläge auf Zivilisten sind „religiöse Pflicht“

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Ayatollah Mohammad Taghi Mesbah, ein ranghoher Geistlicher, der auch als spiritueller Mentor von Präsident Mahmud Ahmadinedschad bekannt ist, hat seine Anhänger dazu aufgerufen, weiterhin Selbstmordanschläge gegen Israelis durchzuführen. Der Ayatollah hatte ein Edikt auf seiner Webseite veröffentlicht, nach dem Selbstmordanschläge nicht nur legitim seien, sondern sogar eine Pflicht für jeden Muslim…

Der Ayatollah wurde von einem seiner Anhänger gefragt, was der Unterschied zwischen dem Märtyrertod und Selbstmord sei, da „einige Menschen sagen, dass Märtyrerakte Selbstmord und somit verboten sind, da Suizid dem Islam widerspricht“. Mesbah antwortete darauf, dass sein Anhänger wohl der „Propaganda der Feinde des Islam“ zum Opfer gefallen sei und fügte weiter hinzu, dass der Anhänger seine Zeit verschwende, und diese lieber der „Zerstörung des zionistischen Regimes“ widmen sollte.

„Wenn ein Selbstmordanschlag der Verteidigung des Islam und der Nation von muslimischen Gläubigen dient, ist er nicht nur erlaubt, er ist eine Pflicht“, erklärte Mesbah.

In einer zweiten Frage erkundigte sich der Anhänger speziell nach der islamischen Ansicht zur Ermordung von israelischen Zivilisten und fragte auch, was mit den Kindern sei, die bei Anschlägen getötet werden.

Der Ayatollah antwortete ausweichend und erklärte lediglich, dass alle Israelis geschädigt werden dürften, solange sie sich nicht klar gegen ihre Regierung aussprechen. Und selbst in solchen Fällen sei der Angriff auf Zivilisten legitim, „wenn sie ein menschliches Schutzschild darstellen, oder wenn der Sieg im Krieg gegen die Unterdrücker von den Angriffen auf Zivilisten abhängt.“

Für die Anhänger von Mesbah gelten seine Worte als bindendes religiöses Edikt. Bei verschiedenen Anlässen in der Vergangenheit befürwortete auch Präsident Ahmadinedschad derartige „Märtyrerakte“.

(Ynetnews, 31.05.11)

Gestern jährte sich der Anschlag auf den Tel Aviver Strand-Club „Dolphinarium“ zum zehnten Mal. 21 Menschen kamen bei dem Selbstmordattentat ums Leben, fast alle Opfer waren Jugendliche. Anlässlich dessen fand in der Tel Aviver „Shevach Mofet“ Schule eine Gedenkveranstaltung statt, denn sieben der getöteten Jugendlichen waren Schüler dieser Schule.

(Ynetnews, 30.05.11)

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