Braunau am Inn und die „Braunen“

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Widerlicher Neo-Nazi-Anschluss an eine demokratische Kundgebung geplant…

Von S. Michael Westerholz/Deggenau

Ach, wär´s doch die Wahrheit und nicht die Dummheit des deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg gewesen: Als er Adolf Hitler zum Reichskanzler ernennen sollte, sträubte er sich einige Zeit: Den „böhmischen Gefreiten“, der es gewagt hatte, einen Wahlkampf gegen ihn, seinen einstigen Generalfeldmarschall, um das Präsidentenamt zu führen, wollte er nicht unwidersprochen in Deutschlands höchste Machtposition heben. Hindenburg glaubte an Hitlers Herkunft aus der tatsächlich böhmischen Gemeinde Braunau nahe Prag, während der spätere Reichskanzler und „Führer“ und millionenfache Völkermörder Hitler in Braunau am Inn in Oberösterreich geboren worden war. Nach vielen Jahrzehnten deutlicher Distanzierung gehen Stadt und Bürger Braunaus neuerdings recht zwiespältig, genau genommen: peinlich und unverzeihlich mit dieser Wahrheit um. Neo-Nazis wittern Morgenluft und planen, die traditionelle demokratische Anti-Hitler-Kundgebung am 16. April 2011 zu unterwandern.

Das immer noch mittelalterlich-gotisch und barock geprägte Städtchen Braunau am Inn und seine Bürger konnten ja nichts dafür, dass Adolf Hitler am 20. April 1889 hier geboren wurde: Vater Alois, der bis 1877 Schicklgruber geheißen hatte, war als Zollbeamter an der Grenzbrücke zum gegenüberliegenden Bayern dienstlich tätig. Schon bald wechselte der junge Hitler auf die Realschule in der Maschinen- und Motorenbaustadt Steyr. Die verließ er mit 16 Jahren ohne Abschluss. Als Kunststudent an der Wiener Akademie abgewiesen und seither obdachloser Faulenzer wechselte er ins bayerische München, um dem Wehrdienst in der österreichisch-ungarischen Armee zu entgehen. Neuere Forschungen belegen überdies, dass er seine vorgeblich „lebensgefährliche“ und darum „tapfere“ Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg frech zusammenlog: Auch da nämlich war er in Wahrheit ein Drückeberger hinter der Front!

Braunau indessen musste mit seiner Vergangenheit leben, obwohl die Hitlers hier nur wenige Jahre gelebt und als eher verachtete Zöllner auch kaum gesellschaftlichen Umgang gehabt hatten. Dass ihm an seiner Heimatstadt gelegen wäre, ließ der junge Politiker nicht erkennen. Fanatische Anhänger Hitlers und seiner NSDAP freilich, allen voran der Passauer Ortsgruppenleiter Max Moosbauer, begannen bald mit einem wahren Kreuzzug der Verehrung bis zur Massenhysterie: Moosbauer baute in Passau eine „Nibelungenhalle“ für Naziaufmärsche und Großversammlungen. Ungeachtet dieser historischen Belastung war sie bis zu ihrem endlichen Abriss vor einem Jahrzehnt alljährlicher Schauplatz der CSU-Massenveranstaltung „Politischer Aschermittwoch“. Dabei exekutierte vor allem der umstrittene CSU-Chef, Ex-Atom- und Ex-Verteidigungsminister und bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß seine partei-, bundes- und weltpolitischen Grobheiten.

Weil die Nazis in Österreich aber noch verboten waren, als Hitler in Deutschland bereits alle seine demokratischen Gegner ausgeschaltet, die ersten KZ eröffnet, persönliche Feinde und Ex-Freunde hatte ermorden lassen, machte Moosbauer den Diktator und seine engsten Mit-Verbrecher zu Ehrenbürgern der altehrwürdigen, bischöflichen Stadt Passau am Zusammenlauf von Donau, Inn und Ilz. Und er widmete Hitler und dessen Schwester die Straßen, an denen die einst kurzzeitig gewohnt hatten. An der Grenzbrücke in Simbach am Inn mit Blick auf das von 1934 bis 1938 rigoros versperrte Braunau postierten sich Moosbauer und seine Getreuen zu Jubelkundgebungen für Hitler. Mit dem „Anschluss Österreichs“ im Jahre 1938 gewannen Moosbauer und seine österreichischen Bundesgenossen auch Zugriff auf Hitler-Festlichkeiten in Braunau: Der „Führer“ hatte „meine Heimat ins Deutsche Reich heimgeführt!“

Unzweifelhaft hat Braunau von seinen kurzzeitigen Bürgern Hitler profitiert. Das Geburtshaus wurde prächtig herausgeputzt, die Touristen kamen in Massen. Doch ob der Merksatz in Friedrich Schillers „Glocke“: „Der Wahn ist kurz, die Reu´ ist lang“ hier wirklich zutrifft, darf angezweifelt werden. Es dauerte Jahrzehnte, bis endlich ein Mahnmal als nachträglicher Protest gegen die Hitlerei aufgestellt wurde:

„Für Frieden und Freiheit
Und Demokratie
Nie wieder Faschismus
Millionen Tote mahnen“

ist darauf zu lesen, ein nicht sonderlich verbindlicher Text, sondern ein für Österreichs Umgang mit der Historie typischer Kompromiss. Für ein „Mahnmal gegen den Faschismus“ ein bisschen sehr schwach!

Als sich in den Nachkriegsjahren bald schon wieder tiefbraune Gruppierungen alljährlich in Braunau versammelten, exakt an Hitlers Geburtstag, murrten noch viele Braunauer unüberhörbar, nicht nur die jeweiligen Bürgermeister egal welcher Parteien. 1989 hatten Staatsschützer zu Hitlers 100. Geburtstag gar mit Hundertschaften der Neo-Nazis gerechnet – und dann standen Polizeihundertschaften etwa 150 Fernseh- und Rundfunkteams und Journalisten aus aller Welt gegenüber. Vergeblich kontrollierten auf der deutschen Seite bayerische Polizisten fast jedes Auto, jeden Radler und alle Fußgänger über die Innbrücke. Vergeblich belagerten österreichische Gendarmen alle Zufahrten Braunaus, um Störer abzuweisen – sie kamen nicht! Erst Tage später rückten die „Braunen“ in kleinen Grüppchen an – ungestört.

Seit Jahren aber versammeln sich seither demokratische Bündnisse in der Stadt, erfreulich viele junge Menschen darunter: Gewerkschafter, linke Initiativen, erklärte Antifaschisten, hier und da schon einmal mehr als 500 Demonstranten. „Keine Nazis in unserer Stadt“ steht auf ihren Plakaten zu lesen. Auffällig jedoch: Seit einiger Zeit werden wieder ungeniert Ansichtskarten mit Hitlers Geburtshaus verkauft. „Braunau am Inn, ein Städtchen zum Verlieben – Salzburger Vorstadt mit Hitlers Geburtshaus“ steht darauf, eine Provokation? Oder nur Taktlosigkeit?

Eine Anfrage, ob das unvermeidlich sei, beantwortete Ingrid Trauner vom Stadtamt Braunau für Vize-Bürgermeister Günter Pointner: „Der Verkauf unterliegt nicht dem Verbotsgesetz und so hat die Stadt keine rechtliche Möglichkeit dies zu unterbinden, auch wenn dieser Verkauf von der Stadtgemeinde nicht erwünscht ist.“ Das erwähnte Verbotsgesetz regelt, dass faschistische Zeichen wie Hakenkreuze und Fahnen sowie Hitler-Bilder nicht verkauft, der „Hitler-Gruß“ nicht gezeigt werden dürfen. Aber ausgerechnet Bilder jenes Hauses, in dem letztlich alles begann, doch?

Es gibt aber weitere Bedenklichkeiten in Braunau am Inn: Auch in diesem Jahre am 16. April wollen sich in Braunau wieder die Demokraten gegen den weltweiten Faschismus versammeln. Wieder wollen sie mahnen und erinnern, Gedenken und Wahrhaftigkeit einfordern – und ausgerechnet nun will der neue Bürgermeister Hannes Waidbacher mit der Kundgebung nichts mehr am Hut haben: Der Mann aus der christlichen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) spricht davon, dass Kundgebung und das Drumherum längst „eingespielt“ seien, weshalb es für die Antifaschismus-Demo keine offizielle Unterstützung mehr gebe. Sein Vorgänger von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) Gerhard Skiba, hatte sich immer noch persönlich mit Faschismus-Opfern und Opferverbänden solidarisiert und für Unterstützung gesorgt.

Die Neo-Faschisten Österreichs hatten seit Jahren keinen Antrag auf Genehmigung einer Gegenkundgebung mehr gestellt: Die Stadt bzw. das Bezirksamt hatten sie stets abgewiesen. Und so riefen die Chefs der Nationalen Volkspartei (NVP) in diesem Jahr ihre Mitglieder und Mitläufer klammheimlich übers Internet auf, bei der Demo in Braunau mitzumachen. Die 20 entsetzten politischen Gemeinschaften, die die Demo veranstalten, hörten von NVP-Spitzen die aberwitzige Erklärung: „Wir machen mit, schließlich unterstützen wir ja die Südtiroler auch gegen ihre italienischen faschistischen Unterdrücker“ – zur Erinnerung: Ausgerechnet das Idol der Neo-Nazis, Adolf Hitler, hatte das einst österreichische Südtirol dem seinerzeit faschistischen Italien ein- für allemal geschenkt!

Eva Gaisbauer von der Sicherheitsabteilung des Bezirks Braunau hält das geplante Auftreten der NVP „nicht für gefährlich“: Erstens seien die Mitgliederzahlen der Nationalen rings um Braunau verschwindend gering. Zweitens würden 120 Polizisten für Ordnung sorgen. Eva Gaisbauer: „Versuche, die Kundgebung zu stören, werden wir unterbinden.“ Weil die Rechtspartei aber nicht einmal um eine Genehmigung für einen eigenen Auftritt angefragt habe, könne auch nichts verboten werden.

Es bleibt also dabei: Braunau tut sich zunehmend schwerer, angemessen mit seiner Vergangenheit umzugehen. Das freilich ist nicht neu in Österreich, das sich immer lauter als „erstes Opfer“ seines Landsmannes Hitler präsentiert und gar nichts mehr vom landesweit umjubelten Triumphzug Hitlers durch seine eben an Deutschland angeschlossene Heimat wissen will!

6 Kommentare

  1. Es ist immer wieder unglaublich, wie ein obdachloser Landstreicher, ohne Schulabschluss, in Deutschland “Führer” werden konnte.
     
    Für woanders gilt „vom Tellerwäscher zum Milliardär“, für die Deutschen eben „vom Landstreicher zum Führer“.
     
    Zu Passau, geehrte Frau Kemeler, bitte das lesen (auch die Kommentare!):
    http://test.hagalil.com/2011/01/26/passau/
    http://test.hagalil.com/2011/03/24/passau-2/
     
    Am meisten mit der NS-Stadtgeschichte Passaus hat sich Anna Rosmus beschäftigt, deren Veröffentlichungen in der Fachwelt hochgeschätzt sind, von der die Stadt Passau bedauerlicherweise jedoch nichts wissen will (sonst hätte sie nämlich schon längst die Veröffentlichungen von Frau Rosmus in einer stadteigenen Publikationsreihe herausgebracht).
    http://en.wikipedia.org/wiki/Anna_Rosmus
    http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Elisabeth_Rosmus
     
    Hier eine Reihe von Veröffentlichungen von Frau Rosmus zu Passau und Umgebung:
     

    • Filling in the Void, The Last Phase of Survivor Literature, Ben Gurion University, Beersheva, Israel, 1996
    • Pocking’s Buried Secrets, Teaching the Holocaust Conference in Augsburg, Germany, 1997
    • Austrian-German Conspiracies at a Centuries-old Bishopric. A look back, 60 Years after the Conquest of Austria, 28th Scholars’ Conference on the Churches and the Holocaust, Seattle, WA, 1998
    • The Passau Theater Scandal, German Studies Association Conference, Salt Lake City, UT, 1998
    • European Response to Northern American Memorials, Teaching the Holocaust Conference, Ottawa, Canada, October 1998
    • Franz Schrönghamer-Heimdal: The Honorable?, 29th Scholars’ Conference on the Churches and the Holocaust, New York, NY, March 8, 1999;
    • The Presence of the Absence, International Holocaust Conference for Eyewitnesses & Descendants, Vienna, Austria, 1999
    • The Pre-Nazi Town that Chose a Jewish Sex Symbol: Gender, Anti-Semitism, and Politics in Passau, 1919-1929, German Studies Association Conference, Atlanta, GA, 1999
    • My Jewish Mission. One German Woman’s Search for the Truth, Nuremberg & beyond, Columbia, SC, 1999
    • The Future of Germany’s Past, Holocaust Conference, Millersville, PA, 2000
    • 1919-1929, The Sexual Revolution of the Twentieth Century, Old Dominion University, Norfolk, VA, 2000
    • The Truth about Passau, German Studies Association Conference, Houston, TX, 2000
    • The Nasty Girl and its Aftermath, Association of Holocaust Organizations’ Winter Seminar, USHMM, in Washington, DC, 2001
    • From Reality to Fiction, The European Studies Consortium, University of Minnesota, Minneapolis, 2001
    • Growing up where Hitler Lived. The Courage to Speak the Truth, at: Connecting Biography and Research: Personal Revelations of Female Academics who Deal with the Subject of Extreme Violence and Death, Annual Conference of Canadian Universities Laval University, Quebec City, Canada, Congress 2001
    • Where Hitler Used to Live: Post-Holocaust Pocking and Passau, Fourth International Biennial Conference. Deterring and Preventing Genocide: Missed Opportunities, Contemporary Issues and Future Possibilities, Association of Genocide Scholars, at the University of Minnesota, 2001
    • Rabbi Lazar Salzberg and the Passauer Neue Presse, German Studies Association Conference, Washington, DC, October 5, 2001
    • Murder of the Innocent, Annual meeting of the European History Section of the Southern Historical Association, New Orleans, 2001
    • The Oswald Ring. Educators who Demand that Higher Education Must be Avoided, 32nd Scholars’ Conference on the Churches and the Holocaust, Kean University in Newark, NJ, 2002
    • Diplomacy and Terrorism: The German-Afghani Connection. Closing Luncheon Address, 32nd Scholars’ Conference on the Churches and the Holocaust, Kean University in Newark, NJ, 2002
    • Erich Mühsam and the “Godforsaken Border Town of Passau”. An Arrest that Reflected the Past as Much as it was Foreboding the Future, Jewish Culture – Western Civilization – and Beyond, Old Dominion University, Norfolk, VA, 2002
    • Rudolph Freiherr von Moreau: The Making of a Hero, 33rd Scholars’ Conference on the Churches and the Holocaust, Philadelphia, PA, 2003
    • „Useless Consumers of Food„, Sixth Holocaust Studies Conference, Middle Tennessee State University, Murphreesboro, TN, 2003
    • Supplementing the “Aryan” Race, Annual Conference of the Canadian Federation of Humanities and Social Sciences, Winnipeg, Canada, Congress 2004
    • Choosing Murder to Reestablish a Glorious Past. From Atta to Arco: Hating Democracy, 34th Scholars’ Conference on the Churches and the Holocaust, Newark, NJ, 2005
    • Back to the Home Front, Annual Congress of the Canadian Federation of Humanities and Social Sciences, University of Western Ontario, London, Canada, June 2, 2005
    • Turning The Masses into Ethnic Warriors, Redefining The Political Nature of Borderline Identities, Concordia University, Montreal, Canada, CASCA Conference, May 12, 2006
    • Family Matters: Rape and Incest in SA and SS: Congress of the Humanities and Social Sciences, York University, Toronto, Canada, June 3, 2006
    • Nazi-Era Deployments of Bavarian Folk Tales, CASCA-AES Conference, University of Toronto, Canada, May 10, 2007
    • Manifestations of National Identity in “The Nasty Girl”, Congress of the Humanities and Social Sciences, University of Saskatchewan, Saskatoon, Canada, 2007
    • How to Avoid the Nuremberg Trials in Grand Style, 8th Holocaust Studies Conference, Middle Tennessee State University, TN, 2007
    • Major General Ernst Nason Harmon: “Certain Jewish Shipments to Bavaria“, Third International Multidisciplinary Conference, Imperial War Museum, London, England, January 9, 2009
    • The “Angelic” Major General or: Cussing at the Prospect of Combat, Norfolk, VA, September 13, 2009

    Widerstand und Verfolgung am Beispiel Passau 1933 – 1945 (Resistance and Persecution — The Case of Passau 1933-1939), published by Andreas Haller in Passau, Germany, 1983.
    Leiden an Passau pp. 98–106 in: Lieben Sie Deutschland (Suffering from Passau in: Do You Love Germany),191 pages, published by Piper in Munich, Germany, 1985.
    Erwiderung (Response), pp. 143–147 in: Beunruhigung in der Provinz. 10 Jahre Scharfrichterhaus (Disturbance in the Province. 10 Years Executioner’s House); edited by Walter Landshuter and Edgar Liegl, Andreas-Haller, Passau, Germany, 1987.
    Exodus – Im Schatten der Gnade. Aspekte zur Geschichte der Juden im Raum Passau. (Exodus. In the Shadow of Mercy.Aspects of Jewish History in the Passau Region), a book focusing on the plight of Passau’s Jews during the twentieth century; 270 pages, published by Dorfmeister in Tittling,Germany, 1988.
    Zur braunen Chronik Passaus. Anmerkungen zur Zeit von 1919 bis 1933 (Brown-Shirted Passau Chronicles. Connotations about the Period from 1919 to 1933), pp. 6–10 in: Lichtung. Ostbayerisches Magazin in Viechtach, Germany, Nov/Dec 1989.
    Robert Klein. A German Jew Looks back, 112 pages, published in Passau, Germany, 1991.
    „Wintergrün – Verdrängte Morde“ (Wintergreen – Suppressed Murders), 200 pages, Labhard, Konstanz, Germany, 1993.
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    Der Massenmord am “fremdvölkischen” Nachwuchs und die Folgen (Mass Murder of the Foreign Rising Generation and its Consequences), pp. 11–14 in: lichtung. ostbayerisches magazin; Viechtach, Germany, Sept/Oct. 1993.
    Was ich denke (What I Think),189 pages, published by Goldmann in Munich, Germany, 1995.
    Pocking – Ende und Anfang. Jüdische Zeitzeugen über Befreier und Befreite (Pocking – End and Renewal. Jewish Witnesses on Liberators and the Liberated), 201 pages, published by Labhard in Konstanz, Germany, 1995.
    Legacy of the 761st Tank Battalion, 100th Field Hospital, Baltimore, MD, February 11, 1996.
    Wenn nicht ich, wer dann? (If Not Me, Then Who?), pp 82–86 in: Wenn nicht ich, wer? Wenn nicht jetzt, wann? (If Not Me, Who? If Not Now, When?), edited by Christlich-Jüdischer Koordinierungsrat Deutschland, Bad Nauheim, Germany, 1998.
    A l’écran et avec une nomination aux Oscars“ (On Screen, with an Oscar Nomination); in: „La Shoah: le témoignage impossible?(Shoah. The Impossible Testimony), published by Université de Bruxelles, Belgium, 1998.
    „Filling in the Void“, in: Gelber, M. (ed.) Belated or Timely Memoirs? The Last Phase of Survivor Literature from the Holocaust, Syracuse University Press, Syracuse, NY, 1998.
    „Out of Passau. Von einer, die auszog, die Heimat zu finden“ (Out of Passau.. By One Who Moved Out to Find the Homeland), 286 pages, published by Herder in Freiburg, Basel, Vienna, 1999.
    „Can we afford to stand by?“ In: The Memory of the Holocaust in the 21st Century; CD-rom, Yad Vashem, Jerusalem, Israel, 1999.
    Murder of the Innocent, pp. 83–102 in: Hearing the Voices: Teaching the Holocaust to Future generations; edited by Michael Hayse, Didier Pollefeyt, G. Jan Colijn and Marcia Sachs Littell. Merion Westfield Press International, Merion Station, PA, 1999.
    From Reality to Fiction: Anna Rosmus as The “Nasty Girl”, pp 113–143 in: Religion and the Arts. A Journal from Boston College.Koninklijke Brill NV, The Netherlands; Leiden, Boston, Cologne, 2000.
    „A Troublemaker in a Skirt“, pp 270–288 in: Second Generation Voices, Syracuse University Press, 2001.
    Pocking’s Buried Secrets, pp. 207–226 in: “Building History: Art, Memory, and Myth”; McGill European Studies, published by Peter Lang, New York, Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt/M., Oxford, Vienna, 2001.
    Murder of the Innocent. Foreign Slave Laborers and Forced Abortions in Bavaria, pp 139–158 in: Women in the Holocaust: Responses, Insights ans Perspectives. Published by Merion Westfield Press International, Merion Station, Pennsylvania, 2002.
    The Challenge of Right-Wing Extremism for Democracy, pp. 103–107 in: How to Fight Right-Wing Extremism in Germany Today – The Role of Citizens, Civil Society, and the Government. Published by Friedrich Ebert Foundation in Washington DC, 2002.
    Against the Stream: Growing Up Where Hitler Used to Live, 160 pages, published by University of South Carolina Press, Columbia, SC, 2002.
    „Involuntary Abortions for Polish Forced Laborers“, pp. 76–94 in: Experience and Expression: Women, the Nazis, and the Holocaust. Edited by Elizabeth R. Baer and Myrna Goldenberg, Wayne State University, Detroit, MI, 2003.
    „The Struggle Continues: Hate Crime in Germany Today“, pp. 221– 237 in: Confront! Resistance in Nazi Germany; ed. Jahn Michalczyk, Peter Lang, New York, 2004.
    Out of Passau: Leaving a City Hitler Called Home, published by University of South Carolina Press, Columbia, SC, 2004.
    Wintergreen: Suppressed Murders, published by University of South Carolina Press,Columbia, SC, 2004.
    „In Search of the “Rosetta Stone”“, Alma College, MI, April 1, 2009.
    Valhalla Finale, 350 pp, a photo book about the end of WWII in Bavaria, Czechoslovakia, Upper Austria and the US Army in 1945, published by Dorfmeister in Tittling, Germany, 2009.
    Ragnarök, a photo book about the end of WWII in Bavaria, Czechoslovakia, Upper Austria and the US Army, 464 pp, published by Dorfmeister in Tittling, Germany, 2010.

     
     

  2. Vielen Dank für diesen Bericht. Die Vereinnahmung durch Passauer ist ja interessant. Passau dürfte demnach die „hitlerfreundlichere“ Stadt gewesen sein.
    Es ist immer wieder unglaublich, wie ein obdachloser Landstreicher, ohne Schulabschluss, in Deutschland „Führer“ werden konnte. Normalerweise jagt man solche Leute sogar von den Treppen am Hauptbahnhof.

  3. Sehr geehrter Herr Maislinger, inzwischen habe ich vier unterschiedliche Karten gekauft, eine davon zeigt das Haus – die ehemalige Volksbücherei – ohne den Mahnstein, d. h., es könnte sich um eine wiederaufgelegte alte Karte handeln. Gekauft habe ich sie in der Trafik von der Brücke aus gesehen gleich links am Stadtplatz. Freunde haben mir aber mitgeilt, dass sie auch in anderen Trafiken Braunaus verkauft würden. Die Drucker haben jegliche Auskunft verweigert; ihre Geschäfte gingen mich nichts an! 

  4. Lieber Herr Westerholz,
    würde sehr gerne mit Ihnen über Ihre Erfahrungen bei den Recherchen in Braunau am Inn sprechen. Wo haben Sie die erwähnte Postkarte mit der Aufschrift „Braunau am Inn, ein Städtchen zum Verlieben – Salzburger Vorstadt mit Hitlers Geburtshaus“ gekauft?
    Herzliche Grüße
    Andreas Maislinger
     
     
     
     

  5. und nicht die Dummheit des deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg gewesen

    Und dieser „Dummkopf“ Hindenburg, der übrigens auch in massive Korruptionsskandale verwickelt war, dient bis in die Gegenwart in verschiedenen deutschen Städten als Namenspatron von Straßen; so etwa in Deggendorf in Niederbayern.
    Hier nochmals zum Nachlesen über Hindenburgs Funktion für Hitler:
     
    Am 30. Januar 1933 berief Präsident von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler (Machtergreifung). Außer Hitler gehörten mit Innenminister Wilhelm Frick und Hermann Göring als Minister ohne Geschäftsbereich nur zwei Nationalsozialisten dem neuen Kabinett Hitler an. Trotz seiner anfänglichen persönlichen Abneigung gegen Hitler, den er abschätzig den „böhmischen Gefreiten“ nannte, geriet Hindenburg immer stärker in dessen Einflussbereich. Am 1. Februar 1933 löste er den Reichstag auf. Die Verordnung zur Auflösung des Reichstages ist unterschrieben von Hindenburg, Hitler und Frick. Im Laufe des Februars wurde eine ganze Reihe von Maßnahmen wie die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes“ oder (unmittelbar nach dem Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933) die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“ erlassen, mit denen die Grundrechte bis auf Weiteres (faktisch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges) außer Kraft gesetzt wurden. In der Folge kam es zu Massenverhaftungen von Anhängern der KPD und der SPD. Bei der von Propagandaminister Joseph Goebbels am 21. März 1933 (dem so genannten Tag von Potsdam) inszenierten Eröffnung des neu gewählten Reichstags in der Garnisonkirche wurde durch eine symbolische Verneigung Hitlers vor dem greisen Reichspräsidenten eine symbolträchtige Kontinuität zwischen der Kaiserzeit und dem Dritten Reich hergestellt und Hindenburgs hohes Ansehen für das neue Regime instrumentalisiert und vereinnahmt.
    Das am 23. März 1933 verabschiedete Ermächtigungsgesetz setzte dann mit Hindenburgs Zustimmung auch die in der Weimarer Verfassung festgelegte Gesetzgebungskompetenz des Parlaments außer Kraft und trug dazu bei, dass Hitler die totale Kontrolle über die politischen Verhältnisse in Deutschland erlangte. Das Ermächtigungsgesetz enthielt auch einen weniger bekannten Artikel, der die formelle Mitwirkung des Reichspräsidenten an der Gesetzgebung aufhob und damit diesem seine Kontrollmöglichkeiten entzog. Auch Hindenburg verzichtete also auf seine Befugnisse, und zwar obwohl gerade diese Befugnisse maßgeblich dazu beigetragen hatten, die bürgerlichen Parteien zu beschwichtigen, so dass sie dem Ermächtigungsgesetz zustimmten.
    Von der Reichsregierung und der Preußischen Regierung erhielt er 1933 Dotationen von insgesamt 1 Million Reichsmark.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Hindenburg


    Danke für Ihren sehr lesenswerten Beitrag, Herr Westerholz!

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