New Palestinian Sound: DAM – Da Arabian MCs

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Die Band wurde Ende der 1990er-Jahre in den Armenvierteln von Lod gegründet. Lod ist vor allem durch Israels internationalen Flughafen Ben Gurion bekannt. Die Stadt wird von Arabern und Juden bewohnt und liegt in Zentralisrael, zwischen Tel Aviv und Jerusalem…

Die drei Mitglieder der Band sind alle in Lud geboren und aufgewachsen: Tamer Nafar (auch: Der wütende Rap-Star) und sein vier Jahre jüngerer Bruder Suhell hatten bereits seit 1998 zusammen Rap-Musik gemacht. Nachdem wenig später Mahmoud Jreri als Textschreiber der Gruppe beitrat, firmieren sie seitdem unter dem Namen Dam.

„Hier geboren“… m. engl. Untertitel
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=zIo6lyP9tTE[/youtube]

Dabei steht der Name DAM nicht nur als Abkürzung für Da Arabian MCs. Dieses Wort hat sowohl im Arabischen als auch im Hebräischen, zwei sich ähnelnden semitischen Sprachen, dieselbe Bedeutung, nämlich „Blut“ (arabisch ‏دم‎, dam; hebr. ‏דם‎).

Das Trio thematisiert u.a. den palästinensisch-israelischen Konflikt und nennt sowohl amerikanische Hip-Hop Musiker als auch arabische Musik als Einflüsse. Die mit der Zeit über ihre Heimat hinausgewachsene Aufmerksamkeit führte zu einem internationalen Plattenvertrag und dem 2006 erschienenen Album „Dedication“. Dam rappt vor allem auf Arabisch, aber auch auf Neuhebräisch, Englisch und auf Französisch, um ein noch größeres Publikum anzusprechen.

Quelle v.a. de.wikipedia.org/

Tamar Nafar selbst deutet immer wieder auf den „lyrischen Krieg“ hin, mit der Auffassung dass „Unrecht nicht durch Gewehre, sondern durch Papier und Bleistift zu besiegen sei“. Er betont, nicht für eine Flagge oder für ein Symbol, sondern für die Menschen, die Zukunft der Kinder, zu kämpfen. In Interviews forderte er das Zugeständnis der israelischen Regierung, seine Landsleute 1948 (zur Gründung des Staates Israel) enteignet und deportiert zu haben. Er verlangt eine Entschuldigung für diese Geschehnisse und eine Kompensation für entzogenes Eigentum. Er organisiert Demonstrationen, Diskussionsforen und Lesungen. Eine Koexistenz von Juden und Muslims lehnt er prinzipiell nicht ab.

Kritisch äußert sich Tamer Nafar auch gegenüber der US-Politik im Nahen Osten, schließt jedoch die amerikanische Kultur hiervon aus, „Jede Kultur besitzt positive und negative Aspekte. Wenn ich etwas von der amerikanischen oder europäischen Kultur lernen und meine eigene damit bereichern kann, ist das doch fantastisch.“ Außerdem besteht der 27-jährige Musiker darauf, dass Hip Hop in erster Linie afro-amerikanisch und erst dann amerikanisch war. „Da besteht ein großer Unterschied.“

Was die Gleichstellung von Frauen in der arabischen Welt betrifft, hat Nafar eine klare befürwortende Position eingenommen. Eine Position die ihm die Sympathie vieler arabischer Frauen gesichert hat: „Ich rede oft mit gebildeten Frauen […] Ich spreche […] über die Frauenthematik, weil ich dazu eine starke Meinung habe und nicht, weil ich denke, dass ich darüber reden kann und die Frauen nicht“, […] „Starke Frauen wissen, dass niemand sie repräsentieren muss, vor allem nicht ein Mann. Außerdem schränkt nicht die Religion Frauen ein, sondern religiöse Menschen. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Natürlich ist diese Veränderung nur schwer zu erreichen, doch wenn es nicht in dieser Generation gelingt, dann vielleicht in der nächsten.“

http://www.damrap.com
http://www.myspace.com/damrap/stream

Green Tunesia – الثورة الخضراء Green Revolution
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=-VnTS3zL8ws[/youtube]

Project Palestine Interviews mit DAM:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=hN-aG_qUD9s[/youtube]

Dam – Who’s The Terrorist? (Meen Erhabi?) Lyrics Video (HD) ! دام مين إرهابي
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=P7fakEks8ak[/youtube]

http://www.palrap.net

1 Kommentar

  1. Anzumerken ist aber auch, das DAM dezidiert antisemitische Lieder zum Besten gibt, wie zum Beispiel der von antijüdischen sexualphantasien durchzogene Track „I’m in love with a Jew“ und der Sänger, Tamer Nafer, konsequenter Weise der Süddeutschen Zeitung im Interview auch bestätigte, dass es sein Ziel sei, sich niemals in eine Jüdin verlieben zu wollen.
    http://schlamassel.blogsport.de/2010/07/09/da-arabian-mcs-und-da-munich-mcs-im-gleichschritt/
    http://schlamassel.blogsport.de/2010/06/26/30-prozent-main-concept-30-prozent-blumentopf-40-prozent-intifada/

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