„Es gibt einen blinden Fleck in der deutschen Forschung“

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Charles A. Small ist Gründer und Leiter der Initiative für das interdisziplinäre Studium des Antisemitismus an der Universität Yale im US-Bundesstaat Connecticut. Als sie 2006 ins Leben gerufen wurde, war die am Institut für Sozial- und Politikwissenschaften beheimatete Initiative die erste universitäre Einrichtung in Nordamerika mit diesem Studiengebiet. Im August vorigen Jahres wurde Small zum Präsidenten der Internationalen Vereinigung für Antisemitismus-Studien gewählt…

Interview: Carl Melchers
Jungle World v. 20. Januar 2011

Folgen Sie gegenwärtigen Debatten über Antisemitismus und Islamfeindschaft in Deutschland?

Es gab zwei Ereignisse, die ich sehr alarmierend fand. Das erste war die einstimmige Verurteilung Israels für den Angriff auf die sogenannte Free-Gaza-Flottille, noch bevor die Fakten überhaupt aufgeklärt waren. Das war sehr beunruhigend. Es gab keine einzige Gegenstimme im Bundestag. Heute wissen wir, dass Gewalt geplant war, dass die Leute auf dem Schiff Lieder der Vernichtung und des Aufrufs zum Genozid sangen, als sie von der Türkei nach Gaza in See stachen. Wo ist der kritische Diskurs in diesem Land? Der Bundestag schuldet der israelischen Regierung eine Entschuldigung.

Und das zweite?

Und dann gibt es noch Thilo Sarrazin und den Erfolg seines Buches, in dem er antisemitische, muslim- und fremdenfeindliche Rhetorik gebraucht. Das ist ein gefährliches Zeichen.

Wie interpretieren Sie diese Debatten?

Als Außenseiter scheint mir, dass dieser aktuelle Vergleich von Antisemitismus und dem, was man inzwischen »Islamophobie« nennt – ich mag den Begriff eigentlich nicht –, vor allem ein falscher Vergleich ist. Ziel sollte nicht sein, Muslim- und Judenfeindschaft zu vergleichen oder gar gegeneinander auszuspielen. Dass deutsche Gelehrte diese falsche Dichotomie zwischen unterschiedlichen Narrativen aufmachen, ist verstörend. Die eigentliche Frage ist doch: Hat die deutsche Gesellschaft gelernt, mit Antisemitismus umzugehen? Haben die Deutschen gelernt, Antisemitismus und andere Formen des Rassismus, inklusive antimuslimischen Rassismus, zu erkennen und damit fertig zu werden?

Arbeiten Sie mit dem Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung zusammen?

Ich habe das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung kontaktiert, weil es nicht wirklich in der Erforschung von gegenwärtigem Antisemitismus, insbesondere in der islamischen Welt und in Hinsicht auf das iranische Regime, engagiert ist. Ich habe ein Forschungsprojekt vorgeschlagen, wir hatten Diskussionen per E-Mail. Sie schrieben zurück, ob ich irgend­eine besondere Herangehensweise verfolgen würde, und ich antwortete: »Nein, wir sind ein interdisziplinäres Zentrum, unsere Herangehensweise ist es, ein Projekt gemeinsam zu entwickeln.« Das Ganze zog sich viele Monate lang hin. Es wurde nie etwas daraus.

Warum?

Ich denke, es gibt da einen blinden Fleck beim Berliner ZfA und in der gesamten deutschen Forschung, einen Unwillen, die Verbindung zwischen islamistischem Gedankengut und der Politik zu untersuchen. Die deutsche Forschung will das einfach nicht angehen, und das ist tragisch. Ich kenne nur wenige Ausnahmen, etwa Matthias Küntzel.

Welchen Themen sollte die deutsche Antisemitismusforschung größere Aufmerksamkeit widmen?

Es gibt eine genozidale soziale Bewegung, die an Stärke gewinnt. Das iranische Regime, Hamas, Hizbollah und al-Qaida bedienen sich ständig Topoi des europäischen Antisemitismus: Juden und Israelis als Kindermörder und so weiter. Warum gibt es in Deutschland keine seriöse wissenschaftliche Recherche, die sich dieses Themas annimmt? Wie kann man Antisemitismus erforschen, ohne dies zu tun? Ich habe eine Sammlung von genozidalen Äußerungen aus dem Iran allein aus dem letzten Jahr. Warum interessiert das die deutsche Forschung nicht? Warum schweigt sie dazu?

Können Sie sich eine Zusammenarbeit mit diesen Forschern in der Zukunft vorstellen?

Ich denke, angesichts dieser genozidalen sozialen Bewegung müssen wir das sogar tun. Wenn irgendwer diese Fragen ernsthaft angehen will, wäre ich selbstverständlich bereit, jegliche Art von Forschung zu unterstützen. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Aber es gibt auch Probleme: Eine prominente deutsche Antisemitismusforscherin hat mir einmal ins Gesicht gesagt, dass mein Institut Teil einer »Lobby« sei. Ich begann, ihr ganz ruhig zu erklären, dass wir nicht Teil einer Lobby seien, als mir plötzlich klar wurde, was sie da gesagt hatte. Ich bezweifle, dass man jemandem von einem Institut für Postcolonial Studies vorwerfen würde, Teil einer »Dritte-Welt-Lobby« oder »Palästinenserlobby« zu sein.

Aber es liegt doch auf der Hand, dass in solchen Studienfeldern ein gewisser Grad an Politisierung der Forschung vorhanden ist. Gibt es Forscher, die sich mit dem Einfluss islamischer Pressure Groups auseinandersetzen?

Ich denke, diejenigen, die behaupten, einige Leute hätten eine Agenda und andere hätten keine, sollten sich einmal mit dem Einfluss der Petrodollars beschäftigen. Wer investiert in die Universitäten selbst, etwa aus den Golfstaaten oder aus Saudi-Arabien? Wieviel Geld stecken sie da hinein, wer wird gefördert und warum? Gerald Steinberg ist Professor an der israelischen Bar Ilan University. Er leitet eine Gruppe namens »NGO Monitor«. Ich glaube, das ist die einzige seriöse Forschungsinstitution, welche die Rhetorik derer analysiert, die Israel nicht in irgendeiner kons­truktiven oder legitimen Weise kritisieren, sondern die eindeutig gewisse Grenzen überschreiten. Und sie untersucht, wer solche Organisationen finanziert. Zum Beispiel hat die Gruppe herausgefunden, dass Human Rights Watch ein großes Fundraising-Event in Saudi-Arabien veranstaltet hat.

Wie führen Sie Ihre Studenten an das Problem des Islamismus heran?

Als Student war ich sehr engagiert in der Anti-Apartheid-Bewegung in Kanada. Ich war Vorsitzender des ANC-Solidaritätskomitees. Ich sage meinen Studenten heute immer, sie sollen einmal die Charta des ANC, in der von gleichen Rechten für alle kulturellen und sexuellen Minderheiten die Rede ist, mit der Charta der Hamas vergleichen.

Manche Linke dürften sich selbst durch solche Vergleiche nicht eines Besseren belehren lassen.

Es gibt eine entstehende rot-grüne Allianz zwischen der Linken und dem politischen Islam, darunter sind sogar Leute wie Judith Butler, die behauptet, stolz auf ihre jüdischen Wurzeln zu sein. Sie, eine bekannte Intellektuelle, Feministin und Philosophin, hat mehrfach – das ist kein Einzelfall, wie manchmal behauptet wird – gesagt, dass Hamas und Hizbollah als Teil einer globalen, progressiven Linken gesehen werden müssten. Und viele in der Linken und der feministischen Bewegung stimmen ihr zu. Es ist völlig absurd. Als Jude würde ich von einem islamistischen Terroristen nur einmal erschossen werden, als lesbische Feministin, Amerikanerin und Jüdin bekäme sie gleich vier Kugeln.

Judith Butler ist neben Norman Finkelstein oder Noam Chomsky kein Einzelfall in dieser Hinsicht. Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?

Das sind für mich – und ich wähle meine Worte mit Bedacht – intellektuelle Kollaborateure. Wenn sie sagen, Israel sei ein »Apartheidsstaat«, dann zielt das darauf, Israel und alle, die Israels Existenzrecht verteidigen, zu delegitimieren. Ein drittklassiger Intellektueller wie Norman Finkelstein, aber auch Judith Butler sind keine wissenschaft­lichen Experten für den Nahen Osten. Butler mag eine großartige Philosophin sein, eine Expertin für Rhetorik, Gender- und Queerstudies, aber sie hat nie irgendwelche seriösen Forschungen zum Nahen Osten betrieben. Aber ihre Stimme wird nicht in Frage gestellt, sie ist sogar zu einer Art Ikone geworden. Ich glaube, es gibt Intellektuelle, die im Wissenschaftsbetrieb vorankommen, weil sie Israel angreifen. Stell dir vor, du stellst dich hinter eine reaktionäre soziale Bewegung, die gegen alles ist, woran wir im Westen glauben, und plötzlich bekommst du viel mehr Aufmerksamkeit als durch alles, was du vorher je geschrieben und publiziert hast.

Wie folgenschwer ist diese Entwicklung?

Als Intellektueller und Gelehrter war ich schockiert, als ich zum ersten Mal mit den reaktionären Bewegungen Hizbollah und Hamas sowie dem iranischen Regime konfrontiert wurde, weil sie offen davon reden, die Juden auszurotten – nur wenige Jahrzehnte, nachdem sie in Europa vernichtet worden sind. Und ich war mehr als nur ein wenig schockiert über das Schweigen der Institutionen, von denen man eigentlich erwartet, dass sie aus den Schrecken der Shoa gelernt haben. Oft denken Personen an genau diesen Institutionen, dass sie eine Lizenz haben, Israel zu dämonisieren und zu delegitimieren – und jeden, der mit Israel in Verbindung gebracht werden kann, inklusive junger jüdischer Studenten auf dem Campus, die sich zunehmend nicht nur verbal, sondern auch physisch bedroht fühlen. Die Atmosphäre ändert sich gerade wirklich.

12 Kommentare

  1. „Wußten sie, daß auch einige angesehene Ausländer in dieser Kommission mitgearbeitet haben?“
     
    Darum geht’s nicht, willow… Die Kommissionsmitglieder wurden allein von der israelischen Seite ausgewählt und stehen schon deswegen – unabhängig von der Frage, ob es sich um israelische Staatsbürger handelt und welche Reputation sie wo auch immer genießen – in einem Loyalitätskonflikt. „Unabhängig“ könnten sie dadurch werden, daß die Gegenseite sie akzeptiert.
     
    „Der Bericht der Turkel-Kommission ist öffentlich und kann überprüft werden.“
     
    Das kann er eben nicht, solange nicht sämtliche relevanten Quellen (z.B. die Flimaufnahmen der Free-Gaza-Aktivisten) öffentlich zugänglich sind – oder zumindest einer Untersuchungskommission zur Verfügung gestellt werden, die auch, aber nicht ausschließlich von Israel als unabhängig anerkannt wird.
     

  2. Jaja, schon klar… der verlogene Jude. Wußten sie, daß auch einige angesehene Ausländer in dieser Kommission mitgearbeitet haben? Alles Lügner im Solde des Zionismus!?
     
    Wenn man sich so richtig in seine entsprechenden Vorurteile verrannt hat, dann macht es auch kein bißchen nachdenklich, daß eine ja angeblich von der zionistsichen Weltverschwörung gelenkte Justiz doch immerhin einen amtierenden Staatspräsidenten anklagen und sogar verurteilen kann…
    PS: Der Bericht der Turkel-Kommission ist öffentlich und kann überprüft werden.
     

  3. willow, Ihnen ist vermutlich "entgangen", dass die sogenannte "unabhängige Untersuchungskommission" von Israel eingesetzt war und der bericht damit das Papier nicht wert ist, auf dem mensch ihn drucken könnte.

    • Danke für den Witz des Tages, willow 😉
       
      … aber nun mal im Ernst: „unabhängig“ bedeutet, daß sich nicht eine der Interessen- bzw. Konfliktparteien selbst untersucht – auch nicht durch einen nur von ihr Beauftragten. Denkbar wäre z.B. eine israelisch-türkische Kommission gewesen oder eine im Rahmen des Nahost-Quartetts. Daß aber auf der ganzen Welt kein Gremium existieren soll, das (auch, aber nicht nur) von Israel als unabhängig anerkannt wird… spricht ebenfalls gegen Israel – ebenso wie die Nicht-Freigabe der Dokumente.

  4. „Es gab zwei Ereignisse, die ich sehr alarmierend fand. Das erste war die einstimmige Verurteilung Israels für den Angriff auf die sogenannte Free-Gaza-Flottille, noch bevor die Fakten überhaupt aufgeklärt waren … Heute wissen wir, dass Gewalt geplant war, dass die Leute auf dem Schiff Lieder der Vernichtung und des Aufrufs zum Genozid sangen, als sie von der Türkei nach Gaza in See stachen … Der Bundestag schuldet der israelischen Regierung eine Entschuldigung.“
     
    Um sich selbst als seriösen Antisemitismusforscher zu diskreditieren, braucht Charles A. Small eigentlich kein ganzes Interview, ihm genügt bereits die Antwort auf die erste Frage…
     
    Die wesentlichen Fakten zu den Ereignissen auf der Mavi Marmara waren ja schon vor dem Bundestagsbeschluß bekannt – es geschah in internationalen Gewässern, es befanden sich keine Waffen für die Hamas an Bord und die Getöteten waren im Vergleich zu Elitesoldaten einer modernen Armee so gut wie unbewaffnet – und dies spricht nunmal nicht für die IDF. Was die Motivation der Beteiligten und die Abläufe im einzelnen betrifft, so ist die Faktenlage auch jetzt noch nicht geklärt: Meines Wissens wurden die Filmaufnahmen und sonstigen Aufzeichnungen der Free-Gaza-Aktivisten für eine internationale Untersuchung und Erforschung bisher nicht freigegeben (oder habe ich da irgendwas verpaßt?). Seltsamerweise habe ich auch nichts darüber gelesen, welche Lieder die israelischen Soldaten sangen, welchen Parteien und religiösen Gruppierungen sie angehören bzw. nahestehen usw.
     
    Im übrigen ist dies für den Beschluß des Bundestags auch nicht relevant. Falls Small ihn gelesen haben sollte, müßte er wissen, daß er, neben der neutralen Forderung nach einer unabhängigen internationalen Untersuchung, v.a. zu einer Beendigung der Wirtschaftsblockade aufruft. Die Ereignisse um die Free-Gaza-Flotille waren insofern nur der Auslöser, der die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diese Problematik lenkte. Das einzige, was der Bundestag tatsächlich erklären könnte, wäre, warum es eigentlich dieses Anlasses für seinen Beschluß bedurfte – denn die Fakten über die Gaza-Blockade waren schließlich schon vorher bekannt.
     

  5. Alle Menschen sind vor Gott gleich. Der einzige Unterschied zwischen uns allen ist, es gibt sehr sehr gute Menschen, gute Menschen, Menschen, weder gut noch schlechte Menschen, schlechte Menschen, sehr schlechte Menschen, sehr sehr schlechte Menschen und dazwischen noch unendlich viele unterschiedliche Nuancen. So sollten wir alle nach dem Guten streben. Was gut ist kann man in der Deklaration der allgemeinen Menschenrechte wiederfinden. Die einzige Statute, die wirklich gut und ernst gemeint ist. Sie ermöglichte es, zwar erst seit einigen Jahren, den Ansatz zu verwirklichen, dass alle Menschen zusammen leben können. Real gesehen kann man das z.B. in Großbritannien sehen, wo Menschen aller Kontinente, aller Glaubensarten, aller verschiendenartigster Identitäten an einem Platz friedlich zusammenleben können. Jahrtausende dauerte es, bis das möglich wurde. An dieser Entwicklung sollte weiter gearbeitet werden.

  6. Eine Teilnehmerin besagter Konforenz war übrigens die pro-zionistische Harvard Professorin Ruth Wisse, die unter anderem sagte: ‚ Die Palästinenser brüten, bluten und vermarkten ihre Misere‘.
     
    Ein weiterer Teilnehmer war der Siedleraktivist Itamar Marcus dem Direktor des Palestinian Media Watch Insituts.
     
    Ein anderer Sprecher, Richard Landes, stellte die Frage, ‚Was Juden dazu bringt Israel öffentlich zu kritisieren‘ innerhalb der Veranstaltung ‚Jüdischer Selbsthass und moderner Antisemitismus‘, als ob es sich bei den betrefenden Dissidenten um Geisteskranke handeln würde.


    The center’s failure to adhere to consistent anti-racist principles makes it vulnerable to the charge that it is motivated by a political agenda. Indeed, many of its speakers hailed from partisan, right-wing, pro-Israel organizations including NGO Monitor, Scholars for Peace in the Middle East, the Foundation for the Defense of Democracies and Palestinian Media Watch — not to mention the Israeli government.

     
    http://www.yaledailynews.com/news/2010/sep/01/anti-semitism-not-anti-hatred/

  7. Herr Smith hat halt auch einen blinden Fleck und der zeigt sich darin, dass er den Zusammenhang der anti-jüdisch, – israelischen Agitation und Feindseligkeit, in den muslimischen Ländern, anders als mittelalterliche Ritualmordlegenden, mit der Apartheids-Politik Israels einen sehr realen Hintergrund hat.
     
    “Laut eines Berichtes der Vereinten Nationen* wurden seit Beginn der Zweiten Intifada – von September 2000 bis Juli 2007 – 971 palästinensische und israelische Kinder getötet. 854 der getöteten Kinder waren Palästinenser“
     
    Im Gazakrieg kamen hunderte hinzu. In israelischen Gefängnissen sitzen hunderte palästinensische Kinder, womit Israel gegen die Kinderrechtskonvention der vereinten Nationen verstößt.
     
    Auch der Angriff auf die Gaza-Flotille, ist keineswegs eindeutig so geklärt, wie er es gerne sehen möchte, entspricht allerdings der gewünschten Selbstwahrnehmung der Auftraggeber der Aktion. Da umfangreiches Beweismaterial von Israel unter Beschlag gehalten wird und die isrealische Flotte per Störfunk dafür sorgte, dass die Videoüberwachung des Schiffs zum Zeitpunkt der Übernahme ausgeschaltet war, und darübehrinaus eine unabhängige Untersuchung verweigert wurde. muss man keineswegs davon ausgehen, dass die IDF so unschuldig ist, wie sie sich darstellt, auch der Umstand, dass nicht mal das regierungsnahe Untersuchungskomitee die betroffenen Soldaten interviewen durfte, lässt an der israelischen Interpretation starke Zweifel aufkommen.
     
    Die ‚Konferenz über den weltweiten Anstieg des Antisemitismus‘ an der ehrwürdigen Yale Konferenz, welche maßgeblich durch Charles Smalls Institut initiert wurde, mangelt es lt. Beobachtern an akademischer Redlichkeit
     
    Verhandelt wurden dort grundsätzliche Fragen, wie die selbstverständlich antisemitisch motivierte Kritik an Israel und ‚die selbsthassenden Juden‘, also solche die halt auch der israelischen Politik kritisch gegenüberstehen; damit nehmen die Propagandisten der Konferenz die Juden an und für sich in eine ideologische Geiselhaft und meinen selbstherrlich bestimmen zu können, wer ein guter und wer ein schlechter Jude ist. Als Redner gab es unter anderem einen israelischen Siedlerführer.
     
    Lt. Lawrence Davidson, einem amerikanischen Nah-Ost-Experten und Uni-dozenten, ist die akademische Redlichkeit des besagten Instituts, auch deshalb in Frage gestellt, weil wohlhabende zionistische Ideologen  dasselbe sponsern und auf die Auswahl der Leitung Einfluss nehmen.
     
    Es sieht also in der Tat nach Lobbyarbeit zur Delegitimierung jeglicher Kritik an der israelischen Besatzungspolitik aus.
     
    http://mwcnews.net/focus/editorial/4863-problem-of-anti-semitism.html
     
    Die maßgeblichen Helden der Anti-Apartheidsbewegung, wie z.Bsp. Desmond Tutu, haben sich Israel angeschaut und sind geschockt, von der Art und Weise, wie Israel die Palästinenser behandelt. In vielerlei Hinsicht, sei es schlimmer als Südafrika.

    Earlier in the day, Tutu and the rest of the delegation visited the village of Bil’in, where protests against the separation fence, built in part on the village’s land, take place every week.

    „We used to take our children in Swaziland and had to go through border checkpoints in South Africa and face almost the same conduct, where you’re at the mercy of a police officer. They can decide when they’re going to process you and they can turn you back for something inconsequential.

    But on the other hand, we didn’t have collective punishment. We didn’t have the demolition of homes because of the suspicion that one of the members of the household might or might not be a terrorist.

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/tutu-to-haaretz-arabs-paying-the-price-of-the-holocaust-1.282828

  8. Jede menschenverachtende Ideologie ist abscheulich. Keine dieser Ideen ist so brutal und verheerend wie der Antisemitismus. Aber es ist doch ebenso gefährlich, wenn man eine Regierung unterstützt, die seit Amtantritt nur alle Chancen blockiert hat, die zu einem Ausgleich hätten führen können. Wer verantwortet die Gefahr der Vernichtung Israels, die hier kaltblütig in Kauf genommen wird?

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