Fernsehtipps für die kalten Tage

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Vom 1. bis 15. Dezember 2010…

Mi, 1. Dez · 23:30-00:50 · arte
Jellyfish – Vom Meer getragen
 
Keren, Batya und Joy – drei Frauen zwischen Traum und Realität im heutigen Tel Aviv. Keren bricht sich auf ihrer Hochzeitsfeier ein Bein und kann damit die Reise in die Karibik vergessen.  Batyas Eltern leben getrennt. Ihre Mutter ist eine berühmte Werbe-Ikone und der Vater kümmert sich hingebungsvoll um seine bulimische Geliebte, anstatt auf seine eigene Tochter einzugehen. Eines Tages findet Bataya ein kleines Mädchen am Strand. Das Mädchen spricht kein Wort und ist auch sonst sehr merkwürdig. Bei der Polizei ist man Bataya kaum behilflich, also beschließt die junge Frau, den kleinen Rotschopf mit in ihre heruntergekommene Wohnung zu nehmen. So plötzlich wie das Mädchen aufgetaucht ist, verschwindet es auch wieder …  Keren und Michael sind frisch verheiratet. Eigentlich wollten sie ihre Flitterwochen in der Karibik verbringen. Als sich Keren ausgerechnet auf ihrer eigenen Hochzeit das Bein bricht, müssen die Frischvermählten in einem Hotel in Tel Aviv bleiben. Schon bei der Zimmerwahl gibt es Probleme: Die schönste Suite mit Blick aufs Meer ist besetzt. Eine schöne Dichterin, die Michael zufällig kennenlernt, wohnt dort. Doch was will Michael in den Flitterwochen von dieser anderen Frau? Und gegen welchen Preis überlässt sie dem Pärchen ihre Suite? Die Ehe der beiden scheint jedenfalls schon zu bröckeln bevor sie richtig angefangen hat.  Die Philippinin Joy ist zum Arbeiten nach Tel Aviv gekommen, sie spricht kaum hebräisch und verdient ihr Geld, indem sie Senioren betreut. Ihren eigenen Sohn hört sie aber nur über Ferngespräche, denn er ist auf den Philippinen geblieben und wartet dort auf ihre Rückkehr. Dennoch schafft sie es, eine Mutter und deren Tochter einander wieder näherzubringen: Galia ist Schauspielerin und kann sich während ihrer Proben zu „Hamlet“ nicht um ihre ruppige Mutter Malka kümmern. Mit Joys Hilfe finden Mutter und Tochter wieder einen Weg zueinander.

Do, 2. Dez · 20:15-22:00 · arte
Lemon Tree

 
Die verwitwete Palästinenserin Salma Zidane pflegt seit etlichen Jahren den alten Zitronenhain ihres verstorbenen Vaters, der im Westjordanland direkt an der Grenze zu Israel liegt. Durch den Zuzug des Verteidigungsministers Israel Navon und seiner Frau Mira in das Nachbarhaus werden die Zitronenbäume, die Salmas Leben bedeuten, plötzlich zum Problem. Der Geheimdienst sieht in dem Zitronenhain ein mögliches Versteck für Terroristen, die das Leben des Ministers und seiner Frau bedrohen könnten und erwirkt durch einen Beschluss die Rodung der Plantage. Salma, die die Entscheidung nicht akzeptieren will, sucht nach Unterstützung und findet diese bei Anwalt Ziad Daud. Gemeinsam ziehen die beiden bis zum Obersten Gerichtshof Israels, um dem Beschluss entgegenzuwirken. Der Fall wird zum Politikum, das auch von der internationalen Presse Aufmerksamkeit erfährt und findet in einem Vergleich ein Ende. Dieser besagt, dass die Hälfte der Zitronenbäume abgeholzt und der Rest bis zu einer gewissen Höhe gekürzt werden muss. Die starke Zuneigung, die sich zwischen Salma und Ziad entwickelt, wird von Außenstehenden bemerkt und bringt der Witwe Ärger ein. Während der gesamten Situation bringt allein Mira, die Frau des Ministers, Salma Verständnis entgegen, wobei auch ihr Verhältnis durch die unglücklichen Umstände begrenzt bleibt. Am Ende verlässt Mira ihren Mann, der in seinem neuen Haus, mittlerweile umgeben von einer Mauer, die an den halb gerodeten Zitronenhain grenzt, alleine zurückbleibt.

Sa, 4. Dez · 07:00-07:15 · SWR
Der Nahostkonflikt

Selbstmordattentate, Raketen und Militärschläge – der arabisch-israelische Konflikt im Nahen Osten begleitet die Menschen seit vielen Jahrzehnten. In vielen Jahren blutiger Feindschaft zwischen den Völkern des Heiligen Landes haben sich viele ungelöste Fragen angehäuft: Was geschieht zum Beispiel mit den Millionen palästinensischen Flüchtlingen und was mit den jüdischen Siedlern? Kann es überhaupt eine dauerhafte Lösung für den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern geben? Die Sendung beleuchtet die konträren Standpunkte der beiden Seiten und erklärt die Ursprünge und Knackpunkte des Nahostkonflikts.

Sa, 4. Dez · 07:15-07:45 · SWR
Nablus – Schulalltag im besetzten Westjordanland

 
Der Film begleitet den Alltag zweier Schulen in der Stadt Nablus, im Norden des Westjordanlandes.  Völlig überfüllte Klassenräume, regelmäßige israelische Militärinvasionen und Lehrer, die seit Monaten ohne Gehalt arbeiten, gehören zum Alltag des palästinensischen Schulsystems. Und mittendrin die Kinder der Intifada, die trotz aller Schwierigkeiten nach einer guten Schulausbildung streben.

Sa, 4. Dez · 07:45-08:15 · SWR
Nadavs kleines Stück Frieden in Jerusalem

 
Nach einer Reihe von Selbstmordanschlägen in Jerusalem beschließt der israelische Junge Nadav, eine Kampagne zu starten – „Frieden für die Zukunft“.  Die Sendung zeigt die konträren Sichtweisen israelischer und palästinensischer Jugendlicher und begleitet die Entstehung und das letztendliche Scheitern dieser Initiative.

Sa, 4. Dez · 16:30-17:00 · HR
Horizonte – Jüdischer Aufbruch – Der Zentralrat der Juden hat gewählt

Als am vergangenen Sonntag der Zentralrat der Juden in Frankfurt zusammentrat, um Dr. Dieter Graumann als neuen Vorsitzenden zu wählen, bedeutete dies auch einen Generationswechsel für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Der Beginn einer neuen Ära – denn von nun an wird nicht, wie bisher, ein Holocaust-Überlebender an der Spitze des Gremiums stehen, sondern ein Kind der Nachkriegszeit. Die jüdische Gemeinschaft hierzulande steht in den nächsten Jahren vor einem fundamentalen Umbruch. Bisher sah sich der Zentralrat der Juden in der Öffentlichkeit vor allem in der Rolle des Mahners und der moralischen Instanz. Zukünftig wird er mehr aus dem Inneren der Gemeinschaft heraus gefordert sein. Denn seit dem Fall des Eisernen Vorhangs kamen zunehmend jüdische Einwanderer aus Russland in die Gemeinden – insgesamt über 100.000. Sie bringen mehr Leben in die Gemeinschaft, aber es entstehen auch Spannungen und Konfliktstoff – das Problem der Integration. Mit den „Russen“ ist das jüdische Leben vielfältiger, bunter, reicher geworden. Es gibt wieder orthodoxe und ultra-orthodoxe, konservative und liberale Juden – und sogar jüdische Atheisten. Die große Herausforderung der kommenden Jahre wird dann auch die Frage nach der neuen, veränderten jüdischen Identität in Deutschland sein.

So, 5. Dez · 12:55-15:00 · MGM
Unternehmen Rosebud

 
Eine Luxusyacht wird vom palästinensischen Terrorkommando „Schwarzer September“ gekapert. CIA-Mann Martin (Peter O’Toole), sein deutscher Kollege Schloss (Klaus Löwitsch) und der israelische Spion Hamlekh (Cliff Gorman) nehmen die Spur der Entführer auf. – Actionreicher Spionagethriller von Meisterregisseur Otto Preminger („Exodus“).

So, 5. Dez · 22:10-23:40 · MDR
So ein Schlamassel

Eigentlich müsste Jil im siebten Himmel schweben, hat sie in dem Landschaftsarchitekten Marc doch endlich die große Liebe gefunden. Seit einer gefühlten Ewigkeit wird Jil Grüngras von ihrem Familienclan mit der Frage belagert, wann sie sich denn endlich einen passenden Mann suchen will. Nicht nur ihr verwitweter Vater Benno, sondern auch der Rest ihrer herrlich „meschuggen“ jüdischen Familie würde sie gerne unter die Haube bringen. Immerhin ist Jil schon Anfang 30, sieht gut aus und steht als erfolgreiche Steuerberaterin mit beiden Beinen fest im Leben. Eines Tages lernt sie bei einem Beinahe-Unfall den sympathischen Marc Norderstedt kennen – und plötzlich hängt für die romantisch veranlagte Karrierefrau der Himmel über Berlin voller Geigen: Marc, Landschaftsarchitekt von Beruf, ist ein echter Traumtyp, sensibel, gutaussehend, charmant. Dummerweise hat er einen kleinen „Schönheitsfehler“: Er ist kein Jude. Und Jil weiß genau, dass ihre traditionsbewusste Familie niemals einen „Goi“, einen Nichtjuden, akzeptieren würde. Da hilft nur eines: Marc muss sich als Jude ausgeben. Von Jils bester Freundin, der chassidischen Lesbe Zippi, bekommt der leicht irritierte Marc einen Crashkurs in Sachen jüdische Traditionen – und kann so als „Marc Rosenzweig“ während der Sabbat-Feier bei versammelter Familie jede Menge Punkte sammeln. Sowohl Jils Vater als auch ihr Großvater Mosche, ihr Cousin Patrick, ihre Tante Sarah und Onkel David schließen den jungen Mann sofort ins Herz. Weniger fröhlich verläuft kurz darauf ein Essen bei Marcs Eltern Frederike und Ludwig. Völlig überraschend wird Jil dort mit Vorurteilen und einer aus Unsicherheit geborenen Befangenheit konfrontiert. Trotzdem will das Liebespaar nicht einfach aufgeben. Beide sind bereit, für ihre Gefühle und gegen die Engstirnigkeit ihrer Umwelt zu kämpfen. Bei der anstehenden Bar-Mizwa-Feier ihres Großcousins Ruven, zu der auch Marcs Eltern eingeladen sind, will Jil der Familie die Wahrheit sagen. Unglücklicherweise kommt der kleine Ruven ihr zuvor und deckt den Schwindel vor allen auf – die Feier endet in einem Eklat. Nun muss Jil sich entscheiden, ob sie der Tradition gehorchen oder ihrem Herzen folgen will.

So, 5. Dez · 23:35-00:05 · Das Erste (ARD)
Entweder Broder – Die Deutschland-Safari! 4/5

 
Nie wieder Krieg!, ist eine ehrenwerte Parole. Aber muss es nicht eher heißen: nie wieder Unfreiheit!? Diese Frage stellen sich Henryk und Hamed. Wie sehr sorgt sich die deutsche Friedensindustrie wirklich um Menschenrechte? Hupen für den Frieden, Lachen für den Frieden, Radfahren für den Frieden. Henryk und Hamed treffen auf Hobby-Peaceniks und Friedensprofis, auf Friedensgewinnler und Friedenstreiber. Die sammeln sich auf dem Schlachtfeld von Verdun, halten sich an den Händen und singen für den Weltfrieden, denn mit nichts weniger wollen sie sich zufrieden geben. Staunend erfahren Henryk und Hamed, dass Frankreich eine Diktatur ist, die Opposition in Deutschland nichts zu sagen hat und man schon bis nach Weißrussland fahren muss, um ein sozialistisches Musterland zu finden. Spielverderber Henryk und Hamed halten hartnäckig daran fest, dass Frieden und Menschenrechte nicht voneinander zu trennen sind und versauen mit dieser Meinung die ganze schöne Friedensstimmung. Zurück in Berlin: Der Regisseur und Exil-Iraner Daryush Shokof findet drastische Bilder und Worte für friedliches Nichtstun im Angesicht der Folter. Und: „Polit-Putze“ Irmela Mensah-Schram fackelt nicht lange herum, sondern handelt – nach dem Prinzip: „Search and Destroy“. Henryk und Hamed begleiten die Dame auf ihrem Feldzug gegen Hassparolen: Über 85.000 Nazi-Schmierereien hat sie unter Lebensgefahr bereits übersprayt – Zivilcourage in Deutschland. Henryk und Hamed finden, es braucht mehr davon.

Mo, 6. Dez · 20:15-21:00 · PHOENIX
Hitlers Berg

Mehr als 1.000 Tage, fast jeden vierten Tag seiner Herrschaft über Deutschland, verbrachte Adolf Hitler auf dem Obersalzberg, seinem Urlaubsdomizil bei Berchtesgaden.  Mehr als 1.000 Tage, fast jeden vierten Tag seiner Herrschaft über Deutschland, verbrachte Adolf Hitler auf dem Obersalzberg, seinem Urlaubsdomizil bei Berchtesgaden. In dem von massiven Sicherheitskräften abgeschotteten Sperrbezirk unweit der Grenze zu Österreich hielt sich der „Führer“ nicht allein zur Erholung auf, hier empfing er die Mächtigen des Reiches und Europas.

Mo, 6. Dez · 21:00-21:45 · PHOENIX
Der Bunker – Hitlers Ende

 
Legenden, Lügen und Halbwahrheiten rankten sich Jahrzehnte lang um Hitlers Ende im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei. Was geschah tatsächlich in den Tagen vor Hitlers Selbstmord am 30.  Legenden, Lügen und Halbwahrheiten rankten sich Jahrzehnte lang um Hitlers Ende im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei. Was geschah tatsächlich in den Tagen vor Hitlers Selbstmord am 30. April 1945? Warum zögerte der Diktator sein Ende so lange hinaus? War er überhaupt noch entscheidungsfähig? Ein in Moskau entdecktes Dossier des russischen Geheimdienstes, das ausschließlich für Josef Stalin bestimmt war, wirft jetzt ein neues Licht auf die Ereignisse im Bunker. Namhafte Historiker analysieren das Geschehen in den letzten Wochen im Bunker.

Mo, 6. Dez · 23:15-00:00 · WDR
Gesucht wird… der arabische Schindler

 
Erstmals beleuchtet ein Film die Aufarbeitung nationalsozialistischer Gräueltaten aus der Perspektive der Araber und Juden in der arabischen Welt. Im Zentrum steht die Frage: Gab es einen arabischen Oskar Schinder, der Juden das Leben gerettet hat? Finden sich weltweit noch Überlebende, die dem Holocaust mit Hilfe von Arabern entkommen sind? Araber wissen wenig über den Holocaust. Viele leugnen den Massenmord sogar – nicht nur islamische Extremisten. Selbst große arabische Tageszeitungen stellen das Verbrechen an den Juden bis heute in Frage.  Mehr denn je bewegte dieses Thema den amerikanischen Schriftsteller und Historiker Robert Satloff, Leiter des „The Washington Institute for Near East Policy“ nach den Anschlägen des 11. September. Er beschließt, das aufwendigste Projekt seines Lebens anzugehen: Die Suche nach dem arabischen Schindler. Würde es ihm gelingen zu beweisen, dass Araber Juden im Zweiten Weltkrieg das Leben gerettet haben, wäre die Sicht der Araber vielleicht eine andere.  Ein Team aus Forschern, Archivaren, Dolmetschern und Journalisten verfolgt mit ihm zusammen Spuren in elf Ländern rund um den Globus. In Yad Vashem beginnt der Film seine spektakuläre und bewegende Reise. Dort stehen auch Gedenktafeln für Nichtjuden wie Oscar Schindler oder Raul Wallenberg, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Sie werden als die „Gerechten unter den Völkern“ bezeichnet. Unter den 20.000 dort eingravierten Namen findet sich kein einziger Araber. Satloffs Recherchen werden dies nun möglicherweise ändern.

Di, 7. Dez · 00:00-00:45 · WDR
Nazis wider Willen

 
Dieser Film wirft Licht auf ein dunkles Kapitel des 2. Weltkriegs, das bis heute von der amerikanischen Politik beharrlich totgeschwiegen wird: Das Schicksal deutschstämmiger US-Familien in amerikanischen Lagern.  Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Kriegseintritt der USA wurden fleißige deutsche Immigranten über Nacht plötzlich zu potentiellen Nazis und zur „Gefahr für die nationale Sicherheit“. Bei tausenden von ihnen klopfte eines Tages das FBI an die Tür. Sie wurden verhaftet, verloren Hab und Gut und finden sich hinter Stacheldraht in einem Internierungslager wieder.  Für etwa 4.000 dieser Deutsch-Amerikaner ist das Lager aber nur eine Zwischenstation: Sie werden gegen ihren Willen zum Einsatz im geheimen Handel der Kriegsmächte: Die US-Regierung tauscht sie gegen amerikanische Kriegsgefangene ein und schickt sie – mitten im Krieg – per Schiff nach Deutschland zurück.  Damit beginnt ihr Leidensweg erneut: Auch in Deutschland sind sie nicht willkommen. Man hält sie für schnell für amerikanische Spione und sperrt sie wieder ein. Familien zerbrechen. Selbst nach Kriegsende bleibt vielen von ihnen die Rückkehr in ihre Wahlheimat Amerika verwehrt.  Die ehemals Internierten, Deportierten und Repatriierten haben nach dem Krieg jahrzehntelang geschwiegen – aus Scham oder Angst. Erst jetzt bricht eine kleine Gruppe ihr Schweigen. Sie kämpft im US-Senat dafür, dass die amerikanische Regierung ihr Schicksal endlich offiziell anerkennt.  Unser Film schildert anhand von fünf Schicksalen zum allerersten Mal die bewegende Geschichte der Deutsch-Amerikaner, die während des Zweiten Weltkriegs wider Willen zwischen alle Fronten gerieten. Ihre Odyssee steht bis heute in keinem Geschichtsbuch – weder in Deutschland, noch in Amerika.

Di, 7. Dez · 00:15-01:00 · BR-alpha
Dani Karavan

 
Porträt des israelischen Künstlers – Zum 80. Geburtstag von Dani Karavan

Di, 7. Dez · 07:45-08:00 · SWR
Jerusalem, die heilige Stadt

 
Verehrt und immer wieder erobert, zerstört und wieder aufgebaut: Wohl kaum eine Stadt auf der Welt hat eine so wechselhafte und dramatische Geschichte erlebt wie Jerusalem.  Die „Heilige Stadt“ ist ein Kreuzpunkt der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Der Film zeigt die unterschiedlichen Glaubenswelten, die in Jerusalem aufeinanderprallen.

Di, 7. Dez · 10:45-12:15 · arte
Die Kinder von Blankenese

Deutschland 1945: Die Kinder Tamar, Josef, Bracha und Wolfgang haben die Verfolgung und die Lager überlebt. Wo ihre Eltern sind, wissen sie nicht. In Bergen-Belsen wohnen sie nun mit englischen Soldaten und gebrochenen ehemaligen KZ-Insassen. In den Tagen nach der Befreiung des KZs Bergen-Belsen im April 1945 sterben noch Tausende an Fieber, Typhus und Hunger. Zwei 14-jährige, Tamar und Bracha, gehören zu den wenigen, die der Vernichtung und Verfolgung entkommen sind. Währenddessen sucht der ehemals aus Hamburg vertriebene junge amerikanische Soldat Eric Warburg den Besitz seiner Eltern an der Elbe in Blankenese auf. Entschlossen funktioniert er die 1938 von den Nazis „arisierte“ Villa seiner Familie zu einem Heim für überlebende jüdische Kinder um. Hier finden auch Tamar und Bracha sowie Josef und Wolfgang Asyl. Ben Yehuda, ein in Deutschland geborener Soldat der Jüdischen Brigade, und Rahel, eine Krankenschwester, die das Lager überlebt hat, betreuen die Kinder. Betty Adler, eine Lehrerin aus New York, übernimmt die Leitung des Heimes, und Reuma Schwarz, die spätere Gattin des israelischen Präsidenten Ezer Weizman (1924-2005), kommt mit viel Idealismus und über Umwege aus Palästina hinzu. Die Kinder richten sich auf ihren Zimmern ein, echte Betten und sogar genug Essen – sie können ihr Glück kaum fassen. Ben, Betty Reuma und Rahel begleiten die Heranwachsenden, berichten von Palästina, den zionistischen Plänen, unterrichten Hebräisch und beobachten das vorsichtige Zurücktasten der Kinder in ein Leben, an das sich manche nur fern erinnern können und manche nie kennengelernt haben. Mit Ungeduld warten die Kinder auf die Papiere für ihre Ausreise nach Palästina. Doch die Zertifikate werden von den britischen Behörden nur widerwillig und willkürlich ausgestellt. Der fortwährende Hass der deutschen Bevölkerung gegen alles „Jüdische“ ist weiterhin zu spüren. Im Zoo werden Rahel und Reuma beschimpft, und im Krankenhaus weigern sich Krankenschwestern, das „jüdische Mädchen“ Golda zu versorgen. Als dann die Passagiere des Flüchtlingsschiffes „Exodus“ nach Hamburg zurückkehren, aufgebracht von den britischen Alliierten, weicht den Erziehern die Kraft. Werden doch Überlebende des Holocausts zurückgeschickt ins Land ihrer „Mörder“. In diese Trauer bricht die Nachricht von der Gründung des neuen Staates Israels. Die noch fehlenden Zertifikate zur Ausreise werden ausgestellt, die Kinder können Deutschland verlassen. Ben, Rahel und Reuma begleiten sie nach Israel.

Di, 7. Dez · 20:15-21:00 · RBB
Legenden: Hans Rosenthal

 
Ein Sprung in die Höhe mit ausgestrecktem Zeigefinger, dazu der Ruf: „Sie sind der Meinung: Das war Spitze!“ Mit diesem Markenzeichen aus seiner Sendung „Dalli Dalli“ wurde Hans Rosenthal in der ganzen Nation bekannt.  Sein einfühlsamer und unkomplizierter Umgang mit den Kandidaten machte ihn beim Publikum zu einem der beliebtesten Moderatoren der 70er und 80er Jahre. „Dalli Dalli“ markierte auch seinen beruflichen Höhepunkt im Leben, das tragisch begann und tragisch endete.  Im Gegensatz zu seiner friedlichen Kindheit, die der talentierte Fußballer in Berlin/Prenzlauer Berg verlebt, ist seine Jugend ein tragischer Kampf ums Überleben. Als Jude von den Nazis verfolgt, muss er Zwangsarbeit leisten. Als Rosenthal gerade zwölf Jahre alt ist, stirbt sein Vater, fünf Jahre später auch die Mutter. 1943 wird sein kleiner Bruder nach Riga deportiert und kehrt nie zurück. ist nun völlig auf sich gestellt. Zwei Jahre wird er von zwei deutschen Frauen in einer Laubenkolonie vor den Nazis versteckt. Bestärkt durch die Erfahrung mit den beiden Helferinnen, gelingt es ihm später, ein neues Leben in Deutschland aufzubauen – ohne Ressentiments gegen das deutsche Volk.  Er nennt es selbst sein zweites Leben. Schnell will er sich zurückholen, was ihm genommen wurde: Er heiratet mit 22, will eine Familie gründen. Er wünscht sich einen Sohn, um ihn nach seinem verschollenen Bruder Gert zu nennen. Er arbeitet wie ein Getriebener, um sich Respekt und Anerkennung zu holen.  Rosenthal ist durch die Zeit der Verfolgung für sein Leben geprägt: Er hasst Ungerechtigkeiten und stellt sich ihnen in den Weg. Wo er kann, bietet er seine Hilfe an. Die Angst, ihm könne ein zweites Mal alles genommen werden, lässt ihn zu einem Perfektionisten in der Arbeit werden. Schnell arbeitet er sich zum Unterhaltungschef beim Rias Berlin hoch. Doch er will ständig mehr. Die verlorene Zeit, der Verlust seiner Jugend, treibt ihn dazu, sich immer mehr Arbeit aufzuladen. Als er nach über 30 Jahren beim Rias kündigt, um sich noch einmal selbstständig zumachen, vermarktet Rosenthal geschäftstüchtig seinen guten Namen, aber die Gesundheit spielt nicht mit. Im Alter von 61 Jahren treiben ihn starke Schluckbeschwerden zum Arzt. Die Diagnose lautet Magenkrebs. Der Arzt gibt ihm noch ein Vierteljahr Lebenszeit.  Er versucht dagegen anzukämpfen, aber nach einigen schweren Operationen muss er Ende Januar 1987 geschwächt und abgemagert aufgeben. Er stirbt am 10. Februar 1987. Mit ihm ging einer der beliebtesten deutschen Fernsehmoderatoren der 80er Jahre.

Di, 7. Dez · 21:00-21:45 · PHOENIX
Naked Planet: Das Tote Meer

Die Reise führt ins Heilige Land, in das Gebiet, wohin schon Abraham die Kinder Israels führte, wo Jesus lebte und starb und wo Mohammed in den Himmel fuhr.  Die Reise führt ins Heilige Land, in das Gebiet, wohin schon Abraham die Kinder Israels führte, wo Jesus lebte und starb und wo Mohammed in den Himmel fuhr. Mitten in dieser Region, nicht weit von Bethlehem und Jerusalem entfernt, liegt das eigentliche Ziel: das Tote Meer. In einer geschickten Kombination von Trick- und Realaufnahmen offenbart sich das Tote Meer als faszinierender Ort sagenhafter Zivilisationen und erdgeschichtlicher Umwälzungen.

Mi, 8. Dez · 20:15-21:40 · arte
Geheimsache Ghettofilm

Archivmaterial von 62 Minuten Länge aus dem Warschauer Ghetto, ohne Ton und unbetitelt, zeigt verstörende Bilder. Die israelische Filmemacherin Yael Hersonski suchte nach Zeitzeugen und nach den Auftraggebern für diese Aufnahmen. Ausgangspunkt des außergewöhnlichen Dokumentarfilms sind 62 Minuten Archivmaterial. Unbetitelt, unvertont, nur teilweise geschnitten – alles, was an Filmbildern aus dem Warschauer Ghetto überliefert ist. Bei näherem Betrachten verstören die Bilder: Zu sehen ist das nackte Elend verhungernder Bettler neben auffallend wohl gekleideten Männern und Frauen beim Tangotanzen. Unter welchen Umständen wurde dieses Material aus welchen Gründen gedreht? Jahrzehntelang wurden diese Ghettobilder von Dokumentaristen und Museen in der ganzen Welt als authentisches Archivmaterial verstanden und verwendet. Erstmals ist nun das Material im Ganzen zu betrachten. Und erstmals fahndet Regisseurin Yael Heronski auch nach den Auftraggebern dieser Filmaufnahmen und fragt nach, was diese Bilder wirklich zeigen – und was nicht. Es stellt sich heraus, dass deutsche Propagandafilmer nur wenige Wochen vor der großen Deportation im Frühjahr 1942 gezielt ins Ghetto geschickt wurden, um Szene für Szene „jüdischen Lebens“ für die Nachwelt zu inszenieren. Regieanweisungen für Todgeweihte. Und plötzlich sieht der Zuschauer die Bilder mit anderen Augen. Er lernt, genau hinzuschauen. Der Zuschauer kann auf mehreren Einstellungen die Kameraleute bei der Arbeit erkennen, und er hört, wie die „Protagonisten“ des Films perfide gezwungen wurden, so und nicht anders zu agieren. Und dann beginnt der Zuschauer, die eigenen Vorstellungen und den Umgang mit „Archivmaterial“ zu hinterfragen.

Do, 9. Dez · 01:15-02:40 · arte
Waltz with Bashir

 
In einem animierten Dokumentarfilm verarbeitet der israelische Regisseur und Drehbuchautor Ari Folman seine Erlebnisse als Soldat im Libanonkrieg Anfang der 80er Jahre, die er beinahe vollständig verdrängt hatte.  In einer Kneipe diskutiert der israelische Regisseur Ari Folman nachts mit einem Freund über dessen regelmäßig wiederkehrenden Alptraum, in dem er von einer 26-köpfigen Meute zähnefletschender Hunde gehetzt wird. Dieselbe Anzahl Hunde hatte der Freund während des Libanon-Einsatzes töten müssen.  Am nächsten Tag tauchen bei Ari Folman erstmals eigene Erinnerungen an jene Zeit auf, darunter immer wieder ein Bild, das ihn als jungen Soldaten zusammen mit zwei Kameraden beim Baden in einer Beiruter Bucht zeigt. Plötzlich spürt er den unbändigen Drang, das reale Geschehen zu rekonstruieren, und beschließt, einige seiner ehemaligen Kriegskameraden aufzusuchen und zu befragen. Dabei werden verdrängte Erinnerungen Schicht um Schicht freigelegt.

Do, 9. Dez · 01:20-04:10 · Das Erste (ARD)
Urteil von Nürnberg

 
Vor einem amerikanischen Militärgericht in Nürnberg stehen vier ehemalige Nazijuristen, die mit ihren Urteilen viele Menschen in den Tod geschickt haben. Drei von ihnen fühlen sich im Sinne der Anklage nicht schuldig, der Vierte, Dr. Ernst Janning, unter Hitler zeitweilig Justizminister, hüllt sich lange in Schweigen. Erst auf dem dramatischen Höhepunkt der Verhandlung bekennt er sich als Einziger zu seiner Schuld. Hollywoods starbestückte Version des sogenannten Juristenprozesses von Nürnberg wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Maximilian Schell erhielt für seine Rolle als Strafverteidiger Hans Rolfe den Oscar für den Besten Hauptdarsteller. Am 8. Dezember feiert der Schauspieler, Autor und Regisseur seinen 80. Geburtstag. Nürnberg ist weithin noch eine Trümmerstätte, als der betagte amerikanische Richter Dan Haywood (Spencer Tracy) einige Zeit nach Abschluss der Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher den Vorsitz im Prozess gegen vier ehemalige NS-Juristen übernimmt. Chefankläger Lawson (Richard Widmark) nennt das Verfahren einmalig, weil den Angeklagten Verbrechen zur Last gelegt werden, die sie im Namen der damaligen deutschen Gesetze begangen haben. Unter den Angeklagten zieht Dr. Ernst Janning (Burt Lancaster) das meiste Interesse auf sich. Einst ein renommierter Jurist, bleibt er auf der Anklagebank lange stumm. Richter Haywood bemüht sich um ein korrektes Verfahren; mehr als einmal weist er den Ankläger in seine Schranken, umgekehrt lässt er nicht zu, dass der deutsche Verteidiger Hans Rolfe (Maximilian Schell) den Zeugen während ihrer erschütternden Aussagen allzu hart zusetzt. Haywood will die Mentalität der Deutschen verstehen und sich ein Bild davon machen, wie es zu all den schrecklichen Geschehnissen kommen konnte; dabei hilft ihm die Begegnung mit der Generalswitwe Bertholt (Marlene Dietrich), deren Mann nach dem Krieg zum Tode verurteilt wurde. Als Dr. Janning sein Schweigen endlich bricht, erreicht der Prozess seinen dramatischen Höhepunkt. Den historischen Hintergrund des Films bilden die 13 Kriegsverbrecherprozesse, die 1946 bis 1948 in Nürnberg stattfanden. Die eigentliche Handlung konzentriert sich auf den NS-Juristen-Prozess, bei dem man die Angeklagten u.a. der vorsätzlichen Rechtsbeugung im Dienst der Tyrannei beschuldigte und ihnen vorhielt, in Tausenden von Fällen Todesstrafen verhängt zu haben. Dabei ging es Regisseur Stanley Kramer und Drehbuchautor Abby Mann nicht um eine authentische Wiedergabe des Prozessverlaufs, sondern um eine Typisierung der Beteiligten. Maximilian Schell wurde durch seine Darstellung des deutschen Verteidigers zum Weltstar und mit einem Oscar sowie dem New Yorker Filmkritikerpreis ausgezeichnet; Spencer Tracy und Judy Garland, die eine Zeugin spielte, erhielten ebenfalls Preise.

Do, 9. Dez · 03:00-04:44 · arte
Philippe Pétain

 
Er war Marschall Frankreichs, Held des Ersten Weltkriegs und Staatschef des mit den Nazis kollaborierenden Vichy-Regimes. Die Biografie von Paule Muxel und Bertrand de Solliers beruht auf neueren Forschungen französischer Historiker.  Philippe Pétain galt nach dem Ersten Weltkrieg als „Sieger von Verdun“ und „Retter der Nation“. Als Chef des mit den Nazis kollaborierenden Vichy-Regimes ging er in die Geschichte ein. Der politische Werdegang dieses Mannes erschließt sich nur, wenn er in seiner Gesamtheit betrachtet und in den gesamteuropäischen Zusammenhang gestellt wird.  Warum identifizierten sich die Franzosen mit Pétain, der zwar ein begabter Militärstratege, aber ein glanzloser Politiker war? Wie leitete Pétain das Vichy-Regime, das auf einem heiklen Gleichgewicht zwischen Druck von außen und Zustimmung von innen beruhte?  Vor 1939 gab es auch anderswo in Europa reaktionäre Anführer, die an der Spitze von pro-nazistischen Regimes standen. So sollte auch Philippe Pétains Werdegang nicht nur aus der Sicht Frankreichs, sondern vor dem Hintergrund der Ereignisse in ganz Europa gesehen werden.

Do, 9. Dez · 13:45-14:15 · BR-alpha
Die Juden – Geschichte eines Volkes, 1/2, Gelobtes Land

Der erste Teil der Dokumentationsreihe führt zurück zu den Ursprüngen des jüdischen Volkes in Ägypten und schildert den Mythos vom Exodus, dem Weg in die Freiheit, ins „Gelobte Land“. Erzählt wird, wie die erste jüdische Nation entsteht, die zunächst von Richtern, dann von legendären Königen wie David und Salomon regiert wird. Auch im Kampf gegen übermächtige Gegner gibt der Glaube an den einen Gott dem jüdischen Volk immer wieder Halt. Selbst die Katastrophe der Eroberung Jerusalems, der Zerstörung des Tempels und das darauf folgende Exil in Babylonien schwächen den Glauben an den einen Gott nicht. Das jüdische Volk zerfällt nicht. Die erlebte Katastrophe eint das jüdische Volk noch Generation danach. Vom Babylonischen Exil aus begleitet der Film die Juden zurück in ihre Heimat und zeigt den Wiederaufbau Jerusalems zu einem reichen und prächtigen Zentrum. Die Tora, die fünf Bücher Mose, wird niedergeschrieben . Bis heute ist die Tora Mittelpunkt des jüdischen Glaubens.

Fr, 10. Dez · 06:30-07:00 · BR
Die Juden – Geschichte eines Volkes, 1/2, Gelobtes Land

Die erste Folge führt zurück zu den Ursprüngen des jüdischen Volkes in Ägypten und schildert den Mythos vom Exodus, dem Weg ins „Gelobte Land“. Die erste jüdische Nation entsteht, die zunächst von Richtern, dann von legendären Königen wie David und Salomo regiert wird. Auch im Kampf gegen übermächtige Gegner gibt der Glaube an den einen Gott dem jüdischen Volk immer wieder Halt. Nach Ende des babylonischen Exils ziehen die Juden zurück in ihre Heimat und bauen Jerusalem zu einem reichen und prächtigen Zentrum auf. Die Tora, die fünf Bücher Mose, wird niedergeschrieben. Bis heute ist sie Mittelpunkt jüdischen Glaubens.

Fr, 10. Dez · 10:05-11:00 · arte
Welcher Glaube für mein Kind?

 
Bisher hat sich Marc Burth nie viele Gedanken über Religion gemacht. Doch seitdem er Vater zweier Kinder ist, plagen ihn Fragen wie: Was sind meine Kinder eigentlich? Moslems, Protestanten, Katholiken, Juden? Oder vielleicht Heiden?  Marc Burth ist Vater geworden und hat ein Problem: zwei Kinder und keine passende Religion für sie. Sein Vater ist Protestant, seine Mutter Jüdin und seine Schwester ist Schamanin. Der Vater seiner Frau ist Moslem und ihre Mutter Katholikin. Ein schwieriges Unterfangen für den verwirrten Filmemacher, in diesem Cross-over der Religionen die richtige Wahl für seine Kinder zu treffen. Auf der Suche nach Antworten besucht Marc Burth Menschen, die ein Verhältnis zu Gott haben und auch solche, die bewusst keines haben. Er spricht mit Atheisten, Schamanen, Jesuiten, Baptisten, Juden, Moslems, Heiden und vielen mehr. Er will wissen, ob es Gott gibt oder eben nicht und warum Religion für Kinder wichtig sein soll. Die Dokumentation ist eine verspielte, verrückte, leicht neurotische Annäherung an eine Frage, an der sich viele die Zähne ausbeißen und die sich die Menschheit immer stellen wird: Existiert Gott? Und wenn ja, wie viele?

Fr, 10. Dez · 15:15-16:00 · NDR
Levi Strauss – Ein Leben für die Jeans

Um die Erfindung der Blue Jeans ranken sich unzählige Mythen und Legenden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch von PR-Strategen des Unternehmens Levi Strauss & Co. gezielt in die Welt gesetzt wurden. Dabei ist die Lebensgeschichte des Löb Strauss, der sich in Amerika Levi nannte, auch ohne diese Ammenmärchen eine der spannendsten Geschichten der deutschen Auswanderungsflut. Dank seines Durchsetzungswillens, seines Erfindungsreichtums, seiner Kreativität und seines Gespürs für den Markt meisterte er den steilen Weg vom armen jüdischen Hausierersohn aus Franken zum einflussreichsten und auch beliebtesten Kaufmann von San Francisco. Die szenische Dokumentation „Levi Strauss – Ein Leben für die Jeans“ von Christoph Weinert erzählt die Geschichte von Levi Strauss, der sich gemeinsam mit dem Schneider Jacob Davis 1873 in Kalifornien die genietete Arbeitshose patentieren ließ und damit ein Vermögen machte. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zurück in die Vergangenheit. Er taucht ein in die aufregende und spannende Zeit von Lola Montez und Buffalo Bill und rekonstruiert den beschwerlichen Weg des jungen Löb Strauss aus Buttenheim über Bremerhaven und New York bis nach San Francisco. Mit Spielszenen, Archivmaterial und Interviews mit Historikern und Nachfahren von Levi Strauss zeichnet der Film ein spannendes Bild vom Überlebenskampf der deutschjüdischen Einwanderer im 19. Jahrhundert und beleuchtet den rasanten Aufstieg des Kurzwarenhändlers Levi Strauss, der mit der Erfindung der Blue Jeans zum Millionär wurde und mit seiner Levi’s ein Kultobjekt des „American Way of Life“ schuf.

Sa, 11. Dez · 14:30-16:00 · arte
Die Flucht (1/2)

Sommer 1944: Gräfin Lena von Mahlenberg reist aus Berlin in ihre Heimat Ostpreußen, um einen langjährigen Konflikt mit ihrem todkranken Vater beizulegen. Acht Jahre zuvor hatte Lena Ostpreußen verlassen … Sie war gegangen, um ihr uneheliches Kind großzuziehen, anstatt Heinrich von Gernstorff zu heiraten, dem sie schon lange versprochen war, den sie aber nie geliebt hatte. Dies hatte zum Bruch mit ihrem Vater geführt. Um ihm zu beweisen, dass sie eine gute Tochter ist, lässt sich Lena wieder auf die Gepflogenheiten des ostpreußischen Adels ein. In den Kriegswirren übernimmt sie die Verantwortung für das Mahlenbergsche Gut. Sie holt ihre Tochter zu sich und ringt sich zu der Entscheidung durch, Heinrich doch noch zu heiraten. Der Selbstmord von Heinrichs Bruder Ferdinand verhindert aber zunächst die Hochzeit. Während die Trecks von Flüchtenden aus dem Memelland zunehmen und die Front näher rückt, versucht Lena, den drohenden Untergang zu verdrängen. Würde nicht François Beauvais, ein französischer Kriegsgefangener auf dem Hof, sie immer wieder daran erinnern. Zwischen ihm und Lena entsteht eine emotionale Verbindung, die jedoch nicht lebbar ist. Lena steht mehr und mehr zwischen ihrer traditionellen Erziehung und einer neuen Zeit, in die sie schließlich mit anderen Bewohnern ihres Gutes im Januar 1945 flüchten muss.

Sa, 11. Dez · 23:15-01:15 · NDR
Nackt unter Wölfen

Frühjahr 1945, Konzentrationslager Buchenwald. Die sich nähernde Front von Ost und West versetzt die Lagerleitung in Panik, täglich werden mehr Häftlinge in den Tod geschickt. Dagegen wächst unter Führung der Häftlingsselbstverwaltung der Widerstand der Lagerinsassen. In dieser angespannten Situation trifft im KZ ein neuer „Evakuierungstransport“ mit Menschen aus Auschwitz ein. Unter ihnen ist auch ein Pole mit einem großen, zerdrückten Koffer. Die Häftlinge Höfel und Pippig erschrecken zutiefst, als sie dessen Inhalt sehen: ein Kind. Es im Lager zu verstecken, ist schwierig und gefährlich und gefährdet gleichzeitig die Pläne einer Selbstbefreiung. Deshalb entscheidet schweren Herzens der Leiter der illegalen Widerstandsgruppe Bochow, dass der Pole und der Junge mit dem nächsten Transport das Lager wieder verlassen müssen. Für ihn stehen 50.000 Menschen gegen ein einziges Kind. Aber der Lagerälteste Walter Krämer lässt die Abschiebung nicht zu. Bochows Befürchtungen bestätigen sich, die SS erfährt von dem Kind. Doch ihre Suche danach ist vergeblich. Unter Einsatz ihres Lebens reichen es Krämer, Pippig und Höfel und viele andere von Versteck zu Versteck. Der Junge wird für die Häftlinge zum Sinn ihres Lebens und zum Ziel des Kampfes gegen die Peiniger. Als am 11. April 1945 das Signal zum Aufstand ertönt, ist unter den 21.000 Häftlingen aus 32 Ländern auch der kleine jüdische Junge.

So, 12. Dez · 15:30-16:00 · WDR
Reichsbahn unterm Hakenkreuz

 
„175 Jahre Deutsche Eisenbahn“ – das wird in diesem Jahr gefeiert. Das Jubiläum erinnert an die erste Eisenbahn, die am 7. Dezember 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr. Darüber vergessen wird oft das dunkelste Kapitel deutscher Eisenbahngeschichte. Umfangreiches Original-Filmmaterial aus der NS-Zeit vermittelt nachdrücklich, welche zweifelhafte Rolle die Deutsche Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg gespielt hat, und wie wenig Widerstand es bei den Eisenbahnern gegeben hat.  An den Verladestandorten Duisburg, Schwerte/Ruhr und Wuppertal wird deutlich, dass die Deportation der Juden in die Vernichtungslager ohne die Reichsbahn nicht möglich gewesen wäre. Zahlreiche KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene wurden auch in den Werkstätten der Eisenbahn als Zwangsarbeiter eingesetzt. Dieser Teil der Geschichte wurde bei Jubiläen der Deutschen Eisenbahn bislang völlig ignoriert.  Inzwischen hat sich einiges geändert: es gibt den „Zug der Erinnerung“ und im Deutsche Bahn-Museum in Nürnberg eine eigene Abteilung zur Aufarbeitung der Jahre 1933 bis 1945. Auch andere Museen und Gedenkstätten beschäftigen sich inzwischen intensiv mit dem Thema. Das Beispiel Schwerte mit seinem Lokomotiv-Ausbesserungswerk zeigt, welche Rolle dabei private Initiativen spielen.

Mo, 13. Dez · 14:45-16:30 · arte
Lemon Tree

 
Die verwitwete Palästinenserin Salma Zidane pflegt seit etlichen Jahren den alten Zitronenhain ihres verstorbenen Vaters, der im Westjordanland direkt an der Grenze zu Israel liegt. Durch den Zuzug des Verteidigungsministers Israel Navon und seiner Frau Mira in das Nachbarhaus werden die Zitronenbäume, die Salmas Leben bedeuten, plötzlich zum Problem. Der Geheimdienst sieht in dem Zitronenhain ein mögliches Versteck für Terroristen, die das Leben des Ministers und seiner Frau bedrohen könnten und erwirkt durch einen Beschluss die Rodung der Plantage. Salma, die die Entscheidung nicht akzeptieren will, sucht nach Unterstützung und findet diese bei Anwalt Ziad Daud. Gemeinsam ziehen die beiden bis zum Obersten Gerichtshof Israels, um dem Beschluss entgegenzuwirken. Der Fall wird zum Politikum, das auch von der internationalen Presse Aufmerksamkeit erfährt und findet in einem Vergleich ein Ende. Dieser besagt, dass die Hälfte der Zitronenbäume abgeholzt und der Rest bis zu einer gewissen Höhe gekürzt werden muss. Die starke Zuneigung, die sich zwischen Salma und Ziad entwickelt, wird von Außenstehenden bemerkt und bringt der Witwe Ärger ein. Während der gesamten Situation bringt allein Mira, die Frau des Ministers, Salma Verständnis entgegen, wobei auch ihr Verhältnis durch die unglücklichen Umstände begrenzt bleibt. Am Ende verlässt Mira ihren Mann, der in seinem neuen Haus, mittlerweile umgeben von einer Mauer, die an den halb gerodeten Zitronenhain grenzt, alleine zurückbleibt.

Mo, 13. Dez · 23:15-00:00 · WDR
Turban und Hakenkreuz – Der Großmufti und die Nazis

 
Muhammad Amin al-Husaini, der Mufti von Jerusalem ist eine der schillerndsten Figuren des 20. Jahrhunderts. Vor allem ist er einer der Wichtigsten für die Araber. Und wie kaum eine andere Persönlichkeit aus der arabischen Welt ist er mit der deutschen Geschichte verwoben. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als Legende, verehrt und bewundert von seinen Landsleuten, verachtet und bekämpft von seinen Feinden. Sechzehn Jahre lang war al-Husaini das religiöse Oberhaupt der arabischen Muslime, dreißig Jahre ihr politischer Führer und lange Zeit auch politischer Repräsentant der arabischen Welt. Und so unwahrscheinlich es sich heute anhört, er war offenbar auch in Deutschland populär. Man kannte ihn. Vier Jahre lang von 1941-45 lebte der Araberführer in der Reichshauptstadt, war eng mit der Staatsmacht verbunden, hatte Freunde bis in die höchsten Kreise des Regimes. Der Araber in Berlin hat das verbrecherische System ideologisch und politisch gestützt und verteidigt, skrupellos und verbohrt wie ein Nazi. Seine enge Verbundenheit und vielseitige Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten hatte vor allem eine Grundlage: den Judenhass. Die Beziehung zwischen dem Mufti und den Nazis ist kurios, und sie erzählt eine bis heute unbekannte Geschichte des Dritten Reiches.

Di, 14. Dez · 00:00-01:00 · WDR
300 Juden gegen Franco

Als 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, verließen mehr als 300 Juden das britische Mandatsgebiet Palästina, um in den Internationalen Brigaden gegen den Faschismus zu kämpfen. Viele von ihnen waren jüdische Kommunisten und davon überzeugt, dass der Faschismus nicht nur das größte Übel für die Juden, sondern der Menschheit überhaupt sei. Diese Freiwilligen aus Palästina mussten sich mit dem Widerstand der zionistischen Gemeinschaft sowie der Kommunistischen Partei auseinander setzen. Denn auch in Palästina wurde beim Aufbau der jungen Siedlungen und Kibbuzim jede Hand gebraucht – im „gelobten Land“ für einen jüdischen Staat zu kämpfen, hielten viele für wichtiger, als das Leben in der Fremde aufs Spiel zu setzen. Auch die Familien der Freiwilligen verstanden diesen Einsatz oft nicht. Denn manche der engagierten Kämpfer waren ja gerade erst den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten in Deutschland entkommen, so wie der junge Deutsche Kurt Goldstein. Neben Goldstein (der Journalist und Träger des Bundesverdienstkreuzes ist im September 2007 in Berlin gestorben) kommen in der Dokumentation „300 Juden gegen Franco“ weitere der letzten heute noch lebenden Freiwilligen und Familienangehörigen zu Wort, ergänzt von Filmausschnitten, Tagebuchauszügen, Briefen und Dokumenten. Der Film des israelischen Regisseurs Eran Torbiner zeichnet lebendig die Schicksale der Menschen in Palästina und Spanien nach, ihren Kampf, aber auch ihre Lieben, Enttäuschungen, Hoffnungen und Verluste.

Di, 14. Dez · 09:30-09:45 · HR
Videolexikon

Jüdisches Museum – Die Sendung zeigt Alltags- und Kulturgeschichten der hessischen Region

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