Was will Netanyahu? – Der Sohn seines Vaters

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Ähnlich wie Beni Begin befasst sich auch Uri Avnery mit der Frage nach Benjamin Netanyahu und seinen Zielen…

Uri Avnery

WER IST der wirkliche Netanyahu?

  • Bibi, der Schwächling, ohne Rückgrat, der jedem Druck nachgibt und der einmal nach links und einmal nach rechts geht, je nachdem, woher der Druck kommt, ob aus den USA oder von seinem Koalitionspartner ?
  • Der trickreiche Likudchef, der fürchtet, dass es Avigdor Ivett Lieberman gelingt, ihn ins Zentrum zu stoßen und ihn als den Führer des ganzen rechten Flügels zu ersetzen.
  • Netanyahu, der Man der Prinzipien, der entschlossen ist, um jeden Preis das Errichten des Staates Palästina zu verhüten und deshalb jede mögliche List anwendet, um wirkliche Verhandlungen zu verhindern?

Der wirkliche Netanyahu – steh auf!

He, Moment mal!, was geht hier vor? Sehe ich, wie alle drei sich erheben?

DER ERSTE Netanyahu ist derjenige, der sichtbar wird. Wie ein Blatt im Wind. Der Schwindler ohne Prinzipien und mit einer Menge Tricks, dessen einziges Ziel es ist, an der Macht zu bleiben. Dieser Netanyahu lädt geradezu dazu ein, ihn unter Druck zu setzen.

Barack Obama setzte ihn unter Druck, also stimmte er für das Einfrieren des Siedlungsbaus – oder den wahrgenommenen Stop des Siedlungsbaus. Um eine Krise mit den Siedlern zu vermeiden, versprach er ihnen, dass nach den abgestimmten zehn Monaten der Bauboom mit voller Kraft wieder aufgenommen werden würde.

Die Siedler setzten ihn unter Druck, und tatsächlich, er nahm den Bau zur angegebenen Zeit wieder auf, trotz des intensiven Druckes von Obama, der ihn dahin brachte, das Moratorium um zwei weitere Monate zu verlängern. Warum zwei Monate? Weil die Kongresswahlen am 2. November stattfinden, und Obama bis dahin eine Krise mit dem jüdischen Establishment verzweifelt zu vermeiden wünscht. Dafür ist er bereit, Netanyahu das ganze Inventar zu verkaufen – Waffen, Geld, politische Unterstützung, Garantien für das Resultat der Verhandlungen, die noch nicht einmal begonnen haben. Sechzig Tage! Sechzig Tage! Mein Königreich für 60 Tage!

Netanyahu läuft jetzt im Zickzack zwischen diesen Zwängen und versucht herauszufinden, welcher Druck stärker ist, welchem er wie weit und wann nachgeben muss. Vielleicht träumt er nachts vom Baron von Münchhausen, der sich auf einem schmalen Pfad befand mit einem Löwen hinter sich, der bereit war, auf ihn zu springen, und einem Krokodil vor sich, der seinen schrecklichen Rachen öffnete. (Wenn ich mich recht erinnere, duckte sich der Baron und der Löwe sprang direkt in den Rachen des Reptils.)

Dies ist die große Hoffnung von Netanyahu. AIPAC wird helfen, dass Obama bei den Wahlen eine vernichtende Niederlage erfährt, Obama wird den Siedlern einen vernichtenden Schlag versetzen und Baron von Netanyahu wird sich die Hände reiben und dieses Mal noch einmal überleben.

Ist das der wirkliche Netanyahu? Sicherlich.

ABER DER zweite Netanyahu ist nicht weniger real. Dies ist der trickreiche Bibi, der versucht, den trickreichen Ivett auszutricksen.

Lieberman setzte die UN-Vollversammlung in Erstaunen, als er als Außenminister Israels sich vom hohen Rednerpult an sie wandte.

Unser Außenminister erhob sich nicht, um die Politik seines Landes zu verteidigen, wie es seine farblosen Kollegen taten. Er machte genau das Gegenteil: vom UN-Rednerpult griff er die Politik seiner eigenen Regierung heftig an und fertigte sie kurz ab.

Die offizielle Politik der Regierung Israels ist, direkte Verhandlungen mit der palästinensischen Führung zu führen, um einen endgültigen Friedensvertrag innerhalb eines Jahres zu erreichen.
Unsinn, sagte der Außenminister derselben Regierung. Quatsch! Es gibt keine Chance für einen Friedensvertrag – weder innerhalb eines Jahres noch innerhalb von hundert Jahren. Was nötig ist, ist ein langfristiges Interim-Abkommen. Mit andern Worten: die Fortsetzung der Besatzung ohne Zeitgrenzen.

Warum gab Lieberman diese Vorstellung? Er wandte sich doch nicht an die paar Delegierten, die noch in der UN-Versammlungshalle geblieben waren, er wandte sich an die israelische Öffentlichkeit. Er forderte Netanyahu heraus: entweder entlässt du mich oder du gibst vor, die Spucke in deinem Gesicht sind Regentropfen.

Aber Netanyahu hat ihn nicht entlassen und reagierte nicht, außer mit einem schwachen Statement, dass Lieberman nicht seine Ansichten vertreten würde. Und warum? Klar, wenn Netanyahu Liebermans Partei aus der Regierung stoßen und Zipi Livnis Kadima-Partei hineinbringen sollte, dann würde Lieberman gegenüber Netanyahu das tun, was Netanyahu gegenüber Yitzhak Rabin getan hat. Er würde ihn einen Verräter nennen, der das Vaterland verkauft, und einen Feind der Siedlungen. Seine Anhänger würden mit Postern von Netanyahu in SS-Uniform oder mit Keffiye herumlaufen ; andere würden magische Kabbalah-Rituale praktizieren, um seinen Tod herbeizuführen.

Lieberman würde die Flagge der Rechten hissen, eine Spaltung des Likud verursachen und die ganze israelische Rechte in Besitz nehmen. Er glaubt, dass dies der Weg sei, um Ministerpräsident zu werden.

Netanyahu begreift dies vollkommen. Deshalb hält er sich zurück. Als jemand, der in den US aufgewachsen ist, erinnert er sich wahrscheinlich an das, was Lyndon Johnson über J.Edgar Hoover sagte : es sei besser, ihn im Zelt zu haben und nach draußen zu pissen, als ihn draußen zu haben und nach drinnen zu pissen.

UND VIELLEICHT ist dieser Netanyahu – der zweite – gar nicht so sehr gegen den Plan, den Lieberman bei der UN-Versammlung bekannt gab.

Der Außenminister war nicht mit der Zurückweisung des Friedens und nicht mit der Idee des langfristigen Interim-Abkommens zufrieden. Er beschrieb die Lösung, die ihm vorschwebte. Das überraschte nicht, da es die Wahlplattform seiner Partei, Israel Beitenu („Israel unser Heim“) ist. Im Wesentlichen: Israel – der Nationalstaat-des-jüdischen-Volkes wird ohne Araber sein.

Aber Lieberman ist eine humane Person und er wird nicht (wenigstens nicht öffentlich) für ethnische Säuberung stimmen. Er wird keine dritte Nakba vorschlagen (nach der 1948er-Katastrophe und der 1967er-Vertreibung). Nein, seine Lösung ist viel kreativer: er will von Israel die arabischen Städte und Dörfer entlang der Ostgrenze abtrennen, im sog. Dreieck von Umm-al-Fahm im Norden bis Kafr Kassem im Süden. Dieses Gebiet mit seinen Einwohnern und Ländereien sollte dem Gebiet der Palästinensischen Behörde zugeschlagen werden, und dafür würde Israel die israelischen Siedlungen in der Westbank annektieren.

Natürlich stellen sich da einige Fragen. Zunächst, was ist mit der arabischen Konzentration in Galiläa, das Dutzende von Dörfern und Städten wie Nazareth und Shfaram einschließt, und die arabische Bevölkerung in den gemischten Städten Haifa und Acco. Er schlägt auch nicht vor, Ost-Jerusalem mit seinem Stadtviertel mit einer Viertelmillion arabischer Bewohner aufzugeben. Wenn dem so ist, ist er bereit, den National-Staat-des-jüdischen-Volkes mit einer Dreiviertelmillion Arabern zu lassen. Oder träumt er bei Nacht im Bett schließlich von einer ethnischen Säuberung?

Eine zweite Frage: an wen will er die arabischen Städte und Dörfer im „Dreieck“ transferieren? Ohne einen Friedensvertrag wird es keinen palästinensischen Staat geben. Stattdessen wird es weiter eine palästinensische Behörde geben, ein paar kleine Enklaven, die der israelischen Besatzung unterliegen. Das langfristige Interim-Abkommen würde diese Situation mehr oder weniger intakt lassen. Das bedeutet, dass dieses Gebiet, das jetzt zu Israel gehört, ein Gebiet unter israelischer Besatzung wird. Seine Bewohner würden ihren Status als israelische Bürger verlieren und eine Bevölkerung unter Besatzung werden – ohne Bürgerrechte.

Soweit bekannt ist, ist kein einziger arabischer Führer in Israel damit einverstanden. Selbst in der Vergangenheit, als es schien, Liebermann wäre mit der Errichtung eines palästinensischen Staates einverstanden, zu dem er die arabischen Gebiete Israels transferieren wollte, stimmte kein einziger arabischer Führer dem zu. Die arabischen Bürger Israels, eine Bevölkerung, die sich der 1,5 Million nähert, sind tatsächlich ein Teil des palästinensischen Volkes, aber sie sind auch ein Teil der israelischen Bevölkerung.

Netanyahu fürchtet sich tatsächlich vor Lieberman, aber könnte es sein, dass er Liebermans UN-Rede nicht verurteilt, weil er insgeheim seine Ansichten teilt?

Auf jeden Fall verkündete Netanyahu in dieser Woche, er adoptiere Liebermans Baby, nämlich die Forderung, dass nicht-jüdische Menschen (d.h. Araber), die die israelische Staatsbürgerschaft erlangen wollen, Treue schwören müssten, nicht nur gegenüber dem Staat Israel und seinen Gesetzen – wie es üblich ist – sondern gegenüber „Israel als einem jüdischen und demokratischen Staat“. Dies ist ein unsinniger und bedeutungsloser Zusatz, nur ausgedacht, um 20% der Israelis, die Araber sind, zu provozieren. Man könnte genau so gut die Einbürgerungskandidaten der USA Treue für die „Vereinigten Staaten als einer weißen angelsächsischen christlichen und demokratischen Nation“ schwören lassen.

ABER ES ist nicht ganz unmöglich, dass es einen dritten Netanyahu gibt, der die beiden anderen dominiert.

Dies wäre der Netanyahu, der an ein Groß-Israel glaubt, der nie die Ideologie aufgegeben hat, die er mit der Muttermilch aufgenommen hat.

Der erfahrene israelische Journalist Gideon Samet geht weiter: er glaubt, das Hauptmotiv Benyamin Netanyahus sei sein totaler Gehorsam gegenüber seinem alten Vater.

Ben-Zion Netanyahu ist jetzt 100 Jahre alt und in vollem Besitz seiner geistigen Kräfte. Er ist Professor für Geschichte; er wurde in Warschau geboren und kam 1920 nach Palästina und wechselte seinen Namen: aus Mileikowsky wurde Netanyahu („Gott hat gegeben“). Er gehörte immer zum extrem rechten Rand. Ben-Zion Netanyahu verbrachte sein Leben mehrmals in den USA, wo auch seine drei Söhne aufwuchsen. Als die UN-Vollversammlung 1947 den Teilungsplan für Palästina, einem jüdischen und einem arabischen Staat adoptierte, unterzeichnete Vater Netanyahu eine Petition, die in der New York Times veröffentlicht wurde. Sie verurteilt die Resolution aufs schärfste. Nach Israel zurückgekehrt , wurde er nicht von der neuen Freiheitspartei (Vorläufer des Likud) akzeptiert, weil seine Ansichten sogar für Menachem Begins Geschmack zu extrem waren. Er behauptet, dass er wegen seiner Meinung keine Professur an der Hebräischen Universität bekommen hat. Die Bitterkeit darüber beherrschte sein Haus.

Das Spezialforschungsgebiet des Professors ist das spanische Judentum mit der Betonung auf Inquisition. Er verurteilte die Juden, die getauft wurden (die Marranen) und sagt, dass die große Mehrheit von ihnen, eifrig dabei war, sich in die spanische Gesellschaft zu integrieren, im Gegensatz zum offiziellen Mythos, der besagt, dass sie weiter im Geheimen die Religion ihrer Vorväter praktizierten.

Als Netanyahu – der Sohn – einen Teil Hebrons der palästinensischen Behörde übergab, tadelte ihn sein Vater und stellte öffentlich fest, er wäre nicht für den Posten des Ministerpräsidenten geeignet, höchstens für den Posten des Außenministers. Aber der Sohn machte große Anstrengungen, um den Ansichten seines Vaters treu zu bleiben. Das ist die Hauptmotivation für seine Politik. Nach Samet würde er es nicht wagen, seinem Vater gegenüber zu treten und ihm zu sagen, dass er Teile von Eretz Israel weggegeben habe.

Ich neige dazu, diese Version zu akzeptieren. Netanyahu würde nie damit einverstanden sein, für die Errichtung des Staates Palästina verantwortlich genannt zu werden; er wird nie ernsthafte Friedensverhandlungen führen – es sei denn unter extremen Druck. Das ist es — alles andere ist hohles Geschwätz.

Wenn der wirkliche Netanyahu aufgerufen würde, aufzustehen, würden alle drei und vielleicht noch ein paar mehr aufstehen. Aber der dritte ist tatsächlich der wirkliche.

Übersetzung von Ellen Rohlfs

Was will Netanyahu?
Rubikoniker
Auch Beni Begin fragt sich, was Netanyahu vorhat. Hat er den Rubikon überschritten? Und wenn ja, hat er dies
lediglich intellektuell oder auch mental getan? Und wie kann man das wissen?…

37 Kommentare

  1. Herr dann-p,
    die Aussage “kenne mich zuwenig mit jüdischer Theologie aus” ist wortwörtlich zu verstehen. Herr Hecht wird neben dem Mordaufruf (?) hoffentlich noch über andere theologische Positionen verfügen, die ihn zu seiner Aufgabe befähigen. Da ich mich jedoch nicht mit orthodoxer jüdischer Theologie auskenne (sic), kann ich das aber nicht beurteilen.
     
    Zu ihrer fragwürdigen Extrapolation meines Wissens über den jüdischen Glauben: Vieles was im Alten Testament/Tanach geschrieben steht, ist heute obsolet (Auge um Auge, Zahn um Zahn etc…) und wurde sicherlich nicht zur Grundlage eines israelischen Rechtssystems. Im Iran hingegen ist die Sharia teilweise Grundlage des Rechtssystems, was sich in der aktuellen Medienlandschaft etwa mit Berichten über Steinigungen von Ehebrechern niederschlägt. Letzteres wird im Umkehrschluss auch in der Bibel und im Tanach gefordert, heute aber zurecht nicht mehr angewendet, da der soziale Fortschritt an beiden Religionen m. E. nicht spurlos vorbei gegangen ist. Macht mich die Feststellung dieser Tatsache jetzt zu einem Antiislamisten, Antisemiten oder Antichristen? Ich bezeichne eher Personen so, die  Perlen wie „Das kann man freilich von den gut genährten Rabbinern in der fetten Metropole New York nun wirklich nicht behaupten.“ loslassen und vielleicht sogar diejenigen, die sie wortlos hinnehmen, womit wir zu Ihnen, Jane, überleiten können.
    „Zum zweiten – dieser Artikel und die von mir dargestellten Umstände haben mich tatsächlich auf den Plan gerufen – ansonsten, ist meine Präsenz hier schon lange nicht mehr tagtäglich gegeben – also brauchen Sie sich auch nicht um mein Privatleben zu sorgen.“ – Asche auf mein Haupt, dass meine unbedarften Worte Sie zu so einer Schreibwut und geistigen Ergüssen wie dem Folgenden getrieben haben: „Ich wüsste wirklich nicht wo da der Unterschied besteht. Es ist genau das gleiche, nur muss ich zugeben, dass ich für die Radikalisierung der Palästinenser trotz aller Ablehnung etwas mehr Nachsicht aufbringe, leben sie doch unter Verhältnissen, die ganz zwangsläufig zu Radikalisierung führen müssen. Das kann man freilich von den gut genährten Rabbinern in der fetten Metropole New York nun wirklich nicht behaupten.
    – Wenn man bedenkt, welche Verhältnisse das jüdische Volk in den letzten 1000 Jahren durchgemacht hat, lässt es doch im Vergleich zu den Erfahrungen der Palästinenser im selben Zeitraum auf eine sehr hohe Resilienz schließen. Haben Sie einmal darüber nachgedacht, dass Äusserungen wie Ihr letzter, von mir zitierte Satz und das, was daraus erwachsen ist, möglicherweise zu einer Radikalisierung des Judentums geführt haben könnten? Aber irgendwie gehört schon mmh… Chuzpe dazu, eine solche Aussage in einem solchem Forum fallenzulassen.
     
    Aber nun widme ich mich auch wieder meinen dunklen Träumen… Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.

  2. @Jane:
     
    Also jetzt haben Sie mich wirklich zum Lachen gebracht: Laut Ihrer Aussage ist Netanyahu also KEIN Rechtsextremist (DAS wäre ja wirklich eine Verleumdung!!), sondern NUR ein Mordanstifter. Dann wohl von der Linken, wie? gg
    LG Eine Schweizerin

  3. Jane, weiß alles, sie weiß wer schuld am Konflikt ist. Auf der einen Seite stehen die guten Palästinenser auf der anderen Seite die bösen Juden – die natürlich nicht alle böse sind, da gibt es auch ein paar gute Juden, auf die sich alle Antisemiten von extrem rechts und bis radikal links berufen. Namen nenne ich keine. Sie sind bekannt.
    Und Jane schreibt und schreibt und schreibt und ihre Vorwürfe enden nie. Es ist die immer wiederkehrende Litanei über all das Böse, dass von Israel begangen wurde, begangen wird.
    Jane ist der perfekte Gegenpart zu denjenigen, die spiegelverkehrt nur böse Araber und gute Juden sehen.
    Und dann kann sie nicht einmal meinen Namen richtig schreiben und bedauert doch die armen Terroristen, die doch gezwungen waren, nach Israel zu kommen und Zivilisten zu töten. Dazu kommt noch die Sahel Zone und wenn wir nicht aufpassen ist dann Israel auch schuld an der Unterdrückung und Diskriminierung der Kopten in Ägypten, an dem Entzug der Staatsbürgerschaft von über 100000 Kurden in Syrien, an den Kämpfen in Yemen zwischen Schiiten und Sunniten und ja am Bürgerkrieg im Sudan, wo es bereits über 200.000 von Muslimen massakrierte Muslime und über 2 Millionen Flüchtlinge gibt, die nur davon träumen können, dass man ihnen so hilft, wie den Palästinensern. Ich will ja gar nicht reden von den vielen schiitischen Moscheen im Irak, Afghanistan und Pakistan, die von sunnitischen und die sunnitischen Moscheen die von schiitischen Selbstmordattentätern in die Luft gejagt wird.
    Und reden wir liebe Jane auch nicht von der fast täglichen Judenhetze in staatstragenden arabischen Medien, nicht zu letzt in Gaza und auf der Westbank.
    Was tun denn die arabischen Humanisten dagegen?
    In einem Interview fragte ich dazu T. Segev und er antwortete mir, die Araber sollten etwas gegen diese Hetze tun. Das Problem ist, sie tun es nicht und es gibt auch keine Empörung im Westen darüber. Wollen solche Menschen – die Juden Ritualmorde unterstellen – Frieden mit ihren jüdischen Nachbarn? Wollen diejenigen, in den arabischen Staaten, die deutsche und österreichische Touristen mit Heil Hitler begrüßen Frieden?
    Kehren wir doch zurück zur Realität. Es kommen doch viele Palästinenser zurück, um in der Westbank zu leben. So schlecht kann es dort nicht sein. Wenn wir dann erfahren, dass Mövenpick in Ramallah einen Betrieb aufmacht und uns die vielen neuen Villen in der Westbank anschauen, dann wissen wir dass Jane hier ihre abgedroschene Phrasen ständig wiederholt, die wenig mit der komplexen Realität zu tun haben.

    Wenn dann palästinensische und arabische Führer erklären, dass es ihnen nicht um die seit 1967 unter israelischer Verwaltung stehenden Gebiete geht, die vorher von Jordanien besetzt waren, sondern dass es Ihnen um ganz Palästina geht vom Jordan und bis zum Meer, dann darf man sich nicht wundern, wenn viele Israelis sagen, wenn die wirklich Frieden hätten haben wollen, dann hätten sie längst ihren Staat. Aber ein Staat würde Verantwortung bedeuten, und dann könnten die vielen Diebe unter den palästinensischen Politikern nicht ihre Taschen füllen.
    Freilich wäre es gut, wenn man zu einem modus vivendi zwischen den beiden Völkern kommen könnte. Sicher müßte man diejenigen Siedler, die in Moscheen gehen und die heiligen Bücher zerreissen mit drakonischer Strenge bestrafen.
    Es ist 22.05 und ich sitze noch immer da. Und ich frage mich was eigentlich Leute wie Jane dazu motiviert hier immer wieder ihre Mantra herunterzuleiern.
    Genug. Und Jane mein Namen schreiben Sie bitte in Zukunft richtig. Und ich gehe jetzt unter die Dusche. Es gibt ein Leben außer der Politik.

     
     

  4. Es gibt auch keine Symmetrie in diesem Konflikt; wenn jemand wie z.Bsp. Scheich Yassin mit einer Bombe von Israel hingerichtet wird, dann dürfte das wohl ihrem Gerchtigkeitsgefühl genüge tun. (ich denke eine Verhaftung sollte freilich möglich sein, ausgerechnet damals hat er Israel einen 30-jährigen Waffenstillstand angeboten)

    Israelische Täter seien es Siedler, seien es Politiker oder Soldaten, werden freilich kaum zur Rechenschaft gezogen und haben kaum etwas zu befürchten und die besetzten Gebiete haben sie zu einer rechtsfreien Zone gemacht, in der die Menschen Israel mehr oder weniger hilflos augeliefert sind. Das ist unerträglich und ja, ich kann verstehen, wenn Palästinenser sich in dieser Situation radikalisieren.

    Die Israelis hingegen haben ihren Staat und leben auch recht gut. Vielleicht nicht ausgerechnet in Sderot, aber sonst schon. Der Autoverkehr ist in Israel übrigens ein sehr viel größeres Risiko als Terror.

    Da gibt es eben keine Symmetrie.

  5. Herr Pfeiffer – bitte werfen Sie nicht alle in einen Topf – schön, wenn Sie einräumen, dass auch ein jüdischer Rabbiner, der sich so verhält eigentlich hinter Gitter gehört.

    Da sind wir uns einig, es laufen übrigens eine ganze Menge davon frei herum, vor allem in der West-Bank.
    Ich spreche nirgends von ‚primitiven Kulturen‘ – das haben andere getan.

    Allerdings gibt es natürlich Regionen die sehr rückständig sind, und in den große Armut herrscht; ich sehe die Welt, die in der Entwicklung weiter ist in dieser Hinsicht in Verantwortung, die Arroganz einzelner kann ich nicht nachvollziehen.

    Was ist daran gerecht, wenn Sie leider in der Sahelzone geboren werden unter Eiweißmangel leiden und keine Schulbildung bekommen. Daran ist nichts gerecht.

    Ich habe keine Sympathie für Mordaufrufe an Zivilisten von niemandem an niemandem und habe das keinesfalls irgendwo bekundet.

    Aber es kann nicht angehen, dass die Übergriffe Israels kontinuierlich verniedlicht werden auch nicht wenn radikale Palästinenser sich für die konstante Besatzung mitunter ebenfalls grausam wehren. Ich sage wehren, denn die Übergriffe, die Vertreibung und die Zerstörung, die Israel in den besetzten Gebieten anrichtet sind eines sich als modern verstehenden, angeblich den Menschenrechten verpflichteten Landes schlicht und ergreifend unwürdig.

    Der wahre Grund für die Besatzung ist doch, dass es aus einer Mischung von militärischem Chauvinismus und messianischem Endzeitdenken anscheinend in Sachen Besatzung kein Zurück und nur ‚Immer weiter so‘ gibt.

    Es ist nun einmal so, dass Israel alle Karten in der Hand hat und auf jedes Miteinander pfeifft.

  6. “Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung und keine Lynchjustiz“

    Dann lassen Sie doch all Ihre hässlichen Unterstellungen.

    Ich habe auch nirgends gesagt, dass Nentanyahu ein Rechtsextremist ist, aber dass er von Chabad Lubawitsch schwer unterstützt wird und dass es ein Chabad Lubawitsch Rebbe aus der Chefetage der Zentrale ware, der öffentlich den Mord an Rabin anstiftete.

    DAS IST FAKT.

    Wie Sie das interpretieren, bleibt Ihnen überlassen.

    Ich habe Nentanyahu gar nichts unterstellt. Dass Nentanyahu Chabad Lubawitsch nahe steht ist aus vielen Gründen nahe liegend und die habe ich dargestellt, einschließlich diverser Videos.

    “Liebe Jane, Sie wären eine katastrophale Friedensrichterin, überlassen Sie das den Besonnenen auf jüdischer und palästinensischer Seite.“

    ‚Liebe‘ Schweizerin, was die Israelis in ihrer grenzenlos selbstgerechten Manier da fertig bringen, davon kann man sich ja nun seit zig Jahren ein Bild machen und es ist offensichtlich, dass es zu einem nicht führt – Frieden. Und ich behaupte mal, dass das einem Teil der Bevölkerung und einem guten Teil der Regierung auch völlig egal ist, so lange sie jedes Jahr ein Milliardenbudget fürs Militär haben.

    Was da als Friedenswillen auf politischer Bühne daher kommt, ist zum größten Teil nichts als BlaBla, dass man eben der internationalen Gemeinschaft servieren muss, damit diese in der arabischen Welt und vor der eigenen Bevölkerung nicht auch noch das Gesicht verliert. Schauen Sie sich doch das Video mit Schneerson an. Er bestätigt genau das, was ich sagte “Die Verhandlungen finden nur statt um die internationale Gemeinschaft zu beschwichtigen“ – sage ich doch.

    Die West-Bank ist mittlerweile von jüdischen Siedlungen übersäht und für ein potentielles Palästina ist bald nichts mehr da, aber man tut so, als ob diese albernen Baupausen irgend ein ernsthafter Schritt in Richtung Frieden wären. Das ist doch nichts als hohle Augenwischerei, die die Intelligenz eines jeden, der ernsthaft an der Implementierung einer Zwei-Staaten-Lösung interessiert ist beleidigt.

    Die Juden in Israel, die das eigene Land mit ähnlich kritischem Blick wie ich sehen, appelieren mittlerweile schon an das Ausland, in Sachen Kritik doch endlich Klartext zu sprechen bis hin zu Forderungen nach Sanktionen und sich von dem zig-fach durchgekauten Antisemitismusvorwurf nicht mehr einschüchtern zu lassen, weil sie mittlerweile auch die Hoffnung aufgegeben haben, dass in Israel noch mal eine Regierung mit echter Einsicht in Sicht wäre, .

    “Doch Menschen wie Sie sind ihnen nicht dienlich, sondern nur ein weiterer Brocken im Auge, den sie entfernen müssen“

    Ich denke, so lange allzu viele Pro-Israel-Aktivisten, wie Sie, ihre rosa-rote, zuckrig-süße Brille nicht absetzen wollen, durch die selbst Mordanstifter eines übrigens ISRAELISCHEN (scheint Sie bei allem Patriotismus komsicherweise gar nicht zu stören) Staatsoperhaupts aussehen, wie nette weise Onkels, brauche ich mir diesen Vorwurf nicht gefallen zu lassen.

  7. @Jane:
    Sie sagen selbst, Ihre Rückschlüsse auf Netanyahu basieren auf Ihren eigenen Vermutungen (ich würde sagen: Verleumdungen). Netanyahu hat sich gegen diese Art von Rechtsextremismus ausgesprochen. Hätte man ihm etwas nachweisen können, gäbe es genug Andersdenkende in Israel, welche dies zu beweisen versucht und etwas gefunden hätten. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung und keine Lynchjustiz, die Sie im ersten Satz verurteilen, aber im nächsten Absatz selbst anwenden gegen Netanyahu, wobei Sie die offensichtliche Lynchjustiz der extremistischen Attentäter-Palästinenser mit einem milden Auge beurteilen, wie Sie selbst zugeben.
    Glauben Sie wirklich, diese Parteinahme und falsche Milde gegenüber den Attentäter-Palästinensern und Ihre Vorverurteilung und Dämonisierung der israelisch-politischen Gegenseite löscht das Feuer der gegenseitigen Anfeindung und hilft der Friedenseinleitung? Nein, was Sie tun, ist noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.
    Sie sind eine Heuchlerin, liebe Jane. Es geht Ihnen nicht um den Frieden. Es wäre Ihnen egal, wenn alle Juden von der Bildfläche verschwänden und Ihr palästinenserfreundliches Auge samt Ihrem antisemitischen Auge keine Juden mehr sähen auf dieser oder einer anderen Welt, so groß ist Ihr paranoid wirkender Hass, weil Sie offenbar keine andere Beschäftigung haben als diese. Sogar wenn Sie von den für Sie „guten Juden“ sprechen, gewinnt man den Eindruck, es handle sich nur um wächserne Schachfiguren in Ihrem Horrorkabinett des Judenhasses.
    Wenn zwei Brüder miteinander in Streit liegen, dann tut ein anständiger Außenstehender alles, um die beiden auf ihre gemeinsame Wurzeln hinzuweisen und sie auf eine unparteische gegenseitige Annäherung hinzuführen, ohne noch Öl ins Feuer zu geben oder sich selbst in Rage zu reden und den einen Bruder gegen den anderen auszuspielen oder abzurechnen mit diesem.
    Liebe Jane, Sie wären eine katastrophale Friedensrichterin, überlassen Sie das den Besonnenen auf jüdischer und palästinensischer Seite. Solche gibt es und diesen Menschen vertraue ich. Doch Menschen wie Sie sind ihnen nicht dienlich, sondern nur ein weiterer Brocken im Auge, den sie entfernen müssen.
    LG Eine Schweizerin

  8. Also „liebe“ Kritiker, Sie sehen das jüdische Volk, das es ja nach der neuesten „fortschrittlichen“ Theorie gar nicht gibt, als auserwählt und höher stehend als die von Ihnen als „primitiv“ qualifizierten Völker. Diese Ihre Anschauung teile ich natürlich nicht, weil sie rassistisch ist.
    Ich will von gar nichts ablenken, mache nur auf Ihren doppelten Standard aufmerksam, den Sie jetzt unter Beweis gestellt haben.
    Menschenrechte sind universal. Wenn ein Rabbiner so etwas gesagt hat, dann gehört er genauso verurteilt, wie Kleriker anderer Religionen, die Hetze betreiben.
    Ich danke auch für Ihre Belehrungen, doch ich habe 1999 mit Dr. Theodor Much das Buch „Bruderzwist im Hause Israel“ publiziert und den Teil, der sich mit Israel kritisch auseinandersetzt, habe ich, wie es auch aus dem Buch hervorgeht, geschrieben.
    Und ich habe seinerzeit auch über die Unterstützung von Chabad für Netanjahu kritisch berichtet.
     
     

  9. Herr Pfeifers Ablenkungsversuch in allen Ehren, aber Israel immer wieder mit der Primitivität der Dümmsten und Rückständigsten unter den Iranern oder Arabern zu entschuldigen, gereicht Israel eher zur Schande, nicht zur Ehre. Da stimme ich Shay zu, wenn du es so gemeint hast. Natürlich gilt das auch umgekehrt, wenn arabische Potentaten mit Verweis auf die israelische Besatzungspolitik oder westliche Überlegenheit jeden Fortschritt torpedieren.

    Erschreckend finde ich aber auch Scytales Aussage „kenne mich zuwenig mit jüdischer Theologie aus“ etc.
    Scytale kann also nicht ausschließen, daß die Ermordung des Regierungschefs, wenn er denn ernsthafte Friedensverhandlungen angeht, durchaus Teil jüdischer Religiosität sein könnte, wenn nicht eine Nebensächlichkeit.

    Die böse Religion der Rache, das Alte Testament, das Auge um Auge, Töte! Steinige, verbrenne, rotte aus! Sein Blut über uns. Hass, Rache, Vergeltung.
    Ist das ihr Judenbild?

    Sie sind ein übler Antisemit, meiner Meinung nach. Seltsam, dass das keinem hier auffällt, wo doch sonst so leichtsinnig mit derartigen Vorwürfen gespielt wird, wenn zB Jane immer wieder als Antisemitin und BDM-Nazi verunglimpft wird.

    Oh ihr dunklen Träume der angeblichen Freunde Israels, mir graut vor euch!

  10. Shay, zumindest in Israel wurde Rabbi Hecht kritisiert. Nach der Ermordung des Israelischen Premierministers, zu der er aufgerufen hatte, durfte er eine Zeit lang nicht nach Israel einreisen. Vielleicht auch aus Rücksicht auf die Witwe des Ermordeten.

    Erst nachdem sich Chabad, nach der gewonnenen Wahl Netanyahus, für den Hochverehrten stark gemacht hatte, konnte er im Triumph empfangen werden.

    Chabad-Aktivisten hatten den Wahlkampf des Likud massiv unterstützt, unter anderem durch Strassenketten von TA nach J-lem, wo Zehntausende Plakate mit BIBI IST GUT FÜR DIE JUDEN tagelang hochhielten.

  11. Herr Pfeifer, was ist denn das für eine billige Methode der Ablenkung? Ist es Ihnen peinlich, dass ein geistiges Oberhaupt der Orthodoxie, Präsident der Rabbinical Alliance of America – Igud HaRabanim, mit engen Verbindungen zum politischen Chabad-Fundamentalismus, zum Mord an Israels Premier aufrief, oder ist es eine Lapalie, die Sie mit Greueln in anderen primitiven Kulturen aufrechnen wollen?
    Ich glaube weder, dass Israel, noch dass das Judentum solche Vergleiche nötig hat.

    Tatsache ist, dass man die extreme Rechte nach der Ermordung Rabins einfach nicht zur Rechenschaft gezogen hat, aus Angst vor der Spaltung. Man hat die Siedler auch nicht aus Hebron abgezogen, nach Goldstein. Aus Angst vor noch mehr Gewalt.
    Dies führte zur abscheulichsten Extremisierung des Hamas-Terrors, und auch dadurch wurde die extreme Rechte nur immer stärker.

    Sharon hat sich für seine Beteiligung an der Mordhetze entschuldigt und glaubhaft versichert, dass er gelernt hat. Bei Netanyahu ist dies nicht der Fall. Er hat die Früchte geerntet.

  12. Jane, wie steht es mit diejenigen palästinensischen Imame, Scheichs die zum Mord an Juden hetzen, die Selbstmordattentate gegen Zivilisten bejubeln und rechtfertigen?
    Haben Sie sich schon dagegen ausgesprochen? Gibt es Palästinenser die sich dagegen ausgesprochen haben? Sprechen sich die europäischen Freunde dagegen aus? Wenn ja können Sie uns Quellen angeben?

  13. Also Skytale – das war, wie Sie meinen, ’nicht nett‘:
    Sie finden es nicht weiter der Rede wert, wenn führende jüdische Geistliche eine Fathwa (bzw. deren jüdisches Pendant – Din Moser, Din Rodef oder so) gegen gewählte Politiker ausrufen, die dann sogar zum Erfolg führt, und diese dann nicht nur nicht strafrechtlich belangt werden, sondern sogar weiter in Amt und Würden sind?

    Tatsächlich haben von den 3000 versammelten Rabbinern nur wenige protestiert (aber ich möchte betonen, es gab auch welche die protestierten) und Herr Hecht schickte auch noch Rundschreiben mit seiner Auslegung an zahlreiche Rabbiner in Israel, die dann auch dienstbeflissen, die Pulsa Denura, den öffentlichen Todesfluch gegen Rabin ausführten. Einer ihrer Schüler, besagter extremistischer Yeshiwas, hat dann den Mord ausgeführt.

    Sie finden es nicht weiter der Rede wert? Es war nicht nett, aber was solls – ist doch Schnee von gestern. Was sagt das über die innere Verfasstheit der besagten orthodoxen Rabbiner Vereinigung aus?

    Herr Hecht wurde schließlich, auf Grund des publik gewordenen Skandals, doch noch zur Rechenschaft gezogen; er musste für 6 Monate bei voller Bezahlung, den Vorsitz seiner Gemeinde ruhen lassen, worüber er sich heftig beklagte, und durfte für ein oder zwei Jahre nicht nach Israel reisen. Seitdem diese Schamfrist vergangen ist, darf er aber wieder und er ist auch weiterhin der Präsident besagter Alliance of orhtodox Rabbis.

    Hätte es sich um muslimische Geistliche gehandelt, die genau das gleiche tun, die Leute würden hier mit Schaum vor dem Mund, über den moralischen Bankrott des Islam referieren.

    Stellen Sie sich vor Abbas steht kurz vor einem Friedensabkommen, oder er hätte ein solches implementiert und Djihadisten setzen ihn auf ihre Todesliste und einer ihrer Anhänger bringt ihn dann um. Was da in New York und in Israel passierte, war nichts anderes, ja aber alle tun so zivilisiert weiter und der Herr hat keinerlei ernstliche Folgen zu fürchten, nicht mal den Entzug seines Amtes.

    Darüberhinaus kann dann der politisch geförderte Kandidat besagter religiöser Bewegung, Nentanyahu, kurz darauf feierlich ins Amt eingeführt werden, womit der Coup perfekt ist.

    Die selben Leute haben übrigens Lobeshymnen auf Baruch Goldstien, einen in Ihren Augen Heiligen, gehalten, einen Terroristen, der an unschuldiger Zivilbevölkerung ein Massaker verübte, dass maßgeblich dazu beitragen sollte, den ‚drohenden Frieden‘ zu sabotieren und zwar nachdem die Palästinenser in 7-Meilen-Stiefeln auf die Israelis zugegangen waren und den Staat Israel mit Brief und Siegel anerkannt hatten.

    Ich weiß nicht, was ich anderes in solchen Leuten sehen soll, als extremistische Ayathollas. Was soll ich in einem Kult um Goldstein anderes sehen, als den Märtyrerkult der Hamas, den hier ja viele gerne eifrig anprangern.

    Ich wüsste wirklich nicht wo da der Unterschied besteht. Es ist genau das gleiche, nur muss ich zugeben, dass ich für die Radikalisierung der Palästinenser trotz aller Ablehnung etwas mehr Nachsicht aufbringe, leben sie doch unter Verhältnissen, die ganz zwangsläufig zu Radikalisierung führen müssen. Das kann man freilich von den gut genährten Rabbinern in der fetten Metropole New York nun wirklich nicht behaupten.

    Ich sage Ihnen was, die friedenswilligen Israelis, die sich ein Ende der Besatzung wünschten und auch der tote Rabin, haben für diese Leute, obwohl sie sie total ablehnen, trotz allem auch noch eine wichtige Funktion. Sie sind ihr Feigenblatt, dessen sie sich bei jeder Gelegenheit gerne bedienen – auch wenn sie nichts miteinander gemein haben.

  14. Nett war der Aufruf sicherlich nicht und Rabin ist jetzt auch schon seit bald 15 Jahren tot, aber ob Herr Hecht zu recht oder unrecht einer der führenden US-amerikanischen Rabinner ist, mag ich nicht entscheiden, denn dazu kenne ich mich zu wenig mit jüdischer Theologie aus.

  15. “Im Ãœbrigen bin ich der Meinung, dass die Kommentarfunktion gesperrt werden sollte“

    Da ich Ihnen nun geantwortet habe Scytale, könnten Sie mir auch eine konkrete Frage beantworten.

    Was halten Sie von Hechts Aufruf, Rabin zu ermorden und finden Sie es angemessen, dass er nach wie vor der Präsident der amerikanischen Rabbinerkonferenz ist und nach wie vor als einer der führenden orthodoxen Rabbiner in den USA gilt?
     

  16. Scytale – zur ersten Frage – vollständiger Abzug hinter die Grüne Linie, den Palästinensern wäre es allerdings freigestellt über gleichwertigen Gebietstausch zu verhandeln, die Israelis sollten die Klagemauer unter ihrer Ägide behalten, oder der ganze Tempelbezirk kommt unter UNO-Verwaltung. Jerusalem wird ansonsten entlang der Grünen Linie geteilt.  Ein kleines Kontingent an Flüchtlingen dürfte zurückkehren und für die anderen gibt es eine angemessene Entschädigung. Ein entsprechendes Kontigent an Siedlern dürfte, so sie wollen mit palästinensischer Staatsbürgerschaft in der West-Bank bleiben und einen Korridor zwischen Gaza und der West-Bank – eventuell könnte man auf Grund von Gebietstausch auch einen zusammenhängenden Staat Palästina schaffen. Das wäre auch im Interesse der Palästinenser.

    Danach vollständige gegenseitige Anerkennung und zur Befriedung für eine Weile UNO-Truppen und Beobachter entlang der Grenzen zur Kontrolle beider Seiten.

    Das entspricht in etwa der arabischen Friedensinitiative, die auch von Abbas und auch seinerzeit von Arafat mitgetragen wurde und von allen Arabischen Staaten unterzeichnet wurde. Das entspricht auch dem internationalen Recht und damit sind die Muslime in dieser Hinsicht sehr viel weiter und auch sehr viel weniger extremistisch als die Israelis, die das internationale Recht ignorieren.

    Die Siedlungen ließe man den Palästinensern intakt zurück, so sie diese wolllen, haben die Israelis doch in den letzten 40 Jahren cirka 20 000 palästinensische Häuser zerstört.

    Zum zweiten – dieser Artikel und die von mir dargestellten Umstände haben mich tatsächlich auf den Plan gerufen – ansonsten, ist meine Präsenz hier schon lange nicht mehr tagtäglich gegeben – also brauchen Sie sich auch nicht um mein Privatleben zu sorgen.

  17. Interresant fände ich zu sehen, wie Janes Vision einer Optimallösung des Nahostkonfliktes aussieht. Sehen Sie dies ruhig als Frage an!
     
    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Kommentarfunktion gesperrt werden sollte, um Jane ein Privatleben neben HaGalil zu ermöglichen.

  18. Und noch etwas Schweizerin,

    Sie sagen, damit ist den Israelis nicht geholfen und diese nicht wirklich unbekannten Informationen, mal bewusstseins technisch sinnvoll zusammen gestellt hier reinzustellen, wäre geistige Brandstiftung.

    Ich spreche nicht davon, dass ALLE Israelis oder ALLE Juden, diese Gesinnung teilen und es ist das letzte was ich wollte, denn so darf man keinen Menschen betrachten, niemand ist verantwortlich für den Mist den andere bauen, Muslime sind nicht verantwortlich für Bin Laden und Juden sind nicht alle verantwortlich für einen Sharon oder Nentanyahu (allerdings die, die ihn wählen in mancherlei Hinsicht schon).

    Wenn man aber diese Szenarien so unerträglich findet, dass man lieber nichts davon wissen will, dann ist man etweder nicht ehrlich oder hat schon verloren.

    Im ersten Fall, ist man selbst entsprechend extremistisch, im letzteren Falle, sollte man alles daran setzen Bewusstsein für diese Zusammenhänge zu schaffen, und zwar unter allen Juden und Israelis, die keine Lust auf einen fundamentalistischen Gottesstaat haben und ich weiß, die gibt es auch.

    Informationen zu unterdrücken, damit möglichst alles bleibt wie es ist, kann daher dann wohl kaum der richtige Weg sein.

  19. “Deine Dämonisierung Israels verfehlt dieses Ziel und ist kontraproduktiv und geistige Brandstiftung.“

    Ich finde es bedenklich, wenn man unangenehmen Wahrheiten ausweicht, indem man immer die Überbringer derselben dämonisiert, und die Wahrheiten, die einem so unangehem sind, lieber weiter verdrängt (das wäre ja das Ziel und ja es wird verfehlt). Auch Ignoranz ist eine Sünde und wer wissentlich wegschaut, trägt ein kleines bischen bei zum Unrecht, das geschieht, das war im Dritten Reich so, das ist aber auch andernorts so. Meiner Meinung nach ist genau das eine der Gründe, warum der NahOstKonflikt ganz offensichtlich niemals ein Ende findet (es sei denn auch die letzten Palästinenser sind tot oder vertrieben, was ich nicht zuletzt auch für Israel reichlich traurig fände).

    Alles was ich schrieb, ist sachlich, ist belegt – wie weit Nentanyahu auf Chabadlinie ist, darüber kann man spekulieren, aber es gibt genügend Anlass dazu.

    Ich finde es ganz und gar nicht angenehm, diese Dinge hier reinzustellen, allerdings scheint mir der Verlauf des NahOstKonflikts eine Groteske, die förmlich danach schreit, die Dinge endlich bewusst wahrzunehmen, die gemeinhin ganz offensichtlich konsequent ausgeblendet werden. Was sollen jetzt diese albernen Baustopps, beinhalten sie doch von vornherein die Ankündigung weiterzubauen. Wer kann von sich behaupten Frieden zu wollen und verhält sich gleichzeitig so? Da gibt es eigentlich nichts misszuverstehen.

    Bitte liebe Schweizerin – schreibe mir doch bitte, welche meiner konkreten Punkte unwahr ist – dann können wir uns wieder sprechen. Wenn Sie wütend sind, weil ich schreibe, dass einer der führenden Vertreter seiner Zunft, der Rabbi Abraham Hecht, Schüler Schneersons, in den USA öffentlich den Mord an Rabin und seinen Helfern, als religiöse Pflicht bezeichnete und zwar vor einer Versammlung von 3000 Rabbinern, dann kann man das ja wohl nicht mir anlasten. Es ist nun einmal die Wahrheit und es ist schon ein Skandal, dass sie so folgenlos blieb und da stellt sich durchaus die Frage warum. Jemand der sich so verhält, sollte in Deutschland zumindest vom Verfassungsschutz beobachtet werden, das ist das mindeste.

    Auch die Oslo-Verträge hatten in der Knesset nicht eine jüdische Mehrheit. Die Abstimmung verlief hauchdünn und ein postitives Votum wäre ohne die Stimmen der 5 arabischen Abgeordneten nicht möglich gewesen.

    “Sicher hätten die linken israelischen Partei floriert, wenn es keinen menschenverachtenden Terror gegen israelische Zivilisten innerhalb der Waffenstillstandslinien von 1949 gegeben hätte.“

    Herr Pfeiffer, dem voraus ging menschenverachtender Terror gegen palästinensische Zivilisten, nach der ersten Intifada, welche eine Intifada der Steine war, in welcher die Palästinenser völlig zurecht politische Rechte verlangten von einem Land, das über sie herrscht und sogar Steuern von Ihnen einzog, ging die Losung ihnen Arme und Beine zu brechen – ja und das haben die dienstbeflissenen Soldaten des IDF dann auch getan in großem Maßstab, sie brachen Kindern die Arme die Beine – was daran ist menschlich?

    Als Arafat Israel anerkannte und damit die wichtigste Grundlage für Frieden in der Region erbrachte, machte sich der Terrorist Baruch Goldstein, ein Ahänger Schneersons, der selbst stolz auf entfernte Verwandschaft mit demselben ist, und richtete ein Massaker unter den Palästinensern an. Das alles führte schließlich zu einem umfassenden Terrorkrieg beiderseits, denn die Gewalt des IDF oft gegen Zivilisten, muss man ebenfalls als Terror bezeichnen.

    Genau das ist es ja, was Goldstein wollte und er hat es ebenfalls erreicht, genauso wie sein Kollege Yigal Amir.
    Wenn all die heimlichen und offenkundigen Eretz-Israel Anhänger ehrlich wären, dann würden sie den Tod von Rabin feiern und Amir als einen Helden bezeichnen, das entspricht zumindest ihrer wahren Gesinnung. Aber auf der weltpolitischen Bühne, macht sich das nicht gerade gut, also werden regelmäßig Krokodilstränen über Rabins Tod vergossen, jedesmal wenn es mal wieder ein Todesjubliäum gibt.

    Ich finde es übrigens ziemlich ätzend, dass in vielen europäischen Ländern, nationalistische, rechte Parteien auf dem Vormarsch sind, mir graust es vor diesen Leuten und ich hoffe, dass ihr Einfluss wieder abebbt.
    Ich käme aber genauso wenig auf die Idee, dass als die Vernatwortung des einzelnen darzustellen, wie ich auf die Idee käme, den einzelnen Israelis oder Juden, die Verantwortung für die israelische Politik aufzubürden. Aber man kann sich kein ordentliches Urteil erlauben, wenn man nicht richtig informiert ist und die Informationen, die ich hier zusammenstellte sind nicht neu, sie sind veröffentlicht und bleiben merkwürdig außen vor, im Bewusstsein der Allgemeinheit, seien es nun Juden oder Nicht-Juden. Das ist überhaupt nicht mein Punkt auch wenn es IHRE Matrix ist, mit der sie alles wegrationalisieren, was ihnen nicht in den Kram passt und sei es noch so ungeheuerlich.

    Stattdessen dämonisieren sie die Palästinenser, die seit zig Jahren in einer unerträglichen Lage sind, weil Israel die Besatzung nicht beenden will. Mir gefällt auch vieles nicht, was da läuft, aber so lane die Palästinenser unter diesen Verhältnissen zu leben gezwungen sind, haben sie allen Grund zur Nachsicht – im Falle Israels ist das anders. Niemand zwingt Israel zu dieser Besatzung sie bringt ihr auch nur Konflikt und Gewalt und sie entbehrt jeder moralischen Grundlage.

  20. Für Jane gibt es nur einen der schuldig ist, dass es nicht zum Frieden kommt. Das Paradox dabei ist, dass man vom jüdischen Staat verlangt, ein normaler Staat zu sein, aber dann ganz entsetzt tut, wenn es auch in Israel Rechtsextremisten gibt.
    In einem Land, dass seit der Befreiung durch die Alliierten, also 65 Jahre in Frieden lebt, dessen Hauptstadt Wien eine der reichsten Städte in Europa ist, mit hoher Lebensqualität und niedriger Arbeitslosigkeit haben mehr als ein Viertel aller Wähler letzten Sonntag eine rechtsextreme Partei gewählt.
    Sicher hätten die linken israelischen Partei floriert, wenn es keinen menschenverachtenden Terror gegen israelische Zivilisten innerhalb der Waffenstillstandslinien von 1949 gegeben hätte.

    Doch als ein linker Politiker die israelischen Zivilisten die diesem arabischen Terrror zu Opfer fielen, als Opfer des Friedens bezeichnet hatte, da kamen viele darauf, dass die Anführer der Palästinenser zwar  vorgaben einen friedlichen Staat neben Israel errichten zu wollen, in Wirklichkeit aber diesen nicht wünschten, sondern weiter davon träumten einen Staat auf den Ruinen Israels zu errichten. Arafat glaubte tatsächlich mit der von ihm befohlenen Intifada zu ruinieren. Es kam anders.
    Jane verzerrt die Wirklichkeit, um diese in das Prokrustesbett ihrer Ideologie zu bekommen. Und sie leiert ihre Mantra, wie die tibetanischen Mönche langatmig herunter.

  21. Als ich das gestern schrieb, da hatte ich noch nicht dieses Material gesehen – zum einen Videos von Nentanyahus Besuchen beim ‚Rebbe Schneerson‘, wie gesagt, jener Schneerson, dessen Schüler und Präsident der Rabbinical Alliance of America, vor 3000 Rabbinern, den Mord an Rabin und seinen Helfern, als rechtmäßig und mit dem jüdischen Gesetz in Einklang, propagierte.

    Zum anderen eine Versicherung Schneersons, dass jüdischen Staatsmänner ihm versichert hatten (was mich wirklich nicht wundert), dass die Verhandlungen nur ein Zugeständnis an die Weltöffentlichkeit sind, in der Notwendigkeit den Glauben an Israels Friedenswillen aufrechtzuerhalten, dass man aber den Arabern nicht wirklich irgend welche Zugeständnisse machen werde:

    http://uprootedpalestinians.blogspot.com/2010/10/meet-supremacist-jewish-rebbe-meachem.html

    http://www.youtube.com/watch?v=0NW0bye-pwQ&feature=player_embedded

  22. @Jane: Das ist auch wieder so eine Verschwörungstheorie von Dir, wie Du sie sonst allgemein von Israel widergibst in Deinem Antisraelismus. Du würdest jeden israelischen Politiker, der Dir nicht in den Kram passt, auf diese Weise verleumden, wenn es Dir geeignet erscheint in Deinem stereotyp wiederholten, extremistischen Missionierungseifer. Das hast Du mit vielen Posts auf Hagalil reichlich demonstriert. Es geht Dir keinesweg um das Wohl der Israelis, also tu jetzt nicht so, als würde es Dich kümmern. Das alles ziehst Du fadenscheinig und pseudodokumentarisch heran, um Israel insgesamt in Misskredit zu bringen.
    Wenn Du WIRKLICH Frieden willst, dann werde erst mal wahrhaftig und fair in Bezug auf Israel. Man spürt aus jedem Deiner Sätze, dass es Dir nur um pseudosachliche Belege für Deine verdrehte Sicht geht und nicht um die Menschen dort. Ich glaube auch nicht, dass Du das Wohl der palästinensischen Bevölkerung im Sinne hast. Du verrennst Dich in Deiner Rechthaberei, es geht Dir schon lange nicht mehr um die Wahrheit oder um einen realisierbaren Frieden, wo beide Seiten sich in menschlicher Weise begegnen müssen. Deine Dämonisierung Israels verfehlt dieses Ziel und ist kontraproduktiv und geistige Brandstiftung. Solche Menschen wie Dich kann die palästinensische Bevölkerung ebenso wenig brauchen wie Israel. Es ist unnütze und dient nur Deiner weltenthobenen Zwangsneurose. So mein Eindruck von Deinen ellenlangen spleenigen Gedankengängen. Ist nicht böse gemeint, doch so kommst Du für mich rüber.
    LG Eine Schweizerin

  23. “(SZ vom 29.04.1998) – „Rabin Nazi“, „Mit Blut und Feuer verjagen wir Rabin“, „Rabin töten“. Die Sprechchöre hängen über der brodelnden Menschenmasse wie eine böse Wolke. Plakate gehen in Flammen auf. Sie zeigen Rabins Gesicht mal mit Palästinensertuch, mal einmontiert in die Uniform des SS-Führers Himmler.

    Auf dem Balkon über dem Platz steht Benjamin Nentanyahu, schaut lächelnd zu, winkt. Das war einen Monat vor Rabins Tod. Eine Hetzkampagne nähert sich ihrem Höhepunkt.

    Vor dem Haus des Friedensnobelpreisträgers und Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin steht ein Rabbi in Gebetsornat und zelebriert den Todesfluch. Eine Frau fällt ihm in den Arm, ein Polizist verdrängt sie, nicht den Rabbi.

    ..Der israelische Journalist Michael Karpin hat sich aufgemacht in die Dörfer und Siedlungen, die Talmud-Schulen und Universitäten, in die Zentren der Macht und der Politik, um nach den Drahtziehern zu fahnden. Und er findet sie, zeigt sie, benennt sie, entdeckt ein Netz aus ultraorthodoxen Radikalen und rechter Politik, das tief ins Land hineinreicht.

    ..Die Freude über Rabins Tod äußert sich nicht klammheimlich, und niemand zieht die Rädelsführer zur Verantwortung. Die einen behalten ihre Stellungen, die anderen steigen auf zu Ministern in der Regierung Netanjahu.

    Sie haben erreicht, was sie wollten: die Stagnation des Friedensprozesses…“

    http://www.sueddeutsche.de/politik/rabin-mord-israel-in-den-wochen-vor-dem-attentat-ein-dokudrama-1.755309

  24. ‚Ich würde ein bisschen auf Deine Wortwahl achten. Gerade las ich einen Artikel, wo jemand, der die Polizei über Facebook beschimpfte, strafrechtliche Folgen zu spüren bekam.Ich muss schon sagen, dass Dir wirklich nichts heilig ist.

    Da mache ich mir wirklich gar keine Sorgen. Alles was ich schrieb ist belegt, bis auf meine Vermutung, dass Nentanyahu der Chabad-Bewegung näher stehen könnte, als er öffentlich bekennen mag (was ich aber deutlich als persönliche Vemutung kennzeichnete), aber die Hinweise dafür habe ich mir auch nicht ausgedacht und alles was ich dazu schrieb, lässt sich über seriöse Medien recherchieren.

    Würden die Betroffenen klagen, dann würden sie ja unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, zweifelsohne, das letzte was sie wollen, da mache ich mir also gar keine Sorgen, zumal sich alles belegen lässt.

    Aber wen es interessiert, der kann ja selbst recherchieren und da kann es gar nicht ausbleiben, dass man eins und eins zusammen zählt.

    Das ist das Prinzip der großen Lüge, manche Manipulationen sind einerseits so offensichtlich und andererseits so abgründig, dass die meisten Menschen sie einfach nicht sehen können und wollen.

    Hier noch mal ein Ausschnitt zu Schneerson aus einem Artikel aus dem Focus:

    “Auch wenn der Rebbe Crown Heights seit fast 40 Jahren – außer zu gelegentlichen Zwiegesprächen mit seinem Vorgänger und Schwiegervater am benachbarten Friedhof – niemals verlassen hat, so bezeichneten ihn seine Gegner als „den heimlichen Regenten Israels“.

    Die Jünger des alten Mannes in Brooklyn beeilen sich, solche Bedenken zu zerstreuen. „Der Rebbe sich gewendet niemals an Politiker“, beteuert Mendel auf jiddisch. Sie suchten seinen Segen, räumt er aber ein. Nur Moishe, Sohn des engsten Schneerson-Vertrauten Yehudan Krinsky und Pressesekretär, gibt zu: „Der Rebbe war an jedem Prozeß in Israel beteiligt. Im Sechs-Tage-Krieg führten die Soldaten sein Bild in den Panzern mit sich, über die Schulen nehmen wir Einfluß auf die Erziehung.“

    ..Kein jüdischer Staatsmann, ob Likud oder Arbeiterpartei, kam bei einer USA-Reise um eine Pflichtaudienz herum. Seine Position im Friedensprozeß war unverkennbar orthodox: kein Meter den Palästinensern. Seine Einflußnahme geschah – wie immer – indirekt; beim Defilée in Brooklyn, über verschlüsselte Sabbat-Kommentare, via Satellit in alle 1478 Zentren. Und von dort aus direkt in die Schützengräben. Der Rebbe blies ins selbe Horn wie der in New York ermordete Rabbi Meïr Kahane, die militanten Siedler der Westbank und die Falken in Jerusalem.‘

    http://www.focus.de/magazin/archiv/reportage-der-messias-ist-tot_aid_147650.html

    Mein Hinweis auf den einflussreichen Rabbiner Abraham Hecht, kann man übrigens auch hier bei Hagalil recherchieren, ich irrte mich allerdings in der Anzal der Rabbiner, vor denen er seine ‚Fathwa‘ erklärte, es waren 3000 nicht 300:

    “Nach dem 19. Juni 1995 jedoch war es schwieriger, gleichmütig zu bleiben. Denn an jenem Tag sprach Hecht vor einer Versammlung der International Rabbinical Coalition for Israel – einer Organisation von 3000 orthodoxen Rabbinern zur Rettung der besetzten Gebiete vor dem Friedensprozeß – und machte dabei eine erschreckende Bemerkung: Die Aufgabe irgendeines Teils des biblischen Lands Israel sei eine Verletzung des jüdischen Religionsgesetzes, erklärte er seinen Zuhörern, und so sei es erlaubt und notwendig, Rabin und alle seine Helfer zu töten.“

    http://test.hagalil.com/israel/rabin/mord/hetze-6.htm

  25. @Jane: Ich würde ein bisschen auf Deine Wortwahl achten. Gerade las ich einen Artikel, wo jemand, der die Polizei über Facebook beschimpfte, strafrechtliche Folgen zu spüren bekam.
    Ich muss schon sagen, dass Dir wirklich nichts heilig ist. Du verdächtigst da wild drauflos. Wirkt für mich schon sehr extremistisch und keineswegs profund und sachlich.
    LG Eine Schweizerin

  26. Ich muss mich in einer Hinsicht korrigieren –

    die rechte Hand Schneersons, der einflussreiche Rabbiner, der Rabin in einer großen öffentlichen Rabbiner Konferenz in den USA 1995, als Verräter, der nach jüdsichem Gesetzt, den Tod verdient hat, da es Juden verboten sei, Land in Israel an Nicht-Juden abzugeben –

    war nicht ‚Abraham Fox‘ (Entschuldigung), sondern Abraham Hecht.

    Am 21. September 1993, als die Oslo-Verträge in der Knesset debatiert wurden, verglich Nentanyahu diese mit der Appeasement Politik der Briten gegenüber den Nazis. Nentanyahu wurde auch damals schon von christlichen Fundamentalisten und Neo-Konservativen Kräften aus den USA maßgeblich unterstützt, die erklärtermaßen alles daran setzten, Oslo zu verhindern, bzw. wieder zu Fall zu bringen.

    Im Januar 95: ‚‚Forty militant Orthodox rabbis in Israel’s West Bank settlements, including Rabbi Eliezar Melamed, the secretary of the Rabbinical Council of the Land of Israel, begin deliberations to decide whether Prime Minister Yitzhak Rabin and his “evil government” are in violation of that most fundamentalist of Jewish religious precepts, halachic law . They discuss whether Rabin’s actions call into play two halachic edicts, a din rodef, the duty to kill a Jew who imperils the life or property of another Jew, and the din moser, the duty to eliminate a Jew who intends to turn another Jew over to non-Jewish authorities. A din moser is sometimes considered the Jewish equivalent of an Islamic fatwa. Most of these discussions take place in private, with no paper trail to provide evidence of the deliberations.

    .Most Israeli lawmakers and politicians distance themselves from the Jewish extremists calling for the assassination of Israeli Prime Minister Yitzhak Rabin over the Oslo peace accords . However, Likud Party leader Benjamin Netanyahu actively curries their favor. On the floor of the Knesset, he often attacks Rabin giving away “parts of our homeland.” .“

    http://www.historycommons.org/context.jsp?item=aearly98oslobreak
     

  27. Zudem ist es interessant zu beleuchten, dass der Nutzen Chabad-Nentanyahu ein gegenseitiger ist, denn auch die Chabad-Bewegung erfuhr seit Nentanyahus erster Wahl einen massiven Aufschwung in Israel und rund um den Globus setzt sie zum Siegesfeldzug in jüdischen Gemeinden an.

    Es wird immer so getan, als ob der Mord an Rabin irgendwie nebulös wäre; mir ist schleierhaft, wieso man in Israel so ein Brimborium um sein Gedenken macht, agiert der israelische Staat doch unterm Strich, genausol, wie die Totengräber von Oslo, die Kreise aus denen Rabins Mörder kam, es wollten. Yigal Amir darf sich jedenfalls sicher ‚auf die Schulter‘ klopfen. Ich halte den Mord an Rabin für alles andere als nebulös, eher schon sind die Zusammenhänge doch völlig offensichtlich – allein dies klar zu sehen, fällt vielen sehr schwer.

    Mir scheint das letztendlich nichts, als eine irreführende, manipulative Inszenierung zu sein, die angetan ist, nicht nur die Weltöffentlichkeit, sondern natürlich auch zweifelnde, oder friedenswillige Juden, zu verblenden und so geschah es seinerzeit auch mit der israelischen Linken, deren Versagen, bzw. deren Verblendung rund um Camp David leider ungewollt zum Ende einer realistischen Friedensperspektive beitrug.

  28. “Und da kann man nicht die Politik von Avnery’s Busenfreund Yasser Arafat ausklammern, der lieber die Verhandlungen scheitern liess und eine Terrorwelle auslöste als zu einem Kompromiss mit Israel zu kommen, dass ihm womöglich das Leben gekostet hätte.“

    Herr Pfeiffer – dies ist ein wichtiger Punkt und was Sie da machen ist leider gängige und wiederholte Desinformation. Arafat hat die Intifada nicht ausgelöst im Gegenteil er versuchte sie zu verhindern, und auf Grund des brutalen Vorgehens der Israelis gegen protestierende Palästinenser, bat er im November 2000 die UNO um Schutz. Die  Intifada war eine Protestwelle, dass sie so blutig wurde, hat maßgeblich der israelische Staat durch seine brutale Vorgehen gegen zunächst unbewaffnete Proteste ausgelöst und Arafat hatte allen Grund Camp David 2000 scheitern zu lassen, hatten ihm doch die Israelis einen Gebietsaustausch im Verhältnis 10 zu 1 vorgeschlagen – wie hätte Arafat DAS seinem Vok verkaufen sollen? Und das palästinensische Volk hatte allen Grund zu Protest, stellte doch das viel gepriesen ‚Angebot von Camp David‘ eher den Ausverkauf palsätinensischer Interessen dar. Arafat verhandelte aber weiter und lt. Baraks Aussage, war man 5 Monate später fast vor einem Abkommen und hatte sich in fast allen Punkten geeinigt. Dann wurde Sharon gewählt und DER hatte kein Interesse an Verhandlungen, sondern daran den aufbegehrenden Palästinensern zu zeigen was ‚eine Harke‘ ist, in einem Staat, der bis an die Zähne bewaffnet ist und der kein Entgegenkommen nötig hat.

    Der IDF führte unter Sharons Ägide wiederholt extrem blutige Feldzüge in den besetzten Gebieten durch, die auf palästinensischer Seite weit mehr Opfer, auch weit mehr zivile Opfer forderte, als die palästinensische Reaktion. Es waren tatsächlich die Israelis, die Camp David zu einem populistischen Feldzug umfunktionierten, um eine Ausrede zu haben, den ohnehin nicht gewollten, und von den Amerikanern aufokturierten Oslo-Prozess ohne Gesichtsverlust und mit viel Gewalt gegen die aufbegehrenden Palästinenser zu entsorgen.

    Nentanyahu hatte dabei eine wichtige Rolle. Erst kürzlich tauchte ein Video auf, in dem er sich selber rühmt in den 90ern, der Totengräber von Oslo gewesen zu sein.

    Die Israelis hatten ja auch schon zuvor, den Prozess sabotiert und sich kaum an irgendwelche Abmachungen von Oslo gehalten und Siedlungen gebaut, was das Zeug hält, was alle Absichtsbekundungen, einen palästinensischen Staat zu begrüßen Lügen straft.

    Mir stellt sich bzgl. Nentanyahu noch eine andere Frage. Bibis erster Wahlkampf wurde maßgeblich von Chabad Lubawitsch mitfinanziert. Chabad Lubawitsch hat bzgl. der Siedlungen und des gescheiterten Friedensporzesses eine offenkundige, aber kaum jemals gründlich durchleuchtete Rolle gespielt.
    Die extreme rechte ultra-nationalistische Siedlungsbewegung, war von Anbegin vom Chabad-Führer Schneerson beeinflusst, auch wenn dies anfänglich nach außen hin sehr diskret behandelt wurde. Der Attentäter Rabins kam aus diesem Umfeld. Zuvor haben ultra-nationalistische Rabiner eine Pulsa-Denura durchgeführt, was man als jüdisches Pendant einer islamischen Fatwha bezeichnen darf und einer öffentlichen Aufforderung an die Anhänger aufgefasst werden darf, Rabin zu töten, was dann ja auch geschah. Auch Schneersons rechte Hand, Abraham Fox, erklärte Rabin auf einer Rabbinerkonferenz in New York vor 300 versammelten Rabinern im Jahr 1994 für vogelfrei.

    Die selben Kräfte brachten Nentanyahu an die Macht und finanzierten seinen Wahlkampf 1996 mit und machten selbst PR für ihn (“Bibi ist gut für Juden“) und erst letztes Jahr, hielt Nentanyahu vor der UN eine Rede, die lt. eigener Aussage, maßgeblich von Schneerson inspiriert war.

    Schneerson hat die Groß-Israel Idee seit dem 6-Tage Krieg massiv gepuscht und Oslo und Rabin wären das Ende dieser Idee gewesen. Vielleicht würde es ohne Schneerson gar keine Besatzung mehr geben, vielleicht keine Siedlungen etc.. Am Anfang hielt man die Siedler auch in Israel doch eher für Verrückte.

    Ultra-Nationalistische Chabad Zöglinge fallen immer wieder durch ihren Extremismus auf, so waren es auch solche, die im Vorfeld von Rabins Tod, diesen in einer Fotomontage in SS-Uniform zeigten und als die Siedler 2005 aus Gaza geholt wurden, waren sie es, die nicht davor zurück schreckten Menschenleben zu gefährden, indem sie Benzin und Nägel auf Autobahnen kippten.

    Es ist bekannt, dass Nentanyahu Schneerson des öfteren konsultierte.

    Ich persönlich glaube, dass die eher säkular wirkende Aufmachung Nentanyahus ein geschicktes Fake ist und dass er in letzter Konsequenz ein Werkzeug Schneersons ist und ein konsequenter Anhänger der Groß-Israel-Idee. Ein radikal wirkender Nentanyahu mit Peijot und Kippa hätte sicher geringere Wahlchancen gehabt. Natürlich führt er auf der weltpolitischen Bühne ein Tänzchen auf, dass durch ein Schritt zurück und zwei Schritte vor gekennzeichnet ist, das müssen Politiker machen, sie können nicht einfach unverblümt zu jeder Zeit das machen und sagen, was sie wirklich wollen und denken, natürlich taktieren sie, das gilt für israelische Politiker, genauso wie für palästinensische oder andere aber die dahinter liegende Richtung ist doch recht offensichtlich.

    Es geht mir nicht darum Leute zu diffamieren, die die heimelige Atmosphäre bei Chabad schätzen und das vermeintlich traditionsreiche Auftreten mögen, ihre Kindergärten nutzen etc., aber wenn man ein wenig an der Oberfläche kratzt und danach schaut, was in den Hinterzimmern dieser Sekte vor sich geht, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass das eine fundamentalistische Kraft ist, die sich mit ihren politischen Ambitionen geschickt im Hintergrund hält, aber umso geschickter ihre Pläne konsequent in die Tat umsetzt, einschließlich eines Mordes an Rabin und einschließlich der Sabotage von Oslo – es gibt viele gute Gründe anzunehmen, dass Nentanyahu dieser Bewegung sehr viel näher steht, als man nach außen hin annehmen möchte.

  29. Die Friedensschwächlinge sind nur zu feig und haben kein Vertrauen in die Stärke des Volkes. Wer das Land Israel verschleudert und den Arabs vorwift hat kein Recht mehr Israel genannt zu sein!
    PFUI!
    Heute sieht man wieder das Versageb von Chamberlin in Prag, wie Obama in Jerusalem.

  30. „Warum Journalisten glauben eine Ferndiagnose erstellen zu müssen bleibt ein Rätsel.“
    – Weil ein Kommentar zum Werkzeug eines Journalisten gehört…

    Und welchen Teil der Bibel meinen Sie denn eigentlich, Carmel? Nach dem überaus  freundlichem Umgang der Christenheit mit dem jüdischen Volk in den letzten tausend Jahren, kann man den Israeliten nicht verdenken, ihr Bibelstudium zu vernachlässigen. Wenn das Volk Israel den, den Sie für den einen halten, schon beim ersten mal nicht erkannt hat, warum sollten sie ihn dann beim zweiten mal erkennen?

    Interessant finde ich Avneris Artikel allemal, speziell im Bezug auf  Bibis Konkurrenten Lieberman: Welchen Thronfolger gibt es denn sonst? Und welche Assoziationen würde ein Staat Lieberman auslösen?

  31. Carmel,
    Israel braucht eine Trennung der Religion vom Staat. Und wenn es so weitergeht mit beiden Minderheiten, mit den Ultraorthodoxen Juden und der arabischen Minderheit, dann wird es nicht mehr ein Land mit hoher Lebensqualität bleiben. Denn ein großer Teil dieser beiden Minderheiten lebt von Transferbeträgen und trägt nichts bei zum Wohlstand. Daher soll alles daran gesetzt werden auch diese beide Minderheiten dazu zu bringen, dass sie ihren Beitrag leisten. Es ist nicht notwendig zehntausende Burschen in Jeschivot ihre besten Jahre verbringen zu lassen. Schon im Talmud werden Juden aufgefordert sich durch Arbeit zu ernähren.
    Und es ist auch nicht zu verstehen, weshalb lediglich 18% der arabischen Frauen für Lohn arbeiten.
     

  32. @Carmel: Ich denke, es ist doch ganz gut, wenn es bereits ein reales Grundgerüst gibt für dieses verheissene spirituelle Israel. Es bildet sozusagen dessen Sockel. Irgendjemand muss die Arbeit machen und die ist nicht leicht. Wer handelt, bürdet immer auch Schuld auf sich, denn wo Menschen handeln, geschieht es immer auf unvollkommene Weise. Von daher wäre mehr Spiritualität (nicht jedoch Extremismus) auf allen Seiten hilfreich, um einen echten Frieden zu schaffen.
    Lieben Gruß
    Eine Schweizerin

  33. Was der ganze Laden unter der Minorah braucht ist ein ordentliches Bibelstudium.
    Sie verkaufen sich als Israel, aber Israel ist ein von Gott verliehener Namen.

    Ich weiß nur eines: Man kann nicht zwei Herren dienen.
    Man kann stolz sein auf die messianischen Verheißungen, weil sie echt sind, aber man hat von ihnen nichts, wenn man nicht glaubt, dass sie sich erfüllen können.

    Der Staat Israel ist eigentlich von der Idee ein messianischer Staat, und ich wäre die erste, die Treue schwört, wenn dieser Staat und die ihn dazu machen auch wirklich verstehen würden wer nur als Messias in Frage kommt. Macht keinen Menschen zum Messias, es kann kein sterblicher Mensch die Auferstehung bringen.

    Das Problem Juden gegen Palästinenser oder Islam existiert nur darin, weil im Land noch kein Israel existiert, nur solche, die gerne Israel sein wollen.

    WE WANT MOSHIACH NOW!

  34. Könnte auch sein, dass Benjamin Netanjahu mehr Verständnis und Toleranz für Lieberman aufbringt, weil er eben einen Vater hat, der ähnlich denkt. Trotzdem ist es nicht unbedingt so, dass Söhne immer ihren Vätern gefallen wollen und deren Ziele weiterverfolgen. Es ist doch eher so, dass Kinder ihre Eltern kompensieren, wenn diese zu extrem sind, und einen Ausgleich suchen. Vielleicht ist es das, was der Sohn Netanjahu nun auch in der Politik anwendet. Taktisches Denken braucht es schon für diese komplexe Aufgabe. Man muss so vielen Sachzwängen gerecht werden. Ein schwieriger Job. Ich will Benjamin Netanjahu und keinem sonst absprechen, keine guten Absichten zu haben. Es gibt aber auch viele, die Gutes wollen und naiv und plump das Falsche tun. Dann lieber ein besonnener Taktiker, der das Bestmögliche tut, um Schlimmeres zu verhindern.
    Lieben Gruß
    Eine Schweizerin

  35. Warum Journalisten glauben eine Ferndiagnose erstellen zu müssen bleibt ein Rätsel.
    Denn das Publikum erfährt sehr bald, welche Taten der Politiker setzt. Und beurteilen kann man einen Politiker nur nach seinen Taten.
    Mag sein, dass Netanjahu nicht aufgrund seiner Eigenschaften, sondern aufgrund der Schwäche der anderen Teilnehmer am politischen Wettbewerb, Erfolg hatte. Doch die Frage, die man stellen sollte ist, weshalb waren die Folgen von Oslo so katastrophal für die Linken? Und da kann man nicht die Politik von Avnery’s Busenfreund Yasser Arafat ausklammern, der lieber die Verhandlungen scheitern liess und eine Terrorwelle auslöste als zu einem Kompromiss mit Israel zu kommen, dass ihm womöglich das Leben gekostet hätte.
    Die palästinensische Führung wird jede Ausrede gebrauchen – wie die Siedlungen, die sie früher nicht gestört hatten, da keine Gefahr bestand zu konkreten Ergebnissen zu kommen – um keinen Kompromiss zu schliessen.
    Die Mehrheit derPal. träumt noch immer davon, das Rad der Geschichte zurückdrehen zu können. Das kann auch Uri Avnery wegretuschieren, obwohl er sich wirklich Mühe gibt.
     

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