Ramadan / Elul: Die Botschaft der Bulldozer

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Einen Tag vor Beginn des Ramadan, des heiligen Monats der Muslime, rückten die Bulldozer um halb Drei in der Frühe an. Die Arbeiter – beschützt durch mehrere Dutzend Polizisten – kamen auf Anordnung der israelischen Behörden. Sie sollten die Grabsteine im letzten noch verbliebenen Teil des Mamilla-Friedhofs zerstören. Mamilla ist ein historischer Friedhof des Islam, dessen Grabsteine teilweise noch aus dem 7. Jahrhundert stammen. Dieser Teil der Stätte war bislang nicht angetastet worden…

von Jeff Halper, Beer Sheva, 17.08.2010
Israels „Grußbotschaft“ zu Beginn des Ramadan

Die israelischen Regierung war sich der historischen Bedeutung und Heiligkeit des Ortes stets in vollem Maße bewusst. Bereits 1948, als Israel Kontrolle über den Friedhof übernahm, anerkannte das ‚Israelische Ministerium für Religiöse Angelegenheiten‘, dass der Mamilla „einer der prominentesten muslimischen Friedhöfe“ ist, „auf dem 70.000 muslimische Krieger der Armeen (Sultan Saladins) sowie viele islamische Gelehrte beerdigt liegen. Israel wird diese Stätte stets zu schützen und zu achten wissen“.

Dennoch (und obwohl es (zurecht) zu einem Aufschrei der Empörung kommt, sobald irgendwo auf der Welt ein jüdischer Friedhof geschändet wird), wurde der Mamilla-Friedhof systematisch zerstört. In den 60ger Jahren wurde ein Teil des Friedhofes für den so genannten „Unabhängigkeitspark“ überbaut. Später wurde eine öffentliche Straße durch den Friedhof gebaut. Über einigen Gräbern wurden schwere Stromkabel verlegt. Dann wurde auf einem anderen Teil des Friedhofs ein Parkplatz angelegt, und nun also wurden, in mehreren nächtlichen Operationen, die einem Alptraum glichen, rund 1.500 muslimische Gräber abgeräumt, um Platz zu schaffen für das ‚Museum der Toleranz und Menschenwürde‘ (Museum of Tolerance and Human Dignity) des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Los Angeles – das $100 Millionen kosten wird. (Ironischer Weise trat der Leiter des Wiesenthal-Zentrums, Rabbi Marvin Hier, bei ‚Fox News‘ auf, um zu erklären, er sei gegen den Bau einer Moschee nahe des ‚Ground Zero‘ (in Manhattan), denn der Ort des Anschlags vom 11. September sei „ein Friedhof“.)

Zwischen Netanjahus Besuch in Washington (6. Juli) und dem Beginn des Ramadan blieb Israel ein Zeitfenster von einem Monat, um „klar Schiff“ zu machen – nachdem die gute, „alte“, nur milde kritische Obama-Administration Netanjahu ein frustrierendes Verbot der Häuserzerstörungen auferlegt hatte. Natürlich gibt es keine Garantie, dass Israel nicht auch während des Ramadan zerstören wird, vor allem, um die Zeit bis zu den November-Wahlen in den USA zu nutzen, da Israel weiß, dass Obama bis dahin nicht öffentlich gegen israelische Aktionen in den Besetzten Gebieten opponieren wird. Im Grunde wurde der Prozess der Häuserzerstörungen auch nie ganz gestoppt. Im Juli vor einem Jahr wurden in Khirbet Ar Ras Ahmar (im Jordantal) 65 Gebäude abgerissen und 9 Familien (mehr als 120 Menschen, darunter 66 Kinder) vertrieben. Ein Jahr später, am 6. Juli 2010, erhielten 70 Familien aus dem gleichen Ort ihre „Räumungsanordnung“ – eine neue Runde der Räumungen. Eine Woche später ordnete der Oberste Gerichtshof von Israel an, die (israelische) „Zivilverwaltung“ solle „die Zwangsmaßnahmen gegen illegale palästinensische Gebäude beschleunigen“. Damit ist Gebiet C gemeint (ein Gebiet, das 60 Prozent der Westbank umfasst und unter vollständiger israelischer Kontrolle steht).

Palästinensische Häuser werden nicht ohne die Zustimmung des Büros des israelischen Premierministers abgerissen. Am 13. Juli kehrte Netanjahu zurück. Kurz darauf wurden drei Wohnhäuser in Issawiya, einem palästinensischen Viertel von Ost-Jerusalem, abgerissen, anschließend drei Wohnhäuser in Beit Hanina. Noch für diesen Monat hat die Stadtverwaltung von Jerusalem den Abriss von 19 weiteren Wohnhäusern in Issawija angekündigt. In der Westbank ließ die israelische „Zivilverwaltung“ im Gebiet Hmayer/Al Farisiye, im nördlichen Jordantal, 55 Gebäude von 22 palästinensischen Familien abreißen: 22 Wohnzelte und 33 weitere Gebäude, in denen Tiere oder landwirtschaftliches Gerät untergebracht waren. Das ‚UN Office for Human Affairs‘ (OCHA) verlautete: „In dieser Woche“, vom 14. bis 20. Juli, die Woche nach Netanjahus Rückkehr aus Washington, „haben die Demolierungen in Gebiet C signifikant zugenommen. Mindestens 86 Struktureinheiten im Jordantal und im Süden der Westbank, einschließlich der Bezirke Bethlehem und Hebron, wurden zerstört. 2010 wurden (bereits) mindestens 230 palästinensische Struktureinheiten im Gebiet C zerstört, wodurch 1.100 Menschen, darunter 400 Kinder, unter Zwang vertrieben wurden. Ungefähr 600 weitere (Palästinenser) sind in anderer Weise betroffen“. Zweidrittel der Zerstörungen in diesem Jahr erfolgten somit, nachdem Netanjahus sich mit Obama getroffen hatte. Über 3 000 Abrissanordnungen für die Westbank sowie bis zu 15.000 für das palästinensische Ost-Jerusalem stehen noch an.

Natürlich sind die Häuserzerstörungen nur ein kleiner Teil der Zerstörungen, die Israel der palästinensischen Bevölkerung Tag für Tag zufügt. In den vergangenen Wochen wurde in einem der fruchtbarsten Agraranbaugebiete der Westbank – im Baka-Tal – eine brutale Kampagne durchgeführt. Das Tal wird ohnehin langsam aber sicher von den weitläufigen Vororten der jüdischen Siedlung Kiryat Arba/Hebron eingekreist. Hinzu kommt, dass sich Israel 85% des Wassers der Westbank aneignet: für die Siedlungen (deren Verbrauch pro Kopf fünfmal so hoch ist wie der auf palästinensischer Seite; in der jüdischen Siedlung Ma’aleh Adumim entsteht zur Zeit ein Wasserpark – zusätzlich zu den vier kommunalen Schwimmbecken und dem großen Springbrunnen im Stadtzentrum, der ununterbrochen sprudelt). Hinzu kommt, dass Wasser nach Israel selbst geleitet wird – ein eindeutiger Verstoß gegen die ‚Vierte Genfer Konvention‘, dergemäß es einer Besatzungsmacht untersagt ist, die Ressourcen des besetzten Landes für sich zu nutzen.

Der israelische Wasserkonzern Mekorot – mit der israelischen „Zivilverwaltung“ und der israelische Armee (IDF) im Rücken -, behauptet, die (palästinensischen) Bauern würden „Wasser stehlen“, ihr eigenes Wasser mithin. Das Unternehmen hat in den vergangenen Wochen Dutzende Brunnen zerstören lassen, darunter auch antike Quellen sowie Wasserreservoire, in denen das Regenwasser gesammelt wurde – auch das gilt als „illegal“. Weil Bewässerungsschläuche herausgerissen und von der „Zivilverwaltung“ konfisziert wurden, sind Hunderte Hektar Agrarfläche vertrocknet. Felder voller Tomaten, Bohnen, Gurken und Auberginen werden so, kurz vor der Ernte, vernichtet. Auch der Traubenanbau in diesem fruchtbaren Tal ist bedroht. „Ich sehe, wie mein Leben vor meinen Augen zu Staub zerfällt“, sagt Ata Jaber, ein palästinensischer Bauer, der schon zwei Häuser durch die Demolierungen verloren hat. Ein Großteil seines ehemaligen Landes liegt unter der jüdischen Siedlung Givat Harsina, die zu Kiryat Arba gehört. Jedes Jahr lässt die „Zivilverwaltung“ Jabers Bewässerungsschläuche zerstören, kurz bevor er mit der Ernte beginnen kann. „Ich hatte gehofft, meine Früchte kurz vor dem Ramadan für $2 000 verkaufen zu können, doch nun ist alles dahin“.

Natürlich wird weiter an den jüdischen Siedlungen gebaut. Das so bejubelte „Einfrieren (freeze) der Siedlungen“ war nichts als eine kurze Baupause. (Netanjahu hat das Wort „Einfrieren“ auch nie gebraucht – vielmehr ein hebräisches Wort, das dem Begriff „Pause“ entspricht.) Laut des August-Reports von ‚Peace Now Settlement Watch‘ hat Israel allein seit Beginn des „Einfrierens“ mit dem Bau von mindestens 600 neuen Hauseinheiten, in über 60 verschiedenen Siedlungen, begonnen. Die Bautätigkeit entspricht in etwa 50 Prozent der durchschnittlichen Bauaktivität (im vergleichbaren Zeitraum) in früheren Jahren, in denen es kein „Einfrieren“ gab. Da das Erteilen von Baugenehmigungen nie aufgehört hat, lässt sich der Rückstand schnell wieder aufholen, sobald die „Freeze“-Periode Ende September vorbei sein wird. Erinnern wir uns: Als US-Vizepräsident Biden Israel besuchte, kündigte die israelische Regierung den Bau von 1 600 neuen Hauseinheiten in den Siedlungen an. Laut ‚Haaretz‘ steht der Bau von circa 2 700 Hauseinheiten an.

Es ist eine Tatsache, dass das so genannte ‚Einfrieren der Siedlungen‘ den Bau der Siedlungen nicht wirklich gestoppt hat. Doch die amerikanische Regierung scheint gewillt, sich mit Lippenbekenntnissen zufrieden zu geben – das heißt, falls die Lippenbekenntnisse von israelischer Seite kommen. Die Palästinenser hingegen werden offen und brutal bedroht, wenn sie die Charade nicht stillschweigend über sich ergehen lassen. In der vergangenen Woche gaben palästinensische Verhandlungsführer bekannt, die Regierung Obama habe mit dem Abbruch sämtlicher (politischer und finanzieller) Beziehungen zur Palästinenserbehörde (PA) gedroht, falls sie weiterhin auf einem echten Einfrieren der Siedlungen oder auch nur auf klaren Parametern für die Themen, die verhandelt werden sollen, bestehen sollten. (Netanjahu hingegen weigert sich, auch nur die elementaren Prinzipien der Grenzen von 1967 als Gesprächsbasis zu akzeptieren.)

Dass solche Betonung auf das ‚Einfrieren der Siedlungen“ gelegt wurde, wirkt sich negativ auf einen etwaigen echten Friedensprozess aus. Ebenso lenkt diese Akzentuierung davon ab, dass Israel versucht, „irreversible Fakten vor Ort“ zu schaffen. So wird bereits einem Verhandlungsprozess der Boden entzogen. Doch selbst wenn Israel das Einfrieren der Siedlungen respektieren würde, sobald es um das Thema ‚Mauer‘ geht, gibt es keine Forderungen und keine Erwartungen, absolut nichts, was sich dem Weiterbau durch Israel entgegenstellen würde. (In diesen Tagen wird das Flüchtlingslager und die Kleinstadt Anata vollends in Jerusalem eingemauert werden, und während wir hier reden, verliert das Dorf Wallajeh, das sich bis nach Jerusalem erstreckt, Ländereien, Wohnhäuser und uralte Olivenbäume.) Nichts hält Israel davon ab, die palästinensische Bevölkerung immer weiter einzukerkern und in die Armut zu treiben (zwanzig Jahre wirtschaftliche „Abriegelung“, einschließlich der Gaza-Blockade, haben die palästinensische Wirtschaft vollkommen ruiniert). Zudem steht nichts der Vollendung des Apartheid-Straßensystems entgegen – parallele Straßen, die sich allerdings in Breite und Qualität unterscheiden: Große Straßen für Israelis, die durch Palästinenserland führen und schmale Straßen für die Palästinenser. Und nichts hält Israel davon ab, Palästinenser aus ihren Wohnhäusern zu vertreiben, damit israelische Siedler einziehen können. So wurden am 29. Juli 9 Familien aus dem muslimischen Viertel in der Altstadt von Jerusalem vertrieben. Als sie von einer Hochzeitsfeier zurückkehrten, mussten sie feststellen, dass jüdische Siedler sie aus ihren Häusern ausgeschlossen hatten. Die Polizei verhinderte, dass sie wieder hinein konnten (natürlich haben Palästinenser keine rechtlichen Möglichkeiten, den konfiszierten Besitz, der ihnen seit 1948 entzogen wurde – ganze Dörfer, Kleinstädte und Stadtviertel, Farmen, Fabriken und gewerbliche Gebäude – zu reklamieren).

Nichts hält Israel davon ab, die palästinensische Bevölkerung zu terrorisieren – durch die israelische Armee oder durch Stellvertretermilizen, die von den USA gegründet und von der PA geleitet werden, um die eigene Bevölkerung ruhig zu halten. Da sind auch noch die (jüdischen) Siedler, die auf Palästinenser schießen und deren Ernten niederbrennen, ohne eine Verhaftung befürchten zu müssen, und da sind die Undercover-Agenten, die mit Unterstützung Tausender palästinensischer Spitzel agieren, (Menschen, die sich gezwungen sehen zu kollaborieren (manche vielleicht einfach, weil sie medizinische Hilfe für ihre Kinder benötigen oder ein Dach über dem Kopf)). Die Vertreibungen und Myriaden administrativer Beschränkungen – ein kafkaeskes System der totalen Überwachung und Einschüchterung – tragen ihren Teil dazu bei. Niemand stellt sich der israelischen Blockade des palästinensischen Volks entgegen (das durch die von Israel kontrollierten Grenzen von der Außenwelt abgeschnitten ist) oder jener Politik, die palästinensische Schulen und Universitäten im Endeffekt boykottiert, indem sie verhindert, dass diese richtig funktionieren können. Und um es noch einmal zu sagen, nichts, wirklich nichts, hält Israel davon ab, palästinensischen Wohnraum zu zerstören: Seit 1967 wurden 24 000 Häuser in den Besetzten Gebieten abgerissen – und das Zählen geht weiter.

Vielleicht wundert man sich in den Besetzten Gebieten nicht einmal darüber, wie dieser Ramadan begrüßt wurde (Abriss der Gräber auf dem Mamilla-Friedhof). Ganz anders verhielt es sich, als am 26. Juli mehr als 1 300 israelische Grenzpolizisten (die Schocktruppen der Yassam (Einheit für „Spezialoperationen“ der israelischen Polizeikräfte) sowie reguläre Polizei mit Helikopter-Unterstützung das Beduinendorf al-Arakib aufsuchten, das nördlich von Beer-Sheva liegt. Das Dorf liegt innerhalb Israels; seine Bewohner/innen haben die israelische Staatsbürgerschaft. 45 Häuser wurden zerstört, 300 Personen gewaltsam vertrieben. Einer der übelsten und groteskesten Aspekte dieser Operation war der Einsatz jüdisch-israelischer Oberschüler (Freiwillige der Zivilgarde). Sie trugen die Habe ihrer Mitbürger/innen ins Freie, bevor der Abriss begann. Es gibt Berichte, wonach die Schüler ihre Opfer verächtlich behandelten und sich wie die Vandalen aufführten. Auf Fotos ist zu sehen, wie die Schüler in den Möbeln herumlümmeln – vor den Augen der Besitzer. Als die Bulldozer schließlich mit dem Abriss der Häuser begannen, jubelten die ‚Freiwilligen‘ und feierten. In der darauffolgenden Woche halfen israelische Aktivisten den ehemaligen Bewohnern, ihre Habe einzusammeln und ihre Häuser neu zu erbauen. Doch der ‚Jüdische Nationalfonds‘, die ‚Israelische Landbehörde‘, das israelische Innenministerium und die ‚Grüne Patrouille‘ des Landwirtschaftsministeriums (die unter Ariel Scharon gegründet wurde, um zu verhindern, dass die Beduinen die Wüste Negev „übernehmen“) – all diese sandten die Polizei und die Bulldozer zurück in das Dorf: Es wurde ein zweites Mal abgerissen.

Al-Arakib ist eines von 44 „nicht anerkannten“ Beduinendörfern der Negev (nur in 11 von ihnen gibt es eine rudimentäre medizinische Versorgung und rudimentäre Schulen). Es gibt dort keinen Strom und nur sehr eingeschränkten Zugang zu Wasser. Keines der Dörfer verfügt über eine asphaltierte Straße (http://rcuv.wordpress.com). Dennoch ist al-Arakib ein Dorf, in dem israelische Staatsbürger/innen leben. Einige sind sogar in der israelischen Armee. Die Zerstörung arabischer Häuser innerhalb Israels ist kein neues Phänomen. Im letzten Jahr ließ die israelische Regierung dreimal so viele Häuser von israelisch-arabischen Bürgern in Israel zerstören wie (Palästinenserhäuser) in den Besetzten Gebieten (den Einmarsch in Gaza, bei dem bis zu 8 000 Häuser zerstört wurden, nicht mitgerechnet). Doch zeigt dieses Beispiel, dass der Begriff ‚Besatzung‘ nicht nur auf die Westbank, Ost-Jerusalem und Gaza (und die Golanhöhen) zutrifft. Die Situation der arabischen Bürger Israels ist fast genauso unsicher wie die der Palästinenser in den Besetzten Gebieten. Sie werden kaum weniger konsequent aus der israelischen Gesellschaft ausgeschlossen. Seit 1948 sind in Israel an die 1 000 Großstädte, Kleinstädte und Bauerndörfer nur für Israelis entstanden. Gleichzeitig entstand keine einzige neue arabische Ansiedlung – mit Ausnahme von 7 Ansiedlungsprojekten für Beduinen der Negev (denen es jedoch in keinem Fall erlaubt wurde, Tiere zu halten oder Landwirtschaft zu betreiben). Die Einteilung in Zonen und bestimmte Vorschriften verbieten es den palästinensischen Bürgern Israels, sich auf 96% des israelischen Territoriums niederzulassen. Dieses Territorium ist ausschließlich für Juden reserviert.

Die Botschaft der Bulldozer ist deutlich und klar: Israel hat – zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan – eine binationale Entität geschaffen, in der die eine Hälfte der Bevölkerung (Juden) sich von der anderen (Araber) abgespalten hat. Die jüdischen Israelis haben ein Regime der permanenten Vorrherrschaft institutionalisiert. Das entspricht exakt der Definition von ‚Apartheid‘.

In den Wochen/Tagen vor dem Ramadan 2010 wurde diese Botschaft wieder deutlich, wenngleich mit schönen Worten kaschiert. So gab Netanjahu eine Erklärung ab, in der es hieß: „Wir nehmen diesen wichtigen Monat zur Kenntnis, während wir versuchen, direkte Friedensgespräche mit den Palästinensern zu erzielen und (die) Friedensverträge mit unseren arabischen Nachbarn voranzutreiben. Ich weiß, Sie sind Partner bei diesem Ziel und bitte Sie um Unterstützung – sowohl im Gebet als auch durch jegliche gemeinsame Anstrenungen – um wirklich eine friedliche und harmonische Koexistenz zustande zu bringen“. Auch Obama und (Hillary) Clinton übersandten Grüße an die muslimische Welt. Obama sagte, der Ramadan „erinnert uns an die gemeinsamen Prinzipien und an die Rolle des Islam, wenn es darum geht, Gerechtigkeit, Fortschritt, Toleranz und die Würde aller Menschen zu fördern“. Sowohl das Weiße Haus als auch das US-Außenministerium werden Iftar-Mahlzeiten (Fastenbrechen im Ramadan, nach Einbruch der Dämmerung) abhalten. Doch die Bulldozer und andere Formen der Apartheid und des Abgrenzens erzählen eine andere Geschichte, eine ganz andere Geschichte.
Jeff Halper

Jeff Halper ist Anthropologe an der Universität in Beer Sheva und Koordinator vom Israelischen Komitee gegen Hauszerstörungen, CP / ZNet(ICAHD).
Der Orginalartikel „The Message of the Bulldozers“ wurde von Andrea Noll übersetzt.

55 Kommentare

  1. „@mfb@,
    ihr langer Beitrag, bestätigt natürlich das, was ich meine.“
    So wie ich Sie hier ‚kennen‘ lerne, lieber Herr Pfeifer, bestätigt Sie alles, was irgendjemand schreibt – und das völlig „natürlich“ .. 😀
    … … …

    „Zuerst unterstellen Sie mir was und nennen mich ohne jeglichen Beleg einen Rassisten.“
    Ich glaube nicht, dass ich eine größere oder längere Erfahrung in UNterstellungen habe als Sie.

    ADMIN: Herr oder Frau mfb, entweder Sie formatieren in Zukunft besser und fassen sich deutlich kürzer, oder Sie lassen es bleiben. Wenn Sie dann noch Ihre Beleidigung stecken lassen und Ihr großkotziges Getue runterschrauben... naja, ich bin ja nicht Ihr Berater...

  2. ‚Als ob sie sich jemals für eine ihrer Ungeheuerlichkeiten entschuldigt haben – ich habe kritisiert, daß ihre Aussagen nicht durch den von ihnen verlinkten Text belegt werden, nicht mehr und nicht weniger.‘

    Welche ‚Ungeheuerlichkeiten‘?? (Insofern ich über ‚Ungeheurerlichkeiten‘ spreche, die tatsächlich stattfinden sind es ja nicht ‚meine Ungeheurlichkeiten‘. (es ist dann eher uneheuerlich es unter den Teppich zu kehren) – Außerdem stimmt es nicht, dass Sie mich lediglich dafür kritisiert hätten, dass meine Aussage nicht durch den von mir verlinkten Text belegt hätte. Sie nannten mich im Brustton der Ãœberzeugung  ‚Lügnerin‘ und jetzt sagen Sie eben ‚ihre Ungeheuerlichkeiten‘, was nicht viel besser ist.

    Wenn Sie also behaupten, Sie hätten mich nur kritisiert, weil meine Aussage durch den von mir verlinkten Artikel nicht belegt ist, so sagen Sie jetzt tatsächlich ganz bewusst nicht die Wahrheit (sie wissen ja was sie sagten) – und das nennt man tatsächlich eine Lüge – ich könnte jetzt also……aber ich will mal nicht so spitzfindig sein.

    Es ist ja nicht meine Schuld, dass stimmt worüber ich schrieb.  Aber es ist nicht so, dass ich ernsthaft erwarten würde, dass Sie sich entschuldigen.

    Danke @Anat – ich bin froh, wenn meine Beiträge so aufgefasst werden. Es kann einen verrückt machen, wenn man leugnen soll, was man weiß, um Dinge zu verharmlosen, die nicht in Ordnung sind, um dann ergo als guter Mensch ‚dazustehen‘. Wenn die Dinge so ‚funktionieren‘, dass ist da etwas falsch.

    Ich mag mich mit dieser Verrücktheit einfach nicht zufriedengeben und ganz gewiss möchte ich nicht, dass das was ich kritisiere zum Anlass genommen wird, Juden oder Israelis im Allgemeinen zu verunglimpfen.
    Wenn mancher es so auffasst, dann kann man es nicht ändern. Gegen diese Art von Dummheit ist bislang kein Kraut gewachsen. Aber ich möchtes es absolut nicht so verstanden wissen, und bilde mir ein, es auch nicht so zu sagen.

    Gestern hat der UN-Ausschuss für die Beseitigung von Diskriminierung Frankreich scharf gerügt, wegen der Ausweisung der Roma und ich finde das sehr gut, der UN-Ausschuss hat absolut Recht, auch wenn ich Frankreich sehr mag und daran wird Sarkozy und auch die Rüge nichts ändern. Darüberhinaus wurde auch die EU insgesamt gerügt, weil Sie sich generell mal überlegen sollte, was man machen kann, um den Roma ein menschenwürdigeres Dasein zu bescheren und das ist auch gut. Hoffentlich zeigt es Folgen. Auch wenn ich das richtig finde, käme ich nicht auf die Idee, dass damit die Europäer oder die Franzosen generell verunglimpft wären. Schon gar nicht käme ich auf die verrückte Idee den Ausschuss wegen diskriminierender Aussagen gegen Europäer zu beschimpfen.

    Es ist nicht so, dass ’nur‘ Israel kritisiert würde – mit Israel gibt es nur zwei sehr spezielle Probleme – die Besatzung gibt außerordentlich viel Anlass zu Kritik. Das Problem wird immer größer und nicht kleiner und Israel zu kritisieren ist nicht einfach.

    Es folgt immer der Antisemitismusvorwurf, und nicht wenige Juden betrachten jede Kritik, ungeachtet ihres Wahrheitsgehalts für Antisemitismus und das stimmt einfach nicht.

    Dieser durch die Geschichte wohl in mancher Hinsicht auch nachvollziehbare Komplex selber hindert aber an einer ehrlichen Bestandsaufnahme und genau das trägt zur scheinbaren Unlösbarkeit des Konflikts maßgeblich bei.

    Deswegen denke ich heute – ehrlich kritisieren – und durch – anders gehts nicht – und zu glauben, man sollte das nicht zugeben, weil sonst sämtliche antisemitische Klischees der Geschichte über die jüdischen Gemeinden hereinbrechen würden – ich glaube das ist so einfach nicht begründet.

    Ja die Welt ist b̦se Рaber nicht nur
    Freundliche Grüße auch
    Jane

  3. „Und jetzt ist denke ich, ist eine Entschuldigung fällig.“
     
    Als ob sie sich jemals für eine ihrer Ungeheuerlichkeiten entschuldigt haben – ich habe kritisiert, daß ihre Aussagen nicht durch den von ihnen verlinkten Text belegt werden, nicht mehr und nicht weniger.
     
     
     
     

  4. ‚..“Und was predigen jüdisch, fanatische Rabbiner in der West-Bank heute ihrer Anhängerschar? Man dürfe Nicht-Juden (respektive Palästinenser) umbringen, sofern zu befürchten sei, dass sie möglicherweise Feinde des Judentums seien oder werden könnten, sogar Babys (auch dann wenn sie nicht in feindliche Akte verwickelt sind).__“

    Hallo Willow,

    es wundert mich, dass Sie von dem Skandal nicht hörten. In Israel war es jedenfalls einer, der aber dann schließlich und endlich wieder folgenlos blieb.
    Auch Marki sollte sich mal zurückhalten. Denn was ich da schrieb ist keineswegs die ‚Erfindung‘ böser Antisemiten, sondern schlicht die Wahrheit.

    “…Just weeks after the arrest of alleged Jewish terrorist, Yaakov Teitel, a West Bank rabbi on Monday released a book giving Jews permission to kill Gentiles who threaten Israel.

    Rabbi Yitzhak Shapiro, who heads the Od Yosef Chai Yeshiva in the Yitzhar settlement, wrote in his book „The King’s Torah“ that even babies and children can be killed if they pose a threat to the nation…
    Shapiro based the majority of his teachings on passages quoted from the Bible, to which he adds his opinions and beliefs.

    „It is permissable to kill the Righteous among Nations even if they are not responsible for the threatening situation,“ he wrote, adding: „If we kill a Gentile who has sinned or has violated one of the seven commandments – because we care about the commandments – there is nothing wrong with the murder.“.

    Several prominent rabbis, including Rabbi Yithak Ginzburg and Rabbi Yaakov Yosef, have recommended the book to their students and followers

    http://www.haaretz.com/jewish-world/news/west-bank-rabbi-jews-can-kill-gentiles-who-threaten-israel-1.4496

    “Israel nimmt rassistischen Rabbi fest

    Yosef Elitzur, der aus der extremistischen Yitzhar-Siedlung nahe Sichem in Palästina stammt, soll im Buch „The King’s Torah“ zum Mord von Babys und Kindern von Israels Feinden aufgerufen haben. Seine Erklärung: Es sei „klar, dass sie heranwachsen, um uns zu schaden“. So zitiert das israelische Nachrichtenportal „Haaretz“ aus Elitzurs Buch.
    Viele Rabbis protestierten gegen seine Publikation, die bereits Anfang 2010 erschienen ist. Ihrer Meinung nach stünden die Ausführungen im klaren Gegensatz zu den jüdischen Lehren.“

    http://magazine.web.de/sidbabhdcg.1282392485.29858.3iln9z09p3.69.rrm/de/themen/nachrichten/panorama/11024214-Rabbi-ruft-zu-Mord-an-Nicht-Juden-auf.html

    “..The rabbi of a West Bank settlement was detained yesterday on suspicion of incitement to racism.
    Rabbi Yosef Elitzur, from the settlement of Yitzhar, was detained by police and questioned by investigators from the international crimes unit on suspicions of incitement to racism…
    On Wednesday, Rabbi Dov Lior, who supported the book and has refused to appear for questioning by police on the matter, had his lawyer send a letter to the deputy state prosecutor explaining his position.
    „[Rabbi Lior] asked me to inform you that he does not intend to answer to anybody on his opinion on Jewish law,“ Lior’s lawyer wrote. „Your harassment of rabbis for their opinions on Jewish law contradicts the state’s principles of religious freedom and freedom of expression.“

    „The King’s Torah“ was published in November; its preface states that it is forbidden to kill non-Jews, but the book then describes the context in which it is permitted to do so.

    According to the book, it is permissible to kill a non-Jew who threatens Israel even if the person is classified as a Righteous Gentile. The book also says that any gentile who supports war against Israel can be killed…“

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/west-bank-rabbi-detained-by-police-for-inciting-racism-1.309108

    Der Rabbi wurde übrigens ein paar Tage später wieder auf freien Fuß gesetzt. Ich nehme an, dass diese Rabbis auch weiterhin lehren und dass gegen sie ohnehin kein Kraut gewachsen ist (was keine Ausrede sein kann vor dem Problem die Augen zu verschließen). Natürlich sind sie die Nachfolger Kahanes, dessen Bewegung Anfang der 90er verboten wurde. Aber ‚Kahane‘ ist quietschlebendig und bestimmt die Geschicke Israelis mittlerweile in nicht unbeträchtlichem Umfang.

    “Yitzhar rabbi arrested on suspicion of incitement to violence against non-Jews after his book, ‚Torat Hamelech‘ says, ‚There’s no prohibition against killing gentile who violated Laws of Noah‘ “

    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3925115,00.html

    @Willow – Sie gehen allzu leichtfertig mit dem Wort ‚Lügnerin‘ um, vermutlich, weil es Ihnen an echten Argumenten mangelt. Es ist eine Sache, wenn wir unterschiedliche Fakten sammeln, um unseren Standpunkt zu untermauern und man hat auch Gelgenheit zu korrigieren, bzw. zu ergänzen, wenn  man nicht einverstanden ist. Wir diskutieren hier ich höre ständig markige Werturteile von ihnen, die wie in diesem Fall jeglicher Grundlage entbehren. Insofern, Sie von dieser Sache noch nichts gehört haben, sie nicht glauben wollten, ist ihnen das nicht vorzuwerfen. Sie sollten aber erst mal nachfragen oder selber recherchieren, bevor Sie penetrant solche Anschuldigungen erheben, denn das ist überhaupt nicht in Ordnung. Darüberhinaus sind wir hier alle auf Berichte aus verschiedensten Quellen angewiesen und natürlich sollte man den Anspruch haben, solche Quellen zu nutzen, die man als seriös klassifizieren kann. Das tue ich auch.

    Und jetzt ist denke ich, ist eine Entschuldigung fällig.

  5. Willow, ich kannte die von Jane geschilderten Aussagen bereits aus den Nachrichten in Israel. Der Siedlerrabbi hat nicht alle Tassen im Schrank dachte ich, na ja, und liess den Link ungeklickt.
    Ihres Einwands wegen klickte ich dann doch und, oh Schreck, es ist noch viel schlimmer als was Jane schilderte, denn der Rabbi ist nicht vom Yesha-Rat, sondern weithin als Autorität gerühmt und akzeptiert.

    Willow, würden Sie sich nicht auch erlauben solche Aussagen zu kritisieren, wenn derartiges von hohen Geistlichen in Deutschland gesagt würde?

    Und noch eine Meldung über den ehemaligen Oberrabbiner, den charismatischen Rabbi Yosef.
    Rabbi Ovadia Yosef wished death upon Palestinian President Mahmoud Abbas and his people, and called them „enemies of Israel.“

    In his weekly class, Rabbi Yosef said „Abu Mazen and all these evil men – should perish from this world.“

    Manchmal geht es darum Entwicklungen zu zeigen und vor Risiken zu warnen. Wer sich ein wenig auskennt wird sich von Ihnen, Willow, hoffentlich nicht in die Irre führen lassen. Wünschen Sie, dass Israel immer isolierter wird? Ich bin Jane dafür dankbar, dass sie darauf aufmerksam macht, und ich verstehe jene nicht, die sie so hingebungsvoll verteufeln wollen.

    • Diese Aussagen sind tatsächlich moralisch problematisch. Aber, auch wenn es in ihren Ohren hart klingt – zu einem Krieg gehört es, Feinde umzubringen.
       
      Sind sie der Meinung, wer im Krieg einen Gegner tötet handelt unmoralisch? Ich denke, das ist nicht automatisch so, in einem gerechten Krieg muß das Töten von Gegnern legitim sein, egal ob es sich nun um „Schurken“ handelt oder anständige Menschen. Dieses Dilemma ist typisch für Kriege. Ebenso das Dilemma, daß Unbeteiligte, Frauen, Alte und Kinder in einem Krieg getötet werden. Ein Verbrechen ist unstrittig dann, wenn dies gezielt passiert – aber von einer Kriegspartei -gerade auch, wenn dieser Partei der Krieg aufgezwungen wurde- zu verlangen, nichts zu tun, solange ein Restrisiko besteht, daß auf Seiten des Feindes auch Nichtkombattanten zu Schaden kommen könnten…
       
      Aber schon klar, Pazifisten sehen das anders, besonders wenn es gegen Israel geht. Verlogen wird es aber dann, wenn die gezielten Angriffe auf Zivilisten durch Terroristen wohlwollend ignoriert werden und gleichzeitig Israel als Kindermörder angegriffen wird obwohl die IDF sich mehr als jede andere Armee dieser Welt bemüht, keine Zivilisten zu verletzen oder zu töten.
       

  6. Ich fordere unberzüglich die Löschung sämtlicher Beiträge der Antisemitin Jane und ihres Komplizen mfb. Soclhen Dunkelmämmern darf keine Plattform geboten werden damit sie einem Herrn Szreicher alle Ehre machen. PFUI!

  7. “Die Araber als Feinde des Christentums retteten zwar das Judentum, aber seine Freunde waren sie nun auch wieder nicht: das höchste jüdische Heiligtum, der Platz des zerstörten Tempels, wurde demonstrativ 691 mit dem Felsendom überbaut.“

    Den gab es damals aber schon 600 Jahre nicht mehr und die muslimische Herrschaft war dann jedenfalls ein richtiger Fortschritt gegenüber der christlichen, ist die Zwangsmissionierung doch uner Muslimen verpönt. Das persische Heer hatte übrigens viele jüdische Mitstreiter, auch Kommandeure, sie hielten sogar den Sabbath ein, weshalb die entsprechenden Batallione am Samstag nicht kämpften.

    “..Dubnow stützt sich auf Tabari, den karäischen Schriftsteller Salomon ben Jerucham und auf „ein in der Genisa neu aufgefundenes Schriftstück“ aus dem 11. Jahrhundert, woraus hervorgeht, daß „die Juden von den arabischen Eroberern die Genehmigung erhalten hätten, ihre Andacht an den heiligen Stätten unbehindet zu verrichten“.59 Auf diese Weise nahmen Jahrhunderte lange Christianisierungsversuche ein vorläufiges Ende.“

    http://www.inst.at/trans/5Nr/campagner5.pdf

    Und was predigen jüdisch, fanatische Rabbiner in der West-Bank heute ihrer Anhängerschar? Man dürfe Nicht-Juden (respektive Palästinenser) umbringen, sofern zu befürchten sei, dass sie möglicherweise Feinde des Judentums seien oder werden könnten, sogar Babys (auch dann wenn sie nicht in feindliche Akte verwickelt sind). Also auf zum fröhlichen Massaker an palästinensischen Kindern. Gott hats erlaubt.
    Es handelt sich also dabei nicht um die bedauerlichen Rowdies, die man überall findet, sondern um religiöse Autoritäten. Der Rabbiner, Dov Lior, rief übrigens auch 2005 zum gewaltsamen Widerstand gegen die Räumung des Gaza-Streifens auf, wobei er ausdrücklich auch den Tod der ‚jüdischen Verräter‘ legitimierte.

    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3183737,00.html

    Ist das ein bedauerlicher Einzelfall? Er steht nicht für eine repräsentative Mehrheit, aber durchaus für eine vitale und außerodentlich einflussreiche Minderheit, die die Geschicke Israelis maßgeblich mitbeeinflusst, und ihr Einfluss ist auch deshalb so groß, weil die restliche Bevölkerung sich ziert sich in angemessener Weise diesen Leuten in den Weg zu stellen, in letzter Konsequenz, weil man vermutlich den Bruch und die damit vorhandene Scham fürchtet, und so bleibt man lieber dabei den Rest der Welt als potentiell feindselig zu stigamtisieren, auch wenn das nicht der Fall ist und so ist es denn notwendig, diese national-religiösen Fanatiker in letzter Konsequenz immer wieder in Schutz zu nehmen, auch wenn man persönlich ihre Ziele gar nicht teilt, und so kann das dann immer weiter gehen.

    Ich möchte mal eines ganz deutlich proklamieren, so einseitig feindselig, wie manche es hier glauben machen möchten, ist die ‚goyische Welt‘ auch nicht.

    Wäre ein jüdisches Reich in der Antike so viel besser, toleranter und menschlicher gewesen? Da darf man auch Zweifel haben. Das aktuelle begegnet seinen Minderheiten jedenfalls nicht mit der Rücksichtnahme und dem Respekt, den Juden in der Diaspora genießen (und daran gibt es selbstverständlich nichts zu rütteln, ich wäre damit jedenfalls gar nicht einverstanden, ich halte das für selbstverstöndlich). Das beste Beispiel dafür ist diese absurde 100 Millionen Dollar Projekt ‚Museum für Toleranz‘ auf den Gräbern eines bedeutenden muslimischen Kulturdenkmals und Friedhofs.

    Was will ich damit sagen? Die Guten und die Bösen Völker gibt es nicht und die Geschichte ist in aller Regel eine Vergewaltigung der einfachen Menschen, um Ziele und Machtkalküle ihrer Herrscher zu gewährleisten. Man sollte sich nicht auf diesen ganzen Mist berufen, wenn man eine menschlichere Vision vom Zusammenleben der Menschen verwirklicht sehen wollte und nicht glauben, weil dieser oder jener Protagonist der Geschichte diesen oder jenen Mist verzapft hat, hätte man jetzt das Recht es nicht besser zu machen. Das ist nichts als eine verhängnisvolle Wiederholung, eine plumpe Ausrede, den inneren Schweinehund zu legitimieren und eines ist es ganz bestimmt nicht – Fortschritt.

    • Jane, sie beteuern immer und immer wieder keine Lügnerin zu sein…
       
      dann zeigen sie mir doch bitteschön in ihrem verlinkten Text:
       
      http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3183737,00.html
       
      die Stelle, welche sie so interpretierten:
       
      „Und was predigen jüdisch, fanatische Rabbiner in der West-Bank heute ihrer Anhängerschar? Man dürfe Nicht-Juden (respektive Palästinenser) umbringen, sofern zu befürchten sei, dass sie möglicherweise Feinde des Judentums seien oder werden könnten, sogar Babys (auch dann wenn sie nicht in feindliche Akte verwickelt sind). Also auf zum fröhlichen Massaker an palästinensischen Kindern. Gott hats erlaubt.
      Es handelt sich also dabei nicht um die bedauerlichen Rowdies, die man überall findet, sondern um religiöse Autoritäten. Der Rabbiner, Dov Lior, rief übrigens auch 2005 zum gewaltsamen Widerstand gegen die Räumung des Gaza-Streifens auf, wobei er ausdrücklich auch den Tod der ‘jüdischen Verräter’ legitimierte.“
       
      Ich bitte alle Leser, sich den Link durchzulesen und mit Janes Behauptungen zu vergleichen… ich behaupte, der verlinkte Text hat so viel mit Janes Behauptungen zu tun wie Janes übliche israelfeindliche Tiraden mit der Realität…
       

  8. ‚Also konnten die Anderen ihre “Belange” ohne Weiteres durchsetzen und taten es auch‘

    Aha – Palästina war also in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts eine freiheitliche Demokratie und die Mandatsmacht Groß-Britannien war WAS?

    Jerusalem war in der Tat seit der Mitte des 19 Jahrhunderts verstärkt das Ziel jüdischer Einwohner, was die Stadt, die in der Tat nur eine geringe Bevölkerungszahl hatte, rasant wachsen ließ. Das ändert aber nichts daran, dass es NOCH den historischen, großen Friedhof gibt, der Zeugnis von 1300 Jahren muslimischer Stadtgeschichte ablegt (ja wie hat er das nur überlebt, wo man uns doch dauernd einzureden versucht, dass den Muslimen ihre Toten egal wären) und auch nicht das aktuelle Wahrzeichen Jerusalems, den Felsendom, aber das ist wahrscheinlich eine muslimische Imbissbude.

    Völlig grotesk finde ich Herrn Pfeiffers Ansatz die Annexion Ost-Jerusalems und die Besatzung seit 1967 als mildtätigen Akt darzustellen und was er ‚Angleichung der Lebensverhältnisse‘ in Ost- und West-Jerusalem nennt, läuft darauf hinaus, die Muslime zu vertreiben, ihnen Gelder zur Sanierung ihrer Viertel vorzuenthalten (obwohl sie genauso Steuern bezahlen) und die jüdischen Israelis überall in der Stadt anzusiedeln, wohingegen Muslime so gut wie keine Baugenehmigungen erhalten. Wenn man das ‚Angleichung‘ der Lebensverhältnisse nennt – na denn!

    Wenn man über diesen Konflikt diskutiert, dann sollte man gewappnet sein, dass die üblichen Begriffe mitunter auf absurde Art und Weise völlig auf den Kopf gestellt werden.

    Zum Massaker auf Mamilla – das ist komplett der Jerusalem Post entnommen und beruht auch auf Aussagen israelisch/jüdischer Archäologen, man kann es also durchaus so stehen lassen nehme ich an. Es ist vielleicht problematisch für Leute, die in statisch vorhanden Kadern denken, so in der Art Juden gegen Goyim, Arier gegen Juden, Muslime gegen Christen und Juden und die die etwas abweichende Rollenverteilung bei diesem Massaker irritiert. Ich habe keinen Zweifel, dass die Geschichte da noch viele Ãœberraschungen parat hat.

    So funktioniert Geschichte eben nicht, und diese Weltverschwörungsphantasien mit ihren statischen nationalistischen Protagonisten sind doch an den sich wandelnden Realitäten, Bündnissen, der vielgestaltigkeit der betroffenen Menschen etc der Gesichte gar nicht interessiert, sondern ordnern alles ihren Freund/Feind Schubladen unter, ihrem kleinkindschematisch strukturierten Weltbild von Gut und Böse und sehen Ethnien als eindeutig identifizierbare Identitäten, mit historisch ethnischen Protagonisten durch die Zeitalter, ausgestattet mit Gottes Auftrag, strukturiert wie ein amerikanischer Western, die Gooddies und die Baddies – aber das ist alles Quatsch.
     
     

  9.  @mfb@,
    ihr langer Beitrag, bestätigt natürlich das, was ich meine. Zuerst unterstellen Sie mir was und nennen mich ohne jeglichen Beleg einen Rassisten. Dann erzählen Sie mir was von ihrer Befindlichkeit als deutscher Steuerzahler.
    Meine Frage zielt auf den sekundären Antisemitismus in Deutschland und in Österreich. Da ging es nicht darum, irgendeinem Deutschen oder Österreicher zu beschuldigen, er wäre am Völkermord schuld. Wie Sie meine Frage missverstanden haben, zeigt schon, dass Sie überhaupt nicht verstanden, um was es geht.
    Sie sind zufrieden mit der Lage in Deutschland, wo es Ihrer Meinung nach keinen Antisemitismus, keine Diskriminierung von Juden gibt. Da gibt es genug Meldungen auf Hagalil, die Sie und Ihresgleichen aber anscheinend nicht lesen, denn Sie wollen uns ja weis machen, niemand verletzt so die Menschenrechte im Nahen Osten wie Israel. Und da verlangen Sie und Ihresgleichen von Israel Perfektion. Etwas was es auch in Deutschland nicht gibt trotz Grundgesetz. Ich erinnere mich wie deutsche Mobs Asylheime abfackelten, ich kenne einen jungen Mann, dessen Mutter Engländerin, sein Vater Inder war und der in Berlin bei einer high tech Firma eine führende Stelle hatte. Er stieg – wenn ich mich richtig erinnere – vor zwei Jahren aus der S-Bahn in Westberlin am Abend aus, und irgendwelche Neonazi schleuderten eine Bierflasche gegen seinen Kopf. Er musste ins Spital, hatte fast sein Gehör verloren, dann verlor er auch seine Arbeit und ist seelisch und körperlich zum Invaliden gemacht worden. Und das ist jetzt nur ein Mann, den ich persönlich kenne.
    Aber Sie mfb schreiben lange Beiträge über das einzige Thema, das Sie anscheinend interessiert, über Israel, denn in Deutschland wo sie leben, gibt es ja das Grundgesetz und wenn einer darüber eine Bemerkung macht, wird er von Ihnen gleich des Landes verwiesen. Und in der Diskussion mit mir – das ist Ihre Praxis – meinen Sie alle Mittel seien erlaubt, bis zur Fälschung von Zitaten und die Beschuldigung, ich wäre ein Rassist.
    Und Sie behaupten auch, dass ich Saudi-Arabien verschone. Doch diese Absätze klingen nicht wie besondere Rücksicht:
    „Laut Weltbank beträgt die jährliche Unterstützung, die Saudi-Arabien den Palästinensischen Autoritäten gewährt, rund 84 Millionen Dollar jährlich, während andere Golfstaaten weniger oder gar nichts aufwenden. Trotz der während einer Notsitzung des Gipfels der Arabischen Liga im Jahre 2002 getroffenen gemeinsamen Verpflichtung, pro Jahr 660 Millionen Dollar zu geben, ist fast nichts geschehen. Auch ein Versprechen Saudi-Arabiens im letzten Jahr, 300 bis 500 Millionen Dollar zu spenden, wurde bis heute nicht erfüllt.“
    http://lizaswelt.net/2007/12/18/gotteskrieger-golfstaaten-und-geldgaben/

    „Es scheint, dass dieser islamische Extremismus, den Irak, oder wenigstens einen Teil zu einer repressiven Theokratie umwandeln könnte, der an den Iran und Saudi-Arabien erinnert und vielleicht auch an das beseitigte Taliban Regime in Afghanistan.“
    http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_oesterreich/karl_pfeifer_2_10_04.html
    „Dass alle Terroristen, die bislang im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington identifiziert wurden, aus Saudi-Arabien und Ägypten stammen – mithin aus Ländern, deren Regierungen als amerikafreundlich gelten -, ist gewiss kein Zufall.“
    http://buecher.hagalil.com/campus/lewis.htm
    Was schrieben Sie?
    @mfb@: „Herr Pfeifer, bei Ihrer Aufzählung der ‘Schurkenstaaten’ zum Beispiel nie (jedenfalls hab ich dies noch nicht bemerkt) Saudi Arabien oder andere arabische Unterstützer der USA aufzählen.“

    mfb Sie haben halt einen selektiven Horizont, der total auf Israel verengt ist. Seien Sie nicht so selbstzufrieden mit ihrem eigenen deutschen Dunstkreis und schauen Sie sich da in Ihrer Umgebung besser herum, und da werden Sie einiges entdecken, was Engagement erfordern würde. Aber aus den psychologischen Gründen, die ich angeführt habe, gibt gewissen Deutschen nichts solch eine Befriedigung wie Israelbashing. Da kann man die Sau rauslassen.
     

  10. @ Jane
    .
    „300-jährigen Herrschaft der Byzantiner “ – in der sie erfolgreich fast alle SamaritanerInnen ausrotteten bzw. zur Taufe trieben, so 529. Und andere Jüdinnen und Juden als „Andersgläubige“ verfolgten, mordeten und ebenfalls zur Taufe zwangen. Von dieser 300-jährigen Herrschaft des Christentums haben die Jüdinnen und Juden sich bis in die jüngste Neuzeit nie erholt, Vor ihrem vollständigen Untergang rettete das Judentum in Palästina die Eroberung durch die Araber…
    614 – das war eine Gelegenheit zur Rache, stimmt. 628 aber verjagte der Kaiser Heraklius die FeueranbeterInnen (unter denen die Juden und Jüdinnen entgegen ihrer Erwartung nichts zu lachen hatten: sie nahmen sozusagen die Stelle der ChristInnen ein), und den Jüdinnen und Juden bleib nichts übrig, als auf eine tatsächlich gewährte Amnestie des Kaisers Heraklius zu vertrauen. Allerdings war der Druck des Klerus stärker als er Kaiser: er brachte ihn dazu, sein Wort zu brechen und die Jüdinnen/Juden zu töten oder sich zwangstaufen zu lassen.
    .
    Die Araber als Feinde des Christentums retteten zwar das Judentum, aber seine Freunde waren sie nun auch wieder nicht: das höchste jüdische Heiligtum, der Platz des zerstörten Tempels, wurde demonstrativ 691 mit dem Felsendom überbaut.
    .
    Wenn schon Geschichtsunterricht, dann bitte nicht einseitig..
    .
    Hier liegst du falsch:
    .
    „Natürlich nahm sich das Gremium der palästinensischen Belange an, aber es war weder eine Vertretung der Palästinenser im traditionellen Sinn … “
    .
    Es wurden, was du beachten solltest, damals ALLE BewohnerInnn Palästinenser(Innen) genannt, also sowohl Jüdinnen/Juden wie ChristInnen wie Muslimas und Muslime. Nur die Briten waren keine 🙂
    .
    In Jerusalem gab es z.B. 1927 44.000 Jüdinnen/Juden (1914 ürigens mehr, nämlich ca. 50.000)), 15.500 ChristInnen, 14.500 Muslimas und Muslime. Das Sagen hatte dennoch die muslimische Seite, u.a. weil viele Jüdinnen und Juden – als Eingewanderte – an ihrer ausländischen Staatsbürgerschaft festhielten und daher an den städtischen Wahlen nicht teilnehmen durften. Lt. Wahlgesetz von 1926 wurde die Stadtverwaltung in konfessionellen (!) Kurien gewählt. Die jüdische Seite hatte aber erstaunlicherweise von 12 Sitzen im Stadtparlament lediglich 4. Also konnten die Anderen ihre „Belange“ ohne Weiteres durchsetzen und taten es auch.
    .
    Es war auch nicht so, dass die arabische Seite nicht die Möglichkeit gehabt hätte, sich im gesamten britischen Mandatsgebiet viel stärker einzubringen, als sie es in einer Art Verweigerungshaltung getan hat: „Die ersten Wahlen zum gesetzgebenden Rat 1923 wurden wegen ungenügender Beteiligung der arab, Bevölkerung für ungültig erklärt“ (Jüd. Lex. Berlin, 1927), ähnlich ging es weiter; usw. usf.
    Wer sich nicht einbringen will, muss sich hinterher nicht beklagen, sie/er habe nichts zu melden gehabt.
    .
    Schönen Schabbat, besonders auch der Moderation!
    .
    efem

  11. „Ich stelle die Frage, kann das mit der deutschen Geschichte zu tun haben, mit dem sehnlichen Wunsch so vieler, die glauben mit auch falschen Beschuldigungen gegen den jüdischen Staat, das Verbrechen vergessen zu machen, dass von Deutschen und Österreichern begangen wurde?“

    Lieber Herr Pfeifer,

    da sie ja immer wieder greinen, wenn Ihnen eine Frage nicht beantwortet wird – hier (mal wieder) meine Antwort:
    Nein.
    Wieso sollte jemand das Verbechen vergessen machen? Das würde doch nur demjenigen nützen, der sich schuldig fühlt. Und seien Sie sicher, Herr Pfeifer, auch mindestens 99% der deutschen und österreichischen Nichtjuden sind und fühlen sich nichtschuldig .. ich mich auch. Kollektivschuld existiert nur in Steinzeitköpfen (was ja auch jede „Bestrafungsaktion“ der IDF gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu einem Kriegsverbrechen macht). Kollektivschuldzuweisung unterstellt die NPD dem „Weltjudentum“ .. was immer das ist. Aberf wenn ich hier so das eine oder das andere lese überkommt mich schon die Vermutung, dass Kollektivschuldzuweisung in EINZELNEN jüdischen Holzköpfen existiert.
    Aber auch wenn WIR uns mehrheitlich nicht schuldig fühlen, ja – wir Deutschen (wohl auch die Ösis 😉 ) tragen eine Kollektivverantwortung. Kollektivverantwortung, dass solche Verbrechen (es war mehr alos eins), die von Deutschen und Österreichern im Namen der Deutschen (inklusive der Österreicher 😛 ) möglichst nirgendwo mehr passieren – und auf keinen Fall mehr von UNS unterstützt werden. Und – um es jetzt mal ganz deutlich zu sagen – die Verhinderung solcher Verbrechen, mindestens deren Nichtunterstützung steht im Vordergrund – nicht die Religion oder die Volkszugehörigkeit der Opfer oder der Täter. 
    Noch deutlicher, so dass sogar Sie, Herr Pfeifer, es verstehen, ..
    JA – (auch) in vielen arabischen Ländern werden jeden Tag staatlicherseits scheussliche Verbrechen begangen. Und JA – solche Länder sollten nicht supportet werden .. und werden von mir auch nicht unterstützt. Interessant finde ich allerdings schon, dass SIe, Herr Pfeifer, bei Ihrer Aufzählung der ‚Schurkenstaaten‘ zum Beispiel nie (jedenfalls hab ich dies noch nicht bemerkt) Saudi Arabien oder andere arabische Unterstützer der USA aufzählen. Sind die babarisch getöteten in Saudi Arabien weniger wert als die im Iran?
    Und JA – auch ich prangere gerne besonders die israelische Regierung an.
    Warum?
    Mit meinen Steuergeldern – mal geschenkte U-Boote mal verbilligt sonstwas – supporte ich Israel .. grundsätzlich finde ich das ok. Aber vor dem Hintergrund von Kriegsverbrfechen und Appartheit gegenüber der islamischen Bevölkerung sowohl im israelischen Staatsgebiet als auch in den besetzten Gebieten Ostjerusalem, Gazastreifen und Westjordanland erinnere ich mich an meine Kollektverantwortung – keien Unterstützung für Kriegsverbrecher!!
    Wenn es allerdings um einzelne Personen geht:
    Herr Pfeifer,
    zeigen Sie mir bitte, wo und wann ein einzelner Mensch jüdischen Glaubens in Deutschland (gerne auch in Österreich) oder sonstwo in der Welt benachteiligt wird. Ich werde mich dann ebenso gerne wie bei Herrn M. als Unterstützer outen.

    By the way ..
    wo Sie doch so gerne auf Antworten bestehen ..
    Sie waren zu tiefst beleidigt, dass ich dachte, Sie wären Israeli..
    Können Sie mir bitte mal darlegen, wo da die Beleidigung liegt ???

  12. Herr Pfeiffer,

    ‚Jane, Ostjerusalem war von 1948 bis 1967 von Jordanien besetzt.‘

    Der Mamilla Friedhof liegt in West-Jerusalem und gehört seither zu Israel.
    So entstehen Missverständnisse.

    “..Als 1948 Israel West-Jerusalem, wo sich der Mamilla Friedhof befindet, annektierte, hat Jordaniens Führung Protest eingelegt gegen jegliche Schändung dieses Friedhofs

    Das israelische Ministerium für religiöse Angelegenheiten hat als Antwort auf die Wichtigkeit des Mamilla Friedhofs für die Muslime insgesamt dies anerkannt mit den Worten:

    “Mamilla wird als eines der bekanntesten muslimischen Friedhöfe, in welchem 70.000 muslimische Kämpfer von Salahu Diin Al-Ayubis Armee mit vielen muslimischen Gelehrten begraben sind. Israel wird immer wissen diese Stätte zu schützen und respektieren. “

    http://gazahelp.wordpress.com/2010/02/17/zerstorung-des-mamilla-friedhofs-fur-ein-museum-der-toleranz/

    Ãœber den Rest können Sie mutmaßen was Sie wollen. Ich bin nicht das Dritte Reich und muss niemandem was unterstellen, zu niemandes ‚Entlastung‘ und tue dies auch nicht, jedenfalls nicht wissentlich. Sollte es doch so sein, so reden wir hier darüber.

    Das Dritte Reich ist Gott sei Dank Geschichte.
    Die Besatzung ist aktuell – seit über vierzig Jahren.

  13. “..sie unterstützen einen Lügner. Bleibt die Frage: warum?“

    Ich unterstütze keinen Lügner, schon gar nicht wissentlich, denn ich bin ein wahrheitsliebender Mensch. Die Wasserproblematik ist hinlänglich bekannt und wurde hier schon vielfach diskutiert.
    Dass die Verteilung der Wasserressourcen nicht gerade fair ist, ist nichts neues und Jeff Halper hat sich das nicht ausgedacht.
    Selbst wenn die Prozentangaben im Hinblick auf unterschiedliche Quellen etc. schwanken, so handelt es sich dabei noch lange nicht um eine Lüge. Völlig unsinnig ist der ‚logische Schluss‘ , die Angaben zur ungerechten Verteilung der Wasserressourcen wären eine Lüge und ergo dann alles andere auch.

    Sowas ist halt wirklich nicht das, was man eine logische Begründung und eine transparente Auflegung von Informationsquellen nennen könnte.

  14. Jane, Ostjerusalem war von 1948 bis 1967 von Jordanien besetzt. Lediglich Pakistan und Großbritannien haben diese Besatzung als legal anerkannt. Ich kann mich an keinen Proteststurm in Europa erinnern, weil die Jordanier die Synagogen in Ostjerusalem zerstört haben, weil Juden nicht gestattet wurde ihr Heiligtum – die „Klagemauer“ zu besuchen.
    Mir kommt dieses Einschiessen auf Israel sehr verdächtig vor. Denn in Israel gibt es genug Beobachter die wirkliche und vorgebliche Menschenrechtsverletzungen bemerken und beanstanden.
    Doch wie ganz anders ist die Lage wenn es um Proteste gegen die Mißhandlung in den Nachbarländern von Israel geht. Wieso bekommt ein hungerstreikender in Deutchland lebender mit einer Deutschen verheirateter Palästinenser solches Medienecho und warum hören wir sowenig von den Hunderttausend syrischen Kurden, denen man die syrische Staatsbürgerschaft entzogen hat?
    Ich stelle die Frage, kann das mit der deutschen Geschichte zu tun haben, mit dem sehnlichen Wunsch so vieler, die glauben mit auch falschen Beschuldigungen gegen den jüdischen Staat, das Verbrechen vergessen zu machen, dass von Deutschen und Österreichern begangen wurde?
     

  15. Ich wußte nichts davon, und bin Jeff Halper sehr dankbar für diesen Artikel. Und ich bin sehr froh, daß hagalil auch das publiziert. Es ist viel leichter, die unglaublich komplizierten Zusammenhänge seit vielen Jahren annähernd zu durchschauen, wenn man nicht nur einseitig (jede Seite jeweils) informiert wird. Herzlichen Dank!

  16. Mal wieder ‚typisch‘ Willow –

    “…Die Quellenlage ist so, daß Palästinenser behauptet haben, maskierte (!) Männer hätten versucht, in eine Moschee einzudringen..“

    Palästinenser ‚behaupten‘ und israelische Sebstzeugnisse, (natürlich nur) sofern sie Israel nicht kritisieren sind natürlich nicht zu hinterfragen.
    Für besonders glaubwürdig halte ich jedenfalls solche Zeugnisse, welche von seriösen internationalen NGOs und auch von israelischen Friedensaktivisten bezeugt werden, denn dabei handelt es sich um unabhängige Zeugen, die kein Interesse haben Israel zu dämonisieren, sondern schlichtweg um philantrope Israelis mit Gewissen über die eigene Ethnie hinaus und unabhängige Humanisten, die ganz einfach ihre Arbeit tun, so wie in anderen Erdteilen auch und dokumentieren, was eben zu dokumentieren ist.

    Vor diesem Hintergrund ist es überhaupt nicht anzuzweifeln, dass die Israelis in Ost-Jerusalem und einem Großteil der West-Bank keine Baugenehmigungen erteilen und ständig palästinensische Häuser mit eben dieser Begründung abreißen und eben diese Woche trifft dies auch zwei Moscheen in der West-Bank.

    “…Israeli bulldozers, flanked by troops, demolished properties in two West Bank villages on Wednesday, leaving nine Palestinians homeless, Agence France-Presse reported citing Palestinian rights organisations.

    The Israeli military confirmed demolition of a home in the village of Khader, near Bethlehem, and what it said was an unfinished and uninhabited building in the northern village of Haris.
    A military spokesman said both structures had been put up without the necessary construction permits.

    http://www.jordantimes.com/?news=25730

    “On Tuesday (23.08.2010), the Israeli army issued demolition orders for two newly built mosques in the West Bank. The first mosque is located in the village Bawarin near Nablus in the northern West Bank while the other is located near the al-Jalzoun Camp in Ramallah in the central West Bank.

    According to the Israeli daily, Haaretz, the orders were issued on a number of pretexts; „the two mosques are built within the area known as ‘Area C’ and as such are in violation of the law. Despite the fact that building decisions and permits in these areas must be obtained from the Israeli Civil Administration as the areas do not fall within the jurisdiction of the Palestinian Authority, neither mosque obtained a building permit.“..“

    http://www.middleeastmonitor.org.uk/news/middle-east/1452-israel-issues-demolition-orders-for-two-mosques-in-the-west-bank

    Natürlich hat Israel kein Interesse diese Aktivitäten auch zu publizieren und natürlich kann man den Konflikt nicht verstehen, wenn man diesen Hintergrund nicht kennt, aber es gibt genügend unabhängige Zeugen für eine endlose Zahl derselben.
    Grundlage für Unruhen in Ost-Jerusalem ist natürlich auch die grundlegende Tatsache, dass Israel Ost-Jerusalem annektiert hat und sich entsprechend als Hausherr verhält, wofür es aber keine rechtliche Grundlage gibt. Diese Annexion negiert natürlich die Ansprüche der Palsätinenser und missachtet internationales Recht. Ständig werden palsätinensische Häuser abgerissen und Palästinenser vertrieben.

    “Neuer Konflikt in Jerusalem: Die Stadtverwaltung lässt von Arabern bewohnte Häuser in einem östlichen Stadtteil räumen – Platz für jüdischen Siedlungsbau

    Die israelische Bürgerorganisation Ir Amim (Stadt der Völker) wirft der Jerusalemer Stadtverwaltung vor, Palästinenser aus dem arabischen Ostteil Jerusalems „systematisch zu vertreiben“.
    Bürgerorganisation spricht von Vertreibung


    Dort werde versucht, palästinensische Familien aus ihren Häusern zu vertreiben, um Platz zu schaffen für den Bau einer neuen jüdischen Siedlung. Dahinter stehe die Absicht der Jerusalemer Stadtverwaltung, einen Ring aus jüdischen Siedlungen und Institutionen wie Religionsschulen um die Altstadt herum anzulegen..“

    http://www.sueddeutsche.de/politik/konflikt-in-ost-jerusalem-palaestinenser-sollen-juden-weichen-1.175666

    Kein Land der Erde hat die Annexion anerkannt, es gibt auch keine völkerrechtliche Grundlage dafür.

    ‚Firas Maraghy will sein Wohnrecht in Ostjerusalem nicht verlieren. Vor über vier Wochen trat er deshalb in einen Hungerstreik vor der israelischen Botschaft…‘

    http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/unterstuetzung-fuer-hungerstreik/

    • @Jane@ Was so gerne vergessen wird, in der Zeit zwischen 1967 und 1970 versuchte die Stadtverwaltung von Jerusalem unter dem Sozialdemokraten Teddy Kollek, das rückständige Ostjerusalem auf das Niveau von Westjerusalem zu bringen. Doch dann kam die israelische Bürokratie darauf, wie viel die Angleichung kosten würde, gleichzeitig aber hat die internationale Gemeinschaft klar gemacht, dass sie keine israelische Kontrolle über die ganze Stadt wünscht. So wurde das Budget für Ostjerusalem gekürzt und der sozio-ökonomische Unterschied zwischen den beiden Stadthälften wurde nicht verkleinert. Dann irgendwann nach 2000, als es klar wurde, dass es nicht zum Frieden kommt und dass die Trennung der beiden Stadteile lediglich eine hypothetische aber nicht anwendbare Idee ist, begann man wieder mit dem Versuch Ostjerusalem an Westjerusalem anzugleichen. Das aber ist total inakzeptabel für die internationale Meinung. Systematische israelische Investitionen sind verboten, so wurde eine Situation geschaffen, in der Israel verurteilt wird, weil es nicht investiert. Es ist eine Catch 22 Situation. Eines aber ist klar, den in Ostjerusalem wohnenden Palästinensern hilft das nicht.

  17. Also irgendwie verstehe ich nun einen Teil der Diskussion nicht mehr ..

    1) Sind wir uns einig, dass sowohl Juden als auch Muslime die Totenruhe heilig ist?

    2) Sind wir uns einig, dass die Britische Verwaltung über die Zusammensetzung des Gremiums einen direkten Einfluss auf den Supreme Muslim Council und dessen Entscheidung genommen hat?

    3) Sind wir uns einig, dass selbst wenn Juden oder Muslime selber mal die (Teil)Umwidmung oder Verlegung eines ihrer Friedhöfe vorgenommen hat, dies keinesfalls einer Verwaltung das Recht gibt, ohne die Zustimmung der Juden bzw. der Muslime deren Friedhöfe zu zerstören?

    Wer bei 3) nicht dabei ist ..
    "Der Synagogenrat beschloss daraufhin, die Gebeine der Beerdigten auszugraben, in Einzelsärgen zum neuen jüdischen Friedhof an der Gottesauer Straße (heute Kriegsstraße 36) zu überführen und erneut bestatten zu lassen. …"
    http://www.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/denkmaltag/2007/oststadt/friedhof_juedisch.de
    Zusatzfrage: Heisst dies für Sie nun, dass deutschen Verwaltungen hieraus das Recht erwächst, jüdische Friedhöfe ohne Zustimmung der jüdischen Gemeinden zu überbauen?

    oder sind wir uns nicht
    4) einig, im Falle eines Falles für diese jüdischen Friedhöfe zu streiten?

    Wer mindestens 1), 2) und 4) bejat kann das Vorgehen der israelischen Regierung im Fall des Mamilla Friedhofs nicht rechtfertigen oder sonstwie verteidigen.

    • Hätten sie den ersten Link im ersten Kommentar zu diesem Beitrag verfolgt…

      ADMIN: Sie wiederholen sich. Oder: Ihr Posting enthält nichts, was Sie nicht bereits in dieser Diskussion gesagt haben. Dies stört den Diskussionsverlauf - ohne etwas beizutragen. Ausserdem kostet uns das Bearbeiten solcher Null-Postings zu viel Zeit.

  18. “..wenn die hohen Anforderungen, die an israelfreundliche Behauptungen und ihre Quellen gestellt werden auch ausnahmsweise mal erhoben werden, wenn es um Beiträge wie den hier diskutierten von Jeff Halper geht – dieser Beitrag strotzt von derart vielen Lügen und Halbwahrheiten, daß es unzumutbar ist, jede einzelne zu widerlegen…“

    In Anbetracht dieser Behauptung, ist es aber dennoch unumgänglich eine solche auch zu belegen und zumindest einzelne Beispiele aus dem Artikel konkret tatsächlich zu widerlegen, falls dies faktisch denn tatsächlich möglich sein sollte.

    • Nun, ihnen reicht es also nicht, daß er die Vorgänge um den Friedhof auf ziemlich böswillige Weise falsch dargestellt hat? Wie stehen sie dann zu seinen Behauptungen
       
      „Hinzu kommt, dass sich Israel 85% des Wassers der Westbank aneignet: für die Siedlungen (deren Verbrauch pro Kopf fünfmal so hoch ist wie der auf palästinensischer Seite“
       
      Sie wissen, daß sowohl die 85% als auch „pro Kopf fünfmal so hoch“ falsch sind -man könnte sagen:gelogen. Vermutlich werden sie jetzt argumentieren „auch 71% sind Raub am palästinensischen Volk“ (trotz der Festlegungen im Oslo-Vertrag) aber dennoch, sie unterstützen einen Lügner. Bleibt die Frage: warum?

  19. Wenn man über die Geschichte des Ortes recherchiert, dann stößt man auch auf eine andere historische Begebenheit – ein riesiges Massaker der Babylonier und Juden im Jahr 614 an den Christen, welches der 300-jährigen Herrschaft der Byzantiner ein Ende setzte. Hier ein Ausschnit aus der ‚Jerusalem Post‘:

    “..James Parkes described the ensuing slaughter in his book, A History of Palestine from 135 AD to Modern Times: „In 614 they took Jerusalem after a siege lasting only 20 days. There is no doubt that the Persians received substantial help from the Jews of Galilee. One chronicler mentions a figure of 20,000 Jewish soldiers, another 26,000. While the actual figures are as unreliable as all ancient figures, there is no reason to question the fact that the Jews aided the Persians with all the men they could muster, and that the help they gave was considerable. „Once Jerusalem was in Persian hands a terrible massacre of Christians took place, and the Jews are accused of having taken the lead in this massacre. It would not be surprising if the accusation were true, even though the fantastic stories told of Jewish revenge by Christian chroniclers are certainly exaggerated.“ How many Christian prisoners of war were murdered by the Mamilla Pool? A precise number is of course now impossible to verify, but Israeli archaeologist Ronny Reich puts the tally at 60,000 before the Persian military stopped the carnage. One eyewitness, Strategius of St. Sabas, wrote: „Jews ransomed the Christians from the hands of the Persian soldiers for good money, and slaughtered them with great joy at Mamilla Pool, and it ran with blood.“..“

    http://www.jpost.com/LocalIsrael/InJerusalem/Article.aspx?id=14894

  20. ‘Überhaupt ein Quatsch, diese ganzen “Watch”- und “Monitor”-Seiten’
     
    Nun, wie am Beispiel des Mamilla-Friedhofs-Skandales zu sehen ist, sind solche Seiten nicht nur Quatsch, sondern richtiggehend gefährlich – können doch durch die dort vermittelten Informationen die Lügen der Israelhasser widerlegt werden. /Ironie off
     
    Im Ãœbrigen würde ich mir wünschen, wenn die hohen Anforderungen, die an israelfreundliche Behauptungen und ihre Quellen gestellt werden auch ausnahmsweise mal erhoben werden, wenn es um Beiträge wie den hier diskutierten von Jeff Halper geht – dieser Beitrag strotzt von derart vielen Lügen und Halbwahrheiten, daß es unzumutbar ist, jede einzelne zu widerlegen.
     
    Es ist schon bemerkenswert, wenn für isrealfreundliche Behauptungen Beweise gefordert werden – möglichst aus dem Mund von Israelkritikern – bei „israelkritischen“ Behaupten jedes unbelegte Gerücht wieder und wieder als Beweis für Israels Unmenschlichkeit verbreitet wird.
     

  21. Wenn Israel diesen Bau tatsächlich ausgerechnet auf den Gräbern eines historischen muslimischen Friedhofs errichtet, dann wird dieses Museum tatsächlich ein Symbol, ein Symbol für Apartheid und Intoleranz und da es ein großer repräsentativer Bau werden soll, wird es ein Symbol, dass Israel so schnell wohl nicht mehr loswerden wird.

    Ich frage mich, wie Juden reagieren würden, wenn Muslime z.Bsp. auf dem Ölberg, über antiken jüdischen Grabstätten und den Gräbern der Patriarchen ein Museum für die muslimisch/jüdische Koexistenz und die muslimische Toleranz bauen würden.

    Die Matrix für ein solches Verhalten liefert Israel jedenfalls gegenwärtig und Israelis bräuchten sich hierüber nicht zu beschweren.
     

  22. ‚Nur keine Friedensgespräche ohne Vorbedingungen ist ihre Devise. Hoch die internationale Solidarität mit solchen Friedensgegnern?‘

    Den Film haben halt auch die Palästinenser so oft gesehen – ‚Friedensgespräche‘, während immer weiter gebaut wird.

    Diese Woche hat der IDF die Zerstörung zweier Moscheen im West-Jordanland angekündigt.

    Siedler haben ein palästinensisches Mädchen in Hebron krankenhausreif geschlagen und das Feld eines Palästinensischen Bauern angezündet.

    Bulldozer zerstören gerade weitere Felder und Häuser in Rafah und im GazaStreifen.

    Siedler versuchten eine Moschee in Ost-Jerusalem zu erstürmen und andere haben 200 junge Olivenbäume, im Besitz palästinensischer Bauern, gefällt.

    Die Aufzählung ist damit keineswegs vollständig, es war nur ein Ausschnitt.

    Nun ja – es ist vielleicht nachvollziehbar, dass die Palästinenser Vorbehalte gegen Friedensgespräche haben , während nicht nur die Siedler, sondern auch das dem Staat zugehörige Sicherheitsorgan IDF sich an solchen Aktionen beteiligt und diesen nicht Einhalt gebietet und einen umfassenden Siedlungsstopp anordnet – normalerweise die erste Geste ernsthafter Friedensbemühungen. Andernfalls muss man die Abischten des ‚Friedenspartners‘ doch ernsthaft in Frage stellen.

    ‚Janes Anmerkungen aber zur Natur des SMC (Supreme Muslim Council) im britischen Mandatsgebiet halte ich für überzogen. Natürlich muss eine Mandatsmacht, um die Fäden in der Hand zu behalten, darauf achten, was sich wozu etabliert und kann dazu auch anregen: genau das scheint der Fall gewesen zu sein.‘

    Tatsache ist, dass dieses Gremium erst von den Briten installiert wurde, diese nahmen direkten Einfluss auf dessen Zusammensetzung und Tatsache ist, dass dem ‚Obersten Muslimischen Rat‘ seit 1937 kein Kleriker mehr angehörte. Der religiöse Standpunkt wurde also keineswegs irgendwie berücksichtigt und fand auch kein Gehör.

    Wo soll denn da der Einfluss ‚der Palästinenser‘ oder der muslimisch religiösen Autoritäten sein? Natürlich nahm sich das Gremium der palsätinensischen Belange an, aber es war weder eine Vertretung der Palästinenser im traditionellen Sinn, noch durch irgendwelche freien Wahlen legitimiert und im Sold und in direkter Abhängigekeit der Britischen Mandatsmacht.

    Es ist ganz einfach so, dass der Mamilla Friedhof zweifelsohne einer der ältesten muslimischen Friedhöfe ist, der vom 7. Jahrhundert bis 1948, als die Israelis ihn in Besitz nahmen, auch benutzt wurde.

    Seither ging er unter dem sogenannten ‚lost Property‘ Gesetz in israelischen Besitz über und durfte offensichtlich nicht mehr als Friedhof benutzt werden und wird nach und nach zugebaut, entgegen der Proklamation der Israelis 1948, in welcher sie diesen als historisch, schützenswerte Stätte anerkannten. Das Museum ‚der Toleranz‘ ist da sozusagen der fette I-Punkt, um die offenkundigen Zeugnisse muslimischer Geschichte von 1300 Jahren nach und nach zu tilgen.

    Das ausgerechnet auch noch mit einem ‚Museum der Toleranz‘ zu tun, offenbart die Geisteshaltung der Planer. Diese zu benennen – da fehlen auch mir die passenden Worte.

    Das Projekt endgültig einzustampfen wäre zum Beispiel auch ein guter Schritt in Richtung Friedensgespräche. Ich weiß auch nicht wer ernstlich ein solches ‚Museum für Toleranz‘ besuchen will, jedenfalls sicher nicht Menschen, denen der Begriff tatsächlich auch etwas bedeutet.

    Bislang waren es auch die Israelis die Friedensgesprächen jahrenlang mit allen möglichen Vorwänden aus dem Weg gingen.

    • Wieder ein echter „Jane“ – säckeweise unbelegte (die „Guten“ müssen nie etwas beweisen oder belegen) Behauptungen über israelische Greueltaten und dann, daraus abgeleitet, die Rechtfertigung für arabisch-palästinensische Gewalt.
       
      Nur ein Beispiel: „Siedler versuchten eine Moschee in Ost-Jerusalem zu erstürmen“
       
      Die Quellenlage ist so, daß Palästinenser behauptet haben, maskierte (!) Männer hätten versucht, in eine Moschee einzudringen. Für die Palästinenser -und Jane- ist absolut klar, daß es sich nur um böse israelische Siedler handeln kann – auch wenn es keinerlei Beweise gibt. Natürlich kein Wort darüber, daß diese angebliche „Siedlerprovokation“ die Rechtfertigung für großflächige Randale und Branstiftungen Seitens randalierender Palästinenser war. Kein Wort darüber, daß ja offenbar in Erwartung etwaiger Provokationen schon Molotovcocktails bereitstanden… alles absolut glaubwürdig.

      http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3944094,00.html
      http://www.haaretz.com/news/national/palestinians-clash-with-settlers-border-police-in-east-jerusalem-1.310339
      Aber das ist ja auch die Taktik von Halper, verbreite hunderte von Lügen und Gerüchten – es wird schon etwas hängenbleiben, gerade wenn es gegen Israel geht.
       

    • @Jane@ was immer gewisse Friedensgegner unter den Palästinenser sagen ist für Jane das was der Koran für fromme Muslime ist, daran darf nicht gezweifelt werden.
      Doch ein wirklicher Frieden läßt sich mit Vorbedingungen nicht erreichen.
      Die politische Führung der Palästinenser hat sich bislang immer davor gedrückt mit Israel einen endgültigen Frieden zu schliessen. Hier sei nur auszugsweise erwähnt, wie Arafat den Verhandlungstisch in Camp David verlassen hat, ohne ein Gegenangebot zu machen und wie er die zweite Intifada bewerkstelligt hat, die zwar über eintausend israelischen – jüdischen und arabischen – Zivilisten das Leben kostete, der Masse der palästinensischen Bevölkerung nur Leid und Nachteile brachte.
      Und ich denke natürlich auch an das Angebot von Ehud Olmert, das auch abgelehnt wurde. Und jetzt sind auch die Palästinenser nicht einig, es gibt die PA und im Gazastreifen die Hamas Terroristen.
       

  23. Es gibt – so glaube ich – kein anderes Land, das sich noch leider Jahrzehnte nach dem letzten Krieg mit zwei seiner Nachbarn im Kriegszustand befindet, gegen dessen Zivilisten erst vor ein paar Jahren Terrorkampagnen durchgeführt worden sind, wo vom Staat bezahlte Akademiker sich erlauben können, zum Boykott der Institutionen aufzurufen, an denen sie beschäftigt sind.
    Es ist grotesk, wenn hier diese Akademiker als Opfer eines Faschismus, eines Apartheidsystems hingestellt werden. Wäre Israel der Staat, als den seine VerleumderInnen ihn hinstellen, dann wären diese Leute längst im Gefängnis oder entlassen.
    Und da wird Wut geäußert u.a. gegen die Bar Ilan Universität und Jerusalem Center for Public Affairs (JCPA). Auf meine diesbezüglichen Nachfragen, was an der zweitgrößten akademischen Institution mit fast 30.000 – darunter auch laizistische und arabische – Studenten zu kritisieren sei, oder warum Luise das JCPA in einem Aufwasch mit Arutz 7 nennt, kamen bislang keine Antworten. Warum?
     

  24. @ Willow
    .
    Nein, es war nicht mfb, die/der sich Gedanken machte darüber, wie original wohl der Artikel vom 22.11.1945 sein möge, sondern ich.
    .
    Inzwischen habe ich den Artikel als Einzel-Ausschnitt im gleichen Archiv gefunden (URL zu lang, um hier einkopiert zu werden): da ist er nicht aus Einzelteilen zusammengesetzt und also mit Sicherheit authentisch.
    .
    Janes Anmerkungen aber zur Natur des SMC (Supreme Muslim Council) im britischen Mandatsgebiet halte ich für überzogen. Natürlich muss eine Mandatsmacht, um die Fäden in der Hand zu behalten, darauf achten, was sich wozu etabliert und kann dazu auch anregen: genau das scheint der Fall gewesen zu sein. Der SMC, bezahlt von Institutionen des High Comissionar, baute neue Moscheen (z.B. 21 bis 1936, dazu 3 Minarette) renovierte viele Moscheen samt Minaretten (313 (!) bis ebenfalls 1936) und klerikale Stätten, die unter türkischer Oberhoheit verwahrlost waren.
    .
    „During the period of Ottoman rule, the cemetery was encircled by a 2 meter high fence around the year 1847, and Jerusalemites continued to use it as a burial site for their dead up until 1927 when the Moslem Supreme Council decided to preserve it as a historical site. According to their decision, the Council continued to maintain the cemetery and look after its grounds and keep the tombs in a well maintained condition.“ (Jerusalem Quarterly)
    .
    Wieso dann der SMC nicht der Intention der meisten Muslime entsprochen haben soll, erschließt sich mir beim besten Willen nicht.
    .
    Ãœbrigens, btw.: eine Luftaufnahme des Gebietes findet sich hier (Copy and Paste den Gesamttext in die Browser-Adresszeile):
    .
    http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Jerusalem,+Israel,+temple+mount&sll=31.768648,35.213821&sspn=0.004378,0.008583&ie=UTF8&hq=&hnear=Har+HaMoriyah+(the+Temple+Mount),+Jerusalem,+Israel&ll=31.777787,35.220526&spn=0.004378,0.008583&t=h&z=17

  25. Hier lesen wir wieder einmal die Mantra wie friedfertig die Linke doch sei.
    Das hat wenig mit der Realität des Nahen Ostens zu tun
    „Legislator Khaledah Jarrar, a representative of the Popular_Front_for_the_Liberation_of_Palestine“ and one of the organizers of the gathering, said …that despite the ban, the organizers were planning to hold another conference to voice their strong opposition to the PA’s decision to negotiate with Israel unconditionally.“
    http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=186004

    Nur keine Friedensgespräche ohne Vorbedingungen ist ihre Devise. Hoch die internationale Solidarität mit solchen Friedensgegnern?

  26. ‚Ãœberhaupt ein Quatsch, diese ganzen “Watch”- und “Monitor”-Seiten‘

    Oh – das war mal ein wahres Wort. All diese Seiten von ‚virtualjewishlibrary, über ’nicht-mit-uns‘, honestly concerned – etc. etc. die wie Pilze aus dem Netz schießen –

    Diese ganze bigotte PR Maschinerie im Geiste den evangelikalen Kreationisten verwand – ein Aufstand gegen die akademische Welt und die unabhängige Berichterstattung, der ständig die Werte beschwört, die er selber mit Füßen tritt.

    РSch̦n, dass das mal jemand in angemessener Form auf den Punkt gebracht hat!

    Das tut richtig gut.
     

  27. "Zumal, wenn mfb unterstellt, daß die zionistische Weltverschwörung in Form  des “Jerusalem Center” gar historische Dokumente wie eine “Palestine Post” von 1945 fälscht, dann wird das doch schon fast unfreiwillig komisch."

    @ Willow,
    entweder sind Sie ein Witzbold oder Sie sollten manche Getränke nicht so früh am Morgen zu sich nehmen. 🙂
    1) glaube ich weder an eine zionistische Weltverschwörung noch an eine Weltverschwörung gegen Israel. ICH bin nicht paranoid.
    2) denke ich, dass ich mit meinem Kommentar eigentlich für jeden normal denkenden Menschen klar gemacht habe, dass sich das als "unabhängig" bezeichnende JCPA für mich als eindeutig regierungs- und IDF-nah bzw. -gesteuert darstellt.
    und 3. habe ich keinerlei Aussagen zum Thema "historische Dokumente wie eine “Palestine Post” von 1945" gemacht.
    Ich stimme Ihnen aber durchaus zu, manche Kommentare sind komisch – ob freiwillig oder unfreiwillig mag ich nicht zu unterstellen ;-). 

  28. „NGO-Monitor“, herausgegeben vom Chairman of the Political Studies Department at Bar Ilan University.
    Hört sich ja super-seriös an.
    Haha.

    Was zeichnet die politische Abteilung einer eindeutig national-religiösen Uni aus, dass Sie sie über die Glaubwürdigkeit eines Anthropologen an der (darf ich sagen renommierten) Ben Gurion University urteilen lassen?

    Ãœberhaupt ein Quatsch, diese ganzen „Watch“- und „Monitor“-Seiten, die versuchen jede nicht dem nationalistischen oder national-religiösen Lager zugehörige Stimme in ein verdächtiges Eck zu rücken.
    Oder warum sollten Kontroll-Beobachter und Sitten-Wächter nötig sein, wenn nicht irgendwas nicht ganz sauber ist?
    Jedes Blatt, das etwas schreibt, das vom Tugendpfad der reinen nationalistischen Propaganda abweicht, wird unter Beobachtung genommen und unter Kuratel gestellt.

    Wirklich nur noch lächerlich, wenn es nicht so viele wären!

    Das ist, als würde ich mich über Frankreich nur bei der FN informieren oder als würde ich die KPI nur nach „Dossiers“ der Fini-Anhänger beurteilen.

    Unglaublich. Herr Pfeifer, wie können Sie da mitmachen und sogar anheizen?

    • @Eric@ Aha jetzt werde ich noch eine Rüge von Ihnen erhalten, weil ich 2003 in der JCPA einen Vortrag gehalten habe. Und die ein Interview mit mir im Dezember 2003 publiziert haben
      Austria, the Jews, and Anti-Semitism: Ambivalence and Ambiguity
      http://www.jcpa.org/phas/phas-15.htm
      Glauben Sie, dass Ihre Schubladisierung irgendjemand außerhalb Ihres Dunstkreises beeindruckt? Sie meinen Sie könnten eine Universität in der viele laizistische und arabische Studenten lernen, als rechtsextrem abqualifizieren?

  29. @Pfeifer
    Sie vermuten stets böswillige Unterstellung? Ist das Projektion?
    Jedenfalls habe ich nirgends behauptet, was Sie mich nun zu belegen auffordern. Ãœber die Rolle des Arutz Sheva in der Mordkampagne gegen Premier Rabin sollten Sie eigentlich hinreichend informiert sein.

    @Und von Ihnen Herr Embke, fordere ich, mich nie wieder in die Nähe von „Israelhassern“ zu stellen.
    Ich bin Israelin, auch wenn ich in Wien geboren bin und die Sommer gerne in Österreich verbringe. Was Sie sind ist mir egal, aber wenn die traditionsreichste israelische Zeitung, Haaretz, als Lieblingsblatt der Israelhasser verteufelt wird und AFP als „alles andere als israelfreundlich“, dann frage ich mich schon auf welch extremistischen Pfaden Sie wandeln.

    Ich denke die hier geschilderten Vorfälle sollten nicht so schnell vergessen werden.
    http://test.hagalil.com/israel/rabin/mord/hetze-5.htm
    Das Geheimnis der Erlösung heisst Erinnerung!

    • Liebe Luise,

      wo bitte erkläre ich Sie zur Israelhasserin?
      Und wo und wie bitte, verteufele ich die Haaretz als Lieblingsblatt der Israelhasser?

      Wenn Sie meine Kommentare wirklich gelesen, verstanden und im richtigen Zusammenhang gesehen hätten, kämen Sie überhaupt nicht auf die Idee, mich (!) extremistischer Pfade zu bezichtigen!

      Ich bezog mich ausschließlich (!) auf den Autor und seine Schreibweise.

      Sie sollten sich nicht gleich angegriffen fühlen. Vor allem dann nicht, wenn Sie überhaupt nicht angesprochen sind!

      Leider muss ich immer wieder, nicht nur auf meine Kommentare hin, die Erfahrung machen, dass – nennen wir sie einfach ´mal so – Israelkritiker bei jeglicher anderer Meinung, bei jeglicher Kritik an deren Äußerungen und Positionen, sich angegriffen und verleumdet fühlen. Woher mag das kommen?

      Lesen Sie einfach noch einmal meine Texte, ganz besonders meinen letzten Kommentar vor diesem. Wenn es für Sie ein extremistischer Pfad ist,  „Ich wünsche mir ein friedliches Miteinander aller (!) Bürger Israels, ganz gleich ob Juden, Muslime, Drusen, Christen o.a. –“ zu schreiben und ehrlich zu meinen, dann muss ich mich wirklich fragen, wie weit Sie von dieser Mitte, in der ja wohl alle Menschen stehen sollten, entfernt sind.

      Wo bitte befinde ich mich Ihrer Meinung nach, wenn ich auf die Notwnedigkeit einer Person hinweise, die machtovll in der Mitte stehen sollte/wird, und beide Seiten zur Vernunft ermahnt?

      Nicht ich stecke Sie in die Ecke der Israelhasser. Das tun Sie selbst. Oder zumindest scheinen Sie anzunehmen, dass Sie aufgrund Ihrer Positionen von anderen dorthin gestellt werden. – Ich stelle Sie auch jetzt nicht in diese Ecke. Jeder hat das Recht auf Kritik, auch an Israel. Ungeachtet dessen, was Sie so manches Mal von sich geben…

      Doch noch eines: Dass Sie Jüdin und Israelin sind, hat nun wirklich nichts damit zu tun, dass Sie und Ihre Positionen dadurch mehr Anspruch auf Glaubwürdigkeit oder Anerkennung haben. Es gibt viele Israelis und Juden im Ausland, die sich als wirkliche Israelhasser hervortun. In ihrem Selbsthass schieben sie ihr Judentum jedesmal in den Vordergrund, um die angebliche „Korrektheit“ und „Wahrheit“ ihrer Darstellungen zu unterstreichen. (Auch diesmal sind Sie nicht gemeint!) – Doch diese Menschen leiden offensichtlich unter einem angeborenen Stockholm-Syndrom.

      Ich bin weder Jude, noch gehöre ich einem anderen Glaubensbekenntnis an. Und ich bin auch kein Kriegsteilnehmer, der irgendwelche Schuldgefühle hegt! – Mir ist an einem gerechteren, faireren Umgang mit Israel und seinen Bürgern gelegen. – Wenn die Verteidigung gegen Unrecht und die Suche nach Ausgleich Extremismus bedeutet, ja dann frage ich mich, ob Bezeichnungen wie Links, Mitte oder Rechts überhaupt noch irgendeine Bedeutung haben.

    • Luise die Meisterin der Heuchelei schrieb oben „wenn man JCPA-Publikationen und den Nationalistensender Israel National Radio, (bekannter unter der Bez. Arutz Sheva,“
      Habe ich Sie über Arutz 7 befragt? Nein. Glauben Sie mit solchen Tricks mit mir diskutieren zu können?
      Ich fragte Sie über JCPA. Wieso nennen Sie dieses
      Jerusalem Center for Public Affairs  JCPA

      in einem Aufwasch mit Arutz 7?

       Was konkret beanstanden Sie an JCPA?

  30. “..The importance of the Mamilla cemetery to Muslims is well-known to Israel. In 1948, the year control of the cemetery was taken over by Israel, the Israeli Religious Affairs Ministry recognized Mamilla “to be one of the most prominent Muslim cemeteries, where seventy thousand Muslim warriors of [Saladin’s] armies are interred along with many Muslim scholars. Israel will always know to protect and respect this site.”
    As recently as 1986, in response to an investigation by the United Nations Education, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) regarding Israel’s development projects on Mamilla, the Israeli government stated that “no project exists for the deconsecration of the site and that on the contrary the site and its tombs are to be safeguarded.”
    Despite these reassurances and the cemetery’s inclusion in a Israeli Antiquities Authority list of “Special Antiquities Sites,” Israel in fact destroyed a large section of the cemetery during the period in which the statement was made.

    Despite officially recognizing its importance, Israel has steadily encroached on the Mamilla Cemetery with the erection of buildings, parks and even parking lots. The construction of the “Center for Human Dignity – Museum of Tolerance” is only the latest such development project. ..“
     
    http://ccrjustice.org/ourcases/current-cases/mamilla
    ‚Museum für Toleranz‘ = ‚Mausoleum für Toleranz‘

  31. @mfb & Luise
     
    Schon klar, was nicht sein darf – das nicht sein kann…
     
    Sicherlich ist es interessant, die israelische Medienlandschaft zu analysieren, die im Gegenteil zur doch sehr homogenen deutschen ziemlich heterogen ist… aber erstmal zu behaupten, daß alles, was nicht den eigenen Vorurteilen entspricht gelogen sein muß, selbst wenn die Nachrichtenquelle die absolut nicht israelfreundliche AFP ist, ich weiß nicht. Zumal, wenn mfb unterstellt, daß die zionistische Weltverschwörung in Form  des „Jerusalem Center“ gar historische Dokumente wie eine „Palestine Post“ von 1945 fälscht, dann wird das doch schon fast unfreiwillig komisch.
     
    Aber auch die einzige nach Ansicht der Israelhasser glaubwürdige israelische Zeitung, Haaretz, ist offenbar von den Faschisten unterwandert, die manche ja in Israel überall sehen wollen:
     
    http://www.haaretz.com/print-edition/features/even-the-dead-and-buried-enter-the-conflict-1.308076
     
    „Shlomo Hen, head of the ILA’s supervision department, rejects the Islamic Movement’s claims of new tombstones for old graves. „I have aerial photographs showing there were no graves here during past decades,“ he says. The Islamic Movement workers, he says, have also dismantled ancient, non-Muslim gravestones to build the new graves. „In two cases we even found graves with a star of David on them,“ says Hen, adding that „they set up graves on sewage line manholes, so it’s certain there are no graves below.“
    The Jerusalem Municipality responded: „The area is owned by the Israel Lands Authority. A month ago the municipality approved the carrying out of work to clean and restore existing graves. Elements from the Islamic Movement have exploited the municipal permit and have begun to set up fictive graves on the site to take control of the area of Independence Park. About a week ago, the municipality filed a complaint with the police about the work and has stopped the work. It should be stressed that no graves have been removed but only fictive tombstones. The work has been carried out under the supervision of the Antiquities Authority and only new tombstones have been removed.“
     

  32. Zu Willows Artikel – der ist von 1945, nach welchem der ‚Supreme Muslim Council‘ bereits den Friedhof überbauen wollte:

    Es war die britische Mandatsmacht, die den ‚Supreme Moslem Council‘ ins Leben rief und in Folge großen Einfluss auf die Berufung dessen Vertreter nahm. Es gab offene Wahlen, die wurden aber bei Nicht-Gefallen annuliert. Den letzten Kleriker enthielt das Gremium bis 1937, den Groß-Mufti von Jerusalem Al-Husseini. Danach beinhaltete das Gremium keine Kleriker mehr und die Pseudowahlen wurden auch nicht mehr durchgeführt.

    Ein oberster muslimischer Rat hätte an der Spitze einen Mufti gebraucht. Dieses Gremium wurde also von der Kolonialmacht eingesetzt und stand unter seiner Ägide und hatte mit dem Islam und seinen Autoritäten nicht wirklich etwas zu tun.

    Es handelte sich also um Etikettenschwindel.
    Da sieht man, wie leicht es einer militärischen Besatzungsmacht doch ist, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen und das wird dann in Folge von Leuten gleicher Gesinnung gerne aufgegriffen.
    Auch zuvor wurden die Mitglieder des ‚Supreme Moslem Councils‘ nicht wirklich unabhängig von den Palästinensern gestellt.

    Die Wahlen seiner Vertreter wurden in den 20ern immer wieder von den britischen Machthabern annuliert, so dass man in letzter Konsequenz den ‚Supreme Moslem Council‘ als einen verlängerten Arm der Mandatsmacht sehen muss. Al-Husseini wurde von den Briten als Groß-Mufti eingesetzt, auch wenn er 1937 gehen musste, weil er auf Grund seiner politischen Aktivitäten in Ungnade gefallen war.

    Religiöse Autoritäten waren es jedenfalls nicht, die 1945 die Überbauung des Friedhofs planten und die Entscheider standen im Prinzip im Sold der britischen Kolonialmacht.

    Weder muslimische Kleriker, noch die muslimische Bevölkerung hatte da irgend was zu melden.

    Die historische Bedeutung des Mamilla Friedhofs steht außer Frage und wurde keineswegs neu ‚erfunden‘ – ich glaube auch, dass es völlig überflüssig ist dort irgend welche ‚gefakten‘ Toten abzulegen, denn der Friedhof ist ja real – es gibt natürlich Leute, die tatsächlich Interesse an solchen ‚Meldungen‘ haben.

  33. @Luise@ Sie machen es sich leicht, in dem Sie JCPA-Publikationen als „berüchtigt für rechtsextremistische Hetzkampagnen“ qualifizieren.
    Können Sie uns das mit ein paar Beispielen beweisen?
     
     

  34. @ Willow:
    .
    Abgesehen davon, dass ich zu der Meldung in dem Zeitungsabschnitt bisher nichts Gleiches im Internet fand (ich würde mich freuen, wenn es noch eine oder mehrere andere Quellen gibt), begegne ich dem Zeitungsblattfaksimile mit sehr viel Misstrauen: der relevante Artikel ist ganz offensichtlich später mit einem Bildbearbeitungsprogramm eingefügt, das zeigt der senkrechte Strich links davon, der im Gegensatz zu dem Artikel unmittelbar daneben schräg verläuft, dann eine Ãœberlappung im mittleren Teil zum oberen und ein Versatz dieses Teils nach rechts. Kann den Grund haben, dass der O-Text kaum lesbar war und dann überkopiert wurde, das ist aber nicht angemerkt… Auch der Text unter „Where to Go“ wurde eingefügt, z.T. anscheinend zusammen mit dem mittleren Teil des Artikels.
    .
    Was hat es damit für eine Bewandnis? Gibt es eine stimmige Erklärung?
    .
    Sonst hat dies Zeugnis nicht mehr Wert als die „berühmten“ Bilder einer Lenin-Rede, auf der gegenüber dem Original in einer erneuten Veröffentlichung Trotzki den Blick abwendet und in einer noch neueren schlicht verschwunden ist.
    —————–
    Auf einem Plan von Jerusalem aus dem Jahr 1927 oder so, Quelle: „Baedekers Palästina und Syrien“, das wiederum als Beilage im Jüdischen Lexikon von 1927, ist ein ca. 0,15 qKm großes, annähernd (nicht exakt) rechtwinkliges, von Mauern und Wegen begrenztes Areal (nordöstlich die „Zionistische Exekutive“) bei dem es einschließenden „Mamilla-Teich“ klar als „Mohammedan. Begräbnisplatz“ ausgewiesen.
    .
    Schon damals führt eine Straße / ein Weg mitten hindurch von West nach Ost.
    .
    Trotzdem erschließt sich mir nicht, wieso die Stadtverwaltung da nun unbedingt rumbuddeln muss. Warum bloß hat sie sich nicht mit der muslimischen Oberaufsicht über den Friedhof kurzgeschlossen, sondern rückt bei Nacht und Nebel (nein, Letzteres nicht) aus, um Tatsachen zu schaffen. Sieht arg nach Provokation aus und macht unnötig böses Blut, genauso wie die im Halper-Artikel weiterhin beschriebenen Zerstörungen.
    .
    Zwar gehe ich nicht konform mit der Meinung, palästinensisches Land sei besetzt, weil die gesamte Westbank einschließlich Jerusalem wie auch der Gaza-Strip quasi bis dato m.M. nach herrenlos sind, aber die fortlaufende Drangsalierung der sich PalästinenserInnen Nennenden ist einfach – was? idiotisch.
    .
    „Suche den Frieden und jage ihm nach!“ Das offizielle Israel scheint nicht zu wissen, wie er denn zu jagen sei. Jedenfalls nicht mit solchen Methoden.

  35. Extreme Positionen, ganz gleich von wem, bringen keinen Frieden. Doch hinterhältig konstruierte angebliche Fakten, zum Zwecke der Verleumdung heizen das Feuer von Hass und Verblendung nur noch weiter an.

    Es ist das Eine, einem Gegner durch offen geäußerte Positionen zu zeigen in welcher Hand das „Schwert“ getragen wird. Darauf kann sich der Gegner einstellen. Etwas Anderes ist es jedoch, wenn einer mit einem angeblich ehrlichen Lächeln seinen Gegner zu sich bittet, um ihn an seiner Seite in einen Artikel schauen zu lassen, – unter dessen Papier er ein Messer versteckt, um ihm dann hinterrücks das Messer in den Rücken zu stechen.

    In Regionen und Situationen wie im Nahen Osten, wie in Israel mit seinen Nachbarn, ist selten Platz für die Macht der Ausgewogenheit und des Friedens. Es herrscht ein stetes Mißtrauen, stete Furcht vor dem Gegner – und die Bürger wollen beschützt werden, auf die eine oder andere Weise. Dies geht so lange, bis einer kommt, der sowohl Macht, Ausgleich und Schutz bietet, und den anderen durch Taten des Friedens die Macht der Gewalt entreißt. – Doch es kann, darf und wird niemand sein, der hilflos die eine Wange hinhält, damit ihm auch noch auf die andere Wange geschlagen wird. Denn dann macht der Schläger weiter. Der Schläger muss die Chance haben aufzuhören, aber auch die Furcht, dass er geschlagen wird, sobald er auch nur die Hand hebt. – Das muss für beide gelten. Dann werden beide – mit diesem einen in der Mitte – miteinander reden – und den Frieden finden.

  36. Von einer Ein-Mann-NGO kann keine Rede sein. Von einer anti-zionistischen Weltverschwörung auch nicht. Das politische Umfeld von Dori Gold liegt einfach ungefähr so weit rechts, wie das von Halper eben links ist. Ihn deshalb verächtlich zu machen ist also unangebracht.

    Das sollte man wissen, wenn man JCPA-Publikationen und den Nationalistensender Israel National Radio, (bekannter unter der Bez. Arutz Sheva, eigentlich illegal und berüchtigt für rechtsextremistische Hetzkampagnen, am bekanntesten die Mordhetze gegen Rabin, von der sich, nach Rabins Ermordung, sogar manche Anhänger der extremen Rechten, auch in der Siedlerbewegung, zumindest vorübergehend, distanzierten), als Gegenquelle benennt.
    Inzwischen ist Arutz 7 übrigens erfolgreicher als je zuvor und wird von zahlreichen neu gegründeten Propagandainstitutionen unterstützt. Ein Netanyahu-begeisterter Multi-Millionär gibt sogar eine nationalistisch-konservative Tageszeitung heraus, die kostenlos in ganz Israel verteilt wird und inzwischen die meist gelesene israelische Zeitung ist.

  37. „Hier eine Schilderung der Tätigkeit der Ein-Mann-NGO des Jeff Halper“

    Leider leide ich unter Lesezwang .. 😀 ..
    ivh schau mir so einen Link an – und dann will ich auch wissen,mit wem ich es zu tun habe:

    „Das Jerusalem Center for Public Affairs ist ein unabhängiges israelisches Forschungsinstitut für politische und gesellschaftliche Fragen mit Sitz in Jerusalem.“
    Also Unabhängigkeit finde ich immer gut (Y).

    „Als Non-Profit-Organisation 1976 gegründet, und seit 2000 geleitet von dem ehemaligen israelischen UN-Botschafter Dr. Dore Gold, hat das JCPA eine Vielzahl von Studien führender israelischer und internationaler Experten zu unterschiedlichsten Schlüsselfragen israelischer Außen- und Sicherheitspolitik sowie Bildungsarbeit produziert.“
    Naja – geleitet von einem ‚ehemaligen‘ Botschafter .. abkommandiert vom Aussenministerium???

    „Zu den vom JCPA publizierten und präsentierten Experten gehörten in den vergangenen Jahren u.a.:“
    Aja .. nun kommen die unabhängigen Experten, mit denen das JCPA wirbt:
    Von 16 genannten Experten sind
    * 6 ranghohe israelische Militärs
    * 1 Berater des israelischen Verteidigungsministers
    * 1 ehemaliger Berater des israelischen Aussenministers
    * 1 ehemaliger Generaldirektor im israelischen Aussenministerium
    * 1 weiterer ehemaliger israelischer Botschafter
    http://www.jer-zentrum.org/About.aspx

    Ja wenn das nicht ausgewogen und unabhängig ist <lol>.

    Das nächste mal, wenn ich etwas über die Gesundheitsgefährdung von fettem Fleisch wissen will, informiere ich mich sicher in der „Die Fleischerei – Internationale Fachzeitschrift für Fleischverarbeiter in Handwerk und Industrie“. 😉

  38. Hallo willow,

    herzlichen Dank für Ihre Links. Sehr interessant und aufschlussreich. Aber leider auch wieder ein Beweis dafür, wie von bestimmten Personen und/oder Gruppen gezielt Stimmung gegen Israel gemacht wird. Sicher, nicht alles in Israel ist in Ordnung, Aber wo ist es das schon?

    Ich wundere mich sehr, dass es dieser Artikel überhaupt auf hagalil geschafft hat! Ich hatte/habe die Vermutung, dass hier ein Hacker seinen öffentlichkeitswirksamen, scheinjournalistischen Hass und einseitigen, undifferenzierten Darstellungsdrang durch technische Manipulation auf diese Seite geschafft hat…

    Oder hat da jemand in der Redaktion nicht aufgepasst. Kann vorkommen, Kann aber auch – wieder einmal – von Israelgegnern auf übelste Weise genutzt werden.

    Gegen berechtigte Kritik, Fakten etc. ist nichts einzuwenden. Aber dieser „Beitrag“ hat damit nichts zu tun, genauso wenig wie der Autor…

    Ich wünsche mir ein friedliches Miteinander aller (!) Bürger Israels, ganz gleich ob Juden, Muslime, Drusen, Christen o.a. – Doch mit solchen Artikeln und sytematischer einseitiger Stimmungsmache auf der Grundlage konstruierter, manipulierter „Fakten“ gegen Israel, seine Regierung und (in diesem Fall jüdischen) Bürger wird dies nicht zu erreichen sein. Dieser Beitrag, insbesondere unter Berücksichtigung der wahren Hintergründe, ist nur ein weiteres Störfeuer im Friedensprozess. Und ich befürchte, ein bewusst gezieltes Störfeuer.

  39. Da steht hier also Aussage gegen Aussage. Fakt scheint aber vom Artikel auf jeden Fall samt den anderen Ausführungen zu bleiben:
    .
    “ In den 60ger Jahren wurde ein Teil des Friedhofes für den so genannten “Unabhängigkeitspark” überbaut. Später wurde eine öffentliche Straße durch den Friedhof gebaut. Ãœber einigen Gräbern wurden schwere Stromkabel verlegt. Dann wurde auf einem anderen Teil des Friedhofs ein Parkplatz angelegt, und nun also wurden, in mehreren nächtlichen Operationen, die einem Alptraum glichen, rund 1.500 muslimische Gräber abgeräumt, um Platz zu schaffen für das ‘Museum der Toleranz und Menschenwürde’ (Museum of Tolerance and Human Dignity) des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Los Angeles – das $100 Millionen kosten wird.“
    .
    Interessant wäre nun, zu wissen, wieso da von 1.500 Gräbern die Rede ist, während die sog. fakes lediglich ein Fünftel davon wären…

  40. Einige interessante Links zum Thema:
     
    http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gtT5BQ6NyRWT1w36pkmHcQAEf6DQ

    http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/138949

    aber vor allem:
    http://www.jpress.org.il/Default/Scripting/ArchiveView.asp?BaseHref=PLS%2F1945%2F11%2F22&Page=2&SelectedEntity=Ar00206&skin=TAUEn&AppName=2&CurrentPage=2&PageSize=5
    „An area of over 450 dunams in the heart of Jerusalem, now forming the Mamilla Cemetery, is to be converted into a business centre. The townplan is being completed under the supervision of the Supreme Moslem Council in conjunction with the Government Town Planning Adviser. A six-storeyed building to house the Supreme Moslem Council and other offices, a four-storeyed hotel, a bank and other buildings suitable for it, a college, a club and a factory are to be the main structures. There will also be a park to be called the Salah ed Din Park, after the Moslem warrior of Crusader times.

    …In an interview with „Al-Wihda.“ the Jerusalem weekly, a member of the Supreme Moslem Council stated that the use of Moslem cemeteries in the public interest had many precedents both in Palestine and elsewhere….“

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