Türken kommen nach Israel

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Eine Fortsetzung des türkischen Films „Tal der Wölfe“ wird ab 5. November in mehr als 100 Ländern gezeigt. Im Lichte der jüngsten Ereignisse und des antisemitischen Inhalts ist das keine Überraschung…

Von Karl Pfeifer

Polat Alemdar – der elegante mit einem Revolver herumfuchtelnde türkische Agent – und seine Männer fahren nach Israels Attacke auf die Flottille nach Israel. Nach vielen Mühen fassen sie den israelischen Befehlshaber dieser Aktion, Moshe Ben Eliezer.

Polat wird manchmal als der türkische James Bond beschrieben. Millionen junger Türken bewundern ihn, ahmen seine Manieren und Sprechweise nach.
Dieser Film “Tal der Wölfe: Palästina” wird einer der teuersten türkischen Filme, er soll zehn Millionen Dollar kosten.

Zum Videobeitrag (Youtube): Profit, Politik, Propaganda – Türkischer Kinofilm sorgt für Aufregung

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Kurz nach Sonnenaufgang nähert sich die israelische Spezialeinheit. Ihr Ziel: ein Schiffskonvoi vor der Küste. Dann der Befehl: Entern! Schreie, Panik, Schüsse, Blut. Und Schnitt! Willkommen bei den Dreharbeiten zum türkischen Kinofilm „Tal der Wölfe: Palästina“. Die Ähnlichkeiten zum Zwischenfall Ende Mai vor der israelischen Küste sind gewollt. Damals brachte das israelische Militär den Schiffskonvoi einer türkischen Hilfsorganisation auf. Es gab neun Tote, Verletzte und viele Fragen. Drei Untersuchungsausschüsse in Israel, der Türkei und in New York bei den Vereinten Nationen suchen nun parallel nach Antworten. Doch die Wahrheit interessiert die türkischen Filmemacher weniger. Sie wollen Meinung machen. Und Profit. Held des Films ist ein warmherziger, türkischer Agent. Er jagt den Verantwortlichen für den Übergriff. Einen blutrünstigen, Kinder mordenden israelischen General. Vor allem in der muslimischen Welt erwarten die Macher volle Kinos. Dort gelten die Toten der israelischen Kommandoaktion als Helden. Und auf die Ergebnisse der Ausschüsse wollen die meisten ohnehin nicht warten. Für sie steht fest: Schuld hat Israel. Für das „auslandsjournal“ zeigt ZDF-Reporter Winfried Schnurbus, wie an der Kinokasse Politik gemacht wird – diplomatische Eiszeit zwischen Israel und der Türkei inklusive.

6 Kommentare

    • Das „Publikum“, welches sich in DE diesen Film anschaut, dürfte intellektuell eher nicht in der Lage sein, die „Problematik des Films“ zu erkennen.
      Wie hiess es doch so schön: “ Millionen junger Türken bewundern ihn, ahmen seine Manieren und Sprechweise nach.“
      Wieso fallen mir dazu ganz spontan die Problembereiche deutscher Städte wie Berlin/Kreuzberg oder Duisburg/Marxloh ein? Dort dürfte es mit Sicherheit Bewunderer  und Nachahmer zuhauf geben, die diese primitive Botschaft des Machwerks begeistert aufnehmen und auch umsetzen!
      Sollte der Film gezeigt werden, stehen der deutschen Betroffenheitsindustrie glänzende Zeiten ins Haus; erst lässt man sich den Mob am Film aufgeilen und austoben und dann bildet man wieder Lichterketten gegen „Gewalt von Rechts!“
      Und o Weh und Schreck, wenn dann einer aufsteht und Ross und Reiter beim wahren Namen nennt!
      (Und bevor hier irgend ein Erbsenzähler in meinen letzten Satz auch nur ansatzweise versuchen sollte, mir rechtes Sympatisantentum zu unterstellen: Nein, ich gehöre nicht zu dieser Szene und hege auch absolut keine Sympatie für deren Denke!)

  1. Vllt sollten die Israelis einen epochalen Film darüber machen, wie die Türken seit Jahrzehnten die kurdische Bevölkerung meucheln und deportieren. Dass die Türken sich über Gaza aufregen ist ja bekannt, selbst jedoch zetteln sie seit Gründung ihrer Republik einen Genozid unter den Kurden an. Mehr als 30000 Menschen haben in diesem Konflickt ihr Leben verloren. Und sie morden weiter, aber Gaza ist ja ein Freiluftgefängnis….

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