Die Entwicklung des Zionismus bis zur Staatsgründung Israels (Teil 2)

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Im Schatten des Nationalsozialismus: jüdische Masseneinwanderung, arabischer Aufstand und Zweiter Weltkrieg…

Von Martin Kloke 

Schon kurz nach ihrer Machtergreifung im Januar 1933 begannen die Nationalsozialisten mit der systematischen Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Massenhaft verließen nun deutsche Juden ihr Land; bald folgten ihnen auch viele Flüchtlinge aus Polen. Während der 5. Alija strömten insgesamt 197.000 Juden nach Palästina: Die meisten von ihnen waren weder Zionisten noch Sozialisten; viele gehörten der Mittelschicht oder gar dem Großbürgertum an. Da ihnen andere potentielle Zufluchtsländer, etwa die USA, weitgehend verschlossen blieben, bot sich ihnen keine andere Wahl, als sich im heißen und unterentwickelten Palästina niederzulassen. Während die deutschen Flüchtlinge („Jeckes“) eher liberal-demokratisch orientiert waren, verstärkten die polnisch-jüdischen Einwanderer die revisionistischen Strömungen im zionistischen Parteienspektrum. Nach ihren traumatischen Erfahrungen in Polen waren sie nicht länger bereit, politische und gesellschaftliche Fremdbestimmung hinzunehmen. Sie forderten, gegenüber den Arabern Palästinas eine härtere Gangart anzuschlagen – auch, um ihre kollektive Autonomie voranzutreiben und abzusichern.

Tel Aviv und andere Städte am Mittelmeer begannen zu boomen. Geschäftsauslagen, Strandpromenaden und Cafés, Theater- und Lichtspielhäuser und – nicht zuletzt – die zahlreichen aus dem Wüstensand sprießenden steinernen Zeugnisse der Bauhaus-Architektur verrieten unverkennbar die deutschen bzw. mitteleuropäischen Wurzeln ihrer Betreiber und Erbauer.

Im August 1933 schlossen zionistische Repräsentanten unter Chaim Arlosoroff (1899–1933) mit dem Reichswirtschaftsministerium ein Kapitaltransfer-Abkommen, um die Auswanderung deutscher Juden nach Palästina zu beschleunigen. Obgleich die Ausgangslage der beteiligten Akteure nicht unterschiedlicher sein konnte, motivierte sie ihre partielle Interessenidentität zu einer begrenzten Kooperation: Das sogenannte Ha’avara-Abkommen ermöglichte es jüdischen Flüchtlingen, Teile ihres Kapitalvermögens in die neue Heimat zu transferieren. Der Transfer war an Einfuhren deutscher Waren nach Palästina gekoppelt. Mit dem Erlös durch den Warentransfer konnten auch mittellose Juden das ihnen von den Briten auferlegte „Vorzeigegeld“ aufbringen: 1.000 palästinensische Pfund (= ca. 15.000 Reichsmark). Das Abkommen war aus jeweils unterschiedlichen Gründen umstritten. Während Kritiker argwöhnten, das Abkommen unterlaufe die Boykottbestrebungen gegen Nazi-Deutschland, indem es den Nazis dringend benötigte Devisen einbrachte, befürchteten NS-Regierungskreise eine Subventionierung zionistischer Bestrebungen in Palästina. Ab 1937 schränkte das NS-Regime Umfang und Modalitäten des Kapitaltransfers ein, während es gleichzeitig den Verfolgungsdruck auf die jüdische Minderheit erhöhte. Dennoch vermochten im Rahmen von Ha’avara bis 1939 mehr als 50.000 deutsche Juden nach Palästina einzuwandern; dabei gelang es ihnen, Vermögenswerte in Höhe von ca. 140 Millionen Reichsmark zu retten – was pro Einwanderer einer durchschnittlichen Transfer-Rate von ca. 2.800 Reichsmark entsprach. ((Vgl. Feilchenfeld / Michaelis / Pinner, Haavara-Transfer 1972.)) Offiziell wurde das Abkommen erst 1941 eingestellt, obwohl schon zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kein Kapitaltransfer mehr stattgefunden hatte. Das Interesse der Nazis hatte sich längst verlagert und radikalisiert: Nicht mehr die Ausweisung, sondern die systematische, fabrikmäßige Ermordung der Juden bestimmte fortan ihre Agenda.

Während sich zwischen 1932 und 1935 die jüdische Bevölkerung verdoppelte und die jüdischen Landkäufe unter den Arabern Palästinas ein Gefühl zunehmender Überfremdung erzeugt hatten, verstrickte sich die palästinensische Nationalbewegung in einen Prozess der Radikalisierung, der mit panislamischen Tendenzen einherging. Zudem erweckte eine kurzzeitige prozionistische Wende in der britischen Palästina-Politik, die die proarabische Weißbuch-Politik vom Oktober 1930 ablösen sollte, das Bild einer wankelmütigen britischen Außenpolitik. Unter Federführung des Großmuftis von Jerusalem fand im Dezember 1931 in Jerusalem der 1. Islamische Weltkongress statt. Der einmütige Aufruf zur Verteidigung der „Heiligkeit der Mauer“ (es handelt sich laut arabischem Narrativ um die von den Jebusitern gebaute Mauer – tatsächlich aber um die als Klage-oder Westmauer bekannten Überreste des herodianischen Tempels) und zur Gründung einer Al-Aksa-Moschee-Universität ließ die Rolle Jerusalems auch außerhalb Palästinas ins Bewusstsein der muslimischen Welt treten.

Parallel dazu mutierten mit Wissen und Billigung des Großmuftis paramilitärische arabische Jugendverbände zu terroristischen Untergrundmilizen: In Judäa gründete Abdel Kader al-Husseini (1908–1948), ein Vetter des Großmuftis, die Gruppe „Heiliger Krieg für das Heilige Land“. In Haifa und Galiläa begann eine Terrorgruppe um Scheich Is ad-Din al-Kassam (ca. 1880–ca. 1935) zu operieren. Beide Anführer werden noch heute von palästinensischen Organisationen als „Märtyrer“ verehrt; ihre Gruppen bildeten das organisatorische Rückgrat des arabischen Aufstands gegen Briten und Juden, der im April 1931 begann und phasenhaft zunächst 1936 und schließlich erneut zwischen Herbst 1937 und 1939 seine Höhepunkte erreichte. Ein Generalstreik, der von einer bis dato beispiellosen Gewalt begleitet wurde, erstreckte sich zeitweise auf ganz Palästina. Der Aufstand führte zu Massakern an Juden, geplünderten bzw. zerstörten Feldern, Plantagen, Läden und Fabriken. Im Gegensatz zur eher defensiven Hagana, der halbamtlichen Untergrundarmee des Jischuws, setzten revisionistische Milizen vor allem ab 1938 unverblümt auf gegenterroristische Mittel. Letztlich waren es jedoch einerseits die erbitterten Operationen britischer Militärverbände, andererseits aber auch die internen Zwistigkeiten unter den Aufständischen, die den Unruhen ein Ende bereiteten.

Der arabische Aufstand zeitigte ungeahnte Folgen: Er brachte auf paradoxe Weise das zionistische Projekt voran. Was seine Protagonisten bisher nur proklamiert hatten, wurde nun Wirklichkeit – die Desintegration der palästinensischen Wirtschaft entlang ethnisch-nationaler bzw. religiöser Trennlinien. Obwohl jüdische Arbeiter traditionell teurer waren als arabische Arbeiter, verlor der Arbeitsmarkt des Jischuws binnen kurzer Zeit seine arabische Konkurrenz. Als die Araber den Juden die Benutzung des Hafens von Jaffa untersagten, bauten die Juden ihren eigenen Hafen in Tel Aviv – größer und moderner als es der Nachbarhafen war. Vor dem Aufstand mussten die Zionisten ihre paramilitärischen Ambitionen vor den Briten verbergen; jetzt durften die zionistischen Milizen sich professionalisieren und offen zu ihren Verteidigungsanstrengungen bekennen, indem sie ihre Dörfer und Städte zu „Wehrsiedlungen“ ausbauten. Mehr denn je war der jüdische Kibbuznik jetzt nicht nur Bauer, sondern gleichzeitig gefechtsbereiter Soldat.

Seit 1933 sympathisierten viele Araber mit dem deutschen Nationalsozialismus, der als Modell nationaler Befreiung und des antijüdischen Kampfes wahrgenommen wurde. 1937, noch während der arabischen Aufstände, legte der Jerusalmer Großmufti dem NS-Regime den Entwurf für einen Kooperationsvertrag vor: Er bat um Waffen und andere Hilfslieferungen für seine Nationalisten; im Gegenzug bot er die Verbreitung von Nazipropaganda im islamischen Raum auch im Kriegsfalle an. Der jüdische Handel müsse boykottiert, der „Terror“ in den Mandatsländern forciert und „mit allen Mitteln“ die Schaffung eines Judenstaats in Palästina blockiert werden. Ende 1941 kündigte Adolf Hitler bei einer persönlichen Begegnung mit dem Großmufti an, „die Judenfrage auch im britischen Mandatsgebiet „lösen“ zu wollen. SS-Reichsführer Heinrich Himmler verriet dem Großmufti Mitte 1943: „Bis jetzt haben wir etwa drei Millionen Juden vernichtet.“ ((Schwanitz, Hitlers Mann 2008. „Der Mufti bekam aus dem Fonds des Außenministers (der vom geraubten Gold der Juden gespeist wurde) im Monat 50.000 Mark und weitere 25.000 in Devisen. Er hatte ein Berliner Büro, einen Stab mit meist 12 Personen, eine Suite im ‚Adlon‘ sowie zehn Appartements und Häuser. Der Rassist und religiöse Judenhasser hatte sogar die Idee, zionistische Treffen in Tel Aviv und Jerusalem zu bombardieren. Adolf Eichmanns Gehilfe Dieter Wisliceny sagte aus: Eichmann habe dem Mufti ‚die Lösung der europäischen Judenfrage‘ im Kartenraum erklärt. Daraufhin habe dieser Himmler um einen Berater gebeten, wenn er beim ‚Endsieg‘ nach Palästina gehe.“ (so Schwanitz ebd.). Siehe außerdem Gensicke, Der Mufti 2007; Küntzel, Djihad 2003.))

Der Jischuw sah sich im Sommer 1942 einer gefährlichen Einkreisung ausgesetzt: Die Wehrmacht rückte vom Kaukaus und von Ägypten nach Palästina vor. Mit englischer Duldung und punktueller Unterstützung bereiteten sich Eliteeinheiten der Hagana (Palmach) auf die Verteidigung vor und übten den Guerillakampf gegen das näherrückende deutsch-italienische Afrikakorps von Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891–1944). Palmach-Einheiten beteiligten sich im Rahmen einer Jüdischen Brigade andernorts auch direkt am Krieg gegen Hitler-Deutschland. Britischen Truppen gelang es Ende 1942, den Vormarsch der „Wüstenfüchse“ im ägyptischen El-Alamein zum Erliegen zu bringen; die Gefahr einer nahöstlichen Schoah war gebannt.

Als sich die Nachrichten über die Massenverbrechen Deutschlands immer mehr verdichteten, richteten zionistische Politiker dramatische Appelle an amerikanische und britische Regierungsstellen, die Vernichtungslager zu bombardieren – vergeblich. Im Rahmen des sogennanten Biltmore-Programms forderten im Mai 1942 in New York mehrere Hundert amerikanische, europäische und palästinensische Repräsentanten zionistischer Organisationen die „Gründung eines jüdischen Gemeinwesens“ und die Öffnung der Grenzen Palästinas für Flüchtlinge. ((Vgl. Schreiber / Wolffsohn, Nahost 1993, S. 118.))

Die Mehrheit der zionistischen Parteien unterstützte die Briten im Kampf gegen NS-Deutschland. Doch als die Alliierten Anfang 1944 den Kriegsverlauf zu ihren Gunsten wenden konnten, rief Menachem Begin (1913–1992), Kommandant der militanten „Ezel“-Gruppe, zur „Revolte“ gegen die britischen Besatzer in Palästina auf. Mit brachialer Gewalt versuchten jüdische Terroristen, die Briten aus dem Land zu bomben. Die in der Hagana organisierten Linkszionisten machten daraufhin Jagd auf die abtrünnigen Ezel-Kämpfer, die die moralische Reputation des Zionismus zu verspielen drohten. Doch im Frühjahr 1945, als Deutschland vor den Alliierten kapitulierte, lenkte die Hagana ein, verband sich mit der Ezel-Organisation und der kleinen terroristischen Splittergruppe „Lechi“ zur vereinten „Jüdischen Widerstandsbewegung“ und schloss sich dem bewaffneten Kampf gegen die Briten an. Auch jetzt fiel die Ezel-Gruppe durch spektakuläre Aktionen auf: Im Juli 1946 sprengte ein Terrorkommando das britische Militärhauptquartier im Südflügel des Jerusalemer Luxushotels „King David“ in die Luft; 91 Menschen starben in den Trümmern des Hotels. Die Hagana beendete daraufhin ihr Bündnis mit Begins Ezel.

Teilungspläne im Kontext: auf dem Weg zum Staat Israel

Im Lauf der Mandatszeit wurden die Briten immer deutlicher mit der Tatsache konfrontiert, dass die jüdische Einwanderung westlich des Jordans auf erbitterten arabischen Widerstand stieß. Um der Unruhen Herr zu werden, verhängte die Londoner Regierung 1936 für jüdische Flüchtlinge drastische Einreisebeschränkungen. Zugleich dachten die Briten über eine politisch-diplomatische Lösung des Nationalitätenkonflikts nach. Aber wie sollte eine Lösung aussehen, wo doch offenkundig „Recht gegen Recht“ stand?

Im November 1936 wurde eine Kommission eingesetzt, die unter Vorsitz von Lord William Robert Wellesley Peel (1867–1937) eine Analyse des Konflikts erarbeitete. Sie befragte 120 arabische und jüdische Zeugen und legte im Juli 1937 einen Bericht mit der Empfehlung vor, das westliche Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat aufzuteilen. Etwa 20 Prozent des Gebietes wiesen sie den Juden, 80 Prozent den Arabern zu; für sich selbst beanspruchten die Briten einen Verbindungskorridor zwischen Jaffa und Jerusalem:

„Ein unüberwindlicher Konflikt hat sich zwischen den beiden nationalen Gemeinschaften innerhalb der engen Grenzen eines kleinen Landes erhoben. Ungefähr eine Million Araber stehen in offenem oder latentem Kampf mit 400.000 Juden. Es gibt keine gemeinsame Grundlage zwischen ihnen. […] Daher scheidet eine nationale Assimilierung zwischen ihnen aus. […] Teilung bedeutet, dass kein Teil alles von dem erhält, was er wünscht. Sie bedeutet, dass die Araber es hinnehmen müssen, dass ein Teil des von ihnen lange bewohnten und einst beherrschten Territoriums ihrer Souveränität entzogen wird. Sie bedeutet, dass die Juden mit weniger als dem Land Israels, über das sie einst herrschten und über das wieder zu herrschen sie hofften, zufrieden sein müssen. Aber es erscheint uns möglich, dass beide Parteien nach Überlegung zu der Erkenntnis kommen werden, dass die Nachteile einer Teilung von ihren Vorteilen aufgewogen werden. […“ ((Bericht der Peel-Kommission, Juli 1937 (Auszüge), in: Tophoven, Konflikt 1999, S. 26f.))

Die arabische Welt lehnte, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität, den Teilungsplan ab; interne Differenzen waren letztlich rivalisierenden Interessen geschuldet: Während Abdallah von Transjordanien die von der Peel-Kommisssion empfohlene Erweiterung seines Herrschaftsgebietes begrüßte, protestierte das „Hohe Arabische Komitee“ vor allem gegen die vorgeschlagene Ausgliederung der Araber Galiläas in den jüdischen Staat. Schon im September 1937 rief ein panarabischer Kongress in Syrien zum militärischen Widerstand gegen das „Weltjudentum“ und die zionistische Bewegung auf.

Auch auf jüdischer Seite stieß der Peel-Plan auf Unbehagen – die Teilungsmodalitäten wurden mit Enttäuschung aufgenommen, zumal nicht wenige der jüdischen Einwanderer tendenziell von der Idee beseelt waren, als „Volk ohne Land“ in ein „Land ohne Volk“ ((Dieses heute vor allem im antizionistischen Narrativ gebräuchliche Wortspiel geht auf einen protestantischen schottischen Prediger zurück: Seine religiös-zionistisch konnotierte Formel von 1834 dürfte aber den real existierenden Zionismus des 20. Jahrhunderts kaum beeinflusst haben – jedenfalls ist sie von Theodor Herzl (1860–1904) nie benutzt worden. Als einer von wenigen Stimmen hat sich allerdings 1901 der in London lebende ostjüdische Autor Israel Zangwill (1864–1926) auf diese Formel berufen.)) gekommen zu sein. Doch der Pragmatismus war hier stärker als das Beharren auf ideologischen Prinzipien: So fand sich im August 1937 auf dem 20. Zionistenkongress in Zürich eine Mehrheit – vor allem in Kreisen des linken Arbeiterzionismus –, die einen Kompromiss einzugehen bereit war. Freilich lehnte eine Minderheit, die „Revisionisten“, auch jetzt jeden territorialen Ausgleich ab. Nicht „Land gegen Frieden“, sondern „Frieden gegen Frieden“ war ihre Parole; denn eigentlich, so das rechtszionistische Lager, war das historische Land Israel identisch mit ganz Palästina – dieseits und jenseits des Jordans. In der Errichtung des transjordanischen Königreiches (mit seinem hohen arabisch-palästinensischen Bevölkerungsanteil) sahen die Revisionisten den historischen Kompromiss längst vorweggenommen.

Nachdem die britische Regierung auf Empfehlung einer neuerlichen Arbeitsgruppe, der Woodhead-Kommission, schon im Januar 1938 von der Teilungsidee wieder Abstand genommen hatte, veränderte der 2. Weltkrieg wieder alle vorigen Optionen. Selbst die Balfour-Deklaration bezeichneten die Briten nun als „Fehler“ und beschlossen, die jüdische Einwanderung nach Palästina drastisch einzuschränken. Aus taktischen Gründen wurde diese Kabinettentscheidung zunächst vertraulich gehalten. Die britische Regierung empfand den Zionismus zusehends als politische Belastung; im strategischen Kampf gegen die sich proarabisch gerierenden Achsenmächte Deutschland und Italien warb sie fortan um die Gunst der Araber. Im Mai 1939 wurde ein britisches „Weißbuch“ veröffentlicht, wonach Palästina binnen zehn Jahren ein unabhängiger Staat werden sollte. Für die Zeit zwischen 1939 und 1945 sah das Weißbuch vor, dass Palästina insgesamt nur noch 75.000 Juden aufnehmen dürfe; danach sollte die Einwanderung generell gestoppt werden. Weiterhin sollten arabische Grundstücke nicht mehr an Juden verkauft werden dürfen. ((Auszüge des Weißbuchs u.a. bei Schreiber / Wolffsohn, Nahost 1993, S. 109.))

Diese Entwicklung bedeutete einen herben Rückschlag für den Zionismus. Unter dem Eindruck der sich verschärfenden Judenverfolgungen kam das Weißbuch für viele Juden einem Todesurteil gleich. Nachdem sogar die USA ein Schiff – die „St. Louis“ – mit jüdischen Flüchtlingen nach Deutschland zurückgeschickt hatten, kündigte die zionistische Exekutive an, sich um jeden Preis für die „illegale“ Aufnahme jüdischer Flüchtlinge in Palästina einsetzen zu wollen. David Ben Gurion, Chef der sozialdemokratischen Mapai-Partei und Exekutivvorsitzender der Jewish Agency, die auf jüdischer Seite für die Einwanderung nach Palästina verantwortlich war, prägte das Bonmot: „Wir werden gemeinsam mit England gegen Hitler kämpfen, als gäbe es kein Weißbuch; und wir werden das Weißbuch bekämpfen, als gäbe es keinen Krieg.“ ((Steininger, Nahostkonflikt 2003, S. 26.))

Trotz der proarabischen Weißbuchpolitik der Briten sympathisierten die tonangebenden arabischen Kräfte – mit Ausnahme des Emirs von Transjordanien – mit Nazi-Deutschland und seinen Verbündeten. Die palästinensische Führung unter dem Mufti von Jerusalem verbündete sich gar offen mit dem NS-Regime ((Vgl. Fußnote 17.)) – eine Entscheidung, die sich auch und gerade gegen die britische Kolonialpolitik richtete.

Dennoch änderten die Briten auch nach Kriegsende ihre Palästina-Politik zunächst nicht. Aus kolonial- und ölpolitischen Motiven setzten sie ihre proarabische Politik fort, behielten die Einwanderungseinschränkungen bei und ließen auch die sogenannten „Displaced Persons“, die in Deutschland gestrandeten Überlebenden der Schoah, nicht ins Land. Als Reaktion darauf verstärkten die Zionisten ihre Versuche, Flüchtlinge illegal nach Palästina einzuschleusen. Herzzerreißende Berichte gewaltsam zurückgewiesener Flüchtlinge, die als Holocaustüberlebende eine neue Heimat suchten, gingen um die Welt. Immer stärker verlangten nun die beiden neuen Großmächte USA und Sowjetunion eine Änderung der britischen Palästina-Politik. Insbesondere die amerikanische Öffentlichkeit und Teile des politischen Establishments setzten die finanziell abhängigen Briten unter Druck. Im April 1947 hielt der sowjetische UN-Botschafter Andrej Gromyko (1909–1989) eine flammende zionistisch anmutende Rede. ((„The fact that no western European State has been able to ensure the defense of the elementary rights of the Jewish people, and to safeguard it against the violence of the fascist executioners, explains the aspirations of the Jews to establish their own State. It would be unjust not to take this into consideration and to deny the right of the Jewish people to realize this aspiration. It would be unjustifiable to deny this right to the Jewish people, particularly in view of all it has undergone during the Second World War.“ United Nations, Official Records 1947, S. 132.)) Als die britische Marine im Juli 1947 vor der Küste Palästinas das kaum seetüchtige jüdische Flüchtlingsschiff „Exodus“ kaperte, die Passagiere und Besatzungsmitglieder gewaltsam überwältigte, dann in den Hafen von Haifa dirigierte, um sie von dort wieder nach Deutschland in ein Internierungslager zurückzuschicken, lösten diese Ereignisse weltweite Empörung aus. Erst jetzt begannen die Briten einzulenken, zumal sie die verworrenen Verhältnisse der nach Unabhängigkeit strebenden Juden und Araber immer weniger im Griff hatten. Was die Briten in fast 30 Jahren Mandatszeit nicht erreicht hatten, sollten nun die neugegründeten Vereinten Nationen (UNO) auf den Weg bringen – eine dauerhafte Lösung des Palästina-Problems.

Immerhin kam jetzt Bewegung in die verhärteten Fronten: Die Weltöffentlichkeit konnte oder wollte nicht mehr übersehen, dass Nazi-Deutschland sechs Millionen europäischer Juden systematisch ermordet hatte. So beschloss die UNO-Vollversammlung am 29. November 1947 auf Empfehlung der zuvor eingesetzten Untersuchungskommission über Palästina (UNSCOP) mit Zweidrittel-Mehrheit, das Land zwischen Jordan und Mittelmeer in einen jüdischen und in einen arabischen Staat aufzuteilen. Die zwei Staaten sollten jeweils aus drei größeren Enklaven bestehen, die es über exterritoriale Straßen und als Wirtschaftsunion miteinander zu verbinden galt. Der Plan sah außerdem vor, die Städte Jerusalem und Bethlehem wegen ihrer religiösen Bedeutung unter internationale Verwaltung zu stellen. ((Zum Wortlaut des Teilungsbeschluss vgl. Tophoven, Konflikt 1999, S. 28f. (Auszüge).))

Bei der territorialen Vermessung achtete die UNO darauf, dass in dem einem Staat die Juden, in dem anderen die arabische Volksgruppe die Mehrheit bilden würde. Tatsächlich hätte es nach Angaben der jüdischen Einwanderungsbehörde im jüdischen Staat (56 Prozent Westpalästinas) eine Bevölkerung von 498.000 Juden und 407.000 Nichtjuden (vor allem Araber) gegeben; im arabischen Staat hätten 725.000 Nichtjuden und 10.000 Juden und in der internationalen Zone 105.000 Nichtjuden und 100.000 Juden gelebt. ((Statistische Angaben nach Glasneck / Timm, Israel 1992, S. 54.))

Dennoch wiederholte sich die Konstellation, die schon 1937 einen Interessenausgleich verhindert hatte: Die arabische Welt lehnte den international Plan zur Teilung Palästinas in zwei Staaten vehementer denn je ab. Assam Pascha Abdur Rachman (1893–1976), Generalsekretär der Arabischen Liga, drohte den Juden im Falle einer Staatsgründung mit einem „Massaker, über das man einmal sprechen wird wie über die mongolischen Massaker und die Kreuzzüge“. ((Schreiber/ Wolffsohn, Nahost 1993, S. 146.)) Demgegenüber hatten sich die Parteien des Jischuws zwar eine großzügigere Aufteilung des territorialen „Kuchens“ zu ihren Gunsten gewünscht, erkannten aber letztlich (mehrheitlich) die historisch einmalige Chance auf Bildung eines jüdischen Nationalstaates. Kurz nach der UN-Abstimmung brandete in den jüdischen Städten und Dörfern kollektiver Jubel auf – zahllose tanzende Menschen säumten die Straßen. ((Vgl. beispielhaft den autobiografischen Roman von Oz, Eine Geschichte 2004.))

Bürgerkrieg und Terror: Vorboten des israelisch-palästinensischen Gewaltverhältnisses

Unmittelbar nach der Palästina-Resolution der UN begannen die Araber einen bewaffneten Aufstand gegen die jüdisch-zionistische Präsenz in Palästina. Die Gründung eines jüdischen Staates wollten sie mit allen Mitteln verhindern. Besonders martialisch hatte der Großmufti von Jerusalem schon im Oktober 1947 gefordert: „[…] die Araber sollten gemeinsam über die Juden herfallen und sie vernichten, sobald sich die britischen Streitkräfte zurückgezogen haben.“ ((Nach Bethell, Palästina-Dreieck 1979, S. 381.)) Unterstützt wurden die palästinensischen Araber Anfang 1948 von freiwilligen Milizionären aus Syrien, Transjordanien und dem Irak. Im sogenannten „Krieg der Straße“ blockierten sie zahlreiche Verkehrsverbindungen zwischen den jüdischen Siedlungen und belagerten Jerusalem. Die Briten gerieten zwischen die Fronten. Sie sannen zunehmend nur noch darauf, sich halbwegs unbeschadet aus dem Mandatsgebiet zurückziehen zu können. Als sie ihre Armeelager, Polizeiposten und Regierungsgebäude aufgaben, konzentrierten sich die Kämpfe auf diese nun herrenlosen Herrschaftssymbole. Diese Art „Bürgerkrieg“ konnten die Zionisten für sich entscheiden, obwohl sie sich bis Anfang April 1948 weitgehend defensiv verhalten hatten. Dass sich der Jischuw behaupten konnte, lag daran, dass die jüdische Gemeinschaft in Palästina längst über halbstaatliche Strukturen und bewaffnete Milizen verfügte. Schon in den Monaten vor der Staatsgründung hatte es einen landesweiten Generalstab der Hagana gegeben. Die Hagana hatte Ende 1947 über Artillerie sowie über die Anfänge einer Luftwaffe und einer Marine verfügt. Ab Januar 1948 kauften die Zionisten Waffen in der Tschechoslowakei, darunter tausende Gewehre und Bomben sowie dutzende Jagdflugzeuge.

Am 1. April 1948 ging die Hagana mit der „Operation Dalet“ in die Offensive. Primäres Ziel war es, alle Gebiete, die die UNO der jüdischen Seite zugesprochen hatte, militärisch zu sichern – wenn möglich, auch die jüdischen Siedlungen jenseits dieser Linie. Darüber hinaus wollten die Zionisten die Verbindungswege zwischen ihren Siedlungen wieder öffnen und den Zugang nach Jerusalem durchsetzen. Insbesondere auf der Straße von Tel Aviv nach Jerusalem kam es zu heftigen Kämpfen. Am 8. April 1948 verübte eine Abteilung der Ezel-Miliz ein Massaker im arabischen Dorf Deir Yassin (heute Givat Schaul, ein Jerusalemer Vorort). Die Lechi-Gruppe verbreitete mit terroristischen Mitteln Angst und Schrecken und verstärkte die Massenflucht der Araber aus den jüdisch kontrollierten Gebieten. Bis zur Staatsgründung wurden die Ziele der „Operation Dalet“ fast vollständig umgesetzt: der geografische Zusammenhalt und die Verteidigungsfähigkeit der jüdisch besiedelten Zonen Palästinas in den Grenzen des UN-Teilungsplans.

Vorher und nachher zeigten sich auch arabische Aufständler wenig zimperlich. Eine Blutspur zieht sich vom Massaker an den Juden in Hebron 1929 über die Überfälle auf jüdische Siedlungen während des arabischen Aufstands zwischen 1936 und 1939 bis hin zum Überfall auf einen Konvoi mit jüdischen Verwundeten, Ärzten und Krankenschwestern auf dem Weg nach Jerusalem, bei dem Mitte April 1948 etwa 80 Menschen getötet wurden.

Die Staatsgründung Israels

Als das Palästinamandat ohne eine einvernehmliche Lösung auslief, rief der jüdische Nationalrat am 14. Mai 1948 in Tel Aviv den Staat Israel aus: „nicht in Europa – aber von Europa“ (Dan Diner) ((Diner, Kreisläufe 1995, S. 125.)). Die bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mündeten nunmehr in eine große militärische Auseinandersetzung – am 15. Mai überschritten fünf Armeen der Arabischen Liga ihre Grenzen, um das „zionistische Gebilde“ auszulöschen. Die arabischen Armeen waren erfolgreicher als gemeinhin angenommen wird:

Die Ägypter eroberten den Gazastreifen und die Jordanier das Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalems samt den religiös bedeutsamen heiligen Stätten von Juden, Christen und Muslimen. Aber der junge Staat konnte sich gegen seine Nachbarn behaupten: Zahlenmäßig war die israelische Seite klar unterlegen, militärisch ebenso. Doch anders als die Araber, die sich zunächst als Sieger wähnten, wussten die Israelis um ihre prekäre Lage: General Jigael Jadin (1917–1984), Chef der israelischen Militäroperationen, schätzte in einer vertraulichen Mitteilung die Überlebenschancen Israels anfangs auf „fünfzig zu fünfzig“. Der britische Feldmarschall Bernard Montgomery (1887–1976) gab Israel „drei Wochen“, bevor es untergehen werde. Zudem tappten die zionistischen Nachrichtendienste völlig im Dunklen – sie wussten nicht einmal, ob und wann die Araber angreifen würden. Erst ab Sommer 1948 konnten die Israelis die arabischen Armeen zurückdrängen und ihr von der UNO zugesprochenes Territorium erweitern. Diese heute als „grüne Linie“ bekannte Trennlinie wurde 1949 im Waffenstillstandsabkommen von Rhodos festgelegt: Doch die Araber erkannten damit keineswegs den Staat Israel in solchen oder ähnlich definierten Grenzen an. Für sie handelte es sich um eine bloße Waffenstillstandslinie, die nur bis zum nächsten Waffengang Gültigkeit beanspruchen konnte – ein Umstand, der zur Erklärung beiträgt, warum ihrerseits auch die Israelis bis auf den heutigen Tag auf eine Definition ihrer Grenzen verzichtet haben.

In diesem ersten arabisch-israelischen Krieg 1948/1949 flohen zwischen 600.000 und 750.000 Araber aus ihrer Heimat oder wurden vertrieben. Immer wieder wird gefragt, ob es damals einen zionistischen „Masterplan“ für ethnische Säuberungen gegeben habe. Historische Forschungen belegen, dass es keine staatliche Direktive zur Vertreibung der Araber gegeben hat. ((Vgl. Morris, Refugee Problem 1987; Segev, Die ersten Israelis 2008.)) David Ben Gurion, inzwischen Ministerpräsident des Staates Israel, changierte zwischen moralischen und sicherheitspolitisch motivierten Überlegungen – seine Berater versorgten ihn mit höchst ambivalenten Empfehlungen. Die Armee wies auf Vorschlag des Landwirtschaftsministeriums ((In jenen anarchischen Tagen gab es offenbar keine klaren Kompetenzabgrenzungen zwischen den Regierungsstellen, Ministerien etc. Fast schon kurios zu nennen sind weitere Aktennotizen, denen zufolge z. B. der Finanzminister (!) der Armeeführung kritische Fragen wg. der Deportation mehrerer Hundert Araber aus Ashdod stellte.)) die israelischen Truppen an, außerhalb der unmittelbaren Kampfgebiete keine Vertreibungen vorzunehmen. ((Vgl. Segev, Die ersten Israelis 2008, S. 60ff.)) Dennoch kam es zu lokal begrenzten Vertreibungen. Einerseits forderten einzelne jüdische Bürgermeister und lokale Kommandanten die Araber zum Bleiben auf; andererseits wurde etwa ein Drittel der arabischen Flüchtlinge im Zuge der Kampfhandlungen aus den jüdisch kontrollierten Gebieten vertrieben. Ein weiteres Drittel der Araber geriet in Panik und flüchtete vor der psychologischen Kampfführung der Israelis – erschreckt auch durch alarmistische Aufrufe arabischer Notabeln. Das letzte Drittel der Flüchtlinge räumte quasi „freiwillig“ die umkämpften Gebiete (obwohl sie nicht in den Kampfzonen lebten) – sie wurden Opfer der arabischen Propaganda, die die Flüchtlinge zum „vorübergehenden“ Verlassen der Heimat animiert und „nach dem Sieg über die Zionisten“ eine glorreiche Rückkehr in Aussicht gestellt hatte.

Kaum bekannt ist die Tatsache, dass in diesem Krieg auch die arabische Seite ethnische Säuberungen durchführte, so sie die Möglichkeit dazu hatte. Am 13.Mai 1948 beteiligten sich Truppen der Arabischen Legion an einem Massaker im Kibbuz Kfar Ezion südlich von Jerusalem. Mehr als 120 gefangene Juden wurden mit Maschinengewehren erschossen und Gusch Ezion, vier Siedlungen zwischen Jerusalem und Hebron, dem Erdboden gleichgemacht. Ende Mai eroberte die Arabische Legion Transjordaniens Ostjerusalem, zerstörte das jüdische Viertel der Altstadt einschließlich sämtlicher Synagogen, plünderte und vertrieb die Bewohner und tötete alle noch verbliebenen Juden.

Angesichts der erbitterten Feindseligkeiten in Palästina flohen zwischen 1945 und 1952 mehr als 600.000 Juden aus arabischen Ländern in den neugegründeten jüdischen Staat ((Vgl. beispielhaft Hillel, Operation Babylon 1992; vgl. auch den international mehrfach ausgezeichneten Film „The Forgotten Refugees“ von Michael Grynszpan.)) – zahlenmäßig ergab sich innerhalb von wenigen Jahren ein fast vollständiger Bevölkerungsaustausch. Als Israel 1949 im Rahmen einer anzustrebenden Friedensregelung die Rückkehr von 100.000 arabischen Flüchtlingen anbot, lehnten die arabischen Staaten ab – stattdessen entschieden sich Ägypten und Syrien, die expatriierten Palästinenser als entrechtete Staatenlose aufzunehmen und als „Fünfte Kolonne für den Tag der Rache“ ((Zeitung As Sijad (Beirut), 06.04.1950. Zitiert nach Schreiber / Wolffsohn: Nahost 1993, S. 161.)) im Kampf gegen Israel einzusetzen. Jordanien hingegen, mehrheitlich ohnehin palästinensisch geprägt, integrierte die Flüchtlinge – und annektierte 1950 das Westjordanland; die Weltöffentlichkeit nahm daran keinen Anstoß.

>> Teil 1

Dieser Grundlagenbeitrag wird Ende 2010 im Rahmen eines größeren Publikationsprojekts der Uni Mainz freigeschaltet werden, Martin Kloke: Die Entwicklung des Zionismus bis zur Staatsgründung Israels, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz, Dezember 2010. Fachherausgeber: Matthias Morgenstern. Redaktionell betreut von: Lisa Lande.

Dr. Martin Kloke, geboren 1959, Studium der Ev. Theologie, Politikwissenschaft und Pädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen; 1989 Promotion am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (“Israel und die deutsche Linke. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses”, 1990/1994); 1989-1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Otto Benecke Stiftung in Bonn; 1993/94 Studienreferendariat in Köln; seit 1995 Redakteur im Fachbereich Kulturwissenschaften der Bildungsmediengruppe Cornelsen in Berlin.

Quellen und Literatur

Quellen

Borochov, Ber: Sozialismus und Zionismus: Eine Synthese, Wien 1932.
Gordon, Aharon David: Erlösung durch Arbeit: Ausgewählte Aufsätze. Aus d. Hebr. übers. u. eingeleitet von Viktor Kellner, Berlin 1929.
Marcus, Ernst: Palästina: ein werdender Staat, in: Frankfurter Abhandlungen zum modernen Völkerrecht, Heft 16, Leipzig 1929.
United Nations. General Assembly: Official Records 1947: First Special Session, Bd. I, New York u.a. 1947.
Weizmann, Chaim: Memoiren: Das Werden des Staates Israel, Zürich 1953.
The Palestine Mandate, in: The Avalon Project: Documents in Law, History and Diplomacy, hg. Von Yale Law School, Lillian Goldman Law Library, online: http://avalon.law.yale.edu/20th_century/palmanda.asp (zuletzt aufgefunden: 24.02.2010).

Literatur

Bethell, Nicholas: Das Palästina-Dreieck: Juden und Araber im Kampf um das britische Mandat 1935–1948, Berlin 1979.
Diner, Dan: Kreisläufe: Nationalsozialismus und Gedächtnis, Berlin 1995.
Feilchenfeld, Werner / Michaelis, Dolf / Pinner, Ludwig: Haavara-Transfer nach Palästina und Einwanderung deutscher Juden 1933–1939, Tübingen 1972 (Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 52).
Gensicke, Klaus: Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten: Eine politische Biografie Amin el-Husseinis, Darmstadt 2007.
Glasneck, Johannes / Timm, Angelika: Israel: Die Geschichte des Staates seit seiner Gründung, Bonn 1992.
Hillel, Shlomo: Operation Babylon: Israels Geheimdienst im Irak, Neuhausen 1992.
Küntzel, Matthias: Djihad und Judenhass: Über den neuen antijüdischen Krieg, Freiburg 2003.
Laqueur, Walter: Der Weg zum Staat Israel: Geschichte des Zionismus, Wien 1975.
Meier-Cronemeyer, Hermann: Geschichte des Staates Israel: Entstehungsgeschichte: Die Zionistische Bewegung, 3. überarb. Aufl., Schwalbach/Ts. 1997.
Morris, Benny: The Birth of the Palestinian Refugee Problem, Cambridge 1987.
Oz, Amos: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis, Frankfurt/Main 2004.
Schneider, Karlheinz u.a. (Hg.): Der Zionismus und seine europäischen Wurzeln: Dokumentation einer Arbeitstagung in der Evangelischen Akademie Arnoldshain, November 1986, Berlin 1987.
Schreiber, Friedrich / Wolffsohn, Michael: Nahost: Geschichte und Struktur des Konflikts, 3. überarb. Aufl., Opladen 1993.
Schwanitz, Wolfgang G.: Hitlers Mann in Jerusalem, in: Süddeutsche Zeitung, 02.06.2008.
Segev, Tom: Die ersten Israelis: Die Anfänge des jüdischen Staates, München 2008.
Steininger, Rolf: Der Nahostkonflikt, Frankfurt am Main 2003.
Tophoven, Rolf: Der israelisch-arabische Konflikt, in: kontrovers, hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, 5. aktualisierte Auflage, Bonn 1999.
Ullmann, Arno (Hg.): Israels Weg zum Staat: Von Zion zur parlamentarischen Demokratie, München 1964.
Wolffsohn, Michael: Wem gehört das Heilige Land? Die Wurzeln des Streits zwischen Juden und Arabern, München 1992.

2 Kommentare

  1. Ein sehr interessanter Artikel.

    Als Ergänzung empfehle ich die fünfteilige Sendereihe „Der Zionismus von den Anfängen bis zur Gegenwart“ vom Mai 2010 im Deutschlandfunk (Sendung Tag für Tag) mit Günther Bernd Ginzel zum nachhören.

    Teil 1:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/05/03/dlf_20100503_0942_43ddc9e7.mp3
    Teil 2:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/05/04/dlf_20100504_0942_23de7b15.mp3
    Teil 3:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/05/05/dlf_20100505_0941_33df64ed.mp3
    Teil 4:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/05/06/dlf_20100506_0942_93e01f09.mp3
    Teil 5:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/05/07/dlf_20100507_0948_63e0c5f8.mp3

    Viele Grüße

    Olaf

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