Vom ‚volksfremden Journalismus demokratisch-jüdischer Prägung‘

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„Gegen volksfremden Journalismus demokratisch-jüdischer Prägung, Gegen Frechheit und Anmaßung, für Achtung und Ehrfurcht vor dem unsterblichen deutschen Volksgeist.“ lauteten Sprüche, die bei Bücherverbrennungen im nationalsozialistischen Deutschland skandiert wurden…

von Ramona Ambs

Schmierfinken, Gossenjournalisten und Lumpenjournalismus sind Begriffe, die bis heute in unheilvoller Tradition immer wieder genutzt werden, um die Publikation unliebsamer Meinungen zu diskreditieren. Dabei geht es vornehmlich nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit strittigen Themen, sondern vielmehr darum, den Journalisten als Person zu diskreditieren und seine Redlichkeit in Zweifel zu ziehen. „Dreck“ ist dabei eine höchst beliebte, immer wieder kehrende Bezeichnung für die Artikel und Kommentare der als „Schmierfinken“ oder „Gossenjournalien“ Bezeichneten.

Ein kleiner Blick auf die Geschichte dieser Begriffe offenbart so manche Skurilität. So gilt dem Germanisten Fritz J. Raddatz bezeichnenderweise ausgerechnet Heinrich Heine als „Erfinder“ des Gossenjournalismus:

„wenn die Kritik (an Heine) unter dem Rubrum kam: Der Fremde will sich hier mit unserer Sprache in den Saal tanzen, der Saal gehört aber uns – dann hat Heine mit einer Gereiztheit reagiert, die manchmal, wie im Fall des Grafen August von Platen, überzogen war. Wie er mit Platen umging, war die Erfindung des Gossenjournalismus.
Weil er sich von von Platen als Jude angegriffen fühlte, hat er ihn als Homosexuellen auf eine geradezu ekelhafte Weise gebrandmarkt. In Wahrheit interessierte ihn von Platens Homosexualität überhaupt nicht. Sie war für ihn nur Instrument, um den empfindlich zu verletzen und zu vernichten, der ihm das Laubhüttenfest und den Knoblauch unter die Nase rieb.“

Seltsamerweise wirft Raddatz von Platen, der – wohlgemerkt! – zuvor mit denselben Mitteln (aber ohne das sprachliche Talent Heines) versuchte, Heine als Jude zu diskreditieren, nicht vor, Erfinder des Gossenjournalismus zu sein. Gossenjournalismus wird hier nur im Zusammenhang mit einer sexuellen Komponente (hier von Platens Homosexualität) als solcher definiert. (Focus / Heine)

Bis 1918 gab es für Juden noch die beschränkte Berufswahl, die dazu führte, dass Juden in Deutschland und Österreich, gemessen an der Gesamtbevölkerung, überproportional häufig in journalistischen Berufen anzutreffen waren. Vielen Juden blieb aus wirtschaftlichen Gründen oft nichts anderes übrig, als auch für Zeitungen zu schreiben, deren Ansinnen sie nicht unbedingt teilten. So erklärte beispielsweise Joseph Roth, der bis 1922 noch für den Berliner Börsen -Courier geschrieben hatte: „Ich kann wahrhaftig nicht mehr die Rücksichten auf ein bürgerliches Publikum teilen und dessen Sonntagsplauderer bleiben, wenn ich nicht täglich meinen Sozialismus verleugnen will. Vielleicht wäre ich trotzdem schwach genug gewesen, für ein reicheres Gehalt meine Überzeugung zurückzudrängen, oder für eine häufigere Anerkennung meiner Arbeit“. Roth hatte das Glück, eine Stelle bei einer anderen Zeitung gefunden zu haben.

Die von Gustav Freytag in seinem Theaterstück „Die Journalisten“ entworfene Figur des „Journalisten Schmock“ galt und gilt vielen als antisemitisch. Dabei wird übersehen, dass „Schmock“ eigentlich ein Opfer ist. Dennoch lässt Freytag seine Figur Schmock beispielsweise sagen: „Ich habe […] gelernt, in allen Richtungen zu schreiben. Ich habe geschrieben links und wieder rechts. Ich kann schreiben nach jeder Richtung.“

So wurde der, vor allem von Tucholsky, zelebrierte Begriff „Journalisten-Schmock“ bald zum Synonym für „gesinnungslose Schreiberlinge“, die ohne moralischen Anspruch alles für jeden schreiben, der zahlt. Das führte mit dazu, dass journalistisches Schreiben insgesamt als „jüdisch“ diskreditiert wurde –  im Gegensatz zum „Dichten“, das als „deutsch“ galt. „Hinaus mit den Erzeugnissen jüdischer Schmierfinken“ war denn auch das Motto der „Säuberung“ von Schulbibliotheken in Nazi-Deutschland und spätestens 1936 war Kritik an Kunstwerken verboten – Kunstkritiker wurden zu „Kunstschriftleitern“. Kritiker gab es faktisch nicht mehr.

Ruth Klüger gehörte zu den Ersten, die den Begriff des „Schmierfinks“ als klassischen antisemitischen Begriff nach 1945 anprangerten. Auch sie selbst wurde nach streitbaren Artikeln immer wieder als Schmierfink bezeichnet.

Der Journalist Michel Friedman gilt ebenfalls vielen als Lumpenjournalist. Insbesondere Friedmans Kritik an Thilo Sarrazin inspirierte einige offenbar zur Neuauflage der alten antijüdischen Journalistenklischees. So schrieb beispielsweise Gudrun Eussner unter der Überschrift:

Thilo Sarrazin. Michel Friedman und der Lumpenjournalismus: „So unterschätzen sie alle gemeinsam den Michel Friedman und seine lumpige Art, sich über die anderen Menschen zu erheben, mit ihnen zu spielen, sie zu benutzen“ , denn sie seien seinen aufs „Glatteis führenden Fragen“(…) „weder intellektuell noch sprachlich gewachsen“.

Und der deutsche Philosoph Sloterdijk kreierte in diesem Zusammenhang sogar den neuen Begriff der „Meinungs-besitzer-Szene“, die gemeinsam mit den „Berufsempörten“(…) „keifen und hetzen“.

Auf der neurechten Internetseite PI wird derlei natürlich beklatscht und so fndet man auch dort in den Kommentaren dazu Sätze wie: „Das Ganze nennt sich Schweinejournalismus“ oder „Man sollte einen jährlichen Preis mit dem Titel: “Das goldene Friedmänchen” verteilen! Empfänger wären die jahresbesten Berufs-Heuchler und “Entrüstungs-Industriellen” der Medien- und Politbranche.“

Auch Richard Chajm Schneider, Nahostkorrespondent der ARD, sieht sich heftigen Angriffen auf seine Person ausgesetzt. Ein nach Israel ausgewanderter Rostocker namens Ulrich J. Becker wirft ihm in seinem Blog regelmäßig „unserioesen, einseitigen Journalismus gegen Israel“ vor: „Aber wer Israel unkorrekt mit Dreck beschmeisst sollte sich nicht wundern, dass es ein paar Israelis gibt, denen das nicht egal ist und ihre tendenzioese Vorgehensweise offen kritisieren.“

Auch in Leserbriefen und Kommentaren hier bei haGalil findet man diese Ressentiments. Wir lesen „Demokratietrottel“, „Gossenjournalisten“ „Dreck“ oder „Lumpenjournalien“. Das sieht dann zum Beispiel so aus, wie unter dem jüngsten Artikel zur Sommerdebatte:

„Interessieren tut mich die Frage ob Ihr eure Dreck selber glaubt, oder die der Politiker evtl. gleich mit? Und für wie dumm haltet ihr die Menschen, denkt ihr ernsthaft die wären alle noch dämlicher als ihr,ihr völlig verblendeten Realitätsverweigerer, ihr Demokratiefanatiker? Jeder bekommt was er verdient! Wenn es das nächste mal kracht, waren Gas und Erschießungskommandos ne helle Freude. xxx xxx xxx“.

Allzu verwunderlich ist es allerdings nicht, dass man sich gerade in Deutschland, ähnlich auch in Österreich, so wenig für Meinungsvielfalt begeistern kann, hat man sich in beiden Ländern doch nicht gerade enthusiastisch an demokratische Spielregeln gewöhnt. Sich inhaltlich mit Positionen auseinandersetzen und eine Meinung durch Sach-Argumente zu begründen, ist ja auch zugegebenermaßen viel anstengender, als den Urheber eines Textes zu diffamieren. Letzteres klappt immer irgendwie und bringt auch viel Applaus in den eigenen Kreisen. Dummerweise kommt man aber dabei inhaltlich nicht weiter, und das eigene kritische Denken verkümmert, wenn man nicht bereit ist, sich zumindest einmal theoretisch auf sein Gegenüber einzulassen.

Daher plädiere ich heute:

Für Journalismus demokratisch-jüdischer Prägung!
Für Frechheit und Anmaßung im Denken!
Für lebendige und sachliche Auseinandersetzung !
Gegen persönliche Diffamierung von Journalisten!
In diesem Sinne: eine anregende Diskussion!

31 Kommentare

  1. Danke, Ramona, für den sehr aufschlussreichen Artikel.

    An die Adresse der Kommentardichter, die mit ihren antisemitischen Affekten nicht ansich halten können: Leute, vergesst es ! Wir haben den längeren Atem.

  2. @Jim: „…Oder kann hier jemand den Beweis dafür erbringen, dass ausgerechnet Herr Richard C. Schneider es tatsächlich ist, der Israel regelmäßig mit Dreck bewirft?“
    Jim ist zuzustimmen. Wie kommt ein Bloggbetreiber auf die befremdliche Idee zu suggerieren, Richard C. Schneider „bewerfe Israel regelmäßig mit Dreck“? Ich habe viele seiner einfühlsamen und kenntnisreichen Fernsehportraits und auch einige seiner Bücher gelesen – seine Werke sind für mich durchgängig von hohem journalistischem und menschlichem Niveau. Es wäre schön, wenn es mehr davon gäbe.
    Wohltuend, dass Jim insistiert, indem er kurz darauf hinzufügt:
    „hi uli,
    finds cool, wie Du für Deine Seite wirbst. Nur, wenn ich um Beweise bitte, ists nicht besonders hilfreich.“
    Darum, als Ergänzung: haGalil hat Richard C. Schneiders Wirken als Journalist und Fernsehdokumentarist über Jahre hinweg begleitet. Wenn´s interessiert:

    http://buecher.hagalil.com/audio/schneider.htm
    http://test.hagalil.com/98/06/schneider.htm
    http://buecher.hagalil.com/ullstein/schneider.htm
    http://test.hagalil.com/98/00/schneider.htm
    http://buecher.hagalil.com/sonstiges/juden.htm
    Uri

  3. oh was empöhrung und leid quillt hervor aus den worten von frau ambs.
    (frau ambs hält sich wohl für ne zweite politkovskaja)
    “ ich habe nur meine pflicht als linke journalistin erfüllt“ nie misst ha-galil
    mit zweierlei maß nein nein, nie ist sich ha-galil zu schade einseitigen linken israel und judenhass zu demaskiren nein nein, nie gefärde ha-galil die sicht der jugend in deutschland auf israel, nienie nie ha ha ha galil ❗
    jungs und mädels von ha galil brennt es? ihr fühlt es?
    juden mögen euch nicht mehr. israelfreunde mögen euch auch nicht mehr, bürgerliche mögen euch auch nicht mehr……. na bleibt noch die linkspartei und de hat nen eigenen blog in dem sie ihren antijudaismus als israelkritik tarnen, sie brauchen keinen ha-galil, keine ambs, sie haben einen gehke, ne wagenknecht……

  4. Knecht bleibt Knecht!

    sagt Julia B.!

    Was ist, liebe Julia, wollen Sie sich nicht endlich vom Einfluß Ihres Vaters ein wenig emanzipieren, sich vom Gedankengut Ihres Vaters langsam aber sicher distanzieren? Selbstständig und erwachsen werden?

    Und wenn Sie schon nicht in der Lage sind, das Ganze zu überblicken – wie kommen Sie eigentlich dazu, hier und in diesem Zusammenhang von Verachtung zu sprechen?

    Wissen Sie überhaupt, was Sie da sagen???
     

  5. Wie recht hatte mein Vater: “Schlimmer als die sonstigen Feinde der Juden sind die feindlichen Juden in den eigenen Reihen, die, um sich zu profilieren, vor keinem Mittel schrecken, allen Juden zu schaden.”

    Wie niederträchtig! Dabei merken die von HaGalil, dass sie sich selbst mit dem Artikel und diese Drohung ihrem Ansehen schaden, aber wie ich schon bereits erwähnt habe, die haben die Leser, die sie verdienen.

    Wenn die Betreiber dieser Seite meinen, damit verschafen sie sich Respekt, so haben sich bitter getäuscht. Ganz im Gegenteil, sie haben sich die volle Verachtung verdient, so wie jeder Jude es verdiet, der durch seinen Gedanengut und seine Handlungen der Juden in aller Welt aber auch in Israel nur Schaden zufügen.

    Solche Juden, die sich bei HaGalil tummeln haben NICHTS aus der Geschichte gelernt. Sie dienen dem eigenen Feind als Mittel zum Zweck und wenn sie nicht mehr gebraucht werden, werden sie als erste angeprangelt.

    Knecht bleibt Knecht!

  6. Hagalil bringt Berichte und Meinungen aus einer breiten Spanne, das geben sogar Kritiker zu. Allerdings muss man sagen, dass Hagalil immer noch so berichtet als gaebe es eine legitime linksliberale Position in Israel. Die ist aber de facto nicht existent ist. Die Kadima von Zippi Livni befindet sich doch in Aufloesung und Barak sitzt selbst in der Regierung, waehrend sich die Labour schon aufgeloest hat. Das scheint einigen nicht zu gefallen, scheint bei Hagalil aber Programm zu sein. Oft denke ich, nur mit dem Ziel, den zionistischen Standpunkt „leichter akzeptabel“ zu machen. Fakt ist nun mal, dass in Israel die Rechten die absolute Mehrheit und weit darueber hinaus einnehmen.

  7. @ramona ambs:
    Zitat: „Offenbar überfordert mein Text  den ein oder anderen..“

    Schönen Gruß von der Arroganz – um es jetzt etwas deutlicher zu sagen ………
    … da braucht man sich dann nicht mehr zu wundern …..
    Kommen Sie wieder auf den Boden der Realität, dann brauchen Sie auch keine Wischi-Waschi-Erklärungen abgeben …
    Damit Sie nicht glauben, nur die „armen“ Juden müssen sich so „infamer“ Kritik aussetzen: Auch viele nicht-jüdische Journalisten werden des öfteren als Schmutzfinke etc. bezeichnet – die machen nur nicht so ein Tamtam daraus!

  8. Mir kommt Hagalil immer mehr vor wie eine Wagenburg. Wenn ich diverse Seiten im Web, Blogs, Kommentare lese, finde ich einige Aussagen, die an Diffamierungen heranreichen, üble Nachrede, wilde Spekulation und Unterstellung, was Hagalil betrifft. So gesehen kann ich verstehen, dass Hagalil mauert.

    Früher war das nicht so offensichtlich, denn es waren vor allem Naziseiten aber jetzt sind es viele „neu-rechte“, die sich als ausgesprochene Israelfreunde ausgeben. Sie sind gut vernetzt und inhaltlich sind sie fast identisch, auch in ihrer Abneigung gegen Hagalil, die sich oft in erstaunlich hasserfüllten Ergüssen Luft macht. Wenn ich eine Zeitung absolut nicht ausstehen kann, dann lese ich sie eben nicht.
    Woher diese Unverträglichkeit kommt, in Kommentaren sprechen die Betroffenen oft von „Kotz-„, „Würg-„, „Ekelgefühlen“, geht aus den Postings nicht hervor, da sie über die Schilderung der eigenen Befindlichkeit selten hinauskommen, sieht man einmal von der üblen Nachrede ab.

    Inzwischen kommt es mir so vor, als fühle man sich von allen Seiten angegriffen und bedroht und sperrt sich gegen Kritik. Statt dessen schlägt man ab und zu um sich, aber wenn die sich mal wehren, ist das Geschrei nur noch lauter und sie haben einen neuen Vorwand sich weiter zu sperren. Das erinnert schon an den Staat Israel, der auch meint alle seien gegen sie. Jetzt werden Zensurvorwürfe laut. Da frage ich mich, ob man sich das leisten kann, wenn man doch um Demokratie bemüht ist. Verständlich mag das sein, aber nützen wird es nichts. Fragen, die eigentlich ganz grundsätzlich sind.

  9. Jeder Journalist, der gegen andere hart zur Sache geht, kann andererseits auch nicht erwarten, selbst wiederum nur mit Glacehandschuhen angefasst zu werden. Wer austeilt, sollte auch einstecken können (das ist überall im Leben so); natürlich unter keinen Umständen mit der Faust, sondern nur auf dem Papier und in freier Rede.
     
    Wer z.B. die Tiroler in seinen Werken pauschal als „dumm“ tituliert, wie es Heinrich Heine in seinen Werken tat, sollte im Gegenzug daher auch nicht erwarten, dass ihm die so Diffamierten dafür auch noch eine besondere Dankbarkeit zollen. Sich selbst beschimpfen und verhöhnen zu lassen und dazu auch noch zu applaudieren – solch einem Maschochismus huldigen wohl nur Teile der heutigen Zuschauerwelt.

  10. hi uli,
    finds cool, wie Du für Deine Seite wirbst. Nur, wenn ich um Beweise bitte, ists nicht besonders hilfreich.

    Also?

    Im Übrigen war ich bereits dort, auf Deiner Seite, muss sagen, Rika, okay, der Vorfall, der Auslöser für ihre Diffamierungen ist, ist hier aufm Forum, dokumentiert. Eindeutig sie war es, die sich dabei, damals, ins Unrecht gesetzt hat, massiv.

    Yael aber ist, bislang, für mich, die wohl größte Enttäuschung.

  11. Jim,
     
    „Oder kann hier jemand den Beweis dafür erbringen, dass ausgerechnet Herr Richard C. Schneider es tatsächlich ist, der Israel regelmäßig mit Dreck bewirft?“
     
    Geh doch mal auf aro1 und gibt Richard C. Schneider in die Suchmaschine ein. Da habe ich so Einiges (wenn auch laengst nicht alles aufgelistet). Richard Schneider ist in bezug auf die oeffentliche Meinungsbildung gegenueber Israel in der deutschen Presse wohl die einflussreichste Person, denn er ist der Nr. 1 Korrespondent der Nr. 1 Nachrichten und das ist der beste Grund, ersteinmal seine Artikel und Behauptungen zu pruefen als irgendeinen drittklassigen Journalisten eines Blattes, dass kaum einer liest.
     

  12. Offenbar überfordert mein Text  den ein oder anderen, daher ganz kurz zum mitschreiben:
    Ich habe hier über Begriffe geschrieben, die schon weit vor den Nazis, gegen Journalisten- insbesondere jüdische- verwendet wurden, um sie zu diffamieren. Dieses Verhalten fand während der Nazizeit zwar seinen Höhepunkt, hat aber- und das habe ich ja auch beschrieben zuvor und danach immer noch Hochkonjunktur. Begriffe, die dabei immer wieder auftauchen sind Lumpenjournalismus, Gossenjournalie, Dreck, etc. Dafür gibts- wie man sehen kann- auch ganz aktuelle Beispiele.
    Mir ging es hier um den Sprachgebrauch.

    @aro1:
    Ich habe Sie nirgends mit Goebbels verglichen. Das ist hochgradig absurd. Und dass Sie es schon aufregt, wenn man beschreibt aus welcher Stadt Sie kommen, finde ich – insbesondere, in Anbetracht dessen, wie Sie austeilen – befremdlich. Im Gegensatz zu Gudrun Eussner, Raddatz oder Sloterdijk kennt man Sie nicht. Da ist es durchaus statthaft, in einem Nebensatz etwas über Ihren Hintergrund zu erwähnen. Vielleicht sollten Sie sich, wenn Sie derlei schon als Beleidigung empfinden, nochmal Ihre Texte durchgucken und überlegen, wie Ihre Formulierungen wohl bei denen ankommen, die Sie „kritisieren“.

  13. A propos „Israel mit Dreck bewerfen“:

    Wenn ich o.a. Zitat lese:
    „Daher plädiere ich heute:
    Für Journalismus demokratisch-jüdischer Prägung!
    Für Frechheit und Anmaßung im Denken!“

    denke ich mir dazu auch meinen Teil (… wenn man davon ausgeht, dass 1. und 2. Satz eine Einheit bilden.)

  14. Hagalil ist bei mir schon lange unten durch. Warum stänkern die gegen PI? Von der Pro-Israel-Haltung könnten sich einige ne dicke Scheibe abschneiden. Aber verteidigt werden ja nur solche Leute die immer nur gegen Israel stänkern und Front machen. Ihr seid doch gestört! Wenn einer für Liebermann wäre, käme er sicher nicht zum Tagesschau wie dieser Schneider. Warum wohl, seht ihr! Wo bleibt da die Demokratie?

  15. Ziemlich erstaunlich, dass offenbar kaum jemand in der Lage zu sein scheint, einen Artikel erst mal vom Anfang bis zum Ende lesen, sowie einigermaßen projektionsfrei auf-, und, selbst wenn auch kritisch, warum auch nicht?, annehmen zu können.

    Wie sonst wäre zu verstehen, dass mit derartigem Zorn, man könnte fast vermuten, geradezu autopoietisch bis hin zu  – besser wäre Unverschämt! – hier reagiert wird?

    In diesem Beitrag finden wir ein Thema und dieses zieht sich, ungebrochen wohlbegründet logisch (gezera schawa), vom Eingangssatz bis hin zum Schluss.

    Oder kann hier jemand den Beweis dafür erbringen, dass ausgerechnet Herr Richard C. Schneider es tatsächlich ist, der Israel regelmäßig mit Dreck bewirft?

    Eben!
     
     

  16. Es wurde nicht mein ganzer Kommentar gezeigt!
    Mein Name wurde auch geändert. Hagalil zensiert! Wer lässt keine andere Meinung zu?
    Meinungsfreiheit nur solange es den Zionisten gefällt.

  17. Irgendwie wirkt das Ganze nicht schlüssig.
    Als erstes rückt man Leute wegen ihrer Wortwahl in dei Naziecke.
    „Und der deutsche Philosoph Sloterdijk kreierte in diesem Zusammenhang sogar den neuen Begriff der „Meinungs-besitzer-Szene“, die gemeinsam mit den „Berufsempörten“(…) „keifen und hetzen“.“
    Benutzt dann jemand eben diese Sprache nicht, sondern kreiert andere Begriffe, wird er trotzdem in die selbe Ecke geschoben, wenn nicht gar für noch schlimmer erklärt.
    Anschließend wird das ganze wiederum in die rechte Ecke (neurechte, warum nicht gleich Neonazi?) gedrängt, wobei die Unart, dass heutzutage Rechts und Nazi regelmäßig gleichgesetzt werden, schamlos ausgenutzt wird (inwieweit man PI vorwerfen kann, ein Wolf im Schafspelz zu sein, ist eine Andere Sache):
    „Auf der neurechten Internetseite PI wird derlei natürlich beklatscht und so fndet man auch dort in den Kommentaren dazu Sätze wie:…“
    Warum setzt man das, was auf einer Seite veröffentlicht wird mit der nächsten und dieses  wiederum mit den Kommentaren gleich? Würde man das mit Ihnen machen, käme wohl ein großer Aufscherei. Dazu fällt mir nur eins zu ein: Wasser predigen und Wein trinken…
    „Für lebendige und sachliche Auseinandersetzung !
    Gegen persönliche Diffamierung von Journalisten!“
    Ein Gück, dass Sie dies erst am Ende fordern. Diese Forderung gilt wohl erst ab dem Punkt, an dem Sie geschrieben steht. Ansonsten hätten sie den Part über Herrn Becker in dieser Form wohl nicht schreiben können.  Was hat der Geburtsort damit zu tun.? Wo ist die sachliche Auseinandersetzng mit dem Artikel, oder gar den von Ihnen angesprochen regelmäßigen (! Belege?) Vorwürfen? Oder sind wir hier schon wieder bei Wasser und Wein?
    Als Fazit bleibt für mich bei diesem Artikel nur folgendes:
    Bei „Für Frechheit und Anmaßung im Denken!“ sollte „Denken“ durch „Schreiben“ ersetzt werden, denn genau das wird hier gemacht.  Anmaßend ist der Artikel definitiv. Frech ist hingegen nicht das Richtige Wort: besser wäre Unverschämt!

  18. Ich bin echt beeindruckt! In einem Artikel Forderungen über den Umgang mit Journalisten aufstellen, aber dabei diese im Umgang mit denen von Ihnen Kritisierten völlig außer acht zu lassen, ist wohl eine journalistische Meisterleistung!
    Das treibt das Sprichwort vom Glashaus echt auf die Spitze!

  19. Die Sache ist ganz einfach: Jedem Menschen (Journalisten – die sind ja hoffentlich auch nur Menschen, oder?) gebe ich die Wertigkeit und Wichtigkeit, die er in Wahrheit verdient.
    Da ich mir gerne meine Meinung selbst bilde, ist für mich die Bedeutung gewisser einzelner Journalisten nicht allzu groß.
    (im Unterschied zu dem Vorurteil des o.a. Artikels; siehe Zitat: „Allzu verwunderlich ist es allerdings nicht, dass man sich gerade in Deutschland, ähnlich auch in Österreich, so wenig für Meinungsvielfalt begeistern kann, hat man sich in beiden Ländern doch nicht gerade enthusiastisch an demokratische Spielregeln gewöhnt.“)
    Nun ja, wie lange ist jetzt der Holocaust schon her? … 65 Jahre ….
    … ein bisschen Lernfähigkeit muss man(n)/frau auch dem Gojim einräumen – nicht wahr!?

    PS: Wenn Sie, Ramona Ambs, für Frechheit und Anmaßung im Denken plädieren, dann haben Sie sicher die volle Rückendeckung von Michel Friedman – dessen „façon“ ist auch nicht unbedingt jedermanns Sache!

  20. Die DNB Frankfurt erinnert noch bis ende Juli an einen hervorragenden Vertreter dieses angegriffenen und verfemten Journalismus: Rudolf Olden, der 1940 bei einem deutschen Torpedoangriff, auf dem Weg ins amerikanische Exil, umkam.

  21. Eussner meint, nirgends sei Michel Friedman gegen die Äußerungen des Thilo Sarrazin, in keinem Punkt, obwohl er erst mal so tue, als ob. Er entlocke seinen Gesprächspartnern, die ihm weder intellektuell noch sprachlich gewachsen sind, die Beweise der Richtigkeit dessen, was Thilo Sarrazin in Klasse statt Masse äußert.
    Friedman, so vermutet sie, scheine dies als seinen kleinen privaten Triumph zu genießen.

    Eussner nennt es Lumpenjournalismus und so ganz in Ordnung ist sowas doch auch nicht, meiner Meinung nach.

  22. Vielleicht sollten sich mal andere so künstlich aufregen, wie ihr das so gerne macht und zwar alle Nase lang, … Von morgens bis abends jammern, heulen und beleidigt sein (am besten gleich für ewig und alle Zeiten), die ganze Welt ist ja so ungerecht, keiner mag mich.
    Nur selten habe ich derartig Recht wie in diesem Fall. Ich halte euch für völlig verblödet,oder aber ihr seid gemeingefährliche Irre, oder sogar beides…
     

    Emil kann man stundenlang, tagelang, nächtelang,
    Vor dem Spiegel sitzen sehn er findet sich so schön.

    Doch die Schönheit welch ein Schreck,
    Eines Tags, war sie weg.
    Als er sich im Spiegel sah,
    Da weinte er beinah.

    Was ist mit deiner Nase los, süsser Emil
    Sie wird auf einmal gar so groß, süsser Emil
    Man kann sie ja fast wachsen sehn, da ist es höchste Zeit
    Du musst zum Onkel Dotor gehn,
    Der macht sie wieder wunderschön.
    Du musst zum Onkel Dotor gehn,
    Der macht sie wieder schön.

    Fritzi Fruo

  23. Das Gefasel vom pösen pösen Antisemiten, der völlig grundlos arme kleine Judenkinder zum Frühstück frisst zieht bei mir nicht. Menschen die alle Schuld immer nur bei anderen suchen, denen traue ich nicht, denen glaube ich kein Wort. Und es ist absolut richtig so zu handeln. Nur selten habe ich derartig Recht wie in diesem Fall. Ich halte euch für völlig verblödet,oder aber ihr seid gemeingefährliche Irre, oder sogar beides… ihr dummen Schwuchteln. Ãœberall Antisemiten und alle wollen euch Pöses!

  24. Ich stimme dem Artikel zu. Es ist wirklich schade, wie sehr die Menschen sich oft mit ihren Ansichten und Meinungen identifizieren. Damit finden sie es schwer die Meinung anderer als ebenso wertvoll wahrzunehmen. Vielmehr wird eine andere Meinung zur existentiellen Bedrohung und dann muss man verletzen und den anderen Standpunkt auf Schwächen und Fehler hin untersuchen. Das ist wirklich schade. Ich wünschte es gäbe mehr Kultur von positiven Feedbacks.

  25. Vielleicht sollten sich mal andere so künstlich aufregen, wie ihr das so gerne macht und zwar alle Nase lang, über jeden noch so unwichtigen Scheiss (Mercedes Fashion Week z.B.) und genau so beleidigt tun. Von morgens bis abends jammern, heulen und beleidigt sein (am besten gleich für ewig und alle Zeiten), die ganze Welt ist ja so ungerecht, keiner mag mich. Ihr habt euch selbst den Blick aufs wesentliche versperrt.

  26. Eure Debatten sind völlig sinnlos, jeder anständige Leser könnte kotzen vor Wut. Es ist keine Freude mitanzusehen wie ihr euch langsam aber sicher zugrunderichtet mit Debatten, Meinungen, Diskussionskultur, blablabla. Ihr redet zuviel, und tut zu wenig – was soll dabei schon rumkommen?

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