Barak warnt libanesische Regierung vor neuer Gaza-Flottille

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Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hat sich am Donnerstag zu der libanesischen Flottille geäußert, die in den nächsten Tagen die Seeblockade des Gaza-Streifens durchbrechen will…

Ehud Barak, Verteidigungsminister des Staates Israel: „Die Medien berichten von der Absicht, zwei Schiffe aus dem Libanon nach Israel zu schicken, und ich sage der libanesischen Regierung ganz klar: Sie sind verantwortlich für Schiffe, die libanesische Häfen mit der eindeutigen und bekannten Intention verlassen, die Seeblockade Gazas zu durchbrechen.“

„Die Regierung des Libanon, von wo aus solche Schiffe in See stechen, muss verhindern, dass Kriegsmaterial, Waffen, Munition, Sprengstoff und ähnliches, was später im Fall, dass die Schiffe sich weigern, in Ashdod zu ankern, zu gewaltsamen und gefährlichen Konfrontationen führen kann, nicht auf die Schiffe gelangt“, so Barak, der gleichzeitig betonte, dass Israel aus Sicherheitsgründen nicht beabsichtige, die Seeblockade des Gaza-Streifens aufzuheben.

Verbindungen zur Hisbollah

Laut Jedioth achronoth hat die neue Neue Flottille Verbindungen zur Hisbollah-Verbindungen. Die Organisatoren leugnen dies. Der palästinensische Geschäftsmann Yasser Kashlak, der Berichten zufolge hinter dem Flottillenprojekt steht, hat noch im August 2009 einen Unterstützerbrief an Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah geschrieben: „Wir und sie wissen, dass Sie geschworen haben, uns nicht allein zu lassen, und dieses Versprechen auch gehalten haben. Sie haben dem Schutz unserer Sache, die auch die Ihre ist, Ihr Leben gewidmet, und tun es noch immer“, heißt es in dem Brief. „Im Namen des palästinensischen Volks betonen wir, dass wir den Weg des Widerstands gehen. Wir bitten Allah, Ihr Leben zu verlängern und das Leben all derer, die Palästina unterstützten und den edlen Widerstand.“

Der 39jährige Kashlak gilt als kommender Führer der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon und ist bekannt für seinen Widerstand gegen den Friedensprozess. Eine weitere Organisatorin der Flottille ist die frühere Journalistin Samar al-Hajj, die mit einem hochrangigen Offizier der libanesischen Sicherheitskräfte verheiratet ist, welcher eine vierjährige Haftstrafe für seine Beteiligung an der Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri abbüßen musste. Vor drei Wochen traf sich das Paar mit Nasrallah und dankte ihm für seine Unterstützung.

George Mitchell spricht mit Ehud Barak

Zur Zeit weilt auch der US-Nahostsondergesandte George Mitchell im Land. Am Donnerstag hielt er separate Treffen sowohl mit Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu als auch mit Verteidigungsminister Ehud Barak ab. Sie waren Teil der vierten Runde von indirekten Gesprächen zwischen Israel und den Palästinensern. Mitchell hofft, dass die Gespräche zu direkten Verhandlungen und danach zu einem umfassenden Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern führen werden. Auch Barak sprach diese Woche in unterschiedlichen Foren wiederholt von der Notwendigkeit einer weit reichenden israelischen Initiative im diplomatischen Prozess, das Land müsse aus seiner gegenwärtigen Isolation kommen.

2 Kommentare

  1. es ist doch jetzt schon klar, dass immer mehr Schiffe immer „sportlicher“ versuchen werden die Seeblockade zu unterlaufen. Was will Barak dagegen unternehmen?
    Die Welt hat fast mit einer Stimme gesprochen: „weg mit der Gasa – Blockade“
    (übrigens genau das, was die UN schon lange forderten) Nun werden wir sehen, wie sich der Wind in den Segeln künftiger Flottillien auswirkt.

  2. Zitat: „Wir bitten Allah, Ihr Leben zu verlängern und das Leben all derer, die Palästina unterstützten und den edlen Widerstand.”

    Was bitte soll daran „edel“ sein???
    Läßt man einmal Israel (dessen Existenzrecht sie ja nicht anerkennen wollen!) und die Blockade beiseite, um die eigenen inneren Probleme der Palästinenser zu fokussieren, so sind 2 Punkte sehr auffallend:
    – die Palästinenser sind untereinander sehr uneinig, zerstritten und gewalttätig (man denke an Anschläge auf die eigenen Leute z. B. bei Hochzeiten etc.)
    – sie sind grundsätzlich schlecht organisiert

    Wie wollen die Palästinenser auf dieser ihrer eigenen „Basis“ zu fruchtbaren Friedensverhandlungen mit den Israelis kommen? (… Da brauchen wir noch gar nicht über die Siedlungsfrage debattieren!)

    A propos „edler Widerstand“:
    Ein sehr simpler und profaner Spruch bei Streitigkeiten:
    „Der Gescheitere gibt nach, der Esel fällt in den Bach!“
    (… vielleicht sollte man zuerst einmal mit dem Simplen beginnen und ZUFRIEDEN sein, bevor man zum Komplizierten und Komplexeren schreitet! 😉

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