Family Files

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Zeitgenössische Fotografie und Videokunst aus Israel im Jüdischen Museum München…

Das Jüdische Museum München widmet sich in seinem Ausstellungsjahr dem Thema Fotografie im jüdischen Kontext. Dieser Jahresschwerpunkt, der mit früher Fotografie in Palästina begann und mit einer Ausstellung über Münchner Fotografen im Exil fortgesetzt wurde, in deren Mittelpunkt drei in München und nach ihrer Emigration in Palästina und Israel tätige Fotografen standen, findet mit einem Blick auf gegenwärtige Entwicklungen der Fotografie und Videokunst aus Israel in der Ausstellung Family Files. Zeitgenössische Fotografie und Videokunst aus Israel seinen Abschluss.

Von der Beobachtung ausgehend, dass die eigene Familie bei vielen Künstlerinnen und Künstlern aus Israel in den Mittelpunkt ihrer Bildbetrachtungen rückt, haben die Kuratorinnen der Ausstellung, Ronit Eden (Amsterdam) und Galia Gur Zeev (Tel Aviv), sechzehn Künstler ausgewählt, die in sechzehn Familienalben Bilderzählungen vor dem Betrachter ausbreiten, die auf menschlichen und ästhetischen Bindungen, auf Erzählungen aus dem Familienleben, auf Ereignissen und Beziehungen innerhalb der Familie aufbauen.

Die Bandbreite der Darstellungsformen reicht dabei von eindringlicher Dokumentation bis hin zu Fiktion. Family Files. Zeitgenössische Fotografie und Videokunst aus Israel bietet so Einblicke in gegenwärtige Entwicklungen der Kunst aus Israel, die mit Bildern der persönlichen und kollektiven Erinnerung die politische und gesellschaftliche Situation des Landes widerspiegeln.


Foto: Reli Avrahami

Die Ausstellung Family Files ist eine Art Paraphrase der legendären Ausstellung The Family of Man, die Edward Steichen 1955 kuratierte, um zu zeigen, dass die Menschheit, ungeachtet der Gräuel des Krieges und der Spannungen zwischen ethnischen Gruppen, eine Familie ist. Die damalige Ausstellung und der Begleitkatalog spielten eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung der Fotografie als populäres, museumswürdiges Medium und mögliche Vermittlerin menschlicher Anliegen.

In der Ausstellung Family Files stehen die fotografierten Familien für eine breite Auslegung des Begriffs „Familie“: erfunden oder imaginiert, offen und bereit, ihre Grenzen auszuloten. Einige Künstler lassen sich vom Familienalbum inspirieren. Sie greifen es auf und reagieren darauf, und nach einer Zeit des intensiven Wühlens, der Suche nach Wahrheiten und Einsichten entsteht ein neues, alternatives Familienalbum.


Foto: Oded Hirsch

Künstler:

Itay Ziv, Vardi Kahana, Elinor Carucci, Galia Gur Zeev, Oded Hirsch, Boaz Tal, Tomer Kep, Felix Kris,
Raed Bawayah, Noa Ben Nun Melamed, Tal Shochat, Nurit Yarden, Reli Avrahami, Roni Lahav, Erez Israeli, Noa Sadka

09. Juni bis 12. September 2010
Juedisches Museum Muenchen
St.-Jakobs-Platz 16
80331 Muenchen
Internet: www.juedisches-museum-muenchen.de