TV-Radar: haGalil Fernsehtipps

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Vom 1. bis 15. April 2010 …

Do, 1. Apr · 23:45-00:30 · PHOENIX
Faszination Glaube: Budapest – Die Dohány-Synagoge

Das prächtige Gebäude zeugt vom großen Reichtum der Budapester Jüdischen Gemeinde im 19. Jahrhundert.

Fr, 2. Apr · 08:15-08:45 · Das Erste (ARD)
Fünf mal Gott

 
Kinder und ihre Religion Die halbstündige Dokumentation „Fünf mal Gott“ bündelt fünf Porträts von Kindern aus der „Sendung mit der Maus“, die in unterschiedlichen Glaubensrichtungen aufwachsen. Der katholische Max, die muslimische Bahar, der jüdische Lenny, die buddhistische Jade und die hinduistische Bruntha leben mitten in Deutschland und geben einen Einblick in ihre spirituelle Welt. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Calle Overweg erzählt von fünf Kindern, die einen sehr unverkrampften Zugang zu ihrer Religion haben. Da kann dann auch schon mal Oliver Kahn seinen Platz neben Jesus finden oder der kleine Bruder zur gemeinsamen Meditation verdonnert werden. Am Ende steht die Erkenntnis, dass es viele Wege gibt, sich Gott zu nähern.

Fr, 2. Apr · 08:45-09:45 · Das Erste (ARD)
Hanas Geschichte

 
Dokumentarfilm Kanada/Deutschland/Tschechien 2008 Der bewegende dokumentarische Film „Hanas Geschichte“ schildert das Schicksal des jüdischen Mädchens Hana, dass 1944 mit 13 Jahren in Auschwitz umgebracht wurde. Fast 50 Jahre nach ihrem Tod taucht in Japan ein Koffer mit der Aufschrift „Hana Brady Waisenkind“ auf und japanische Schüler fangen daraufhin an zu forschen, welche Geschichte sich hinter Hana und ihrem Koffer verbirgt. Im Laufe der Recherche stoßen die Kinder auf Hanas Bruder George, dem einzigen Überlebenden der Familie und schreiben ihm einen Brief. George Brady ist überwältigt, dass japanische Kinder von heute Anteil an dem Schicksal seiner Schwester nehmen. Er fährt nach Japan und beginnt den Schülern seine Geschichte und die Geschichte seiner Schwester zu erzählen. Dokumentarischer Spielfilm, basiert auf dem Buch „Hanas Koffer“ von Karen Levine, das in über 20 Sprachen erschienen ist und in vielen Ländern zum Schulkanon gehört. Genau wie das Buch versucht der Film „Hanas Geschichte“ in verständlichen, bewegenden Worten und Bildern gerade jungen Menschen die Geschichte und die Hintergründe des Holocaust zu erklären. Hanas Geschichte ist eine Ko-Produktion der Kanadischen Rhombus Media und des Norddeutschen Rundfunks.    

Fr, 2. Apr · 09:45-09:55 · Das Erste (ARD)
neuneinhalb

 
Was glaubst du? – Juden in Deutschland

Fr, 2. Apr · 20:15-21:50 · arte
Nicht alle waren Mörder

Berlin Frühjahr 1943. Die nationalsozialistische Führung erlässt den Befehl, alle noch in Deutschland lebenden Juden zu verhaften und zu deportieren. Als die SS eines Morgens die jüdischen Bürger ihres Hauses abholt, reißen die Jüdin Anna Degen und ihr Sohn Michael die Sterne von ihren Kleidern und verlassen im letzten Moment die Wohnung. Es beginnt ein Leben in ständiger Angst vor Entdeckung und Verrat. Lona Furkert, eine Freundin der Familie, bringt die beiden zu Ludmilla Dimitrieff, einer wohlhabenden russischen Emigrantin mit guten Beziehungen zu Nazigrößen. Bedingung neben der Bezahlung für das Versteck: Wenn Ludmilla ihre Hauskonzerte gibt, dürfen Mutter und Sohn nicht gesehen werden. So erleben die beiden während eines Konzerts unter Todesangst einen Luftangriff, bei dem Ludmillas Wohnung in Brand gerät. Sie müssen fliehen. Lonas Bekannter Karl Hotze, als Kommunist ein entscheidender Gegner der Nazis, verschafft ihnen Unterschlupf bei den Teubers. Deren unbestrittenes Oberhaupt ist Oma Teuber, die für ihre drei Töchter eine Art Privatpuff organisiert und geschäftstüchtig ihre Sofas an Anna und Michael vermietet. Doch als Anna eines Tages auf der Straße von Gestapoleuten angehalten wird und sich rausreden kann, sind sie wieder gezwungen, das Quartier zu wechseln. Karl Hotze nimmt die beiden bei sich im Vorort Kaulsdorf auf, wo er mit seiner Frau Käthe und der Schwägerin Martchen lebt. Beim Spielen im Wald lernt Michael Rolf Redlich kennen, der mit seinem Vater in der Nähe wohnt. Rolf und Michael werden enge Freunde. Eines Nachts steht plötzlich die Gestapo im Haus und verhaftet Karl und Käthe Hotze. Anna und Michael retten sich mit einem verzweifelten Sprung aus dem Fenster. Nun sind sie ganz ohne Bleibe. In dieser verzweifelten Situation kommen sie bei Michaels Freund Rolf und seinem Vater unter. Der mürrische und verschlossene Vater scheint sich sogar zu freuen, endlich wieder eine Frau im Haus zu haben. Doch dann tritt Rolf im Wald auf eine Granate und verblutet, während Michael den schwer verletzten Freund nach Hause bringt. Mutter und Sohn kommen wieder bei Martchen unter, bis 1945 die Russen einmarschieren.

Sa, 3. Apr · 00:50-02:40 · ZDF
Das Mädchen mit dem roten Haar
 

Ein spannendes Kriegsdrama und das Kinodebüt des niederländischen Regisseurs Ben Verbong – in der Titelrolle die junge Renée Soutendijk als Widerstandskämpferin gegen die deutsche Besatzung. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, im Amsterdamer Frühling des Jahres 1945, feiert ganz Holland das Ende der deutschen Besatzung. Während auf den Straßen getanzt wird, kann nur An (Loes Luca) die allgemeine Euphorie nicht teilen, weil sie sich an jemanden erinnert, der sich nicht mehr freuen kann: ihre Kampfgenossin Hannie Schaft (Renée Soutendijk). In Rückblenden wird noch einmal der Weg der idealistischen Jurastudentin vom sensiblen Mädchen zur unerschrockenen Partisanin nachgezeichnet, die entschlossen gegen die Nazis kämpft. Kaltblütig setzen ihre Mitkämpfer sie gegen Kollaborateure ein, die sie zu eliminieren hat. Und obwohl er sie anfangs nicht für voll nimmt, muss sich Kampfgefährte Hugo (Peter Tuinman) eines Besseren belehren lassen und verliebt sich schließlich in das Mädchen mit dem roten Haar. Doch eine fehlgeschlagene Aktion gegen einen Spitzel des Deutschen Sicherheitsdiensts setzt ihrer Liebe ein jähes Ende – aus der Partisanin wird eine blindwütige Rächerin . . .

Sa, 3. Apr · 13:15-14:00 · PHOENIX
Ernst Thälmann

 
Mit Stalins Hilfe wurde er zum KPD-Chef, doch in seiner größten Not ließ der Diktator ihn allein. Von den Nazis wurde Ernst Thälmann nach elf Jahren Haft ermordet. In der DDR erstand er wieder auf – als heldenmütiger Arbeiterführer und Kämpfer.  Der Film geht auf Spurensuche, um den Menschen hinter dem Denkmal neu zu entdecken.  Konzentrationslager Buchenwald, 17. August 1944. Gegen Mitternacht passiert eine schwarze Limousine das Lagertor. Aus dem Auto steigen drei Gestalten in Ledermänteln und ein vierter, kahlköpfiger Mann von großer, kräftiger Statur. Zusammen mit SS-Leuten verschwinden die Ankömmlinge im Keller des Krematoriums. Kurz darauf fallen Schüsse. Beim Hinausgehen sagt einer der Männer: „Das war der Kommunistenführer Thälmann“. Diesen Hergang bezeugt der polnische KZ-Häftling Marian Zgoda nach Kriegsende. Fest steht: Drei Tage vor der Hinrichtung war Heinrich Himmler zum Rapport bei Hitler in der Wolfsschanze, dem Führerhauptquartier, erschienen. Als letzten Punkt hatte er auf seinen Merkzettel „Thälmann ist zu exekutieren.“ gekritzelt.  So endete die persönliche Tragödie des populären Arbeiterführers und mächtigsten aller deutschen Kommunisten nach elf Jahren Haft, die er in Berlin, Hannover und Bautzen verbrachte, ehe er bei Nacht und Nebel zur Exekution vermutlich ins KZ Buchenwald bei Weimar kam. Während Ernst Thälmann in der Nazi-Haft schmorte, machte Stalin, sein Herr und Meister, keinen Finger mehr für seinen einstigen Günstling. Vergeblich schrieb Thälmanns Ehefrau Rosa Briefe nach Moskau, in denen sie um Hilfe bettelte. 20 Jahre zuvor war Thälmann auf Stalins ausdrücklichen Wunsch hin zum Vorsitzenden der KPD aufgerückt. Zwar war er damals verschrien als grobschlächtiger Schreihals und linker Rabauke ohne Geist und Verstand, doch die Arbeiter liebten ihren „Teddy“, der einer von ihnen war. Und er zeigte sich Stalin treu ergeben.  So half ihm der Diktator 1928 noch aus der Patsche, als er mitten im Wahlkampf in einen Korruptionsskandal verstrickt worden war. In der sogenannten „Wittorf-Affäre“ wurde Thälmann beschuldigt, einen Funktionär gedeckt zu haben, der Parteigelder veruntreut hatte. Stalin rettete Thälmann vor dem politischen Bankrott und der machte aus der KPD zum Dank endgültig eine Truppe von Moskaus Gnaden. Ein Drama für die deutsche Geschichte, denn ganz in Stalins Sinn galt der Kampf der KPD fortan nur noch den Sozialdemokraten und „Feinden“ in den eigenen Reihen. Wie sehr Thälmann die Nazis unterschätzte, merkte er erst, als er wenige Tage nach dem Reichstagsbrand am 3. März 1933 in Berlin von der Polizei verhaftet wurde – übrigens in der Wohnung seiner Geliebten.  War Thälmann eine willenlose Marionette im Intrigenspiel des Josef Stalin? Oder war er vielmehr der große Arbeiterführer und heldenmütige Kämpfer gegen den Faschismus, wie viele bis heute glauben? Thälmanns Leben ist Legende. Die „Geschichte Mitteldeutschlands“ startet den Versuch, ganz unvoreingenommen davon zu erzählen, auf Basis aller Quellen, die seit der Öffnung von Berliner und Moskauer Parteiarchiven wieder zugänglich sind – Dokumente, die lange streng unter Verschluss gehalten wurden, weil sie nicht zur Legende passten. Zutage treten die verschlungenen Lebenspfade eines Menschen, der Bedeutendes leistete, in den Jahren der Nazi-Haft standhaft blieb, aber auch Fehler beging, von denen einige sehr schwer wiegen. Der Film versucht, dem Menschen und Politiker Thälmann gerecht zu werden und ihn als Kind seiner Zeit wahrzunehmen.

Sa, 3. Apr · 19:15-19:30 · arte
Mit offenen Karten: Präventivschlag gegen den Iran?

Wird sich der Iran in nächster Zukunft zu einer konkreten nuklearen Bedrohung entwickeln? Angesichts des Fehlschlagens von diplomatischen Bemühungen und Embargos sprechen manche Strategen bereits von einem möglichen Präventivschlag Israels, im Ernstfall Teherans erstes Ziel.

Sa, 3. Apr · 00:00-02:20 · WDR
Der Pianist

 
Wladyslaw Szpilman zählt Ende der 30er Jahre zu den bekanntesten polnischen Pianisten. Er arbeitet beim Rundfunk und lebt mit seiner Familie in Warschau. Wie viele polnische Juden vermag Szpilman sich nicht auszumalen, welches Leid ihm 1939 durch den Einmarsch der deutschen Truppen bevorsteht. Beinahe scherzhaft streitet er mit seiner Familie noch darüber, ob man das Geld vor den Deutschen in der Violine oder lieber im Tischbein verstecken soll. Auch nach der Zwangsumsiedelung ins Ghetto, die in einer Mischung aus kühlem Verwaltungsakt und blankem Terror vonstatten geht, verliert der verträumte Pianist nicht die Hoffnung. Er arbeitet als Klavierspieler in einem schäbigen Café, um seine Familie, der Hab und Gut genommen wurde, notdürftig über Wasser zu halten. Tagtäglich wird er Zeuge unerträglicher Demütigung und Brutalität. Im Haus gegenüber stürzen die Nazis einen alten Mann samt Rollstuhl vom Balkon, einem Kind, das sich durch ein Mauerloch zu retten versucht, wird von einem deutschen Soldaten das Rückgrat zertrümmert. 1942 beginnt der Abtransport aller Juden ins Konzentrationslager. Nur weil ein jüdischer Polizist ihn auf dem Bahnsteig aus der Masse der Todgeweihten zerrt, entgeht Szpilman der Deportation in die Gaskammer. Er versteckt sich in leer stehenden Wohnungen, bekommt Gelbsucht und wird von einem zwielichtigen Helfer sogar noch betrogen. Ausgerechnet ein deutscher Hauptmann, von der Sinnlosigkeit des Krieges zermürbt, vom zarten Spiel des Pianisten verzaubert, bewahrt Szpilman schließlich vor dem sicheren Hungertod.

So, 4. Apr · 00:00-00:15 · PHOENIX
Meine Geschichte – Das Kriegsende: Eva Ebner

 
Eva Ebner war 1945 22 Jahre alt. Von der Stiefmutter als „Halbjüdin“ denunziert, musste sie sich während der letzten Kriegsjahre in einer Baracke im Danziger Hafen verstecken – ohne Papiere und ohne Lebensmittelkarten.  Eva Ebner sehnte die Russen als Befreier herbei, die am 30. März in Danzig einmarschierten. In der BBC, die sie heimlich hörte, wurde zwar von den Gräueltaten berichtet, die die Russen an Frauen begingen, aber die Befreiung von den Nazis stand für sie im Vordergrund. Zusammen mit einigen anderen Frauen hatte sie vor den Kämpfen im Keller einer leer stehenden Villa Zuflucht gesucht, als zwei, drei angetrunkene Russen kamen. Sie wollten sich an der 60jährigen Frau vergreifen, die Eva Ebner all die Jahre über durchgefüttert hat. Eine grausame Form der Danksagung bot sich an: Eva Ebner ging stattdessen mit und erlebte die Hölle. Die Chance einer Revanche ließ sie verstreichen. Sie lieferte die Schuldigen nicht an ihre Vorgesetzten aus.  Jahre später wird Eva Ebner als Assistentin berühmter Regisseure wie Fritz Lang, Wolfgang Staudte oder Billy Wilder arbeiten. Mit 64 Jahren begann sie eine neue Karriere und beeindruckte in der Verfilmung von Günter Grass‘ „Die Ratten“ als Schauspielerin.

So, 4. Apr · 00:05-00:35 · arte
Kleider und Leute

 
Die Kleidung der orthodoxen Juden in Israel ist stark von religiöser Symbolik geprägt. Ihre Träger sind teilweise fanatische Antizionisten und stehen im starken Widerspruch zur israelischen Wirklichkeit.  Aus religiös-fundamentalistischen Gründen lehnen sie den zionistischen Staat kategorisch ab, da dieser allein vom Messias am Jüngsten Tag ausgerufen werden darf. ische Soldaten tragen unter den allgegenwärtigen kakifarbenen Uniformen T-Shirts, auf denen steht, dass ihre „Zahal“ genannten Streitkräfte keine Angriffsarmee bildet. Auch die Kibbuzniks, die seit den Pionierzeiten gegenseitige Hilfe und soziale Gerechtigkeit auf ihre Fahnen geschrieben haben, tragen eine – allerdings eher minimalistisch gestaltete – Uniform. Überraschenderweise sieht man nirgends so viele in die typischen aus Indien stammenden bunten Gewänder gekleidete Hippies wie auf den Straßen israelischer Städte. Dagegen müssen gläubige Frauen – ob jüdische oder muslimische – bei ihrer Kleidung ständig komplizierten religiösen Vorschriften Rechnung tragen. So sind Hosen für sie häufig tabu, und die Haare müssen verborgen werden, mit Tuch oder Perücke. Und die Siedler in den besetzten Gebieten mischen in ihrer Kleidung zahlreiche Elemente: die der Militärs, der Gläubigen und der Hippies.

So, 4. Apr · 23:35-01:35 · Das Erste (ARD)
Der Stellvertreter

 
Der Chemiker und SS-Mann Kurt Gerstein ist ein wichtiges Rädchen in der NS-Vernichtungsmaschinerie, zuständig für die Versorgung der Konzentrationslager mit Zyklon-B. Nachdem er jedoch Zeuge der Vergasungen geworden ist, versucht er heimlich, ausländische Botschaften und vor allem die katholische Kirche zu informieren, denn er hofft, dass durch öffentlichen Protest dem Massenmord ein Ende gesetzt wird. Nur der junge Jesuitenpriester Riccardo Fontana schenkt Gerstein Glauben. Über Beziehungen schafft es Fontana, bis zu Papst Pius XII. vorzudringen, der sich aber nicht zu einer offenen Verurteilung der Nazis durchringen will. „Der Stellvertreter“ schildert das ergreifende Drama zweier Männer, die in ihrem verzweifelten Kampf gegen die Nazi-Vernichtungsmaschinerie von der katholischen Kirche im Stich gelassen werden. Deutschland im Dritten Reich: Der Chemiker Kurt Gerstein (Ulrich Tukur), ein bekennender Christ, arbeitet als Ingenieur in einem Hygiene-Institut. Während des Krieges tritt er in die Waffen-SS ein und erhält die Aufgabe, die Konzentrationslager mit Zyklon-B zu versorgen, das in immer größeren Mengen aus den Ostgebieten des Dritten Reiches angefordert wird. Als Gerstein Zeuge einer Vergasung wird und erkennt, wofür das Gift gebraucht wird, versucht er, heimlich Kontakt zu ausländischen Botschaftern und zur Kirche aufzunehmen. Sein Ziel ist es, durch die Bekanntmachung der Vergasungen öffentlichen Druck auf die Nazis auszuüben und so weitere Massenmorde zu verhindern. Doch er klopft überall an verschlossene Türen und findet nur beim Sekretär des katholischen Nuntius, dem jungen Jesuitenpriester Riccardo Fontana (Mathieu Kassovitz), Gehör. Fontana wird ebenfalls von allen Würdenträgern abgewimmelt, in ihren erschrockenen bis abwiegelnden Reaktionen auf den Massenmord gebraucht die päpstliche Bürokratie immer spitzfindigere Argumente. Schließlich reist Fontana nach Rom, lässt trotz der Warnungen seines Vaters, der um die Karriere des Sohnes fürchtet, seine Beziehungen spielen und erreicht tatsächlich eine Audienz bei Papst Pius XII. (Marcel Iures). Doch Gerstein und Fontana warten vergeblich darauf, dass der Heilige Vater in einer Radioansprache den Massenmord verurteilt. Und während der Papst schweigt und immer mehr Viehwaggons voller Menschen in Richtung Osten fahren, zieht Fontana die einzige ihm mögliche moralische Konsequenz: Er begleitet die Opfer bis in den Tod. In seiner Verfilmung des Theaterstückes von Rolf Hochhuth, das bei seiner Uraufführung 1963 einen Skandal verursachte, hat der griechisch-französische Regisseur Constantin Costa-Gavras („Z“) etwas andere Akzente gesetzt. Er konzentriert sich weniger auf die Person des Papstes Pius XII. und dessen, so Costa-Gavras, „entsetzliches Schweigen“ zum Holocaust als auf den aussichtslosen Kampf Einzelner gegen ein System, das über den Massenmord den Deckmantel des Schweigens breiten will: Tatsächlich hat Pius XII. in seinen öffentlichen Verlautbarungen kein einziges Mal das Wort „Jude“ in den Mund genommen. Neben Ulrich Mühe als zynisch-gewissenlosem Doktor und Mathieu Kassovitz als zunehmend fassungslosem Priester überzeugt vor allem Ulrich Tukur durch seine facettenreiche Darstellung des innerlich zerrissenen SS-Offiziers, dessen Schicksal der wahren Geschichte Kurt Gersteins nachempfunden ist. Costa-Gavras zeigt den Holocaust nicht aus der Nähe, er arbeitet mit Andeutungen, doch gerade diese minimalistischen Hinweise gehen unter die Haut. Diese Verfilmung zeigt eindrucksvoll, dass die Thematik des „Stellvertreters“ auch heute nichts von ihrer Brisanz verloren hat.

Mo, 5. Apr · 20:15-22:15 · BR-alpha
Sophie Scholl – Die letzten Tage

München, Februar 1943. Die „Weiße Rose“, eine Widerstandsgruppe um die Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Münchner Universität, druckt in einem kleinen Atelier heimlich Flugblätter gegen die Nazi-Diktatur und verschickt diese in ganz Deutschland.  Am Vormittag des 18. Februar legen sie Flugblätter in „ihrer“ Universität aus. Sophie lässt einen ganzen Stapel hinunter in den Lichthof regnen. Ein Hausmeister beobachtet die Geschwister und schlägt Alarm. Die beiden werden von der Geheimen Staatspolizei verhaftet. Tagelang wird Sophie vom Vernehmungsbeamten, dem Gestapo-Mann Robert Mohr, verhört. Anfangs gelingt es ihr, den erfahrenen Kriminalisten zu täuschen. Dann aber gesteht ihr Bruder, die Flugblätter gedruckt und verteilt zu haben. Nun gibt auch Sophie zu, Mitglied der „Weißen Rose“ zu sein. Von nun an steht sie offen zu ihren Idealen. Sie versucht, durch ihr Geständnis die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ zu schützen – und weicht auch dann nicht von ihrer Überzeugung ab, als Mohr anbietet, Sophies Leben zu retten. Trost erfährt sie von Else Gebel, ihrer Zellengenossin im Gestapo-Gefängnis. Denn schon am nächsten Tag wird der Prozess stattfinden. 22. Februar 1943: Hans und Sophie Scholl sowie ihr Kommilitone Christoph Probst werden wegen „Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ angeklagt. Der wegen seiner tobsüchtigen Ausfälle berüchtigte NS-Richter Roland Freisler ist extra aus Berlin angereist, um einen seiner gefürchteten Schauprozesse zu veranstalten. Er verurteilt die drei zum Tode. Das Urteil soll noch am gleichen Tag vollstreckt werden.

Di, 6. Apr · 03:15-05:00 · DAS VIERTE
König David

 
Saul, der König der Juden, fällt bei Gott in Ungnade. Der Prophet Samuel wird geschickt, um den Hirten David zum König der Israeliten zu krönen. Nach seinem sagenhaften Aufstieg muss sich David nicht nur gegen den Riesen Goliath behaupten, auch sein Vorgänger Saul wird zu seinem Widersacher. Als sich der König nach der Gründung des Großreiches verliebt, wendet sich sein günstiges Blatt.

Di, 6. Apr · 10:05-11:00 · arte
Gefangen im Bittersee – Schiffsfalle Suezkanal

 
Im Sommer des Jahres 1967 gerieten 14 Handelsschiffe im Großen Bittersee mitten im Suezkanal zwischen die Fronten des Sechs-Tage-Krieges.  Mehr als acht Jahre ankerten die Seeleute inmitten des Konfliktes zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, bis sie im Mai 1975 in ihre Heimathäfen zurückkehren konnten. „Maschinen Stopp!“, hieß es im Sommer 1967 für einen internationalen Konvoi von 14 Handelsschiffen. Über die Köpfe der Seeleute hinweg donnerten Granaten, Raketen und Kampfflugzeuge. Die Frachter aus Ost und West – darunter die Deutschen Schiffe „Münsterland“ und „Nordwind“ – gerieten zufällig zwischen die Fronten des israelisch-arabischen „Sechs-Tage-Krieges“. Nach einer Woche waren die Kämpfe beendet. Die Seeleute hofften nun auf eine baldige Rückkehr nach Hause. Doch der Stopp auf dem Großen Bittersee, in der Mitte des Suezkanals, sollte insgesamt acht Jahre dauern. Um sie herum tobte ein Stellvertreterkrieg zwischen den Blöcken. Israel wurde von den USA unterstützt, Ägypten von der Sowjetunion. Doch auf den Schiffen gab es keine ideologisch-politischen Schranken. In der Notsituation verstanden sich die Crews aus dem Westen – Deutsche, Amerikaner, Briten und Franzosen – mit ihren Kollegen aus Polen, Bulgarien und der Tschechoslowakei. Jeder half jedem. Und die blockübergreifende Ost-West-Notgemeinschaft bezeichnete sich selbst als die „kleine UNO im Bittersee“. Zwischen endlosem Warten, auf das die Seefahrer mit großer Kreativität reagierten, bis zum dramatischen Erleben des Kriegsgrauens pendeln die spannenden Geschichten der Zeitzeugen. Inmitten des Nahostkonflikts überstanden sie auch den „Jom-Kippur-Krieg“. Nach dem Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel und der Räumung des Suezkanals ging es nach genau 3.016 Tagen Zwangsankern wieder los. Im Mai 1975 kehrten die beiden deutschen Frachter in ihren Heimathafen Hamburg zurück. Die „Münsterland“ hatte die längste verbürgte Reise in der Geschichte der Seefahrt hinter sich: acht Jahre, drei Monate und vier Tage.

Di, 6. Apr · 21:45-23:25 · BR
Das Haus in der Carroll Street

New York im Jahre 1951. Emily Crane, Bildredakteurin bei LIFE, ist vor den berüchtigten „Ausschuss zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe“ zitiert worden, der unter dem Vorsitzenden Ray Salwen politische Gesinnungsschnüffelei betreibt. Als sie sich weigert, Mitglieder einer liberalen Bürgerrechtsorganisation preiszugeben, bekommt sie prompt die Macht des gefürchteten Senators zu spüren und verliert ihren Job. Um sich finanziell durchzuschlagen, verdingt sich die junge Frau daraufhin bei der halbblinden Miss Venable in der Carroll Street als Vorleserin. Als sie im Nachbarhaus seltsame Dinge beobachtet, versucht sie, über den Dolmetscher Stefan herauszubekommen, was dahintersteckt. Er wird jedoch vor ihren Augen umgebracht, ehe er nähere Auskünfte geben kann. Die couragierte Frau entgeht dem gleichen Schicksal nur, weil der FBI-Mann Cochran, der auf sie angesetzt ist, ihr in letzter Sekunde zu Hilfe kommt und ihr das Leben rettet. Immer mehr vernachlässigt er seine geheimdienstliche Pflicht, weil er rettungslos in die attraktive und mutige junge Frau verliebt ist. Eine Spur führt in den Hafen, wo ein Schiff mit Einwanderern vor Anker geht. Unter ihnen befinden sich drei Nazis, die – ausgerechnet – mit jüdischen Papieren einreisen. Während Emily und Cochran die Hintermänner der Nazi-Fluchthilfe ermitteln, rücken ihnen ihre Verfolger immer näher. Hinter den verdeckten Operationen steckt kein geringerer als der erzreaktionäre Ausschussvorsitzende Ray Salwen, dem Emily ihren Rauswurf verdankt. Die Ereignisse überstürzen sich: Cocran wird von seinen Chefs zurückgepfiffen, Emily nimmt die Verfolgung der drei Nazis auf, unter der mächtigen Kuppel des Grand Central-Bahnhofs kommt es zu einer dramatischen Konfrontation.

Di, 6. Apr · 22:45-23:30 · HR
Anne Frank – Ein Mädchen aus Frankfurt

Ihr Tagebuch hat Anne Frank weltberühmt gemacht. Es ist das meistgelesene Zeugnis über die grausamen Verbrechen der Nationalsozialisten. Millionen Menschen haben gelesen, was Anne Frank in den zwei Jahren in ihrem Versteck im Hinterhaus in der Prinsengracht in Amsterdam geschrieben hat – zwei Jahre ohne Sonnenlicht, ohne Außenkontakt und in ständiger Angst, entdeckt zu werden. Es waren die letzten zwei Jahre ihres kurzen Lebens. Doch kaum bekannt ist, wie die dreizehn Jahre davor aussahen. Gabriela Hermer erzählt in ihrer Dokumentation „Anne Frank – Ein Mädchen aus Frankfurt“ von diesem unbekannten Leben. „… einmal werden wir doch wieder Menschen und nicht nur Juden sein!“ schreibt Anne in ihr Tagebuch im Amsterdamer Versteck. Die Hoffnung schöpft sie aus ihren Erinnerungen an Frankfurt, wo religiöse Unterschiede zwischen Familie Frank und ihren weltoffenen Nachbarn keine Rolle spielten. Es war die Freiheit ihrer Kindheit, die sie prägte und sie zu dem Mädchen machte, das wir durch das Tagebuch kennen lernen. Gabriela Hermers eindrucksvolle Spurensuche führt sie nach Frankfurt, Amsterdam und Basel, wo sie auf Menschen trifft, die durch ihre persönlichen Erinnerungen das Mädchen hinter dem Mythos lebendig werden lassen. Annes älterer Cousin Buddy Elias, der einzige heute noch lebende Verwandte, erzählt von ihrer gemeinsamen Kindheit in Frankfurt, den Eltern und Großeltern, die trotz ihrer jüdischen Herkunft lieber Goethe lasen als das Alte Testament. Jacqueline van Maarsen, Annes beste Freundin aus der Amsterdamer Schulzeit, schildert, wie die beiden Mädchen ihre Jugend voller Lebenslust und Optimismus genossen – der zunehmenden Bedrohung durch die Nazis zum Trotz, und sie zeigt ihre kostbaren Erinnerungsstücke, die sie hat retten können: Annes Eintrag ins Poesiealbum und ihr bewegender Abschiedsbrief. „Nun Jackie, es soll dir gut gehen, ich hoffe, dass ich bald ein Lebenszeichen von dir bekomme. Auf ein baldiges Wiedersehen“, schreibt Anne Frank am 25. September 1942.

 
Mi, 7. Apr · 03:00-04:05 · arte
Pizza in Auschwitz

 
Der Dokumentarfilm des israelischen Filmemachers Moshe Zimmerman schildert eine Reise in die Vergangenheit aus der Sicht eines Mannes, dessen Leben unwiderruflich vom Holocaust geprägt ist.  Der 74-jährige Danny Chanoch hat Auschwitz überlebt, oder er hat – wie er es ausdrückt – einen BA, einen Bachelor of Auschwitz. Der große, charismatische Mann hat mehrfach im Rahmen von Delegationen in Polen ehemalige Vernichtungslager der Nazis besucht. Es dauerte jedoch lange, ehe er seine Kinder Miri und Sagi dazu bewegen konnte, gemeinsam mit ihm die Schauplätze seiner verlorenen Kindheit aufzusuchen. Sechs Tage lang fahren die drei Familienmitglieder mit einem Filmteam von Lager zu Lager durch „diesen“ Teil Europas und besuchen die Stätten von Dannys Kindheitstraumata. Zuletzt gelangen sie nach Auschwitz-Birkenau. Dort will Danny einen Wunsch verwirklichen, den er schon sein ganzes Leben lang hegt. Er möchte mit seinen Kindern eine Nacht auf seiner alten Pritsche in seiner alten Baracke verbringen. Dannys Kinder Miri (38) und Sagi (40) waren ihr Leben lang täglich auf die eine oder andere Weise mit dem Holocaust konfrontiert. Sie nahmen den Vorschlag, ihren Vater auf eine Reise zu den Vernichtungslagern zu begleiten, mit sehr gemischten Gefühlen auf. Miri erklärt, dass sie dem Holocaust lieber nicht in die Augen sehen möchte. Während sie eine Pizza essen, die Miri in der nahe gelegenen Stadt Auschwitz gekauft hat, kommt es zur unvermeidlichen Konfrontation zwischen dem Vater und seinen Kindern, die zugleich von schwarzem Humor und großem Schmerz erfüllt ist.

Mi, 7. Apr · 08:25-10:00 · MGM
The Cold Room

 
Gemeinsam mit ihrem Vater (George Segal) reist die junge Engländerin Carla (Amanda Pays) nach Ostberlin. Als sie von der Geliebten ihres Vaters erfährt, schließt sich Carla in ihrem altmodischen Hotel ein. Sie lernt eine junge Frau kennen, die ihren jüdischen Freund während des Krieges in einem Kühlraum dieses Hauses versteckt hielt. – Psychologischer Thriller, bei dem geschickt die Ebenen zwischen Traum und Realität verwischen.

Do, 8. Apr · 06:40-06:45 · RBB
So lebe ich

 
in Israel

Fr, 9. Apr · 00:50-02:40 · Das Erste (ARD)
Canaris

 
Der deutsche Abwehrchef Canaris ist ein entschiedener Regimegegner, der als kluger Stratege aber nicht offen gegen die Nazis aufbegehrt. Canaris benutzt seine mächtige Position, um vor den Folgen des Krieges, dessen Ende er früher als die meisten ahnt, zu warnen und verfolgten Juden mit gefälschten Pässen die Flucht ins Ausland zu ermöglichen. Sein ebenso bösartiger wie intelligenter Gegenspieler Heydrich, SS-Offizier und Chef des Reichssicherheitshauptamtes, kommt dem unbequemen Abwehrchef allmählich auf die Schliche, wird jedoch, bevor er Canaris entmachten kann, in Prag erschossen. Canaris setzt nun alles daran, die fanatischen deutschen Offiziere vor der drohenden Niederlage an der Ostfront zu warnen. Als niemand auf ihn hört, schließt er sich den Offizieren an, die das Hitler-Attentat vom 20. Juli vorbereiten. Die mehrfach ausgezeichnete Filmbiografie über den deutschen Abwehrchef ist nicht nur mit O.E. Hasse in der Titelrolle glänzend besetzt – als Gegenspieler beeindruckt Martin Held. Admiral Wilhelm Canaris (O.E. Hasse), ein Seeoffizier alter Schule, ist Chef der deutschen Abwehr, eines mächtigen Spionageapparats mit eigenem Telefonnetz und einer Abteilung zum Fälschen von Pässen. Trotz seiner hohen Position steht Canaris den Herrenmenschen-Plänen der Nazis distanziert gegenüber. Außerdem verhilft er immer wieder verfolgten Juden mit gefälschten Pässen zur Flucht. Sein bösartiger und intelligenter Gegenspieler Heydrich (Martin Held), Chef des SS-Nachrichtendienstes SD, arbeitet daran, Canaris‘ Organisation in die Seinige zu übernehmen. Als Heydrichs Männer den jüdischen Zeitungsredakteur von Harbeck (Arthur Schröder) verhaften, der sich nach Spanien absetzen wollte, sind dessen Papiere so perfekt gefälscht, dass sie nur von Canaris stammen können. Heydrich kann dem Abwehrchef nichts nachweisen, nutzt aber die Gelegenheit, um von Harbecks Tochter Irene (Barbara Rütting) zu erpressen. Er verspricht Irene, ihrem Vater im KZ Erleichterungen zu verschaffen, wenn sie Spitzeldienste in Canaris‘ Büro übernimmt. Canaris durchschaut jedoch diesen Schachzug und lässt Irene für sich arbeiten. Erst als Heydrich durch die Verhaftung Oberst Degenhards (Herbert Wilk), eines engen Vertrauten von Canaris, ein hochmoderner Säurezünder in die Hände fällt, verdichtet sich der Verdacht, dass der Abwehrchef Attentate plant. Bevor er jedoch Canaris gefährlich werden kann, wird Heydrich in Prag von tschechischen Nationalisten erschossen. Canaris nutzt diese Fügung und setzt nun alle verfügbaren Mittel seines Apparates ein, um die fanatischen Offiziere über die drohende russische Übermacht an der Ostfront zu informieren. Als all seine Warnungen vor der sicheren Katastrophe ignoriert werden, sieht er keine andere Möglichkeit mehr, als Hitler durch ein Attentat zu beseitigen. Die gelungene Mischung aus Agenten-Thriller und biografischem Spielfilm über den geheimnisumwitterten Admiral Canaris, der in den Jahren 1937-1944 die deutsche Abwehr leitete, zählt zu den herausragenden Werken des deutschen Films der 50er Jahre. Der mehrfach ausgezeichnete, mit O.E. Hasse in der Titelrolle hervorragend besetzte Film spannt einen Bogen vom Jahr 1938, als das Münchner Friedensabkommen eine von Canaris koordinierte Offiziersrevolte gegen Hitler verhindert, bis zu dem berühmten Attentat vom 20. Juli, nach dem Canaris verhaftet und am 9. April 1945 hingerichtet wird. Liebesgeschichte und Spionageromantik werden nur angedeutet; stattdessen richtet der Film kritische Blicke auf die Kriegsbegeisterung beim einfachen Volk, eingefangen etwa im siegestrunkenen Monolog eines Berliner Taxifahrers.

Fr, 9. Apr · 09:00-09:45 · PHOENIX
Heimatsuche

Jeckes in Israel

Fr, 9. Apr · 14:45-16:55 · MGM
Verraten

 
Ein jüdischer Radiomoderator ist ermordet worden. Die Täter werden im Umfeld des rechtsradikalen Farmers Gary Simmons (Tom Berenger) vermutet. FBI-Agentin Cathy Weaver (Debra Winger) lässt sie sich als Erntehelferin auf dessen Farm anheuern und verliebt sich in ihn. – Packender Politthriller von Costa-Gavras.

Fr, 9. Apr · 23:15-02:00 · WDR
Ein Hauch von Sonnenschein

 
Ungarn, Ende des 19. Jahrhunderts: In Budapest arbeitet sich Emmanuel Sonnenschein aus bescheidenen Verhältnissen zu einem wohlhabenden Großbürger empor. Sein Sohn Ignatz bereitet der Familie indes große Sorgen, denn ihn verbindet eine innige Liebesbeziehung mit seiner elternlosen Cousine Valerie – die er, als sie von ihm schwanger wird, schließlich heiratet. Während Valerie mit István und Adam zwei Söhne zur Welt bringt, macht der überzeugte Monarchist Ignatz als Jurist eine glänzende Karriere im Staatsdienst. Ganz anders sein Bruder, der idealistische Mediziner Gustave: Dieser schließt sich in der zerfallenden k.u.k.-Monarchie angesichts der Leiden des einfachen Volkes den Sozialisten an. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 entzweit die Brüder. Die rote Nachkriegsregierung favorisiert Gustave, doch als sie abgelöst wird, ist Ignatz wieder obenauf. Sein Sohn Adam steigt derweil zu einem gefeierten Sportfechter auf – aber als er aus Karrieregründen einem Offiziersclub beitreten will, nötigt man den völlig unpolitischen Sportler, vom Judentum zum Katholizismus zu konvertieren. In einer christlichen Abendschule lernt er Hannah kennen, die er wenig später heiratet. Als schließlich die Faschisten die Macht in Ungarn übernehmen, verkennt Adam die Gefahr: Nur wenige Mitglieder der Familie Sonnenschein überleben die mörderischen Auswüchse des europäischen Antisemitismus. Unter ihnen ist Adams Sohn Ivan, der nach dem Krieg für den kommunistischen Geheimdienst arbeitet, um Nazi-Verbrecher zur Strecke zu bringen. Er erlebt den Fall der kommunistischen Regierung, deren Handlanger zum Teil ebenfalls von antisemitischem Gedankengut beseelt sind, und besinnt sich schließlich auf die lange verleugneten Wurzeln seiner jüdischen Herkunft.

Sa, 10. Apr · 03:30-05:00 · ZDF
Augenblicke der Zärtlichkeit

 
In ihrem Debütfilm „Augenblicke der Zärtlichkeit“, der in den bundesdeutschen Kinos unter dem Titel „Moments“ lief, erzählt die israelische Schauspielerin und Regisseurin Michal Bat-Adam die Geschichte einer intensiven Freundschaft zwischen zwei Frauen, die sich trotz Heirat und großer räumlicher Distanz über Jahre hinweg erhält. Die Pariserin Anne (Brigitte Catillon) besucht ihre Freundin Yola (Michal Bat-Adam) in Israel. Vor fünf Jahren haben sie sich im Zug von Tel Aviv nach Jerusalem kennen gelernt. Die lange Zeit dazwischen haben sie mit Briefen überbrückt. Beide sind nun verheiratet, Anne hat ein Kind. Alles ist anders als damals, zu Beginn ihrer Beziehung. Damals führte Yola Anne durch Jerusalem, obwohl sie eigentlich an einem Buch arbeiten wollte. Als am Tag darauf Yolas Freund Avi (Assaf Dayan) in Jerusalem eintraf, wurde aus dem freundschaftlichen Duo eine „Dreierbande“, die gemein- sam die Nacht durchbummelte. Doch schon bald meldete sich die Eifersucht, und Yola musste sich entscheiden: Um Avi nicht zu verlieren, fuhr sie mit ihrem Freund nach Tel Aviv zurück. Fünf Jahre später scheint sich dieselbe Situation zu wiederholen, denn die Gefühle sind die gleichen geblieben.

So, 11. Apr · 07:00-07:30 · RBB
Fünf mal Gott

 
Die halbstündige Dokumentation „Fünf mal Gott“ bündelt fünf Porträts von Kindern aus der „Sendung mit der Maus“, die in unterschiedlichen Glaubensrichtungen aufwachsen.  Der katholische Max, die muslimische Bahar, der jüdische Lenny, die buddhistische Jade und die hinduistische Bruntha leben mitten in Deutschland und geben einen Einblick in ihre spirituelle Welt. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Calle Overweg erzählt von fünf Kindern, die einen sehr unverkrampften Zugang zu ihrer Religion haben. Da kann dann auch schon mal Oliver Kahn seinen Platz neben Jesus finden oder der kleine Bruder zur gemeinsamen Meditation verdonnert werden. Am Ende steht die Erkenntnis, dass es viele Wege gibt, sich Gott zu nähern.

So, 11. Apr · 17:00-17:45 · arte
Leben wie Cyrano – Der Schauspieler Dominique Horwitz

 
Für die ARTE-Dokumentation hat ein Kamerateam Dominique Horwitz ein halbes Jahr lang begleitet, beobachtet und befragt. Entstanden ist das Porträt eines ungewöhnlichen Künstlers und Menschen.  „Ich bin Preuße durch und durch“, sagt Dominique Horwitz von sich selbst. Der Schauspieler und Sänger hat jedoch bis heute keinen deutschen Pass. Er ist Franzose geblieben, obwohl er seit seinem 14. Lebensjahr in Deutschland lebt. 1957 als Kind eines deutsch-jüdischen Emigranten in Paris geboren und aufgewachsen, kommt er mit der Familie 1971 nach Berlin, in die Heimatstadt des Vaters. „In Frankreich war ich der deutsche, in Deutschland der französische Jude“. Trotzdem: „Ich hatte nie Stress damit, dass ich Jude bin und nie Stress damit, dass ich abstehende Ohren habe.“ Als 19-Jähriger erhält er – eher zufällig – eine kleinere Rolle in einem Fernsehfilm. Sein Talent wird entdeckt und ohne eine Schauspielschule besucht zu haben, folgt Angebot auf Angebot. Er steht auf der Bühne und vor der Kamera. Und spielt unter namhaften Filmregisseuren ebenso wie unter großen Theatermachern. Am Thalia-Theater in Hamburg schreibt er Theatergeschichte als Teufel in Robert Wilsons Inszenierung „Black Rider“ (1990). Die Feuilletons – sonst eher verhalten – übertreffen sich in Lobpreisungen seiner schauspielerischen Leistung, das Publikum feiert ihn mit halbstündigen Ovationen. Er ist der Star der Aufführung. 1983 offenbart der vielseitige Schauspieler eine weitere Begabung. In den Münchener Kammerspielen interpretiert er zum ersten Mal die Chansons von Jacques Brel. Mit dessen Liedern war er in Paris aufgewachsen. Ihn, dem „niemand das Wasser reichen kann“, schätzt und verehrt er bis heute. Musikkritiker bescheinigen ihm, die gleiche Tiefe und Intensität zu erreichen, ohne das Vorbild zu imitieren. Mit Mitte 40 lernt Horwitz bei Dreharbeiten in Weimar seine zweite Frau kennen. Sie ist, wie er sagt, die Liebe seines Lebens. Mit ihr und den zwei Kindern lebt er in Thüringen auf dem Land. Aber auch mit seinen beiden erwachsenen Kindern verbindet ihn eine innige Zuneigung. Schmerzhaft empfindet er die langen Abwesenheiten von zu Hause, die der Beruf mit sich bringt. Neben den beruflichen Verpflichtungen engagiert er sich für Projekte, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Chance geben. So widmet er sich in seiner neuen Heimat der Förderung junger Boxtalente.

Di, 13. Apr · 22:05-22:48 · MDR
Das Buchenwaldkind oder: Was vom Antifaschismus bleibt

Mit Zeitzeugen wie Stefan Jerzy Zweig, Armin Mueller-Stahl, Gisela Karau, Kiki Apitz geht der Film der Frage nach, was nach dem Ende der DDR und der Zerstörung des Buchenwald-Mythos in den 90er-Jahren vom Antifaschismus bleibt.  Die Bilder sind im Gedächtnis der Menschheit eingebrannt: ausgemergelte Gestalten, dem Tode nah, Gesichter mit leeren Augen. Ob im Konzentrationslager Buchenwald oder anderen Lagern, die am Kriegsende befreit wurden, von amerikanischen oder sowjetischen Truppen. Ein Überlebender in Buchenwald war der kaum vier Jahre alte Kinderhäftling Stefan Jerzy Zweig. Die Geschichte seiner Rettung wurde in der DDR Symbol des antifaschistischen Widerstandskampfes. Es gibt kaum ein Schulkind, das die Mahn- und Gedenkstätte auf dem Ettersberg bei Weimar nicht besucht hat, das Buch über die Rettung des jüdischen Jungen nicht gelesen hätte. Für die SED-Führung spielte Buchenwald ab Mitte der 50er-Jahre eine Schlüsselrolle: Es bestand keine Hoffnung mehr auf eine deutsche Wiedervereinigung, und Buchenwald diente als eine Art Gründungsmythos der DDR. Der Mythos von der Selbstbefreiung der Häftlinge sollte Identität stiften, die Betonung des antifaschistischen Fundamentes internationale Anerkennung verschaffen. 1958 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eröffnet und es erschien der Roman „Nackt unter Wölfen“ von Bruno Apitz. Er war ein literarisches Werk, aber er wurde als Tatsachenbericht rezipiert und propagiert. Auch der 1962 in Buchenwald gedrehte Film „Nackt unter Wölfen“ beanspruchte höchste Authentizität. Er blieb zwar von anderen Überlebenden nicht unwidersprochen, doch abweichende Darstellungen durften nicht erscheinen oder wurden ignoriert.

Di, 13. Apr · 22:45-23:30 · HR
Martin Buber – Philosoph, Erzieher, Menschenfreund

 
Martin Buber ist der vielleicht berühmteste deutsch-jüdische Philosoph des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Franz Rosenzweig übersetzte er das Alte Testament aufs Neue ins Deutsche.  „Das edelste Geschenk an die deutsche Sprache“, so nannte Bubers Zeitgenosse Hermann Hesse das Werk. Vor allem aber ist Martin Buber ein Philosoph der Versöhnung, ein Mann, der unermüdlich auf die Kraft des Dialogs setzte, um Feindschaft zu überwinden. Das machte ihn zum Brückenbauer zwischen Juden und Palästinensern und zwischen Juden und Deutschen. Selbst nach den bitteren Erfahrungen des Holocaust prägten nicht Rache und Hass seine Gefühle, sondern der Wunsch nach Begegnung – auch mit seinen einstigen Landsleuten, die ihn, den weisen Gelehrten, mit Schimpf und Schande verjagt hatten. Geboren in Wien, aufgewachsen in Lemberg, kam Buber schließlich nach Deutschland. Doch aus dem Trubel der Großstadt Berlin zog es ihn 1916 ins beschauliche Heppenheim, einen kleinen Ort in Hessen. Die Familie Buber fühlte sich wohl in Deutschland, ihr Zuhause war Heppenheim – bis die Nazis kamen. 1938 floh sie nach Jerusalem. Martin Buber war sechzig 60 Jahre alt, als er in Palästina eintraf. Eine jahrzehntelange Hassliebe verband ihn mit Israels Staatschef David Ben Gurion. Eisern hielt Buber an seiner Vision des Dialogs mit den arabischen Nachbarn und selbst mit den deutschen Feinden fest. Lange bevor Deutschland und Israel offizielle Beziehungen zueinander aufnahmen, traf Buber deutsche Politiker, Studenten und Intellektuelle. Denn das Gespräch, so glaubte Buber, ist der einzige Weg, zum gegenseitigen Verständnis und damit zum Frieden. Bei seiner Beerdigung 1965 wurde der Friedhof zu einem Ort der Begegnung zwischen israelischen Politikern und arabischen Studenten, zwischen Jungen und Alten. Verehrt und geliebt über alle Grenzen hinweg, ist Martin Buber seiner Nachwelt dennoch bis heute ein Mann voller Rätsel und Widersprüche geblieben. Wer war er, dieser gläubige Jude, der nie in die Synagoge ging? Der jüdische Flüchtling, der den Kontakt zu den Deutschen suchte? Der Zionist, der die Politik seines Landes so scharf kritisierte wie kaum ein anderer? Und was hat er uns heute noch zu sagen? Sehr persönlich erzählen in dem Film von Gabriela Hermer erstmals Martin Bubers Enkelkinder sowie seine letzte Sekretärin über diesen außergewöhnlichen Mann. Sie zeichnen das Bild eines Menschenfreundes, dessen Engagement für Frieden und Versöhnung nichts an Aktualität verloren hat. Zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit erinnert alljährlich die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an das Vermächtnis des großen Philosophen.

Mi, 14. Apr · 00:00-01:30 · SWR
Der Garten der Finzi Contini

Basierend auf dem autobiografischen Roman von Giorgio Bassani, erzählt der Film die Geschichte einer jüdischen Familie im faschistischen Italien und zugleich von einer unerfüllten Liebe.  Italien, Ende der 1930er Jahre. Unter dem faschistischen Mussolini-Regime nehmen die Restriktionen gegen jüdische Italiener immer weiter zu. Nirgends mehr gerne gesehen, wird für eine Gruppe junger Juden in der Stadt Ferrara der Garten der wohlhabenden jüdischen Familie Finzi-Contini zum Treffpunkt. Einer von ihnen, der junge Giorgio, fühlt sich zu Micòl, der Tochter des Hauses, hingezogen. Auch sie scheint ihm ein besonderes Interesse entgegenzubringen. Während die äußeren Umstände immer gefährlicher werden, entwickelt sich zwischen den beiden eine zwischen tiefer Freundschaft und scheuer Liebe changierende Beziehung.

 
Mi, 14. Apr · 12:30-13:15 · MDR
Das Buchenwaldkind oder: Was vom Antifaschismus bleibt

 
Mit Zeitzeugen wie Stefan Jerzy Zweig, Armin Mueller-Stahl, Gisela Karau, Kiki Apitz geht der Film der Frage nach, was nach dem Ende der DDR und der Zerstörung des Buchenwald-Mythos in den 90er-Jahren vom Antifaschismus bleibt.  Die Bilder sind im Gedächtnis der Menschheit eingebrannt: ausgemergelte Gestalten, dem Tode nah, Gesichter mit leeren Augen. Ob im Konzentrationslager Buchenwald oder anderen Lagern, die am Kriegsende befreit wurden, von amerikanischen oder sowjetischen Truppen. Ein Überlebender in Buchenwald war der kaum vier Jahre alte Kinderhäftling Stefan Jerzy Zweig. Die Geschichte seiner Rettung wurde in der DDR Symbol des antifaschistischen Widerstandskampfes. Es gibt kaum ein Schulkind, das die Mahn- und Gedenkstätte auf dem Ettersberg bei Weimar nicht besucht hat, das Buch über die Rettung des jüdischen Jungen nicht gelesen hätte. Für die SED-Führung spielte Buchenwald ab Mitte der 50er-Jahre eine Schlüsselrolle: Es bestand keine Hoffnung mehr auf eine deutsche Wiedervereinigung, und Buchenwald diente als eine Art Gründungsmythos der DDR. Der Mythos von der Selbstbefreiung der Häftlinge sollte Identität stiften, die Betonung des antifaschistischen Fundamentes internationale Anerkennung verschaffen. 1958 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eröffnet und es erschien der Roman „Nackt unter Wölfen“ von Bruno Apitz. Er war ein literarisches Werk, aber er wurde als Tatsachenbericht rezipiert und propagiert. Auch der 1962 in Buchenwald gedrehte Film „Nackt unter Wölfen“ beanspruchte höchste Authentizität. Er blieb zwar von anderen Überlebenden nicht unwidersprochen, doch abweichende Darstellungen durften nicht erscheinen oder wurden ignoriert.

Mi, 14. Apr · 20:15-21:05 · arte
Das letzte Aufgebot: Hitlers Todespiloten

Kamikazepiloten waren während des Zweiten Weltkrieges nicht nur ein japanisches Phänomen. Auch bei den Deutschen gab es, kurz vor Kriegsende, sogenannte „Selbstopferangriffe“, befohlen vom Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring, persönlich.  Junge Flugschüler sollten sich mit ihren unbewaffneten Jagdfliegern in amerikanische Bomberverbände stürzen. Die Nazis erhofften sich von diesen Aktionen, dass die amerikanischen Bomberpiloten vom unbedingten Verteidigungswillen der Deutschen so geschockt wären, dass sie sich weigern würden, nach Deutschland zu fliegen. Die Piloten wurden in der Nazipropaganda zu Helden gemacht. Doch die Propaganda ging noch weiter. Als die Rote Armee an der Ostfront Brücken über die Oder schlug, schickte die Naziführung Jagdpiloten in den sicheren Tod. Als bemannte Bomben sollten sie sich mit ihren Flugzeugen in die Brücken stürzen. In diesem Film sprechen erstmalig sechs Piloten vor der Kamera über dieses unbekannte Kapitel deutscher Geschichte. Sie berichten, wie sie rekrutiert und motiviert wurden, und wie sie ihren Einsatz überleben konnten.

Do, 15. Apr · 05:15-08:10 · MGM
Anatevka

  
Russland, vor der Oktoberrevolution: Der jüdische Milchmann Tevje (Chaim Topol) lebt mit Frau und Töchtern im beschaulichen ukrainischen Dorf Anatevka. Nicht nur die üblichen Probleme des „Schtetl“-Lebens machen Tevje zu schaffen. Die zaristischen Machthaber wollen die Bewohner aus ihrer Stadt vertreiben. – Verfilmung des berühmten Broadway-Musicals mit Oscar-gekrönter Musik. An der Violine: Isaac Stern!

Do, 15. Apr · 22:45-23:30 · RBB
Frohsinn, Fernsehen und Faschismus

1935, vor 75 Jahren, ging das Fernsehen in Deutschland auf Sendung – anfangs nur dreimal die Woche für ein paar Stunden. Der „Deutsche Fernsehrundfunk“ sendete neun Jahre lang.  1935, vor 75 Jahren, ging das Fernsehen in Deutschland auf Sendung – anfangs nur dreimal die Woche für ein paar Stunden. Im Berliner Haus des Rundfunks startete das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt. Der „Deutsche Fernsehrundfunk“ sendete neun Jahre lang. Im ersten Fernsehjahr gab es nicht mehr als 50 Empfangsgeräte. Die Reichweite war anfänglich noch auf Berlin und Umgebung beschränkt. Die meisten Zuschauer erreichte das junge Medium in eigens eingerichteten Fernsehstuben: 30 Zuschauer konnten auf zwei Geräten, deren Bildschirmgröße gerade mal 18 x 22 Zentimeter betrug, fernsehen. Hitlers Fernsehen bot Unterhaltung und Propaganda. Zu sehen gab es Wochenschauen und aktuelle Bildberichte sowie Übertragungen von Musikstücken, Einmann-Darbietungen von Kleinkünstlern und Film- ausschnitte. Das Programm war eine Mischung aus Kino, Varieté und Rundfunk. Das Interesse am Fernsehen wuchs, als 1936 die Olympischen Spiele „live“ übertragen wurden: das erste Fernseh-Großereignis. Mit Ausbruch des Krieges wurden die Berliner Fernsehstuben für die Lazarettbetreuung genutzt und ab Frühjahr 1943 war das Fernsehprogramm nur noch Soldaten zugänglich. Die publizistische Wirkung des Fernsehens im Nationalsozialismus blieb freilich recht gering – zu wenige Menschen konnten das Programm empfangen. Das Fernsehen als Massenmedium gab es in Deutschland erst nach dem Krieg.

2 Kommentare

  1. „scheint aber ganz interessant zu sein“

    glaube ich sofort bei diesem herrn ahmadinedschadversteher . 😀

    In einem Artikel im Feuilleton dieser Zeitung vom 15. März 2008 verwies Katajun Amirpur darauf, dass die Äußerung, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden, vom iranischen Präsidenten Ahmadinedschad so nie gemacht worden sei.

    Vielmehr habe er gemeint, das dortige Besatzerregime müsse Geschichte werden. Dankenswerterweise lieferte Amirpur gleich den persischen Originalsatz mit, der da lautet: „In rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad.“ Der Hauptfehler liege in der Ãœbersetzung des Verbs „mahv shodan“.

    In der Tat handelt es sich um ein intransitives Verb, und zwar als Pendant zum transitiven „mahv kardan“, was soviel wie „ausrotten, vernichten, tilgen“ bedeutet. Doch kann „mahv shodan“ auch als Passiv verstanden werden. Konsultiert man ein Wörterbuch Persisch-Deutsch, findet sich als erste Ãœbersetzung von „mahv shodan“ „vernichtet werden“.

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/450/437195/text/

  2. Heute lief in PHOENIX der Internationale Frühschoppen mit dem Thema „Wann gibt es Frieden in Nah-Ost?“ mit Katajun Amirpur, Eldad Beck u.a. … hab´s nur teilweise gesehen, scheint aber ganz interessant zu sein – wird heute (So, 4.4.) in Eins Extra um 23 Uhr wiederholt.

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