Netanjahu mit dem Rücken zur Wand

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Die Krise zwischen Israel und den USA hat sich bei dem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten in Washington weiter verschärft. Barack Obama nutzt die Angst der Israelis vor einer iranischen Atombombe, um Benjamin Netanjahu unter Druck zu setzen. Im Tausch für ein amerikanisches Engagement gegen die iranische Bombe, soll Netanjahu auf Jerusalem verzichten, jüdische Heiligtümer unter palästinensische Obhut stellen, bis zu tausend palästinensische Verbrecher amnestieren, einem Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge zustimmen und eine schwer zu verteidigende Staatsgrenze akzeptieren…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 26. März 2010

„Wenn wir uns verweigern, wird unsere Sicherheit leiden“, warnt Verteidigungsminister Ehud Barak. Zu dem „vorhersehbaren Scheitern“ schreibt der Kommentator Nachum Barnea, dass Netanjahu gut getan hätte, nicht nach Washington zu reisen und auf das Treffen mit Obama zu drängen, aus dem er geprügelt und erniedrigt hervorgegangen ist. „Die USA schreiten bewusst oder unbewusst auf eine Neubewertung ihrer Beziehung mit Israel zu. Die politische Bedeutung wäre enorm. Für die Sicherheit wäre es eine Katastrophe. Hoffentlich passiert es nicht.“ Im Raum steht plötzlich die Frage, ob es zu einem Bruch in dem strategischen Bündnis zwischen Israel und der Supermacht kommt. Manche Politiker scheinen das in Kauf zu nehmen. Der Stellvertreter Netanjahus, Silvan Schalom, sagte: „Die Amerikaner müssen verstehen, dass wir rote Linien haben. Sollte der Premierminister den amerikanischen Forderungen stattgeben, würde die Regierung stürzen.“ Kultusministerin Limor Livnat hält einen Baustopp in Jerusalem für „undenkbar“. Der fromme Innenminister Eli Ischai, dessen Ministerium während des Besuches von US-Vizepräsident Joe Biden die Krise vom Zaum gerissen hat, sagte: „Dank dem Schöpfergott, dass mir die Chance gegeben wurde, jener Minister zu sein, der noch den Bau Tausender weiterer Wohnungen in Jerusalem genehmigen wird.“ „Wir haben ein historisches Recht, an jedem Ort in unserer eigenen Hauptstadt zu leben“, sagt ein rechtsradikaler israelischer Siedler auf dem Dach des siebenstöckigen Jehonatan-Hauses im arabischen Viertel Silwan, gleich gegenüber dem Hügel mit Ruinen der David-Stadt, dem Ur-Jerusalem. Eine überdimensionale israelische Flagge schmückt provokativ die ganze Fassade. Das Hochhaus wurde ohne Baugenehmigung errichtet, genauso wie die meisten palästinensischen Häuser in dem Viertel. „Silwan wurde vor 150 Jahren von jemenitischen Juden gegründet. Einige ihrer alten Häuser stehen noch. 1929 wurden die Juden bei einem arabischen Pogrom vertrieben“, fügt er hinzu. Palästinenser in einem „Informationszelt“, wenige hundert Meter entfernt, sehen das anders. „Wir leben hier seit Generationen. Die Juden sind als Besatzer gekommen und haben hier nichts zu suchen.“ Luftaufnahmen beweisen, dass im biblischen Königsgarten „Bustan“ zu Füßen von Silwan, in dem jenen Palästinensern ein richterlich verfügter Abriss ihrer illegal errichteten Häuser droht, 1967 ganze vier Häuser standen. Heute ist das Gelände zugebaut.

Das Schreckensgespenst eines kleinen Israel ohne Schutzmacht USA steht im Raum, doch die Konsequenzen werden noch nicht einmal angedacht. Stillstand bei den Kontakten mit den Palästinensern und eine militärische Eskalation in der Region werden in den Medien als mögliche Folge genannt und auch eine Regierungskrise. Doch Netanjahus rechte Koalition gilt als stabiler denn je. Er könnte gar seine innenpolitische Stärke nutzen, um Obama die Stirn zu bieten und es auf einen Bruch mit den USA ankommen zu lassen.

Oft genug hat Israel der Welt bewiesen, dass es unberechenbar und sogar aggressiv reagieren kann, wenn echte oder vermeintliche Rote Linien überschritten werden. Übertriebener amerikanischer Druck könnte Israel zwingen, erneut seine Verbündeten zu wechseln. Undenkbar ist das nicht. 1948 lieferten allein die Sowjets Waffen. 1956 und 1967 führte Israel siegreiche Kriege mit französischen Mirage und britischen Sherman Panzern. Die Amerikaner konterten mit Druck und schickten 1967 das Spionageschiff USS Liberty in die Kampfzone. Es wurde „versehentlich“ von den Israelis angegriffen. Erst ab den siebziger Jahren bahnte sich eine „Freundschaft“ mit den USA an.

Heute stehen mehrere Länder bereit, mit Israel enger ins „Geschäft“ zu kommen. Dieser Tage stattete der chinesische Vizepremier Hui Liangyu Israel einen offiziellen Besuch ab. Moskau steht regelmäßig auf dem Besuchsprogramm israelischer Politiker, darunter des israelischen Außenministers Avigdor Lieberman. Der benötigt dort nicht einmal einen Dolmetscher. Zwischen Indien und Israel werden Waffengeschäfte abgewickelt. Der israelische Generalstabchef besuchte vor einer Woche Ankara. Am Donnerstag erhielten die Türken sechs Heron-Drohnen. Ende April folgen weitere vier Stück. Die gleichen Drohnen erwarb Deutschland für seinen Afghanistan-Einsatz.

Die 1,8 Milliarden US-Dollar Militärhilfe an Israel dürfen nur in den USA für Waffenkäufe ausgegeben werden. Sie machen lediglich einen Anteil des israelischen Militärhaushalts von 13,3 Milliarden Dollar aus. Viele Waffen stellt Israel selber her, darunter Panzer. Die Europäer beliefern Israel mit U-Booten und Panzermotoren. Es gäbe also Ersatz.

Im Augenblick mag es unvorstellbar klingen. Aber ein Bruch in den Beziehungen mit den USA könnte für Israel das Tor zu anderen potentiellen Verbündeten öffnen. Wie die USA verfügen sie über ein Vetorecht im UNO-Sicherheitsrat. Die Karten im Nahen Osten würden neu gemischt, nicht unbedingt zum Vorteil der Palästinenser.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

24 Kommentare

  1. Obama ist kein Kommunist, sondern ein ganz gewöhnlicher US-Politiker, der genau dasselbe tut, was seine Vorgänger getan haben: US-Interessen durchsetzen – mal mehr auf die subtile, mal mehr auf die grobe Art, aber wenn nötig gegen den Rest der Welt.

    Wenn amerikanische Präsidenten irgendetwas „wollen“, dann sollten bei den Beteiligten eigentlich alle Alarmglocken klingeln. Bekanntlich schreckt die zynische US-Außenpolitik vor nichts zurück, nicht mal einem Krieg, wenn ihren Machtinteressen irgendetwas im Weg steht oder wenn es etwas gibt, das man ausbeuten könnte.

    Israel sollte sich hüten, demnächst nicht zum international geächteten Paria-Staat zu werden, wie es seinerzeit z. B. mit Serbien geschah. Entsprechende Dämonisierungs- und Delegetimierungs-Tendenzen sind seit Jahren erkennbar.

  2. Manche der Kommentare sind wirklich aeh… belustigend, sollten aber wohl eher unter ein ansprechendes Youporn-Video gesetzt werden…

    Meine Wenigkeit haelt Jane zumindest nicht fuer eine Nutte, sondern fuer eine Person, deren Niveau sich weit ueber dem der uebrigen Kommentatoren bewegt.

    Klar wird selbiges, wenn man ihre Schreibe zum Beispiel mit Batics vergleicht, der mit verschwoerungstheoretischen Schlagwoertern wie „Neue Weltordnung“ und „Kommunist“ um sich wirft. Obama gilt in meinen Augen als ein auesserst charismatischer und auch visionaerer Praesident. Die Einfuehrung einer Versicherungspflicht war wohl schon lange ueberfluessig. Sogar Israel verfuegt ueber eine gesetzliche Krankenversicherung, weshalb Kommentare a la Batic bitte unterlassen werden sollen.

    Ansonsten schliesse ich mich der Meinung von yoyojon an. Jedoch gilt zu bedenken, dass gewisse Elemente der heutigen israelischen Regierung keinesfalls an einer friedlichen Loesung interessiert sind. Gleiches gilt natuerlich auch fuer die andere Konfliktpartei…

    Meine Wenigkeit geht jetzt zumindest an den israelischen Strand und besucht dann gegen Abend die gutaussehende Administratorin.

  3. Obama will das Israel den Iran angreift, der Iran wird sein Nukearwaffen vorher in Sicherheit bringen, dass kein Mensch sie findet. Dann waren die Juden die Bösen, weil die Berichterstattung verdreht wird.
    Obama wird die neue Weltordnung durchsetzen immer mehr, und will die Welt regieren. Das ist eine reale Befürchtung. Er ist Kommunist.

  4. „Jane“ schreibt und schreibt und schreibt. Dabei ist es eher einfach:
    1. Am meisten von einem Frieden würde Israel profitieren.
    2. Wenn die Palästinenser ein Ende der Siedlungspolitik irgendwann gewollt hätten oder noch wollten, hätten sie sich einfach an den Verhandlungstisch gesetzt und gegen eindeutige Garantien Israel nicht zu bedrohen, zu akzeptieren und mit Israel zu kooperieren, die Grenzen fixiert. Das hätte u.a. gehießen, keinerlei Einlassung mehr auf antiisraelische Mächte. Über viele Jahre hätten sie dann in weiteren Verhandlungen sicher noch zahlreiche Vorteile heraus holen können, in dem Maße, wie Israel gesehen hätte, dass tatsächlich ein stabiler Frieden herrscht.
    3. Da sie das nicht wollten, existiert also keine Grenze (die von 67 ist nach dem Krieg obsolet geworden. Das ist ein Fakt, den muss man nicht diskutieren). Und da keine Grenze existiert, werden eben Siedlungen gebaut.
    4. Wären die Palästinenser friedlich und kooperationsbereit und würden dies über Jahre beweisen, könnte man sich auch vorstellen, dass es schließlich einfacher würde, dass Israelis in in ihren Gebieten wohnen, wie auch sie in Israel wohnen könnten, so wie Europäer mehr oder weniger überall in der EU wohnen können. Alles in festgelegtem Maße (Mischsiedlungen). Aber das wäre natürlich ferne Zukunftsmusik im Zusammenhang eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes beider.

    All so etwas oder Ähnliches wäre vorstellbar gewesen, hätten man in palästinensischen Gebieten die Kinder nicht seit zahllosen Jahren zum Hass erzogen, sondern eher dazu sich zu qualifizieren und ein vernünftiges Leben aufzubauen.
    Das Gegenteil ist geschehen.

  5. apropos roadmap und daß die palästinenser nicht mal die erste phase des vertrages erfüllten, aber da immer wieder auf israel hingewiesen wird, sollte man auch zur kenntnis nehmen.

    die phase eins des vertrages für die palästinenser sollte die Auflösung der terrorgruppen und deren infrastruktur sein. als das nicht geschah wurde von seiten der usa auf deren erfüllung plötzlich verzichtet. dieses zweierlei maß, wenn es um die vertragserfüllung der palästinenser geht ist schon unglaublich und stört niemanden. am wenigsten diese (hier) angeblichen palästinenserfreunde.

  6. „Ach – es gibt eine neue Nachricht und ein wirklich großes Zugeständnis Israels an die Palästineser in Gaza:“

    sicher nicht für sie interessant, gell?

    Arabs reject Israeli shipments of clothes and shoes to Gaza!

    Israel has trucks full of clothing and shoes ready to be shipped to Gaza, but the Gaza economic minister rejected the shipments altogether. He said that they were not adequate and he demanded much more.

    Apparently, it is too difficult to coordinate the sales of such items among the many shopkeepers who want to sell them, so the government would rather not have that headache.

    http://elderofziyon.blogspot.com/2010/03/arabs-reject-israeli-shipments-of.html

  7. @ Dr. Pommer
    wir müssen uns eher fragen was Sie für abgedrehte Sachen mit dem Administrator treiben, weil er Sie nicht zensiert. Bisher verstößt nur Ihr Kommentar gegen die Regeln und das BGB. Bitte reißen Sie sich zusammen.

  8. Dass das auch im eigenen Land nicht leicht werden würde, war zu erwarten. Die Nibelungen-Treue zu Israel, ganz egal was es tut und ganz egal, wie oft und wie sehr es selbst geschlossene Verträge nicht einhält, ist ja mitverantwortlich dafür, dass man diesen Konflikt für immer und ewig aufrechterhält, bis das unter der Hand erwünschte Ziel eines jüdischen Staates in 100% Palästina (wenn nicht noch mehr) verwirklicht ist und damit die eigene Rechtsordnung, die eigenen Verträge, die eigenen Lippenbekenntnisse nichts aber auch gar nichts bedeutet hatten. Was soll der Rest der Welt da eigentlich vom Westen und seinen Versprechungen halten?

    Dass es für amerikanische Parlamentarier politischem Selbstmord gleichkommt gegen die Interessen der AIPAC zu votieren, ist ja mittlerweile bekannt und jeder der sich wagt sich mit ihr anzulegen, muss reichlich vorsichtig vorgehen. Die Lobby hat schon einige Karrieren beendet.

    Ich frage mich auch was diese alberne Attitüde ‚die Siedlungen wären ANGEBLICH ein Hindernis für den Frieden‘ sein soll. Natürlich sind sie das, wo sollen denn die Palästinenser ihren Staat bitte schön aufbauen?
    Lt. internationalem Recht dürfte es diese Siedlungen nicht geben. Es ist das Rechtssystem, das maßgeblich der Westen, dem sich Israel ja angeblich zugehörig wähnt, etabliert hat, nachdem westliche Länder Großteile des Globus kolonialisiert hatten, was nach heutigem Rechtsverständnis ein Verbrechen ist.

    Den Palästinensern hat man noch ehe dies etabliert wurde 73% ihres Siedlungsgebietes weggenommen. Kein Mensch würde das einfach so akzeptieren und so war absehbar, dass sie das natürlich auch erst mal nicht getan haben.

    Pragmatisch, einsichtig, realistisch und kriegsmüde hatten die Palästinenser dies 1993 akzeptiert und gingen nach dieser eingestandenen Kapitulation selbstverständlich, so wie auch der Rest der Welt, davon aus, dass sie dann zumindest auf den verbliebenen 23% ihren Staat erichten könnten.

    Leider hat die Welt und auch die Palästinenser die Rechnung ohne die Israelis gemacht, deren maßgebliche politische Apologeten alle Bekenntnisse zur westlichen Wertegemeinschaft unterm Strich nicht mehr waren als Lippenbekenntnisse um Zeit zu gewinnen.
    Die politischen Extremisten beider Seiten kamen dieser Agenda natürlich nur zu Recht.

    Selbst wenn die Senatoren in den USA und mit ihnen nicht wenige Medienleute, wissen, dass sie ein ernsthaftes Problem bekommen, weil die AIPAC ihnen im Nacken sitzt, bröckelt die öffentliche Meinung doch schwer und zwar rund um den Globus und das ist gut so, es ist mehr als überfällig.

    Zur Aipac, die man in den USA einmütig, als die mächtigste Lobby im Land nach der Vertretung der Rentner sieht:

    CHRISTLICHE FUNDAMENTALISTEN IN JÃœDISCHER LOBBY

    Der AIPAC ist zunächst eine politische Interessengruppe, keine religiöse Gruppierung. Er setzt sich aus jüdischen und christlichen US-Bürgern zusammen, wobei sich die teilweise fundamental-zionistischen Weltanschauungen durch beide Lager ziehen. Im Grunde ist es ein seltsames Bündnis.

    Die christlichen Zionisten gehören überwiegend zum rechtskonservativen Lager. Ihre religiösen Erlösungserwartungen richten sie ganz auf die Rückkehr des Herrn im Lande Israel. Das Wohlergehen Israels ist ihnen dafür die Voraussetzung. So sprach im März 2007 der überaus einflussreiche evangelikale Pastor John Hagee vor dem AIPAC, um Werbung für ein engeres Miteinander zwischen AIPAC und seinen Christen zu machen:

    The sleeping giant of Christian Zionism has awakened;
    there are 50 million Christians standing up and applauding the State of Israel.

    Hagee setzte Irans Präsident Ahmadinedschad mit Hitler gleich und lieferte den Hinweis, wie man sich gegenüber den Gefahren aus der arabischen Welt wappnen müsse:

    […] Appeasement is not the answer my friends.

    Um ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie die selbsternannten wahren Freunde Israels, also die radikal-klerikalen Christen, über Shimon Peres‘ Glückwünsche an Obama denken, hier ein Beispiel:

    Shimon Peres, the bloody vulture [Geier] who initially came to power over Rabin’s dead body, the perfidious [heimtückisch] president of Israel, has publicly wished president usurper Obama [~ dem unrechtmäßigen Präsidenten] […] „full success“ and „God speed.“
    What a madman!
    Such success would mean death to the United States and death to Israel!

    Obama jedenfalls wird seine Politik gegenüber Israel nicht primär am AIPAC ausrichten.

    Dass nur ein knappes Drittel der Israelis der Auffassung ist, Obama sei ein Freund Israels, macht die Aufgabe nicht leichter. Auf George W. Bush dürfte er deshalb nicht neidisch werden, auch wenn jener von fast 9/10 der Israelis als Freund angesehen wurde.

    In den Cafes von Beirut erkennt man währenddessen Obama schon als Grund für die unerwartete Niederlage der Hisbollah in der gerade erfolgten Parlamentswahl. Die arabische Zeitung al-Hayat sprach nach Obamas Rede in Kairo vom „verwirrenden Gast, der uns die Attraktivität des großen Satan offenbarte“. Wer in der Welt so punktet, muss und wird sich einer heimischen Lobby nicht beugen. Obama wird dabei so klug bleiben, dies nicht zu zeigen.

    Zur Unterstützung einer solchen verantwortungsvollen Politik des Ausgleichs, die Obama gegen Einzelinteressen durchsetzen möchte, bräuchte es Verbündete auch in Europa, die über genügend Rückgrat verfügen. ‚

    http://www.freitag.de/community/blogs/schlesinger/die-israel-lobby-in-zeiten-obamas

    Grundsätzlich sollte es jedenfalls nicht als unakzeptabel gewertet werden eingegangen Verträge und eine Rechtsordnung, die man in weiten Teilen akzeptiert hat, tatsächlich auch einzuhalten.

    Wenn Israel alleine dies täte, und es ist nicht zuviel erwartet, dass es dies auch tun sollte, könnte sich in diesem Konflikt endlich mal das Blatt wenden und die Palästinenser könnten endlich ihren eigenen Staat erhalten. Obama fordert nur, was bisher alle amerikanischen Regierungen forderten und auch was die internationale Gemeinschaft in ihrer Rechtsordnung akzeptable findet.

    Er fordert also nach schalen Lippenbekenntissen des Westens und Israels, zögerlich zu tatsächlicher Umsetzung.

    Ja – das ist fast schon eine Revolution und die werden nicht von heute auf morgen bewerkstelligt.

    Rund um den Globus macht sich jedenfalls mittlerweile die Erkenntnis breit, dass die Israelis in der Tat sind wie verwöhnte Kinder, denen man schon allzu lange allzuviel zugestanden hat. Bis das auch in den großen MainStreamMedien und in den Parlamenten klar und deutlich ankommt, kann ja noch ein bischen Zeit vergehen, man nimmt nach wie vor Rücksicht, im Prinzip verständlich, denn niemand will dass Juden wieder zu Sündenböcken werden, aber ich habe manchmal den Eindruck, dass die übersteigerten Forderungen Israels schließlich und endlich darin münden könnten, was sich kaum jemand und ich schon gar nicht, wünscht, denn jede Art kollektiver Zuordnung ist ein Verbrechen am Menschen, ob es sich um Juden, Palästinenser oder sonstwen handelt.

    Ich hielte es aber auch schon im eigenen Interesse der Israelis für sehr viel vernünftiger, es nicht bis zum äußersten kommen zu lassen. Dass die AIPAC, deren Aktivitäten ja mittlerweile kein Geheimnis mehr sind, ihren massiven Einfluss so immer weiter ausüben kann, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls bröckelt es da ein wenig. Darüberhinaus gibt es natürlich auch in Israel und unter den Juden der Diaspora zunehmend Widerstand gegen diese Politik der Unvernunft und der religiösen Verblendung, mal ganz abgesehen davon, dass eine solche Politik die Akteure ihrer Menschlichkeit beraubt, indem sie das Leben der Menschen anderer Nation und Religion willfährig opfert.

    Ach – es gibt eine neue Nachricht und ein wirklich großes Zugeständnis Israels an die Palästineser in Gaza:
    Nach drei Jahren dürfen das erste mal wieder eine Ladung Schuhe nach Gaza geliefert werden.

  9. @ Schula: Fehlende Abschnitte in einem Zitat werden nicht durch Absätze, sondern durch Pünktchen gekennzeichnet.( Auch bei Frau Pütz) Dennoch Hochachtung, fast so aus dem Zusammenhang gerissen wie die zugegebenermaßen tränendrüsendrückenderen Beiträge von Jane, deren so überzeugende Argumente mir vor Augen führten, welch Garten Eden dieses Eckchen Land sein könnte, wenn sich nicht immer diese Juden dort trollen würden.

  10. Ist das möglich, dass die Webseite hagalil eine Heimstätte der Nutte Jane ist, mit der der Admin seine Schäferstündchen verbringt?
    Was für einen anderen Grund kein Admin haben so einer Nutte wie Jane hier den Platz für ihr antisemitisches Gift zu geben? Wahrscheinlich macht er ein Analsex mit ihr. Perverse, Pfui!

  11. Na, also! Bei Schula kann man (fast) die ganze Problematik klar und verständlich nachlesen. Interessant wäre natürlich noch, zu wissen, was Obama veranlasst hat, von seiner Aipac-Rede abzuweichen. Aber da kann man nur spekulieren. Im Hintergrund treibt sich natürlich auch die „Iranfrage“ herum. Was Obama wohl denkt, wenn er hört, dass Talabani lieber in den Iran fährt, als zum arabischen Gipfel? Aber auch da kann man nur spekulieren. Jedenfalls… Dank an Schula für die klare Darstellung! 🙂

  12. „Israel hat keine Verfassung“

    england übrigens auch nicht. hach, dein gesapper ist einfach nur ohne sinn und verstand.

    „Mittlerweile nähert sich das Land mehr und mehr dem was man Faschismus nennt, wenn auch ein demokratisch legitimierter.“

    dein Judenhaß und die verharmlosung des faschismus´ spricht wieder einmal bände über deine innerere verkommene verfassung und der versuch der delegimentierung israels. wieder ein zeichen des antisemitismus.

    „ich pflanze schon mal ein Apfelbäumchen“

    pflanze dir lieber endlich mehr verstand ein.

    Herzlichen Glückwunsch, Arabische Liga!
    von David Harnasch

    Am 22. März 1945 wurde die Arabische Liga gegründet, David Harnasch setzt sich zum 65. Geburtstag des Staatenbundes mit den zwei aktuellen Themen der Liga auseinander: die „Arabische Charta der Menschenrechte“ und Israel und Palästina.

    Vor allem zu zwei Themen hört man von dem Staatenbund: 2004 wurde die „Arabische Charta der Menschenrechte“ verabschiedet, die freilich nicht bindend ist und ihre Anführungszeichen auch sonst redlich verdient – wobei man wenigstens hoffen darf, dass sie eines Tages bei der Demokratisierung der Region ähnlich segensreich wirkt, wie die KSZE-Schlussakte beim Niedergang der Sowjetunion. Das Schicksal der Palästinenser ist vorgeblich das andere große Anliegen des Vereins seit seiner Gründung. Grade deren Leidensweg beweist, dass keine Feinde braucht, wer solche Freunde hat.

    Dass Palästina tatsächlich an die Juden verloren wurde, hat die Arabische Liga bis heute weder akzeptiert, noch verstanden. Die Bauernopfer sind die palästinensischen Flüchtlinge und ihre Nachkommen in den arabischen Ländern, denen einerseits fundamentale Rechte vorenthalten, und andererseits Märchen von einer „Rückkehr“ ins israelische Kernland erzählt werden. Selbst unter prowestlichen, gebildeten, christlichen Libanesen erntet man blankes Unverständnis mit dem Vorschlag, die ins Land geflüchteten Palästinenser aus den Lagern zu lassen, ihnen Arbeit zu erlauben und sie gesellschaftlich zu integrieren. Dabei wäre das in der arabischen Welt hochgeschätzte Deutschland eigentlich ein gutes Beispiel, wie ein Land nach einer selbst verschuldeten Kriegsniederlage mit Gebietsverlusten Flüchtlinge integriert und wirtschaftlich auf die Beine kommt. Doch hierfür müssten die Fakten zunächst anerkannt werden – und die sind der Liga so gleichgültig wie das Leiden der Palästinenser, deren Chancen auf einen eigenen Staat die kompromisslose Haltung der Nachbarn bei exakt Null hält.

    http://www.cicero.de/97.php?ress_id=9&item=4863

  13. Silvan Schalom: „Die Amerikaner müssen verstehen, dass wir rote Linien haben.“

    Das ist es ja gerade, diese Arroganz erzürnt die ganze Welt. Schon immer maßlos überziehend will Israel immer noch mehr und deklariert die jeweils aktuelle Maximalforderung dann auch noch als „Rote Linie“. Sollte es gezwungen werden diese Forderung aufzugeben, zerbräche die Regierungskoalition und noch Schlimmeres drohe. Es muss wirklich mal ein Punkt gefunden werden, auch verbal, denn das ist unerträglich.

  14. Obama hat als Projektionsfläche für die naiven Träumereien gutgläubiger Menschen endgültig ausgedient. Nun sehen die Menschen endlich, dass auch er nur ein ganz gewöhnlicher Politiker – sprich: ein Lügner, ein Gauner und vor allem ein Machtmensch! – ist.

  15. Kann man jetzt Obamas Wahlversprechen als Lüge bezeichnen?
    Da hilft auch sein Herauswinden nichts mehr.

    „Anfang Juni war er zunächst auf einer Konferenz von Aipac, einer bekannten proisraelischen Lobbygruppe, aufgetreten – seine erste große außenpolitische Rede nach der Kür zum Präsidentschaftskandidaten. „Jerusalem wird die Hauptstadt Israels bleiben, und sie darf nicht geteilt werden“, hatte er ins Mikrofon geschmettert. Die mehr als 7000 Teilnehmer dankten es ihm mit frenetischem Applaus, gab das Gesagte doch ihre politische Haltung wieder.

    Inwieweit wird dieser Mann, dessen zweiter Vorname nach seinem muslimischen Vater „Hussein“ ist, künftig zu seinem Wort und zu Israel stehen?“

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,567094,00.html

  16. Während deutsche Medien US-Präsident Obama einvernehmlich als prominentesten Mitspieler des Volkssports „Israelkritik“ huldigen wird die Obama-Regierung in den Vereinigten Staaten bezüglich ihrer Haltung gegenüber Israel zunehmend kritisiert – und dies nicht nur seitens der üblichen, Obama kritisch gegenüberstehenden Verdächtigen. So haben etwa nicht nur konservative Tageszeitungen wie das Wall Street Journal oder die Washington Times die Obama-Regierung deutlich für ihr Verhalten gegenüber Israel kritisiert, sondern auch die Obama grundsätzlich wohlgesonnene Washington Post. In dem entsprechenden Leitartikel der Washington Post heißt es etwa:

    [I]t has been startling — and a little puzzling — to see Mr. Obama deliberately plunge into another public brawl with the Jewish state.

    Ja, selbst Obamas Hofblatt, die New York Times, übt in einem Leitartikel leise Kritik an der Regierung.

    Darüber hinaus sind auf politischer Ebene neben deutlicher Kritik seitens der Republikaner zunehmend auch kritische Stimmen aus Obamas eigener Partei zu vernehmen, wohingegen es an öffentlicher Unterstützung für die Haltung der Regierung mangelt. Jennifer Rubin gelangt daher zu folgendem Urteil:

    Not a single Republican or Democratic official has come forward to defend the administration. J Street cheers them on, as one can imagine from the never-enough-venom-directed-to-Israel lobby. The National Jewish Democratic Council is hiding under the bed. But actual elected leaders? Not one of them. On this the administration is totally isolated.

    Selbst unter der wohl begründeten Annahme, dass Obama und seine Berater jüdische Siedlungen und nicht etwa die von der iranischen Achse gepflegte antisemitische und islamfaschistische Ideologie tatsächlich für das größte Friedenshindernis im Nahen Osten halten, können die “Siedlungen” – bei denen es sich in diesem Fall im Übrigen nicht um Siedlungen, sondern um Wohnungen innerhalb der israelischen Hauptstadt handelt – nicht die eigentliche Ursache für das amerikanische Zerwürfnis mit Israel sein. Schließlich hat Netanyahu seit jeher zwar einen Baustopp im Westjordanland verkündet, am Wohnungsbau innerhalb Jerusalems jedoch ebenso wie alle bisherigen israelischen Regierungen seit 1967 festgehalten, was die Obama-Regierung im vergangenen Jahr im Übrigen auch mehrfach öffentlich anerkannt hat. Die Ankündigung, 1600 neue Wohnungen in Jerusalem zu bauen mag daher zwar zeitlich ungelegen, inhaltlich aber keinesfalls überraschend für die US-Regierung gekommen sein. Zudem hätte die Obama-Regierung, sofern es denn bei der Krise wirklich um den “Friedensprozess” respektive jüdische “Siedlungen” ginge, zumindest leise Kritik an der Palästinensische Autonomiebehörde äußern müssen, die Verhandlungen seit Monaten verweigert und sich auch dieser Tage alles andere als konstruktiv verhält. So ideologisch fehlgeleitet und geschichtsvergessen die Auffassung der Obama-Regierung bezüglich des israelisch-arabischen Konfliktes auch sein mag – ihr derzeitiges Verhalten lässt sich nicht allein aus diesem Blickwinkel erklären.

    Yossi Klein Halevi stellt die Kausalität in The New Republic richtig:

    The return of menace to Jerusalem is not because a mid-level bureaucrat announced stage four of a seven-stage process in the eventual construction of 1,600 apartments in Ramat Shlomo, a Jewish neighborhood in northeast Jerusalem. Such announcements and building projects have become so routine over the years that Palestinians have scarcely responded, let alone violently. In negotiations between Palestinians and Israelis, the permanence of Ramat Shlomo, and other Jewish neighborhoods in East Jerusalem, has been a given. Ramat Shlomo, located between the Jewish neighborhoods of French Hill and Ramot, will remain within the boundaries of Israeli Jerusalem according to every peace plan. Unlike the small Jewish enclaves inserted into Arab neighborhoods, on which Israelis are strongly divided, building in the established Jewish neighborhoods of East Jerusalem defines the national consensus.

    Why, then, the outbreak of violence now? Why Hamas’s “day of rage” over Jerusalem and the Palestinian Authority’s call to gather on the Temple Mount to “save” the Dome of the Rock from non-existent plans to build the Third Temple? Why the sudden outrage over rebuilding a synagogue, destroyed by the Jordanians in 1948, in the Old City’s Jewish Quarter, when dozens of synagogues and yeshivas have been built in the quarter without incident?

    The answer lies not in Jerusalem but in Washington. By placing the issue of building in Jewish neighborhoods in East Jerusalem at the center of the peace process, President Obama has inadvertently challenged the Palestinians to do no less.

    […]

    Obama is directly responsible for one of the most absurd turns in the history of Middle East negotiations. Though Palestinian leaders negotiated with Israeli governments that built extensively in the West Bank, they now refused to sit down with the first Israeli government to actually agree to a suspension of building. Obama’s demand for a building freeze in Jerusalem led to a freeze in negotiations.

    http://zeitungfuerdeutschland.wordpress.com/2010/03/18/uber-die-krise-zwischen-der-obama-regierung-und-israel/

  17. Da habe ich wohl eine Ente in die Welt gesetzt – die gefallen GIs können sich natürlich nicht mehr über irgendwelche Zusammenhänge bewusst werden – ihre Angehörigen freilich schon.

  18. Aus mehreren Quellen, selbst auf der Regierungsseite Israels, wird die jährliche Unterstützung mit 3 Milliarden Dollar angegeben, wovon die anderen 1,2 Milliarden Dollar nicht militärische, sondern Wirtschaftshilfe sein dürften.

    http://www.mfa.gov.il/MFADE/Facts%20About%20Israel/ISRAEL%20UNTER%20DEN%20NATIONEN-%20Nordamerika

    Da die 1,8 Milliarden Dollar Militärhilfe wieder an amerikanische Rüstungsunternehmen zurückfließen, und die Rüstungsindustrie mittlerweile das wichtigste wirtschaftliche Standbein der USA ist, hat die Aufrechterhaltung des Nah-Ost-Konflikts natürlich auch für die amerikanische Rüstungslobby eine hohe Priorität, es ist sozusagen eine richtige Goldgrube.

    Der Anteil am israelischen Staatshaushalt, 3 Milliarden von 13,3 Milliarden beträgt also jährlich 22,5 Prozent, andere Subventionen anderer westlicher Länder noch nicht mitgerechnet. China ist zu solcher ‚Entwicklungshilfe‘ sicherlich nicht bereit.

    Die amerikanische Wirtschaft könnte allerdings diese Steuergelder amerikansicher Bürger vielleicht sinnvoller in konstruktivere Wirtschaftszweige leiten, die Finanzkrise und der Klimawandel wären für eine solche Umstrukturierung wohl ein sinnvoller Zeitpunkt und Obama zweifelsohne der richtige Präsident.

    Darüberhinaus hinterlässt der evagenlikale Präsident Bush dem amerikansichen Volk eine Rekordverschuldung an der auch ihre Enkel noch zahlen werden, nachdem Clinton ihm einen ausgeglichenen Haushalt hinterlassen hat. Der Irakkrieg hätte allerdings niemals stattgefunden und hätte nirgendwo, auch nicht im amerikanischen Parlament eine Mehrheit gefunden, wenn man nicht die Lüge von den Massenvernichtungswaffen und von einer angeblichen Beteiligung des Iraks an den Anschlägen des 11. September verbreitet hätte. Der Terrorismus erhielt durch die kriegerische Auseinandersetzung neue Nahrung und ist heute stärker als zuvor.

    Der Steuerzahler und die amerikansichen GIs die ihr Leben verloren dürften sich langsam dieser Zusammenhänge bewusst werden.

  19. >>> Barack Obama nutzt die Angst der Israelis vor einer iranischen Atombombe, um Benjamin Netanjahu unter Druck zu setzen. Im Tausch für ein amerikanisches Engagement gegen die iranische Bombe, soll Netanjahu auf Jerusalem verzichten, jüdische Heiligtümer unter palästinensische Obhut stellen, bis zu tausend palästinensische Verbrecher amnestieren, einem Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge zustimmen und eine schwer zu verteidigende Staatsgrenze akzeptieren…

    Obama kann seine Forderungen auch gleich in einen Satz zusammenfassen: Israel soll sich selbst auflösen!!!

    Obama, geh zum Teufel!

  20. Und wie stellt sich das aus Sicht eines kritischen Amerikaners dar:

    ‚Yet we’re quite used to the hyperbolic language the Israelis routinely employ to describe the threats – real and imagined – faced by the Jewish state. To hear them tell it, a reincarnated Hitler is fiendishly planning a replay of the Holocaust, and the „existential“ threat to Israel is imminent and unstoppable except through acts of war (sanctions, regime change, military action).

    If this is true, and if Israel can only depend on itself for its defense, then what is holding the Israelis back? Why don’t they attack Iran on their own?

    They don’t do it because they are completely dependent on the US, and such an attack would not only endanger US troops in Iraq but also plunge the entire Middle East into a war that would decimate American interests in the region and signal the end of the „special relationship“ – a relationship based on mutual trust and understanding. That trust would be gone if the Israelis went after Iran without a green light from Washington – and the Israelis, who know what side their bread is buttered on (and who’s paying for the butter), would much prefer that someone else fight their battles. After all, it’s a strategy that’s worked so far.

    The Israelis are like spoiled children who’ve been coddled and indulged way beyond the limits of reason. If they don’t get what they want the outcry is deafening – and their agents and apologists are numerous, vocal, and well-placed enough in the US to make quite a bit of noise.

    ( Die Israelis sind wie verwöhnte Kinder, die verhätschelt worden sind und denen alles, auch gegen die Grenzen der Vernunft, genehmigt wurde. Wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, dann ist das Geschrei ohrenbetäubend. Ihre Agenten und Apologeten sind zahlreich, lautstark und sitzen in den USA an den entscheidenden Stellen , um genügend Lärm zu machen. )

    As it stands now, the US is subsidizing and supporting the expansion of the Jewish state at the expense of the Palestinians, while Israel is doing its best to drag us into a war with Iran, and ignite the whole region. The ensuing chaos would give cover to complete the goal of the extremist Likud-far right alliance: the establishment of a „Greater Israel.“

    This is a mission the United States should have nothing to do with, and the Obama administration knows it. Their response to Israeli intransigence is a good first step, but in order to make it stick they must go beyond mere rhetoric. The Israeli government can’t build settlements if we stop paying for them: they can’t threaten their neighbors, oppress an entire people, and maintain a working alliance with the West unless it’s with our active cooperation. Cut off their funding – and see how quickly they’ll turn, because they know their survival is at stake. ‚
    http://original.antiwar.com/justin/2010/03/23/stop-funding-the-israelis/

    Die USA unterstützen das kleine Israel gegenwärtig und auch schon seit langem mit 3 Milliarden US Dollar jährlich. Auch die Deutschen liefern immer wieder mal Waffen als Geschenk, was in die hunderte Millionen geht (gegenwärtig ist die Lieferung eines U-Botts im Wert von 300 Millionen im Gespräch, Israel erbat sich Schenkung).

    Der gegenwärtige Premier hält es nicht mal für nötig vereinbarte Diskretion im Gespräch mit ausländischen Staatsoberhäuptern befreundeter Staaten auch einzuhalten, wie jüngst mit Merkel geschehen.

    Zumindest für solche ‚Geschäfte‘ würde sich wohl im Rest der Welt kein Partner finden lassen, denn das größte Kapital Israels ist zweifelsohne, das schlechte Gewissen seiner westlichen Partner.

    Damit wird es in China freilich nicht punkten können.

    Aber Israel sitzt ja schon auf mehreren hundert Atomsprengköpfen und wenn es will, kann es Europa und den Nahen Osten in Schutt und Asche legen).

    Vorsicht – bei Taschengeldentzug droht Kamikaze!

    Aber vielleicht wird ja doch noch alles gut – ich pflanze schon mal ein Apfelbäumchen.

  21. Kaum wagt es nach vielen Jahren eine amerikanische Regierung Israel noch reichlich dezent, aber tatsächlich, daran zu erinnern, dass es Verträge geschlossen hat, an die es sich zur Abwechslung tatsächlich auch halten sollte (Roadmap) und dass es nicht immer und ewig UNO-Resolutionen und das internationale Recht straflos ignorieren kann (obwohl das an und für sich keine neue Position ist), da kommen schon postwendend die verholenen Drohungen, ja sogar militärische Drohungen, gegen die USA und auch gegen Europa.
    Man sollte umgehend alle Waffenlieferungen nach Israel stoppen.

    Ich fand die Nachsicht, die Inkonsequenz und die mehr als zurückhaltende Kritik an Israel, trotz eindeutiger Rechtslage, seitens westlicher Regierungen immer fatal, weil sie meiner Meinung nach Israel in einem außerordentlich, destruktiven Kurs bestätigt und in falscher Sicherheit wiegt, was ich schließlich und endlich nicht wirklich redlich, sondern feige finde. Mittlerweile nähert sich das Land mehr und mehr dem was man Faschismus nennt, wenn auch ein demokratisch legitimierter. Die Arbeit unabhängiger Menschenrechtsorganisationen, israelischer und internationaler wird zunehmend kriminalisiert und sabotiert und es gibt nicht von der Hand zu weisende Intentionen die Pressefreiheit auszuhölen, wenn es auch noch nicht soweit ist. Israel hat keine Verfassung, was dem Land eine an und für sich für einen Rechtsstaat nicht gerade übliche ‚dehnbare‘ Auslegung selbst des eigenen geltenden Rechts gewährt. Der Oberste Gerichtshof fällte in der Vergangenheit jedoch immer wieder Grundsatzurteile, welche Israel zumindest ansatzweise in Ãœbereinstimmung mit dem Internationalen Recht und den Menschenrechten bringen sollten. Auch diesen würden israelische Politiker mittlerweile am liebsten abschaffen. Ausländische Diplomaten, die auf einen Besuch der besetzten Gebiete bestehen, um sich konkret, selbst ein Bild machen zu können, müssen mit erheblichen Behinderungen und Schikanen rechnen, wie es z.Bsp. jüngst eine polnische diplomatische Delegation erfuhr, deren Mitglieder sich am Airport wirklich, eingehenden Leibesvisitationen unterziehen mussten und darüber sogar ihr Flugzeug verpassten. Einer Schweizer Diplomaten-Delegation verwehrte man gerade komplett die Einreise. Das kann an und für sich nicht gut ausgehen. Auch nicht für die Israelis.

    Zu glauben, Frankreich oder Rußland, dass traditionell gute Beziehungen zum Iran und auch zu den Palästinensern pflegt, könnten einspringen ist wirklich ganz lächerlich.

    China hätte dabei auch nicht viel zu gewinnen – nun ja vielleicht ein Technologietransfer von Israel nach China, um die Menschenrechte dort noch effizienter zu untergraben, ja das wäre vielleicht ein Arrangement das passt, aber letztendlich halte ich das auch nicht für wahrscheinlich. China war bislang nicht allzu Israel-freundlich.

    Herr Sahm gesteht nun selber zwischen den Zeilen ein, dass der Beschuss der USS Liberty 1967 kein ‚Versehen‘ war, und das ist mittlerweile weit Veröffentlichungen bis dato geheimer Dokumente 2007 mittlerweile zweifelsfrei bewiesen.

    Vor ein paar Jahren wäre man für dieses Statement noch als antisemitischer Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt worden, was wieder mal deutlich macht, wie unredlich der Diskurs nicht selten schon lange ist und wie wenig sich pro-zionistische Gesinnungsgenossen an nicht zu leugnenden Realitäten, sondern an ideologisch gefestigten Standpunkten orientieren.

    ‚ Am 8. Juni 1967 wurde das Spionageschiff in internationalen Gewässern 14 Meilen vor der Küste Israels angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge (u.a. Super Mystère und Mirage III) beschossen und bombardierten es, bis hin zur Verwendung von 1000-Pfund-Bomben und Napalm. Außerdem kam es zur Beschießung der Liberty und der im Wasser treibenden Ãœberlebenden durch israelische Torpedoboote. Insgesamt wurden dabei 34 US-Navy-Angehörige getötet und 172 verletzt. Schwer beschädigt wurde sie in den Hafen von Valetta auf Malta gebracht. Obwohl es in beiden Ländern mehrfache Untersuchungen gab, die den Vorgang als Verkettung unglücklicher Umstände darstellen, nähren die Zeugenaussagen, Umstände und Hintergründe des Angriffs bis heute Zweifel an diesen Darstellungen. ‚

    http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Liberty_%28AGTR-5%29

    Man fragt sich schon, was da eigentlich geschehen ist, dass die USA in Folge der engste Partner Israels wurden. Der Vorfall wurde nicht nur von Israel, sondern auch von den Amerikanern vertuscht.

    Die EU hat die geplante Annäherung Israels erst mal auf Eis gelegt.

    Die Arabische Liga, die Israel über Jahre Frieden, Anerkennung und die Aufnahme diplomatischer und normaler Handesl-Beziehungen in Aussicht stellte, insofern es der Gründung eines palästinensischen Staates jenseits der Grünen Linie, mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt und einer zumindest symbolischen Lösung für das Flüchtlingsproblem zustimmte (also Entschädigungen an einen Großteil der ehemaligen Flüchtlinge), sieht sich zunehmend mit der Tatsache konfrontiert, dass der Friedensprozess gescheitert ist und erwägt eine Annäherung in der Sache mit der Türkei, die bislang ein verlässlicher Partner Israels war, aber mittlerweile auch die Nase voll hat und auch mit dem Iran.

    Ich kritisiere Israel deutlich, was auch wenn es hier viele nicht glauben können, aus einer ursprünglich freundschaftlichen Haltung geschah, auch wenn ich zugeben muss, dass die zahlreichen wüsten Verunglimpfungen und Anfeindungen, denen man ausgesetzt ist, insofern man Tacheles redet eine solche Haltung auf eine harte Belastungsprobe stellen.

    Wie es aussieht könnte es bald zu spät sein und die Apokalyptiker, ob jüdisch oder evangelikal, können es wohl schon gar nicht mehr erwarten.

    Ein israelischer Professor und Militärexperte, Martin Creveld, wies schon darauf hin, dass Israels Atomwaffen auch europäische Städte erreichen könnten.

    Eine kleine Hoffnung gibt es immerhin. Israel hat mittlerweile mehr und mehr Wehrdienstverweigerer. Es gibt immer mehr junge Israelis, die nicht mehr mitmachen wollen.

    Ich denke man sollte sie unterstützen.

  22. In ihrer Schreibe aeussern Sie, dass „ein Bruch …mit den USA… fuer Israel das Tor zu anderen potentiellen Verbuendeten oeffnen“ koenne. „Wie die USA verfuegen sie ueber ein Vetorecht im UNO-Sicherheitsrat.“ Ich halte die Vereinigetn Staaten im Gegensatz zu Ihnen fuer Israel als unverzichtbar.

    Gehen wir mal die Vetomaechte durch: China – auf keinen Fall, da Israel im Gegensatz zu den moslemischen Laendern in Afrika und im nahen Osten China nichts zu bieten hat. Die chinesische Blockade schaerferer Sanktionen durch die UN kommt nicht von ungefaehr, da eine Aufgabe jener den chinesischen Handelsinteressen wiedersprechen wuerde.

    Frankreich – ist zu sehr auf gute Beziehungen mit den Maghrebstaaten, insbesondere Lybien, aus. Gerade letzteres Land koennte seine Erdoelexporte nach Europa nach einem franzoesisch-israelischem Schulterschluss neu ueberdenken. Des weiteren sind die muslimischen Stimmen bei der naechsten Wahlen nicht zu vergessen, weshalb ein franzoesisches Engagement wohl flach faellt.

    Grossbritannien – durchaus ein interessanter Partner, aber dass Land wird die „1.8 Milliarden US-Dollar Militaerhilfe“ nicht kompensieren koennen bzw. wollen. Jedoch ist die britische Militaertechnelogie nicht zu verachten, aber ohne Beihilfe wohl zu kostspielig.

    Russland – faende ich als Buendnispartner am interessantesten. Es hat fuer die russische Foederation sicher ihren Reiz, beide Seiten, d.h. Israel auf der einen und Libanon, Jordanien sowie Syrien auf der anderen, mit Ruestungsguetern zu versorgen. Geld wird aber auf keinen Fall von Russland nach Israel fliessen.

    Bleibt fuer mich das Fazit, dass die Vereinigten Staaten als Buendnispartner fuer Israel unverzichtbar sind. 1.8 Milliarden US-$ jaehrlich in Zusammenhang mit der Bereitstellung von modernen Kampfflugzeugen und M16- bzw. M4-Sturmgewehren sind halt schon ein schlagkraeftiges Argument. Natuerlich macht sich Israel mit der neuen Tavor im Bullpup-Design zunehmend unabhaengig, wer aber durch Israels Strassen laeuft, sieht immer noch in erster Linie das gute M4, da die TAR (noch?) zu kostspielig ist.

    Ausserdem war nach meiner Meinung die Verstimmung mit den USA wohl hausgemacht und nicht auf Praesident Obama zurueck zu fuehren: Man spuckt seinem Buendnispartner vor den Augen der Weltoeffentlichkeit einfach nicht ins Gesicht. Das Auflaufenlassen Netanjahus in Washington ist im Vergleich zu dem Verhalten der israelischen Regierung geradezu laecherlich. Israel traegt die alleinige Schuld dafuer, dass hochrangige US-Diplomaten sich wie folgend aeussern: „Die Bereitschaft, den Israelis (im Bezug auf einen Militaerschlag gegen den Iran) zu zuhoeren hat drastisch nachgelassen.“ Aber vielleicht steckt auf Seiten der Israelis ja ein gewisses Kalkuel dahinter, da sich die amtierende US-Regierung bei der Waehlergruppe der evangelikalen Christen durch ein zurueckgehendes Engagement im gelobten Land diskreditieren wuerde.

    Abschliessend bedanke ich mich noch bei Ihnen, dass Sie meine Heimat auf dem Weg der europaeischen Einigung schon derart fortgeschritten sehen. Die von Ihnen angesprochenen Panzermotoren (MTU Friedrichshafen)und U-Boote (HDW, Dolphin-Klasse, im uebrigen unterliegt ihre Nutzung in Israel der hoechsten Sicherheitsstufe, weswegen dort wohl tatsaechlich Nuklersprengkoepfe untergebracht sind) sind wohl eher deutsche als europaeische Wertarbeit.

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