Biden in Jerusalem und Ramallah

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Die Verhandlungen sind die letzte Chance, einen Frieden zu erreichen. Das sagte der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat, „fast mit Tränen in den Augen“, wie israelische Medien berichteten. US Vizepräsident Joe Biden reiste in den Nahen Osten, um den feststeckenden Karren der Friedensverhandlungen wieder flott zu machen, verursachte aber zunächst einmal mit einer Totalsperrung der Autobahn vom Flughafen zur Heiligen Stadt einen kompletten Stillstand des Straßenverkehrs…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 8. März 2010

US Präsident Barack Obama hatte vor einem Jahr in Kairo mit einer Rede einen gewagten Vorstoß in Richtung Versöhnung mit Islam und muslimischen Ländern gemacht. Er forderte einen Stopp der israelischen Siedlungspolitik und erwartete im Gegenzug „Gesten“ von den arabischen Staaten gegenüber Israel. Das Vorhaben scheiterte jämmerlich, wie die Amerikaner inzwischen eingestehen müssen. Die arabischen Gesten wurden rundweg ausgeschlagen. Israels Premier Benjamin Netanjahu bekannte sich zwar zu einer „Zwei-Staaten-Lösung“ verknüpfte die aber an so viele Bedingungen und Entmilitarisierungen, dass kein Palästinenser das akzeptieren konnte. Ein auf zehn Monate befristeter Baustopp in den „Siedlungen“, wird nicht nur von den Siedlern selber täglich unterhöhlt, wie das fleißig die linksgerichtete Zeitung Haaretz und die „Frieden Jetzt“ Bewegung dokumentieren, mit der offenkundigen Absicht, die rechtsgerichtete israelische Regierung innenpolitisch unglaubwürdig zu machen. Ohnehin hatte Netanjahu sich geweigert, den Baustopp auch auf das von Israel 1967 erweiterte und annektierte Jerusalem anzuwenden. Hinzu kommt die Ankündigung, in der Großsiedlung Beitar Illit 112 Wohnungen hinzuzufügen. Die Palästinenser bezeichneten das als „Provokation“ und drohten, deshalb ihre Zustimmung zu indirekten Verhandlungen wieder zurückzunehmen. Nach Ansicht des amerikanischen State Departement sei das Projekt kein Verstoß gegen den Baustopp in Siedlungen. Eine Anfrage beim Sprecher des Verteidigungsministers Ehud Barak ergab, dass der Bau dieser Wohnungen längst unter der vorigen Regierung Olmerts genehmigt worden war. Barak genehmigte „ausnahmsweise“ eine Fortsetzung des Bau, weil durch das unfertige Bauprojekt sonst Abrutschgefahr für andere Häuser an einem steilen Abhang drohe.

Um die palästinensische Seite steht es nicht viel besser. Die Spaltung zwischen Hamas und Fatah, zwischen Gazastreifen und Westjordanland konnte bisher nicht überwunden werden. Im Januar endete die Kadenz des Präsidenten Mahmoud Abbas und des ohnehin nicht funktionsfähigen Parlaments. Neuwahlen sind nicht einmal in Sicht. Genau genommen gibt es keinen gemäß der eigenen Verfassung legitimierten Gesprächspartner in Ramallah, mit dem verhandelt, geschweige denn ein Vertrag unterzeichnet werden könnte, der dann für alle Palästinenser gilt, also auch für die islamistischen Meuterer der Hamas in Gaza.

Präsident Abbas verweigert seit dem Weggang des wegen Korruption zurückgetretenen israelischen Premiers Ehud Olmert und der Amtsübernahme von Netanjahu eine Fortsetzung der „Friedensgespräche“ mit Israel. Während Olmert unbescholten in den umstrittenen Siedlungen bauen konnte, soviel er wollte, forderte Abbas von Netanjahu Bedingungen, darunter einen völligen Baustopp. Für Abbas gibt es keinen triftigen Grund, sich auf Verhandlungen mit Israel einzulassen. Denn israelische Konzession müsste er dann mit palästinensischen Zugeständnissen teuer bezahlen. Vielmehr kann er sich genüsslich zurücklehnen, da die Amerikaner, die EU und andere Staaten das Verhandlungsergebnis vorweggenommen haben: Die künftige Grenze soll die alte Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Jordanien sein. Die Siedlungen sind allesamt illegal. Jerusalem wird geteilt. Zuletzt hat der EU Gerichtshof das mit einem Urteil festgemacht, in dem er bestimmte, dass alle von Israelis produzierten Waren jenseits jener Grünen Linie nicht als „made in Israel“ unverzollt in die EU exportiert werden dürften.

Präsident Clintons Friedensvorschlag vom 23. Dezember 2000, mitsamt einem Verbleib der großen Siedlungsblöcke bei Israel, ist längst vergessen. Warum sollte sich Abbas Verhandlungen aussetzen, wenn Andere sich anbieten, an seiner Stelle mit Israel zu verhandeln und mit „internationalem Druck“ abzuringen?

Obgleich es zahllose direkte Kontakte gibt, Ramallah bis heute an das Ortsnetz von Jerusalem angeschlossen ist und die Kooperation zwischen palästinensischen und israelischen Sicherheitskräften heute sogar besser funktioniert als vor Ausbruch der Intifada, des blutigen palästinensischen Aufstandes im Jahr 2000, entwickeln die Amerikaner und Europäer nach über einem Jahr politischer Untätigkeit plötzlich ein Gefühl der Dringlichkeit, im Handumdrehen, die Probleme des Nahen Ostens „lösen“ zu müssen. Die von Abbas gewünschten „indirekten Gespräche“ werden mit Sicherheit scheitern. Wenn die aber laut Erekat „die letzte Chance“ sind, fragt sich, was danach kommt.

Die Probleme werden sich ebenso wenig in Luft auflösen wie die Palästinenser, die Israelis und der Konflikt zwischen ihnen. Es wird also einen neuen Anlauf geben, wie schon dutzende Male in den vergangenen hundert Jahren. Die Menschheitsgeschichte kennt keine „letzte Chance für einen Frieden“, auch wenn es zwischendurch wieder zu einem Krieg kommen sollte.

43 Kommentare

  1. Antisemitische Hetze der Hamas

    Inmitten der wachsenden Spannungen in Jerusalem schürt die Hamas Hass mit antisemitischer Hetze. So äußerte sich der hochrangige Hamas-Führer Mahmoud al-Zahar in Bezug auf die Wiedereröffnung der Hurva-Synagoge im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt wie folgt:

    „Ihr, die ihr Hurva eröffnet, steuert auf euer Verderben zu. Wo immer ihr gewesen seid, hat man euch in eure Vernichtung geschickt. Ihr habt eure Propheten getötet und ermordet und habt stets mit Wucher und Zerstörung gehandelt.“

    „Ihr seid zur Zerstörung bestimmt. Ihr habt einen Pakt mit dem Teufel und der Zerstörung selbst geschlossen – so wie mit eurer Synagoge.“

    (Yedioth Ahronot, 15.03.10)

    Unterdes bemüht sich die Hamas weiter, die gegenwärtigen Unruhen von Palästinensern in Ostjerusalem unter dem Motto „Tag des Zorns“ weiter anzuheizen. Der Parlamentssprecher der Terrororganisation, Dr. Ahmed Bahar, rief gar zu Terroranschlägen im Zentrum Israels auf.

    (Yedioth Ahronot, 16.03.10)

  2. @willow
    Danke vielmals für den Link. Besonders interessant finde ich folgende Aussage:

    — Die Menschen im Gazastreifen, stellen die israelisch-arabischen Journalisten Faiz Abbas und Mohammed Awwad fest, „vermissen [!] die Israelis, da die Israelis barmherziger [!] sind als die palästinensischen Waffenträger, die nicht einmal wissen, warum sie einander bekämpfen und töten. Das ist wie organisiertes Verbrechen.“ —

    Huch! Palästinenser die Juden vermissen…?

  3. >>> Die Palästinenser als Volk ohne Lobby

    Sorry, dass ich jetzt lauthals lachen muss…

    >>> Das gesamte Palästinensergebiet ist ohne Unterstützung von außen nicht lebensfähig.

    Für ein Volk ohne Lobby, das zudem von außen nicht lebensfähig ist, halten sich die armen Palis aber verdammt lange…

    Die Wahrheit ist: Die Palis werden von UN und EU seit Jahrzehnten so massiv alimentiert, dass sich Arbeiten für sie gar nicht mehr lohnt. Da kommt man dann schon mal auf dumme Gedanken…

    >>> Die Schaffung sofortigen Friedens ohne Vorbedingungen auf beiden Seiten.

    Wirklich erstaunlich wie viele Experten es für den Nahen Osten in Europa (und insb. in Deutschland) gibt. Da tummelt sich an den Stammtischen und in den Internet-Blogs ein Experte neben dem anderen. Und jeder weiß ganz genau was zu tun wäre, damit endlich der Frieden kommt. Lauter Ideen, auf die anscheinend kein Israeli oder Palästinenser bis heute gekommen ist

    Seltsam nur, dass diese Experten von niemandem in Nahost ernstgenommen werden. Warum wohl?

  4. und nun mein Friedensplan:

    Prämisse: Israel als agiles und überdurchschnittlich gebildetes Volk mit außergewöhnlich entwickeltem Gemeinsinn sollte Gelegenheit haben, sich mit Größerem als der Selbstverteidigung zu beschäftigen. Die Palästinenser als Volk ohne Lobby, ohne Rückhalt in den Völkerorganisationen, zum Großteil wenig gebildet, vielerorts ohne Infrastruktur, haben in Gaza die Hamas demokratisch gewählt, die Israel in der jetzigen Ausdehnung nie anerkennen wird. Das gesamte Palästinensergebiet ist ohne Unterstützung von außen nicht lebensfähig. Viele Staaten der Weltgemeinschaft unterstützen Israel, die Palästinenser, oder gar beide Völker mit beträchtlichen Geldmitteln.

    1. Alle Unterstützungsmittel der Weltgemeinschaft Israel und den Palästinensern gegenüber sollen von der UN eingesammelt, gebündelt und auf ein israelisches Konto unter UN – Verwaltung gelegt werden.
    2. Ein Pachtvertrag auf 99 Jahre wird entwickelt, in dem die Pacht der Israelischen Gebiete jenseits der „Grünen Linie“ von 1967 (Resolution 242) von den Palästinensern geregelt ist. Außerhalb des Rahmens von Oslo befindliche besiedelten Gebiete werden darin gesondert ausgewiesen und kosten die zehnfache Pacht, solange bis sie komplett geräumt, rückabgewickelt und übergeben sind.
    3. Das Geld auf dem UN-Konto wird verwendet, um Israels Pachtzahlungen an die Palästinenser zu unterstützen, die in Form eines Bürgergelds an jeden palästinensischen Bürger, einschließlich der Leute in den Flüchtlingslagern, ausbezahlt wird.
    4. Bezahlt wird an allen Tagen würdigen Pachtens, also an Tagen ohne feindselige Übergriffe seitens der Palästinenser auf Israel. An Tagen mit Übergriffen geht das Geld zur freien Verfügung an den Israelischen Staat.

    Erhoffte Auswirkung: Die Schaffung sofortigen Friedens ohne Vorbedingungen auf beiden Seiten. Es gäbe 99 Jahre lang keine unvereinbaren Standpunkte mehr. Der gegenseitige Hass hätte 99 Jahre Zeit sich auszuwachsen. Danach könnte entweder der Pachtvertrag unproblematisch verlängert wer-den, oder gar eine bessere, vielleicht sogar eine endgültige Lösung gefunden werden. Israel könnte sich in Frieden zu einer zivilen Kulturgesellschaft entwickeln. Ein gewaltiges Handelsaufkommen zwischen Israel und den Palästinensern könnte entstehen. Die Aufwertung der sozialen Bedeutung des Palästinensers, nicht länger „Unperson“ sondern „Kunde“ zu sein, hätte seine souveräne Bürgerschaft zur Folge. Mithilfe einer dann zu schaffenden Verfassung könnten diese souveränen Bürger eine demokratische und weniger korrupte Regierung wählen und Palästina neu aufbauen. Die Weltgemeinschaft gewänne dauerhaften Frieden in Nahost, Entspannung der Verhältnisse zwischen dem Westen und den muslimischen Staaten und obendrein verfügte sie alsbald über Erkenntnisse aus einem Großmodellversuch für das Götz Wernersche Bürgergeld.

  5. Mein Friedensvorschlag: Rund 80 Prozent des ehemaligen Mandatgebietes Palästina ging bereits an die Araber. Auf das winzige Fleckchen Erde, das übrig geblieben ist, und das heute größtenteils Israel genannt wird, können die Araber getrost verzichten. Eine solch kleine Gegend verträgt zudem kaum zwei souveräne Staaten, die sich auch noch feindlich gesonnen sind. Denjenigen unter den Palästinensern, denen es nicht in den Kram passt unter jüdischer Hoheit zu leben, können gern zu ihren muslimischen Brüdern und Schwestern in Jordanien (das de facto ein Palästinenserstaat ist, mit ca. 60 Prozent palästinensischer Bevölkerungsmehrheit) umziehen, wo es keine Juden gibt. (Ich bin sicher, Israel wäre sogar bereit, ihnen die Ausreise plus Eingliederungshilfen sowie eine „Entschädigung“ für den „erlittenen Verlust“ zu bezahlen; wenn nötig könnte man auch auf Gelder der UN und der EU zurückgreifen. In diesem Fall wären sie ausnahmsweise mal sinnvoll eingesetzt.) Alle anderen finden sich mit den Gegebenheiten ab. Punkt!

  6. @Schula

    Entschuldige, aber es geht gerade nicht um die Hamas in Gaza, es geht um Biden (US-Aussenminister) und seinen Besuch in Israel (Mittelmeer, Sonne, Strand), März 2010.

    @Eric

    Für den jerusalemer Philosophen Leibowitz war es nicht krank, sondern Götzendienst! Und er warnte davor, denn wenn man es einziehen lässt, greift es um sich. Wie recht er hatte, erschreckt mich.
    Auch wie die tumbe Masse jubelt und grölt und Fahnen schwingt, als sei es ein Fussballspiel.

  7. Amira Hass in der Haaretz….

    @simcha: Oder denke doch einfach an die tausenden zivilen Opfer beim garnicht so lange zurückliegenden Krieg der NATO gegen Serbien – wo war da der Menschenrechtsrat, als eine Kirmes bombardiert wurde, ein Personenzug. die chinesische Botschaft? Dabei trugen die serbischen Soldaten „sogar“ Uniformen, setzten keine Kindersoldaten ein und versteckten sich „nicht mal“ unter Zivilisten. Auch der grausame Krieg der GUS gegen Georgien fand unter Freunden der Menschenrechte kaum Beachtung – ebensowenig wie die 28.000 auf SriLanka im „Kampf gegen den Terror“ getöteten Zivilisten.

  8. @Martin Fischinger
    Der Gaza-Einsatz war moralisch gerechtfertigt; Israel musste auf den Terror der Hamas reagieren. Ob jedoch die IDF in Gaza mit angemessener oder übertriebener Härte vorgegangen ist, das mögen andere beurteilen; weder bin ich gewillt, noch berechtigt, und schon gar nicht kompetent genug, um hierzu ein Urteil zu fällen.

    Israel ist ein Rechtsstaat und durchaus in der Lage, aus Fehlern zu lernen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen.

    @simcha
    Absolut richtig. Gerade jene Länder, aus denen die lautesten „Israelkritiker“ stammen, haben oft erheblich mehr Dreck am Stecken und sollten sich erst einmal an die eigene Nase fassen.

  9. Fischinger und Co., warum kehrt ihr nicht einmal vor eurer eigenen haustüre, da liegt genügend dreck herum?

    Bundeswehr bildet Kriegsverbrecher aus

    Die Bundeswehr bildet seit Jahren Soldaten aus Guinea aus. Sie hält auch jetzt noch an der Kooperation fest, obwohl sich das Militär Ende 2008 in dem west-afrikanischen Land an die Macht putschte und ein knappes Jahr später eine Kundgebung der Opposition blutig niederschlug.

    Junta verantwortlich für Massaker

    Die Vereinten Nationen machen Moussa Dadis Camara und andere bei der Bundeswehr ausgebildete Mitglieder seiner Militärjunta für ein Massaker in der guineischen Hauptstadt Conakry verantwortlich. Mehrere Tausend Menschen versammelten sich im September 2009 im Stadion der Stadt, um dagegen zu protestieren, dass Dadis Camara selbst bei der angesetzten Präsidentenwahl antritt. Das Militär ging mit Gewehren und Bajonetten gegen die friedlichen Demonstranten vor. Mehr als 150 Menschen wurden damals getötet, Hunderte verletzt.

    http://www.mdr.de/fakt/7109196.html

  10. >>> aber demokratisch gewählt wurde er nicht.

    Das stimmt einerseits. Andererseits ist es eine Ironie des Schicksals, dass Hitler der erste Reichskanzler seit langem war, dessen Partei eine breite Mehrheit im Reichstag hatte. Ergo war er sehr wohl demokratisch legitimiert.

  11. Israel hat gelernt, die Toten und Verletzten auf die gegnerische Seite zu verschieben. Aber mit welchen Mitteln?
    Jakob P., bitte lesen Sie was Sie unter gerechtfertigter Gewalt verstehen:

    „…. Die Erde bebte unter unsern Füßen, Wolken von erstickendem Rauch, Explosionen wie bei einem Feuerwerk, Bomben, die in alles verbrennenden Flammen zerbarsten und nicht mit Wasser zu löschen sind, Wolken wie Pilze aus rosa Rauch, Gas, das einem die Luft wegnimmt, scheußliche Verbrennungen auf der Haut, ungewöhnliche verstümmelte lebende und tote Körper.
    … Die feuerwerkähnlichen Explosionen, der dicke Rauch, das die Luft nehmende Gas und die Flammen, die nicht mit Wasser zu löschen sind, das eher verstärkend wirkt – all dies ist charakteristisch für weiße Phosphorbomben ….
    …. In dem Augenblick, in dem die Bombe explodiert und der Phosphor mit Sauerstoff in Berührung kommt – entzündet er sich. So kommt es zum „Feuerwerk“ und zu Schwaden von quallenartigem Rauch. Der Niederschlag bedeckt ein weites Gebiet und die Feuergefahr und die Verletzungsgefahr für Zivilisten ist enorm. Phosphor verbrennt Glas und entzündet Papier, Bäume, Holz sofort – eben alles was trocken ist. Die brennenden Pakete verursachen schreckliche Verletzungen bei jedem, der damit in Kontakt kommt….
    … Unterdessen liegen in den Krankenhäusern des Gazastreifens Menschen in den Betten – unter ihnen viele Kinder, deren schwere Verletzungen und Verbrennungen die Mediziner entsetzt haben…
    … [die] Gazaer bemerkten, dass es auch Bomben gab, die pilzförmige Wolken produzierten und zwar in verschiedenen Rottönen. … Es sieht so aus, als würde Israel eine neue Waffe anwenden, …
    … Der IDF-Sprecher antwortet: „Die IDF kämpft gegen Terrorelemente und beachtet streng die Regeln des Völkerrechts. Aus verständlichen militärischen Gründen wird die IDF nicht im Detail auf Material eingehen, das in ihrem Besitz ist und das sie anwenden. Es sollte jedoch betont werden, dass die IDF nur Methoden und Material anwenden, das nach dem internationalen Recht erlaubt ist .“

    Amira Hass in der Haaretz

  12. @Martin Fischinger
    Todesbilanzen sagen wenig bis gar nichts aus. Gerechtfertigte Gewalt (zur Verteidigung oder Vergeltung) kann unter Umständen viele Tote hervorrufen, während ungerechtfertigte (nämlich aggressive) Gewalt auch bei wenigen Toten ungerechtfertigt bleibt.

  13. „Hamas mag “demokratisch legitimiert” sein. Das war z. B. Hitler auch.“

    Nö. Das sollte man doch nun wirklich in der Schule gelernt haben: Hitler kam zwar nach der Weimarer Verfassung einigermaßen legal an die Macht, aber demokratisch gewählt wurde er nicht.

  14. @ Jacob P.
    Gemach! Die Bilanz der Toten sagt etwas Anderes. Demnach müssten andere „… wahre Meister im Morden sein.“

    Gut finde ich allerdings Ihren Satz: „Wer aber Demokrat ist und wer nicht, das entscheidet sich immer erst NACH DER WAHL.“

  15. Also der Satz stimmt trotzdem, von wem ist der eigentlich?

    Aber ansonsten, uuuff. Das war wieder so’ne Nummer, nach dem Prinzip „behaupte irgendeinen Mist, schieb es jemanden in dem Mund und dann bekämpfe es mutig, bis dich alle als Held feiern.“

    Oder was soll die Aussage „Ist man heute automatisch “Nationalist” oder “national-religiös”, wenn man NICHT “Hurra, wir kapitulieren” ruft und KEIN naiv-pseudolinkes und kulturrelativistisches Geschwätz nachplappert, sondern sich anhand klarer moralischer Maßstäbe orientiert?“

    Woher hast du deine „klaren moralischen Maßstäbe“?

  16. >>> nationalistische Rechthaberei … national-religiösen Zuckerguss

    Huch!? Wessen Beiträge hast du da gelesen? Meine jedenfalls ganz sicher nicht…

    Oder ist man heute automatisch „Nationalist“ oder „national-religiös“, wenn man NICHT „Hurra, wir kapitulieren“ ruft und KEIN naiv-pseudolinkes und kulturrelativistisches Geschwätz nachplappert, sondern sich anhand klarer moralischer Maßstäbe orientiert?

  17. Jacob, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Deine Beiträge sind mir ansich ziemlich suspekt. Soviel nationalistische Rechthaberei, verbrämt mit einem dubios national-religiösen Zuckerguss, da wird mir übel.
    Aber ein Satz wie „Wer aber Demokrat ist und wer nicht, das entscheidet sich immer erst NACH DER WAHL“, der ist einfach gut!

    Da kommt mir auch der deutsche Verteidigungsminister in den Sinn, der auch ein ganz eigenes Demokratieverständnis zu haben scheint wenn er kritische Nachfrager, wie in der letzten Woche, umgehend entlässt.

  18. >>> Die Hamas in Gaza meutert nicht, sondern ist sogar demokratisch legitimiert.

    Meutern nicht, aber MORDEN, darin ist Hamas ein wahrer Meister. Nicht nur Israelis zählen zu ihren Opfern, sondern auch sehr viele Palästinenser, die es gewagt haben, den Traum von einem islamischen Scharia-Gottesstaat NICHT mitzuträumen. Und da Hamas es mit einer echten Armee nicht aufnehmen kann, morden sie eben harmlose Zivilisten und verstecken sich hinter Frauen und Kindern.

    Hamas mag „demokratisch legitimiert“ sein. Das war z. B. Hitler auch. Wer aber Demokrat ist und wer nicht, das entscheidet sich immer erst NACH DER WAHL.

  19. “ …für alle Palästinenser gilt, also auch für die islamistischen Meuterer der Hamas in Gaza. …“

    wieder schlecht, Herr Sahm. Die Hamas in Gaza meutert nicht, sondern ist sogar demokratisch legitimiert.

  20. >>> Sie sind auf die Bedeutung des von Ihnen in Ihrer Schlichtheit verwendeten Spruches hingewiesen worden

    Scheinheilige Belehrungen von einem selbstgerechten Moralapostel habe ich nicht nötig. Mir ist sehr wohl bekannt, welche Parolen von den Nationalsozialisten zynischerweise missbraucht wurden.

    Ich werde dennoch NICHT darauf achten, ob alle meine Worte der Reinheitslehre der Gutmenschen und Moralapostel entsprechen. Ich finde, in einer Demokratie muss es möglich sein, unbefangen und unverkrampft miteinander diskutieren zu können.

    Jedem, der des Denkens halbwegs mächtig ist, wird sofort aufgefallen sein, dass die Botschaft, die ich mit „jedem das seine“ ausdrücken wollte, lautet: „jeder soll nach seiner Façon glücklich werden“. Diese Botschaft ist durchaus ironisch gemeint – denn wer ist schon glücklich damit, in einem Scharia-Gottesstaat zu leben? -, hat jedoch nicht das Geringste mit irgendwelchem Nazimüll zu tun, wie mir das hier Einige anzudichten versuchen.

    Hier ging es nicht um sachliche Inhalte oder Argumente, sondern ausschließlich darum, mich als Person zu diskreditieren.

  21. Mir scheint, dass die Lieblingsstaatsform einiger Schreiberlinge hier der Polizeistaat ist, wo jedes Wort, jede Redewendung penibel überwacht und bei Bedarf sanktioniert wird.

    Sorry, mir ist eine Demokratie mit freier Meinungsäußerung lieber.

    karlheinz, infam, wie sehr Sie sich auf die Netiquette verlassen, die allein Sie hier schützt.

    Nur eines: Lesen Sie nach, Sie sind auf die Bedeutung des von Ihnen in Ihrer Schlichtheit verwendeten Spruches hingewiesen worden, sonst nichts.

    Allein Ihre, auf freier Assoziation beruhende Reaktion darauf war, und das gebe ich unumwunden zu, beruhend aus bisherigen Erfahrungen mit Ihnen, erwartungsgemäß ausgefallen, leider.

    Ihr darauf folgendes, weiters Verhalten, ist nicht geeignet, hier abzuschwächen oder zu entkräften, im Gegenteil.

    Kein weiterer Kommentar.

  22. Mir scheint, dass die Lieblingsstaatsform einiger Schreiberlinge hier der Polizeistaat ist, wo jedes Wort, jede Redewendung penibel überwacht und bei Bedarf sanktioniert wird.

    Sorry, mir ist eine Demokratie mit freier Meinungsäußerung lieber.

  23. Wer dankbar ist, oder es lustig findet, daß an den KZ-Toren nicht “Guten Morgen” stand, und damit -in meinen Augen- das zynische “Jedem das Seine” relativiert, betreibt Geschichtsklitterung.

    … während parallel, hier auf haGalil, eine großartige Bettelheim-Retrospektive abläuft.

    Man muss sich doch vor Augen halten, bzw., man sollte zumindest erwarten können, …

    Nun ja.

  24. @ente
    Ich empfinde es als eine bodenlose Unverschämtheit von dir, mir Geschichtskitterung (warum nicht gleich: Relatvierung des Holocaust?) vorzuwerfen, nur weil ich nicht jeden verdammten Satz, den ich im Alltag benutze, darauf hin untersuche, ob er in irgendeiner Form von den Nazis missbraucht wurde.

    Solche Moralapostel, Gutmenschen und Betroffenheitspädagogen, die gleich die Nazikeule schwingen, wenn man mal unverkrampft diskutiert, lösen bei mir keine Betroffenheit aus. Sie nerven!

    Wenn „notwendiges Erinnern“ für dich darin besteht, bei jedem irgendwie „vorbelasteten“ Wort mit dem Finger auf Leute zu zeigen, dann kann man darauf verzichten.

  25. @ente
    ich meinte ausschließlich den Punkt des Namens Karlheinz. Vielleicht kennt ihr ihn, aber ich weiß nicht, ob man ihn dann mit seinem scheinbar richtigen Namen ansprechen muß.

  26. @ michal: da ich Deine Wortmeldungen schätze, habe ich ernsthaft nochmals über meinen post nachgedacht. Kam aber dennoch zum vorherigen Resultat. Ich weigere mich, vielleicht auch aus Selbstschutz, Menschen ernstzunehmen, die egal aus welchen Gründen, auf dem Autobahnniveau, bewusst oder unbewusst, ein zumindestens in diesem Land durchaus notwendiges Erinnern, aufweichen.
    Wer dankbar ist, oder es lustig findet, daß an den KZ-Toren nicht „Guten Morgen“ stand, und damit -in meinen Augen- das zynische „Jedem das Seine“ relativiert, betreibt Geschichtsklitterung. Und dagegen wehre ich mich!, auch wenn die Römer bei ihrem Salve Gruß den rechten Arm reckten, möchte ich nicht, daß damit der „Deutsche Gruß“ wieder salonfähig wird.

  27. @Michal
    Lass gut sein. Manche Menschen haben anscheinend das starke Bedürfnis, sich selbst wegen ihrer Gutmenschen-Gesinnung auf die Schulter zu klopfen und aller Welt zu zeigen, wie schlecht all die Anderen im Vergleich sind.

    Sollen sie auch ruhig. So etwas zeugt von einem extrem geringen Selbstwertgefühl. Offensichtlich hat ihnen ihr Leben sonst nicht viel zu bieten. Also gönnen wir ihnen den Spaß.

  28. Die obigen Verniedlichungen eines Völkermordes und des dazugehörigen Duktus reichen doch aus.

    Natürlich. Unser karlheinz ist ob seines schlichten Gemütes nicht nur leicht auszurechnen, sondern bestätigt – und zwar schon immer – jedes Klischee. Insbesondere das vom sogenannten „aufgesetzten Philosemitismus“.

  29. @ Jim: Die obigen Verniedlichungen eines Völkermordes und des dazugehörigen Duktus reichen doch aus. Klein-Karlheinz darf sich bestimmt bald wieder mit seinen Kumpels treffen und neue lustige lange Wörter wie Gesinnungsschnüffler lernen. Vielleicht liest ihm sogar einer noch ein Buch vor.

  30. @jim
    Nochmal, ich heiße nicht Karlheinz. Und was Sie sich da in Bezug auf „jedem das seine“ zusammenreimen, ist nicht mein Problem.

    Vielleicht sollte man eine Liste aller Redewendungen zusammenstellen, die irgendwann mal von irgendwelchen Nazis verwendet bzw. in zynischer Weise verdreht wurden, und für tabu erklären. Gesinnungsschnüffler wie Sie werden sich sicherlich freuen.

    Vielleicht sollten wir den 1. Mai als Feiertag abschaffen. Immerhin haben ihn die Nazis eingeführt.

    Vielleicht sollten wir auch das Nichtrauchen verbieten und Rauchen zu einer Bürgerpflicht machen. Immerhin war Hitler Nichtraucher…

  31. jedem das seine

    karlheinz, Sie sind, wie bereits wiederholt festgestellt, von besonders schlichtem Gemüt:

    Schaun Sie mal

    Außerdem, ich weiss, Sie werdens nicht verstehen, aber trotzdem – sagt man nicht „Palis“, sondern Palästinenser, soviel Zeit muss einfach sein.

  32. Broder habe ich gelesen, von „Der ewige Antisemit“ über „Die Irren von Zion“ bis hin zu „Kritik der reinen Toleranz“. Ein kluger, weitsichtiger und humorvoller Mann. Ist es nicht bezeichnend, dass es den Palis immer schlechter geht, seitdem sich die Israelis zurückgezogen haben? Jetzt haben sie halt die Scharia. Naja, jedem das seine…

    Gruß
    Jacob

  33. Keine Sorge, Jacob, schon Arafat konnte mit dieser Forderung abschwirren. Israel wird sich nicht zurückziehen und einen Palistaat wird es höchsten im MINIMINI geben. Am besten in Jordanien, da gibt es genug Platz. Selbst Barak ließ Arafat abblitzen. Da kann Erakat noch soviel rumheulen.

    Hoffen wir, das die Europäer endlich zur Besinnung kommen und diese Muslim-alles in Rachen-werfen-Politik beenden und endlich Front machen, gegen Maximalforderungen des Islam. Aber da sehe ich schwärzer, weil die Roten noch zuviel zu sagen haben.

    Lies mal von Broder „Hurra wir Kapitulieren“, da wird dir klar wohin Europa geht, wenn nicht Leute wie Wilders massiven Zulauf bekommen.

  34. >>> Die künftige Grenze soll die alte Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Jordanien sein. Die Siedlungen sind allesamt illegal. Jerusalem wird geteilt.

    *gähn*

    Gibt’s eigentlich auch was Neues zu berichten?

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