Von Hochhäusern und Tucholsky

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Die Ostberliner Firma „Mondos-Arts“ bietet in ihrem Internetgemischtwarenladen angefangen von DVDs mit DDR-Fernsehserien und DEFA-Filmen über Ampelmännchenprodukte bis hin zu Shirts so ziemlich alles, was das (vornehmlich linke) Ostalgieherz so begehrt. Kein Wunder, dass regelmäßig Werbebeilagen in „Neues Deutschland“ und „junge Welt“ zu finden sind…

Von Carsten Kruse

Über all das kann man geteilter Meinung sein, doch sind z. B. der kleine Maulwurf oder Pittiplatsch durchaus angetan, sich schwelgend an so manche Flimmerstunde der Kindheit zu erinnern.

Schwieriger mit dem Gutfinden wird es dann im Shirt-Shop. Insbesondere, wenn es um Shirts mit Texten in fremden Alphabeten geht.

Eine mit kyrillischen Buchstaben „versteckte“ Botschaft , die sich dem gelernten Ossi als „Wessikiller“ erschließt, zeigt schon mal ein seltsames Humorverständnis.

Aber das lässt sich steigern: Mit dem Shirt „Ich mag keine Hochhäuser“ kann der schwarzhumorige Träger seiner unverbrüchlichen Solidarität mit den arabischen Widerstandskämpfern gegen das menschenverachtende imperialistische Regime Ausdruck verleihen. Lustig, gell?

Den kriegslüsternen Zionisten dagegen kann man mit Tucholsky kommen. Und weil der Zionist nicht deutsch kann, am besten „auf hebräisch“ Den Spruch gibt’s aber natürlich auch auf deutsch, allerdings interessanterweise nicht zu finden unter (Schreibung originalbelassen): „friedens shirts„.

Und die Moral von der Geschicht: Man kann ja auch mal dem Zoll ein wenig Arbeit gönnen und sich z. B. bei Pongo, ein Shirt kaufen. Für die Meinungsvielfalt.