TV-Radar: haGalil Fernsehtipps

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Vom 16.02. bis 28.02.2010…

Di, 16. Feb · 04:00-04:30 · ZDF
Vor 30 Jahren – Samuel Pisar
 
Aus der Reihe „Personenbeschreibung“ Samuel Pisar war einer der jüngsten Überlebenden des Holocaust. Er wurde mit 16 Jahren befreit, nachdem er vier Jahre in den Konzentrationslagern Auschwitz, Maidanek und Dachau verbracht hatte, wo er auch seine Eltern und die Schwester verlor. Ein Jahrzehnt später promoviert Pisar in Harvard zum Doktor der Rechte, wird Außenhandelsbeauftragter des US-Kongresses von John F. Kennedy. Heute lebt er als angesehener internationaler Anwalt in New York und Paris, bekannt mit den größten Politikern und Wirtschaftlern der Welt, mit einem Kundenkreis, der sich von Hollywood-Schauspielern bis zu multinationalen Riesenfirmen erstreckt. Diese Stellung hat Pisar nun in die Waagschale geworfen – manche sagen, aufs Spiel gesetzt – mit einem Buch, „Das Blut der Hoffnung“, in dem er sich zum ersten Mal dazu zwingt, seine Erinnerung an die Lagerzeit wieder aufzuwecken und sie als Warnung benützt, vor einem kommenden Welt-Holocaust, einem „Auschwitz 2000“. Er ist der Auffassung, dass die Menschheit, im Vertrauen auf die Weisheit von Ideologen, Politikern und Wirtschaftlern, ihrem Untergang entgegentaumelt, falls sie sich nicht eines Besseren besinnt. Anstatt die wahren Herausforderungen unserer Zeit aufzugreifen, die allen gemeinsam sind, wie etwa alternative Nahrungsmittel und Energien, verschanzen sich die Völker zunehmend hinter Nationalismus und Dogmatik.

Di, 16. Feb · 23:15-01:35 · RBB
Geh und lebe

Nur äthiopische Juden haben die Chance, aus einem Flüchtlingslager im Sudan nach Israel zu entkommen. Einer Christin gelingt es, ihren 9-jährigen Sohn in eine jüdische Familie zu schmuggeln. Was wird aus Schlomo werden? Eine äthiopische Christin will ihren neunjährigen Sohn vor dem Hungertod bewahren und gibt ihn in die Obhut einer jüdischen Mutter, deren eigener Sohn Schlomo kurz vor der Ausreise im Lager verstorben ist. Zusammen mit Tausenden von Falaschas (äthiopischen Juden) werden die beiden nach Tel Aviv ausgeflogen. Der kleine „Schlomo“ gibt sich als Jude aus und kommt in ein strenges Internat, bevor eine israelische Familie ihn adoptiert. Doch selbst bei seinen fürsorglichen Pflegeeltern lebt er in ständiger Angst, ausgewiesen zu werden, falls seine wahre Identität ans Licht kommt. Rückhalt findet er nur bei Qés Amhra, einem alten Falascha-Gelehrten, der ihn wie seinen eigenen Sohn behandelt und in das Judentum einweiht. Als Teenager verliebt sich Schlomo in die hübsche Sarah, doch deren strenggläubiger Vater verbietet seiner Tochter den Umgang mit ihm. Verzweifelt will Schlomo sich selbst anzeigen, doch ein mitfühlender Polizist, der in den Falaschas gar „die besseren Juden“ erblickt, schickt ihn wieder nach Hause. Nach einem Medizinstudium dient Schlomo in der israelischen Armee als Sanitäter. Endlich kann er Sarah heiraten, die sich seinetwegen mit ihrem Vater überwirft. Als sie schwanger wird, vertraut er ihr sein Geheimnis an. Sie ist erschüttert und will ihn verlassen.

Do, 18. Feb · 00:45-02:15 · HR
Ein Richter für Berlin

In Anlehnung an die Erinnerungen des amerikanischen Richters Herbert J. Stern inszenierte der Schauspieler und TV-Regisseur Leo Penn ein komplexes Gerichtsdrama, das aus einem historischen Fall Fragen nach dem Verhältnis von Politik, Justiz und allgemeinen Menschenrechten ableitet.  Ostberlin, 1978. Helmut Thiele und Sigrid Radke wollen dem Staat der Arbeiter und Bauern den Rücken kehren. Helmut hat zwei Söhne auf der anderen Seite der Mauer; Sigrid ist mit Hans Schuster liiert, einem Westberliner, dem sein Job freien Zugang zum Osten gestattet. Hans ist es denn auch, der die Flucht organisiert. Er beschafft Pässe für die Erwachsenen und Sigrids Tochter Marina, wird aber im polnischen Gdansk, wo die Übergabe stattfinden sollte, verhaftet. Die Zurückgebliebenen besteigen ein polnisches Flugzeug, und Helmut trifft eine dramatische Entscheidung: Er zwingt die Maschine zur Landung in Berlin-Tempelhof, wo die Flüchtlinge von der amerikanischen Besatzungsbehörde in Empfang genommen werden. Die menschliche Komponente der Entführung interessiert die US-Administration weniger als die Frage nach der Luftsicherheit. Der Fall soll vor einem Besatzungsgericht verhandelt werden, und wegen der Brisanz der Angelegenheit wird eigens ein Richter aus den USA geholt – der 42-jährige Herbert J. Stern, dessen jüdische Familie dem Holocaust zum Opfer gefallen ist. Stern hat klare politische Direktiven, ist aber entschlossen, sich an die Verfassung zu halten. Während seine Frau Marsha aus ihrer Abneigung gegen die Deutschen keinen Hehl macht, beginnt Stern, sich in die Motive der Angeklagten einzufühlen. Der erste Teil des Prozesses läuft günstig für die Flüchtlinge: Der brillante Verteidiger Bernard Hellring erreicht einen Freispruch für Sigrid. Aber dann steht Helmuts komplizierterer Fall zur Verhandlung an. Sein Schicksal hängt von der Aussage eines jungen Mannes ab, der an Bord der entführten Maschine war und die Gelegenheit ergriffen hat, sich mit seiner Familie in den Westen abzusetzen.

Fr, 19. Feb · 06:00-06:45 · arte
Hommage an Yehudi Menuhin

Yehudi Menuhin wurde 1916 in New York geboren und war einer der größten Geigenvirtuosen des 20. Jahrhunderts. Er setzte sich nicht nur für die Musik ein, sondern auf für Frieden und Völkerverständigung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er – obwohl jüdischer Herkunft – einer der ersten Amerikaner, die in Deutschland mit deutschen Orchestern auftraten, und der erste Musiker überhaupt, der Werke deutscher Komponisten in Israel spielte.

Fr, 19. Feb · 10:05-10:15 · HR
Videolexikon: Jüdisches Museum

 
Ein Gang durch das Jüdische Museum der Stadt Frankfurt am Main zeigt die historische Entwicklung und die religiöse Kultur der jüdischen Gemeinden in Frankfurt vom 12. bis zum 20. Jahrhundert.  Ein solches Museum gab es schon einmal in Frankfurt. 1933 wurde es geschlossen, das meiste daraus vernichtet. Um so bemerkenswerter sind die kostbaren Sammlungen, die aus aller Welt zusammengetragen wurden und die nach der Neueröffnung des Museums jüdisches Leben mit vielen interessanten Details einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.  Das Wechselverhältnis zwischen Juden in Deutschland und ihrer Umwelt wird hier am lokalen Beispiel exemplarisch nachgezeichnet. Ein Museum, das in vielen Abteilungen Kultur und Geschichte der Juden in Deutschland darstellt, gerät zwangsläufig auch zu einem Museum der Geschichte des Antisemitismus. Tausende Frankfurter Juden fielen den Pogromen und der systematischen Vernichtung durch die Nationalsozialisten zum Opfer. Ihr Schicksal spiegelt sich auch in der Geschichte der Westendsynagoge, die in einem anschließenden Beitrag porträtiert wird.

Fr, 19. Feb · 19:30-20:15 · arte
Vom Pionier zum Millionär: Levi Strauss – Ein Leben für die Jeans

 
Es existieren unzählige Mythen und Legenden, die sich um die Erfindung der Bluejeans ranken und die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch von PR-Strategen des Unternehmens Levi Strauss & Co. gezielt in die Welt gesetzt wurden.  Dabei ist die Lebensgeschichte des Löb Strauss, der sich in Amerika Levi nannte, auch ohne diese Legenden eine der spannendsten Geschichten der deutschen Auswanderungshistorie. Dank seines Durchsetzungswillens, seines Erfindungsreichtums und seines Gespürs für den Markt meisterte er den steilen Weg vom armen jüdischen Hausierersohn aus Franken zum einflussreichsten und auch beliebtesten Kaufmann von San Francisco. Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zurück in die Vergangenheit, indem er den beschwerlichen Weg des jungen Löb Strauss aus Buttenheim über Bremerhaven und New York bis nach San Francisco verfolgt. Sie zeichnet ein spannendes Bild vom Überlebenskampf der deutsch-jüdischen Einwanderer im Amerika des 19. Jahrhunderts und beleuchtet den rasanten Aufstieg des Kurzwarenhändlers Levi Strauss, der mit der Erfindung der Bluejeans zum Millionär wurde und mit seiner Levi’s ein Kultobjekt des „American Way of Life“ schuf.

Sa, 20. Feb · 07:15-07:45 · SWR
Auschwitz war auch meine Stadt

 
Josef Jakubowicz hat als jüngstes von fünf Kindern einer jüdischen Familie eine unbeschwerte Kindheit erlebt, bis die Nazis kamen und ihn aus seiner Heimatstadt jagten.  Sein polnischer Schulfreund Karol durfte bleiben und hat mit den Eltern eine Zeit des Terrors und der Angst durch gestanden. Die Deutsche Johanna Scherzberg ist im Sommer 1942 für die IG Farben von Leuna nach Auschwitz gegangen und hat dort die schönste Zeit ihres Lebens verbracht. – Der Film erzählt, wie aus der polnischen Stadt Oswiecim die deutsche Musterstadt Auschwitz wurde und wie sich das Leben der deutschen IG Farben-Mitarbeiter in Sichtweite zum Massenmord im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau abgespielt hat.

Sa, 20. Feb · 07:45-08:15 · SWR
Die Angst sprang mit – Die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann

 
Gretel Bergmann, geboren und aufgewachsen in Laupheim, heißt heute Margret Lambert und lebt in New York. Ihre Karriere als Hochspringerin unterschied sich von der anderer deutscher Sportlerinnen – denn Gretel Bergmann war Jüdin.  Wie sie als einzige Jüdin in die Olympiamannschaft des Deutschen Reiches gelangte und wie sie mit einem Trick eine Woche vor Beginn der Spiele in Berlin wieder ausgeschlossen wurde, schildert Margret Lambert sehr eindringlich. Ihr Schicksal beleuchtet ein dunkles Kapitel deutscher Sportgeschichte. Noch 1936 emigrierte Gretel Bergmann in die USA, wo sie sich ein neues Leben aufbaute. Deutschland hat sie niemals wieder betreten.

Sa, 20. Feb · 08:45-09:15 · SWR
Die Propaganda-Maschine – Über die Mobilmachung von Gefühl und Verstand

 
Der Film stellt die Mittel, Techniken und Geschichte der Propaganda vor. Umfangreiches Archivmaterial zeigt, wie sehr sich über nationale, zeitliche oder auch politische Grenzen hinweg Propagandaziele und -techniken ähneln.  Die Nazis griffen für ihr perfides Zerrbild vom „ewigen Juden“ auf die gleiche Technik zurück, mit der schon ihre britischen Kollegen im Ersten Weltkrieg das Feindbild vom Deutschen entworfen hatten. Der Propaganda ist jedes Mittel recht. Je unauffälliger und harmloser sie daherkommt, umso wirkungsvoller geht ihre Saat auf. Keine politische Ordnung, kein Verfassungstyp verzichtet auf sie – auch nicht die Demokratie. Vor Propaganda ist niemand sicher.

Sa, 20. Feb · 18:20-18:50 · WDR
Hier und Heute – Der lange Weg zur Gerechtigkeit

Immer wieder ist der Essener Landessozialrichter Jan-Robert von Renesse nach Israel gereist, um ehemalige Insassen der nationalsozialistischen Ghettos zu treffen. Die Menschen waren in der NS-Zeit in den osteuropäischen Ghettos interniert und hatten für die Deutschen gearbeitet. Den Holocaust hatten sie überlebt, doch die Rente, die ihnen gesetzlich zusteht, bekamen die so genannten „Ghettorentner“ nicht. Jan-Robert von Renesse ließ das keine Ruhe. Er konnte nicht verstehen, warum sowohl die Rentenversicherung als auch seine Kollegen fast alle Anträge nur nach Aktenlage beurteilten und ablehnten. Von Renesse entschied sich als erster deutscher Richter, die allesamt hoch betagten Menschen in Israel persönlich anzuhören. Wie zum Beispiel den 83-jährigen Jan Rozanski. Ghetto und Konzentrationslager hat Rozanski überlebt, doch fast seine ganze Familie wurde von den Nazis ausgelöscht. Die deutsche Rentenversicherung verweigerte ihm bislang die kleine Rente für seine Arbeit im Krakauer Ghetto. Erst die Anhörung durch von Renesse brachte die Wende. Reporter Martin Suckow hat den Richter und Jan Rozanski auf dem langen Weg zu später Gerechtigkeit begleitet. Dabei schrieb von Rennesse Rechtsgeschichte. Denn kurz nach den Dreharbeiten in Israel machte sich das Bundessozialgericht von Renesses Sicht zu eigen und urteilte in letzter Instanz, dass fast alle bisherigen Ablehnungen durch Rentenversicherung und Gerichte falsch waren. Jetzt bekommen zehntausende ehemalige Ghetto-Insassen endlich die Rente, die ihnen zusteht.

So, 21. Feb · 09:30-10:15 · HR
Im Swing gegen den Gleichschritt

 
Der Film schildert die Geschichte des „Swings“ in Köln, Hamburg, Berlin, Krefeld und Düsseldorf, die Geschichte der Wiener „Schlurfs“, der Swing-Anhänger in Warschau und Paris.  In den dreißiger und vierziger Jahren entschieden sich europaweit Tausende Jugendliche für den Swing – eine Lebenskultur im diametralen Gegensatz zu den Idealen des nationalsozialistischen Regimes. Die Schicksale dieser Jugendlichen stehen im Mittelpunkt des Films. Was passiert, wenn man jungen Menschen ihre Musik nimmt, wenn man ihre Tänze verbietet, ihren Lebensstil kriminalisiert, ihre Kultur als staatsfeindlich brandmarkt? Es ist ein Film über Jugendliche, die sich auch unter der Nazidiktatur nicht beugen wollten, den Dienst in der HJ verweigerten, „Feindsender“ hörten und auch ihrer Begeisterung für Swing und Jazz trotz immer härter werdender Repressionen nicht abschworen.

Mo, 22. Feb · 10:15-10:45 · RBB
Ich bin raus – Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene

 
Zwei ehemalige Neonazis, Anführer von „Kameradschaften“, erzählen, wie sie in die „Szene“ kamen, was sie dort jahrelang faszinierte und wie sie den „Ausstieg“ schafften.  Sie sind jetzt um die 30 Jahre alt. Schon als Schüler gehörten sie zur rechtsextremen Szene. Sie bereiteten sich für das „Vierte Deutsche Reich“ vor, schlugen zu, verbreiteten Angst und versuchten mit Sozialarbeit und Lagerfeuerromantik neue Anhänger zu werben.  Bei dem Jungen aus Westdeutschland legte der Großvater mit seinen Heldengeschichten aus dem Zweiten Weltkrieg die Grundlage. Schon als Kinder war ihm somit das nationalsozialistische Denken vertraut. Dagegen bewegte den ehemaligen Jungpionier aus der ostdeutschen Provinz der Fall des „antifaschistischen Schutzwalls“ gegen die BRD zum Umdenken. Nun wollte er auch dazu gehören, zum Land der „Faschisten“. Übers Internet, über Musik und durch NPD-Zeitschriften und Schulungen erfuhr er, dass man der deutschen Demokratie nicht trauen dürfe. Die Alliierten hätten jeden Deutschen nach dem Krieg einer Gehirnwäsche unterzogen. Die Lehrer in der Schule – In Ost wie in West – setzten sich nicht mit den Jugendlichen auseinander, und so lebten sie mit ihren Kameraden in einer eigenen „deutschen“ Welt.  Durch die Hilfe der Aussteigerorganisation „EXIT“ haben es diese zwei langsam geschafft, sich von ihrem alten Leben zu lösen. Das ist nicht ungefährlich. Heute gehen sie in Schulen und erzählen von ihrer Neonazizeit, um aufzuklären und etwas von ihren Schuldgefühlen zu verlieren.

Di, 23. Feb · 07:30-08:00 · SWR
Jugend unter Hitler, 1/4

 
Im Mittelpunkt der Sendungen steht die junge Generation, d. h. die Jugendlichen zwischen 1933 und 1945, ihr Leben, Denken und Tun, das von der Hitlerjugend entscheidend geprägt wurde.  Die Reihe „Jugend unter Hitler“ schildert die Auswirkungen der nationalsozialistischen Herrschaft auf das tägliche Leben der Menschen: Welchen Zwängen waren sie unterworfen, was änderte sich im Alltag, was bewegte sie mitzumachen oder sich anzuschließen, was drohte ihnen, wenn sie sich dem totalitären Zugriff des NS-Systems zu entziehen suchten?

Di, 23. Feb · 11:45-12:20 · arte
Die Geschichte von Irène

 
Varieté zu Zeiten des Krieges: Ihrem Leitmotiv „The show must go on“ folgend, performte das Geschwisterpaar Irène und Bernard Hilda auch während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Er war Dirigent, sie Sängerin: Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurden sie verfolgt, und doch gelang es den beiden; ihrer musikalischen Begabung in Zeiten des Krieges und der Flucht zu folgen. Bernard Hilda übernahm zeitweise in Cannes die Leitung des Varieté-Theaters „Le Relais“, führte in Nizza das „Le Perroquet“ und trat mit seinem Orchester in Barcelona im zweifelhaften Varieté-Theater „La Parilla“ auf. In dieser Zeit nahm er auch Kontakt zur Résistance auf. Vor den Anfeindungen spanischer Faschisten flüchtete Bernard nach Madrid. Eines Abends wurde er von spanischen „Schwarzhemden“ zusammengeschlagen, am nächsten Tag meldeten die Zeitungen seinen Tod. Seine Schwester Irène – sie war bereits in die Vereinigten Staaten emigriert – erfuhr dort davon, wollte sich aber nicht mit der Todesmeldung abfinden und beschloss, nach ihrem Bruder zu suchen. Sie trat den USO Camp Shows bei und kam mit der Armee-Revue über Grönland, London und die Normandie nach Paris. Anfang 1945 erfuhr sie, dass ihr Bruder noch am Leben sei. Sie trafen sich schließlich im südwestfranzösischen Hendaye. Bernard Hilda war in der Nachkriegszeit einer der populärsten Dirigenten. Bekannt wurde er vor allem durch die Zirkus-Sendung „La Piste aux Etoiles“, an der er mehrere Jahrzehnte mitwirkte. Irène Hilda, Jahrgang 1920, war der Liebling des Varieté-Theaters und machte nach dem Krieg auch international Karriere. Solidarität, Mut und Humor halfen ihnen, viele tragische Ereignisse zu überstehen. In Damian Pettigrews Film berichtet Irène Hilda über ihre Erlebnisse. Auszüge aus ihrem Tagebuch, Archivaufnahmen und die Aussagen von Henri Salvador und Micheline Presle ergänzen diese Erinnerungen an das unglaubliche Schicksal des Geschwisterpaares.

Do, 25. Feb · 20:15-00:35 · MGM
Hôtel Terminus: Zeit und Leben des Klaus Barbie

 
Marcel Orphüls‘ Oscar-gekrönte Dokumentation gegen das Vergessen: Viereinhalb Stunden dauert sein Film über den Nazi-Verbrecher Klaus Barbie, der als Gestapo-Chef von Lyon tätig und für grauenhafte Massaker verantwortlich war. Das titelgebende „Hotel Terminus“ war das Gebäude, in dem Barbie residierte.

Do, 25. Feb · 22:45-23:30 · RBB
1945 – Schlachtfeld Deutschland, 2/3, Vorstoß zur Elbe

 
Von der Normandie bis zum Rhein ist es ein langer Weg für die amerikanischen GIs. Anfang März 1945 erreicht der New Yorker Tony Vaccaro den Strom. Ein Meilenstein auf seinem Weg nach Berlin. Dort will er hin, noch vor den Russen.  Hitler tobt vor Wut, als er erfährt, dass eine der Rhein-Brücken, die Brücke von Remagen, nicht gesprengt wurde. Sie öffnet den Weg in das Zentrum Deutschlands. Die GIs marschieren vorwärts und treffen auf Deutsche. Auf Soldaten, die nicht mehr kämpfen wollen und auf fanatisierte SS. Georg Schulz, der fronterfahrene Obergefreite glaubt an den Endsieg und stellt sich den Amerikanern in den Weg. Er hat Glück und überlebt. Orna Birnbach, ein junges Mädchen aus Polen ringt im KZ Bergen-Belsen mit dem Tod. Die Überquerung des Rheins im März 1945, der Vormarsch nach Bayern und der Vorstoß in Richtung Berlin, in Richtung Elbe – Schicksalswege von Menschen auf dem Schlachtfeld Deutschland, von denen der zweite Teil mit dem Titel „Vorstoß zur Elbe“ berichtet.

Sa, 27. Feb · 06:30-07:00 · SWR RP
Ich sag Euch, es ist Mord – Vom Schicksal einer jüdischen Familie

 
Die Geschichte der Familie Cohn ist exemplarisch für unzählige Schicksale jüdischer Familien. Auseinandergerissen erleiden das Ehepaar Cohn und ihre drei Töchter auf unterschiedliche Weise Verfolgung, Erniedrigung und zum Teil Ermordung.  Die Geschichte der Familie Cohn ist exemplarisch für unzählige Schicksale jüdischer Familien. Auseinandergerissen erleiden das Ehepaar Cohn und ihre drei Töchter auf unterschiedliche Weise Verfolgung, Erniedrigung und zum Teil Ermordung. Alle Familienmitglieder haben in Tagebüchern festgehalten, was ihnen widerfahren ist. Diese Dokumente sind erhalten und bilden den Rahmen des Films, zusammen mit den Schilderungen einer Überlebenden der Familie.
Sa, 27. Feb · 08:15-08:45 · SWR
Trümmerleben

 
Als die Alliierten im Frühjahr 1945 nach Süddeutschland einrücken, herrscht Angst bei NS-Tätern und Mitläufern. Jeder versucht noch schnell und unauffällig alles verschwinden zu lassen, was sie selbst in Verbindung mit den Nazis bringen könnte. Auf ein rasches Vorrücken der Alliierten hoffen dagegen vor allem die Gegner und Opfer des NS-Regimes. Jede weitere Woche, ja sogar jeder Tag kann sie noch das Leben kosten. Im Film schildert Albert Fäh, ein französischer Häftling im KZ Neckarelz, wie er diese grauenhaften Monate zwischen Hoffen und Bangen erlebt hat: Für Albert Fäh kommen die Alliierten gerade noch rechtzeitig. Bei seiner Befreiung wiegt er noch 38 Kilogramm – aber er überlebt. Die Alliierten sind sich einig darüber, dass die Verantwortlichen für das millionenfache Leid zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Der Film erzählt von verschiedenen Versuchen, diese Täter zu finden und zu bestrafen. Die Amerikaner verteilen Fragebögen, in denen alle Deutsche über 18 Jahre Angaben über ihre Mitgliedschaft in NS-Organisationen machen müssen. Einige werden in Internierungslager eingewiesen, zum Beispiel nach Ludwigsburg, und müssen sich vor Gerichten verantworten. Der Film erzählt aber auch, wie die Amerikaner und Franzosen nach und nach einen milderen Kurs einschlagen, wie die Deutschen selbst endlich einen Schlussstrich ziehen wollen. Und tatsächlich werden viele Täter bald begnadigt.

So, 28. Feb · 13:40-13:55 · BR
Bayerisches Heimatmuseum: Eine Hose steht ihren Mann – Levi Strauss-Museum Buttenheim    

Die Jeans: Es gibt kaum ein Kleidungsstuck, das so nachhaltig Geschichte geschrieben hätte. Ob als robuste Arbeitskleidung, als Ausdruck des Aufbegehrens, als „Markenzeichen“ von Jugend und Lässigkeit oder sogar Kult- und Sammelgegenstand – Jeans sind weltweit das Kleidungsstück des 20. Jahrhunderts geworden. Nur wenigen ist bekannt, dass der „Erfinder“ der Jeans, Levi Strauss, aus dem oberfränkischen Buttenheim stammt. Seine Familie lebte dort vom Hausierhandel. Wie viele Juden Oberfrankens wanderte er „in die neue Welt“, nach Amerika, aus, wo er ab 1847 im Handelsunternehmen seiner Brüder arbeitete. Als wenige Jahre später der „Goldrausch“ begann, verlagerte Levi Strauss sein Geschäft nach Kalifornien. Er finanzierte die Patente für eine mit Nieten verstärkte Denimhose, ideal für Goldgräber, Arbeiter und Bauern – der Siegeszug der Blue Jeans begann. Heute erinnert das „Levi Strauss Museum“ in seinem Geburtshaus an den berühmten Sohn Buttenheims und sein Produkt.

So, 28. Feb · 14:05-17:00 · MGM
Anatevka
 
Russland, vor der Oktoberrevolution: Der jüdische Milchmann Tevje (Chaim Topol) lebt mit Frau und Töchtern im beschaulichen ukrainischen Dorf Anatevka. Nicht nur die üblichen Probleme des „Schtetl“-Lebens machen Tevje zu schaffen. Die zaristischen Machthaber wollen die Bewohner aus ihrer Stadt vertreiben. – Verfilmung des berühmten Broadway-Musicals mit Oscar-gekrönter Musik. An der Violine: Isaac Stern!