Zur Islamisierung des Antisemitismus

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Von Thomas Schmidinger
Aus: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.), Jahrbuch 2008, Wien u. a. 2008, S. 103–139

Islamisierung des Antisemitismus

Auch außerhalb der arabischsprachigen Welt spielte das Verhältnis zu Israel immer wieder eine Rolle im Verhältnis islamischer Staaten zu den jüdischen Minderheiten. In der Türkei hat sich durch die enge Zusammenarbeit mit Israel, die nach dem Eintritt der Türkei in die Nato 1952 begann und nach dem Militärputsch 1980 intensiviert wurde, auch die Lage der jüdischen Bevölkerungsgruppe deutlich verbessert. Für islamistische AntisemitInnen ist es gerade diese militärische Zusammenarbeit mit Israel, die den Hass auch auf die jüdischen Gemeinden im Lande richtet. Anschläge, wie sie 2003 auf zwei Synagogen in Istanbul erfolgten, zeigen, dass von militant-islamistischen Gruppen durchaus auch in der Türkei eine Gefahr ausgeht. Die Reaktion der Regierung und der Öffentlichkeit, die keinerlei antisemitischen Hintergrund der Anschläge erkennen wollten, macht eine gewisse Ignoranz für das Problem deutlich.

Im Iran schaffte die Mehrheit der Jüdinnen und Juden während der Herrschaft Reza Pahlavis den Aufstieg in die Mittelklasse. Insbesondere die Unterstützung israelischer Experten – „von offizieller Seite meist verschwiegen – als Militärberater und Instrukteure für den Geheimdienst SAVAK“ ((Henner Fürtig, Die Bedeutung der iranischen Revolution von 1979 als Ausgangspunkt für eine antijüdisch orientierte Islamisierung, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Jahrbuch für Antisemitismusforschung 12, S. 73–98, hier 77.)) beförderte antiisraelische Tendenzen in der (linken wie islamistischen) Opposition gegen das Shah-Regime, wobei der spätere Revolutionsführer Khomeini in seinem Exil nicht zwischen Jüdinnen und Juden und Israel unterschied. In seinem 1970 erstmals publizierten Buch „Die islamische Regierung“ erklärte er: „Die Juden […] wollen einen […] Weltstaat schaffen; und da sie Betrüger sind und entschlossen vorgehen, fürchte ich, dass sie eines Tages ihr Ziel erreichen. Ich fürchte, dass uns infolge unserer Schwäche eines Tages ein jüdischer Herrscher regiert.“ ((Nader Hassan / Ilse Itscherenska (Hrsg.), Ajatollah Chomeini: Der Islamische Staat, Berlin 1983, S. 146.)) Trotz dieser und ähnlicher antisemitischer Ausfälle versicherten Khomeini und seine Gefolgsleute den iranischen Jüdinnen und Juden nach der islamischen Revolution, dass sie auch nach der Revolution in Sicherheit leben können. Schon im Mai 1979 wurde allerdings der „bekannte jüdische Geschäftsmann und Multimillionär Habib Elghanian unter dem Vorwurf der ‚Konspiration mit dem Zionismus‘ hingerichtet. Weitere Exekutionen folgten, allein 1980 wurden sieben jüdische Angeklagte zum Tode verurteilt. Die Vorwürfe unterschieden sich kaum: Spionage für Israel, Sympathie für den Zionismus, Korruption, Verrat, Drogenhandel.“ ((Fürtig, Die Bedeutung der iranischen Revolution, S. 81.)) Allerdings sei festzustellen, dass es „keine überproportionale Verfolgung der iranischen Juden während und nach der Revolution gegeben [habe]. Die Zahl der exekutierten Muslime sei – selbst im Vergleich – wesentlich höher gewesen, und in keinem Fall habe die Anklage auf dem jüdischen Glauben der Verurteilten aufgebaut.“ ((Ebenda.))

Das Judentum blieb auch in der Islamischen Republik immer eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Bis heute ist ein Parlamentssitz für einen Vertreter des iranischen Judentums reserviert. Zwar haben seit der islamischen Revolution 1979 drei Viertel der einst 100.000 jüdischen IranerInnen das Land verlassen und sich in Europa, den USA oder Israel niedergelassen. Mit rund 25.000 Jüdinnen und Juden ist der Iran aber neben der Türkei immer noch eines der wenigen islamischen Länder mit größeren jüdischen Gemeinden, die über funktionierende Strukturen, Schulen, religiöse und kulturelle Einrichtungen verfügen.

Der Preis für eine ungestörte Existenz ist für die jüdischen Gemeinden die absolute Loyalität zum Iran und die Vermeidung jeglicher Sympathiebekundungen für den Zionismus.

2000 fand in Shiraz ein Prozess gegen 13 Juden wegen angeblicher Geheimdiensttätigkeiten für Israel statt. Zehn von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen zwischen 4 und 13 Jahren verurteilt, später aber aufgrund des massiven internationalen Drucks wieder frei gelassen. Auch wenn sich die antiisraelische und antisemitische Propaganda des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmedinejad mehr international als im Land selbst bemerkbar macht, so haben seine Äußerungen über die Shoah jedoch auch innerhalb der iranischen jüdischen Gemeinden für Widerspruch gesorgt. So erklärte Harun Yasharaie, der Vorsitzende des Teheran Jewish Committee, zur öffentlichen Infragestellung der Shoah durch den iranischen Präsidenten im Juli 2006: „Wenn in diesen Tagen behauptet wird, der Holocaust ist eine Legende, so habe ich überhaupt keine Zweifel an der Realität des Holocaust. Er ist eine historische Wahrheit, ein Verbrechen, das das Gesicht der Menschheit gezeichnet hat.“ ((http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1748. Abgefragt am 15. 9. 2007.))

Die Abhaltung einer internationalen Konferenz von Holocaustleugnern und Revisionisten im Dezember 2006 veranlasste den jüdischen Abgeordneten zum iranischen Parlament, Maurice Motammed, zur Kritik, die Konferenz sei eine „Beleidigung“ für die Juden im Iran und weltweit. (( http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=12603&type=98#_ftnref16. Abgefragt am 15. 9. 2007.)) Auch wenn die islamische Revolution im Iran eine historische Besonderheit blieb und sich nicht zuletzt die konfessionellen Grenzen ihres schiitischen Charakters als Exporthemmnis erwiesen haben, so ist seit einigen Jahren dennoch in vielen islamischen Staaten ein immer stärker werdender Islamismus zu beobachten. Dies hat nicht zuletzt auch die Sicht vieler islamischer Gesellschaften auf „die Juden“ verändert. Bis 1967 dominierten in der arabischen Welt nationalistische Ideologien. Der Kampf gegen Israel wurde sowohl von der PLO als auch von den arabischen Staaten überwiegend als „nationaler Befreiungskampf“ propagiert. Die Niederlage gegen Israel im Krieg von 1967 diskreditierte auf längere Sicht die nationalistischen Ideologien, islamistische Bewegungen füllten die Lücke, welche der gescheiterte Nationalismus hinterlassen hatte. Der religiöse Diskurs wurde auch von den Despotien, die angesichts der kränkenden Niederlage um ihre Macht fürchteten, aufgegriffen. Dies verstärkte die Tendenz zu einer grundsätzlichen Feindschaft gegenüber „den Juden“ weiter.

Islamisten bemühten sich immer wieder, dem Antisemitismus auch einen religiösen Anstrich zu geben. Sie bedienten sich der antijüdischen Hadithen und vermischten sie mit europäischem Antisemitismus. Den entscheidenden Beitrag für die Verbindung antijüdischer Stereotype aus der islamischen Tradition mit modernem Antisemitismus lieferte der ägyptische Muslim-Bruder Sayyid Qutb mit dem Essay „Unser Kampf mit den Juden“, in dem er eine ideologische Einheit aus den „Protokollen der Weisen von Zion“ mit Quran und Hadith herstellte, dem modernen Antisemitismus aber vor allem eine historische Tradition gab und das Judentum zum Feind des Islam seit dessen Beginn erklärte. ((Ronald L. Nettler, Past trials and present tribulations. A Muslim fundamentalist’s view of the Jews, Oxford 1987.)) Das Werk Qutbs beeinflusste insbesondere den palästinensischen Ableger der Muslim-Bruderschaft, die Hamas („Islamische Widerstandsbewegung“), und diverse gihadistische Strömungen des militanten Islamismus.

Gihad gegen Juden

Zwar gab und gibt es gegen diese Tendenz der Islamisierung auch in der arabischen und islamischen Welt immer wieder Widerstand, allerdings ist dessen Position durch die jüngste Entwicklung hin zu einem religiös wahrgenommenen Weltkonflikt seit Beginn der al-Aqsa-Intifada, dem 11. September und dem Beginn des gihadistischen Terrors im Irak nicht unbedingt gestärkt worden. Intellektuelle, die sich vom Antisemitismus abgrenzen, stehen derzeit in den meisten arabischen Staaten unter starkem Druck nationalistischer und islamistischer Kräfte. Es gibt deutliche Anzeichen einer Verselbstständigung des Antisemitismus, der auch bereits in Politikbereichen auftritt, die nicht im Zusammenhang mit Israel stehen, sei es der Angriff auf das in antisemitischen Köpfen als jüdisch gedachte New York oder die Ermordung des Journalisten Daniel Pearl, der, bevor ihm seine islamistischen Mörder den Kopf abschnitten, mehrmals in die Kamera „gestehen“ musste, jüdisch zu sein.

Insbesondere für die sunnitischen Gihadisten um al-Qaida spielt dabei der Antisemitismus eine zentrale Rolle in ihrem apokalyptischen Weltbild, das sich – ganz ähnlich wie die klassischen europäischen Faschismen – durch eine extreme Todessehnsucht auszeichnet. In einer Erklärung an die amerikanische Öffentlichkeit machte al-Qaida im November 2002 nicht nur deutlich: „Wir sind die Nation, die den Tod mehr liebt als ihr das Leben.“ Vielmehr stellte al-Qaida neben Fragen der Moral und der Lebensweise Israel in den Mittelpunkt ihrer Erklärung und versuchte den Amerikanern einzureden, dass sie selbst unter der Kontrolle der Juden stünden: „Durch das Zinssystem in seinen vielfältigen Formen haben die Juden die Kontrolle über eure Wirtschaft übernommen, und sie kontrollieren eure Medien und euer gesamtes Leben, und ihr seid ihnen zu Diensten.“ ((Erklärung der al-Qaida vom November 2002. Abgedruckt als Anhang in: Nick Fielding / Yosri Fouda, Masterminds of Terror. Die Drahtzieher des 11. September berichten. Der Insider-Report von al-Qaida, Hamburg 2003.)) Und um noch einmal ganz klar zu machen, dass nicht Amerika Israel, sondern die Juden Amerika kontrollieren würden: „Es ist doch bekannt, dass eure Politik von wenigen reichen Leuten bestimmt wird, die mit ihrem Geld die ganze Welt beherrschen und eure Wahlkämpfe manipulieren, und dass dahinter die Juden stehen, die eure Politik, eure Medien und eure Wirtschaft in der Hand haben.“ ((Ebenda.))

In der mit saudischem Geld finanzierten Tageszeitung al-Sharq al-Awsat („Der Mittlere Osten“) erschien im Dezember 2001 eine Serie mit Texten des al-Qaida-Führungskaders Ayman al-Zawahiri, in der dieser die Bedeutung des Gihad gegen Israel für die eigene Bewegung unterstrich: „Die Parole, welche die Umma gut verstanden hat und der sie seit 50 Jahren folgt, ist der Aufruf zum Dschihad gegen Israel. […] Die Gelegenheit, die sich der Dschihad-Bewegung bietet, um die Umma zum Dschihad um Palästina zu führen, ist größer denn je, denn die laizistischen Strömungen, die einen Wettstreit um die palästinensische Sache austragen und mit der islamischen Bewegung um die Führung der Umma in dieser Sache rivalisieren, haben sich in den Augen der Umma selbst entlarvt, indem sie das Existenzrecht Israels anerkannt, Verhandlungen angestrengt und die internationalen Entscheidungen zur Befreiung des übriggebliebenen palästinensischen Territoriums – oder was Israel davon hergeben will – respektiert haben.“ ((Ayman al-Zawahiri, Ritter unter dem Banner des Propheten, in: Gilles Kepel / Jean-Pierre Milelli (Hrsg.), Al-Qaida. Texte des Terrors, München 2006, S. 352–368, hier 357 f.))

Parallel zu dieser global agierenden und denkenden gihadistischen Internationale existiert jedoch auch weiterhin der ältere auf Israel fixierte – manchmal mühsam hinter antizionistischer Rhetorik versteckte – Antisemitismus regionaler islamistischer Akteure. So wird in der heute noch gültigen Hamas-Charta nicht nur explizit die Vernichtung Israels gefordert, sondern auch ein Hadith mit folgendem Wortlaut zitiert: „Der jüngste Tag wird nicht kommen, bevor nicht die Moslems gegen die Juden kämpfen (und die Juden töten) und der Jude sich hinter Steinen und Bäumen verbirgt. Die Steine und Bäume werden sagen: Oh Moslem! da versteckt sich ein Jude hinter mir, komm und töte ihn.“ ((Hamas-Charta, Art. 7.))

Auch bei der schiitisch-libanesischen Hizb Allah vermischen sich antizionistisch verschleierter und offener Antisemitismus. Hussain Fadlallah, einer der schiitischen Geistlichen mit einer gewissen Nähe zur Hizb Allah, bemüht sich zwar insbesondere gegenüber westlichen JournalistInnen um eine Differenzierung zwischen Israel und dem Judentum und erklärt in diesem Sinne Jüdinnen und Juden in der islamischen Tradition zu Angehörigen einer Buchreligion (ahl al-kitab). „Andererseits predigte er zu seiner großen Anhängerschaft, die sich in den Straßen Beiruts zum Freitagsgebet versammelte, dass der Kampf gegen Israel die Fortführung des alten Kampfes gegen die jüdische Konspiration gegen den Islam‘ sei.“ ((Kiefer, Antisemitismus in den islamischen Gesellschaften, S. 115.))

Deutlicher wird diese Verbindung Israels mit „den Juden“ – die der Behauptung, die Hizb Allah wäre ja nur „antizionistisch“, Hohn spricht – bei deren Generalsekretär Hassan Nasrallah, der auch immer wieder als Rivale Fadlallahs agiert. Beim jüngsten „al-Quds-Tag“, einem von Ayatollah Khomeini eingeführten Kampftag zur Rückeroberung Jerusalems (al-Quds) und zur Zerstörung Israels, erklärte er: „This (Zionist entity) has established a state unprecedented in their history. Never before in the history of the Children of ‚Israel‘ have they built such a high level State on earth as is the case now with this state.” ((http://www.moqawama.org/english/_amen222.php?filename=20071009162727026. Abgefragt am 10. 9. 2007.)) Ganz im Sinne des sunnitischen Muslim-Bruders Sayyid Qutb folgt eine Verortung des Kampfs gegen Israel in der islamischen Geschichte bzw. im Quran, also ein Versuch den Kampf gegen Israel in einen vermeintlich sich durch die ganze islamische Geschichte ziehenden Kampf zwischen Muslimen und Juden einzubetten: „But the Koran, which over 1400 years ago foretold us that the towering state, spreader of corruption, deadly and insolent state will rise in the Holy Land. It also unequivocally and categorically foretold us that this State will cease to exist […]“ ((Ebenda.))

Aber nicht nur in den öffentlichen Erklärungen ihres Generalsekretärs versucht sich die Hizb Allah erfolgreich in einer Islamisierung des Antisemitismus, wobei immer noch regelmäßig auf europäische Quellen zurückgegriffen wird. So sendet etwa ihr Fernsehkanal al-Manar regelmäßig offen antisemitische Propagandasendungen, wie etwa die Serie „Ritter ohne Pferd“, eine Verfilmung der „Protokolle der Weisen von Zion“, was bereits zum Verbot des Kanals in Frankreich führte.

Langfristig noch fataler könnte jedoch die Präsenz antisemitischer Ressentiments in der Alltagskultur sein. In arabischen Buchhandlungen zählen „Die Protokolle der Weisen von Zion“, für deren Echtheit sich einst der ägyptische Präsident Gamal Abd al-Nasser verbürgt hatte ((Mallmann / Cüppers, Halbmond und Hakenkreuz, S. 160.)), oder Hitlers „Mein Kampf“ zur Grundausstattung und zu den am meisten gekauften Werken europäischer „Literatur“. Antisemitische Karikaturen im Stürmer-Stil zählen auch zum Repertoire seriöser arabischer Tageszeitungen. Auch wenn diese massive Präsenz antisemitischer Literatur und Bilder außerhalb der arabischen Welt geringer wird, so gehört Ähnliches auch zum festen Bestandteil der islamistischen Bewegungen in nichtarabischen islamischen Staaten.

Der islamistische Antisemitismus unterscheidet sich immer noch in einigen Punkten vom „rassischen“ NS-Vernichtungsantisemitismus Österreichs und Deutschlands: Ein Jude oder eine Jüdin kann immer noch der Umma, der islamischen Gemeinschaft, beitreten und ist nicht für immer als Angehöriger oder Angehörige einer „fremden Gegenrasse“ gekennzeichnet. Die Grenzen zwischen den vom Antisemitismus Betroffenen und den Nichtbetroffenen sind somit durchlässiger als beim rassistischen Vernichtungsantisemitismus. Ganz real und jenseits aller Ideologie ist jedoch vor allem zu vermerken, dass zwar viele terroristische antisemitische Gruppierungen auf die Ermordung von Jüdinnen und Juden abzielen, dass sie aber nirgendwo die Macht eines Staates besitzen, der tatsächlich an eine Ermordung oder gar industrielle Massenvernichtung schreiten könnte. Dies ist zwar wenig beruhigend, aber strukturell durchaus ein Unterschied.

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47 Kommentare

  1. Reinhard D.

    ja, es ist auffällig. ich stelle mir vor, in ihrer familie gäbe es „halb“kirgisen, was da wohl los wäre. 😀
    die ohne hemmungen verwendete nazidefinition „halbjüdin“ hat aber letztendlich alles klar gemacht. „ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“

  2. @Robert Schlickewitz
    @simcha

    Ist es nicht auffallend, dass besonders viele von den aktiven Antisemiten große Mengen an „jüdischen Freunden“ vorweisen können?
    Dadurch sollen ihre Gehirnabsonderungen den kaschrut-Zertifikat bekommen.
    „halbjüdin“ klingt gut. So ein Nazisprach. Aber Fünfachteljude wäre natürlich viel lüstiger. Ich kenne einen dreiviertel Buddhisten. Ich kann daher ohne weiteres mich als Buddhismusexperte bezeichnen und die Vorgänge im Thailand zu kritisieren. Und weil ich einen Halbmoslem zu meinem Bekanntenkreis zähle, bin ich fähig das Handeln von PA in Rammalah besonders kritisch zu beurteilen. Tue ich das aber nicht. Ich bin nämlich weder bescheuert noch bekloppt.

  3. „was ist denn ein T4- Komplex“

    ich denke sie sind gut informiert? googeln sie mal: tiergartenstraße 4 in berlin während der nazizeit.

    „Halbjüdin“

    sie entlarven sich immer mehr.

  4. ‚Sie geben offen zu, dass Sie über die eigene (deutsche) Geschichte zu wenig wissen‘

    Unsinn – bzgl. der Vertreibung der Ostdeutschen bin ich freilich nicht gerade ein Experte und nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt. Ãœber Nazi-Deutschland im Allgemeinen bin ich durchaus ganz gut informiert.

    ‚aber Sie fühlen sich berechtigt und in der Lage, Israel und der Welt gute Ratschläge zu erteilen, Kritik zu üben und Sie hegen den Anspruch sich zu einer Art moralischer Instanz zu erheben ‚

    Ist es nicht das, was hier mehr oder weniger alle tun?

    Meine persönlichen Bezüge – ich habe verwandschaftliche Bezüge nach Israel, ein guten Freund, der in der West-Bank groß wurde, eine Halbjüdin in meiner Familie, einige Freunde die einen jüdischen Elternteil haben und darüberhinaus mehrere europäische Nationen in der Familie, deutsche Großeltern, die man wohl eindeutig als Mitläufer in NaziDeutschland klassifizieren sollte und ein anderes Großelternpaar, das jüdische Freunde hatte und unvoreingenommen Juden gegenüber war – soweit möglicherweise der große Rundumschlag, der hier für viele nur schwer nachzuvollziehen ist.

    Meine Gesinnung ist aber auch keine andere, als die jüdischer Dissidenten, die sich dringend deultichere Kritik wünschen und denen fühle ich mich verwand im Geiste, genauso wie es solche in muslimischen Ländern oder sonstwo gibt – dafür gibt es keine nationalen, religiösen oder andere rassistische Demarkationslinien.

    Darüberhinaus finde ich die angebliche Unlösbarkeit des Nah-Ost-Konflikts absurd und falsch und frage mich wieviele Generationen noch geboren und sterben werden, ohne dass es hierbei zu einem Ende kommt. In meinen Augen knickt der Holocaust die Optik allzu sehr und es sollte möglich sein die israelische Politik angemessen (und das ist in meinen Augen durchaus scharf) zu kritisieren, ohne deshalb den Holocaust zu relativieren, was überhaupt nicht meine Absicht ist und was ich auch nicht tue, auch wenn einem dass dann in einem nur scheinbar logischen Schluss dauernd unterstellt wird.

    Ich finde das westliche Projekt im großen und ganzen vergleichsweise gut, aber fürchte, dass wir unsere Chance durch unsere doppelten Standards und auch durch Doppelzüngigkeit möglicherweise verspielen werden – das finde ich sehr schade.

    Ach noch was – was ist denn ein T4- Komplex?

    Christliche Bezüge – ich mag Jesus, aber aus der Kirche bin ich ausgetreten. Die Grenzen die die Religion zwischen den Menschen zieht sind mir suspekt, ganz egal welche.

  5. @Jane

    Nachdem Sie uns wieder eingedeckt haben mit Ihren Worten und Sätzen, mit Ihren sehr persönlichen Aussagen und Meinungen, mit Ihrem Dafürhalten und Ihren Mahnungen, möchte ich gerne Eines von Ihnen wissen:

    Was motiviert Sie, Jane?

    Sie geben offen zu, dass Sie über die eigene (deutsche) Geschichte zu wenig wissen, aber Sie fühlen sich berechtigt und in der Lage, Israel und der Welt gute Ratschläge zu erteilen, Kritik zu üben und Sie hegen den Anspruch sich zu einer Art moralischer Instanz zu erheben.

    Was ist der Impetus dahinter?

    Welche persönlichen Bezüge hat der Mensch Jane zum Judentum, zu Israel, zum Geschehen im Nahen Osten?

    Haben Sie je Auschwitz besucht? Waren Sie schon einmal in Israel? Haben/hatten Sie israelische oder jüdische Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn? Spielen christliche Beweggründe bei Ihnen eine große Rolle?

    Oder gab es in Ihrer Familie eine oder zwei Generationen vor Ihnen solche Bezüge?
    Waren etwa Ihr Vater, Großvater, Onkel etc. bei der Wehrmacht, bei der SS oder gehörten sie dem T4-Komplex an?

    Verzeihen Sie meine möglicherweise als unangenehm empfundenen Fragen, aber, wenn sich ein Mensch (wie Sie) derart Mühe, Arbeit, Aufwand für eine Sache macht, dann muss ihn doch, nach allem menschlichen Ermessen, irgendetwas sehr Starkes dazu motivieren. Und so ist es doch nur natürlich, dass Ihre Leser darüber gerne Bescheid wüssten.

  6. ‚Höchst bedenklich stimmt mich in Ihrem Kommentar ferner die Verwendung des Terminus’ “Siegerjustiz”. Solche Ausdrücke gebrauchen üblicherweise unbelehrbare, organisierte “Vertriebene”, nachgeborene rechtsextreme Ostpreußen bzw. Schlesier sowie Leser ultrarechter Schmuddelblätter.‘

    Ich bin ja mit Schlickewitz fast nie einer Meinung – in diesem Fall aber ausnahmsweise mal doch.

    @Andus – nach allem was recht ist bzgl. des Iran, sie projezieren, was mit ihren Angehörigen geschieht – woher wollen sie das denn jetzt haben, vermischen Sie da nicht den Irak mit dem Iran.? Da bin ich mir freilich recht sicher – auch das Büro für Immigration in Israel ließ schließlich verlautbaren, dass man begreifen müssen, dass viele iranische Juden einfach nicht nach Israel wollen. Schwer zu akzeptieren – aber so ist es eben. Vielleicht können Sie das Geld aus Immobilienbesitz nicht mitnehmen, aber Israel hat ihnen sehr attraktive Eingliederungsangebote gemacht, ein paar haben sie auch angenommen. Da gibt es kein Problem, jedenfalls nicht die, die sie gerne sehen möchten.

  7. ‚ich finde Ihr Ressentiment gegenüber Deutschen im Osten absolut menschenverachtend. Es steht für mich auf der gleichen Stufe wie Israelhass. Sie sehen nicht den Menschen, nur seine völkische Abstammung. Egal was er getan hat, wie alt er ist, auf welche Weise er in ein System eingebunden war.‘

    Ach du liebe Güte – @Andus – wovon reden Sie eigentlich? Da nehmen sie den Mund aber ganz schön voll. So da werde ich jetzt also von allen Seiten beschossen, der eine meint ich würde die Ostdeutschen pauschal als Gutmenschen darstellen an denen ohne Grund schreckliche Verbrechen begangen wurden, der andere ich würde kollektive Racheakte an ihnen gutheißen und sie verteufeln.

    Mein Platz zwischen allen Stühlen scheint mir jedenfalls realistischer als die allgemeinen Unterstellungen an meine Person.

    Was sie schreiben ist genauso falsch, wie die Annahme von Schlickewitz ich würde das Bild vom ‚Guten Ost-Deutschen‘ verbreiten. Ich tue genau das Gegenteil von dem was Sie behaupten – ich stelle solche Bilder in Frage und zwar in beide Richtungen (ich kenne mich in der Materie aber nicht wirklich aus und habe das auch schon angemerkt). Mir ist völlig klar, dass die Vertreibung der Ostdeutschen ein schlimmes Drama war und auf individueller Ebene ein Unrecht, was aber nicht heißen soll, dass es nicht im Vorfeld eben auch in Fälle von Komplizenschaft zum NaziRegime gab, die das nach allem was die Polen durch Nazi-Deutschland erlitten hatten nicht zumindest nachvollziehbar macht. Ich lehne jede ‚völkische Betrachtung‘ ab und zwar für alle Menschen und ohne jeden Unterschied, allerdings hat Deutschland damals ganz Europa in Flammen gesetzt und unendliches Leid über zig Millionen Menschen gebracht, echtes ungerechtes, individuelles Leid Als Folge dessen haben die Polen selber ja an ihrer Ost-Flanke Land an Russland verloren, weshalb der Verlust von Land jenseits der Oder-Neiße-Grenze nicht mehr in Frage gestellt wurde.

    Man kann nicht jedes individuelle Leid im Nachhinein auf kollektiver Ebene aufrechnen, jedenfalls nicht wenn man die Zukunft konstruktiver gestalten möchte. Deutschland hat seine Kriegsschuld eingestanden und ist konsequent einen Weg der Befriedung gegangen und hat hierfür auch Opfer gebracht. Alles in allem wurde es ihnen auch nicht schwer gemacht. Da war nicht alles Gold, aber es war auch nicht alles schlecht. Ich bin mißtrauisch gegen Leute, die in pauschale Weltbilder entwerfen und zwar in alle Richtungen, ob es sich nun um Menschen handelt die alles schön reden oder um solche, die das Reich des Bösen hier oder da verankern wollen, sei es bei den Ost-Deutschen, den Deutschen, den Juden oder wem auch immer.

    Ich halte es auch für naiv und eigentlich nicht tragbar zu glauben Israel wäre der Gegenentwurf zu Nazi-Deutschland und damit gewissermaßen das Reich des Guten. Diese Dialektik liegt aber der Betrachtung Israels allzuoft zu Grunde was zu einer allzu großen Nachsicht mit Israel führt, insofern man es zur westlichen Staatengemeinschaft zählen will, denn da ist Israels Politik in meinen Augen schon lange nicht mehr allzu kompatibel.

    Den Vertriebenen ging es später im Westen wahrscheinlich sehr viel besser als den Polen im Ost-Block, wenn die Vertreibung auch ein Drama war, und viele Menschen sie auch nicht überlebt haben. Allerdings sind damals sehr viele Menschen gestorben, in ganz Europa. Man kann das nicht einfach aus dem Kontext lösen.

    Ich finde es völlig richtig, dass Deusche und auch die Ost-Vertriebenen die Möglichkeit bekommen sollen, ihr Leid öffentlich zu machen und aufzuarbeiten, denn auf individueller Ebene ist das nicht gerecht. Da ist gar nichts gerecht. Was kann das dreizehnjährige Mädchen in Berlin dafür, dass es vergewaltigt wurde, als die Russen nach Deutschland kamen. Gar nichts. Und der nach Ausschwitz verschleppte Jude kann auch nichts dafür. In diesem Falle war Nazi-Deutschland die Kapitualtion vor allem Menschlichen und Ausdruck des reinen Tötungswillens.
    Es gibt nichts ungerechteres als Krieg und deshalb ist er auch in jedem FAlle zu vermeiden, es sei denn man wird wirklich angegriffen. Dann hat man sich das ja nicht ausgesucht. (Ein Mittel einen Angriffskrieg zu rechtfertigen ist freilich, dass man ihn zum Präventivkrieg erklärt – ein nicht ganz ‚koscheres‘ Mittel)

    Es geht aber nicht dies ohne den Kontext der historischen Zusammenhänge zu betrachten. Für den Einzelnen stellt das sicherlich zunächst eine totale menschliche Ãœberforderung dar, aber nach nunmehr 65 Jahren sollte das möglich sein, genauso wie die Äußerung des individuellen Leids und möglicherweise auch einer Betrachtung, dessen, dass es auch Gründe jenseits der reinen Nationalität gegeben haben mag, die zur Vertreibung führten. Aber bitte, bitte – jetzt nicht wieder behaupten ich rechtfertige Kollektivschuld – wie gesagt, ich habe von der Materie nicht mal wirklich Ahnung.

    Ich habe die Vertreibung der Ost-Deutschen mit der Vertreibung der Juden aus muslimischen Ländern im Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen Israels mit seinen Nachbarn und den Palästinänsern verglichen und der Vergleich ist so verkehrt nicht.

    Im mancher Hinsicht ist es nachvollziehbar sein, im anderen Fall ein himmelschreiendes Unrecht und die Vertreibung der Palästinenser, 700 Tausend von 900 Tausend 1947/48 ist es eben auch.

    Man kann von Menschen die unmittelbar Gewalterfahrung und massive Repression erlebten nicht unbedingt erwarten, dass sie das interessiert und in der Lage wären all diesen Aspekten gerecht zu werden. Damit ist der Einzelne restlos überfordert. Das darf man nicht. Aber die politische Ebene ist eine andere. Aus der zeitlichen Entfernung sollte man in der Lage sein die Dinge im Kontext zu sehen und den Weg der Anerkennung des individuellen Leids aller Betroffenen gehen, ohne aber mit neuen einseitigen Schuldzuweisungen Konflikte neu zu entfachen in Anbetracht der politischen Zusammenhänge.

    Solche Vertreibungen gibt und gab es rund um den Erdball. Das moderne Völkerrecht verbietet sie und die Etablierung desselben ist ein Fortschritt, wenn auch die Umsetzung in der Realität nicht immer unbedingt gewährleistet ist.

    Es ist eben einach wichtig beide Ebenen zu sehen, und diese nicht zu vermischen.

    Ein Beispiel für diese Haltung ist z.Bsp. dass ich nie auf die Idee käme einem einzelnen Israel, schon gar nicht einem Holocaustüberlebenden die Nakba vorzuwerfen. Wer sich den NaziSchergen entronnen nach Israel rettete hatte Glück gehabt und jeder Mensch sollte das verstehen können. Daran ist wirklich erst mal nichts schwer. Allerdings kann man nicht unbedingt von den Palästinenser erwarten dass sie sich voller Verständnis vertreiben lassen, das ist schon eine sehr eurozentrische, anmaßende und verblendete Haltung. Im Grunde ist es nicht schwer zu verstehen, dass den Palästinensern da eben auch ein Unrecht geschah, welches sie selber nicht wirklich verursacht hatten (sondern der europäische, besonders aber der deutsche Antisemitismus).

    Diese Widersprüche bestehen einfach und was immer man tut um ihnen gerecht zu werden ist mangelhaft, aber sie auszublenden, oder sich bruchstückhaft einzelner Elemente zu bedienen, um sich das schlüssige Weltbild zu schaffen, dass anscheinend den meisten Menschen ein dringendes Bedürfnis ist, macht die Dinge noch fataler und hilft den Kreislauf von Ressentiments, Vorurteil und Gewalt aufrechtzuhalten.

    Es ist eher eine in die Zukunft gerichtete Frage wofür man eine bestimmte Haltung einnimmt und nicht allein woher sie in der Vergangenheit rührt. Mit letzter Haltung verdammt man sich zu immerwährender Wiederholung der Vergangenheit.

    Als Menschen sollten wir doch ein bischen kreativer sein oder?

  8. „@Simcha – belegen Sie doch mindestens was Sie da reden. “

    ich muß ihnen hier nichts belegen oder kennen sie so viele iranische juden wie ich? diese erzählen ihnen was im iran mit juden passiert und vorallem was ihnen passiert ist und wie die realität in wahrheit ist. ich brauche dazu keine fremden quellen wie sie, sondern weiß es direkt.

  9. Hallo Jane,

    ich finde Ihr Ressentiment gegenüber Deutschen im Osten absolut menschenverachtend. Es steht für mich auf der gleichen Stufe wie Israelhass. Sie sehen nicht den Menschen, nur seine völkische Abstammung. Egal was er getan hat, wie alt er ist, auf welche Weise er in ein System eingebunden war.
    Statt gerichtlicher Bestrafung von „Schuldigen“ plädieren Sie für eine kollektive Vertreibung.
    Das legt Ihre undifferenzierten Gefühle und Denken offen.
    Dass die Vertreibung ein geschichtl. Fakt war und wie man damit umzugehen hat ist eine andere Sache.
    Sie Bekennen sich durch Ihr Statement jedoch zu einem kollektiven Racheakt.
    Demzufolge müssten Sie die Nichtvertreibund der Baden-Württemberger als Zumutung empfinden.

    Noch was zu den Juden im Iran:
    Diese dürfen, wenn sie nach Israel aussiedeln wollen, das Geld von einem Immobilienverkauf nicht mitnehmen.
    Außerdem wissen sie nicht, was mit Angehörigen dann passiert. Jeder weiss doch, dass man bei solchen Bedingungen lieber die Klappe hält und sich anpasst.
    Das ist doch eine normale, menschliche Reaktion.

  10. @“haGalil steht unter Beobachtung“:

    Das sehe ich ähnlich, bei hagalil handelt es sich ganz offenkundig um ein typisches Beispiel für jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung gegen Israel und alles Jüdische!

    Menschmenschmensch.

    Na dann hagalilwatchen Sie mal weiter… und kontaktieren Sie bitte möglichst bald einen Arzt zwecks neuer Medikamente oder einer höherer Dosierung.

  11. Pardon, Andus, aber das ist Quatsch!

    Sich für die Wahrheit in der so zerlogenen, verbogenen und geklitterten, eigenen deutschen Geschichtsschreibung einzusetzen, hat mit Ressentiments oder „irrationalem Hass“ gegenüber Deutschen nichts, aber auch gar nichts, zu tun.

    Nehmen Sie doch bitte zur Kenntnis, dass Ihr bisheriges Geschichtsbild renovierungsbedürftig, voller Löcher und von unzähligen Fehlern geprägt ist.

    Gewiss, dies ist nur bedingt Ihre persönliche Schuld. Sie sind vielmehr ‚Opfer‘ eines Staates, der seinen eigenen Bürgern derart misstraut, dass er sie mit Hilfe seiner beamteten Historiker nun schon seit Generationen zum Narren hält.

    Wie dies geschieht, habe ich in mehreren Dutzenden von Beiträgen für diese Plattform gezeigt. Bitte nachlesen!

    Außerdem, was hält Sie davon ab, das von mir oben genannte Buch zu erwerben und einmal aufmerksam zu lesen (?).
    Es wird auch Ihnen die Augen öffnen und Ihnen zeigen, dass ein vermeintlicher Opferstatus der Deutschen nicht angebracht ist, jedenfalls nicht im Vergleich zu den Opfern der Deutschen.

    Höchst bedenklich stimmt mich in Ihrem Kommentar ferner die Verwendung des Terminus‘ „Siegerjustiz“. Solche Ausdrücke gebrauchen üblicherweise unbelehrbare, organisierte „Vertriebene“, nachgeborene rechtsextreme Ostpreußen bzw. Schlesier sowie Leser ultrarechter Schmuddelblätter.

    Falls Sie diesen Kreisen zugehören, was machen Sie auf einer Plattform wie haGalil?

  12. ‚Das Bild vom ‘anständigen Deutschen im Osten’, der vollkommen unschuldig gelitten hat, gehört ebenso auf den Müll, wie das von den “rachsüchtigen” Polen, Tschechen, Serben etc.‘

    So platt wollte ich es auch nicht verstanden haben. Dass es all das auch gab, will ich gar nicht bezweifeln, auch wenn ich mich da zugegebenermaßen nicht schlau gemacht habe. Ich persönlich halte es auch für richtig die Vertreibung schlichtweg zu akzeptieren, nehme aber dennoch an, dass in solch umwälzender und gewalttätiger Zeitgeschichte individuelle Gerechtigkeit in aller Regel auf der Strecke bleibt. Das sind zwei verschiedene Ebenen und beide müssen in Betracht gezogen werden.

    @Simcha – belegen Sie doch mindestens was Sie da reden. Soll ich mich jetzt für die iranischen Juden entschuldigen, weil sie im Iran gar nicht so schlecht leben und dort auch nicht weg wollen, obwohl es ihnen sehr schmackhaft gemacht wurde? Das passt halt nicht in die übliche PR und da sollte man das natürlich ‚verschweigen‘.

    Natürlich gab es gerade in den Eliten viele die vom Shah-Regime profitierten und zwar Muslime und Juden. Das hat erst mal nichts mit Antisemitismus zu tun.

    Im Iran gab es seit den 20ern sehr säkulare Verhältnisse und Juden dort sprachen von ihrem ‚goldenen Zeitalter‘ – die Religion war ziemlich egal. Die Gesellschaft war sehr offen für alle.

    Das Shah-Regime, dass massgeblich von den Engländern und den Amerikanern mit an die Macht gebracht wurde, um eigene Ölinteressen vorteilhaft zu gewährleisten, war in der Tat sehr repressiv und natürlich gab es in den herrschenden Klassen viele Profiteure. Die noch repressivere islamische Republik die folgte zwang viele Menschen zur Flucht – Muslime und Juden.

    Es ist schon praktisch, dass Iraner keine Araber sind. Normalerweise stehen sie zwar in Sachen Israel an forderster Linie für das Reich des bösen Islam, aber in diesem Fall kann man sie dann wohl ausklammern. Ja tatsächlich können wir diese Art der Deklination noch weiter treiben – Iraner sind muslimische Arier – das perfekte Feindbild, ich muss schon sagen.

    Lassen wir doch die Stellungnahme des jüdischen Gemeindevorstehers in Theran sprechen:

    ‚“Wir lassen uns nicht instrumentalisieren“

    Diese nicht erzwungene, sondern empfundene „nationale Loyalität“ aber hindert den jüdischen Gemeindevorsteher nicht an der klaren Stellungnahme gegen jede Infragestellung des Holocaust, wie Präsident Ahmadinedschad sie in populistisch gezielten Äußerungen durchklingen lässt. Ihr tritt Harun Yasharaie in allen denkbaren Varianten entgegen:

    „Die Realität des Holocaust zu bestreiten, das bedeutet die Negation aller historisch belegten Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Dessen was vor unseren Augen auf dem Balkan geschehen ist, was im Kosovo passiert ist, und was heute in Dharfur passiert. Das sind organisierte Völkermorde. Auch das was im Irak passiert ist: Wenn wir den Holocaust verneinen, dann können wir das Verbrechen Saddams an den Kurden in Halabdscha vergessen. Wenn wir den Holocaust vergessen wollen, dann wollen wir auch das Verbrechen Scharons in Sabra und Schatila vergessen. – Ich denke, der Holocaust ist ein schwarzes Kapitel in der Geschichte der Menscheit.“

    Ein jüdisches Gemeindemitglied, das nicht genannt werden wollte, brachte die Befindlichkeit der iranischen Juden noch deutlicher auf den Punkt:

    „Wir lassen uns weder von den Zionisten instrumentalisieren, noch sind wir bereit, uns als Dekorationsstück benutzen zu lassen, mit dem die Islamische Republik Iran in Fragen der Menschenrechte für sich Werbung macht.“ ‚

    Ein wohl ausgewogener Standpunkt wüde ich sagen.

    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1748

  13. Herr Schlickewitz,

    eine Vertreibung mit Nicht-Integrationswilligkeit von Autochtonen(u.a. Schlesier, Ostpreußen, seit über 1000 Jahren) zu rechtfertigen, ohne Berücksichtigung der einzelnen Menschen oder sogar als Notwendigkeit rechtfertigen (zu was?), nach Abschluss von Kriegshandlungen im Rahmen einer Siegerjustiz, kann bei mir nur den Schluss zulassen, dass Sie ein kollektives Ressentiment gegen Deutsche vertreten. (= irrationaler Hass)
    Das ist für mich der selbe Geist, warum Juden nicht in der Westbank leben sollen dürfen(nicht integrierbar).

    Gruß
    Andus

  14. das schlimme ist, daß sie von iraninischen juden keine ahnung haben. von der phase als juden im iran nur im verborgenen ihre religion leben konnten, verfolgt wurden und vieles mehr. dann kommt ausgerechnet die antisemitin jane und plappert davon, daß iranische juden gegangen sind, weil sie mit dem shahregime „verbandelt“ waren und wie gut es ihnen doch in diesem regime geht, wo andere minderheiten brutal unterdrückt werden, wie zum beispiel die bahei.
    tun sie doch wenigtens so als würden sie wissen worüber sie plappern. aber wahrscheinlich ist die darstellung ihres blamablen nichtwissens und primitiven judenhasses ihr einziges interesse und denken in ihrer einfalt andere würden das nicht bemerken. von den iranischen juden haben sie keine ahnung, aber wie stets davon eine ganze menge.

    „Die Vertreibung der Ostdeutschen aus Polen, war auch die Rache für das Nazi-Regime“

    und schon wieder stellen sie ihren judenhaß schamlos zur schau, indem sie israel mit dem naziregime vergleichen. wann fängt bei ihnen endlich mal die schamgrenz an? sie widern wirklich nur noch an, billige judenhasserin.

  15. „Die Vertreibung der Ostdeutschen aus Polen, war auch die Rache für das Nazi-Regime…“

    Nein, keine Rache, sondern vielmehr bittere Notwendigkeit.

    Deutsche in Polen, in Böhmen und so manchen anderen Teilen Osteuropas waren und blieben bis zuletzt ein integrationsfeindlicher Fremdkörper; ein Fremdkörper, der sich größtenteils weigerte die Sprache seiner slawischen Umgebung zu erlernen, der unfähig und unwillig war, die Kultur und Lebensweise der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung anzuerkennen und der noch dazu einen ausgesprochenen Hass gegen alles Nichtdeutsche geradezu kultisch pflegte. Einen Hass, der gepaart war mit einer kaum noch zu überbietenden deutschnationalen Arroganz.
    Einige der übelsten Antisemiten und Juden- bzw. Slawenmörder kamen konsequenterweise aus ostdeutschen Gefilden.

    Lesen Sie, Jane und Co., zum Beispiel, das kürzlich erschienene Buch „Villa Waigner“ von Erich Später (Konkret Texte 50). Sie werden staunen, was, in diesem Fall, die Sudetendeutschen für abscheuerregende, geradezu krankhafte Abneigungen Juden (und Tschechen) entgegenbrachten.

    Mit einer derart zur Anpassung nicht bereiten und zur Assimilation ungeeigneten Minderheit im Lande hätte sich kein osteuropäischer Staat auf Dauer einen Gefallen getan.

    Das Bild vom ‚anständigen Deutschen im Osten‘, der vollkommen unschuldig gelitten hat, gehört ebenso auf den Müll, wie das von den „rachsüchtigen“ Polen, Tschechen, Serben etc.

  16. Jane, du schreibst „der Artikel unterschlägt die größte jüdische Gemeinde in der arabischen Welt, nämlich die im Iran. (aber das passierte bestimmt ganz ‘unabsichtlich’ und ‘untendenziös’) Im Iran leben 25.000 Juden und sie leben gerne dort.“

    Ich vermute auch nicht, dass dies unabsichtlich geschah. Vermutlich geschah es sogar absichtlich, da der Iran ausdrücklich nicht zur arabischen Welt gehört.
    Sie verwechseln Araber und Muslime. Die Türken sind doch auch keine Araber, genausowenig wie die Pakistanis, um ein weiteres Beispiel zu nennen.

  17. @Jane,

    das ist ja alles richtig, aber der Iran ist nicht Teil der arabischen Welt, auch wenn es dort eine arabischsprachige Minderheit gibt. Du meinst sicher die Islamische Welt. Aber die meisten Muslime sind keine Araber. Auch iranische Juden nicht.

  18. ‚Lediglich die verbliebenen Gemeinden in Tunesien mit rund 2000 und in Marokko mit rund 4000 Mitgliedern sind nicht akut in ihrem Bestand gefährdet. Marokko ist heute auch der einzige arabische Staat[02], in dem Jüdinnen und Juden am politischen Leben partizipieren.‘

    Der Artikel unterschlägt die größte jüdische Gemeinde in der arabischen Welt, nämlich die im Iran. (aber das passierte bestimmt ganz ‚unabsichtlich‘ und ‚untendenziös‘) Im Iran leben 25.000 Juden und sie leben gerne dort. Sie können jederzeit nach Israel ausreisen, dieses besuchen und haben großzügige Angebote Israels, die ihnen die Immigration nach Israel schmackhaft machen sollte ausgeschlagen. Sie sehen sich ganz einfach als Iraner und leben gerne dort. Behauptungen sie würden als ‚Geiseln‘ etc. gehalten, sind schlichtweg Unsinn.

    Sie haben auch eine politische Vertretung im Parlament (auch wenn das System gerade insgesamt allgemein immer repressiver wird – für alle Iraner), eigene Schulen, die einen ausgezeichneten Ruf genießen, zahlreiche koschere Restaurants und das beste Krankenhaus im Iran befindet sich unter jüdischer Leitung und auch muslimische Parlamentarier gehen dort gerne zur Behandlung hin.

    Die Gemeinde dort war ehemals sehr viel größer. Der große Exodus iranischer Juden fand jedoch im Zuge der islamischen Revolution unter Kohmeini statt, der auch viele Iraner ins Exil trieb. Der Hintergrund ist eher nicht Antisemitismus, sondern der Umstand, dass viele Juden eng mit dem Shah-Regime verbandelt waren und so zwang die Revolution diese, wie auch viele iranische Muslime ins Exil.

    Auch in Foge der Suezkrise verließen viele Juden Ägypten.

    D.h. die Folgen von Krieg, die Menschen immer wieder in ethnische Sippenhaft nimmt, treffen eben auch Juden, aber das ist ein Schicksal, das sich weiß Gott nicht auf diese beschränkt.

    Die Vertreibung der Ostdeutschen aus Polen, war auch die Rache für das Nazi-Regime, auch wenn die einzelnen Individuen eben nicht unbedingt dafür haftbar zu machen sind und das einzelne Schicksal nicht unbedingt als gerecht zu betrachten ist. Beispiele gibt es rund um den Globus zahlreiche. Die Anfeindungen und Diskriminierung, welche auch muslimische Israelis trifft, ist auch nichts anderes.

    Die Vermischung dieser beiden Ebenen taugt immer wieder zur Aufwiegelung und eben zur kollektiven Inhaftnahme und das auch macht auch dieser Artikel.

    Natürlich gibt es einen Kontext zu der agressiven Politik Israels, die bei näherer Betrachtung nicht ganz so unschuldig daher kommt, wie es manche Leute gerne glauben machen. Indem man die individuelle Ebene und die politische Ebene vermischt, kommt es immer wieder zu Ungerechtigkeiten, wie auch zur Vertreibung von Juden in Folge israelischer Kriege. Den Kontext sollte man dennoch in Betracht ziehen und so ist die Behauptung ‚Antisemitismus ohne Juden‘ schlichtweg Unsinn. Die Art und Weise, wie die Palästinenser von den Israelis behandelt werden stellt eine klaffende Wund eim Bewusstsein vieler Muslime dar, und das ist verständlich. Darüberhinaus haben nicht wenige kriegerische Aktionen und Manipulationen auch von westlicher Seite, das Verhältnis zum Westen ganz allgemein ziemlich vergiftet.

    Was man jedenfalls konstatieren kann – im Zuge jüdisch-muslimischer Kriege im Nahen Osten entstanden mitunter anti-jüdische Reflexe, die es vor Entstehung Israels dort so nicht gab, obwohl es traditionell immer jüdische Bevölkerungsanteile in der islamischen Welt gab und Juden vor der Verfolgung in christlichen Ländern, gerne in die muslimische Welt flohen, wo sie sehr viel besser leben konnten.

    Auch nicht jede Immigration jüdischer Araber nach Israel war unfreiwillig, schließlich war Israel ein aufstrebendes Land.

    Man sollte also differenzieren und nicht alles über einen Kamm scheren, es sei denn man hat Interesse an Konfrontation und Eskalation. Diese Art der ‚moralischen Aufrüstung‘ findet sich natürlich auf allen Seiten. Einer Befriedung dient dies jedenfalls nicht und das ist auch die unausgesprochene Absicht, dieses reichlich tendenziösen Artikels.

    Tatsache ist, dass der israelische Staat mit dem Fehlen eines klaren säkularen Bekenntnisses zu allen seinen Bürgern, auch den muslimischen selbst ethnisch-religiöse Trennlinien zieht.

    Die Gleichsetzung Israel = Juden, wird von zionistischen Propagandisten gerne selber gezogen, um somit jeder Kritik an der israelischen Politik die Legitimation zu entziehen. Wenn sich dann noch jüdische Gemeinden rund um den Globus vorzugsweise als Bannerhalter israelischer Politik gebären und an der Unterdrückung jeglicher Kritik mitwerkeln, dann braucht man sich über die sukzessive Vermischung dieser Begriffe irgendwann nicht mehr wundern, wird sie doch von Juden und Israelis gerne selbst betrieben und zwar in nicht unbeträchtlichem Umfang.

    Shlomo Sand, ein israelischer Historiker, der gestern in der Kulturzeit interviewt wurde sagte dazu, dass ihn dieses Gebaren, dass mittlerweile in der israelischen Gesellschaft sehr verbreitet ist sehr ärgert.

    Er meinte in etwa sinngemäß: ‚Früher oder später müssen die Israelis Teil des Nahen Ostens beigreifen und sich mit den anderen muslimischen Staaten, mit ihrer eigenen muslimischen Bevölkerung und mit ihren palästinensischen Nachbarn arrangieren‘. Sie müssen ein Teil davon werden, was nicht heißt, dass sie alles gut finden müssen, aber nur da liegt ihre Zukunft und Israel wäre sicherer mit seinen muslimischen Bürgern und nicht etwa weniger sicher. Wer keine Muslime will der solle doch nach Europa oder in die USA, dort sind sie eine Minderheit, der muss sich ja nicht im Nahen Osten niederlassen.

  19. @andus

    ich ihr Text ist eine Katastrophe. Jeder haßt jeden, Juden hassen Nationen und den anderen Quatsch. Ich frage mich wie man auf so viel Blödsinn kommen kann.

  20. Wie gesagt, war es ein Versuch, mehr nicht.
    Ob ich mich als Freund oder Feind Israels bezeichne, bringt keinem was. Wie ich darüber in einem Gesamtkontext denke, wird Sie auch nicht interessieren, drum lass ich das.
    Ansonsten halt ich mich u.a. an die Aussage: „Beurteilt nichts vor seiner Zeit.“

  21. Oj Gewalt. Was für ein tölpelhafter Beitrag Herr Andus. Hört sich alles irgendwie schlüssig an, und beantwortet alle (selbstgestellten) Fragen.
    Woher haben sie denn ihre Erleuchtung? Sie halten sich wohl auch für einen Freund Israels.

  22. Das Wagnis einer Situationsbeschreibung und zur Diskussionsgrundlage:
    Die Juden hassen die Nationen und die Nationen
    hassen die Juden und die anderen Nationen.
    Jeder hasst somit jeden.
    Da die Nationen viel mehr sind, ist dies für
    die Juden mit unter fatal. Im Westen und in Israel kommt
    noch die Besonderheit dazu, dass man sich selber hasst.
    Lügner und dumm sind alle. Die Nationen ein wenig
    dümmer als die Juden. Dafür hassen sich in Israel
    einige mehr selbst als in den Nationen.

  23. Wenn ich so einige Kommentare, auch zu anderen Themen (wie z. B. zu den Regionalwahlen in Frankreich) lese, dann überkommt mich schon gelegentlich Gänsehaut ob des verwendeten Vokabulars („stinkende Kloake“), unverhohlener Drohungen mit der Linksextremismuskeule gegen haGalil oder auch der Absolutheit vertretener Positionen, die in dieser Absolutheit eben nicht mehr für einen Diskurs offen sind, sondern nur noch allein Recht haben wollen und absolut und ausschließlich im Recht zu sein glauben. Da wird dann Politikern applaudiert, die rassistische Positionen vertreten, schließlich stehen die Türken mal wieder kurz vor Wien und der Untergang des Abendlandes droht. Alle Muslime sind böse und wollen unsere Frauen in Burkas und alle unter die Scharia zwingen. Die Welt ist halt ne Scheibe.
    Dass der übergroße Teil der Muslime hier sehr laizistisch eingestellt ist, mit Hasspredigern und Pädaophilen nix am Hut hat; drauf geschissen: Irgendwie klingt das in Konsequenz nach „Die Muslime sind eine Bedrohung“ Ja was soll das denn eigentlich? Solche Fragen stelle ich mir schon, wenn ich solche Kommentare lese, die unter dem Denkmantel „Freunde Israels“ plumpe Feindbilder aufzubauen suchen.

    Danke an die Macher von haGalil für ihre Arbeit, für die Ausgewogenheit ihrer Berichte (Leute, guckt doch z. B. nur mal, was über Achmadinedshad etc pp geschrieben wird!) und auch für die NICHT-Zensur. Achja: Wie viel habt Ihr die Anonymität vorziehenden Schimpfautoren eigentlich schon für den betrieb von haGalil, auf deren Seiten Ihr fleißig kommentiert, beigetragen? Ich weiß, nicht ganz fair, aber ich halte immer viel von „Nicht nur reden, auch tun!“

    Engagierte Grüße, Carsten Kruse

  24. Der Artikel bereitet von anfang an etwas Absolut aus, das er nur ganz allgemein meint. Denn dort hat vor allem eine Person geschrieben, die sich mit der Geschichte und den aktuellen antisemitischen Strömungen offensichtlich nicht beschäftigt hat. Die Frage ist dann weiterhin warum überhaupt so ein Ding hinschmeißen.
    Jedenfalls: Die religiöse Sicht des Islam als konvergenz zum christlichen Ressentiment zu nennen und dann noch von Antisemitismus zu sprechen ist schon fast peinlich anzuhören. Das hier das Wort des Antijudaismus nicht fällt und es anscheiend egal ist in welcher historischen Dynmik die Momente sich konsuldieren ist mehr als bezeichnend.
    Für den Islam bildet zwar das Judentum eine inferiore Gruppe, jedoch ist der Antisemitismus des Islamismus auch, eben wie der antijudaismus der politisierten Welt ein antisemitismus war, ein antizionismus. Und in dem aktuellen antisemitischen Ressentiments taucht das sehr wohl als Gefährdung für den Glauben etc. auf; überall dort wo islamistische Banden nicht ihren Herrschaftsanspruch durchgesetzt haben, besteht das Problem der Religionszersetzer. Hätte man sich DIE Vorhut der antisemitischen Banden angeguckt (Iran, Hisbollah, Hamas) dann hätte man feststellen können, dass dort antisemitische Partituren aus dem Koran sehr flüssig an Zitate der Protokolle der Weisen von Zion gestellt werden. Auch jene in denen den Juden unterstellt wird, dass sie von Aufklärung über Bolschewismus etc. alles zu verantworten haben. Wie man darauß den projezierten übermenschlichen Einfluss herauß dichten kann weiß ich nicht; dazu muss man Thomas Schmidinger (den Autor) fragen.
    Nicht zu wissen, dass das Beschimpfen von Juden während des christlichen Antijudaismus ebenfalls mit Schweinen geschah, sondern als bloße Gottesmörder, ist einfach, sorry, stupide unwissenheit. Wer suchet der findet vielleicht noch an irgenwelchen Kirchen Bilder an denen Juden sexuell an Schweinen sich vergehen; damit wollte man besonders beleidigen, weil das Schwein nun mal nicht nur im Islam unrein ist… Darüber hinaus zeigt der moderne islamische Antisemitismus sehr wohl Kindesmordlegenden. Wer sich die Hisbollahschwingenden Friedensdemos genauer anhört, wird feststellen, dass „Kindermörder Israel“ eine eins zu eins übersetzung dieses Aspektes ist. Ebenso wie das ständige Hochhalten von zerfetzten Kindern und der hohen propagandistischen Fähigkeit die dieser Werbung für die bessere Sache zugeschrieben wird.

    Der Autor zeigt bereits an diesen Beispielen, dass für ihn die Geschichte eine Membran ist in die man alles rein schmeißt, was einem einfällt und alles raus lässt, was einem eben nicht einfällt. Ein wirklich peinlicher Artikel, der zeigt, dass sich da jemand weder mit der Materie antisemitischer Stereotype noch mit seinen historischen Erscheinung beschäftigt hat, aber dennoch was zu sagen haben muss.

  25. Jeder einigermassen belesener mensch weiß worum es beim Begriff „Antisemitismus“ geht. Es ist lächerlich diese Haarspalterei im Sinne: „Araber sind auch Semiten, ich habe nichts gegen Araber, also ich bin kein Anitsemit. Ich bin nur gegen Juden. Also ich bin ein Judenhasser. Und ich verbiete mich die Beschimpfung als Antisemit.“ So eine Dummheit findet man im Internet jeden Tag. Irgendwie haben die Deutschen Probleme damit als Antisemiten bezeichnet zu werden, aber doch keine als Judenhasser genannt zu werden. Seltsam.
    Antisemitismus ist doch ein Wissenschaftlicher Begrif und es gibt Antisemitismusforschung. Die beschäftigt sich mit Judenhass und nicht mit der Araberhass. So viel muss man schon wissen wenn man in Deutschland Judaistik und Islamwissenschaft studierte.
    Meine Frau hat diese Fächer auch studiert und weiß genau was der Antisemitismus ist.

  26. @Yael,

    der Begriff des Semitismus oder Antisemitismus geht vom antonymischen Begriffspaar Arier und Semiten aus. Diese rassistische Ideologie entstand aus der Sprachwissenschaft.

    Man könnte Semiten auch mit Orientalen oder Araber übersetzen, oder Arier mit Indoeuropäer. Heute würde man wohl Westler sagen.

    Eine ältere Rassentheorie kennt die Kaukasier, zu denen sowohl Arier als auch Juden gehören. Aber um die Juden „sprachwissenschaftlich“ abzuwerten, erklärte man sie halt zu Semiten.

    Die Antisemiten selbst wussten aber immer schon, dass der Begriff Antisemitismus eine Fehlprägung ist. Judengegner war schließlich ihre Selbstbezeichnung seit den 1940er Jahren.

  27. Wenn, dann muss es mit Judenhass übersetzt werden (der Begriff wurde vom deutschen Judenhasser Marr geprägt!), denn Antijudaismus hat noch nichts mit dem antisemitischen Rassismus zu tun.
    Semiten sind keine Völker, es gibt semitische Sprache, die Juden und andere gemeinsam haben. Ethnisch lässt sich daher gar nichts ableiten. Es wundert mich ein wenig, was Sie auf der Uni gelernt haben.

  28. Ich verstehe die ganze Aufregung überhaupt nicht? Juden sind mit den arabischen Völkern verwandt (siehe betr. Bibelstellen, Cousin und Cousine)sind ebenfalls Semiten!!, wundert es einen daß es in der Verwandtschaft Streit gibt?. Der Ausdruck „Antisemitismus“ ist enthnologisch hier falsch, richtiger müsste es heißen Antijudaismus!!Dies sage ich nicht nur aus „Besserwisserei“ sonder bedingt durch meine Studien der Islamwissenschaft und Judaistik (Universität), komme ich zu diesem Ergebnis. Also immer schön langsam,wir sind alle Kinder des Allmächtigen!!

  29. Ich bin sehr angetan, von dieser fundierten und sachbezogenen Art der Darstellung eines Themas, dem sich doch all zu viele Polterer und Profilneurotiker angenommen haben.
    Gerade der Bericht zum Forschungsstand lässt interessante Erkenntnisse zu. Denn, wenn dieselben Geistesgrößen, die während des NS-Regimes massive Anstrengungen unternahmen um den Antisemitismus in der arabischen (islamischen) Welt zu verbreiten, nach dem Krieg weiterhin tonangebend auch in der Bundesrepublik blieben, ist die antisemitische Ausrichtung, seit 1933, bis in die Gegenwart, wenig überraschend. Solche Informationen sind wichtig, wenn man durchblicken will.

  30. Die Vorstellung, im Islam gäbe es schon deshalb nicht den Vorwurf des „Gottesmords“ an die Juden, weil im Islam Jesus nicht Gott ist, sondern „nur“ Prophet, ist wenig plausibel.

    Dann sind „die Juden“ halt Prophetenmörder, und das ist ein Vorwurf, den man durchaus findet unter Muslimen. Die Pointe im Falle Jesu ist aber, dass er laut Koran gar nicht ermordet wurde. Man kann aus muslimischer Sicht also höchstens sagen, dass „die Juden“ es vorhatten, aber von Gott ausgetrickst wurden, Der Seinen Gesandten vor dieser Schmach rettete.

    Ein zentraler Vorwurf gegen die Juden ist aber ihr angeblicher Auserwähltheitsanspruch. Das gibt es nicht nur im Christentum, sondern auch der Islam geht von einem neuen Bund Gottes aus. Sichtbar wird dies im Koran an der Verlegung der Gebetsrichtung (Qibla) der Muslime von Jerusalem nach Mekka. Genau darin besteht auch die Abgrenzung des Islams vom Judentum als eigenständige Religion.

    Im Prinzip geht es darum, dass die Ummah der Muslime als das neue Volk Gottes gesehen wird. Im Gegensatz zum traditionellen christlichen Antisemitismus werden die Juden aber deswegen nicht als von Gott verdammt diffamiert. Es fehlt ja der Vorwurf des „Gottesmords“.

    Letztlich bedeutet das, dass eine muslimische Bekämpfung des Antisemitismus einfacher ist. Denn dem Vorwurf des Auserwähltheitsanspruchs kann man mit den Noachidischen Geboten begegnen.

  31. „Es steht nicht gut um Israel, wenn es solche “Freunde” hat.“
    jaja – subsummiert genau was hier nicht stimmt.

    ein wahrhaft interessanter artikel, der bei allerdings objektiven wissenschaftlichen standards schwaechen offenbart. er soll wohl hier lediglich dem zweck dienen das eigene weltbild zu bestaetigen.
    dazu passt dass T.S. glatt einige unterstellungen und sowohl auch grenzwertiges vokabular aufgefaehrt. auch genehm ist dann wenn fakten verbogen worden sind.
    zu postulieren haj amin al-husseini waere durch den fuehrer zum antisemitismus gekommen ist schon ein starkes stueck.
    es sowieso sinnlos weiteres anzufuehren. wer so wahrhaft nicht die augen aufmachen will, der ist auch keiner argumentation zugaenglich.
    meine politische orientierung ist keine meinung sondern ein verbrechen und ergo delegitimiert sie mich als freund israels.
    kraftwoerter und beleidigungen wie die einiger kommentatoren sind nicht mein ding.
    aber die vorstellung ihr seid die einzigen „wahrhaftigen“ freunde israels, laesst auf charakterschwaeche und intellektuelle faulheit eurerseits schliessen.
    gruss
    alex

  32. Das riecht nach Tony Blair. Dessen Sozi-Regierung hat in Großbritannien die Massenimmigration vorangetrieben, um mit Multikulti-Übervölkerung die Rechten an die Wand zu spielen. Die Labour plante als politisches Hauptziel seit 2000 heimlich ein schönes neues Britannien mit 50 Prozent Ausländeranteil.

  33. Beim DÖW sollte mancher nochmal seinen Raddatz gründlich lesen. Wer sich heute schon alles Wissenschaftler nennen kann erstaunt mich immer wieder. Wenn so der Nachwuchs aussieht gute Nacht Europa, oder besser Müllbüllül Allababa. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

  34. Diplomierte Schwachköpfe. Gerade so gescheit wie ein blauer Himmel grün. Von nix eine Ahnung, weil es ja Islamophobie nie gab. Islamophobie ist ein Kunstbegriff den Khomeni, der Vorgänger vom Achmadiblechnapf, erfunden hat. Jeder der gegen Europistan ist wird dadurch mit der Fatma belegt und als Rechter gebrandmarkt.

  35. „Als Freund Israels erkenne ich in Hagalil eine stinkende Kloake der Feinde Israels. Es wird höchste Zeit diese Grube auszumisten.“

    Stinkende Kloake? Stinkende Kloake?

    Sagt mal, Leute Рwo habe ich solch Entmenschlichendes schon mal geh̦rt?

  36. Mir wurde ein Dossier zugespielt, nachdem Hagalil mit fragwürdigen Personen kooperiert. Auch im DÖW wurden schon von verschiedenen Beobachtern Beziehungen zum Umfeld der europäischen Linken vermutet.

    Neben den vielen sachlichen, fachlichen und formalen Gründen, die eine Förderung haGalils mit Steuergeldern unmöglich machen, könnten dann auch verfassungsrechtliche Gründe hinzukommen, da sich die Frage aufdränkt, inwiefern haGalil dem Linksextremismus und damit auch dem Islamismusversteherumfeld zumindest tendenziell zuzurechnen ist.

    Auch ich sage PFUI!!!!

  37. „Während sich bei einigen AutorInnen, allen voran Hans-Peter Raddatz, die sich des Themas angenommen haben, der Eindruck festsetzt, diese würden sich beinahe schon über den islamischen Antisemitismus freuen, um ein gewichtiges Argument gegen Muslime in die Hand zu bekommen, kann ich dieser Freude rein gar nichts abgewinnen.“

    Das ist eine Unterstellung. Genau gesagt, eine ungeheuerliche Unterstellung. Und nicht ohne Pointe, wenn man an die zweifelhaften jüdischen Referenzen dieser Online-Publikation hier denkt oder daran, dass sie einem Feind Israels wie Uri Avnery oder Abraham Burg gerne Publizität verleiht. Pfui Teufel! Widerwärtiges Dreckspack!!

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