Westbank: Eigentlich gibt es nichts mehr zu verhandeln

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In einem Leitartikel der „Jedioth achronoth“ negiert Eliyakim Haetzni, prominenter Sprecher der Siedlerbewegung, jeglichen Verhandlungsspielraum. Israel habe längst alles gegeben, was es geben könne. Gleichzeitig warnt er vor zum Sterben bereiten Gegnern eines Palästinensischen Staates in den seit 1967 von Israel besetzten Gebieten…

Wer ist der Herr im Haus?
WIR WOLLEN NICHT SELBSTMORD BEGEHEN

Laut Premier Netanjahu würde ein palästinensischer Staat die Existenz des jüdischen Staates gefährden, wenn folgende Bedingungen nicht erfüllt werden: Die Grenzen müssen von Israel besetzt bleiben, insbesondere das Jordantal, Siedlungsblöcke müssen annektiert werden, die Palästinenser müssen auf Ost-Jerusalem verzichten, außerdem sind Themen wie z.B. Entmilitarisierung, Überwachung von Luftraum und Wasserquellen zu klären.

Dabei muss man sich doch fragen, was es also noch zu Reden gibt. Alles was sie haben können, haben die Palästinenser doch schon bekommen: Die Palästinenserbehörde in Gaza herrscht über 1,2 Millionen Menschen, das ist ungefähr die Hälfte aller Araber aus Judäa, Samaria und Gaza. Hier fehlt nur noch der Status eines Staates. Die Behörde in Ramallah hat mit weiteren 1,5 Millionen die komplette Herrschaft über die Araber aus Judäa und Samaria, außer einer Handvoll aus dem C-Gebiet, die in Planungs- und Bauangelegenheiten der militärischen Verwaltung unterstehen.

Die PA herrscht also schon über 40% des beanspruchten Gebietes, wobei zu bedenken ist, dass der Großteil der 60%, die Israel unterstehen, aus der Wüste von Juda und dem Jordantal bestehen. Sie haben ein Parlament, eine Regierung, einen Präsidenten. Ebenso Justiz, Erziehungswesen, Soziales, Landwirtschaft, Handel und Industrie, Inneres, Radio, Fernsehen, Telefon, Internet, Verkehr, Innere Sicherheit, Botschafter, Vertreter in der UNO (auch wenn sie nicht abstimmen dürfen). Sie haben Geheimdienste, eine Post, eigene Briefmarken und Pässe.
Alles was ihnen noch fehlt ist die Vertreibung der Armee Israels (IDF), die Zerstörung des jüdischen Siedlungswerks und die Erlangung des Status eines Staates – also alles, was das Leben in Israel zur Hölle machen würde.

Und trotzdem wäre  die Gründung eines palästinensischen Staates der schwerste Schlag von allen. Heutzutage sind Judäa,  Samaria und Gaza die letzten Gebiete der Welt, die keinen Souverän haben. Es gibt laut internationalem Gesetz auf der Welt keinen Staat, der das „Recht auf Rückkehr“ nach Judäa, Samaria und Gaza hat: Die Jordanier sind hier 1948 einmarschiert und 1988 haben sie auf das Gebiet verzichtet. Auch das britische Mandat, das es vor ihnen gab, ist längst von der Welt verschwunden; die Türken haben im Vertrag von Lausanne ihr Recht aufgegeben, und die Mamelucken sind im Museum.

Was gültig bleibt, solange es keinen anderen Souverän gibt, ist das Dokument des Mandats, welches das historische Recht des jüdischen Volkes anerkennt, seine Nationalheimat erneut im Land Israel aufzubauen. Nur wenn Gott behüte, mit Israels Zustimmung, ein palästinensischer Staat entstehen würde, würde unser Grund als „der Boden von Palästina“ gelten. Danach werden wir immer gezwungen sein, zu gehen, auch wenn die Palästinenser die Abkommen brechen, und die IDF Nablus wieder einnehmen muss, wir werden immer gezwungen sein, abzuziehen, denn dann wird sich diese Erde zum „Boden Palästinas“ geworden sein.

Nazi-Deutschland wurde zerstört, aber es wurde durch ein „anderes Deutschland“ ersetzt, denn es ist „der Boden Deutschlands“, die deutsche Erde. Wehe dem jüdischen Anführer, dessen Name vor der Geschichte mit diesem Verzicht verknüpft sein wird! Wehe dem, der den Boden Israels zum Boden Palästinas gemacht hat.
Es gibt Juden, die es vorziehen würden, zu sterben, als bei so einer historischen Katastrophe mitzuwirken.

Wer wird Senator Mitchell (und unserem Premierminister) erklären, dass die Araber schon alles bekommen haben, was man geben kann, und was noch übrig ist  Israel nicht abgeben kann, ohne Selbstmord zu verüben?

14 Kommentare

  1. Imad Faluji, der Kommunikationsminister der palästinensischen Autonomiebehörde, gab Monate nach dem Besuch Sharons zu, dass diese Ausschreitungen bereits im Juli, lange vor der so genannten »Provokation« Sharons, geplant gewesen waren. »Es [die Unruhen] war seit der Rückkehr des Vorsitzenden Arafat aus Camp David geplant, als dieser in den Gesprächen mit dem damaligen amerikanischen Präsidenten den Spieß umdrehte und die Bedingungen der Amerikaner ablehnte.«

    Die Ausschreitungen begannen bereits vor dem Besuch Sharons am 28. September 2000 auf dem Tempelberg. Am Tag zuvor war bei der Explosion einer Bombe am Grenzübergang Netzarim ein israelischer Soldat getötet worden. Am nächsten Tag erschoss ein palästinensischer Polizist, der sich mit einem israelischen Kollegen auf einem gemeinsamen Patrouillengang befand, in der Stadt Kalkilya in der Westbank seinen israelischen Begleiter.

    http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/AlAksaIntifada.html

  2. Ich habe nichts von Argumenten geschrieben Catya, aber Sie sind bekannt Faktenresistent wenn es um Israel geht und das geht jetzt schon 5 Jahre so. Ihre Einseitigkeit ist schlicht nicht diskutabel. Aber Sie können sich natürlich gern mit sich selbst unterhalten. Lesen tun Ihre Tiraden doch nur noch Menschen, die genauso drauf sind wie Sie und das bis zum Judenhasser.
    Aber das wissen wir doch alle längst und mehr haben Sie nicht zu bieten.
    Weiterhin viel Spaß beim Israelbashen .

  3. Noch ein bischen Copy & Paste zu Ausbruch der Gewalt im Herbst 2000:

    ‚Im Nahen Osten ist der Friedensprozess in eine seiner schwersten Krisen geraten. Auslöser war Ende September 2000 ein Besuch des israelischen Oppositionsführers, Ariel Sharon, auf dem Tempelberg in Jerusalem. Die daraufhin ausgebrochenen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten forderten zahlreiche Todesopfer und Verletzte, vor allem auf palästinensischer Seite. Die UN-Menschenrechtskommission verurteilte das Vorgehen Israels als „schwere und massive Menschenrechtsverletzungen“

    Barak lehnte die Forderung Arafats nach einer Untersuchung der Unruhen durch eine internationale Kommission ab. An anschließenden Gesprächen zwischen Albright, Arafat und dem ägyptischen Präsidenten, Hosni Mubarak, in Scharm el-Scheich, nahm der isralische Ministerpräsident nicht mehr teil.

    In einer ohne die Stimme der USA beschlossenen Resolution kritisierte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das Vorgehen der israelischen Armee gegen die Palästinenser (S. 107 f.). Auch die UN-Menschenrechtskommission verurteilte die „schweren und massiven Menschenrechtsverletzungen“ durch Israel (S. 112 ff.). Den in dieser Resolution geforderten Besuch der Menschenrechtskommission in der Region lehnte Israel ab (S. 114). ‚

    http://www.internationalepolitik.de/ip/archiv/jahrgang2000/november00/dokumente-zu-den-entwicklungen-im-nahen-osten.html

  4. Na und – ist das ein Argument für irgendwas, abgesehen mal davon, dass natürlich viele Leute alles mögliche verlinken – schließlich muss man seine Ansichten belegen, vor allem wenn sie unpopulär sind. Informationen sollten solide begründet sein und die Nr. 3 der Militärhierarchie des IDF und der Chef des israelischen Militär-Geheimdienstes sollten da ja wohl Bescheid wissen und zudem selbst für überzeugte Zionisten – glaubwürdig sein!

  5. Palästinensische ‚Führer‘ ‚reiten eben auf der Welle‘ die ohnehin nicht zu stoppen war, um ihrer Rolle gerecht zu werden, deshalb geben sie solche Erklärungen ab.

    Tatsache ist, dass die Atmosphäre sehr angespannt war, weil die Menschen die Besatzung nicht ertragen können und weil Camp David für das Scheitern ihrer Hoffnung steht.

    Was sollen denn Barghouti und Imal Fuldji geplant haben.

    Es gab Proteste auf dem Tempelberg – da gab es nicht viel zu planen – das war vorauszusehen – und natürlich war es eine Provokation. Juden gehen nicht über den Tempelberg, denn es ist ihnen normalerweise aus religiösen Gründen verboten (jüdische religiöse Gründe). In den Verhandlungen ging es um Jerusalem und Sharon wollte demonstrieren, auch im Hinblick auf die kommenden Wahlen, dass er für ein ungeteiltes Jerusalem und für das Ende der Hoffnungen der Palästinenser steht.

    Tatsache ist auch, dass die tödliche Gewalt, wie oben in Haaretz beschrieben einen Monat lang von Seiten des IDF ausging, ohne, dass die Palästinenser geschossen hätten.

    Erst dann entlud sich nach dieser Gewaltorgie verständlicherweise der Hass des so geschundenen palästinensischen Volks.

    ‚Folgendes sagte er zu Haaretz’ diplomatischem Kommentator Akiva Eldar über den 1. Monat der Intifada, 30 Tage von ‘Unruhen’, an denen es keinen terroristischen Akt gab, kein palästinensisches Schießen:

    Kuperwasser gab die Zahl mit 850.000 an. Meine Zahl war 1,3 Millionen Kugeln in der Westbank und im Gazastreifen. Dies ist eine strategische Zahl, die besagt, unsere Soldaten schossen, schossen und schossen. ‚

    Generalmayor Amos Malka – damals die Nummer drei in der Militärhierarchie und bis 2001 der Chef des israelischen Militär-Geheimdienstes (MI) Haaretz 11.6.2004

  6. ‚Am 10. Juni 2004 wurde Amos Malka, von 1998 bis 2001 Chef des militärischen Geheimdienstes (MI), in der Ha’aretz interviewt. er kritisierte die vorherrschende israelische Einschätzung der palästinensischen Führung scharf. Diese Einschätzung ist ein Produkt Amos Gilads, 1996 bis 2001 Chef der Untersuchungsabteilung des MI und von 2001 bis 2003 Koordinator dessen Aktivitäten in den Besetzten Gebieten. Gilad hat folgendes Konzept entwickelt: Der Oslo-Prozess sei nichts als ein Trojanisches Pferd, das Arafat entworfen habe, um Israel zu zerstören…Gilad’s Schluss: Nur Arafats Verschwinden von der politischen Bühne kann eine vernünftige Lösung ermöglichen.‘

    ‚Nach vier Jahren des Schweigens gegenüber der Öffentlichkeit erklärt Malka jetzt, dass er eine völlig andere Einschätzung hat: Das strategische Ziel Arafats und der PLO in Oslo sei ein lebensfähiger palästinensischer Staat an der Seite Israels gewesen. Arafat habe unbedingt eine politische Lösung gewollt, sein Handlungsspielraum sei jedoch durch die palästinensische öffentliche Meinung eingeschränkt gewesen. Er habe die prinzipielle Anerkennung des Rückkehrrechts der Palästinenser gefordert, sei aber bereit gewesen, dieses Recht rein symbolisch umzusetzen. Als die Verhandlungen in Camp David scheiterten, sei an der Basis die Intifada ausgebrochen und habe schnell Ausmaße erreicht, die Arafat nicht wollte. Um zu überleben, „ritt er auf der Welle“. Die massive Feuerkraft, die Israel einsetzte, habe die Konfrontation auf einen Punkt getrieben, von dem sie nicht mehr zurückgedreht werden konnte.‘

    Würde Israel heute eine neues Angebot machen, dass die „roten Linien“ berücksichtigt, die Arafat in Camp David nicht überschreiten konnte, wäre er immer noch interessiert.‘ (Ha’aretz, 13. Juni 2004)

    ‚Diese Vorstellung von Amos Malka, vier Jahre zu spät öffentlich gemacht, hat von einer Zahl zentraler Figuren des Geheimdiensts Unterstützung bekommen, unter ihnen Ephraim Lavie, früherer Chef der Palästinensischen Untersuchungsabteilung des MI, der frühere Chef des Inlandsgeheimdienstes Ami Ayalon und der Experte für arabische Angelegenheiten Mati Steinberg.

    Wir sagen „vier Jahre zu spät“, weil Gilads Konzeption während der letzten vier Jahre die einzige war und enorme Auswirkungen hatte.

    Die Debatte, die jetzt in Israel über die „Einschätzung“ stattfindet, ist nahezu beispiellos. Plötzlich hören wir ihr widersprechende Einschätzungen mit gravierenden Implikationen, die Malka und seine Kollegen während vier langer Jahre unter Verschluss gehalten haben. Was hat sie dazu bewegt schließlich an die Öffentlichkeit zu gehen? Wo sind sie gewesen? Für Gilads „Vorstellung“ wurde ein hoher Preis gezahlt. Als Resultat dieser Lügen wurde beiden Gesellschaften, der israelischen und der palästinensischen, irreparabler Schaden zugefügt. Diese Lügen haben nicht nur von zwielichtigen Forschern, sondern auch von zwei amerikanischen Präsidenten Rückendeckung erhalten. Sie haben beide Seiten teure Menschenleben gekostet. Sie haben Wände aus Beton und Hass zwischen den beiden Völkern errichtet. Unter diesem Schaden werden noch viele Generationen leiden.‘

    http://www.challenge-mag.com/de/artikel__27/imperialistische_irrt%C3%BCmer

    Damals waren sich schon im Vorfeld alle politischen Kommentatoren einig, dass Sharons Gang als politische Demonstration in einer reichlich angespannten Zeit gedacht war und eine gefährliche Zuspitzung darstellte – zudem ist Sharon, bekannt als Verantwortlicher für die Massaker von Sabra und Shatila für die Palästinenser ohnehin eine Reizfigur.

    Es ist eine Tatsache dass Arafat Barak eindringlich bat, diesen Gang zu unterbinden, weil er Unruhen befürchtete, was auch völlig logisch war. Schließlich mussten die Palästinenser den Eindruck haben, dass die 6 Jahre seit Oslo, welche die Israelis nutzten um sich mehr und mehr Land anzueignen zu einem Angebot führten, bei dem sie wieder mal über den Tisch gezogen werden sollten.

    ‚… Einen Monat, nachdem die Intifada vor vier Jahren begann, fragte Generalmayor Amos Malka – damals die Nummer drei in der Militärhierarchie und bis 2001 der Chef des israelischen Militär-Geheimdienstes (MI), einen seiner Offiziere (Major Kuperwasser) wie viele 5,56-Kugeln das Kommando der Mitte während dieses Monats nur alleine in der Westbank verschossen hat. Drei Jahre später sprach Malka über diese schrecklichen Zahlen.

    Folgendes sagte er zu Haaretz’ diplomatischem Kommentator Akiva Eldar über den 1. Monat der Intifada, 30 Tage von ‘Unruhen’, an denen es keinen terroristischen Akt gab, kein palästinensisches Schießen:

    Kuperwasser gab die Zahl mit 850.000 an. Meine Zahl war 1,3 Millionen Kugeln in der Westbank und im Gazastreifen. Dies ist eine strategische Zahl, die besagt, unsere Soldaten schossen, schossen und schossen.

    Ich fragte: “War es das, was Ihr bei euren Vorbereitungen beabsichtigt habt?” Er verneinte. Ich sagte: Dann liegt die Bedeutung also darin, dass wir die Höhe der Flammen / das Maß der Konfrontation bestimmen wollten.” ( Haaretz, 11.6.2004)

    “Es war eine Kugel für jedes palästinensische Kind”, sagte einer der Offiziere bei jenem Treffen.

    Wenigstens dies enthüllte die Tageszeitung Maariv vor zwei Jahren. Als die schrecklichen Zahlen das erste Mal bekannt wurden, änderte sich nicht viel an der “öffentlichen Meinung”, weder hier noch im Westen, weder vor zwei Jahren noch vor 4 Monaten, als Malka schließlich seinen Mund öffnete. Man las es, als hätte sich das sonst wo ereignet oder vor sehr langer Zeit, oder als ob es nur eine Version wäre, eine von vielen Stimmen, die das Hauptthema verbirgt: “Wir, die Israelis, haben recht – die andern haben unrecht.” ‚

  7. Und das Märchen, Sharons Besuch wäre der Auslöser der Intifada ist auch schon längst überholt.
    15/10/2002 10:37

    Eine Chronologie der palästinensischen Maßnahmen, die vor zwei Jahren zum Ausbruch der Gewalt führten, zeigt, dass diese Gewalt im Voraus geplant war und am Thema Jerusalem entzündet worden war.

    Von Khaled Abu Toameh, Jerusalem Post, 19.09.2002, Übersetzt für NahostFocus von Daniela Marcus

    […]

    Barghouti: Al-Aksa-Intifada war im Voraus geplant

    Ãœber ein Jahr später, nach dem ersten Jahrestag der Intifada, gab der Fatah-Führer der Westbank, Marwan Barghouti am 22. Oktober der in London stationierten arabischen Zeitung al-Sharq al-Awsat ein Interview, in dem er zugab, dass er eine direkte Rolle beim Entzünden der Intifada gespielt hatte. Er sagte: „Ich wusste, dass Ende September der festgesetzte Zeitabschnitt für die Explosion war, und als Scharon an die Al-Aksa-Moschee kam, war dies der am besten geeignete Zeitpunkt für den Ausbruch der Intifada… Am Abend vor Scharons Besuch nahm ich an einem Forum einer lokalen Fernsehstation teil und ich nutzte die Gelegenheit, die Öffentlichkeit aufzurufen, am nächsten Morgen zur Al-Aksa-Moschee zu gehen, damit es Scharon nicht möglich sein würde, al-Haram al-Sharif (den Tempelberg) einfach so zu betreten und ihn friedlich wieder zu verlassen. Ich beendete das Forum und ging am nächsten Morgen zur Al-Aksa-Moschee… Wir versuchten, Zusammenstöße zu initiieren, jedoch ohne Erfolg, denn zu dieser Zeit gab es mit anderen auf dem Platz Meinungsdifferenzen… Nachdem Scharon gegangen war, blieb ich zwei Stunden lang gemeinsam mit anderen Leuten dort. Wir diskutierten die Art der Reaktion und wie es am besten möglich sei, in allen Städten, und nicht nur in Jerusalem, zu reagieren. Wir nahmen Kontakt mit allen (palästinensischen) Gruppen auf.“

    Später am Tag fuhr Barghouti nach Israel, wo er an einer Konferenz teilnehmen sollte. Er erklärte: „Während wir auf dem Weg waren, bereitete ich im Auto ein Flugblatt im Namen des Hohen Komitees der Fatah vor, abgestimmt mit den Brüdern (z. B. Hamas). Darin riefen wir zu einer Reaktion auf bezüglich dessen, was in Jerusalem passiert war.“

    Am 11. Oktober 2001 gab der Kommunikationsminister der PA, Imad Faluji, zu, dass die Gewalt bereits im Juli, also lange vor Scharons „Provokation“ geplant worden sei. Er sagte: „Wer denkt, die Intifada sei wegen Scharons verachtetem Besuch auf dem Tempelberg ausgebrochen, der irrt. Selbst wenn dieser Besuch der Tropfen war, der das Fass des palästinensischen Volkes zum Ãœberlaufen gebracht hat. Diese Intifada wurde im Voraus geplant, seit Arafats Rückkehr von den Camp-David-Verhandlungen, wo er den Spieß gegenüber Präsident Clinton umgekehrt hat. Arafat blieb standhaft und forderte Clinton heraus. Er wies die amerikanischen Bedingungen zurück und er tat dies im Herzen der USA.“

  8. zu @me

    Der Titel ist Programm – Der tödliche Preis im Bemühen für den Frieden. Viele Israelis wollten Oslo nicht, wollten den Frieden mit den Palsätinensern nicht und die Politiker, die nach Rabins Mord ans Ruder kamen trugen dem entsprechend Rechnung.

    Rabin hat die Oslo-Verträge unterzeichnet, die einen elementaren Fehler hatten. Sie enthielten die Anerkennung des Staates Israel, aber nicht die Anerkennung des Staats Palästina, die umgehend hätte erfolgen können. Auf Grundlage des internationalen Rechts hätte es realistischerweise den Staat Palästina jenseits der Grünen Linie anerkennen müssen. Statt dessen tat Israel alles um den Friedensprozess zu untergraben und eine ‚Lösung‘ auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben, um Zeit zu gewinnen, sich mehr und mehr Land anzueignen. So ein Verhalten ist schlichtweg unredlich.

    Rabin wurde ermordet und kaum waren diese all zu schwammigen Verträge geschlossen, setzte Israel konsequent alles daran, sich Stück für Stück anzueignen, was einmal ein palästinensischer Staat hätte werden sollen und strangulierte die Bewegungsfreiheit der Palästinenser (Checkpoints), die sich von der Anerkennung Israels eigentlich ihren Staat und eine Verbesserung ihrer Lebenssituation erhofft hatten.

    Diese fortlaufende Besiedelung stand im klaren Widerspruch, zu den Abischtserklärungen von Oslo und so darf sich Israel nicht wundern, dass sein Ansehen zunehmend sank.

    Die Verhandlungen 2000 stellten sich ebenfalls im Nachhinein nicht als das heraus, was sie vorgaben zu sein, statt dessen vermute ich eine Inszenierung, die den ‚ungeliebten Friedensprozess‘ endlich zu Grabe tragen sollte, möglichst ohne das Gesicht zu verlieren. Die Ungereimtheiten begannen schon damit, dass Arafat keinerlei Karten vorgelegt wurden, dass die Flüchtlingsfrage nicht einmal diskutiert werden durfte (auch nicht für alternative oder symbolische Lösungen) und dass bizarrerweise Barak Arafat auf diesen nicht treffen wollte. Sie sahen sich nur eine Stunde. Da fragt man sich schon, was da eigentlich in Barak vorging.

    Es war kein wirklich gutes Angebot und es ignorierte wesentliche Punkte des Oslo-Prozesses. Die Intifada wurde auch nicht von den Palästinensern begonnen, sondern weitgehend gewaltfreie Proteste, die Sharon mit seiner politischen Jerusalem-Demonstration sehr bewusst und mit der Genehmigung Baraks inszenierte, wurden mit massiver Waffengewalt seitens Israel beantwortet. Arafat fürchtete Unruhen und bat Barak inständig, diesen Gang über den Tempelberg zu unterbinden. Die Gewalt auf dem Tempelberg (7 tote Palästinenser) führte nachfolgend zu den blutigen Auseinandersetzungen, die tausenden von Palästinensern und einer geringeren Anzahl von Israelis in den Folgejahren das Leben kostete.

  9. Was Herr Haetzni sich da zusammen bastelt ist so dreist, wie der ganze Besiedelungsprozess. Wenn er sagt, dass die PA ‚ja schon über 40%‘ des Gebietes herrschen würde, müsste das im Klartext lauten, dass er ihnen gerade mal noch 11% ihres ursprünglichen Siedlungsgebietes zugestehen mag (40% von 23%) und hier hätten sie ja schon eine Art Autonomie/sprich ‚Selbstverwaltung‘. (gewiss keine Souveränität)

    Eine rechtliche Grundlage für die Annexion des Landes jenseits der Grünen Linie und Ost-Jerusalems gab und gibt es nicht, wenn Israel das trotz dieser eindeutigen Grundlage über zig Jahre und entgegen allen entsprechenden UNO-Resolutionen ignorierte, tut es dies auf eigene Rechnung und kann sich nicht beklagen, wenn dies in der arabischen Welt und von den Palästinensern nicht akzeptiert werden kann. Die Rechtslage erlaubt es keinem Staat der Welt, diese rechtswiedrige Annexion und Besiedelung anzuerkennen.

    Die Palästinenser haben alles angeboten, was sie anbieten konnten, als sie Israel gemäß den Realitäten des Internationalen Rechts innerhalb der Grünen Linie anerkannten.

  10. Eigentlich gibt es nichts mehr zu verhandeln ??? ??? Wenn Sie das so sehen, werter Herr Eliyakim Haetzni, dann fehlt da neben gutem Friedens-Willen auch die Logik und last not least die menschliche Komponente. xxx xxx

    Wer ist der Herr im Hause – wird in Ihrem Artikel gefragt – nun, eine klare Antwort: Gott, wer auch sonst; Menschen wissen mit Land und Menschen nicht im Sinne JHWH´s, Gottes oder Allah´s nicht gerecht umzugehen.
    Also fragen Sie am besten an höherer Stelle nach, welches der rechte Umgang mit Mitmenschen ( selbst solchen anderer Kulturen aber trotzdem eigener Abstammung ) denn wäre, um den Erwartungen Gottes zu genügen.

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