Umblättern im Museum

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Wenngleich der Montag der offizielle Ruhetag in der Alten Synagoge ist, so heißt dies auf keinen Fall, dass an diesem Tag keine Betriebsamkeit im Museum herrscht…

Die hebräischen Handschriften in Erfurt standen heute im Mittelpunkt des Interesses, mussten sie doch umgeblättert werden. In den Berliner Klimadepots werden die Bücher geschlossen verwahrt. Bei einer musealen und damit geöffneten Präsentation macht sich aus konservatorischen Gründen das Blättern nach sechs Wochen notwendig. Restauratorinnen konnten sich beim Öffnen der Vitrinen auch von den optimalen Bedingungen für die wertvollen Handschriften überzeugen.

Die Bibel Erfurt 1, deren erster Band in der Klimavitrine gezeigt wird, zeigt sich während ihres mehrwöchigen Erfurtaufenthaltes mit drei verschiedenen Stellen aus dem Deuteronomium, dem 5. Buch Mose. War ab dem Eröffnungstag eine sehr schöne Stelle vom Beginn dieses Buches mit Mikrografien sichtbar, wird für die nächsten sechs Wochen eine weitere Stelle aus diesem Buch mit einem ganz besonderen Layout zu sehen sein. Die Erfurter Bibel, die noch bis zum Februar als Original in Erfurt zu sehen ist, wird eine Seite mit einem ganz besonderen Layout zeigen. Nach einem weiteren Umblättern Mitte Januar wird das Ende des 5. Buch Mose zusammen mit dem Beginn des Buches Josua zu sehen sein.

Bei der Thorarolle haben sich die Restauratorinnen gegen ein Weiterrollen entschieden, da es zu aufwändig wäre. Weiterhin wird hier der Gesang des Mose und der Israeliten am Meer aus dem Exodus zu sehen sein.

Auch der Machsor und die Sammelhandschrift aus dem Konvolut der Erfurter hebräischen Handschriften werden sich den Besuchern der kommenden Wochen mit einer neuen Stelle zeigen.
Wenn Mitte Januar die Bibel Erfurt 1 noch einmal geblättert werden muss, werden die anderen Originalhandschriften aus Berlin bereits für den Transport vorbereitet. Auch wenn nur im Eröffnungszeitraum so viele wertvolle Originale hier gezeigt werden durften, so wird doch auch im kommenden Jahr immer im Wechsel ein Original gezeigt werden können. Neben den Erfurter Handschriften aus Berlin werden auch Stücke aus dem Erfurter Stadtarchiv (Judeneid) oder der Bibliotheca Amploniana (Pariser Pestgutachten) zu sehen sein.

>> http://alte-synagoge.erfurt.de