Türkei könnte Partner in Atom-Deal mit Iran werden

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Bei einer möglichen Einigung im Atomkonflikt mit dem Iran könnte die Türkei eine wichtige Rolle spielen. Es habe Gespräche zwischen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA und der Türkei über eine Zwischenlagerung iranischen Urans im Land gegeben, hieß es aus IAEA-nahen Kreisen in Wien…

WIEN – Die Türkei sei wohl grundsätzlich dazu bereit. Bedenken gebe es aber aus dem Iran. Die Türkei soll nach dem Vorschlag als Treuhänder iranischen Urans fungieren, um Bedenken der Regierung in Teheran auszuräumen. Das islamische Land hatte sich ursprünglich mit den fünf ständigen UN-Sicherheitsratsmitgliedern plus Deutschland darauf geeinigt, den Großteil seines niedrig angereicherten Urans zur weiteren Anreicherung und Verarbeitung nach Russland und Frankreich zu bringen. Doch der Iran hält seine Zustimmung zu einem Einigungsentwurf der IAFA zurück und hat Sorge, im Gegenzug für sein exportiertes Uran kein höher angereichertes zurückzubekommen.

Der Iran braucht den Brennstoff dringend für einen zivilen Forschungsreaktor in Teheran. Eine Einigung in dieser Frage wäre eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme und könnte die seit Jahren verfahrenen Verhandlungen zwischen der Internationalen Gemeinschaft und dem Iran über sein Atomprogramm wieder in Gang bringen. Die Einbeziehung der Türkei ist laut IAEA-nahen Kreisen eine Idee des Chefs der Atomenergiebehörde Mohammed el Baradei, um dem Iran mehr Sicherheit zu geben.

Der Vorschlag sieht angeblich so aus: Statt das Uran nach Russland zu exportieren, schickt der Iran es in die Türkei. Russland produziert aus eigenen Beständen den Brennstoff für den Iran und bekommt das niedrig angereicherte Uran aus der Türkei erst, wenn die Lieferung in Teheran angekommen ist.

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