Hebräische Namen für Planeten

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Seit mehr als 1000 Jahren können Hebräischsprachige die fünf Planeten Hama (Merkur), Noga (Venus), Maadim (Mars), Tzedek (Jupiter) und Shabtai (Saturn) ihrer Zunge gemäß benennen. Die fünf der Erde am nächsten liegenden Planeten tragen sämtlich antike hebräische Namen, von denen einige bis in die Zeit des Talmuds zurückreichen…

Die beiden ferner liegenden Planten hingegen – Uranus und Neptun – waren zu jenen Zeiten noch nicht bekannt und haben seit ihrer Entdeckung keine hebräischen Namen erhalten. Dem möchte die Akademie für Hebräische Sprache nun Abhilfe verschaffen und ruft daher die Öffentlichkeit dazu auf, die passenden hebräischen Namen für die beiden entlegenen Planeten auszuwählen.

Die aus Astronomen und Vertretern der Sprachakademie zusammengesetzte Jury hat aus mehr 650 Einsendungen bereits je zwei Namen für die beiden planten ausgesucht, zwischen denen die breitere Öffentlichkeit nun abstimmen kann.

Für den Uranus stehen die Namen „Oron“ und „Shahak“ zur Auswahl. „Oron“ klingt ähnlich wie Uranus und bedeutet so viel wie ‚kleines Licht’, während sich „Shahak“ von „Shehakim“ ableitet, einem Synonym für „Shamayim“ (Himmel).

Die Kandidaten für Neptun sind „Rahav“ und „Tarshish“. Rahav ist eine Gottheit aus der frühen hebräischen Mythologie und wird – wie der römische Meeresgott Neptun – mit dem Meer verbunden. „Tarshish“ ist der Name eines blauen Edelsteins, der einst vom Hohepriester auf seinem Brustschild getragen wurde.

Die Abstimmung hat am Dienstag begonnen und dauert noch bis zum 30. November.

Haaretz v. 22.10.09

1 Kommentar

  1. Oh Gott wie peinlich ist das denn jetzt mal wieder, aus Israel.

    Denn wir alle wissen es doch – Und natürlich hatten schon seit frühestem Anbeginn der Menscheit, und überhaupt alle Völker der ganzen Welt und alle Menschen seit der Urzeit in der endlosen Einsamkeit und Verlassenheit ihrer stockdunklen Nächte in den Himmel geschaut und dort Trost und Geborgenheit gesucht, und sich tiefste Gedanken gemacht angesichts des wahrhaft grandiosen und ergreifenden Schauspiels, das sich ihren Augen und ihrem Verstand dort oben bietet in all seiner Pracht und Herrlichkeit und Unbegreiflichkeit.

    Und natürlich hatten alle Völker dieser Welt diesen Sternen und Planeten Namen gegeben, und hatten sie und ihre Konstellationen mit ihren jeweiligen Geschichten verknüpft, und Götter, Sagen, Mythen und Erzählungen in die Sterne und Planeten und ihren Lauf hinein gedichtet.

    Aber jetzt und heute, im Zeitalter der exakten Naturwissenschaften, der totalen Globalisierung, der präzisen Vermessung aller Dinge und der weltweiten Vereinheitlichung von Systemen, Maßen, Namen und Bezeichnungen für alles und jedes, jetzt gewissermassen prompt nach Ladenschluss, da kommen plötzlich die Hebräer daher und wollen noch mal eben schnell auf einen Zug aufspringen, der doch schon lange abgefahren ist.

    Jetzt, heute, mehr als 200 Jahre nach Wilhelm Herschels Entdeckung und Namensgebung des Uranus soll dieser Planet plötzlich einen anderen Namen bekommen, einen hebräischen Namen, und somit eine jüdische Erinnerung simulieren und repräsentieren, die aber schlicht und ergreifend so nie existiert hat.
    Anders als durch einen wirklich tief sitzenden jüdischen Minderwertigkeitskomplex ist so ein Verhalten doch eigentlich nicht erklärbar, oder?
     

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