Europäische Kommission: Probleme beim grenzüberschreitenden Online-Shopping

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Verbraucher profitieren beim Online-Handel noch kaum vom europäischen Binnenmarkt. Das stellte die EU-Kommission in einer Studie zum grenzüberschreitenden Online-Handel fest. Testkäufer konnten 60 Prozent der Onlinebestellungen nicht durchführen. Entweder lieferte der Händler das Produkt nicht in das Land des Verbrauchers oder eine grenzüberschreitende Zahlung war nicht möglich…

Dabei könnten die Verbraucher durch mehr Vergleichsmöglichkeiten viel sparen. Die EU-Kommission will nun das „rechtliche Labyrinth vereinfachen, das die Online-Händler davon abhält, ihre Waren in anderen Ländern anzubieten“, erklärte EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva.

Es liegt auf der Hand, welche Vorteile den Bürgern entgehen. In mehr als der Hälfte der Mitgliedstaaten fanden die Testkäufer mindestens 50 Prozent der Produkte auf einer ausländischen Webseite um 10 Prozent billiger (einschließlich der Lieferkosten). 50 Prozent der gesuchten Produkte waren in inländischen Online-Shops nicht erhältlich und wurden nur von einem Händler aus einem anderen Mitgliedstaat angeboten.

Dazu erklärte EU-Verbraucherschutzkommissarin Kuneva: „Jetzt liegen uns konkrete Informationen und Zahlen vor, die beweisen, dass die Verbraucher im Online-Handel weitgehend noch gar nicht vom europäischen Binnenmarkt profitieren. Bessere Angebote könnten für die Verbraucher auf unserem europäischen Markt nur einen Mausklick entfernt sein. Doch in der Realität können Verbraucher, die online einkaufen, die nationalen Grenzen meist noch immer nicht überwinden. Den europäischen Verbrauchern bleibt somit eine größere Auswahl mit günstigeren Angeboten vorenthalten.“

Die EU-Kommission führt in ihrer Mitteilung eine Reihe von Maßnahmen an, mit denen sie das komplexe ordnungs­politische Umfeld vereinfachen will, das Unternehmen davon abhält, ihre Waren an Verbraucher in anderen Mitgliedstaaten zu liefern. Dabei schlägt sie unter anderem eine einheitliche Regelung für Verbraucherrechte vor. Vorschriften für den grenzüberschreitenden Einzelhandel, z.B. in den Bereichen Mehrwertsteuer und Urheberrechtsabgaben, sollen vereinfacht werden. Um das Ver­trauen in den Online-Handel zu stärken, sollen auch die Probleme im Zu­sammenhang mit der Erhebung kommerzieller Daten und deren Verwendung zur Erstellung von Kundenprofilen und für das Direktmarketing behandelt werden.

Die Studie wurde von der EU-Kommission in Auftrag gegeben. Im Rahmen einer umfassenden unabhängigen Testkaufaktion versuchten Verbraucher aus der gesamten EU, 100 gängige Produkte – wie etwa Foto­apparate, CDs, Bücher und Kleider – von ausländischen Anbietern zu kaufen. Dabei tätigten sie mehr als 11 000 Testbestellungen. Weitere Informationen erhalten Sie hier