König Abdullah: „Jerusalem soll Symbol der Koexistenz sein“

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Jordaniens König Abdullah II. hat die israelische Öffentlichkeit aufgefordert, zu erkennen, dass der derzeitige Status quo nicht beibehalten werden könne. Durch die momentane diplomatische ausweglose Situation rutsche der Nahe Osten zurück „in die Finsternis“…

„Wird Israel eine ‚Festung Israel‘ werden oder wird es Teil der Nachbarschaft werden? Denn wenn es keine Zweistaatenlösung gibt, welche Zukunft haben wir alle zusammen“, fragte Abdullah II. in einem Interview der Tageszeitung „Ha´aretz“ in seinem Palast in Amman am Dienstag.

In dem Gespräch erwähnte er die freundschaftliche Beziehung zwischen seinem Vater, König Hussein, und Israels ermordetem Premierminister Jitzhak Rabin. Leider kühle seine Freundschaft mit der israelischen Regierung jedoch immer mehr ab. Die Kluft zwischen Israel und Jordanien führte Abdullah II. auf die verzögerten Verhandlungen mit den Palästinensern und auf Israels Siedlungspolitik im Westjordanland und in Ostjerusalem zurück.

Der jordanische Monarch forderte Israelis und Palästinenser auf, die Gespräche auf der Basis früherer Abkommen wieder aufzunehmen und nicht bei Punkt Null anzufangen.

Die Stadt Jerusalem bezeichnete er als ein „Pulverfass“. Auf die Frage, ob er „die erneute Teilung Jerusalems mit einer Mauer wie bis 1967“ unterstützen würde, sagte der König: „Ich glaube nicht daran, die Stadt mit einer Mauer zu teilen. Wir wollen hier nirgendwo Mauern sehen. Mauern fallen irgendwann einmal. Mauern aufbauen hat keiner Gesellschaft geholfen.“ Jerusalem sollte vielmehr ein Symbol der Koexistenz für die drei monotheistischen Religionen sein.

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Von: D. Nowak

1 Kommentar

  1. Interessant bei dieser Ansicht/Meinung des jordanischen Königs ist doch eine Tatsache: Von 1948 bis 1967 waren das Westjordanland und Ost-Jerusalem durch Besetzung für sich in Anspruch genommenes Staatsgebiet Jordaniens. Warum hat Jordanien seinerzeit nicht den Palästinensern, ihren „arabischen Brüdern und Schwestern“, das Westjordanland für die Gründung eines eigenen Staates zur Verfügung gestellt? – Hätten  sie es damals getan, hätte Israel, hätte der Nahe Osten heute möglicherweise einige der bestehenden Probleme gar nicht…!

    Die Koexistenz der drei montheistischen Religionen in Jerusalem gibt es doch bereits  seit vielen Jahren. Allerdings wäre sie wahrlich friedlich(er), wenn nicht insbesondere radikale Muslime eine fortdauernde Gefahr für Leib und Leben der Menschen vor Ort wären.

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