Kabbalistisches Glossar (2): Jechidah – Oroth

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Eine kabbalistische Stichwortsammlung zu Konzepten und Personen…

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Jechida, hebr. „Einzige“; höchste von fünf Ebenen, auf denen die menschliche Seele zum Ausdruck kommt: „Nefesch, „Ruach, „Neschama, „Chaja und „Jechida.

Jehuda HaNassi, 2. Jahrhundert n.Z., in den Quellen häufig schlechthin „Rabbi“ oder auch „Rabbenu HaKadosch“, „unser heiliger Meister“, genannt. Obwohl mit materiellen Gütern reich gesegnet, lebte er sehr bescheiden und verwandte seinen Reichtum zur Unterstützung seiner vielen Schüler. Sein Lebenswerk ist die Redaktion der „Mischna. Brachte das in einzelnen Sammlungen bereits erhaltene, aber kaum überschaubare, weil nur mündlich tradierte religionsgesetzliche Material in ein System von 6 Ordnungen. Diese erste schriftliche Fixierung der Mündlichen „Tora wurde zum Standardkanon, der in seinem Bestand nicht ergänzt, wohl aber kommentiert wurde (s. „Talmud).

Jehuda Löw, der „Hohe Rabbi Löw“, Rabbiner, Talmudist, Philosoph, Pädagoge; im jüdischen Schrifttum „Maharal von Prag“ genannt, ca. 1520‑1609, Rabbinertätigkeit in Nikolsburg, dann in Prag. Bedeutende Werke u.a. zur jüdischen Philosophie und Raschis Pentateuchkommentar („Gur Arje“).

Jeschajahu HaLewi Horowitz, Rabbiner und Kabbalist, ca. 1565 Prag – 1630 Tiberias, gewöhnlich nach seinem „kabbalistischen Hauptwerk „Schnej Luchot HaBrit“ („Die zwei Bundestafeln“) in Abkürzung „SCHLaH“ oder der „heilige SCHLaH“ genannt. Talmudist, bedeutendster Popularisator der jüdischen Mystik (s. „Kabbala) seiner Zeit, Rabbiner u.a. in Krakau, Frankfurt a.M. und Prag. 1621 ging er ins Land Israel, wo er sich in Zefat dem „lurjanischen Kabbalistenkreis anschloss.

Jesod, hebr. „Grundlage“, eines der zehn g‑ttlichen Attribute (s. „Sefirot).

Jezira, Welt der „Formung“, dritte der „Vier Welten.

Jore Dea, „lehrt Erkenntnis“ (Jes. 28:9); zweiter Teil von „Tur und „Schulchan Aruch, enthält u.a. Bestimmungen über rituelles Schächten, verbotene Speisen, Götzendienst, Zinsen, Tauchbad, Gelübde, Ehrung von Eltern und Lehrern, Torastudium, Mildtätigkeit, Beschneidung, Proselyten, Kranke, Sterbende und Trauer.

Joscher, „Geradheit“, Emanationsmuster der „Sefirot.

Kabbala, „Empfangen“, innere mystische Dimension der „Tora, wurde seit der Offenbarung der Tora am Berg Sinai in jeder Generation von wenigen Auserwählten (zu Beginn u.a. den Propheten, später herausragenden Gelehrten) empfangen und weitergegeben, seit dem „Baal Schem Tov aber weit verbreitet durch die „chassidische Lehre. Als innere Dimension der Tora vermittelt die Kabbala Zugang zur inneren Dimension der G‑ttlichkeit und der menschlichen Seele. Ziel der Kabbala ist aber niemals die Vermittlung von Information per se. Ihre Einsichten und Weisheiten sind vielmehr ein Mittel, um den Menschen im Dienst G ttes zu unterstützen und seine Verbindung mit dem Schöpfer zu offenbaren. Kenntnis der Tora ist nicht vollkommen ohne Kenntnis ihrer mystischen Dimension. Von der „Verbreitung der mystischen Dimension der Tora nach draußen“ ist das Kommen des Maschiach abhängig (s. Keter Schem Tov, § 1).

kabbalistisch, s. „Kabbala

Kaddisch, Gebet, das beim gemeinschaftlichen Gebet (s. „Minjan) am Ende von Gebetsabschnitten gesagt wird.

Kaw, hebr. „Strich“, „Linie“; gemäß der mystischen Lehre vom „Zimzum, wird die „Leere“, in der die Welten geschaffen werden, von einem Kaw (Strahl, Schimmer) vom Licht des „Ejn Sof erleuchtet.

Kawana, hebr. „Absicht“, Andacht und Konzentration.

Keduscha, hebr. „Heiligkeit“; Bezeichnung für einen Teil der Wiederholung des Achtzehngebets unter aktiver Teilnahme der Betenden, bei dem u.a. gesagt wird: „Heilig, heilig, heilig ist der G‑tt der Scharen“ (Jes. 6:3); wird nur bei der Anwesenheit eines Quorums gesagt (s. „Minjan).

Keli, Sgl. für „Kelim.

Kelim, hebr. „Gefäße“; die endlichen „Gefäße“, die die „Orot („Lichter“) enthalten.

Kelipa, hebr. „Schale“, „Rinde“, Pl. Kelipot; in der „kabbalistischen Terminologie Bezeichnung für das Böse.

Kelipat Noga, „schimmernde Schale“; enthält auch Gutes, im Gegensatz zu den drei völlig unreinen „Kelipot, die ohne das geringste Gute sind. Der Begriff geht auf die Vision Ezechiels (1:4) zurück. Die tiergleiche Seele (s. „Nefesch haBahamit) des Juden entstammt Kelipat Noga, im Gegensatz zu seiner g‑ttlichen Seele (s. „Nefesch Elokit), die „buchstäblich ein Teil G‑ttes von droben“ ist (Tanja, Likkutej Amarim, Kap. 2).

Kelipot, Pl. zu „Kelipa; drei Kelipot sind völlig „dunkel“ und böse. Eine vierte, „Kelipat Noga („schimmernde Kelipa“) enthält eine Mischung aus Gut und Böse.

Keter, hebr. „Krone“; die auf „Adam Kadmon folgende Ebene zwischen der Essenz des Or „Ejn Sof (dem Emanator) und den Emanationen, von daher die Quelle der Zehn „Sefirot von „Azilut; enthält zwei Aspekte: „Atik Jomin und „Arich Anpin. Auch gleichgesetzt mit „Razon Eljon“, dem „Höchsten Willen“.

Kleines Angesicht, s. Se’ir Anpin.

Kenesset Jisrael, hebr. „Gemeinschaft Israels“; die Quelle, aus der die individuellen Seelen herabkommen und erhalten werden, manchmal mit der „Schechina selbst gleichgesetzt.

Kodaschim, „Heiliges“; fünfte Ordnung der „Mischna, behandelt in 11 Traktaten v.a. Opfer und dem Heiligtum Geweihtes.

Lewi Jizchak von Berditschew, (1740-1809) Schüler des R. „Dov Bär von Mesritsch, danach selbst „chassidischer Rebbe, Autor des Werkes „Keduschat Lewi“, berühmt für seine außergewöhnliche Nächstenliebe und das Bemühen, stets das Gute im Mitmenschen zu sehen.

Lubawitsch, Dorf in Weißrussland; wurde 1813, als sich R. Dovber, der Sohn von R. Schneor Salman, dort niederließ, zum Zentrum der „chassidischen „Chabad-Bewegung, bis es 1915 in den Wirren des 1. Weltkrieges evakuiert wurde. Der Ortsname geht auf das Wort „Luba“ zurück („Liebe“ im Russischen und Polnischen), als Symbol der Liebe gegenüber dem Schöpfer und der Schöpfung, und dient bis heute als Bezeichnung für die Chabad-Bewegung.

Lulav, Dattelpalmenzweig, eine der Vier Arten am Laubhüttenfest; s. Lev. 23:40.

Lurja, Jizchak, (1534-1572), Begründer der lurjanischen „Kabbala, einem der Grundelemente des „Chassidut. Seine mündlich mitgeteilte Lehre wurde v.a. von R. Chajim Vital aufgezeichnet. In Einklang mit seiner Aussage: „In diesen letzten Generationen ist es erlaubt und ein Gebot, diese Weisheit zu offenbaren“ (s. Tanja, Iggeret HaKodesch, Brief 26), betrieb er selbst die Verbreitung der mystischen Dimension der Tora, um das Kommen des Maschiach zu beschleunigen.

Maggid, „Redner“, „Prediger“; für Maggid von Mesritsch siehe „Dov Bär von Mesritsch.

Mah, hebr. מ״ה ; G‑ttesname, dessen Zahlenwert 45 ergibt (s. „Gematria).

Majin Duchrin, aram. „Männliches Wasser“; bezeichnet eine Erweckung von oben, d.h. eine Initiative von G‑ttes Seite. „Männlich“ und „Weiblich“ beschreiben in der „Kabbala die Konzepte „Geben“ und „Empfangen“. Das „Emporheben Weiblichen Wassers“ (die Bemühungen des Menschen in dieser Welt in Einklang mit der „Tora) bewirken das „Herabkommen Männlichen Wassers“ (den Strom der g‑ttlichen Güte, die dem Menschen zuteil wird).

Majin Nukvin, „Weibliches Wasser“; die „Erhebung Weiblichen Wassers“ bezeichnet eine Erweckung von unten, d.h. eine Initiative seitens des Menschen. „Männlich“ und „Weiblich“ beschreiben in der „Kabbala die Konzepte „Geben“ und „Empfangen“. Das „Emporheben Weiblichen Wassers“ (die Bemühungen des Menschen in dieser Welt in Einklang mit der „Tora) bewirken das „Herabkommen Männlichen Wassers“ (den Strom der g‑ttlichen Güte, die dem Menschen zuteil wird).

Malchut, hebr. „Königreich“, „Herrschaft“; letzte der Zehn „Sefirot; s. auch „Se’ir Anpin.

Man, Akronym für „Majin Nukvin.

Masal, individueller Stern oder Engel des Schicksals.

Mechilta, ein halachischer Midrasch („Halacha, „Midrasch) zum 2. Buch Mose (hebr. Sefer Schemot). Als Redaktor wird Rabbi Jischmael ben Elischa angegeben. Die Mechilta zählt zu den Hauptwerken des halachischen Midrasch. In Wirklichkeit aber enthält sie mehr „aggadische als halachische Bestandteile. Der Name „Mechilta“ („Auslegungsnorm“) kommt aus dem Aramäischen und bedeutet soviel wie das hebräische Midda („Maß“, „Norm“). Die Mechilta beginnt mit dem 12. Kapitel des Exodus und reicht bis zum Schluss der Hauptgesetze des Exodus (23:19; Nachtrag zu 31:12–17; 34:1–3); sie ist in 9 Abschnitte mit 79 Kapiteln gegliedert.

Mesritsch, Maggid von, siehe „Dov Bär von Mesritsch

Mesusa, „Türpfosten“; handbeschriebene Pergamentrolle, enthält die Abschnitte Deut. 6:4-9 und Deut. 11:13-21; wird an den Eingängen zu Wohnräumen, Häusern und Höfen am rechten Türpfosten befestigt.

Middot, hebr. „Attribute“, in der „Kabbala gibt es sieben g‑ttliche Middot, die der Ursprung u.a. für die sieben Middot des Menschen sind: „Chessed, „Gevura, „Tiferet, „Nezach, „Hod, „Jesod, „Malchut. Zusammen mit „ChaBaD bilden sie die Zehn g‑ttlichen „Sefirot.

Midrasch, Pl. Midraschim, abgeleitet von hebr. „darosch“, „suchen, forschen“; Sammlungen von rabbinischen Auslegungen der „Tora. Es gibt zwei Grundformen: halachische und aggadische Midraschim („Halacha, „Aggada). Siehe auch „Mechilta, „Sifra, „Sifri.

Midraschim, Pl. zu „Midrasch.

Minjan, „Zahl“; Quorum von mindestens zehn männlichen Personen nach Vollendung des 13. Lebensjahres, ermöglicht das gemeinschaftliche Gebet mit „Kaddisch, „Barchu, „Keduscha, Priestersegen, Toralesung u.a.

Mischna, „Lernen“, „wiederholen“; die von R. „Jehuda HaNassi gesammelten Lehrsätze der Mündlichen „Tora; bildet zusammen mit „Gemara den „Talmud. Die Mischna besteht aus sechs Ordnungen (hebr. „Sedarim“) bzw. Teilen: „Sera’im, „Moed, „Naschim, „Nesikin, „Kodaschim, „Taharot. Jede Ordnung umfasst eine unterschiedliche Anzahl von Traktaten (hebr. „Massechtot“), die wiederum in Kapitel und Lehrsätze („Mischnajot“) eingeteilt sind.

Mischnajot, Lehrsätze der „Mischna.

Mischne Tora, hebr. „Wiederholung der Lehre“, auch „Jad HaChasaka“ („starke Hand“) genannt, Gesetzeskodex des Maimonides (1135-1204) in 14 Büchern („Jad“ – יד – ergibt den Zahlenwert 14), enthält auch diejenigen Teile der „Halacha, die nicht mehr (z.B. Tempelvorschriften) oder noch nicht (Gesetze des Maschiach) in Kraft sind.

Mizwa, hebr. „Gebot“ G‑ttes, Pl. Mizwot. מצוה מל’ צוותא וחיבור : Auch in der Bedeutung von „Verbund“. In der „Tora zählt man 613 Mizwot, davon 365 Verbote und 248 Gebote. Die Mizwot werden in 3 Kategorien Chok, Mischpat und Edut unterteilt: Chok bezeichnet eine in der Tora unbegründet gebliebene und den menschlichen Intellekt übersteigende Mizwa; Mischpat betrifft die gesellschaftliche Ordnung; Edut ist eine mit geschichtlichen Ereignissen verbundene Mizwa. Weiters werden die Mizwot in Pflichten gegenüber G‑tt und solche gegenüber den Mitmenschen unterschieden. Bei den Geboten unterscheidet man solche, die zu einer festbestimmten Zeit auszuführen sind – z.B. „Tefillin – und solche, bei denen dies nicht zutrifft; bei den Verboten besteht dieser Unterschied nicht. Die Gesamtheit der Mizwot wird weiters unterschieden in solche, die mit dem Land Israel zusammenhängen und durch dieses bedingt sind, und solche, bei denen dies nicht der Fall ist.

Mochin, „Intellekt“; bezieht sich auf die intellektuellen Kapazitäten „Chochma, „Bina und „Daat. Mochin bildet zusammen mit den sieben „Middot die Zehn G‑ttlichen „Sefirot.

Moed, hebr. „Festzeit“; zweite Ordnung der „Mischna, behandelt die Vorschriften für den Schabbat, die Feste und Fasttage.

Mukze, „abgesondert“; Gegenstände, die am Schabbat- und Feiertag nicht bewegt und benutzt werden dürfen.

Mussar, „Moral“; jüdische Morallehre.

Naschim, hebr. „Frauen“; dritte Ordnung der „Mischna, enthält die Bestimmungen über die Beziehungen zwischen Mann und Frau.

Nefaschot, „Seelen“, Pl. zu „Nefesch.

Nefesch, „Seele“, niedrigste von fünf Ebenen, auf denen die menschliche Seele zum Ausdruck kommt: Nefesch, „Ruach, „Neschama, „Chaja und „Jechida.

Nefesch Elokit, „g‑ttliche Seele“; „buchstäblich ein Teil G‑ttes von droben“ (Tanja, Likkutej Amarim, Kap. 2). Dieses Konzept wird bereits in klassischen jüdischen Quellen erwähnt (vgl. Bereschit Rabba 65:10; Rabbenu Bachjes Kommentar zu Gen. 2:7; Sohar III, 165b), im Tanja wird es jedoch fast in wörtlichem Sinn interpretiert und zu einer Grundlage der Chabad-Philosophie. Die Nefesch Elokit kommt über zehn Kräfte, die den Zehn Sefirot entsprechen (drei intellektuelle Kräfte, Mochin, und sieben emotionelle Kräfte, Middot), und hat drei äußerliche „Gewänder“ (Gedanke, Wort und Tat). Hauptsächlicher Sitz der Nefesch Elokit ist die rechte Herzkammer.

Nefesch HaBahamit, die „tiergleiche Seele“ im Juden stammt aus „Kelipat Noga. Sie kommt durch die selben Kräfte und „Gewänder“ wie die „Nefesch Elokit zum Ausdruck; hauptsächlicher Sitz der Nefesch ha-bahamit ist die linke Herzkammer; ihre „Korrekur“ („Tikkun) erfolgt durch die „g‑ttliche Seele“.

Neschama, „Seele“; drittniedrigste von fünf Ebenen, auf denen die menschliche Seele zum Ausdruck kommt: „Nefesch, „Ruach, Neschama, „Chaja und „Jechida.

Neschamot, „Seelen“; Pl. zu „Neschama.

Nesikin, „Schädigungen“; vierte Ordnung der „Mischna, enthält das jüdische Zivil- und Strafrecht.

Nezach, hebr. „Sieg“, eines der zehn g‑ttlichen Attribute (s. „Sefirot).

Nizozot, hebr. „Funken“. Die g‑ttliche Seele im Menschen ist ein „Funke“ der G‑ttlichkeit, und so enhalten alle geschaffenen Dinge „Funken“ der Heiligkeit, die ihr Ursprung und ihre Lebenskraft sind, ihr wahres Sein als Geschaffenes ex nihilo. Beim Dienst G‑ttes mit materiellen Objekten werden deren „Funken“ „befreit“ und „erlöst“ und kehren zu ihrer g‑ttlichen Quelle zurück.

Noachidische Gebote, (hebr. „Schewa Mizwot Bnej Noach“); von G‑tt gegebene Gesetze, die für alle „Kinder Noachs“, d.h. die gesamte Menschheit gelten. Sie umfassen Glaube an G‑tt, G‑ttesverehrung, Ehrung des menschlichen Lebens, der Familie, des Besitzes anderer, von Tieren und Wahrung des Rechtssystems.

Noga, s. „Kelipat Noga.

Nukva, Aspekt des „Weiblichen“, des Empfangens. „Männlich“ und „Weiblich“ beschreiben in der „Kabbala die Konzepte „Geben“ und „Empfangen“.

Ofanim, Pl., Art von Engeln.

Or, hebr. „Licht“; In der „Kabbala Begriff für Emanation und Einfluss G‑ttes. Wegen der speziellen Eigenschaften des Lichtes (immer mit der Quelle verbunden; erleuchtet alle Plätze, ohne selbst beeinflusst zu werden; kann verdeckt und abgedunkelt werden, ohne dass die Quelle beeinflusst wird, etc.) ist es die vorherrschende kabbalistische Metapher für den g‑ttlichen Einfluss.

Orach Chajim, „Weg zum Leben“ (Ps. 16:11); erster Teil von „Tur und „Schulchan Aruch; enthält u.a. die Vorschriften über „Zizit, „Tefillin, Gebet, Synagoge, Segenssprüche, Schabbat, Feier- und Fasttage.

Or Choser, hebr. „zurückkehrendes Licht“, reflektiertes Licht.

Or Ejn Sof, „Licht des Unendlichen“; erste Emanation aus dem Unendlichen.

Or Makif, „umfassendes Licht“ – g‑ttlicher Einfluss oder schöpferische Kraft einer unendlichen Ordnung, die nicht in begrenzte Geschöpfe „gekleidet“ werden können, von daher „umfassend“ in einer transzendierenden Form genannt. Siehe Likkutej Amarim, Kap. 48.

Orla,

1. nach Lev. 19:23 Bezeichnung für die Früchte eines Baumes in den ersten drei Jahren seiner Pflanzung, zum direkten und indirekten Genuss verboten (Likkutej Amarim, Kap. 6, 37).

2. Nach Deut. 10:16 „Beschneidet die Vorhaut eures Herzens (…)“ Bezeichnung für die bei der Beschneidung entfernte physische Vorhaut. Gemäß der ursprünglichen biblischen Metapher fordert R. Schneor Salman (in Kuntres Acharon, Abh. 7) die „Beschneidung des Herzens“ Demnach bilden die physischen Gelüste ein zähes Kokon um das Herz des Menschen. Diese störende Hülle muss der Mensch entfernen, um G‑tt in Wahrhaftigkeit dienen zu können (Iggeret HaKodesch, Brief 4; Kuntres Acharon, Abhandlung 7).

Orot, hebr. „Lichter“; die unendlichen g‑ttlichen Emanationen (s. „Kelim).

Quelle: de.chabad.org
LIKKUTEJ AMARIM: TANJA
von Rabbiner Schneor Salman von Ljadi
ins Deutsche übertragen von Levi Sternglanz unter der Leitung von Rabbiner Jacob I. Biderman
© Für die deutsche Übersetzung, Anmerkungen und Glossar bei Levi Sternglanz
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