Sommerpause: Das Horrorkabinett des Herrn Bugi

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Mein erster Gedanke war, „Mein Gott, dieser Mann war verantwortlich für das Leben unserer Soldaten!“…

Von Uri Avnery

Der zweite Gedanke war: Was ist so überraschend dran? Man wusste doch schon immer, was für ein Mensch er war! Während seiner gesamten Jahre als Armeestabschef unterstützte er überall in der Westbank still schweigend den Bau der „illegalen“ Siedlungsaußenposten.
Der dritte Gedanke: Und diese Person ist nun Vizeministerpräsident und ein Mitglied der „Sechs“ – der sechs Minister, die die wirkliche Regierung Israels bilden.

DER GRUND für diese beängstigenden Gedanken war die Teilnahme von Moshe („Bugi“) Ya’alon an einer Versammlung der „Jüdischen Führungsfraktion“ (Manhiguth Jehudith, Jewish Leadership Faction). „Die Frieden-jetzt-Bewegung ist ein ‚Virus’,“ sagte er dort. Und nicht nur sie. „Alle Medien“ seien ebenfalls bösartige Erreger. Sie beeinflussen den öffentlichen Diskurs „in einer entstellenden Art und Weise, in verlogener Art und Weise“. Der Virus schließt auch „die Elite“ im allgemeinen mit ein.

Außerdem müssten „den Politikern“ Vorwürfe gemacht werden. „Jedes Mal, wenn die Politiker die Friedenstaube hereinbringen, müssen wir, die Armee, nachher den Dreck wieder wegmachen“.
Er fasst zusammen: „Die Juden haben ein Recht, überall in Erez Israel zu siedeln. Und wenn das die Amerikaner aufregt, dann hat Ya’alon eine fertige Antwort: „Ich habe keine Angst vor den Amerikanern!“

All dies sagte Ya’alon, nachdem er ein paar Tage vorher mit viel Publicity einen Besuch in den besetzten Gebieten gemacht hatte, und zwar in Begleitung des Parteichefs der Shas, Eli Yishai, und mehrerer anderer Minister der extremen Rechten. Diese Gruppe besuchte die Siedlungsaußenposten, die die israelische Regierung schon vor langer Zeit aufzulösen den Amerikanern versprochen hatte, und drückte ihre totale Opposition gegen ihre Auflösung aus. Sie beendeten ihren Besuch in Homesch, der von Ariel Sharon – im Laufe des „Disengagement“- evakuierten Westbanksiedlung. Ya’alon forderte, dass dieser Ort wieder besiedelt werden sollte.

DIESE TÖNE brauen sich zu einer beängstigenden Melodie zusammen, die wir alle nur zu gut kennen. Es ist die Hymne des Faschismus.

Erstens: der Terminus „Elite“. Im Jargon der israelischen Rechten schließt es jeden ein, den sie hassen: die Intellektuellen, die Universitäten, die liberalen Politiker, den Obersten Gerichtshof, die Medien.
Das Wort „Elite“ kommt vom lateinischen Verb „eligere“, herauspicken – nämlich das Beste, die Auserlesenen. Da dies etwas Undefiniertes ist, kann der Ausdruck für Verschiedenes angewandt werden. Wenn Demagogen sich an orientalische Juden wenden, dann besteht „die Elite“ klar aus den Aschkenazim, die das Land regieren. Wenn man sich an die religiöse Gemeinschaft wendet, dann besteht „die Elite“ aus den Säkularen, den Atheisten, denen, die sich von der jüdischen Tradition gelöst haben. Wenn man sich an die russischen Immigranten wendet, dann besteht „die Elite“ aus den alten, etablierten Israelis, den im Lande Geborenen, die den Weg der neuen Immigranten blockieren.

Wenn man dieses zusammenbündelt, dann taucht ein Bild von „ihnen“ und „uns“ auf. „Sie“, die Handvoll arroganter Oldtimers, die die Schlüsselpositionen im Staat besetzen, und „wir“, die einfachen Leute, die Patrioten, die an der Tradition festhalten, die Diskriminierten, die Unterdrückten.
Jede faschistische Gruppe in der Welt nährt solch eine Ansicht von „der Elite“.

Dass Ya’alon, wie die meisten Demagogen selbst zur Elite gehört, macht nichts. Er ist ein im Lande geborener Aschkenazi ukrainischer Herkunft. Sein ursprünglicher Name ist Smilansky. Er ist offizielles Mitglied eines Elite-Kibbutz und gehört zum super-privilegierten hohen Offizierkorps.

Zweitens: die Verräter. Es ist der Feind im Inneren. Er ist nicht weniger gefährlich als der äußere Feind, ja viel gefährlicher. Wenn Ya’alon über „Frieden Jetzt“ spricht, meint er das ganze Friedenslager, den liberalen und säkularen Teil der Gesellschaft. Es ist die fünfte Kolonne, das trojanische Pferd innerhalb der Mauern. Dieser Feind muss eliminiert werden, bevor man anfängt, gegen die Feinde von außen zu kämpfen.

Drittens: die „Politiker“. Die Demagogen sind natürlich selbst Politiker, aber sie schließen sich hier aus. Ya’alon malt ein Bild der „Politiker“, die eine widerliche Friedenstaube auf die politische Bühne bringen, deren Exkremente die Armee hinterher entfernen muss.

Die schurkischen, gewieften, feigen Politiker auf der einen Seite und die saubere, heroische, loyale Armee auf der anderen Seite – das ist ein wohlbekanntes Bild. Das bekannteste Beispiel dafür gab es im Deutschland nach dem 1.Weltkrieg. Die Legende vom „Dolchstoß in den Rücken“ war das Sprungbrett Adolf Hitlers zur Macht: Die deutsche Armee hielt gegen den Feind aus und hatte den Sieg schon in Reichweite, als „die Politiker“, die Juden, die Sozialisten und die anderen „November-Verbrecher“ den Dolch in den Rücken der heroischen Kämpfer stachen.
Die Friedenstaube hinterließ etwas, und die Soldaten waren gezwungen, den Friedensdreck zu entfernen.

Und „Alle Medien“. Das ist eine der Erkennungsmerkmale des Faschismus in Israel und in aller Welt. Die Medien sind immer „Linke“, sie sind die feindseligen Medien. Die Journalisten und Rundfunkleute sind eine geheime Liga von Israel-Beschimpfern, die Lügen verbreiten und die Wirklichkeit verzerren, um die nationale Moral zu zersetzen, die Armee diffamieren, unsere nationalen Werte besudeln und dem Feind dienen.

Die Wirklichkeit sieht natürlich ganz, ganz anders aus. Die israelischen Medien dienen sklavisch der offiziellen Propaganda in allen nationalen Angelegenheiten und wenn es sich um Sicherheit handelt. Sie sind unverbesserliche Konformisten. Es gibt keine einzige linke Zeitung im Land. Die meisten politischen Korrespondenten wiederholen wie Papageien die Statements aus „offiziellen Quellen“. Fast alle Korrespondenten für arabische Angelegenheiten sind frühere Nachrichtendienstoffiziere und fast alle Militärkorrespondenten dienen als inoffizielle Armeesprecher. In den Nachrichtenseiten und -programmen herrscht die Terminologie des rechten Flügels vor. Aber weil bei weniger wichtigen Angelegenheiten die Medien die Regierung kritisieren, wie sie es in einer demokratischen Gesellschaft verpflichtet sein sollten zu tun, ist es einfach, sie als „Linke“ und Subversive zu bezeichnen. Dasselbe gilt auch für die akademische Welt.

Und schließlich: der „Virus“. Die Beschreibung von politischen Gegnern als infizierte Agenten oder als ekelige Würmer ist eine der typischsten Merkmale der extremen Rechten.

Es genügt an „Der ewige Jude“, Josef Goebbels Film, zu erinnern, in dem die Juden als Ratten gezeigt werden, die Krankheiten verbreiten.

Wenn all diese Eigenschaften zusammentreffen – der Hass gegen „die Elite“, die Glorifizierung der Armee, die Verachtung „der Politiker“, die Dämonisierung des Friedenslagers, die Hetze gegen die Medien – dann ist es das hässliche Gesicht des Faschismus, das auftaucht. Hier in Israel und überall auf der Welt.

NICHT WENIGER bedeutsam ist, wo Ya’alon sprach und in wessen Gesllschaft.

Ya’alon sprach bei einer Versammlung der „Jüdischen Führungsfraktion“. Dies ist eine Gruppe von ultra-ultra-Rechten, die sich dem Likud mit dem erklärten Ziel anschlossen, ihn von innen zu erobern. Sie wird von Moshe Feiglin angeführt. Darum werden seine Anhänger gewöhnlich „die Feiglins“ genannt.

Am Vorabend der letzten Wahlen setzte Binyamin Netanyahu alles dran – koschere und nicht-koschere Mittel – um Feiglin aus der Kandidatenliste des Likud zu streichen. Er war entschlossen, zu verhindern, dass der Likud als extrem rechte Partei dargestellt wird. Likuds Hauptkonkurrent, die Kadima-Partei, die sich selbst als Mitte oder moderat-rechte Partei bezeichnet, bemühte sich sehr darum, Netanyahu nach rechts zu drängen. Netanyahu dachte, wenn er die Feiglins heraustreibe, dann könne er diesen Angriff abwehren.

Die Frage bleibt, ob dies sein einziges Ziel war. Wenn ja, warum brachte er Benny Begin, jemand, der die extreme Rechte personifiziert, auf einen auffallenden Platz der Liste? Und warum wollte er Moshe Ya’alon gewinnen, der schon als eine Person mit extrem rechten Ansichten bekannt war? Diese Umarmung war sehr kostspielig, da Kadima am Ende – entgegen alle Erwartungen – einen Sitz mehr als der Likud gewann?

Aber Netanyahu, ein geborener Politiker, hatte mehr als ein Ziel im Blick. Er fürchtete, dass Feiglin eines Tages seine Likudführung gefährden könne. Um diese Möglichkeit auszuschließen, verweigerte er Feiglin einen Sitz in der Knesset.

Und jetzt kommt Ya’alon, Netanyahus verhätschelter Schützling, und schließt sich ausgerechnet Feiglin an. Ein hebräisches Sprichwort heißt: Die Schwalbe besuchte die Krähe Aber es ist hier nicht klar, wer die Schwalbe und wer die Krähe ist. Nützt Feiglin Ya’alon aus oder beabsichtigt Ya’alon, Feiglin auszunützen, um sich selbst als Führer des großen extrem rechten Lagers zu positionieren?

MAN SOLLTE auch Ya’alons Erklärung beachten: „Ich fürchte die Amerikaner nicht“.

Die Amerikaner verlangen einen Stop des Siedlungsbaus? Zur Hölle mit ihnen! Was denken sie eigentlich, wer sie sind? Was, diese Goyim wollen uns herumkommandieren? Barak Obama will uns sagen, wo wir siedeln dürfen und wo nicht?
Dies ist ein anderes Merkmal des in Erscheinung tretenden israelischen Faschismus: die Bereitschaft, mit den USA in eine offene Konfrontation zu treten und besonders mit Obama. Schon ist eine israelische Kampagne gegen „Barack Sadam Hussein“, den neuen Hitler, in vollem Schwung. Die amerikanische Rechte und die israelische Rechte finden leicht eine gemeinsame Sprache. Eine israelische Frau in den USA führt eine Öffentlichkeitskampagne an, die beweisen will, Präsident Obama sei gar nicht in den USA geboren, sein Vater nie ein US-Bürger gewesen, und er solle deshalb aus dem Weißen Haus vertrieben werden.

Die ganze Sache grenzt an Wahnsinn. Israel ist praktisch in allem von den USA abhängig: in wirtschaftlicher Hilfe, was die Rüstung betrifft, in Zusammenarbeit der Geheimdienste, in den diplomatischen Belangen zum Beispiel durch das Veto im UN-Sicherheitsrat. Netanyahu versucht, eine Konfrontation zu vermeiden, indem er jeden Trick von Täuschung und Zerstreuung anwendet. Und jetzt kommt Ya’alon & Co und rufen zu einer offenen Revolte gegen die USA auf.

Und dieser Wahnsinn hat Methode. Das israelische Bildungssystem glorifiziert die Zeloten, die vor etwa 1940 Jahren dem Römischen Imperium den Krieg erklärten. Die Zeloten wurden die Führer der jüdischen Gemeinschaft in Palästina und begannen eine Revolte, die keinerlei Chance auf einen Erfolg hatte. Die Rebellen wurden besiegt. Jerusalem wurde zerstört, der Tempel brannte bis auf die Grundmauern nieder.

DIE BOGIE-Horrorshow hat größere Auswirkungen.

Sie erzeugt das Bild einer verrückten Gruppe von Extremisten, die den „moderaten“, Netanyahu, der die Verantwortung trägt, herausfordern. Dieser signalisiert Obama und seinen Leuten: Hilfe! Wenn ihr mich weiter unter Druck setzt mit dem Einfrieren des Siedlungsbaus und dem Auflösen von Außenposten, wird es mein Ende sein. Ich werde stürzen, und ihr werdet mit den Verrückten verhandeln müssen!

Dies wäre überzeugend, wenn Netanyahu sein legales Vorrecht ausgenützt und Ya’alon aus der Regierung entlassen hätte, auch wenn dies ein politisches Risiko gewesen wäre. Stattdessen zitierte „Bibi“ „Bogie“ wie ein Schulmeister zu sich, der einen Schüler zitiert und ihn hundertmal schreiben lässt „Ich werde ein guter Junge sein“. Ya’alon bleibt also Vizeministerpräsident, Minister für strategische Angelegenheiten und einer der regierenden sechs Minister (die anderen sind Avigdor Lieberman, Benny Begin, Eli Yishai, Dan Meridor und Netanyahu selbst.)

Da dies so ist, muss Netanyahu für alles, was Ya’alon tut und sagt, die Verantwortung übernehmen.

(Aus dem Englischen, Ellen Rohlfs, Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert)

11 Kommentare

  1. @Esteher,
    müssen Sie immer so viel labern? Wer will so  viel Humbug von Ihnen lesen? Schreiben das was Sie mir mitzuteilen wollen in 4 Sätzen. So spannend sind Ihre Ergüße auch nicht. Oder wollen Sie mich anmachen?

  2. @ voglfrei
    Was Sie an mir an Aggressionen wahrnehmen, sind Ihre eigenen, die Sie gegen Ira Berg gerichtet hatten… Ich habe den Spieß einfach nur umgedreht. Kein angenehmes Gefühl, hm? Allerdings auch kein justitiables.

    Ich attestiere Ihnen im übrigen gerne, daß Sie Ya’alon und Ahmadinejad nicht miteinander vergleichen wolltenfaktisch haben Sie es aber getan und nur das ist, was zählt. Sie haben zwischen beiden eine Verbindung hergestellt, an die vorher überhaupt niemand gedacht hatte. Wenn Sie Ihre „Argumente“ derart ungeschickt ins Feld führen, daß es ein Kinderspiel ist, sie gegen Sie selbst zu verwenden, können Sie nicht andere dafür verantwortlich machen. Vielmehr sollten Sie jedem dankbar sein, der Ihnen gelegentlich mal einen Spiegel vorhält. Wenn schon eine Anzeige, dann müssten Sie sie konsequenterweise gegen sich selbst erstatten. Da Sie sich durch Ihre bisherige Argumentation offensichtlich nicht für eine Antwort von Ira Berg qualifiziert haben, können Sie mir im übrigen auch nicht vorwerfen, daß ich mich in Ihre nicht vorhandene Diskussion „einzumischen“ versuche…

    Gestatten Sie mir nun zu erklären, worum es mir eigentlich geht: Ich wende mich entschieden gegen einen Diskussionsstil, der sich von vornherein nur darum dreht, warum jemand etwas sagt (oder nicht sagt), und nicht darum, was er überhaupt sagt. In diskreditierender Absicht versucht man dem anderen nachzuweisen, daß er gar nicht berechtigt ist, bestimmte Argumente zu äußern oder bestimmte Standpunkte zu vertreten. Wenn man dafür jedoch keine andere Begründung anführen kann als aus der Luft gegriffene Unterstellungen, hat man naturgemäß schlechte Karten.

    Ira Berg hat, bezugnehmend auf obenstehenden Artikel, durchaus sachlich und moderat im Ton die Meinung geäußert, daß man andere Menschen nicht als „Viren“ bezeichnen sollte – eine Meinung im übrigen, der sich jeder vernünftige Mensch nur anschließen kann. Aus ihrem Kommentar kann man in keinster Weise herauslesen, daß sie in irgendeiner Form dem „Mikroben“-Vergleich von Ahmadinejad zustimmen würde – insbesondere, da sich das Friedländer-Zitat ja hervorragend auch auf die Ahmadinejad-Äußerung anwenden läßt. Es handelt sich, gelinde gesagt, um eine Unverschämtheit, ihr die Anwendung doppelter Standards oder eine, wie auch immer geartete, antisemitische Motivation zu unterstellen – und dafür kein einziges Indiz vorlegen zu können. Das ganze gipfelt dann in der inquisitorischen Forderung, Ira Berg sei diejenige, die hier den Beweis für ihre Unschuld erbringen müsse… Von Ihnen verlangt schließlich auch niemand Ihren Lebenslauf, damit Sie hier Ihre Meinung äußern oder mit anderen diskutieren dürfen.

    Und nun entspannen Sie sich mal. Ich möchte Ihnen gerne ein Friedensangebot unterbreiten… Ich wäre bereit, den aggressiven Unterton Ihnen gegenüber wegzulassen, möchte Sie aber darum bitten, sich folgendes ernsthaft zu überlegen: Macht es wirklich Sinn, bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit die Integrität Ihrer Diskussionspartner anzuzweifeln, um diese mundtot zu machen? Warum kostet es Sie soviel Ãœberwindung, auf die Argumente anderer zumindest gelegentlich auch mal inhaltlich einzugehen? Wovor haben Sie Angst – oder anders gefragt: Glauben Sie, daß eine Meinung wie die von Ira Berg tatsächlich eine derartige Bedrohung für Sie darstellt, daß sie in dieser Form bekämpft werden muß?

  3. @Esther
    ich empfehle Ihnen an einem Antiagressiontrainig teil zu nehmen.
    Sie sind offensichtlich nicht an einer Diskussion interessiert, denn Sie unermüdlich Ihre Agressiivität an den Tag legen. An diesem Niveau diskutiere ich nicht. Versuchen Sie mich weiter zu verleumden oder zu beleidigen, werde ich eine Strafanzeige gegen Sie erstatten.
     Außerdem warum mischen Sie sich in fremden Angelegenheiten? Hat jemand Sie um Ihre Meinung gebeten? Die Frage war nicht an Sie, denn an Ira Berg gestellt. Für mich sind Sie nicht die Seite in dieser Diskussion. Braucht Ira Berg Ihre Hilfe um meine Frage zu beantworten?

  4. @ voglfrei
    Sie haben in Ihrem Kommentar vom 28.8. erstens einen direkten Vergleich zwischen Ya’alon und Ahmadinejad hergestellt, indem Sie darauf hingewiesen haben, daß beide die gleiche – m.E. menschenverachtende – Ausdrucksweise gegenüber politischen Gegnern/ Feinden pflegen, indem sie diese als „Viren“ bzw. „Mikroben“ bezeichnen. Zweitens haben Sie einen indirekten Vergleich gezogen durch Ihre Behauptung, wenn man den einen kritisiere, müsse man konsequenterweise auch den anderen kritisieren. Damit stellen Sie beide direkt und indirekt auf eine Stufe.
     
    Die Frage ist doch ganz einfach: Haben Sie selber Ahmadinejad kritisiert, als er Israel als „schwarze Mikrobe“ bezeichnet hat? Wenn ja: Warum kritisieren Sie jetzt Ya’alon nicht – messen Sie mit zweierlei Maß? Wenn nein: Halten Sie es etwa für richtig, innen- oder außenpolitische Gegner/ Feinde als „Viren“, „Mikroben“, „Ungeziefer“ o.ä. zu bezeichnen?

  5. @Esther,
    was ich wolle, weiß ich bestimmt besser als Sie, Frau Esther.
    Ich stelle keine Menschen auf eine Stufe.
    Sie müssen mir nichts in den Mund legen, was ich nicht gesagt habe.
    Ich unterstelle lediglich Ira Berg die Anwendung von Doppelten Standards, was als  ein Merkmal von Antisemitismus zu werten ist.
    Es sei denn, zeigt mir Ira Berg, wo und wann hat Ira Berg den iranischen Präsidenten für seine abscheuliche Vergleiche Israels mit einem Schwarzen Mikroben kritisiert.
     

  6. @ voglfrei
    Sie wollen also Ahmadinejad und Ya’alon auf eine Stufe stellen?
    … ein Grund mehr zurückzutreten – für beide.

  7. Wie hat denn Iran´s Präsident,  Mr. Achmachmirdenjihad den Staat Israel bezeichnet? Schwarze Mikrobe? Wo war der Kommentar von Ira Berg dazu, die jetzt so genüßlich den Prof. Friedlander zitiert:
    “Der Vergleich eines Gegners mit einem Virus erklärt ihn als vogelfrei, denn niemand streitet ab, dass ein Virus zerstört werden muss.”
     
     

  8. Bugi ist alt genug und sollte sich an Vorfälle aus der Vergangenheit erinnern, in denen ähnliche Sprüche und Gewalttaten Hand in Hand gingen, unter anderem der Mord an Emil Grünzweig bei einer Peace Now Kundgebung. Leider haben diese Einstellungen viele, die Hetze gegen die Linke ist viel zu lange unwidersprochen geblieben.

  9. Die Leute von „Peace Now“ und die gesamte Linke, das meint er nämlich mit „etablierte Elite“, sind die politischen Gegner von Bugi Ya’alon, aber es geht wirklich nicht, auch nicht für die Nummer 2 der Regierung, diese als „Virus“ zu bezeichnen.

    Wie Prof. Shaul Friedländer in einer seiner Forschungsarbeiten in diesem Zusammenhang schrieb: „Der Vergleich eines Gegners mit einem Virus erklärt ihn als vogelfrei, denn niemand streitet ab, dass ein Virus zerstört werden muss.“

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