Deutsch-israelische Schulbuchkommission soll wiederbelebt werden

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Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur von Mecklenburg Vorpommern, hat sich am Dienstag bei seinem Treffen mit dem israelischen Bildungsminister Gideon Sa`ar in Jerusalem über die Wiederbelebung der deutsch-israelischen Schulbuchkommission verständigt…

Die Schulbuchkommission hatte in den Jahren 1981 bis 1985 Empfehlungen zur Darstellung relevanter Themen aus den Bereichen Geschichte und Geographie in Schulbüchern beider Länder erarbeitet. Daran waren Experten des israelischen Erziehungsministeriums mit Experten des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig beteiligt. Diese Empfehlungen wurden von vielen Schulbuchautoren aufgenommen. An diese erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem wichtigen Bereich soll nun mit den bewährten Partnern angeknüpft werden. Außerdem empfahl Tesch, die Internationale Schule für Holocauststudien Yad Vashem als weiteren kompetenten Partner in die künftige Arbeit der Schulbuchkommission einzubeziehen.

Tesch erläuterte den Hintergrund seiner Initiative wie folgt: „Beide Staaten haben sich weiter entwickelt und verändert. Erinnert sei nur an die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Zudem hat es einen Generationswechsel in Israel und Deutschland gegeben. Um dem besser gerecht werden zu können, sollten die Lehrinhalte entsprechend angepasst werden. Die junge Generation verfügt nicht mehr über die unmittelbaren Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Kette der Erinnerungen nicht abreißt.“

Israels Bildungsminister Gideon Sa`ar sagte: „Uns ist die Vermittlung von Geschichtsbewusstsein an die Schülerinnen und Schüler im Unterricht sehr wichtig. Wenn daraus auch ein Bewusstsein der Jugendlichen für die Bedeutung der Shoa für die deutsche Identität und die daraus erwachsende Verantwortung resultiert, dann ist viel erreicht. Außerdem liegt mir am Herzen, die Geschichte unseres Staates Israels und seine Aufbauleistungen zu beleuchten.“

Über die Wiederbelebung der bilateralen Schulbuchkommission wird die Kultusministerkonferenz in ihrer nächsten Plenarsitzung im Oktober entscheiden, so dass die inhaltliche Arbeit noch in diesem Jahr beginnen könne, kündigte Präsident Tesch an.

PM, Kultusministerkonferenz, 28.07.09

4 Kommentare

  1. Man muss sich ja wirklich schämen für Euch Deutschen, bei solchen Lücken (und Lügen) in der Aufklärung und bei der Unterrichtung Eurer eigenen Bürger und der Kinder in der Schule (siehe Karlheinz‘ Ausführungen).
     
    Und dann zieht Ihr (Lord Lump) noch über andere mit erhobenem Zeigefinger her!
    Pfui!
     
    Hat nicht Euer hochverehrter Herr Jesus Euch geraten, was man lieber unterlassen sollte?
     
    Beherzigt ruhig mal seine Worte vom Spltter im Auge des anderen, den man vor lauter Balken im eigenen Auge besonders gut sieht.
     
    Vergesst nicht, liebe deutsche Freunde,  Balken sind wesentlich größer und schwerer als Splitter und sie brennen auch beträchtliche Zeit länger!
     
     

  2. @Lord Lurch
    Bevor wir Deutschen die Geschichtsschreibung oder Schulbuchpolitik anderer Länder angreifen, sollten wir mal lieber auf uns selbst schauen:
     
    Deutsche Geschichtsbücher verschweigen u.a. mehrheitlich, dass die Kreuzfahrer zuallererst Judenmorde im eigenen Land begingen, bevor sie ‚ritterlich‘ als christliche Banditen gen Jerusalem zogen, wo sie weitere grausame Morde begingen.
     
    Deutsche Geschichtsbücher, vor allem die Schulbücher, verschweigen besonders gerne wo (in welcher deutschen Landschaft/Region) der Nationalsozialismus entstanden ist, warum er wirklich nur da entstehen konnte und dass ihm eine uralte christliche judenfeindliche Tradition vorausging.
     
    Nirgends kann ein Schüler weiters nachlesen, dass der godfather Martin Luther ein übler Antijudaist war und durch seine Hasstiraden den Judenhass bis in die Gegenwart mit verursacht hat.
     
    Deutsche Geschichtsbücher, vor allem die Schulbücher, verheimlichen katholisch-papistische Verbrechen an Juden, Sinti und Roma, „Hexen“ und Homosexuellen grundsätzlich und durch die Bank durch.
     
    Diese Reihe ließe sich unendlich noch weiter fortsetzen, indes sie genügt, um uns Deutschen klar zu machen, wer im Glashaus sitzt sollte den Ziegelstein aus der Hand legen.
     
    Werde endlich erwachsen, Lord Lurch, alter Depp!

  3. Nun Lurchi, das können sie natürlich nicht verstehen… die „Vertreibung“ der Palästinenser ist für sie eine „Nakba“, die Vertreibung von *deutlich* mehr Juden zur gleichen Zeit, im gleichen Konflikt, erfüllt sie eher mit Freude… kein Kommentar.
     

  4. Na das ist ja auch mal wieder was zum Lachen. Der rechtsextremistische israelische Bildungsminister Gideon Sa`ar sagt also: „Uns ist die Vermittlung von Geschichtsbewusstsein an die Schülerinnen und Schüler im Unterricht sehr wichtig.“
    Andererseits fordert aber derselbe Bildungsminister Gideon Sa`ar nun, in den israelischen Schulbüchern die Erwähnung der Vertreibung der Palästinenser und ihre Benennung als „Nakba“ = Katastrophe zu zensieren und zu streichen. Scheinen für ihn wohl die „falschen“ historischen Fakten und die „falsche“ Vermittlung von Geschichtsbewusstsein zu sein.

    Was für eine Heuchelei und Doppelmoral. xxx

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