Makkabiade-Abschluss: Peres lädt Athleten ein, in Israel zu bleiben

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Der israelische Staatspräsident Schimon Peres hat die zu Ende gegangene Makkabiade als die „besten Spiele aller Zeiten“ bezeichnet. Tausende jüdische Athleten aus über 60 Ländern feierten am Donnerstag ausgelassen die Abschlusszeremonie in Latrun…

Von J. Weil, inn v. 24.07.2009

Peres nahm in seiner Schlussrede Bezug auf die Worte von Premierminister Benjamin Netanjahu bei der Eröffnungsfeier vor zwei Wochen. Er rief die Teilnehmer dazu auf, nach Israel zu ziehen und Wettkämpfe auf internationaler Bühne für das Land zu bestreiten.

„Ich hoffe, einige von Ihnen haben das Land lieben gelernt, weil wir Sie ohne Ausnahme lieben“, so Peres. Israel fühle sich derzeit alleine auf der internationalen politischen Bühne, fügte der Präsident hinzu. „Aber lassen Sie uns alleine zusammenbleiben und die Reise unserer Großväter fortsetzen“. Die Reaktionen der Athleten auf den Einwanderungsaufruf des israelischen Staatschefs waren unterschiedlich.

„Natürlich denkt man darüber nach wiederzukommen“

„Das ist ein historischer Moment“, so der indische Cricket-Spieler Elijah David. „Bei der letzten Makkabiade haben wir nichts gewonnen. Nach 16 Jahren haben wir nun erstmals das israelische Team besiegt“, sagte er stolz. Der Kanadier Sean Senego zeigte sich überwältigt von der 18. Auflage der Spiele. Als persönlichen Höhepunkt bezeichnete der 16 Jahre alte Sportler den Sieg seiner Mannschaft im Spiel um den 7. Platz gegen Deutschland: „Ich habe mich noch nie so über einen 7. Platz gefreut“, spaßte er.

Die dreifache amerikanische Medaillengewinnerin Nicole Meisner war sehr froh über ihr Abschneiden: „Wir haben gegen die besten jüdischen Athleten der Welt gewonnen. Natürlich denkt man darüber nach wiederzukommen“, sagte sie der Zeitung „Ha´aretz“. „Israel ist wirklich toll, aber ich glaube nicht, dass ich die Worte des Präsidenten beherzigen werde“.

Ihr Mannschaftskollege, der Mittelstreckenläufer Dustin Emrani, der ebenfalls drei Medaillen einheimsen konnte, beschäftigt sich ernsthaft mit der Einwanderungsidee vor den Olympischen Spielen 2012: „Es ist verrückt, wie zwei Wochen ein ganzes Leben verändern können“, wird Emrani zitiert.

368 Medaillen für Israel

Als außergewöhnlichste Athleten der Spiele bezeichnete Peres den US-amerikanischen Schwimmer Jason Lezak und die ungarische Schachspielerin Judit Polgar. Der 33-jährige Lezak schwamm über 100 Meter Freistil in 47,78 Sekunden einen neuen Makkabiade-Rekord. Bei den Sommerspielen 2008 in Peking war er Mitglied der 4×100-Meter Freistilstaffel, die sich mit einem Weltrekord die Goldmedaille sicherte. Das Team siegte auch über die Lagendistanz. Lezak selbst gewann die Bronzemedaille über 100 Meter Freistil.

Polgar ist die zurzeit wohl stärkste weibliche Schachspielerin. Mit 15 Jahren war sie die jüngste Schach-Großmeisterin aller Zeiten. Polgar war zu Spitzenzeiten auf dem achten Platz der Weltrangliste, derzeit rangiert sie auf Rang 36 und ist damit die einzige Frau unter den Top 100.

Israel gewann insgesamt 368 Medaillen, davon 138 goldene, und verwies die USA (45 Goldmedaillen) und Russland (12 Goldmedaillen) auf die Plätze zwei und drei der Nationenwertung.