Der Koran und die Juden (4): Wem gehört das Land Israel?

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Schauen wir uns doch einmal an, was der Koran hinsichtlich des Landes Israel und die Juden zu sagen hat: „Und gedenke, als Moses zu seinem Volk sprach: ‚O Leute, gedenket der Gnade Allahs gegen euch, da er unter euch Propheten erweckte und euch Könige einsetzte und euch gab, was er keinem von aller Welt gegeben. O Volk, betritt das heilige Land, das Allah euch bestimmte; und kehret nicht den Rücken, auf dass ihr nicht als Verlorene umkehrt“ (Sure 5,20 und 21)…

Miriam Magall

7. Die Hebräische Bibel

Durch den gesamten Koran hindurch zieht sich der Vorwurf, die Israeliten – die späteren Juden – hätten die Schrift verfälscht. Häufig begegnet man der Formulierung: „…da warfen sie dieselbe hinter ihre Rücken und verkauften sie für winzigen Preis“ (Sure 3,184) oder aber: „Und dieweil sie den Bund brachen, haben wir sie verflucht und haben ihre Herzen verhärtet. Sie vertauschten die Wörter an ihren Stellen und vergaßen einen Teil von dem, was ihnen gesagt ward“ (Sure 5,16 und 45). Der Kommentator erklärt zudem, der Talmud spreche schlecht über die Mutter Jesu (Sure 4,155, Fußnote 71).[20]

Immer wieder zitiert bzw. paraphrasiert der Koran aus der Hebräischen Bibel, wie der Kommentator, Kurt Rudolph, nicht müde wird zu betonen. Dass sich dabei nicht nur der Kommentator irrt, sondern dass das auch schon bei Mohammed immer wieder der Fall ist, sei anhand von Mose Vater vorgeführt. Amram, wie er in der Hebräischen Bibel heißt (2. Mose 6,20), wird von Mohammed als „Imran“ bezeichnet. Für Mohammed ist dieser Imran der Vater der Jungfrau Maria, die zusammen mit ihrer Schwester Elisabeth, Jesus, Johannes dem Täufer und dessen Vater Zacharias das „Haus des Imran“ bilden. Um die Verwirrung zu vervollständigen, erklärt der Kommentator (Sure 3, Fußnote 15), die Mutter Jesu, Maria (arab. Marjam), werde mit der Schwester Aarons und Mose, Mirjam (= Maria), gleichgesetzt.[21]
Der Kommentator zitiert nicht nur gerne aus der Hebräischen Bibel, dem Talmud, dem Midrasch und dem Neuen Testamen sondern auch aus dem äthiopischen Henoch-Buch und dem äthiopischen Baruch-Buch. Inwieweit seine Interpretationen stimmen, ist angesichts seiner Aussagen hinsichtlich jüdischer Bräuche und Zitate aus jüdischem Schrifttum zumindest fragwürdig, da kaum überprüfbar.

Insgesamt beansprucht Mohammed für sich, die Vollendung der mosaischen Offenbarung gebracht zu haben (Sure 6,155–158).

In Sure 45,15–16 heißt es, Allah habe den Kindern Israel die Schrift, die Weisheit und das Prophetentum sowie alles Gute gegeben und sie vor aller Welt bevorzugt. Leider war die Folge dieser Gaben: „Nicht eher wurden sie uneins, als bis das Wissen zu ihnen gekommen war, aus Neid aufeinander“ (Vers 16).

8.   Wem gehört das Land Israel?

Palästina gehört den Moslems und nicht den Juden. So steht es im Koran! Das ist in arabisch-islamischen Kreisen eine mehr als gängige Meinung, und jeder der antritt, den Gegenbeweis zu erbringen, wird von arabischen Experten als Lügner gebrandmarkt. Sowohl die PLO als auch die Hamas verweisen auf Verse im Koran, die vorgeblich das Recht der Araber auf das Land stützen. Gerne begründen Moslime ihre Verbindung zum Land mithilfe der anfänglichen Gebetsausrichtung auf Jerusalem und mit Mohammeds nächtlicher Himmelfahrt von der „Entfernten“ (auf Arabisch: Al-Aksa).

Wenn jemand eine derartige Behauptung aufstellt, sollte er auch in der Lage sein, sie zu belegen. Der Name der Stadt Jerusalem kommt im Koran nicht ein einziges Mal vor. Was die Gebetsrichtung angeht, erwähnt Sure 2,142 tatsächlich die neue Gebetsrichtung, die Qibla: „Sprechen werden die Toren unter dem Volk: ‚Was wendet er sie ab von ihrer Qibla, die sie früher hatten?‘ Sprich: ‚Allah ist der Westen und der Osten; er leitet, wen er will, auf den rechten Pfad.“ Diese Verse beziehen sich auf die neue Gebetsrichtung zur Kaaba in Mekka. Davor hatte Mohammed den Tempel in Jerusalem als Gebetsrichtung befohlen. Damit wollte er die Juden für sich und seinen neuen Glauben gewinnen. Als sie ihn ablehnten, setzte er statt dessen Mekka als neue Gebetsrichtung ein.

Was die „Entfernte“ betrifft, kann nach arabisch-islamischer Ansicht nur die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem gemeint sein. Dabei wird nur allzu gerne vergessen, dass es diese Moschee zu Mohammeds Lebzeiten noch gar nicht gegeben hat: Sie wurde zwischen 709 und 715 erbaut vom Kalifen al-Walid, also lange nach Mohammeds Tod im Jahr 632. In Bezug auf die nächtliche Himmelfahrt Mohammeds von Jerusalem aus ist heute weitgehend vergessen, dass die meisten moslemischen Theologen in der Vergangenheit diejenigen als Ungläubige bezeichneten, die an diese Himmelfahrt Mohammeds glaubten. Sie haben sie als Legende bezeichnet. Angesichts dieser Tatsachen dürfte eigentlich klar sein, dass das Land Israel nicht an die Muslime vererbt wurde und dass es ihnen auch nicht heilig ist.

Aber wir wollen uns nicht mit der einfachen Widerlegung der Behauptungen in Bezug auf das Land Israel begnügen. In diesem Aufsatz geht es um die Juden und den Koran. Schauen wir uns deshalb näher an, was genau der Koran hinsichtlich des Landes Israel und die Juden bzw. die Kinder Israel zu sagen hat.

„Und gedenke, als Moses zu seinem Volk sprach: ‚O Leute, gedenket der Gnade Allahs gegen euch, da er unter euch Propheten erweckte und euch Könige einsetzte und euch gab, was er keinem von aller Welt gegeben. O Volk, betritt das heilige Land, das Allah euch bestimmte; und kehret nicht den Rücken, auf dass ihr nicht als Verlorene umkehrt“ (Sure 5,20 und 21).

„Und zum Erbe gaben wir dem Volk, das für schwach erachtet war, den Osten und Westen der Erde, die wir gesegnet hatten, und erfüllt ward das schöne Wort deines Herrn an den Kindern Israel, darum dass sie standhaft geblieben. Und wir zerstörten die Werke und Bauten Pharaos und seines Volkes“ (Sure 7,137).

„Und wir sprachen nach seiner Vernichtung zu den Kindern Israel: ‚Bewohnet das Land, und wenn die Verheißung des Jenseits eintrifft, dann werden wir euch herzubringen in buntem Haufen'“ (Sure 17,104).

Klarere Beweise für die Tatsache, dass das Land Israel den Kindern Israel versprochen wurde, gibt es wohl kaum. Sie entsprechen der Verheißung Gottes an Abraham, kurz nachdem er im Land Kanaan eingetroffen und sich im Terebinthen-Hain More niedergelassen hat: „Und der Ewige erschien dem Abram und sprach: Deinem Samen werde ich geben dieses Land“ (1. Mose 12,7). Dagegen finden sich in allen 114 Suren des Korans keinerlei Hinweise darauf, die das muslimische Recht auf dieses Land stützen würden!

9.   Muslime und Juden

Sure 5 spricht sich in den Versen 56 bis 63 ganz klar gegen Bündnisse mit Juden (und auch Christen) aus: „O ihr, die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und Christen zu Freunden.“

Gemäß dem Koran versündigen sich die Israeliten und später die Juden unablässig gegen Allah: Sie kamen im Unglauben und gingen fort in ihm; sie essen Verbotenes, sie führen sündige Reden und handeln schlimm. Höhnisch erklären die Juden gemäß dem Koran: „Die Hand Allahs ist gefesselt“ (Sure 5,69), dabei ist es dem Koran zufolge doch eher so, dass die Juden beim Jüngsten Gericht mit an den Hals gefesselten Händen vor Gott werden erscheinen müssen.

Sure 9 formuliert in den Versen 29 bis 35 eine Kampfansage an Juden und Christen, die hier auf eine Stufe mit Götzendienern gestellt werden: „Kämpfet wider jene von denen, welchen die Schrift gegeben war, die nicht glauben an Allah und an den Jüngsten Tag“ (Sure 9,29). Da die Juden gemäß Sure 9 behaupten, Esra sei Allahs Sohn (sic!), enthält diese Sure die Bitte: „Allah, schlag sie tot!“ (Sure 9,30). Außerdem wird den Juden in dieser Sure vorgeworfen, sie nähmen ihre Rabbiner zu Herren, obwohl ihnen geboten worden sei, einem einzigen Gott zu dienen. Solange Juden und Christen „nicht bekennen das Bekenntnis der Wahrheit“ (Sure 9,29), dürfen sie erst nach Entrichten einer entehrenden „Kopfsteuer“ ihren Glauben behalten. „Heiden“ erging es noch viel schlimmer. Sie konnten nur zwischen Islam, Tod oder Sklaverei wählen.

In einer der chronologisch ältesten Suren, der 98., werden die Juden, das Volk der Schrift, wie es im Koran heißt, erwähnt. Allerdings werden sie die Ungläubigen genannt, denn sie seien erst abtrünnig geworden, als der deutliche Beweis, d.h. Mohammed mit seinem Koran, zu ihnen kam. Zur Strafe kommen die Ungläubigen vom Volk der Schrift ins Feuer und werden ewig darin verweilen. Dagegen werden die Gläubigen, die das Rechte tun, belohnt und dürfen in Edens Gärten verweilen: „durcheilt von Bächen, ewig und immerdar“ (Vers 7). Eine Verheißung, die sich durch den gesamten Koran als Belohnung der Gläubigen zieht.

10.  Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Trotz der Meinungen von Rudi Paret und Annemarie Schimmel, wonach der Koran eher vom Christentum denn vom Judentum beeinflusst sei, ist die Verfasserin dieser Zeilen nach ihrer weiter oben vorgestellten sprachlichen Analyse des Korans, die natürlich weiter vertieft werden könnte, der Ansicht, dass der jüdische Einfluss auf den Koran vorherrscht.

Das gilt für grundsätzliche Ansichten genauso wie für religiöse Rituale und Sitten. Genau wie traditionelle Juden seit jeher ihre Hebräische Bibel für das Wort Gottes halten, sind auch Muslime der Ansicht, der Koran enthalte die Äußerungen Allahs, vermittelt von seinem Boten Gabriel an seinen Propheten Mohammed. Beide Bücher sind eine Offenbarung Gottes an sein Volk. Die Verfasser des christlichen Neuen Testaments sind dagegen gewöhnliche Sterbliche und auch namentlich bekannt.

Für den Koran spielen die aus der Hebräischen Bibel bekannten Gestalten Noach, Abraham und Lot sowie Moses eine große Rolle: Sie sind die frühen Gesandten Gottes, die ihr Volk warnen, von ihrem Volk aber nicht ernst genommen werden, denn es macht sich lustig über sie. Dafür werden diese Völker bestraft und weitgehend vernichtet, sodass nur eine kleine Schar zusammen mit den Gesandten übrig bleibt. Abraham ist für den Koran bzw. Mohammed überdies der Mann und Vertreter des reinen, monotheistischen Gottesglaubens schlechthin. Für die Juden ist Abraham einer ihrer Erzväter.

Eines der Rituale, das Mohammed von den Juden übernimmt, ist das dreimalige Beten am Tag, das er durch zwei weitere ergänzt hat. Von der anfänglichen Gebetsrichtung nach Jerusalem war bereits weiter oben die Rede. Für die Muslime führte Mohammed den Freitag-Gottesdienst als zentrales rituelles Geschehen ein — damit wollte er sich von den Juden unterscheiden, für die der Samstag, der Schabbath, der heilige Tag der Woche ist. Und auch das „Fasten am Aschura-Tag“, dem zehnten Tag im hebräischen Monat Tischri, erweiterte Mohammed zum Ramadan-Fasten. Ebenso hat Mohammed die Beschneidung für alle männlichen Kinder übernommen, allerdings nicht am achten Tag nach der Geburt wie bei den Juden, sondern generell erst sehr viel später. Juden nehmen vor jeder rituellen Handlung und auch vor dem Thora-Studium das rituelle Händewaschen vor, Muslime waschen bekanntlich Gesicht, Hände und Füße, bevor sie die Moschee zum Gebet betreten. Auch dabei dürfte es sich vermutlich um mehr als bloße Ähnlichkeiten handeln.

Ein islamischer Brauch, der zwar so nicht ausdrücklich im Koran steht, aber doch tagtäglich praktiziert ist der, dass ein frommer Muslime den Koran küsst, sobald er ihn in die Hand nimmt bzw. ihn wieder an seinen Platz zurücklegt. Genau das tut ein frommer Jude auch. Er küsst die Hebräische Bibel, wenn er sie nimmt und ein zweites Mal, wenn er sie wieder an ihren Platz stellt. Er berührt auch die Mesusa, die kleine Kapsel, die am rechten Türpfosten eines jeden Zimmers seiner Wohnung angebracht ist, mit der rechten Hand und führt diese an den Mund. In beiden Fällen berührt er damit die Worte Gottes, die darin stehen, und erinnert sich an Gottes Gebote. Es fragt sich, wer diesen Brauch von wem abgeschaut hat. Ein Hinweis mag dazu reichen: Das Judentum ist um mindestens 2600 Jahre älter als der Islam. Damit dürfte diese Frage beantwortet sein.

Diese Fakten erkennt Paret auch durchaus an.[22] Trotzdem beharrt er darauf, dass im islamischen Gebetsritus, so wie er von Mohammed eingeführt wurde, noch heute das Vorbild christlich-arabischer Kultformen nachwirkt — wenngleich, wie er einräumt, weder in Mekka noch in Medina je eine christliche Gemeinde existiert hat. Dagegen lebten in Medina Juden, und die Auseinandersetzungen mit ihnen beschäftigten Mohammed nicht gerade wenig.

Zwar sagt auch Annemarie Schimmel[23], zahlreiche Erzählungen im Koran bezögen sich auf das Leben der alttestamentlichen Propheten ebenso wie auf das Leben Jesu und setzt damit beide in ihrer Bedeutung gleich. Aber diese Behauptung dürfte dank der Tatsache, dass die Zitate aus der Hebräischen Bibel bei weitem die aus dem christlichen Neuen Testament übertreffen, weitgehend widerlegt sein.

Und selbst Christoph Luxenberg, der die revolutionäre These aufstellt, der Koran sei gar nicht von Arabern sondern von Juden oder Christen — noch dazu anfangs auf Aramäisch — geschrieben, ist der Ansicht, es seien doch wohl eher Christen gewesen, die den Koran geschrieben haben könnten.

Allen drei Islamwissenschaftlern kann man lediglich entgegenhalten, dass sie leider noch immer an einer sehr eurozentrischen Sicht der Welt festhalten, die seit dem Ende der Kolonialzeit überholt ist. Nicht immer und nicht überall hat das Christentum andere Völker befruchtet. Und das gilt ganz sicher auch für den Koran. Gleichgültig, ob er nun von Mohammed, von Christen oder Juden auf Aramäisch geschrieben und dann ins Arabische übersetzt wurde, er atmet an vielen Stellen unverkennbar jüdisches Gedankengut aus.

11.  Weiterführende Literatur

  • Der Koran. Aus dem Arabischen übersetzt von Max Henning. Einleitung und Anmerkungen von Annemarie Schimmel. Stuttgart 1960; durchgesehene u. verbesserte Ausgabe 1991. (Die   Reclam-Ausgabe.)
  • Der Koran. Wiesbaden [oh. J.]. Aus dem Arabischen. Übersetzung    von Max Henning. Einleitung von Ernst Werner und Kurt Rudolph. Textdurchsicht, Anmerkungen, Register von Kurt Rudolph. (Die Wiesbadener Ausgabe.)
  • Die Bibel. Die vierundzwanzig Bücher der Heiligen Schrift. Übersetzt von Dr. Zunz. Basel [oh. J.].
  • Geiger, Abraham: Was hat Mohammad aus dem Judenthume aufgenommen? Bonn 1833. Leipzig 21902. Nachdr. 1969.
  • Hirschfeld, Hartwig: Jüdische Elemente im Koran. Berlin 1878.
  • Horovitz, Josef: Jewish Proper Names and Derivatives in the Koran. Cincinnati 1925. (Hebrw Union College Annual. 2.)   Nachdr. Hildesh. 1964.
  • Ibn Ishaq: Das Leben des Propheten. Aus dem Arabischen von Gernot Rotter. Kandern im Scharzwald 1999.
  • Jomier, Jacques: Bible et Coran. Paris 1959.
  • Katsh, Abraham, Isaac: Judaism in Islam. New York 1954.
  • Konzelmann, Gerhard: Mohammed. Allahs Prophet und Feldherr. Bergisch-Gladbach 1980.
  • Moubarac, Youakim: Moïse dans le Coran. In: H. Cazelles/A. Gelin [u.a.] (Hrsg.): Moïse, l’Homme de l’Alliance. Paris/Tournay    1956. (Etudes Carmélitaines. 2).
  • — Le Prophète Elie dans le Coran. Tournay 1956. (Etudes Carmélitaines. 2.)
  • — Abraham dans le Coran. Paris 1958.
  • Paret, Rudi: Mohammed und der Koran. Geschichte und Verkündigung des arabischen Propheten. Stuttgart 1957.
  • Rudolph, Wilhelm: Die Abhängigkeit des Qorans von Judentum und Christentum. Stuttgart 1922.
  • Schapiro, Israel: Die haggadischen Elemente im erzählenden Teil   des Korans. Leipzig 1907.
  • Speyer, Heinrich: Die biblischen Erzählungen im Qoran. Gräfenhainichen [oh. J.]. Nachdr. Hildesheim 21961.
  • The History of al-Tabari. Bd. V. The Sasanids, the Byzantines,    the Lakmids, and Yemen. Translated by C.E. Bosworth. New    York 1999.
  • Torrey, Charles Cutler: The Jewish Foundation of Islam. New York 1933.
  • Weil, Gustav: Biblische Legenden der Muselmänner. Frankfurt a.M. 1845.

[20] Ebda., S. 115.

[21] Ebda., S. 77.

[22] Siehe Paret, Rudi: Mohammed und der Koran, Fußnote 1 oben.

[23] Siehe Fußnote 2 oben.

7 Kommentare

  1. könnten sie mir vieleicht auch näher bringen wieso juden und muslime in den kreuzzügen und zu dieser zeit wurden der islam und das judentum warscheinlich viel strenger als heutzutage ausgelebt seite an seite gegen die kreuzfahrer gekämpft haben ich verstehe das sich mit der zeit zwar feindbilder bilden können aus welchen gründen auch immer man sollte jedoch keine religion schlecht machen was hier eindeutgi der fall ist naja jedem das seine schönen tag wünsche ich noch =)

  2. …umabit te T’Munati:
    Torat emet natan L’amo el, al jad N’wijo n’eman b’jto:
    Lo jachaljf HaEL WeLO jamir dato, LeOlamim LeSulato.

    und was ist mit unserem GLAUBENSBEKENNTNIS? In dem wir, unter Anderem das Prophetentum Moshes bekennen, sein Prophetentum als das Absolute und die unumstössliche Wahrheit unserer Torah.

    Was ist mit den Worten die an Jehoschua ergingen bevor das Volk sich der Jarden teilte damit unser Volk das versprochene Land einnimmt? „folgt meinen Worten/Gesetz und weicht auch nicht ein wenig dach Links oder nach Rechts“

    …. es ist mir vollkommen unklar, was es dabei
    „anders zu formuieren gilt“

  3. Joschi schrieb am 23. Juli 2009 um 22:49 :
    “Niemals gab es in Israel einen Propheten wie Moses … „
     
    Ich habe dabei an die vier „großen Propheten“ (Jesaja bis Daniel) und an die zwölf
    „kleinen Propheten“ (Hosea bis Maleachi) gedacht. Aber Sie haben Recht. Das muss
    ich anders formulieren.

  4. @HelmutZott:
    „Abgesehen davon, dass … weder Moses noch Jesus als Prophet betrachtet und bezeichnet wird …“
    Ähm – also, auf jüdischer Seite heißt es ganz klar:
    „Lo kam beJisrael k’Mosche od navi …“
    Niemals gab es in Israel einen Propheten wie Moses …

  5. „Insgesamt beansprucht Mohammed für sich, die Vollendung der mosaischen Offenbarung gebracht zu haben (Sure 6,155–158).“
    Abgesehen davon, dass auf jüdischer und christlicher Seite, weder Moses noch Jesus als Prophet betrachtet und bezeichnet wird, ist die Frage berechtigt und von Wichtigkeit, ob Mohammed, den die Muslime für den größten und letzten aller Propheten halten, überhaupt ein Prophet war. An dieser Frage entscheidet sich, ob der Koran und damit der Islam ein Schwindel und Betrug Mohammeds oder eine mögliche Offenbarung Gottes ist.
    „Es ist bemerkenswert, dass die Wissenschaftler, die mit den arabischen Quellen am meisten vertraut sind und die einem Verständnis des damaligen Lebens am nächsten kamen – Wissenschaftler wie Margoliouth, Hurgronje, Lammens, Caetanie -, sich mit der größten Entschiedenheit gegen den prophetischen Anspruch Muhammads verwahren; und man muss auch zugeben, dass je mehr man sein eigenes Quellenstudium vertieft, desto schwieriger es einem wird, den Schlüssen jener Wissenschaftler auszuweichen“ (Arthur Jeffery).
    Was sagen die für alle Muslime verbindlichen Schriften, also Koran, Sunna und Scharia, über Mohammed aus? Was sagen uns die Hadithsammlungen? Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Taten und Worte, wie sie in den Hadithen überliefert werden, alle erfunden sind. Warum sollten Muslime, die versuchen ihren Propheten als vorbildlich darzustellen, so viele Geschichten erfinden, die ihn als einen skrupellosen Menschen zeigen? „Es gibt (wie zu erwarten) kein Hadith, das zum Geiste des Korans im Widerspruch stünde; jedes setzt dessen Tendenz nur fort“ (Jaya Gopal: „Gabriels Einflüsterungen“; S. 254).
    Man betrachte sachlich und vorurteilsfrei einige der bekannten Ãœberlieferungen:
    1.) Sunan Abu-Dawud, Buch 38, Nr 4349:
    Berichtet von Ali ibn Abu Talib:
    Eine Jüdin sprach schlecht über den Propheten, Friede sei mit ihm, und verhöhnte ihn. Ein Mann strangulierte sie, bis sie starb. Der Apostel von Allah, Friede sei mit ihm, sagte: „Für ihren Tod ist kein Blutgeld zu bezahlen“.
    Mohammed entschuldigt einen Mann und lässt einen Mord ungesühnt, nur weil die Ermordete ihn beleidigt hatte.
    2.) Sunan Abu Dawud, Buch 35, Nr 4390:
    Berichtet von Atiyyah al Qurazi:
    “Ich war unter den Gefangenen der Banu Qurayzah. Ihre Begleiter untersuchten uns. Diejenigen, deren Haare schon gewachsen waren, wurden ermordet und diejenigen, die noch keine Haare hatten, blieben am Leben. Ich war unter denjenigen, die noch keine Haare hatten“.
    Dies vollzog sich unter der Verantwortung und Leitung Mohammeds. Das Auswahlkriterium für die Ermordung dieser Frauen waren ihre Schamhaare.
    3.) „Ibn Chatal besaß zwei Singsklavinnen, Fartana und ihre Freundin, die über den Propheten Spottlieder sangen. Mohammed ordnete deshalb an, diese beiden zusammen mit Ibn Chatal zu töten“ (Ibn Ishaq: „Das Leben des Propheten“).
    4.) Ali Dashti, der seine theologische Ausbildung zum islamischen Gelehrten in Karbala und Najaf erhielt, schreibt in seiner Mohammedbiographie „23 Jahre“: „Abu Afak, ein Mann sehr hohen Alters, wurde umgebracht, weil er Anekdoten und Gedichte über Mohammed verfasst hatte. Salem ibn Omayr tötete ihn auf Geheiß des Propheten, der zuvor die Frage gestellt hatte: `Wer wird für mich mit diesem Schurken fertig?` Die Ermordung eines so betagten Mannes bewegte Asma bint Marwan dazu, respektlose Worte über den Propheten zu äußern. Dafür wurde auch sie mit dem Tode bestraft“.
    Die eigenen Überlieferungen des Islam erweisen zweifelsfrei, dass der Gesandte Allahs weniger ein Prophet im jüdischen und christlichen Verständnis, als vielmehr nach westlichen Maßstäben ein gemeiner Auftragsmörder und Verbrecher war. Attentate, Morde, Grausamkeiten und Folter müssen bei einer Gesamtbeurteilung des moralischen Charakters Mohammeds und seines Prophetentums nach allgemein menschlichen Maßstäben berücksichtigt werden. Dabei „kann nicht übersehen werden, dass die Quelle für das schmerzliche Merkmal im Islam (das Blutvergießen) im Laufe seiner ganzen Geschichte in den Massakern des Propheten an seinen Gegnern zu suchen ist, sowie in der Theorie des Korans, dass ausgiebiges Blutvergießen das Merkmal eines wahren Propheten in einer bestimmten Phase seiner Laufbahn sei“ (Ibn Warraq: „Warum ich kein Muslim bin“; S. 473).

  6. @Matthias,
    unter Muslimen ist es unstrittig, dass mit der „entfernten Moschee“ in 17:1 der Tempel in Jerusalem gemeint ist. Die Al-Aqsa-Moschee wurde dann später neben dem Felsendom auf dem Tempelberg gebaut. Da gibt es wenig Interpretationsspielraum.

    Glaubenssache ist hingegen, ob die Nachtreise (und anschließende Himmelfahrt)  Mohammeds von Mekka nach Jerusalem körperlich stattfand, oder nicht eher spirituell.

    Unstrittig ist im Islam ebenfalls, dass die Gebetsrichtung der ersten Anhänger Mohammeds zunächst  in Richtung des Tempels in Jerusalem war. Da folgte man dem Volk Israel. Warum das geändert wurde, ist Glaubenssache. Eine geläufige Erklärung im Islam ist,  dass der Auserwähltheitsanspruch des Volks Israel zurück zuweisen sollte, und man sich nunmehr der von Abraham errichteten Kaaba zuwandte.

    Im Koran steht aber auch, dass es Gottes Wille ist, dass es verschiedene Gebetsrichtungen (Formen der Anbetung, Religionen) gibt.

  7. Konflikte mit Verweise auf die Religion lösen zu wollen scheitert in 99,9% aller Versuche. Nach diesem Aufsatz kann man mit Sicherheit einen „Islamgelehrten“ finden, der wiederum alles ganz anders interpretiert und dies auch wieder mit Literatur unterfüttert.
    Mit „der Entfernten“ kann alles möglich gemeint sein und auch gar nichts. Interpretationsmöglichkeiten gibt es tausende. Mohammed kann vielleicht vorausgesehen haben, dass es dort einmal eine Moschee geben wird. Oder der Kalif al-Walid hat sie dort gebaut, weil es die Stelle war, von der Mohammed aufstieg (oder der Kalif glaubte, dass er aufstieg), oder oder oder.
    In der Religion irgendetwas beweisen zu wollen, ist pseudowissenschaftlicher Unsinn und hat mit seriöser Wissenschaft nichts zu tun. Gerade deshalb heißt es ja “ Glaube“ und nicht „Wissen“ . In der Wissenschaft gilt jede These nur solange sie nicht falsifiziert werden kann. Beim Glauben muß ich nicht mal etwas verifizieren. Man kann es einfach postulieren und wenn man Glück hat noch auf andere Quellen verweisen „wie schon XY sagte ….“ oder „…schon damals stand geschrieben…“, aber dort ist natürlich auch nichts verifiziert und schon hat man einen neuen unumstößlichen Grundsatz.
    Wenn man auf dessen Grundlage, dann noch Gebietsansprüche ableitet, kann man auch die nächsten 2000 Jahre weiter Krieg führen.
    Ich denke, der Nahostkonflikt lässt sich nur mit Pragmatismus und Ökonomie lösen. Auch wenn dies beiden Seiten weh tun wird, wenig romantisch ist und nicht recht zur Gegend passen wird. Aber wenn Israel irgendwann nur noch Güter exportieren kann, wenn es sich aus den Siedlungen zurück zieht, wird die wirtschaftliche Vernunft siegen (religiöse Grundsätze ohne Flachbildschirme, Arbeitsplätze und mondänes Leben können ganz schön hart sein), gleiches gilt auch für die Palästinenser: Wenn man an dem eigenen Staat bauen könnte und durch eigene Arbeit Aussicht auf ein Auto oder einen Pool im Garten hat, wird der Koran gleich toleranter interpretiert werden, selbst wenn nicht ganz Palästina zum Staatsgebiet gehört. Selbstbastelrakten verlieren auch die Faszination, wenn der Flachbildschrim wartet. Natürlich wird dies nicht für alle Menschen gelten. Es wird immer ein paar durchgeknallte Hardliner geben. Aber wenn deren Zahl irgendwann mal auf das Niveau einer gewöhnlichen Terrorgruppe absinkt (zB.: ETA im Baskenkand), dann ist viel gewonnen.
     

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