Israels vierter Präsident Katzir 93-jährig gestorben

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Der vierte Präsident des Staates Israel, Ephraim Katzir, ist tot. Er verstarb am Samstag wenige Wochen nach seinem 93. Geburtstag in seinem Haus in Rehovot. Katzir war von 1973 bis 1978 israelischer Staatspräsident…

„Ephraim Katzir war dem Staat Israel in allem treu ergeben, was er tat“, hieß es laut der Zeitung „Ha´aretz“ in einer Mitteilung von Regierungschef Benjamin Netanjahu infolge der Todesnachricht. „Und er war ein Pionier auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Er hat auch einen Beitrag zu Israels Sicherheit geleistet. Seine Unbescholtenheit und Bescheidenheit setzten ein Beispiel.“

Katzir wurde 1916 in Kiew geboren. Im Alter von sechs Jahren wanderte er mit seiner Familie ins britische Mandatsgebiet Palästina aus. Er studierte Biologie an der Hebräischen Universität Jerusalem. In der Haganah, aus der nach der Staatsgründung die israelische Armee entstand, war er an der Einrichtung einer militärischen Forschungs- und Entwicklungseinheit beteiligt. Diese entwickelte unter anderem Sprengstoff.

Während Katzirs Amtszeit ereigneten sich zwei wegweisende Begebenheiten der israelischen Geschichte: Der Jom-Kippur-Krieg von 1973 und der historische Besuch des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat in Jerusalem im Jahr 1977. Nach Ablauf seiner Amtszeit stellte sich Katzir nicht mehr zur Wahl, weil seine Ehefrau Nina unter einer schweren Krankheit litt. Sie starb 1986. Mittlerweile wird der israelische Staatspräsident auf sieben Jahre gewählt, eine Wiederwahl ist nicht mehr möglich.

Als Wissenschaftler gehörte Katzir zu den Gründern des Weizmann-Instituts. Er leitete die Abteilung für Biophysik und befasste sich mit synthetischen Eiweißmodellen, die das Verständnis des genetischen Codes vertieften. Im Jahr 1958 erhielt er den Japan-Preis für seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der Enzyme, die in Antibiotika benutzt werden. Nach seiner Präsidentschaft nahm er die Forschungen wieder auf. 1996 wurde das ehemalige Staatsoberhaupt als erster Israeli für die Amerikanische Akademie der Wissenschaften ausgewählt.

inn, 01.06.2009