Fernsehtipps: Vom 15.05. bis 21.05.2009

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TV-Radar dieser Woche…

Eurovision Song Contest 2009 – Countdown in Moskau
ARD – Finale des 54. Eurovision Song Contests. Welche Chancen hat Israel in Moskau?
https://www.hagalil.com/2009/05/13/eurovision-3/

Sonntag, 17.05.2009

06:00 Uhr; arte
Kammermusik aus Jerusalem

Jerusalem Chamber Music Festival 2008 – 1.Teil

Jelena Baschkirowa, in Moskau geboren, gilt als herausragende Pianistin mit einer besonderen Affinität zur Kammermusik. Die Ehefrau von Daniel Barenboim wirkte bei zahlreichen Uraufführungen mit. 1998 gründete Jelena Baschkirowa das Jerusalem Chamber Music Festival , das im September 2008 bereits zum elften Mal stattfand. Die Kammermusik-Konzerte im YMCA Jerusalem zeichnen sich durch eine freundschaftlich-ungezwungene, dabei aber hochkonzentrierte Atmosphäre aus, bei der die musikalischen Werke im Mittelpunkt stehen.

Die Konzert-Aufzeichnungen versammeln die Höhepunkte des 2008er Jahrgangs. Neben den Pianisten Jelena Baschkirowa und Kirill Gerstein sind namhafte Musiker wie Guy Braunstein und Michael Barenboim an der Violine, der Klarinettist Matthias Glander, Ori Kam und Madeleine Carruzzo an der Viola sowie Zvi Plesser, Nicolas Altstaedt und Gary Hoffmann am Violincello zu erleben.

– Vorspiel von Matthias Glander auf dem Dach des Österreichischen Hospizes in der Jerusalemer Altstadt

– Max Bruch: Vier Stücke für Klavier, Viola und Klarinette, op. 70

– Johannes Brahms: Streich-Sextett Nr. 1 in B-Dur, op. 18

23:15 Uhr; BR
Weiterleben! 60 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

60 Jahre Bundesrepublik Deutschland bedeuten auch 60 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Der Münchner Icek Surowicz und Mayer Szanckower aus Frankfurt, beide ehemalige Bewohner des oberbayerischen DP-Lagers Föhrenwald, erzählen über ihr Leben in den letzten 60 Jahren – über Hoffnungen und Enttäuschungen, über Erfolge und Rückschläge, über Familie und Freunde, über Religion und Jiddischkeit – Stationen jüdischen Lebens in Bayern und Deutschland zwischen 1949 und 2009. Die Filmautorin erzählt die beiden Lebengeschichten vom Wiederbeleben jüdischen Lebens nach der Shoa bis heute, die eng verschränkt sind mit der Geschichte und der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland.

Montag, 18.05.2009

20:15 Uhr; Phoenix
Rommels Schatz

Was verbirgt sich hinter dem Schatz, und was wusste Rommel selbst von der Kriegsbeute aus Afrika?

Neu entdeckte Dokumente aus einem jüdischen Nachlass und aus dem Archiv der CIA belegen erstmals die tatsächliche Existenz, die wahre Herkunft und den Verbleib des geheimnisvollen „Rommel-Schatzes“. Sein wirklicher Ursprung ist eng verbunden mit bislang unbekannten Verbrechen der SS gegen Juden in Tunesien kurz vor dem deutschen Abzug aus Nordafrika im Mai 1943.

Schon Dutzende Expeditionen forschten nach dem Raubgold am Meeresgrund, aber alle – ob Schatztaucher, US-Millionäre oder der französische Staat – blieben erfolglos. Denn die Suche wurde nicht nur durch die ungenauen Angaben über den Versenkungsort erschwert, sondern auch von mysteriösen Schiffshavarien und Todesfällen überschattet. Der Film begleitet eine Tauchexpedition, die sich noch einmal auf die Spur des sagenumwobenen Schatzes begibt.

Mit moderner Ortungstechnik und neuen Informationen über den wahren Versenkungsort will der renommierte Bergungsunternehmer und Schatzsucher Klaus Keppler das Geheimnis um Rommels Schatz lüften.

Zum ersten Mal berichten Zeitzeugen aus der Sicht der Täter und Opfer, wie die SS in Tunesien systematisch die jüdische Bevölkerung erpresste und ausraubte. Bislang unveröffentlichte Farbfilme vermitteln ein eindringliches Bild von Rommels Krieg in Tunesien.

21:00 Uhr; Phoenix
Rommels Krieg

Schon zu Lebzeiten war Rommel bei Verbündeten und Alliierten legendär. Seine überraschenden Strategien waren das Markenzeichen des populärsten Generals im „Dritten Reich“. Kein anderer Militär hatte einen so hohen Stellenwert in der NS-Propaganda.

Der Film zeigt, welche Personen mit welchen Methoden Rommel zum Star machten und wie Rommel einen Krieg an mehreren Fronten führte – nicht nur auf den Schlachtfeldern in Nordafrika, sondern auch gegen Neider und Rivalen im Oberkommando des Heeres.

Lange Zeit umgab Rommel der Mythos, sein Krieg in Nordafrika sei frei von den Vernichtungsprogrammen der SS gewesen. Jetzt eröffnen neu entdeckte Dokumente ein anderes Bild. Bislang war unbekannt, dass während Rommels Feldzug auch die Juden Nordafrikas und Palästinas ins Visier der SS gerieten. Was wusste Rommel von den Plänen der NS-Führung in Berlin, den Holocaust auch in den Nahen Osten zu bringen? Was bleibt von der Legende eines scheinbar unpolitischen Militärstrategen, der von Goebbels gezielt zu einer Art Star aufgebaut wurde und im November 1941 beinahe seinem eigenen Mythos zum Opfer gefallen wäre?

Erstmals berichten britische Soldaten eines Sonderkommandos von einem Attentat auf Rommel. Um ein Haar wäre es geglückt. Am 18. November 1941 setzte ein U-Boot das Sonderkommando an der libyschen Küste ab, um Rommel in einem seiner Hauptquartiere gefangen zu nehmen oder zu töten. Großbritanniens Premier Churchill versprach sich davon einen Propaganda-Coup, der die Moral des deutschen Afrikakorps brechen sollte. Der Versuch scheiterte. Erst in der Entscheidungsschlacht bei El Alamein im Oktober 1942 gelang es den Alliierten, Rommels Truppen den entscheidenden Schlag zu versetzen und die Legende vom scheinbar unbesiegbaren deutschen General zu beenden.

Rommel, der zeitlebens etwas gelten und in die Annalen der Militärgeschichte eingehen wollte, verdankte seinen steilen Aufstieg seiner Taktik wagemutiger, aber auch verlustreicher Vorstöße und seiner Nähe zu Hitler, der ihn seinen Lieblingsgeneral nannte. Seine Erfolge auf den Schlachtfeldern hat Rommel allerdings auch anderen zu verdanken: weitsichtigen Kommandeuren oder der Funkaufklärung, die schon früh den britischen Funkcode in Afrika geknackt und Rommels Überraschungsangriffe erst ermöglicht hatte.

23:55 Uhr; arte
Israels Kino erzählt

(1): 1932 – 1978

In Filmausschnitten und Interviews lässt Filmemacher Raphael Nadjari die Geschichte des israelischen Films von 1933 bis 2005 Revue passieren. Bei seiner chronologischen Darstellung werden markante Epochen sowie die verschiedenen Genres und Themen verdeutlicht – von ideologisch ausgerichteten Filmen bis hin zu sehr persönlichen Stellungnahmen zu randständigen oder universellen Fragen, von kommerziellen bis hin zu politisch und sozial engagierten Werken.

In seinem durch jahrelange Recherchen zusammengestellten Dokumentarfilm lässt Raphael Nadjari Schauspieler, Regisseure, Filmkritiker und Intellektuelle zu Wort kommen. Außerdem zeigt er die unterschiedlichen Ansätze verschiedener Filmemacher bei ihren Versuchen, schwierige Sachverhalte zu erforschen, zu verstehen, anzuprangern und eigene moralische Standpunkte filmisch umzusetzen.

Der erste Teil behandelt die frühen Jahre des israelischen Filmschaffens, beginnend mit dem Jahr 1933, bis in die späten 70er Jahre. Dabei stehen der Zionismus und erste Versuche einer kritischen Würdigung dieser politischen Ausrichtung im Vordergrund.

Dienstag, 19.05.2009

17:00 Uhr; 3sat
Treffpunkt Prag

Impressionen aus der Moldau-Metropole

Die Karlsbrücke in Prag ist eine der ältesten und wohl schönsten Brücken in Europa. Sie ist der Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die tschechische Hauptstadt. Er führt weiter zum Denkmal und Museum von Bedrich Smetana, zum Tschechischen Nationaltheater und dem ehemals deutschen Ständetheater. Dort wurden unter anderem Mozarts „Prager Sinfonie“ und seine Oper „Don Giovanni“ uraufgeführt. Die älteste Gasse Prags und das Jüdische Viertel sind die nächsten Ziele.

Der Film stellt die historische Innenstadt des „Goldenen Prags“ vor. Auf ihrem Weg trifft Renate Lieberenz Bewohner der tschechischen Hauptstadt, unter anderen die Schriftstellerin Lenka Reinerová, den Galeristen Jiri Vestka, den Direktor des Nationaltheaters und einen Prager Musikstudenten.

23:00 Uhr; NDR
Rosenstraße: Gegen das Vergessen

Die New Yorkerin Ruth Weinstein trauert um ihren kürzlich verstorbenen Mann. In ihrem Schmerz besinnt sie sich ganz auf ihre jüdisch-orthodoxe Religion und lehnt daher auch die Heirat ihrer Tochter Hannah mit dem Südamerikaner Luis ab.

Hannah will ihre Mutter verstehen und fragt eine Cousine nach der Vergangenheit, über die Ruth nie ein Wort verloren hat. So erfährt Hannah, dass Ruth 1943 in Berlin von einer Frau namens Lena Fischer durchgebracht wurde. Um mehr über ihre Mutter herauszufinden, sucht Hannah die greise Lena auf und hört von ihr eine erschütternde Geschichte.

Im Kriegsjahr 1943 ist die preußische Adelige Lena glücklich mit dem jüdischen Musiker Fabian verheiratet. Als er von den Nazis verhaftet wird, harrt Lena zusammen mit immer mehr Angehörigen bei Regen und Schnee vor dem Gefängnis in der Rosenstraße aus. Dabei nimmt sie sich der damals achtjährigen Ruth an, deren jüdische Mutter Miriam ebenfalls hierher verschleppt wurde. Die couragierte Lena setzt unterdessen alle Hebel in Bewegung, um Fabian zu befreien, und durchläuft, als „Judenhure“ gedemütigt, die gesamte nationalsozialistische Bürokratie. Ihr Bruder verschafft ihr sogar eine Einladung zu einer Bonzenparty mit Goebbels. Irgendwann geschieht dann das Unglaubliche: Die Gefängnistore öffnen sich, und die Männer, unter ihnen Fabian, sind frei. Nur Ruths Mutter bleibt verschwunden, und so kümmert Lena sich um die Kleine, die schließlich in die USA auswandert.

23:05 Uhr; 3sat
Thomas Harlan – Wandersplitter

Wandersplitter geraten durch Verletzungen in den Körper, sind schwer zu orten, latent schmerzhaft und bewegen sich zielstrebig auf das Herz zu, wo sie im irritierend ungewissen Fall ihrer Ankunft tödlich wirken. Dieses Bild stammt von Thomas Harlan. Der 1929 geborene Sohn von Hitlers Lieblingsregisseur Veit Harlan erzählt in seinem Zimmer in einem Lungensanatorium in den Bergen Süddeutschlands von seinem Leben: als Kind zu Gast bei Adolf Hitler, bei Kriegsende konfrontiert mit dem zerstörten Deutschland, als Naziverfolger in polnischen Archiven aktiv, lebenslang der zwiespältigen Anziehungskraft des Namens Harlan ausgesetzt. Auch wenn ihn mit dem Vater eine große Liebe verbindet: Gegen den Propagandisten, der „Jud Süß“ in Szene setze, führte der Sohn einen jahrzehntelangen Kampf. Doch die Erfahrungen seiner Kindheit, als Freundschaften angesichts von Ideologien verraten wurden, schützten Thomas Harlan nicht davor, zeitweise selbst blinde Flecke zu entwickeln. Bereits 1948 ins Exil nach Frankreich gegangen, begab er sich auf eine lange Suche nach Alternativen im Ideologischen wie Menschlichen, die über verschiedene Kontinente, Berufe und Enttäuschungen führte. Nicht nur etliche Filme, Theaterstücke, Erzählungen und Romane sind das Resultat, sondern auch gut 2.000 Anklagen gegen von ihm enttarnte Kriegsverbrecher – und schließlich ein Verfahren gegen ihn selbst, dessen Arbeit oft zu verhindern versucht wurde.

Mittwoch, 20.05.2009

06.00 Uhr; arte
Kammermusik aus Jerusalem

Jerusalem Chamber Music Festival 2008 – 2.Teil

– Wolfgang Amadeus Mozart: Andante und Variationen in G-Dur, KV 501

– Robert Schumann: Klavier-Quintett in Es-Dur, op. 44

Donnerstag, 21.05.2009

22:40 Uhr; arte
Israels Kino erzählt

(2): 1978 – 2007

In Filmausschnitten und Interviews lässt Filmemacher Raphael Nadjari die Geschichte des israelischen Films von 1933 bis 2007 Revue passieren. Bei seiner chronologischen Darstellung werden markante Epochen sowie die verschiedenen Genres und Themen verdeutlicht – von ideologisch ausgerichteten Filmen bis hin zu sehr persönlichen Stellungnahmen zu randständigen oder universellen Fragen, von kommerziellen bis hin zu politisch und sozial engagierten Werken.

In seinem durch jahrelange Recherchen zusammengestellten Dokumentarfilm lässt Raphael Nadjari Schauspieler, Regisseure, Filmkritiker und Intellektuelle zu Wort kommen. Außerdem zeigt er die unterschiedlichen Ansätze verschiedener Filmemacher bei ihren Versuchen, schwierige Sachverhalte zu erforschen, zu verstehen, anzuprangern und eigene moralische Standpunkte filmisch umzusetzen.

Im Mittelpunkt des zweiten Teils des Dokumentarfilms steht das israelische Kino der Jahre 1978 bis 2007. Die Rückschau beginnt mit dem anfänglich zaghaften Widerstand gegen den Libanonkrieg Ende der 70er Jahre und führt bis zum israelischen Filmschaffen der Gegenwart.

Zusammenstellung: Holger Raak