haGalil TV-Radar: Fernsehtipps der Woche

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Vom 03.04. bis 09.04.2009…

Freitag, 03.04.2009

06:00 Uhr; arte
Hommage an Yehudi Menuhin

Aus Anlass seines zehnten Todestages gedenkt ARTE der Geigenlegende Yehudi Menuhin mit einem Programmschwerpunkt. Menuhin wurde 1916 in New York geboren und war einer der größten Gegenvirtuosen des 20. Jahrhunderts. Er setzte sich nicht nur für die Musik ein, sondern auf für Frieden und Völkerverständigung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er – obwohl jüdischer Herkunft – einer der Ersten, der in Deutschland mit deutschen Orchestern auftrat, und der erste, der Werke deutscher Komponisten in Israel spielte.

16:30 Uhr; 3sat
Der gute Deutsche von Nanjing

John Rabe – Retter mit dem Hakenkreuz
Er rettet mehr als 200.000 Chinesen das Leben: John Rabe, glühender Hitler-Verehrer und NSDAP-Mitglied. Der deutsche Kaufmann richtet 1937 für die Zivilbevölkerung eine Schutzzone vor den japanischen Truppen in Chinas Hauptstadt Nanjing ein. Sie ist von weitem gut sichtbar mit Hakenkreuzfahnen gekennzeichnet. In China wird Rabe seither als „deutscher Buddha“ verehrt. In seiner Heimat wissen nur wenige von Rabes Heldentat. Die Gestapo macht ihn mundtot.


Samstag, 04.04.2009

00:15 Uhr; ARD
Gegen Ende der Nacht

August 1945. In einer einsam gelegenen Mühle im amerikanisch besetzten Württemberg geschieht ein fünffacher Mord. Das Müllerspaar, zwei Söhne und die Tochter Irma wurden regelrecht exekutiert, die Tochter anschließend aufgehängt und mit SS-Runen beschmiert. Allerdings hat die junge Flüchtlingsfrau Karin Katte, über deren Herkunft und Geschichte niemand im Dorf etwas weiß, das Massaker durch Zufall überlebt. Die Ermittlungen soll Dave Gladbaker führen, ein jüdischer Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes, dessen Eltern im KZ ermordet wurden. Ins Visier seiner Nachforschungen gerät bald Karin Katte, die – so Gladbakers Verdacht – das eigentliche Ziel des Anschlags gewesen sein muss. Katte steht im Verdacht, eine ehemalige KZ-Aufseherin zu sein. Auf Dave, den upper-class-Anwalt, übt diese vom Krieg verhärtete Flüchtlingsfrau eine seltsame Sogwirkung aus – er kann sich ihrer Faszination kaum entziehen. Karin begegnet ihm mit einer Mischung aus Spott und Verachtung, gerät aber ihrerseits, gegen ihren Willen, immer mehr in den Bann ihres Gefühls zu Dave. Zwar setzt Dave alles daran, um sich über die Identität Karins Klarheit zu verschaffen und herauszubekommen, ob sie die vom C.I.C. gesuchte KZ-Aufseherin ist. Doch er droht an seiner Zerrissenheit zwischen Liebe und Misstrauen zu zerbrechen.

16:35 Uhr; arte
Zu Tisch in … Budapest

Jeden Samstagabend verabschieden sich Zita und Miklós Ábrahám mit einer traditionellen Zeremonie vom Sabbat. Miklós spricht den Segen über den Wein, die Gewürze und das Feuer und dankt Gott für die Trennung des siebten, heiligen Tages der Woche von den anderen Tagen, die nun vor ihnen liegen. Zita und Miklós gehören zur jüdischen Gemeinde Budapests, der größten in Osteuropa. Wie viele Juden sind auch die Ábraháms nicht religiös erzogen worden und haben erst nach der Wende, Anfang der 90er Jahre, den jüdischen Glauben für sich entdeckt.
Dazu gehören auch die vielen komplizierten Speisevorschriften der Kaschrut, die festlegen, was koscher ist und was nicht. Was auf den ersten Blick einengend wirkt, hat die schöpferische Fantasie vieler jüdischer Köche angeregt. Gerichte wie zum Beispiel Gefillte Fisch sind weltberühmt. Zita Ábrahám stellt einige traditionelle jüdische Speisen vor und zeigt, wie man sie koscher zubereitet.
Bei den Eiern für die Challa, eine Art Hefezopf, achtet sie sorgsam darauf, dass kein Blut darin ist. Mit ihrer Schwiegermutter macht sie Matzeklößchen für eine Hühnersuppe. Natürlich darf ein koscheres Rindergulasch – ohne Sahne, aber mit viel Rotwein – nicht fehlen, schließlich sind wir in Ungarn.

Sonntag, 05.04.2009

11:45 Uhr; Phoenix
Meine Geschichte – Verfolgt von den Nazis: Adolf Burger

Durch den Oscar-preisgekrönten Film „Der Fälscher“ ist die unglaubliche Geschichte des heute 90jährigen Adolf Burger einem großen internationalen Publikum bekannt geworden.
In PHOENIX erzählt er selbst seine Geschichte, wie er auf Befehl der SS mit 139 anderen jüdischen Häftlingen in einer geheimen Fälscherwerkstatt des Lagers Sachsenhausen kistenweise englische Pfundnoten drucken musste, um die Währung des Kriegsgegners zu destabilisieren. In Auschwitz ist er fast verhungert, in Birkenau wurde er mit Typhus infiziert und sollte noch wenige Stunden vor Kriegsende erschossen werden. „Tote auf Urlaub“, seien sie gewesen, sagt Burger.
Aber er hat den Holocaust überlebt und wohnt heute in der Nähe von Prag. Ich lebe, um zu Erzählen, das wurde seine Mission. Und so erschien schon 1951 sein Buch: „Des Teufels Werkstatt“.
Der gelernte Drucker hat noch einige echte Falsifikate. Er ist ein unsentimentaler Mann, der sein Leben auch der Tatsache zu verdanken hat, dass er deutsch spricht – denn nur so konnte er zu einem privilegierten KZ-Insassen werden: Die Fälscher bekamen ausreichend zu Essen, schliefen unter richtigen Decken, hörten Radio. Wurden sie allerdings krank, war das ihr Tod, sie durften bei ihrem geheimen Job nie ihre Baracken verlassen und eine Krankenstation aufsuchen. Wer krank war, wurde erschossen.

23:30 Uhr; Phoenix

Das Kind, der Tod und die Wahrheit:
Das Rätsel um den Palästinenserjungen Mohammed Al-Durah

Das Bild ging um die Welt: Ein Vater kauert hinter einem Betonfass, schützend den Arm um seinen kleinen Sohn gelegt. Er versucht, sich und sein Kind zu retten. Die tragische Szene wird gefilmt von einem Kameramann des französischen Fernsehkanals France 2. Weltweit ist zu sehen, wie Mohammed Al-Durah, der zwölfjährige Palästinenserjunge, an der Netzarimkreuzung in Gaza in den Armen seines Vaters stirbt, Opfer eines mörderischen Schusswechsels zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. Aber stimmt die Geschichte? Oder sind die westlichen Medien Opfer palästinensischer Propaganda geworden?
Erste Zweifel an der schlichten Wahrheit formulierte die ARD-Dokumentation „Drei Kugeln und ein totes Kind – Wer erschoss Mohammed Al-Durah?“ (2002). Die akribische Recherche zeigte damals, dass nahezu ausgeschlossen ist, dass israelische Soldaten das Kind am 30. September 2000 erschossen. Was damals noch für heftige Angriffe gegen die ARD sorgte, ist mittlerweile allgemein akzeptiert. Demnach wären Palästinenser verantwortlich für den Tod des kleinen Jungen. Doch vielleicht ist die wahre Geschichte noch viel unglaublicher: Wurde Mohammed Al-Durah überhaupt erschossen? Die Zweifel jedenfalls an der Authentizität der Szene sind so schwerwiegend, dass kürzlich ein Gericht in Paris urteilte, es sei zulässig, von einer Fälschung zu sprechen. Sollten also tatsächlich jene Recht behalten, die seit Jahren behaupten, dass es sich um eine reine Propagandainszenierung handele, dann wäre dies einer der größten Medienskandale – mit ungeheuerlichen Folgen.
Wegen dieser Szene haben Menschen getötet und sind Menschen gestorben. Auch Al Kaida nutzt die Bilder – in einem Rekrutierungsvideo im Internet. In Freitagspredigten und auf Flugblättern wurden Muslime aufgerufen, Mohammed Al-Durah zu rächen. Ein Aufruf, der grausige Realität wurde mit der bestialischen Enthauptung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl durch Islamisten.

Montag, 06.04.2009

03:00 Uhr; arte
haKoach – Club der Sirenen

Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der preisgekrönten Schwimmerinnen des legendären jüdischen Sportvereins Hakoah Wien. Die sieben porträtierten Sportlerinnen dominierten in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts den österreichischen Schwimmsport.
Hakoah heißt auf Hebräisch Kraft. Hakoah Wien wurde als jüdischer Sportverein 1909 gegründet, zu einer Zeit, als in den meisten österreichischen Sportvereinen die Aufnahme jüdischer Sportler verboten war. Die Gründer von Hakoah widmeten sich mit Begeisterung der Popularisierung des Sports in einer Gemeinschaft, die für so großartige Köpfe wie Freud, Mahler und Zweig berühmt war, der die körperliche Ertüchtigung jedoch traditionell eher fremd war.
Hakoah wurde schnell zu einem der größten Sportverbände Europas und feierte in verschiedenen Sportarten beachtliche Erfolge. Die Schwimmerinnen wurden in den 30er Jahren zum Aushängeschild des Sportvereins und triumphierten bei den nationalen Wettkämpfen in Österreich. Ihre Medaillen wurden ihnen aberkannt, als sie sich weigerten, Österreich 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin zu vertreten. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde der Verein von den Nazis aufgelöst. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gelang es den Schwimmerinnen durch einen von Hakoah organisierten Fluchtplan, das Land zu verlassen. 65 Jahre später suchte Filmemacher Yaron Zilberman die Mitglieder der Frauenmannschaft auf, die über die ganze Welt verteilt leben. Er organisierte ein Treffen in ihrer alten Schwimmhalle in Wien.
Die Sportlerinnen, inzwischen alle um die 80 Jahre alte humorvolle Damen, erzählen in dem Dokumentarfilm ihre Geschichte, die Geschichte junger Mädchen, die nicht nur davon träumten, die Besten zu sein. Der Dokumentarfilm ist das Porträt von sieben herausragenden Sportlerinnen, die noch immer täglich schwimmen und sich im Alter ihre Anmut bewahrt haben. Vor allem aber ist der Film eine Hymne an das Leben.“Hakoah – Club der Sirenen“ war auf vielen internationalen Filmfestivals zu sehen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm beim Palm Springs International Film Festival 2004, den Publikumspreis beim Boston Jewish Film Festival 2004 und beim Washington Jewish Film Festival 2004, außerdem eine lobende Erwähnung bei der Viennale im gleichen Jahr und die Nominierung für den besten Dokumentarfilm bei den Israeli Academy Awards.

16:15 Uhr; arte
Leila Shahid

Wieder liegt der Nahe Osten in Schutt und Asche und wieder scheint die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden für Israel und Palästina in weite Ferne zu rücken. Doch gerade die Hoffnung ist Leila Shahids Leitmotiv in ihrem Kampf für die Sache Palästinas, der sie ihr ganzes Leben verschrieben hat.

Dienstag, 07.04.2009

01:00 Uhr; arte
Kigali – Bilder gegen ein Massaker

Im Juni 1994 wurde Kigali, die Hauptstadt von Ruanda, von den extremistischen Hutu-Milizen und der ruandischen Armee heimgesucht. Der dort stationierte Bildreporter Jean-Christophe Klotz wurde von einer Kugel getroffen und schwer verwundet. Zehn Jahre später kehrt er mit den Bildern von damals zurück und macht sich auf die Suche nach Spuren von Überlebenden. Auf dieser dokumentarischen Grundlage liefert der Film Elemente einer Reflexion über die Behandlung politischer Ereignisse in den Medien.

05:00 Uhr; arte
Emils Freundin

Yoav bekommt Besuch von Delphine, der Freundin von Emil, einem guten Freund aus seinen Tagen in Paris. Er möchte ihr Tel Aviv zeigen, mit ihr an den Strand und in Bars gehen – sie allerdings ist aus anderen Gründen gekommen. In ihrer Abschlussarbeit für die Universität möchte sie über die Shoa und vor allem die jüdischen Ghettos schreiben, wofür sie vor Ort recherchieren will. Yoav erklärt ihr, dass das Shoa-Museum in Jerusalem ist und sie unmöglich alleine dort hinfahren kann. Er überzeugt sie, stattdessen ins Tel Aviver Diaspora-Museum zu gehen. So verbringen Yoav und Delphine den Tag miteinander und stoßen sich an den gegenseitigen Erwartungen. Während Delphine einen Eindruck des israelischen Alltags bekommt, versucht Yoav erfolglos, Emil telefonisch zu erreichen.

09:55 Uhr; arte
Hafners Paradies

Umgeben von seinen Nazifreunden lebt der frühere Schweinezüchter, ruinierte Erfinder, Playboy und ehemalige Waffen-SS-Offizier Paul Maria Hafner in Spanien und träumt vom kommenden Vierten Reich. Im Laufe des Filmes führt er den Zuschauer in seine dunkle und groteske Welt ein, die er sich nach seinem Gutdünken zurechtgelegt hat. Am Ende jedoch wird auch er von der Realität eingeholt …

11:10 Uhr; arte
Gacaca – Tätige Buße nach dem Völkermord in Ruanda

In Ruanda fielen 1994 annähernd eine Million Menschen einem grausamen Völkermord zum Opfer. Der Dokumentarfilm berichtet über ein Justizverfahren, das die zerstrittenen Parteien versöhnen soll. Sie begleitet Opfer und Täter vor und nach sogenannten Gacaca-Verfahren, bei denen sich beide Parteien Auge in Auge gegenüberstehen. Täter, die ein wahrheitsgetreues Geständnis ablegen, tätige Reue zeigen und sich bei den Angehörigen der Opfer entschuldigen, können mit erheblicher Strafmilderung rechnen.

Mittwoch, 08.04.2009

03:00 Uhr; arte
Die Gezeichneten

Russland um 1905, am Vorabend der ersten russischen Revolution. Auf dem Land kündigt sich bereits der historische Umbruch an, aber noch herrschen tief sitzende Ressentiments innerhalb der Bevölkerung, insbesondere gegen die jüdische Minderheit. So verlässt die junge Jüdin Hanne-Liebe Segal ihr Heimatdorf und hofft, bei ihrem Bruder Jakow in Sankt Petersburg unterzukommen; er ist zum Christentum konvertiert, um in der Stadt als Anwalt arbeiten zu können.
Hanne-Liebe trifft ihren alten Freund Sascha wieder, der sich einer revolutionären Gruppe angeschlossen hat. Zu dieser gehört der undurchsichtige Rylowitsch, der seine Genossen an die russischen Behörden verrät und als Wandermönch antisemitische Hetze betreibt. In Hannes Heimatdorf löst Rylowitsch ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung aus, unterstützt von Fedja, Hanne-Liebes Spielkameraden aus ihrer Kinderzeit.
Hanne-Liebe und Jakow geraten mitten in die gewaltsamen Ausschreitungen, als sie in ihr Dorf kommen, da ihre Mutter im Sterben liegt. Jakow wird von Rylowitsch erschossen, Hanne-Liebe wird in letzter Sekunde von Sascha gerettet.

21:00 Uhr; arte
Hitler und Stalin

Sie begegneten einander nie und blieben doch aufeinander fixiert: Hitler und Stalin. Die Todfeindschaft ihrer Systeme riss alles Bestehende aus den Fugen. Zum ersten Mal unternimmt ein Dokumentarfilm den Versuch eines Doppelporträts. Erzählt wird von einem Nahkampf über Tausende von Kilometern hinweg, den die Soldaten beider Armeen vom 22. Juni 1941 an auf den Schlachtfeldern austragen mussten.
Am Beispiel der Kämpfe um Moskau, Leningrad, Stalingrad und Berlin wird dokumentarisches Material in eine überraschende Korrespondenz gebracht – als fände ein unmittelbarer Zweikampf statt. Die Erzählweise steigert Aktion und Reaktion beider Diktatoren zu einem politpsychologischen Drama. Der Dokumentarfilm liefert neue Einsichten in alte Fragestellungen: Wie werden Menschen zu Diktatoren? Was machte die Ähnlichkeit und was den Unterschied zwischen beiden Herrschern und Systemen aus? Wie umlauerten, belogen sie einander?
Durch Parallelmontage von zum Teil unveröffentlichten Archivfilmen und aktuellen Aufnahmen der einstigen Originalschauplätzen entsteht ein bedrängendes Bild: Hitler und Stalin waren entgegengesetzte Pole in dem Geist, den sie predigten, aber Brüder im Blut, das sie vergossen. Deutschland und die Sowjetunion wurden unter ihrer Herrschaft zu personenkultischen Terrorregimes.

22:35 Uhr; 3sat
Hiob (1/3)

Im Ghetto von Zuchnow im russischen Teil Galiziens lebt der fromme Jude Mendel Singermit seiner Frau Deborah und seinen Kindern Miriam Schemarjah und Jonas. Mendel vermittelt den Knaben der jüdischen Gemeinde die Kenntnis der Bibel. Da wird ihm ein viertes Kind geboren, Menuchim, ein krankes, schwächliches Wesen. Die beiden älteren Söhne müssen zum Militär. Während es Jonas nichts ausmacht, dem russischen Militär zu dienen, flüchtet Schemarjah über die Grenze nach Österreich, was die gesamten Ersparnisse der Familie aufzehrt. Schließlich gelingt Schemarjah die Flucht nach Amerika. Als er Fuß gefasst und etwas Geld gespart hat, benachrichtigt er seine Eltern, dass er sie und seine Geschwister nach Amerika holen will. Doch Jonas will beim Militär bleibenund Menuchim darf nicht mit, denn Kranken ist die Einreise in die Vereinigten Staaten verboten. Schweren Herzens lässt Mendel Singer Menuchim zurück und reist mit der restlichen Familie in die Neue Welt.

23:30 Uhr; ARD
Die Hebräische Stadt

100 Jahre Tel Aviv
Mit keiner anderen Stadt wird Tel Aviv so häufig verglichen wie mit New York. Tel Avis ist hektisch, aufregend, hässlich, schön, jung, kreativ, multikulturell, modisch, launisch, absurd, witzig und vor allem: Tel Aviv ist ein Wunder.
Denn vor genau 100 Jahren gab es dort, wo die Stadt heute steht, fast nur Sanddünen – sonst nichts. Tel Aviv war ein Traum: Die erste Hebräische Stadt seit den Zeiten der Bibel, die erste Stadt, in der ausschließlich Juden leben. Frei und unabhängig – im Gegensatz zu den Ghettos. Tel Aviv ist die Anti-These zu Jerusalem: Tel Aviv ist keine Stadt, in der der Jahrtausende alte jüdische Glaube tonnenschwer auf jedem Stein liegt, keine Stadt mit einer wilden, bewegten Geschichte, sondern ein unbeschriebenes Blatt, ein neues Konzept, die Idee des „neuen Juden“. Ein Jude, der sich von der Vergangenheit der Verfolgung, der Unterdrückung, aber auch von der Enge der Religion entfernt hat, um ein neues Kapitel in der jüdischen Geschichte zu schreiben: das hebräische Kapitel.

Donnerstag, 09.04.2009

22:25 Uhr; 3sat
Hiob (2/3)

Es fällt Mendel schwer, sich in New York einzugewöhnen. Er sehnt sich nach Hause, nach Russland, nach der kleinen Stadt. Dabei bemüht sich sein Sohn Sam, wie sich Schemarjah nun nennt, es ihnen in der neuen Heimat so erträglich wie möglich zu machen. Mendel gewinnt Freunde, und der geschäftliche Aufstieg seines Sohns bringt zum ersten Mal ein wenig Geld und bescheidenen Wohlstand. Da auch aus Russland gute Nachrichten kommen – Jonas geht es gut, und Menuchim hat durch den Schock eines Feuers Gehen gelernt – scheint dem Glück der Singers nichts mehr im Wege zu stehen. Mack, der Geschäftspartner von Sam und Miriams Verlobter, will Menuchim sogar demnächst nach Amerika holen. Doch dann bricht der Weltkrieg aus, und die Verbindung nach Europa reißt ab. Als Amerika in den Krieg eintritt, müssen Mack und Sam einrücken. Sam fällt in Frankreich, seine Mutter überlebt diesen Schmerz nicht. Mendel Singer bleibt allein, alt und einsam in New York zurück.

Zusammenstellung: Holger Raak